21,99 €
Die Kosten- und Leistungsrechnung hat es in sich. Aber wer sich mit dem internen Rechnungswesen beschäftigt, kommt nicht an ihr vorbei. Der Autor nimmt Wortungetümen wie Plankostenrechnung oder Kostenträgerzeitrechnung den Schrecken und führt Sie in die traditionelle Kostenrechnung mit Betriebsabrechnungsbogen und Kalkulation ein. In diesem Buch finden Sie eine Übersicht über alle Kostenrechnungssysteme bis hin zum Activity-Based-Costing. Natürlich werden auch alle Methoden des Kostenmanagements mit Behavioral Accounting und den Principal-Agent-Modellen vorgestellt.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 431
Kosten- und Leistungsrechnung für Dummies
www.ieconomics.de
Die Webseite des Autors dieses Buches bietet regelmäßig Neuigkeiten zum Thema Kostenrechnung und Controlling. Wer nicht nur lesen möchte, kann sich die Themen auch im zugehörigen Podcast anhören.
www.controllerspielwiese.de
Hier handelt es sich eindeutig um die Website mit dem schönsten Namen. Die Startseite ist übersichtlich in verschiedene Themengebiete gegliedert. In der TOOLBOX finden Sie Kennzahlen, Reports, diverse Berechnungen und Excel-Tools. Unter den Links NEWS, WÖRTERBUCH und THEMENSPEICHER gibt es kurze Erläuterungen zu den wichtigsten Themen.
www.wirtschaftslexikon24.net
Auf Wirtschaftslexikon24 finden Sie ein recht umfassendes Online-Wirtschaftslexikon. Hier erhalten Sie sehr schnell erste Informationen zu Ihrem Suchwort. Betrieben wird diese Seite von einem Team von Freiwilligen. Spenden sind jederzeit herzlich willkommen, damit die Informationen weiterhin kostenlos zur Verfügung gestellt werden können.
www.icv-controlling.com
Das Unvermeidliche geschah im Jahre 1975. Controller gründeten den Internationalen Controller Verein e.V. Heute hat der Verein nach eigenen Angaben über 4.000 Mitglieder, hauptsächlich aus dem deutschsprachigen Raum.
Die Finanzbuchhaltung ermittelt das Unternehmensergebnis, indem sie sämtliche Geschäftsfälle einer Periode erfasst, also auch alle Geschäftsfälle mit externen Partnern. Die Betriebsbuchhaltung erfasst dagegen nur innerbetriebliche Vorgänge, die mit dem eigentlichen Leistungsprozess des Unternehmens zusammenhängen.
Bei Einzahlungen handelt es sich um die Erhöhung der vorhandenen Zahlungsmittel, sprich der liquiden Mittel. Liquide Mittel sind Bargeld, jederzeit verfügbare Bankguthaben oder Schecks. Auszahlungen verringern den Bestand an Zahlungsmitteln, sprich die Liquidität. Liquide Mittel sind Bargeld, jederzeit verfügbare Bankguthaben oder Schecks.
Alle Einzahlungen, Forderungszuwächse und Schuldenabnahmen erhöhen Ihr Geldvermögen und sind somit Einnahmen. Alle Auszahlungen, Schuldenzuwächse und Forderungsabnahmen verringern Ihr Geldvermögen und sind somit Ausgaben.
Willkommen beim externen Rechnungswesen. Genauer gesagt in der Welt der Erfolgsrechnung. Hier geben Ertrag und Aufwand den Ton an. Erträge sind alle Wertzuwächse eines Abrechnungszeitraums, erbracht etwa mithilfe von produzierten Gütern und Dienstleistungen oder auch Wertsteigerungen. Natürlich immer bewertet in harten Euros oder Schweizer Franken, eventuell auch in anderen Währungen wie etwa dem US-Dollar. Aufwendungen sind alle in einer Periode, das ist meist ein Geschäftsjahr, verbrauchten Güter und Dienstleistungen sowie Abnutzungen von Anlagen und Wertminderungen. Natürlich immer bewertet in Geld, nicht in gefühlten Einheiten oder Muscheln.
Vorhang auf für die Kosten- und Leistungsrechnung. Leistungen beziehungsweise Erlöse sind die in Geld bewerteten, sachzielbezogenen Güter- und Leistungsentstehungen einer Abrechnungsperiode. Leistungen beziehungsweise Erlöse entstehen also, wenn Produkte oder Dienstleistungen erstellt werden. Zieht man von den Erlösen beziehungsweise Leistungen die Kosten ab, erhält man übrigens das Betriebsergebnis. Kosten sind der in Geld bewertete, sachzielbezogene Güter- und Leistungsverbrauch einer Abrechnungsperiode. Kosten fallen also an, wenn Produkte oder Dienstleistungen erstellt werden.
Fixkosten fallen in gleich bleibender Höhe an, egal welche Mengen produziert werden. Variable Kosten sind dagegen von der Produktionsmenge abhängig. Fixe Kosten werden gerne auch als Kosten der Betriebsbereitschaft bezeichnet, manchmal auch als zeitabhängige Kosten oder Bereitschaftskosten. Langfristig betrachtet, gibt es keine fixen Kosten; im Extremfall, so bei einer Betriebsschließung, können alle Kosten auf null reduziert werden. Sie sollten also immer einen Zeitrahmen definieren, der für die Unterscheidung in fixe und variable Kosten gelten soll. Dies kann ein Monat oder das Geschäftsjahr sein. Meistens betrachtet man einen Monat, seltener ein Jahr.
Stückkosten sind die pro produzierte Einheit entstehenden Kosten. Sie werden manchmal auch als Durchschnittskosten bezeichnet. Die Grenzkosten sind jene Kosten, die durch die Produktion genau einer weiteren Einheit eines Produkts entstehen.
Hier wird mit Istmengen und Istpreisen gearbeitet.
Der Zufall hat hier kaum Chancen, zufällige Schwankungen werden mithilfe der Durchschnittbildung eingeebnet.
