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Eine Bilanz muss kein Buch mit sieben Siegeln sein, im Gegenteil: Wer versteht, was sie aussagt, kann viel aus ihr ablesen. Dieses Buch erläutert, wie eine Bilanz, eine Gewinn- und Verlustrechnung oder die wichtigsten Berichte für den Anhang und Lagebericht erstellt werden und wie man Bilanzpolitik betreibt. Es zeigt leicht verständlich, wie diese gelesen und interpretiert werden können, um so versteckte Risiken entdecken zu können. Die Bestseller-Autoren Michael Griga und Raymund Krauleidis legen in ihrem Buch den Schwerpunkt auf die Analyse von Bilanzen. Die Leser erfahren unter anderem, was sich hinter Begriffen wie Finanzierungs- und Investitionsanalyse, Liquiditätsanalyse oder Erfolgsanalyse verbirgt und was der Unterschied zwischen qualitativer und strategischer Bilanzanalyse ist. Die gewohnte Prise Humor fehlt natürlich ebenso wenig wie anschauliche Beispiele aus dem prallen Leben, Übungen, um das Erlernte gleich anzuwenden und Erläuterungen der unterschiedlichen gesetzlichen Grundlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
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Seitenzahl: 599
Evangelisch für Dummies
Der Anteil der Vorleistungen an der gesamten Unternehmensleistung zeigt Ihnen, welche Fertigungstiefe ein Unternehmen hat. Oder anders herum gefragt: In welchem Maße ist das Unternehmen von den Leistungen fremder Unternehmen abhängig?
Der ROI (Return on Investment) zeigt, wie lohnend es ist, Geld in das Unternehmen zu investieren. Je höher der ROI, desto schneller findet ein Unternehmer im Bedarfsfall neue Kapitalgeber. Sie ermitteln den ROI, indem Sie den Gewinn durch das Gesamtkapital dividieren:
Die Liquidität 1. Grades (Barliquidität) setzt die flüssigen Mittel des Unternehmens mit dem kurzfristigen Fremdkapital in Beziehung. Sie besagt, wie hoch der Anteil des kurzfristigen Fremdkapitals ist, der mit den flüssigen Mitteln des Unternehmens theoretisch sofort bezahlt werden könnte:
Die Eigenkapitalrentabilität gibt an, wie viel Rendite das eingesetzte Eigenkapital abwirft. Knallhart betrachtet ist ein Unternehmen auch nichts anderes als ein Tagesgeldkonto. Anleger investieren ihr Geld, um einen bestimmten Gewinn zu erzielen. Anders als bei einem Tagesgeldkonto lässt sich der Zinssatz der Investition aber erst nachträglich ermitteln. Und dieser »Zinssatz« ist das, was sich hinter der Eigenkapitalrendite versteckt. Diese berechnen Sie wie folgt:
Zu einer ordentlichen Rentabilitätsanalyse gehört natürlich auch die Berechnung der Umsatzrentabilität. Hier steht die Frage im Mittelpunkt, wie viel vom Umsatz als Gewinn hängen bleibt. Die Umsatzrentabilität gibt Auskunft darüber, wie viel Gewinn in Prozent pro umgesetztem Euro erwirtschaftet wurde. Diese Kennzahl berechnen Sie so:
Bilanzen erstellen und lesen für Dummies
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
5. Auflage 2022
© 2022 Wiley-VCH GmbH, Boschstr. 12, 69469 Weinheim, Germany
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Coverfoto: © Aleksandr Simonov / stock.adobe.comKorrektur: Frauke Wilkens, München
Print ISBN: 978-3-527-71886-3ePub ISBN: 978-3-527-83495-2
Michael Griga, Diplom-Volkswirt, studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Tübingen. Er ist heute Bereichscontroller in einem Technologiekonzern, der im Fortune Global 500 unter den 100 größten Unternehmen weltweit gelistet ist. Davor hat er unter anderem als Referent im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg an der Einführung einer Kosten- und Leistungsrechnung an den Hochschulen mitgewirkt. Zu seinen weiteren Aufgaben gehörte dort unter anderem die Entwicklung eines Konzepts für ein Hochschulberichtswesen und -controlling.
Raymund Krauleidis, Diplom-Kaufmann, studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Tübingen. Heute ist er Data Scientist in einem großen deutschen Energieunternehmen. Neben … für Dummies-Büchern schreibt er auch humoristische Literatur. Seine Bücher erschienen bisher unter anderem bei Bastei Lübbe, Goldmann sowie im Heyne Verlag.
Die beiden Autoren haben sich während ihrer gemeinsamen Zeit bei einem Telekommunikationsunternehmen kennengelernt und dort Pläne für gemeinsame Projekte ausgeheckt. Nach ihrem erfolgreichen Erstlingswerk Controlling für Dummies folgten Buchführung und Bilanzierung für Dummies, Bilanzen erstellen und lesen für Dummies, Jahresabschluss für Dummies und Rechnungswesen für Dummies.
Cover
Titelblatt
Impressum
Über die Autoren
Einführung
Über dieses Buch
Konventionen in diesem Buch
Törichte Annahmen über den Leser
Was Sie nicht lesen müssen
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wie es weitergeht
Teil I: Willkommen in der Welt der Bilanzen
Kapitel 1: Von schönen und schiefen Bilanzen
Die Aufgaben der Bilanz
Wozu die Bilanzanalyse gut ist
Warum Bilanzpolitik gemacht wird
Schiefe Bilanzen
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 2: Zwei Rechenwelten
Warum es zwei Rechenwelten gibt
Von Aufwendungen, Erträgen, Kosten und Leistungen
Nicht aus-, sondern abgegrenzt
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 3: Ausflug in die Kostenrechnung
Was die Kostenrechnung kann
Wie die Kostenrechnung funktioniert
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Teil II: Der Jahresabschluss: Bilanz und GuV erstellen
Kapitel 4: Gezählt und gewogen: Das Inventar
Jahresabschluss und Inventur
Zählen: Die Inventurverfahren
Aufgelistet: Das Inventar
Erfolgsermittlung per Eigenkapitalvergleich
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 5: Gewinnermittlungsarten
Gewinnermittlung per Bestandsvergleich
Gewinnermittlung per Einnahmenüberschussrechnung
Die Aufzeichnungspflichten
Wechsel der Gewinnermittlungsart
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 6: Rahmen und Bedingungen: Aufbau der Bilanz
Vielfältig: Bilanzarten
Sinn und Zweck der Bilanz
Die rechtlichen Grundlagen der Bilanz
Der Aufbau der Bilanz
Und nun: Vorhang auf für die Bilanz
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 7: Die E-Bilanz
Für wen ist die E-Bilanz Pflicht?