In Zukunft wird alles gut. So zumindest der Plan. Unwirtschaftliche Vergangenheitswerte werden hier nicht einfach fortgeschrieben, hier wird stattdessen mit geplanten Mengen und Preisen gearbeitet.
Hier werden alle Kosten, ob fix oder variabel, verrechnet.
Bei einer Teilkostenrechnung werden im Gegensatz zur Vollkostenrechnung nicht alle fixen und variablen Kosten erfasst und verteilt. Es werden nur die variablen Kosten den Produkten zugerechnet.
Kosten- und Leistungsrechnung für Dummies
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
3. Auflage 2023
©2023 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autor und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Coverfoto: © Charnchai saeheng – stock.adobe.comKorrektur: Petra Heubach-Erdmann, Düsseldorf
Print ISBN: 978-3-527-72010-1ePub ISBN: 978-3-527-84022-9
Michael Griga, Diplom-Volkswirt studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Tübingen. Er ist heute Bereichscontroller in einem Technologiekonzern, der im Fortune Global 500 unter den 100 größten Unternehmen weltweit gelistet ist. Davor hat er unter anderem als Referent im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg an der Einführung einer Kosten- und Leistungsrechnung an den Hochschulen mitgewirkt. Zu seinen weiteren Aufgaben gehörte dort unter anderem die Entwicklung eines Konzepts für ein Hochschulreporting und -controlling.
Neben Kosten- und Leistungsrechnung für Dummies hat Michael Griga unter anderem mit Raymund Krauleidis Controlling für Dummies, Bilanzen erstellen und lesen für Dummies und Buchführung und Bilanzierung für Dummies geschrieben. Zuletzt hat er sein Expertenwissen bezüglich Finanzen mit dem Wissen darüber, was junge Eltern bezüglich der Finanzen beschäftigt im Buch Familienfinanzen für Dummies kombiniert.
Cover
Titelblatt
Impressum
Über den Autor
Einführung
Über dieses Buch
Konventionen in diesem Buch
Törichte Annahmen über den Leser
Was Sie nicht lesen müssen
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wie es weitergeht
Teil I: Von der Pike auf – die Basics
Kapitel 1: Eingeordnet – die Kosten- und Leistungsrechnung
Unbekanntes Wesen Rechnungswesen
Die Kosten- und Leistungsrechnung
Kapitel 2: Acht Schlüsselbegriffe
Nur Bares ist Wahres: Ein- und Auszahlungen
Geldvermögen: Einnahmen und Ausgaben
Ertrag und Aufwand: Willkommen in der Buchhaltung
Jetzt geht die Party richtig los: Kosten und Leistungen
Kapitel 3: Die unterschiedlichen Kostenbegriffe und Kostenrechnungssysteme
Die unterschiedlichen Kostenbegriffe
Überblick über die Systeme der Kosten- und Leistungsrechnung
Kapitel 4: Konten-, Kostenstellen- und Kostenträgerpläne erstellen
Der Kontenplan, Heimat der Kostenarten
Ortsbezeichnungen – der Kostenstellenplan
Kostenträger definieren
Teil II: Im Ist ganz traditionell – die Kosten- und Leistungsrechnung
Kapitel 5: Woher kommt's? Die Kosten- und Leistungsartenrechnung
Aufgaben und Grundsätze der Kosten- und Leistungsartenrechnung
Mammutaufgabe – Kosten richtig erfassen
Auch das noch: Leistungen erfassen
Kapitel 6: Verteilen – die Kostenstellenrechnung
Aufgaben der Kostenstellenrechnung
Ordnung muss sein – Kostenstellenpläne
BAB-Routenplaner – der Aufbau des Betriebsabrechnungsbogens
Verwirrende Vielfalt – Verfahren zur Verrechnung innerbetrieblicher Leistungen
Die Gemeinkostenzuschlagssätze ermitteln
Kapitel 7: Interne Hochspannung – die Verrechnungspreise
Die Aufgaben der Verrechnungspreise
Die verschiedenen Arten von Verrechnungspreisen
Kapitel 8: Knallhart kalkuliert – die Kostenträgerstückrechnung
Prinzipien der Kostenverteilung
Ganz einfach – die Divisionskalkulation
In Serie gehen mit der Zuschlagskalkulation
Bei Automatisierung gefragt – die Maschinensatzkalkulation
Die Kalkulation von Kuppelprodukten
Kapitel 9: Die Kostenträgerzeitrechnung oder Betriebsergebnisrechnung
Abgrenzung – der erste Schritt vom Unternehmens- zum Betriebsergebnis
Erfolgsrechnung mit dem Gesamtkostenverfahren
Erfolgsrechnung mit dem Umsatzkostenverfahren
Teil III: Glaskugel – Plankosten- und Planleistungsrechnungen
Kapitel 10: Warum überhaupt geplant wird
Ohne Ziel nix los
Unterschiedliche Planungshorizonte
Unterjährige Planung – die Ist-Erwartung
Wie die Kosten- und Leistungsrechnung die Planung unterstützt
Kapitel 11: Unflexibel – die starre Plankostenrechnung
So funktioniert die starre Plankostenrechnung
Kapitel 12: Voll erfasst – die flexible Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis
Planen mit der flexiblen Plankostenrechnung
Die Kostenkontrolle bei der flexiblen Plankostenrechnung
Das Problem mit den Vollkostenrechnungen
Kapitel 13: Teilsicht – Direct Costing oder die Grenzplankostenrechnung
Garantiert proportional – die Grenzplankostenrechnung
Die Kostenplanung in der Grenzplankostenrechnung
Die Kostenträgerrechnung mit Teilkosten
Kosten- und Erlöskontrolle und Abweichungsanalyse
Break-even-Analysen, Preispolitik und Portfolioentscheidungen
Kapitel 14: Mehrstufig – die Fixkostendeckungsrechnung
Aufteilung der Fixkosten nach der Zurechenbarkeit
Erfolgsrechnung in der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung
Retrograd und progressiv kalkulieren
Kapitel 15: Die relative Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung
Das Konzept – neue Grundsätze und Begriffe
All In One – die Grundrechnung
Sonderbar – die Auswertungsrechnungen
Kapitel 16: ABC ganz anders – die Prozesskostenrechnung
Der Zeitpuls fliegt, die Kostenrechnung rennt hinterher
Kurzer Prozess
Die Kostenprozessrechnung
Auswirkungen auf die Kostenträgerrechnung
Teil IV: Noch mehr Systeme und Methoden
Kapitel 17: Kostenmanagement mit Behavioral Accounting
State of the Art gibt es nicht
Verhaltenswirkungen von Informationen und Vorgaben
Slacks – stille Reserven erkennen
Verhalten kontrollieren
Kapitel 18: Kostenmanagement mit dem Principal-Agent-Modell
Der Kern des Principal-Agent-Modells
Der Grund allen Übels – Informationsasymmetrien
Die Suche nach dem optimalen Vertrag
Kapitel 19: Target Costing von oben und unten betrachtet
Der Sinn des Target Costing
Zielkostensuche – Top-down und Bottom-up
Nie stehen bleiben – Continuous Improvement
Kapitel 20: Von Anfang bis Ende – Life Cycle Costing
Zielsetzung der Lebenszyklusrechnung
Von Anfang bis Ende – der Produktlebenszyklus
Der Kapitalwert und Amortisationszeitpunkt
Eng verwandt – der Business Case
Kapitel 21: Gemeinkostenwertanalyse und Budgetierungsmethoden
Die Gemeinkostenwertanalyse
Zero-Base-Budgeting
Noch mehr Budgetierungsmethoden
Teil V: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 22: Zehn Tipps zur Kostensenkung
Klein, aber fein – der Dienstwagen
Überflüssige Arbeiten einstellen
Nicht so pingelig sein – Arbeiten abspecken
Alle Verträge regelmäßig überprüfen
Working Capital Management
Abos kündigen
Mehr Mut zum Risiko – Selbstbeteiligung erhöhen
Mietkosten senken
Energiekosten senken
Reisekosten senken
Kapitel 23: Zehn wichtige Websites
ieconomics
ControllerSpielwiese
Controller Verein
Listen Notes
Business-Wissen
Controlling-Portal
Rechnungswesen-Portal
Volkshochschule
Gruenderlexikon
Wirtschaftslexikon24
Anhang A: Wichtige Vokabeln Deutsch – Englisch
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Kapitel 1
Tabelle 1.1: Aus- und Einzahlungen in Tausend Euro
Tabelle 1.2: Aufgaben und Interessengruppen des internen und externen Rechnungs...
Kapitel 3
Tabelle 3.1: Proportionaler Kostenverlauf
Tabelle 3.2: Degressiver Kostenverlauf
Tabelle 3.3: Progressiver Kostenverlauf
Tabelle 3.4: Mathematische Methode
Kapitel 4
Tabelle 4.1: Kostenträgerplan
Kapitel 5
Tabelle 5.1: Materialzugänge und -abgänge bei der E-Bike GmbH
Tabelle 5.2: Gleitende Durchschnittspreise bei der E-Bike GmbH
Tabelle 5.3: Nachträglicher Durchschnittspreis bei der Elektrorad GmbH
Tabelle 5.4: Zugänge nach »last in – first out«
Tabelle 5.5: Zugänge nach »highest in – first out«
Tabelle 5.6: Vergleich der Verfahren
Tabelle 5.7: Lineare Abschreibung
Tabelle 5.8: Degressive Abschreibung
Tabelle 5.9: Leistungsabhängige Abschreibung
Kapitel 6
Tabelle 6.1: Der Betriebsabrechnungsbogen, kurz BAB
Tabelle 6.2: BAB mit Primärkosten in Tausend Euro
Tabelle 6.3: Abbildung der Leistungsverflechtung
Tabelle 6.4: BAB mit dem Anbauverfahren in Tausend Euro
Tabelle 6.5: BAB mit dem Stufenleiterverfahren in Tausend Euro
Tabelle 6.6: Abbildung der Leistungsverflechtung
Tabelle 6.7: BAB mit dem Gleichungsverfahren
Tabelle 6.8: Iteratives Verfahren
Tabelle 6.9: Abbildung der Soll- und Ist-Leistungsverflechtung
Tabelle 6.10: Deckungsumlage bei der Arbeit
Tabelle 6.11: Kostenstellenergebnis für V 1
Tabelle 6.12: Kostenstellenergebnis für V 2
Kapitel 8
Tabelle 8.1: Bewertung der Lagerbestände bei der mehrstufigen Divisionskalkulat...
Tabelle 8.2: Äquivalenzziffernproduktion im Überblick
Tabelle 8.3: Kalkulationsschema für die differenzierende Zuschlagskalkulation
Tabelle 8.4: Zuschlagssätze
Tabelle 8.5: Kalkulationsbeispiel für eine differenzierende Zuschlagskalkulatio...
Tabelle 8.6: Maschinenunabhängige Zuschlagssätze
Tabelle 8.7: Kalkulationsbeispiel für eine Maschinensatzkalkulation in Euro
Tabelle 8.8: Kalkulation mit der Verteilmethode
Kapitel 9
Tabelle 9.1: Aufwendungen und Erträge von Rudi Rübe im Monat August in Euro
Tabelle 9.2: Werte aus dem externen Rechnungswesen in Euro
Tabelle 9.3: Betriebsfremder Erfolg in Euro
Tabelle 9.4: Außerordentlicher Erfolg in Euro
Tabelle 9.5: Kostenrechnerische Korrekturen in Euro
Tabelle 9.6: Gesamtkostenverfahren
Tabelle 9.7: Beispiel Gesamtkostenverfahren in Euro
Tabelle 9.8: Umsatzkostenverfahren
Tabelle 9.9: Betriebsergebnisermittlung
Kapitel 12
Tabelle 12.1: Den Istpreis ermitteln
Kapitel 13
Tabelle 13.1: Ermittlung der variablen Stückkosten in Euro
Tabelle 13.2: Ermittlung des Stückdeckungsbeitrags in Euro
Tabelle 13.3: Ermittlung des Betriebsergebnisses ohne Bestandsveränderungen
Tabelle 13.4: Gesamtkostenverfahren in der Grenzplankostenrechnung
Tabelle 13.5: Gesamtkostenverfahren bei der Willi Sahnig AG
Tabelle 13.6: Umsatzkostenverfahren in der Grenzplankostenrechnung
Tabelle 13.7: Umsatzkostenverfahren bei der Willi Sahnig AG
Tabelle 13.8: Portfoliorangfolge ermitteln
Tabelle 13.9: Optimaler Deckungsbeitrag
Tabelle 13.10: Kein optimaler Deckungsbeitrag
Tabelle 13.11: Unterschiedliche Deckungsbeiträge
Kapitel 14
Tabelle 14.1: Ermittlung Betriebsergebnis mit mehrstufiger Deckungsbeitragsrechn...