Die Taxonomie: Der Kontenrahmen der E-Bilanz
Die E-Bilanz in Österreich und in der Schweiz
Internationaler Datenaustausch mit XBRL und ESEF
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 8: MfG, HGB, EStG und IFRS: Unterschiedliche Bewertungsvorschriften
Maßgeblich: Handels- und Steuerbilanz
Internationale Rechnungslegungs-vorschriften: IFRS und US-GAAP
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 9: Aktiv bilanzieren
Bilanzierung des Anlagevermögens
Bilanzierung des Umlaufvermögens
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 10: Passiv bilanzieren
Alles meins: Das Eigenkapital
Die hohe Kante: Rückstellungen
Haste mal ’nen Euro: Verbindlichkeiten
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 11: Erfolg gehabt: Die Gewinn-und-Verlust-Rechnung
Die Vorschriften für die Erfolgsrechnung
Qual der Wahl: Gesamtkostenverfahren oder Umsatzkostenverfahren
Jetzt geht's los: Erfolgsrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren
Zum Vergleich: Das Gesamtkostenverfahren
Umstellung vom Gesamt- zum Umsatzkostenverfahren
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Teil III: Konzernabschluss und Berichte erstellen
Kapitel 12: Globalisierung: Der Konzernabschluss
Gründerzeit: Der Konzern
Konsolidiert: Der Konzernabschluss
Die Zwischenergebniseliminierung
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 13: Der Anhang und Lagebericht
Berichtsumfang in Size XS, S, M und L
Externe Berichtspflichten nach IFRS, UGB und Obligationenrecht
Endlich Inhalte: Der Anhang
Der Lagebericht
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 14: Zwischenberichte und Abschlussprüfung
Die Zwischenberichterstattung
Prüfungsstress
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Teil IV: Unparteiisch: Bilanzpolitik
Kapitel 15: Aufgehübscht: Bilanzpolitik
Ins rechte Bild gerückt
Der Rahmen: Möglichkeiten der Bilanzpolitik
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 16: Spielarten und Spielräume der Bilanzpolitik
Legal, illegal …: Klassifizierungen
Unterschiedliche Interessenlagen und die Bilanzpolitik
So funktioniert's: Bilanzpolitik ganz formal
So funktioniert die materielle Bilanzpolitik
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 17: Bilanzpolitik mit HGB und IFRS
Unterschiedliche bilanzpolitische Spielräume und Zielsetzungen
Keine Geheimnisse: Offene Wahlrechte mit IFRS
Auslegungssache: Faktische Wahlrechte und Ermessensspielräume
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 18: Auswirkungen der Bilanzpolitik
Misstrauisch geworden: Der Kapitalmarkt erwartet Bilanzpolitik
Der Markt hört die Signale
Getrimmte Kennzahlen und die Folgen
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Teil V: Ganz kritisch: Bilanzanalyse
Kapitel 19: Ziele, Arten und Grenzen der Bilanzanalyse
Ziele der Bilanzanalyse
Disziplinen der Bilanzanalyse
Grenzen der Bilanzanalyse
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 20: Aufbereitung der Bilanz
Von Äpfeln und Birnen
Ansatzkorrekturen
Gliederungskorrekturen
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 21: Aufbereitung der Gewinn-und-Verlust-Rechnung
Aufbereitung der GuV-Positionen
Axt anlegen: Die Erfolgsspaltung
Eine Struktur-GuV erstellen
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 22: Woher und wohin? Finanzierungs- und Investitionsanalyse
Wohin? Die Investitionsanalyse
Woher? Die Finanzierungsanalyse
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 23: Immer flüssig: Die Liquiditätsanalyse
Unterschiedliche Liquiditätsgrade
Working Capital und Effektivverschuldung
Die Cashflow-Analyse
Kapitalflussrechnung analysieren
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 24: Gut gelaufen oder Pech gehabt: Die Erfolgsanalyse
Ergebnisanalyse: Was hinter den Zahlen steckt
Die Ergebnisstruktur in Kennzahlen
Renditedruck: Die Rentabilitätsanalyse
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 25: Erfolgsanalyse, die Zwote: Wertschöpfungs- und Break-even-Analyse
An der Quelle: Die Wertschöpfungsanalyse
Wendepunkt feststellen: Die Break-even-Analyse
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 26: Die strategische Bilanzanalyse und Spielarten des Ratings
Qualität statt Quantität: Die strategische Bilanzanalyse
Alles sicher oder nicht: Basel und das Rating
Übungsaufgaben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Teil VI: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 27: Zehn Websites rund ums Thema Bilanzen und Bilanzanalyse
Dejure
ieconomics
Listen Notes
Handelsblatt
IFRS
Fortbildungswerk des Bundesverbands selbständiger Buchhalter und Bilanzbuchhalter (b.b.h.)
Rechnungswesen-Portal
Rechtsinformationssystem Österreich
Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft
Wikipedia
Kapitel 28: Zehn Beispiele für »illegale« Bilanzpolitik
IKB Industriebank: Undurchsichtige Fondsgeschäfte
Dell: Hoher Umsatz und viel Gewinn?
WorldCom: Die Scott and Bernie Show
Enron: New Criminality
Merck: Co-Payment
Deutsche Coop AG: Erst die Bilanz machen, dann buchen
EM.TV: Kapitalvernichtung mit Kermit
Der Berliner Bankenskandal
Adecco: Ärger mit der Buchführung
Hypo-Bank: Sorgen um Bankenplatz München
Kapitel 29: Zehn Begriffe, die Ihnen über den Weg laufen könnten
IPO oder Going-Public-Prozess
Factoring
Segmentberichterstattung
Working Capital Management
Windowdressing
Fast Close
Leverage-Effekt
Business Case
Opportunitätskosten
Ökobilanz
Abbildungsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Kapitel 3
Tabelle 3.1: Zuschlagskalkulation – Werte in Euro
Kapitel 4
Tabelle 4.1: Inventurstichtag 30.11. – Werte in Euro
Tabelle 4.2: Inventurstichtag 31.01. – Werte in Euro
Tabelle 4.3: Inventar für den Zoo – Werte in Euro
Tabelle 4.4: Eigenkapital 31.12. – Werte in Euro
Tabelle 4.5: Rückrechnung (Werte in Euro)
Tabelle 4.6: Zeitversetzte Inventur (Werte in Euro)
Tabelle 4.7: Bestandsverzeichnis Schreibwarengeschäft (Werte in Euro)
Kapitel 5
Tabelle 5.1: Betriebsvermögen zum 31.12. des Vorjahres (Werte in Euro)
Tabelle 5.2: Betriebsvermögen zum 31.12. im Folgejahr (Werte in Euro)
Tabelle 5.3: Veränderungen Betriebsvermögen (Werte in Euro)
Tabelle 5.4: Gewinnermittlung (Werte in Euro)
Kapitel 9
Tabelle 9.1: Die degressive Abschreibung
Tabelle 9.2: Die Abschreibung eines Segelflugzeugs nach seiner Leistung
Tabelle 9.3: Die Abschreibung eines Segelflugzeugs nach seiner erwarteten Nutzung...
Tabelle 9.4: HGB versus IFRS
Tabelle 9.5: Ein Anlagespiegel
Tabelle 9.6: Lieferungen in zeitlicher Reihenfolge
Tabelle 9.7: Lieferungen in umgekehrter zeitlicher Reihenfolge
Tabelle 9.8: Lieferungen nach Stückpreisen
Tabelle 9.9: Die Ergebnisse der verschiedenen Bewertungsverfahren
Tabelle 9.10: Abschreibungsplan
Kapitel 10
Tabelle 10.1: Bilanzausschnitt Solarion AG
Kapitel 11
Tabelle 11.1: Erfolgsrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren in Euro
Tabelle 11.2: Erfolgsrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren in Euro
Tabelle 11.3: Umsatzerlöse im Überblick in Euro
Tabelle 11.4: Bestandteile der Herstellungskosten
Tabelle 11.5: Herstellungskosten im Überblick in Euro
Tabelle 11.6: Bruttoergebnis vom Umsatz in Euro
Tabelle 11.7: Erfolgsrechnung Carbonara bis zum Punkt »Betriebsergebnis« in Euro
Tabelle 11.8: Fertige Erfolgsrechnung des Fahrradherstellers Carbonara in Euro
Tabelle 11.9: Erfolgsrechnung des Fahrradherstellers Carbonara nach dem Gesamtkos...
Kapitel 13
Tabelle 13.1: Größenkriterien für Kapitalgesellschaften
Tabelle 13.2: Umfang der Offenlegungspflicht
Kapitel 16
Tabelle 16.1: Der Abschreibungsverlauf für zehn neue Wagen
Tabelle 16.2: Der Abschreibungsverlauf nach Kilometerleistung
Tabelle 16.3: Lieferübersicht
Kapitel 18
Tabelle 18.1: Bonitätsklassen bei der Vergabe von Krediten
Tabelle 18.2: Besicherungsklassen bei der Vergabe von Krediten
Tabelle 18.3: Die Ermittlung Ihrer Preisklasse
Tabelle 18.4: Die Ermittlung des persönlichen Zinssatzes
Kapitel 20
Tabelle 20.1: Bei Äppel & Co. Äpfel mit Birnen vergleichen; alle Angaben in Euro
Tabelle 20.2: Äppel & Co. im Ansatz korrigiert; alle Angaben in Euro
Tabelle 20.3: Das Umlaufvermögen in die richtige Schublade der Strukturbilanz
Tabelle 20.4: Die Aktiva in der Strukturbilanz von Äppel & Co.; alle Angaben in E...
Tabelle 20.5: Äppels Strukturbilanz; alle Angaben in Euro
Tabelle 20.6: Das Umlaufvermögen der Mineralwasser AG vor Gliederungskorrektur; a...
Tabelle 20.7: Das Umlaufvermögen der Beauty and the Beast AG vor Gliederungskorre...
Tabelle 20.8: Das Umlaufvermögen der Mineralwasser AG nach Gliederungskorrektur; ...
Tabelle 20.9: Das Umlaufvermögen der Beauty and the Beast AG nach Gliederungskorr...
Kapitel 21
Tabelle 21.1: Neutrales Ergebnis
Tabelle 21.2: Das Gerippe einer Struktur-GuV
Tabelle 21.3: GuV der Weit&Günstig AG
Tabelle 21.4: GuV der Airmobility AG
Tabelle 21.5: GuV der Abgeholzt GmbH
Tabelle 21.6: GuV der Mensch & Natur AG
Tabelle 21.7: Erfolgsspaltung
Tabelle 21.8: Das Gerippe einer Struktur-GuV
Tabelle 21.9: Ordentliches Betriebsergebnis
Tabelle 21.10: Ordentliches Betriebsergebnis
Tabelle 21.11: Ordentliches Betriebsergebnis
Tabelle 21.12: Erfolgsspaltung
Tabelle 21.13: Die Struktur-GuV
Kapitel 22
Tabelle 22.1: Kurzfristige Vermögenswerte der Pizzakette BlinkeBlinke AG; alle An...
Tabelle 22.2: Langfristige Vermögenswerte der Pizzakette BlinkeBlinke AG; alle An...
Tabelle 22.3: Forschungs- und Entwicklungskosten der Pizzakette BlinkeBlinke AG; ...