Tabelle 14.2: Retrograde Ermittlung des Stückerfolgs
Tabelle 14.3: Sahnetorten-Stückerfolg in Euro
Tabelle 14.4: Progressive Ermittlung der Stückselbstkosten
Tabelle 14.5: Sahnetorten-Selbstkosten in Euro
Kapitel 15
Tabelle 15.1: Stückdeckungsbeiträge mit der relativen Einzelkosten- und Deckungs...
Tabelle 15.2: Die Rangfolge ermitteln
Tabelle 15.3: Ermittlung des Betriebsergebnisses mit der relativen Einzelkosten...
Kapitel 16
Tabelle 16.1: Kostentreiber
Tabelle 16.2: Prozesskostensätze
Tabelle 16.3: Kostenträgerrechnung
Kapitel 18
Tabelle 18.1: Mögliche Prämien nach dem Weitzman-Schema
Kapitel 19
Tabelle 19.1: Aufteilung der Allowable Costs je Notebook
Tabelle 19.2: Berechnung der Drifting Costs
Kapitel 20
Tabelle 20.1: Auszahlungen in der Vormarktphase in Millionen Euro
Tabelle 20.2: Auszahlungen in der Vormarktphase inklusive Abzinsung in Millionen...
Tabelle 20.3: Ein- und Auszahlungen in der Marktphase inklusive Abzinsung in Mil...
Tabelle 20.4: Ein- und Auszahlungen in der Nachmarktphase inklusive Abzinsung in...
Tabelle 20.5: Abgezinste Ein- und Auszahlungen aller drei Phasen in Millionen Eu...
Tabelle 20.6: Überarbeitete Auszahlungen in der Vormarktphase inklusive Abzinsun...
Tabelle 20.7: Überarbeitete Ein- und Auszahlungen in der Marktphase inklusive Ab...
Tabelle 20.8: Überarbeitete Ein- und Auszahlungen aller drei Phasen inklusive Ab...
Tabelle 20.9: Überarbeitete Ein- und Auszahlungen aller drei Phasen inklusive Ab...
Kapitel 21
Tabelle 21.1: Budgetschnitt durchführen
Kapitel 1
Abbildung 1.1: Kapitalwert mit Excel berechnen
Kapitel 2
Abbildung 2.1: Einzahlungen und Einnahmen
Abbildung 2.2: Verschiedene Aufwandsarten
Abbildung 2.3: Aufwendungen und Kosten
Abbildung 2.4: Erträge und Leistungen
Kapitel 4
Abbildung 4.1: Kontenklassen im Industriekontenrahmen
Abbildung 4.2: Von der Finanzbuchhaltung zur Kostenrechnung
Kapitel 5
Abbildung 5.1: Unterschiedliche Abschreibungsbeträge
Kapitel 6
Abbildung 6.1: Kostenstellenplan der Willi Sahnig AG
Abbildung 6.2: Auszug aus einem Organigramm und Einfügung einer n...
Kapitel 7
Abbildung 7.1: Arten von Verrechnungspreisen
Abbildung 7.2: Geteilte Verrechnungspreise
Kapitel 9
Abbildung 9.1: Fertige Abgrenzung
Kapitel 10
Abbildung 10.1: Die drei Planungshorizonte
Abbildung 10.2: Die Ist-Erwartung: dreimal geplant
Kapitel 11
Abbildung 11.1: Kostenabweichung
Kapitel 12
Abbildung 12.1: Sollkosten und verrechnete Plankosten
Abbildung 12.2: Verbrauchs- und Beschäftigungsabweichung
Abbildung 12.3: Teilkostenfunktionen
Kapitel 13
Abbildung 13.1: BAB in der Grenzplankostenrechnung
Abbildung 13.2: Break-even-Diagramm
Kapitel 15
Abbildung 15.1: Bezugsobjekthierarchie
Kapitel 16
Abbildung 16.1: Bildung von Hauptprozessen
Abbildung 16.2: Schema der Prozesskostenrechnung
Kapitel 19
Abbildung 19.1: Top-down-Ansatz
Abbildung 19.2: Der Weg zur einheitlichen Kostenvorgabe
Abbildung 19.3: Target Costing bei drei Produktvarianten
Kapitel 20
Abbildung 20.1: Produktlebenszyklus, Kosten und Erlöse
Abbildung 20.2: Kostenbeeinflussung und Kostenanfall
Abbildung 20.3: Wunsch und Wirklichkeit
Cover
Titelblatt
Impressum
Über den Autor
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Fangen Sie an zu lesen
Anhang A: Wichtige Vokabeln Deutsch – Englisch
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
1
2
5
6
7
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
122
123
124
125
126
127
128
129
130
131
133
134
135
136
137
138
139
140
141
143
144
145
146
147
148
149
150
151
152
153
154
155
156
157
158
159
161
162
163
164
165
166
167
168
169
170
171
172
173
174
175
176
177
178
179
181
182
183
184
185
187
188
189
190
191
192
193
194
195
196
197
198
199
200
201
202
203
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
217
218
219
220
221
222
223
224
225
226
227
228
229
230
231
232
233
234
235
236
237
238
239
241
242
243
244
245
246
247
248
249
251
252
253
254
255
256
257
258
259
260
261
263
264
265
266
267
268
269
270
271
272
273
274
275
276
277
278
279
280
281
282
283
285
286
287
288
289
290
291
292
293
294
295
296
297
298
299
300
301
302
303
304
305
306
307
308
309
310
311
312
313
314
315
317
318
319
320
321
322
323
324
325
326
327
328
329
330
331
Was das wieder kosten wird? Sei es die Haussanierung, die nächste Autoreparatur, die Entwicklung eines neuen Produkts, die neue Produktionslinie oder die neue Vertriebsniederlassung. Ist das neue Produkt wirtschaftlich und die neue Serviceidee profitabel? Ohne Kosten- und Leistungsrechnung kann kein Unternehmen vernünftig planen und steuern. Im Laufe der Menschheitsgeschichte wurden so nach und nach weniger gute und gute Kosten- und Leistungsrechnungssysteme entwickelt. Für jede Gelegenheit das passende System. Fast. Ein paar Wünsche sind noch offen. Aber noch ist das Ende der Geschichte ja nicht erreicht.
Die Geburtsstunde der Kosten- und Leistungsrechnung ist strittig, die eine Kostenrechnung gibt es nicht und die weitere Entwicklung ist vielfältig. Im Mittelalter wurde zwar bereits fleißig kalkuliert. Erst im 18. Jahrhundert fand aber eine Unterscheidung zwischen einer »Fabrikbuchhaltung« und einer »Finanzbuchhaltung« statt. Im 19. Jahrhundert begann man, sich mit der Abhängigkeit der Kosten von verschiedenen Einflussgrößen zu befassen. Dann ging es steil bergauf mit der Kostenrechnung. Ein Meilenstein in der Geschichte der Kostenrechnung war das Jahr 1899. Eugen Schmalenbach befasste sich in seinem Artikel »Buchführung und Kalkulation im Fabrikgeschäft« mit den Grenzkosten. Die Grundlage für die Grenzplan- und Deckungsbeitragsrechnung war geschaffen.
Im 20. Jahrhundert ging es dann Schlag auf Schlag, die Standardkostenrechnung entstand, Plaut und Kilger entwickelten die Grenzplankostenrechnung, Riebel entwarf die relative Einzelkostenrechnung, in den USA entstanden neue Ideen, die die bestehenden Systeme weiterentwickelten. Die Anforderungen veränderten sich, neben der klassischen Produktion betraten die indirekten Bereiche und der Dienstleistungssektor verstärkt die Kostenrechnungsbühne; als Reaktion darauf entstand unter anderem die Prozesskostenrechnung.
Die neuesten Entwicklungen berücksichtigen verstärkt verhaltensorientierte Aspekte. Die Kosten- und Leistungsrechnung und das Kostenmanagement verschmelzen zunehmend.
In diesem Buch finden Sie alle Grundlagen und wichtigen alten und neuen Systeme der Kosten- und Leistungsrechnung. Langatmige Theorieabhandlungen und unappetitliche Formeln gibt es nicht. Denn was Sie gerade in den Händen halten, ist ein praxisorientierter und gut verständlicher Überblick über die wunderbare Welt der Kosten- und Leistungsrechnung, gespickt mit Tipps und ein paar Anekdoten.
Erfahren Sie unter anderem,
wie eine traditionelle Vollkostenrechnung und die Teilkostenrechnung funktionieren.
wie Sie alles knallhart durchkalkulieren können.
wie Sie Kosten sinnvoll planen.
dass es nicht nur auf die blanken Zahlen, sondern auch auf das menschliche Verhalten ankommt.
Keine Sorge: In diesem Buch verlangt niemand von Ihnen, dass Sie irgendetwas eingeben, mitschreiben oder ausschneiden sollen. Somit gibt es hier nichts weiter zu beachten. Und falls Sie jetzt aus mir unerfindlichen Gründen doch an diesem Buch herumschnippeln sollten, denken Sie vorher bitte an die Kosten …
Ich gehe davon aus, dass Sie keine Vorkenntnisse besitzen, wenn Sie dieses Buch lesen. Ein gewisses Grundinteresse für die Kosten- und Leistungsrechnung unterstelle ich Ihnen aber, da Sie sich ansonsten beim Buchhändler Ihres Vertrauens sicherlich für einen Krimi entschieden hätten. Dieses Grundinteresse, sei es freiwillig oder gezwungenermaßen vorhanden, ist die Mindestanforderung, die ich an Sie habe.
Zudem gehe ich einmal davon aus, dass noch mindestens einer der folgenden Punkte auf Sie zutrifft:
Sie müssen sich von Berufs wegen mit der Kosten- und Leistungsrechnung beschäftigen.
Sie wollen endlich einmal wissen, wie eine Fixkostendeckungsrechnung funktioniert.
Sie müssen sich in der Ausbildung oder im Studium mit der Materie herumschlagen.
Sie sind ein vielseitig interessierter Mensch, aber die besagten Themen gehörten zu den wenigen Dingen, bei denen Sie bisher nur Bahnhof verstanden haben.
Sie haben
Controlling für Dummies
,
Buchführung und Bilanzierung für Dummies
und
Bilanzen erstellen und lesen für Dummies
bereits verschlungen und warten schon sehnsüchtig auf den nächsten Titel.
Sie dürfen das, was auf Sie zutrifft, übrigens auch gerne ankreuzen – es ist ja schließlich Ihr Buch.
Ab und zu werden Sie beim Lesen auf einen Kasten im Text stoßen. Diese Kästen enthalten entweder theoretische Hintergrundinformationen oder banale Anekdoten aus der Kostenrechnungswelt. Beide haben eines gemeinsam: Sie müssen sie nicht unbedingt lesen, um das Thema zu verstehen. Wenn es also mal schnell gehen muss, können Sie die Kästen ohne schlechtes Gewissen überspringen. Ich sage es auch niemandem weiter, versprochen!