Tabelle 22.4: Kurzfristige Vermögenswerte des Mineralwasseranbieters Blubberaqua ...
Tabelle 22.5: Langfristige Vermögenswerte des Mineralwasseranbieters Blubberaqua ...
Tabelle 22.6: Forschungs- und Entwicklungskosten des Mineralwasseranbieters Blubb...
Kapitel 23
Tabelle 23.1: Cashflow-Ermittlung
Tabelle 23.2: Der Cashflow bei der Kritzel AG; alle Angaben in Euro
Tabelle 23.3: Summe der drei Cashflows; alle Angaben in Euro
Tabelle 23.4: Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Berichtspe...
Tabelle 23.5: Cashflow betriebliche Tätigkeit nach der indirekten Methode (IAS 7)
Tabelle 23.6: Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit mit der direkten Methode; alle...
Tabelle 23.7: Cashflow aus Investitionstätigkeit (IAS 7)
Tabelle 23.8: Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (IAS 7)
Tabelle 23.9: Bilanz der Trockenfrüchte AG; alle Angaben in Tausend Euro
Tabelle 23.10: Bilanz der Two & One AG; alle Angaben in Tausend Euro
Tabelle 23.11: Bilanz der Infotainment AG; alle Angaben in Tausend Euro
Tabelle 23.12: Bilanz der Apps & More AG; alle Angaben in Tausend Euro
Tabelle 23.13: Der Cashflow bei der Abgefahren GmbH; alle Angaben in Euro
Tabelle 23.14: Der Cashflow bei der Kaffeerösterei Robusta AG; alle Angaben in Eu...
Tabelle 23.15: Der Cashflow bei der Abgefahren GmbH; alle Angaben in Euro
Kapitel 24
Tabelle 24.1: JoHa entwickelt die GuV der Eisenbahn (Angaben in Millionen Euro).
Tabelle 24.2: Die sonstigen betrieblichen Erträge der Eisenbahn im Detail (Angabe...
Tabelle 24.3: Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen der Eisenbahn (Angaben in ...
Tabelle 24.4: Die Struktur-GuV ist fertig! (Angaben in Millionen Euro)
Tabelle 24.5: Bereinigen hilft oft, den Durchblick zu behalten (Angaben in Millio...
Tabelle 24.6: Capital Employed bei der Eisenbahn – passivisch ermittelt (Angaben ...
Tabelle 24.7: Capital Employed bei der Eisenbahn – aktivisch ermittelt (Angaben i...
Tabelle 24.8: GuV der DB AG (Angaben in Millionen Euro)
Tabelle 24.9: Struktur-GuV
Tabelle 24.10: GuV der DB AG (Angaben in Millionen Euro)
Tabelle 24.11: Struktur-GuV der Deutschen Bahn AG (Angaben in Millionen Euro)
Kapitel 25
Tabelle 25.1: Produktionswert ermitteln
Tabelle 25.2: Vorleistung ermitteln
Tabelle 25.3: Wertschöpfung ermitteln
Tabelle 25.4: Beispiel Wertschöpfungsrechnung
Tabelle 25.5: Die Wertschöpfungsrechnung der Schlummer AG (Angaben in Tausend Eur...
Tabelle 25.6: Die Verteilungsrechnung der Schlummer AG (Angaben in Tausend Euro)
Tabelle 25.7: Dann schlummer mal schön!
Tabelle 25.8: GuV der Flauschig AG (Angaben in Tausend Euro)
Tabelle 25.9: Die Wertschöpfungsrechnung der Flauschig AG (Angaben in Tausend Eur...
Tabelle 25.10: Die Verteilungsrechnung der Schlummer AG (Angaben in Tausend Euro)
Tabelle 25.11: GuV der beiden Sektkellereien (Angaben in Tausend Euro)
Tabelle 25.12: Die Wertschöpfungsrechnung der beiden Sektkellereien (Angaben in T...
Tabelle 25.13: Die Verteilungsrechnung der beiden Sektkellereien (Angaben in Taus...
Tabelle 25.14: Daten der Spielwarenfabrik
Kapitel 26
Tabelle 26.1: Der Basler Akkord
Tabelle 26.2: Investmentwürdige Wertungsstufen bei Standard & Poor's
Tabelle 26.3: Nicht als Invest geeignete Wertungsstufen bei Standard & Poor's
Kapitel 2
Abbildung 2.1: Aufwendungen und Kosten
Abbildung 2.2: Erträge und Leistungen
Abbildung 2.3: Die beiden Rechnungskreise
Kapitel 6
Abbildung 6.1: Die fertige Bilanz
Cover
Titelblatt
Impressum
Über die Autoren
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Fangen Sie an zu lesen
Abbildungsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
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Für viele Menschen hat das Lesen von Bilanzen einen ähnlichen Charme wie die eingehende Lektüre des Telefonbuchs der Stadt Bielefeld. Dabei kann eine Bilanz so spannend sein wie ein Krimi, wenn Sie die Inhalte verstehen und entsprechend zu interpretieren wissen.
Da Sie dieses Buch gerade in Ihren Händen halten, gehen wir übrigens davon aus, dass Sie sich genau das auf die Fahne geschrieben haben. Eine gute Entscheidung. Denn wir sind uns sicher, dass Sie auf den kommenden Seiten packend unterhalten werden. Das Thema ist nämlich gar nicht so schlimm wie sein Ruf.
Und wenn Sie die Vermögens- und Ertragslage von börsennotierten Unternehmen in Zukunft besser nachvollziehen wollen, kann Ihnen Bilanzen erstellen und lesen für Dummies sogar noch dabei helfen, Ihr Vermögen ein kleines bisschen zu vermehren.
Versuchen Sie das mal mit einem Telefonbuch …
Falls Sie nun ein mit Theorie und unappetitlichen Formeln vollgepacktes Lehrbuch erwarten, sind Sie hier mit Sicherheit falsch. Denn was Sie gerade vor sich haben, ist ein praxisorientierter und gut verständlicher Überblick über die wunderbare Welt der Bilanzierung und der Bilanzanalyse, gespickt mit praxisorientierten Tipps und ein paar netten Anekdoten.
Erfahren Sie unter anderem,
wie Sie einen Jahresabschluss erstellen,
was es mit einem Konzernabschluss auf sich hat,
wie Bilanzpolitik funktioniert und ob man dafür auch eine Regierung braucht,
welche Kennzahlen für die Bilanzanalyse wichtig sind.
Keine Sorge: In diesem Buch verlangen wir an keiner Stelle von Ihnen, dass Sie irgendetwas eingeben, mitschreiben oder ausschneiden sollen. Somit gibt es hier nichts weiter zu beachten. Und falls Sie jetzt aus uns unerfindlichen Gründen doch an diesem Buch herumschnippeln sollten, haben wir nichts damit zu tun …
Sie finden bei jedem Kapitel am Ende Übungsaufgaben. Hier können Sie testen, ob ein wenig hängen blieb. Wenn Ihnen die Übungen gefallen haben und Sie weitere Aufgaben zum Thema Bilanzen und darüber hinaus auch zur Buchführung und Kostenrechnung bearbeiten wollen, sollten Sie sich das Übungsbuch Rechnungswesen für Dummies besorgen.
Wir unterstellen Ihnen an dieser Stelle einfach einmal ein gewisses Grundinteresse an den Themen Bilanzierung und Bilanzanalyse. Ansonsten hätten Sie sich beim Buchhändler Ihres Vertrauens sicherlich für einen Krimi entschieden. Dieses Grundinteresse, sei es freiwillig oder gezwungenermaßen vorhanden, ist die Mindestanforderung, die wir an Sie haben.
Zudem gehen wir davon aus, dass noch mindestens einer der folgenden Punkte auf Sie zutrifft:
Sie müssen sich von Berufs wegen mit Bilanzen beschäftigen.
Sie halten Aktien und wollen wissen, wie es um Ihre Investitionen bestellt ist.
Sie wollen endlich einmal wissen, was zum Henker eine Rentabilitätsanalyse ist.
Sie müssen sich in der Ausbildung oder im Studium mit der Materie herumschlagen.
Sie sind ein vielseitig interessierter Mensch, aber die besagten Themen gehörten zu den wenigen Dingen, bei denen Sie bisher nur Bahnhof verstanden haben.
Sie haben
Controlling für Dummies
sowie
Buchführung und Bilanzierung für Dummies
bereits verschlungen und warten schon seit Monaten sehnsüchtig auf den nächsten Teil der Trilogie.
Sie dürfen das, was auf Sie zutrifft, übrigens auch gerne ankreuzen – es ist ja schließlich Ihr Buch.
Ab und zu werden Sie beim Lesen auf einen Kasten im Text stoßen. Diese Kästen enthalten entweder theoretische Hintergrundinformationen oder banale Anekdoten aus der Bilanzwelt. Beide haben eines gemeinsam: Sie müssen sie nicht unbedingt lesen, um das Thema zu verstehen. Wenn es also mal schnell gehen muss, können Sie die Kästen ohne schlechtes Gewissen überspringen. Wir sagen's auch niemandem weiter, versprochen!
Das Buch ist in sechs Teile gegliedert, die originellerweise fortlaufend nummeriert sind. In den sechs Teilen finden Sie folgende Inhalte:
Hier bekommen Sie zunächst einen ersten Einblick in die Welt der Zahlen und Erbsenzähler.
Außerdem machen wir Sie mit verschiedenen Rechenwelten bekannt und werden auch das Thema Abgrenzung nicht ausgrenzen.
Jetzt geht's richtig los! Nachdem wir Sie hier mit dem Inventar sowie der Inventur vertraut gemacht haben, weihen wir Sie danach gleich noch in die Geheimnisse der unterschiedlichen Gewinnermittlungsarten ein. Dann lernen Sie die Bilanz so richtig kennen. Und zwar aktiv wie passiv, inklusive der E-Bilanz.
Doch damit nicht genug: Alles Wissenswerte über die Gewinn-und-Verlust-Rechnung rundet diesen Teil ab.
Kinder, wie die Zeit vergeht! Schon wieder ist ein Jahr vorbei und das bedeutet: Der Jahresabschluss steht vor der Tür. Ein solcher besteht allerdings nicht nur aus der Bilanz und der Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Auch Anhang und Lagebericht müssen gemacht werden.
Die Konsequenzen des grenzenlosen Unternehmenswachstums werden dann im Konzernabschluss spürbar, ehe die Themen Berichterstattung und Abschlussprüfung den dritten Teil des Buches würdig abschließen.
Hier erfahren Sie nicht nur alles Wichtige zum Begriff und den Zielen der Bilanzpolitik. Auch die diversen Wahlrechte bezüglich der Gliederung und der Bewertung sowie rechtliche Grenzen und Ermessensspielräume finden in Teil IV ein lauschiges Plätzchen.
Dann begeben wir uns auf internationales Parkett und zeigen Ihnen, welche Auswirkungen die internationalen Bilanzierungsrichtlinien auf die Bilanzpolitik haben. Natürlich auf Deutsch …
Neben einem bunten Strauß hübscher Analysemöglichkeiten einer Bilanz zeigen wir Ihnen hier, wie Sie sich selbst eine Strukturbilanz und eine Struktur-GuV basteln können. Werkzeug benötigen Sie dazu übrigens keins (außer Ihrem Kopf).
Dann wird kräftig analysiert: die Finanzierungs- und Investitionsanalyse, die Liquiditätsanalyse, die Erfolgsanalyse, die Wertschöpfungs- und Break-even-Analyse sowie die strategische Bilanzanalyse warten schon auf Sie.
Aber keine Angst! Keine der Analysen beißt …
Für den versierten … für Dummies-Leser ist dieser Teil nichts Neues. Hier erfahren Sie zuerst einmal mehr über die zehn unserer Meinung nach besten Websites rund um das Thema Bilanzen. Dann stellen wir Ihnen zehn Beispiele »effektiver« Bilanzpolitik vor. Und damit Sie immer und überall mitreden können, erklären wir Ihnen zu guter Letzt noch zehn Begriffe zum Thema, die Ihnen über den Weg laufen könnten.
Sie finden über das ganze Buch verteilt verschiedene Symbole, über deren Bedeutung wir Sie hier kurz aufklären:
Dieses Symbol markiert einen praktischen Tipp, der Ihnen einiges erleichtern kann.
Hier handelt es sich um zusätzliche Erklärungen und Hinweise, die etwaige Unklarheiten beseitigen können.
Hinter diesem Symbol versteckt sich die Erklärung oder die Definition von neu eingeführten Fachbegriffen.
Dreimal dürfen Sie raten, was Sie bei diesem Symbol erwartet: Richtig, ein Beispiel zum jeweiligen Thema.
Das Buch ist so aufgebaut, dass Sie es nicht zwingend wie einen Roman von vorn nach hinten durchlesen müssen, um alles zu verstehen.
Wollen Sie sich zum Beispiel mal eben über Grundlagen und Ziele der Bilanzpolitik informieren, können Sie direkt und ohne Umwege Kapitel 15 aufschlagen. Sie werden dort alles verstehen, auch ohne die Kapitel 1 bis 14 gelesen zu haben.
Wenn Sie das Buch aber dennoch von vorn bis hinten durchlesen möchten, sind wir Ihnen auch nicht böse. Wie und in welcher Reihenfolge Sie was, warum und weshalb lesen, können Sie somit frei entscheiden.
Und nun wünschen wir Ihnen viel Spaß und Erfolg!
Teil I
IN DIESEM TEIL …
Auf den kommenden Seiten erfahren Sie zunächst, was italienischer Catenaccio mit einer Bilanz und schwedische Gardinen mit Bilanzpolitik zu tun haben.
Nach Europa kümmern wir uns dann sogar um ganze Welten, besser gesagt um die beiden unterschiedlichen Rechenwelten: die Kosten- und Leistungsrechnung sowie das externe Rechnungswesen, sprich die Bilanz und die Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Nebenbei machen wir Sie auch gleich mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen vertraut.
Den krönenden Abschluss von Teil I bildet das Thema Abgrenzung. Wie diese genau funktioniert und was es mit kalkulatorischen Kosten auf sich hat, erfahren Sie hier.
Kapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Wozu eine Bilanz gut istWas Bilanzanalyse und Bilanzpolitik istWelche Art von Bilanzpolitik Sie nicht betreiben solltenWir haben den Italienern ja schon einiges zu verdanken. Nicht nur, dass sie Spaghetti, Pizza und andere Leckereien sowie den Catenaccio auf dem Fußballplatz erfunden haben, auch das hübsche Wort »Bilancia« kommt ursprünglich aus dem Italienischen. Es bedeutet so viel wie »Waage« und ist gleichzeitig auch der Ursprung unseres Begriffs »Bilanz«. So weit unser kleiner Ausflug in die Etymologie.
Auch bei der Bilanz sollen die Dinge, ähnlich wie bei einer Balkenwaage, ins Gleichgewicht gebracht werden. Und zwar das Vermögen auf der Aktivseite sowie das dazu verwendete Kapital auf der Passivseite. Gerüchten zufolge soll es aber leider auch Leute geben, die beim Lesen von Bilanzen dafür aus dem inneren Gleichgewicht gebracht werden. Das wird sich aber sicherlich durch die Lektüre der nächsten paar Hundert Seiten ändern.
Wir empfehlen dazu ein saftiges Rinder-Carpaccio sowie ein kleines Gläschen Franciacorta Brut.
Es war übrigens auch ein Italiener, der einst das Vor-Vor-Vor-Vorgängerbuch zu Bilanzen erstellen und lesen für Dummies schrieb. Der aus der Toskana stammende Mathematiker Luca Pacioli fasste im Jahre 1494 als Erster das Wissen seiner Zeit zum Thema Buchführung schriftlich zusammen. Sein epochales Werk Summa de arithmetica, geometria, proportioni et proportinalità ist auch heute noch als Reprint erhältlich: Abhandlung über die Buchhaltung von Luca Pacioli und Balduin Penndorf.
Die Bilanz ist neben der Gewinn-und-Verlust-Rechnung das Kernstück eines jeden Jahresabschlusses. In ihr werden die aus der Buchführung ermittelten Daten zu einem bestimmten Stichtag zusammengefasst und systematisch geordnet. Das ergibt dann eine hübsche Übersicht über die Vermögens- und Kapitallage des Unternehmens.
Der Jahresabschluss besteht aus der Bilanz und der Gewinn-und-Verlust-Rechnung und bei Kapitalgesellschaften zusätzlich noch aus einem Anhang und einem Lagebericht.
Natürlich wird eine Bilanz nicht aus purer Langeweile erstellt. Sie ist in erster Linie für drei Dinge gut:
Dokumentations- und Rechenschaftsfunktion:
Die Bilanz gibt detailliert Auskunft über das vorhandene Vermögen eines Unternehmens und zeigt auf, wie dieses finanziert wurde. Zudem soll sie verdeutlichen, wie gut oder schlecht das Management gearbeitet hat.
Zahlungsbemessungsfunktion:
Die Ausschüttungen, also zum Beispiel die Dividendenzahlungen an die Anteilseigner, orientieren sich am Gewinn. Dieser wird durch das Ergebnis der Bilanz beeinflusst.
Informationsfunktion:
Kapitalgesellschaften sowie Personengesellschaften ohne natürliche Person als persönlich haftendem Gesellschafter, wie etwa die GmbH & Co. KG, sind dazu verpflichtet, ihre Bilanzen zu veröffentlichen. Dadurch sollen Gläubiger, Kreditgeber, Geschäftspartner, der Fiskus und die Arbeitnehmer informiert werden, wie es um das Unternehmen wirtschaftlich bestellt ist.
Zugegeben, ein spannender Kriminalroman hat gegenüber einer Bilanz einen kleinen Vorteil: Um ihn zu verstehen, muss man ihn einfach nur lesen. Das reine Durchlesen der Zahlenkolonnen eines Jahresabschlusses reicht jedoch meist nicht aus, um richtig schlau daraus zu werden.