Das Buch ist in fünf Teile gegliedert, die originellerweise fortlaufend nummeriert sind. In den fünf Teilen finden Sie folgende Inhalte:
Hier bekommen Sie zunächst einen ersten Einblick in die Welt der Kosten- und Leistungsrechnung. Außerdem lernen Sie alle wichtigen Begriffe rund um die Kosten- und Leistungsrechnung kennen und erfahren, wie Kostenpläne und Kostenrahmen entstehen.
Jetzt geht es zur Sache. Im Kapitel zur Kostenartenrechnung erfahren Sie, wie die Kostenarten erfasst und kalkulatorische Kosten ermittelt werden. Danach geht es in der Kostenstellenrechnung mithilfe des Betriebsabrechnungsbogens, kurz BAB, an die Verteilung der Kosten und an die Verrechnung innerbetrieblicher Leistungen.
Abschließend geht es an die Kostenträgerrechnung. Zunächst ist die Stückrechnung, also Kalkulation, an der Reihe, danach folgt die Zeitrechnung, also die Erfolgsrechnung.
Werfen Sie einen Blick in die Zukunft. Plankostenrechnungen auf Grundlage von Vollkosten und auf Basis von Teilkosten buhlen um Ihre Gunst. Die relative Einzelkostenrechnung ist das konsequenteste System, aber zugleich wohl auch das komplexeste. Danach geht es zum ABC, zur Prozesskostenrechnung.
Hier lernen Sie menschliche Abgründe kennen und wie Sie mit geeigneten kostenrechnerischen Mitteln damit umgehen können. Das Behavioral Accounting und das Principal-Agent-Modell stehen Ihnen dazu zur Verfügung.
Abgerundet wird dieser Teil mit dem Target Costing und der Gemeinkostenwertanalyse und neuen Budgetierungsmethoden wie zum Beispiel dem Zero-Base-Budgeting.
Für den versierten … für Dummies-Leser ist dieser Teil nichts Neues. Hier bekommen Sie zuerst einmal zehn Anregungen zum Kostensparen. Dann folgen zehn Websites rund um das Thema Kosten- und Leistungsrechnung.
Im Anhang warten ein paar wichtige Vokabeln Deutsch – Englisch rund um das Thema Kosten-und Leistungsrechnung auf Sie.
In diesem Buch werden einige Symbole verwendet, um bestimmte Arten von Informationen zu kennzeichnen:
Dieses Symbol markiert einen praktischen Tipp, der Ihnen einiges erleichtern kann.
Hier handelt es sich um zusätzliche Erklärungen und Hinweise, die etwaige Unklarheiten beseitigen können.
Hinter diesem Symbol versteckt sich die Erklärung oder die Definition von neu eingeführten Fachbegriffen.
Dreimal dürfen Sie raten, was Sie bei diesem Symbol erwartet – richtig, ein Beispiel zum jeweiligen Thema.
Hier gibt es noch theoretisches Hintergrundwissen. Wenn Sie etwas, das mit diesem Symbol versehen ist, nicht lesen, tut das dem Verständnis keinen Abbruch.
Das Buch ist so aufgebaut, dass Sie es nicht zwingend wie einen Roman von vorn nach hinten durchlesen müssen, um alles zu verstehen. Wollen Sie sich mal eben über die Kalkulation informieren, können Sie ohne Umwege das Kapitel 8 aufschlagen. Sie werden dort grundsätzlich alles verstehen, auch ohne die Kapitel 1 bis 7 gelesen zu haben. Wenn Sie das Buch aber dennoch von vorn bis hinten durchlesen möchten, bin ich Ihnen auch nicht böse. Wie und in welcher Reihenfolge Sie was, warum und weshalb lesen, können Sie somit frei entscheiden.
Und nun wünsche ich Ihnen viel Spaß und Erfolg!
Teil I
IN DIESEM TEIL …
Hier geht es zunächst einmal um die Welt des Rechnungswesens, damit Sie auch die Nachbarschaft der Kosten- und Leistungsrechnung gut kennenlernen.
Dann erfahren Sie alles über die unterschiedlichen Kostenbegriffe, damit Ihnen niemand mehr Geschichten über furchterregende Unkosten erzählen kann.
Zum Schluss dieses Teils lernen Sie den Rahmen der Kosten- und Leistungsrechnung kennen.
Kapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Die Werkzeugkiste des RechnungswesensDer Unterschied zwischen internem und externem RechnungswesenDie Rolle der Kosten- und Leistungsrechnung im RechnungswesenAufgaben der Kosten- und LeistungsrechnungHerzlich willkommen in der Welt des Rechnungswesens, dem grauen Abbild der bunten Realität. In der realen Unternehmenswelt wird geplant, eingekauft, produziert und verkauft oder Dienstleistungen werden bereitgestellt. All diese mehr oder minder spannenden Vorgänge sollten normalerweise auch erfasst und ausgewertet werden, damit das Unternehmen vernünftig gesteuert werden kann. Diese Aufgabe übernimmt das Rechnungswesen.
Hier erfahren Sie, welche Werkzeuge das Rechnungswesen für Sie bereithält, warum zwischen internem und externem Rechnungswesen unterschieden wird und was die Ziele der Kosten- und Leistungsrechnung sind.
Das Rechnungswesen sorgt dafür, dass alle Geschäftsfälle im Unternehmen erfasst werden. Für die erfassten Informationen interessieren sich eine ganze Menge Leute. Ihr Chef, die Kollegen im Einkauf, im Lager etc. Außerhalb des Unternehmens gibt es nicht minder viele Leute, die sich für die Ergebnisse aus dem Rechnungswesen interessieren. Dazu zählen die Eigentümer, Gläubiger, Kunden, Gewerkschaften und Lieferanten, das Finanzamt und auch die Medien.
Alle Gruppen, die ein Interesse am Unternehmen haben, werden als Stakeholder bezeichnet. Die Interessengruppe der Eigentümer wird als Shareholder bezeichnet.