Wer erklärt Ihnen, was es bedeutet, dass die XY AG im letzten Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss von 1.000.000 Euro erwirtschaften konnte und zusätzlich noch Eigenkapital in Höhe von 3.000.000 Euro ausweist?
Die Antwort ist denkbar einfach: Das Buch, das gerade vor Ihnen liegt!
Damit Sie einen Jahresabschluss richtig verstehen, müssen Sie dessen Informationen erst einmal analysieren. Aus dem vorhandenen Datenmaterial werden dabei viele Kennzahlen gebildet.
Diese Kennzahlen heißen beispielsweise:
Cashflow
Liquidität
Rentabilität
Wertschöpfung
Im nächsten Schritt werden diese Kennzahlen interpretiert und verglichen. Denkbar sind zwei Vergleichsmöglichkeiten:
Zeitvergleich:
Hier betrachten Sie die jeweiligen Kennzahlen des Unternehmens im Zeitverlauf und können damit gewisse Entwicklungen herauslesen.
Beim Zeitvergleich sollten Sie mindestens drei aufeinanderfolgende Geschäftsjahre betrachten. So können Sie gewisse Trends erkennen und eventuelle »Ausreißerjahre« eliminieren.
Branchenvergleich:
Hier vergleichen Sie die Kennzahlen eines Unternehmens mit denjenigen der Konkurrenz. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Unternehmen eine ähnliche Struktur haben. Sonst vergleicht man möglicherweise Äpfel mit Birnen.
Die Qualität der Bilanzanalyse steht und fällt natürlich mit der Qualität des Datenmaterials, das Ihnen zur Verfügung steht. Denn wie heißt es so schön: »Garbage in, garbage out.«
Bevor Sie jetzt vor Neugier platzen: Die Kennzahl, die Sie für das eben erwähnte kurze Beispiel mit dem Jahresüberschuss von 1.000.000 Euro benötigen, heißt »Eigenkapitalrentabilität«. Mehr dazu und noch viel mehr Kennzahlen gibt es natürlich im weiteren Verlauf von Bilanzen erstellen und lesen für Dummies.
Vieles, was die Erstellung von Jahresabschlüssen betrifft, wird in entsprechenden Rechnungslegungsvorschriften wie etwa dem Handelsgesetzbuch (HGB) oder dem International Financial Reporting Standard (IFRS) mehr oder weniger streng geregelt.
Allerdings gibt es durchaus noch ein paar Stellschrauben, mit denen Unternehmen ihre Bilanzen noch ein wenig aufhübschen können. Diese Stellschrauben bestehen beispielsweise aus
bestimmten Wahlrechten bezüglich Ansatz und Bewertung von Vermögensgegenständen,
zeitlichen Verlagerungen von Investitionsvorhaben,
Ermessensspielräumen bei der Bildung von Rücklagen und Rückstellungen.
All das ermöglicht dem Unternehmen, sich nach außen hin so darzustellen, wie man es gerne hätte.
Wird der Jahresabschluss im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten bewusst so ausgestaltet, dass dem Leser der Bilanz ein bestimmter Eindruck vermittelt werden soll, nennt man das Bilanzpolitik.
Je nachdem, wem durch den Jahresabschluss welcher Eindruck vermittelt werden soll, kann die Bilanzpolitik unterschiedliche Richtungen verfolgen. Möglich wäre es zum einen, die Ertragslage schlechter auszuweisen, als sie eigentlich ist, oder – im Umkehrschluss – besser.
Gründe, weshalb es manchmal sinnvoll sein kann, sich schlechter darzustellen, sind unter anderem:
Durch den Ausweis möglichst geringer Gewinne können die Steuerlast und die Ausschüttung an die Aktionäre reduziert werden.
Schlechte Bilanzergebnisse können ein gutes Gegenargument bei hohen Lohnforderungen der eigenen Arbeitnehmer sein.
Preiserhöhungen lassen sich bei der Kundschaft besser kommunizieren.
Die Gründe, weshalb es sich manchmal lohnt, das Ergebnis besser auszuweisen, sind unter anderem:
Potenzielle Geldgeber sind aufgrund einer augenscheinlich guten finanziellen Lage des Unternehmens eher bereit, Kredite zu gewähren.
Gute Ergebnisse können helfen, das eigene Image in der Öffentlichkeit aufzupolieren.
Houston, wir haben ein Problem: Obwohl die Bilanz eigentlich ein möglichst realistisches Bild von der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens liefern soll, kann die aktuelle Situation durch Bilanzpolitik verzerrt dargestellt werden. Dies hat natürlich auch Folgen für die Bilanzanalyse.
Doch keine Panik: Im weiteren Verlauf dieses Buches erfahren Sie, welche bilanzpolitischen Möglichkeiten es gibt und an welchen Stellen Sie deshalb bei der Bilanzanalyse etwas aufpassen sollten.
Ab und zu wird Bilanzpolitik leider auch jenseits aller Grenzen der Legalität ausgeübt. Kommen solche Machenschaften ans Tageslicht, spricht man von einem »Bilanzierungsskandal« und »raffgierigen Managern«.
Wenn Sie so etwas interessiert, lesen Sie doch den Kasten »Wirecard: Nur ein weiterer Fall in einer endlosen Reihe von Bilanzierungsskandalen«, dort erzählen wir Ihnen die Geschichte eines großen Bilanzierungsskandals.
Das Topmanagement von Wirecard wusste vorher nicht nur Bescheid über falsche Angaben in der Bilanz, nein, es hat den Bilanzbetrug sogar vorangetrieben. Der Fall Wirecard reiht sich damit ein in die lange Geschichte von Bilanzierungsskandalen und Finanzbetrügereien. Dabei sind stets bestimmte Elemente erkennbar.
Die Betrüger betreiben einen gewissen Aufwand, um den Investoren und Kapitalanlegern eine perfekte Illusion zu bieten und so eine gewisse Gier zu wecken. Johann Kaspar Schiller, der Vater von Friedrich Schiller, legte sein Geld einst in eine vermeintlich ertragreiche Silbermine in der Nähe der Ortschaft Jux an. Die Fake-Silbermine wurde tatsächlich gebaut, um Kapitalanleger anzulocken, nur Silber gab es dort nicht. So hat Schillers Vater dort sein Geld verjuxt.Kreativität. Wecke die Fantasien der Anleger. Der Schotte Gregor MacGregor erfand ein Land in Südamerika und verkaufte in London erfolgreich Staatsanleihen. Seine Geschichte über ein Land mit Gold und Silber im Überfluss war so glaubhaft, dass einige Menschen sogar in das Paradies auswandern wollten. Sie fanden bei ihrer Ankunft im Fantasieland Poyais jedoch nur undurchdringlichen Dschungel vor und starben fast alle an Tropenkrankheiten.Ein kriminelles Netzwerk. Im Jahr 2001 machte der Skandal um den US-amerikanischen Energieriesen Enron Schlagzeilen. Schadenssumme etwa 60 Milliarden US-Dollar. Das Kerngeschäft lieferte keine guten Zahlen. Der CFO initiierte die Gründung vieler kleiner Beteiligungen, die von Enron-Angestellten oder deren Verwandten geführt wurden. Enron hielt keine 100 Prozent an den Firmen, sodass sie nicht transparent in den Büchern auftauchten. Aufgabe der vielen kleinen gegründeten Beteiligungen war es, Schulden zu machen und das Kapital dann an Enron fließen zu lassen. Mitarbeiter wurden durch eine zweifelhafte Firmenkultur gezwungen mitzumachen. Die Wirtschaftsprüfer von Arthur Andersen, ehemals eine der größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften der Welt, waren ebenfalls involviert. Nachdem der Betrug aufflog, war es das Ende der Prüfungsgesellschaft.Größenwahn. Die Betrüger halten sich für genial und überlegen. Eine gewisse Tendenz zum Größenwahn kann ausgemacht werden.Beschreiben Sie bitte, was man unter der Dokumentations-, Rechenschafts-, Zahlungsbemessungs- und Informationsfunktion versteht.
Was versteht man unter einem Zeitvergleich und was sollte man dabei beachten?
Überlegen Sie sich ein paar Gründe, warum ein Unternehmen in der Bilanz ein möglichst niedriges Ergebnis ausweisen möchte. Und wenn Sie schon dabei sind: Überlegen Sie sich doch auch gleich, was es für Gründe geben kann, in der Bilanz ein möglichst hohes Ergebnis auszuweisen.
Nennen Sie mindestens drei Kennzahlen der Bilanzanalyse.
Dokumentationsfunktion: Die Bilanz gibt detailliert Auskunft über das vorhandene Vermögen eines Unternehmens und zeigt auf, wie dieses finanziert wurde. Die Bilanz ist der Nachweis aller verbuchten Geschäftsvorfälle.
Rechenschaftsfunktion: Gegenüber allen am Unternehmen Interessierten, wie zum Beispiel den Eigentümern, wird mit der Bilanz über die Arbeit des Managements Rechenschaft abgelegt.
Zahlungsbemessungsfunktion: Die Ausschüttungen, also zum Beispiel die Dividendenzahlungen an die Anteilseigner, orientieren sich am Gewinn. Dieser wird durch das Ergebnis der Bilanz beeinflusst.
Informationsfunktion: Kapitalgesellschaften sowie Personengesellschaften ohne natürliche Person als persönlich haftendem Gesellschafter, wie etwa die GmbH & Co. KG, sind dazu verpflichtet, ihre Bilanzen zu veröffentlichen. Dadurch sollen Gläubiger, Kreditgeber, Geschäftspartner, der Fiskus und die Arbeitnehmer informiert werden, wie es um das Unternehmen wirtschaftlich bestellt ist.
Beim Zeitvergleich betrachten Sie die jeweiligen Kennzahlen des Unternehmens im Zeitverlauf und können damit gewisse Entwicklungen herauslesen. Dabei sollten Sie mindestens drei aufeinander folgende Geschäftsjahre betrachten, um gewisse Trends herauslesen zu können und eventuelle »Ausreißerjahre« zu eliminieren.
Achtung: Strukturbrüche wie Verkäufe von Unternehmensteilen oder Zukäufe von Unternehmen sollten Sie bei einer Zeitreihenanalyse immer rückwirkend einbeziehen oder gesondert ausweisen.
Hier einige Gründe, weshalb es manchmal sinnvoll sein kann, sich schlechter darzustellen:
Sie können durch den Ausweis möglichst geringer Gewinne die Steuerlast und die Ausschüttung an die Aktionäre reduzieren.
Bei einer laufenden Tarifrunde können schlechte Bilanzergebnisse ein gutes Gegenargument für hohe Lohnforderungen der eigenen Arbeitnehmer sein.
Ein Monopolist kann Preiserhöhungen bei der Kundschaft dann besser kommunizieren.
Und hier Gründe, weshalb es sich manchmal lohnt, ein höheres Ergebnis auszuweisen:
Potenzielle Gläubiger sind aufgrund einer augenscheinlich guten finanziellen Lage des Unternehmens eher bereit, Kredite zu gewähren. Man erhält auch bessere Kreditkonditionen.
Imagepflege: Gute Ergebnisse können helfen, das eigene Image in der Öffentlichkeit aufzupolieren.
Bekannte Kennzahlen der Bilanzanalyse sind der Cashflow, die Liquidität 1. bis 3. Grades, die Rentabilität und die Wertschöpfung. Sie können dabei die Eigenkapitalrentabilität, die Gesamtkapitalrentabilität oder die Umsatzrentabilität untersuchen. Daneben gibt es noch viele weitere Kennzahlen wie zum Beispiel die Wertschöpfung, die Eigenkapital- und Fremdkapitalquote, die Anlagenintensität oder den Return on Investment, kurz ROI.
Kapitel 2
IN DIESEM KAPITEL
Der Unterschied zwischen internem und externem RechnungswesenAlles über Erträge, Aufwendungen, Kosten und LeistungenWas Abgrenzung bedeutetRechnungswesen ist leider nicht gleich Rechnungswesen. Wäre ja auch zu einfach! Auf den folgenden Seiten erfahren Sie, was es mit dem internen und dem externen Rechnungswesen auf sich hat.
Keine Sorge: Das ist alles nicht mal halb so schlimm, wie es sich im ersten Moment vielleicht anhört …
Zunächst konfrontieren wir Sie mit den knallharten Fakten:
Das externe Rechnungswesen, auch Finanzbuchhaltung genannt, wird von
Aufwendungen
und
Erträgen
regiert.
Die Finanzbuchhaltung ist die Basis für die Bilanz und die Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Manchmal kann sie Ihnen auch unter dem Namen Geschäftsbuchhaltung über den Weg laufen.
Im internen Rechnungswesen, der sogenannten Kostenrechnung oder Betriebsbuchhaltung, geben hingegen
Kosten
und
Leistungen
den Ton an.
Das interne Rechnungswesen mündet in der Kostenarten-, der Kostenstellen- und der Kostenträgerrechnung.
Betreiben Sie beispielsweise eine Bäckerei und Konditorei, so ist dem Betriebszweck all das dienlich, was mit dem Verkauf von Brot, Brötchen und Ihren leckeren Torten zu tun hat. Sei es die Backstube, das Mehl, die Ladenausstattung und so weiter.
Kaufen Sie nun jedoch im Namen der Bäckerei am Finanzmarkt Obligationsscheine, hat das nichts mit dem eigentlichen Sinn und Zweck des Unternehmens zu tun. Es sei denn, Sie haben die Optionsscheine erworben, um damit das Feuer im Backofen zu entzünden.
Wie so oft im Leben liegt der Unterschied zwischen Kosten und Aufwendungen einerseits sowie Leistungen und Erträgen andererseits im Detail. Und dieses Detail nennt sich recht unspektakulär Betriebszweck. Der Betriebszweck ist einfach ausgedrückt das eigentliche Kerngeschäft Ihres Unternehmens und alles, was damit in Zusammenhang steht.
Der Sinn für die Existenz der beiden Rechenwelten besteht darin, dass jeweils unterschiedliche Ziele verfolgt werden.
Das interne Rechnungswesen, also die Kostenrechnung, dient rein innerbetrieblichen Zielen, während das externe Rechnungswesen, die Finanzbuchhaltung, hauptsächlich Außenstehende informieren und schützen soll.
Aber der Reihe nach:
Das interne Rechnungswesen
erfüllt hauptsächlich folgende Zwecke:
Hilfe bei der Preisbestimmung: Zu welchem Preis bieten Sie ein Produkt am besten an?
Hilfe bei Entscheidungen: Wann immer mehrere Alternativen zur Auswahl stehen, die denselben Nutzen bringen, entscheiden Sie sich normalerweise für die Variante mit den geringsten Kosten.
Kontrollfunktion: Sie vergleichen die geplanten Kosten mit den tatsächlichen und freuen sich hoffentlich über geringe Abweichungen und eine gelungene Planung.
Die wichtigsten Aufgaben des externen Rechnungswesens
sind hingegen:
Rechenschaftslegung gegenüber den Anteilseignern des Unternehmens: Wer Geld investiert, will auch wissen, was genau damit passiert.
Grundlage für die Besteuerung: Aus der Finanzbuchhaltung
ergibt sich, was Ihr Unternehmen an den Fiskus abdrücken muss.
Gläubigerschutz: Wenn ein Unternehmen Geld braucht, ist ziemlich sicher, dass die Bank die Kreditwürdigkeit der Firma anhand von Finanzbuchhaltungskennzahlen beurteilen wird.
Während eine Finanzbuchhaltung gemäß dem Handelsgesetzbuch zwingend vorgeschrieben wird, ist die Kostenrechnung eine freiwillige Sache. Man kann sie haben – muss aber nicht.
Nachdem wir Sie eben schon grob mit den vier Begriffen bekannt gemacht haben, stellen wir sie Ihnen nun noch etwas näher vor.
Aufwendungen
und Erträge
gehören zum externen Rechnungswesen und münden in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung
. Die beiden Größen umfassen alles, was dem Unternehmen an Werten zu- und abfließt. Sie entscheiden also, wie der Gewinn in einem bestimmten Zeitraum ausfallen wird. Und das muss nicht unbedingt mit den Produkten und dem eigentlichen Zweck des Unternehmens zu tun haben. Aufwand ist beispielsweise auch die Spende an den lokalen Kinderchor, was in der Regel überhaupt nichts mit der eigentlichen Tätigkeit des Unternehmens zu tun haben dürfte.
Wichtig ist hierbei, dass die Aufwendungen und Erträge auch der Abrechnungsperiode zugeschrieben werden, in der sie verursacht wurden. Das nennt man auch Periodengerechtigkeit. Wenn die Kunden Ihrer Bäckerei Ende Dezember anschreiben lassen und Sie das Geld erst im Januar des folgenden Jahres bekommen, werden die Erträge dennoch dem alten Jahr zugeschrieben, denn dort wurden sie ja verursacht. Wann letztendlich die Zahlung erfolgt, spielt bei Aufwendungen und Erträgen keine Rolle.
Kosten
und Leistungen
beziehen sich auf den eigentlichen Betriebszweck
, das heißt auf die hergestellten Produkte des Unternehmens im betrachteten Zeitraum, zum Beispiel die Erdbeersahnetorte der Konditorei. Kosten und Leistungen sind somit durch den Betriebszweck verursachte Aufwendungen beziehungsweise Erträge.
Kosten sind nichts anderes als das, was an Geld anfällt, wenn Sie Ihre Produkte oder Dienstleistungen erstellen. Leistungen sind das Gegenteil, nämlich das, was an Geld anfällt, wenn Sie Ihre Produkte und Dienstleistungen verkaufen. Um die Kosten und Leistungen zu bestimmen, braucht man zwei Angaben: die Menge und den dazugehörigen Preis. Die Menge kann bei Rohstoffen beispielsweise in verbrauchten Stückzahlen, Kilogramm oder Liter ausgedrückt werden. Bei Maschinenlaufzeiten rechnet man meist mit Stunden. Multipliziert man diese Mengen mit den dazugehörigen Preisen (oder Stundensätzen), erhält man die jeweiligen Kosten.