Jede Gruppe interessiert sich für ganz bestimmte Teile des Rechnungswesens. Für das Finanzamt ist die vom Rechnungswesen ermittelte Steuerbemessungsgrundlage interessant, für den Chef die Information darüber, welches Ergebnis das Unternehmen gerade erwirtschaftet und wie es in die seiner Ansicht nach richtige Richtung gesteuert werden kann. Die unterschiedlichen Interessenlagen im Schnellüberblick:
Das Management benötigt zur Steuerung des Unternehmens alle Informationen aus dem Rechnungswesen. Je nach Aufgabenstellung variieren die Informationsbedürfnisse.
Die Eigentümer, bei Aktiengesellschaften sind dies die Aktionäre, interessieren sich vor allem für die Gewinnausschüttung. Sie hoffen deshalb auf möglichst hohe Gewinne.
Die Banken beziehungsweise Gläubiger interessieren sich für eine ordnungsgemäße Kreditrückzahlung und haben deshalb ein starkes Interesse an einer ausreichenden Liquidität.
Unter Liquidität versteht man die Fähigkeit eines Unternehmens, seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können.
Die Gewerkschaft und die Arbeitnehmer haben ein Interesse an einem gesunden, kapital- und ertragsstarken Unternehmen, das weiterhin Löhne und Gehälter bezahlen kann und eventuell sogar neue Arbeitsplätze schafft.
Die Lieferanten hoffen auf Bezahlung ihrer Lieferungen und Leistungen, haben also die Liquidität im Blick.
Der Staat interessiert sich für die Steuerbemessungsgrundlage. Idealerweise sollte das Unternehmen Gewinne erwirtschaften, sodass er darauf Steuern kassieren kann.
Die unterschiedlichen Informationsbedürfnisse und Zielsetzungen können nicht von einem Rechnungswesensystem allein erfüllt werden. Eine Wollmilchsau, die all die vielfältigen Aufgaben gleichzeitig erfüllen kann, gibt es leider nicht.
Die allerwichtigsten Aufgaben des Rechnungswesens sind die
Dokumentation:
Das Rechnungswesen bildet die Geschäftsprozesse ab, meist nachträglich. Manchmal wird mit dem Rechnungswesen aber auch die Zukunft geplant. Zur Dokumentation gehört zum Beispiel die Ermittlung von Lagerbeständen an einem bestimmten Stichtag oder von Bestandsveränderungen eines Jahres.
Unterstützung der Planung und Steuerung, Wirtschaftlichkeitsanalyse und Entscheidungsunterstützung:
Damit ein Unternehmen weiterhin Gewinne erzielt, muss geplant und gesteuert werden. Nur so kann zielführend gehandelt werden. Damit vernünftige Entscheidungen getroffen werden können, muss man sehr gut informiert sein. Die nötigen Informationen liefert das Rechnungswesen, zum Beispiel in Form von Wirtschaftlichkeitsrechnungen.
Rechenschaftslegung und Ermittlung des Ergebnisses
und damit der Steuer- und Ausschüttungsbasis: Die Rechenschaftslegung kann aber auch für Banken durchgeführt werden, damit das Unternehmen den benötigten Kredit erhält.
Wie gesagt, eine Rechnungswesen-Wollmilchsau gibt es leider nicht. Stattdessen können Sie aber je nach Aufgabenstellung aus der Werkzeugkiste des Rechnungswesens das passende Werkzeug heraussuchen. Auch nicht das Schlechteste. Werfen Sie nun mit mir einen Blick in die Werkzeugkiste. Dort finden Sie die
Mengenrechnung,
Finanzrechnung,
Investitionsrechnung,
Bilanzrechnung,
Kosten- und Leistungsrechnung.
Zu der Spezies der Mengenrechnungen zählen alle einfachen Mengenerfassungen, zum Beispiel rund um die Absatzmengen oder Verbrauchsmengen. Sie bilden die Mengenbasis für alle anderen Rechnungen. Daneben gibt es aber noch viele weitere Mengenrechnungen wie etwa das monatliche Schäfchenzählen, damit das Unternehmen weiß, wie viele Mitarbeiter es im Moment beschäftigt. Natürlich können Sie auch Ihre Kunden oder Lieferanten zählen. Das kann ja auch nie schaden.
So eine Mengenrechnung ist ganz schön ausbaufähig. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Blick in die Zukunft. Zählen Sie doch einmal die verbleibenden Arbeitstage bis zum nächsten Urlaub. Oder planen Sie die Absatzmengen für das nächste Quartal sowie die dafür benötigten Mengen an Rohstoffen. Mit dieser nicht ganz einfachen Fragestellung kann man ganze Heerscharen an Logistikern und Vertriebsplanern beschäftigen.
Die Finanzrechnung betrachtet ganz schlicht die bisherigen Ein- und Auszahlungsvorgänge und ermittelt daraus den Bestand an Zahlungsmitteln. Das Ganze natürlich ausgehend vom vorherigen Bestand an Zahlungsmitteln.
Zu den Zahlungsmitteln zählen neben Bargeld auch die Guthaben auf den Bankkonten oder Schecks. Also alles, mit dem Sie beim Lieferanten oder Ihrer Hausbank offene Rechnungen oder Forderungen begleichen können.
Die Finanzrechnung bietet Ihnen einen Blick in den Abgrund oder lässt Sie einen wunderschönen Horizont erahnen - je nachdem, wie die Vorausschau auf die zukünftige Zahlungsfähigkeit, sprich Liquidität, eben ausfällt. Wird ein Unternehmen zahlungsunfähig, droht übrigens die Insolvenz.
Ein Unternehmen ist zahlungsunfähig, wenn es seine fälligen Verbindlichkeiten nicht mehr bezahlen kann. Dann spricht man von einer Insolvenz, einer Zahlungsunfähigkeit. Ein Unternehmen muss aber auch schon bereits bei drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung einen Insolvenzantrag stellen. Sowie ein Unternehmen absehen kann, dass es künftigen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, muss es einen Insolvenzantrag stellen. So will es das Gesetz. Dasselbe gilt bei Überschuldung, sprich, wenn die Vermögenswerte nicht mehr die Schulden abdecken.