Zwischen Kosten und Aufwendungen einerseits sowie Leistungen und Erträgen andererseits bestehen also unmittelbare Verbindungen. Für Kosten und Aufwendungen etwa gilt:
Viele Aufwendungen sind zugleich auch Kosten. Und zwar die, die mit dem Betriebszweck
zu tun haben. Diese Schnittmenge nennt man auch
Grundkosten
.
Aufwendungen, die nichts mit dem Betriebszweck
zu tun haben, wie eben die besagte Spende der Bäckerei an den Kinderchor oder deren Kauf von Optionsscheinen, nennt man
neutrale Aufwendungen
.
Neben Aufwendungen, die nichts mit dem Betriebszweck zu tun haben, den sogenannten betriebsfremden Aufwendungen, fließen auch Aufwendungen aus anderen Abrechnungszeiträumen in das Töpfchen der neutralen Aufwendungen. Die nennt man periodenfremde Aufwendungen. Beispiele hierfür wären etwa Steuernachzahlungen für Vorjahre oder Mietvorauszahlungen für die nächsten fünf Jahre. Außerdem sind auch außerordentliche Aufwendungen sowie sonstige neutrale Aufwendungen per Definition neutral.
Kosten, die keinen Aufwand darstellen, heißen hingegen
Zusatzkosten
. Das sind in der Regel kalkulatorische Größen wie zum Beispiel der kalkulatorische Unternehmerlohn.
Aufwendungen, die zwar Kosten sind, jedoch in beiden Rechenwelten mit unterschiedlichen Werten angesetzt werden, sind sogenannte
Anderskosten
. So können Abschreibungen
in der Kostenrechnung
mit anderen Beträgen angesetzt werden als mit den gesetzlich zulässigen Werten aus der Finanzbuchhaltung
.
Um einer etwaigen Verwirrung aufgrund der vielen Begrifflichkeiten entgegenzuwirken, fasst Abbildung 2.1 das Ganze noch mal zusammen.
Abbildung 2.1: Aufwendungen und Kosten
Analog gilt die ganze Systematik auch für Leistungen und Erträge:
Viele Erträge sind zugleich auch Leistungen
. Und zwar die, die mit dem Betriebszweck
zu tun haben. Diese Schnittmenge nennt man auch
Grundleistungen
.
Erträge, die nichts mit dem Betriebszweck
zu tun haben, wie die Gewinne, die die Bäckerei durch den Verkauf von Optionsscheinen erzielt, nennt man
neutrale Erträge
.
Neben den betriebsfremden Erträgen zählen auch Erträge aus anderen Abrechnungszeiträumen, die periodenfremden Erträge, zu den neutralen Erträgen. Ein Beispiel hierfür wären Steuerrückerstattungen aus Vorjahren. Außerdem sind auch sogenannte außerordentliche Erträge und sonstige neutrale Erträge per Definition neutral.
Leistungen, die keine Erträge sind, heißen – Sie ahnen es schon –
Zusatzleistungen
. Ein Beispiel hierfür wären die täglichen Gratisbrötchen für die Angestellten Ihrer Bäckerei.
Leistungen, die Erträge sind, jedoch in anderer Höhe, heißen
Andersleistungen
.
Abbildung 2.2 fasst das alles nochmals zusammen.
Abbildung 2.2: Erträge und Leistungen
Neben den Aufwendungen, Erträgen, Kosten und Leistungen gibt es auch die Begriffe Einzahlungen, Auszahlungen, Einnahmen und Ausgaben. Einzahlungen entstehen, wenn Sie Bargeld, Schecks oder Überweisungen auf Ihr Girokonto erhalten; Ihre liquiden Mittel erhöhen sich. Bei Auszahlungen verringert sich Ihre Liquidität. Einnahmen umfassen alle Einzahlungen und zusätzlich auch alles, was Ihr Geldvermögen erhöht; das sind Forderungszuwächse und Schuldenabnahmen. Bei den Ausgaben ist es andersherum. Alle acht Begriffe werden im Buch Kosten- und Leistungsrechnung für Dummies ausführlich erklärt.
Das interne und das externe Rechnungswesen bilden zusammen das betriebliche Rechnungswesen.
Die meisten der gängigen Kontenrahmen haben deshalb zwei getrennte Rechnungskreise – einen für das externe Rechnungswesen, die Finanzbuchhaltung, und einen für die Kostenrechnung, also das interne Rechnungswesen.
Diese beiden Rechnungskreise können allerdings auf magische Weise miteinander verbunden werden. Das Zauberwort hierfür heißt Abgrenzung. Aber der Reihe nach …
Die Finanzbuchhaltung, oftmals auch kurz und liebevoll FiBu genannt, bildet innerhalb der beiden Rechenwelten den sogenannten Rechnungskreis I.
Im Industriekontenrahmen (kurz: IKR) beispielsweise bilden die Kontenklassen 0 bis 8 den Rechnungskreis I. Die Konten der Klassen 5, 6 und 7 umfassen die Aufwands- und Ertragskonten und bilden die Basis der Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Die Klasse 9 gehört dem Rechnungskreis II mit der Kosten- und Leistungsrechnung an.
Abbildung 2.3 zeigt das Zweikreissystem.
Abbildung 2.3: Die beiden Rechnungskreise
Im Rechnungskreis I werden alle Geschäftsvorgänge mit den gesetzlich vorgeschriebenen Methoden der Buchführung dokumentiert und auf Bestands- oder Erfolgskonten verbucht.
Bei den Bestandskonten werden Veränderungen des Vermögens- und des Kapitalbestands erfasst. Der Kauf eines neuen Lieferwagens für eine Bäckerei ist ein Beispiel dafür. Die Bestandskonten bilden die Basis für die Bilanz. Erfolgskonten hingegen werden bebucht, sobald das Eigenkapital verändert wird. Sprich, sobald ein Geschäftsvorfall direkt den Gewinn oder einen möglichen Verlust beeinflusst. Hier landen somit die Aufwendungen und die Erträge, aus denen später die Gewinn-und-Verlust-Rechnung gebastelt wird. Sind die Erträge in einer betrachteten Periode höher als die Aufwendungen, gibt es Gewinn, im umgekehrten Fall Verlust.
Am Ende werden hieraus die Bilanz und die Gewinn-und-Verlust-Rechnung erstellt. Das Resultat der Gewinn-und-Verlust-Rechnung, also der Gewinn in guten sowie der Verlust in schlechten Zeiten, heißt auch Unternehmensergebnis.
Die gesetzlichen Bestimmungen zur Finanzbuchhaltung finden Sie in Deutschland im Handelsgesetzbuch – auch HGB genannt. Das Pendant in Österreich heißt »Bundesgesetz über besondere zivilrechtliche Vorschriften für Unternehmen«, kurz Unternehmensgesetzbuch und noch kürzer UGB. In der Schweiz wird das Ganze innerhalb des Obligationenrechts geregelt. Das wird oft mit OR abgekürzt.
Da sich Aufwendungen und Kosten sowie Erträge und Leistungen teilweise überschneiden, wie zum Beispiel bei den Grundkosten und den Grundleistungen, überschneiden sich logischerweise auch die beiden Rechnungskreise.
Das interne Rechnungswesen, also die Kostenrechnung, bildet den Rechnungskreis II. Wir entschuldigen uns für die nicht besonders kreative Namensgebung, können aber persönlich auch nichts dafür.
Besonders gesprächige Menschen nennen die Kostenrechnung häufig Kosten-und-Leistungsrechnung. Auch wenn sie deutlich länger ist, ergibt diese Bezeichnung durchaus Sinn. Die Gewinn-und-Verlust-Rechnung heißt ja schließlich auch nicht nur Verlustrechnung.
Da sich die Finanzbuchhaltung nun einmal an die gesetzlichen Bestimmungen halten muss, sind die Ergebnisse für innerbetriebliche Entscheidungen oftmals nicht aussagefähig genug. Deshalb werden die Ergebnisse im Rechnungskreis II entsprechend angepasst.
Neutrale Aufwendungen und Erträge aus dem Rechnungskreis I werden dabei herausgerechnet und im Gegenzug Zusatzkosten und Zusatzleistungen berücksichtigt. Anderskosten und Andersleistungen werden außerdem mit von der Finanzbuchhaltung abweichenden Beträgen angesetzt. Durch diese Korrekturen wird aus dem Ergebnis der Finanzbuchhaltung, also dem Rechnungskreis I, die Kostenrechnung hergeleitet. Das Ganze hat auch einen Namen: Abgrenzung.
Abzugrenzende Kosten, die nicht mit den tatsächlichen Geldströmen übereinstimmen, nennt man kalkulatorische Kosten.
Damit Sie das auch mal gehört beziehungsweise gelesen haben, stellen wir Ihnen jetzt noch kurz die wichtigsten Vertreter der kalkulatorischen Kosten vor:
Kalkulatorische Zinsen:
Als Eigentümer Ihrer Bäckerei stellen Sie Ihrem Betrieb Eigenkapital zur Verfügung. Dieses Geld wollen Sie natürlich auch verzinst haben; sonst hätten Sie es besser gleich bei Ihrer Sparkasse angelegt. In der Kostenrechnung wird diese Verzinsung mithilfe der kalkulatorischen Zinsen erfasst. Allerdings nicht in der Buchhaltung: Schließlich haben Sie von niemandem Zinszahlungen erhalten.
Kalkulatorische Abschreibungen:
Bei der kalkulatorischen Abschreibung wird die geplante Nutzungsdauer berücksichtigt. In der Finanzbuchhaltung muss hingegen immer die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer, die das Finanzministerium vorgibt, angenommen werden.
Kalkulatorische Miete:
Oftmals werden Räume oder Sachen betrieblich genutzt, die sich im Privatbesitz des jeweiligen Unternehmers befinden. Meist kommt es dabei nicht zu tatsächlichen Mietzahlungen. Deshalb darf in der Buchhaltung dafür nun mal nichts angesetzt werden. Anders in der Kostenrechnung; hier können Sie eine kalkulatorische Miete veranschlagen. Das sind übrigens klassische Zusatzkosten.
Kalkulatorischer Unternehmerlohn:
Da ein Einzelunternehmer kein Angestellter seines eigenen Unternehmens ist, kann er auch kein Entgelt beziehen. Folglich wird in der Buchhaltung hierfür auch nichts berücksichtigt. In der Kostenrechnung aber darf der kalkulatorische Unternehmerlohn als der »Ersatz« für das Entgelt des Einzelunternehmers angesetzt werden. Das sind übrigens Zusatzkosten.
Sie betreiben ein florierendes Fliesen- und Sanitärgeschäft. Die überschüssige Liquidität packen Sie nicht in Ihren Geldspeicher, sondern in Unternehmensanleihen führender europäischer Unternehmen. Diese Anleihen werfen ordentliche Zinsen ab. Dient dieses Geschäft dem Betriebszweck?
Sie haben zusammen mit ein paar Bekannten eine kleine Softwareschmiede in Berlin gegründet. Eine Mitarbeiterin der Softwareschmiede benötigte letzten Monat kurzfristig einen Mitarbeiterkredit für den Kauf eines E-Bikes. Diesen Monat zahlt die Mitarbeiterin den Kredit wieder zurück. Handelt es sich um eine Einzahlung?
Kapitel 3
IN DIESEM KAPITEL
Was die Kostenrechnung kannWie die Kostenrechnung funktioniertDie Kostenrechnung ist das Ergebnis des internen Rechnungswesens. Zwar beschäftigt sich dieses Buch im Folgenden hauptsächlich mit dem externen Rechnungswesen, es kann aber nicht schaden, wenn wir Sie mal eben kurz in die Geheimnisse der Kostenrechnung einweihen. Und so geheim ist das alles übrigens auch nicht …
Die Kostenrechnung will die anfallenden Kosten möglichst exakt auf jedes einzelne Produkt verteilen. Dadurch können Sie die Preise Ihrer Produkte besser bestimmen, leichter Entscheidungen treffen und haben die Kostensituation stets voll im Blick.
Um das hinzubekommen, werden Kosten erst einmal unterteilt nach
schuldigem Produkt:
Können Sie ein Produkt dingfest machen, das einzig und allein die Entstehung von Kosten zu verantworten hat, spricht man von
Einzelkosten
. Ohne dieses bestimmte Produkt wären die Kosten nicht entstanden. Ein Beispiel für Einzelkosten sind die Rohstoffkosten für ein bestimmtes Produkt
.
Werden die Kosten von unterschiedlichen Produkten verursacht, haben Sie es mit
Gemeinkosten
zu tun. Gemeinkosten
sind zum Beispiel Gehälter in der Verwaltung, sofern Ihr Unternehmen mehrere Produkte verkauft.
Mengenabhängigkeit:
Kosten, die immer gleich sind, unabhängig davon, ob null oder sieben Millionen Exemplare eines Produkts gefertigt werden, sind
fixe Kosten
. Fix sind beispielsweise Mieten für Gebäude.
Werden die Kosten mit jeder zusätzlich produzierten Einheit höher, sind es
variable Kosten
. Variabel ist etwa der Rohstoffverbrauch.
Werden alle Einzel- und Gemeinkosten – unabhängig davon, ob es sich um fixe oder variable Kosten handelt – auf einzelne Produkte heruntergerechnet, haben Sie es mit einer Vollkostenrechnung zu tun. Werden hingegen ausschließlich die variablen Einzel- und Gemeinkosten auf das Produkt angerechnet, nennt man das – Sie ahnen es womöglich schon – eine Teilkostenrechnung.
Die komplette Kostenrechnung teilt sich insgesamt in drei Disziplinen auf:
Die Kostenartenrechnung
, die fragt: Welche Kosten fallen an?
Die Kostenstellenrechnung
stellt die Frage: Wo fallen die Kosten an?
Die Kostenträgerrechnung
fragt: Wofür fallen die Kosten an?
In der Kostenartenrechnung werden die anfallenden Kosten zu Kostenarten zusammengefasst.
Kostenarten sind thematische Schubladen, in denen Sie gleichartige Kosten zusammenfassen. Beispielsweise bilden Personalkosten, Rohstoffkosten oder Energiekosten jeweils eigene Kostenarten. Diese Kostenarten können wiederum zu Kostenartengruppen zusammengefasst werden, um das Ganze etwas übersichtlicher zu gestalten.
Können Sie bereits Einzelkosten ausfindig machen, dürfen Sie diese schon jetzt direkt den einzelnen Produkteinheiten zuordnen. Die Gemeinkosten müssen dagegen für diese Zuordnung noch durch die Kostenstellenrechnung.
In der Kostenstellenrechnung werden die Gemeinkosten auf diejenigen Stellen verteilt, in denen sie entstanden sind. Kostenstellen sind kleine wirtschaftliche Einheiten innerhalb eines Unternehmens – meist nach Funktionen gegliedert.
Besorgen Sie sich einmal einen aktuellen Kostenstellenplan Ihres Unternehmens. Gehen Sie hierzu am besten auf die Kollegen aus dem Controlling zu. Im Kostenstellenplan finden Sie die potenziellen Schuldigen der Gemeinkostenverursachung. Auch bei Buchungen muss die Kostenstelleninformation oft mitgegeben werden – in der Regel in Form von Nummern.
Es werden zwei Arten von Kostenstellen unterschieden:
Hilfskostenstellen
beglücken lediglich andere Kostenstellen mit ihren Diensten und machen sonst nix. Raum- und Energiekostenstellen oder das Lohnbüro sind Beispiele hierfür.
Hauptkostenstellen
sind Stellen, die diese Dienste in Anspruch nehmen und die ansonsten direkt für die Produkte des Unternehmens arbeiten. Material-, Fertigungs-, Vertriebs- und Verwaltungskostenstellen sind somit Hauptkostenstellen.
Damit alles gerecht verteilt wird, muss das, was auf Hilfskostenstellen läuft, umverteilt werden. Und zwar auf jene Kostenstellen, die diese Leistungen in Anspruch nehmen. Das Ganze noch möglichst genau, zum Beispiel nach der Quadratmeterzahl Ihres Büros oder nach Kilowattstunden, die Sie verbraucht haben. Das nennt man dann innerbetriebliche Leistungsverrechnung.
Hierfür gibt es ein oft zu Unrecht gefürchtetes Instrument: den Betriebsabrechnungsbogen – auch BAB genannt.
Der BAB liefert Ihnen die gesamten Gemeinkosten der Hauptkostenstellen – einschließlich der verteilten Kosten der Hilfskostenstellen. Diese können Sie dann in der Kostenträgerrechnung auf die einzelnen Produkte oder Dienstleistungen verteilen.
Angenommen, Ihr Unternehmen stellt zwei Produkte her: tiefgekühlte Erdbeersahnetorten und tiefgekühlte Mohnbrötchen. Die jeweiligen Einzelkosten, zum Beispiel die Erdbeeren für die Torten und der Mohn für die Brötchen, konnten Sie bereits eindeutig einem der beiden Produkte zuordnen. Diese Einzelkosten brauchen Sie nun auf Kostenstellenebene als Berechnungsbasis, um die Gemeinkosten auf die beiden Produkte zu verteilen.
Beispielsweise fielen für die tiefgekühlten Erdbeersahnetorten
48.900 Euro Gemeinkosten in der Kostenstelle Material,
100.000 Euro Einzelkosten in der Kostenstelle Material,
89.100 Euro Gemeinkosten in der Kostenstelle Produktion,
120.000 Euro Einzelkosten in der Kostenstelle Produktion,
25.500 Euro Gemeinkosten in der Kostenstelle Vertrieb,