Bei der Investitionsrechnung betrachten Sie wie bei der Finanzrechnung die Ein- und Auszahlungen. Anders als bei der Finanzrechnung geht es hier aber nicht um die Ermittlung der Liquidität, sondern um die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Investitionen oder ähnlichen Entscheidungen. Der typische Fall für die Investitionsrechnung: Die alte Maschine muss ersetzt werden und Sie müssen ermitteln, welches Angebot das beste ist. Bei Erweiterungsinvestitionen oder Dienstleistungsangeboten ist die Investitionsrechnung auch gefragt. Dabei wird die gesamte Lebens- oder Vertragsdauer oder der Planungshorizont betrachtet. Basis sind immer alle Ein- und Auszahlungen.
Die klassische Investitionsrechnung basiert auf finanzmathematischen Verfahren. Die Kapitalwertmethode ist die gängigste Methode in der Praxis. Hierzu ein kleines Beispiel. Ihr Chef bittet Sie, zwei Angebote für eine neue Maschine einzuholen. Gesagt, getan.
In der Investitionsrechnung wird zwischen der statischen und dynamischen Investitionsrechnung unterschieden. Die statische Investitionsrechnung arbeitet mit Kostenvergleichen und die dynamische Investitionsrechnung mit Ein- und Auszahlungen während der gesamten Laufzeit der Investition. Letztere berücksichtigt dabei auch den Faktor Zeit.
In der dynamischen Investitionsrechnung begegnen Sie dem Barwert und der Kapitalwertmethode. Der Barwert stellt den heutigen Wert einer zukünftigen Ein- oder Auszahlung dar. Dazu werden die zukünftigen Ein- und Auszahlungen abgezinst. Die Ein- oder Auszahlung wird dazu mit dem Abzinsungsfaktor multipliziert. Bei der Kapitalwertmethode beurteilen Sie die Vorteilhaftigkeit einer Investition. Ist der Kapitalwert positiv. lohnt sich die Investition. Ist er negativ, sollten Sie die Finger von der Investition lassen und das Geld anderwertig anlegen. Eine wichtige Einflussgröße bei der Berechnung des Kapitalwerts ist der Kalkulationszins. Hier sollten Sie genau prüfen, welche Höhe bei der Berechnung sinnvoll ist. Neben diesen beiden Begriffen spielt in der Investitionsrechnung auch noch der interne Zinsfuß eine wichtige Rolle. Damit erfahren Sie, wie hoch die Rendite einer Investition ist.
Der erste Anbieter bietet Ihnen eine Maschine für 150.000 Euro an. Damit werden Sie viel produzieren und verkaufen und so Einzahlungen von 100.000 Euro im ersten Jahr, im zweiten Jahr 85.000 Euro sowie in den drei Folgejahren jeweils 65.000 Euro erzielen.
Der zweite Anbieter verlangt 270.000 Euro für eine ähnliche Maschine. Sie soll jedes Jahr 120.000 Euro an Einzahlungen produzieren. Beide Maschinen sollen fünf Jahren laufen.
Welche Investition besser oder schlechter ist, sagt Ihnen gleich die Kapitalwertmethode. Zuerst packen Sie die Zahlen in eine nüchterne Tabelle wie etwa Tabelle 1.1. Da es sich um recht hohe Beträge handelt, tragen Sie alle Angaben in Tausend Euro ein. So sparen Sie sich immer drei Nullen und die Darstellung wird etwas übersichtlicher.
Jahr
0
1
2
3
4
5
Aus- und Einzahlungen 1. Maschine
–150
100
85
65
65
65
Aus- und Einzahlungen 2. Maschine
–270
120
120
120
120
120
Tabelle 1.1: Aus- und Einzahlungen in Tausend Euro
Ihr Chef verfügt noch über eine weitere Alternative, die Sie leider nicht besitzen: Er kann den ganzen Laden auch dichtmachen, Sie und Ihre Kollegen entlassen und sein Geld lukrativ und sicher anlegen. Die Volksbank bietet ihm für diesen Fall unglaublich hohe 6 Prozent Zinsen. Dies ist sein Maßstab für jede Investition und damit der Zinsfuß für die Berechnung des Kapitalwerts. Die Formel zur Berechnung des Kapitalwerts sieht übrigens recht furchterregend aus:
K steht hier, Sie ahnen es sicher schon, für Kapitelwert, I für die Anfangsinvestition, E für Einzahlung und A für Auszahlung, i ist der Zinssatz, der in diesem Fall 6 Prozent beträgt, und t steht für die Zeit – tick, tack. Ach ja, und das griechische Zeichen mit dem Namen Sigma steht natürlich für die Summe.
Zuerst wird der Kapitalwert der ersten Maschine berechnet:
Nun wird der Taschenrechner gezückt und gerechnet:
Der Kapitalwert beträgt damit 174,63.
Schon mal gar nicht so schlecht, da der Kapitalwert größer null ist. Das bedeutet, dass der Kauf der C&E-Maschine sinnvoller ist als die Betriebsschließung in Verbindung mit der Geldanlage bei der Bank. Die Mitarbeiter können aufatmen. Jetzt geht es nur noch um die Entscheidung, welche der beiden Maschinen den besseren Kapitalwert liefert. Dazu noch die Berechnung des Kapitalwerts der zweiten Maschine.
Ist der Kapitalwert größer null, wirft die Investition mehr als der Kalkulationszinssatz ab. Ist er genau null, wird gerade eben die erforderliche Mindestverzinsung erreicht.
Nun wird wieder der Taschenrechner gezückt und gerechnet:
Der Kapitalwert beträgt hier 235,47. Da nach Adam Riese 235,47 größer als 174,63 ist, wird die zweite Maschine gekauft.
Bei der zweiten Maschine sind die Einzahlungen jedes Jahr gleich. In so einem Fall können Sie die Berechnung vereinfachen, indem Sie die sogenannte Rentenbarwertformel anwenden:
Die Formel sieht mit dem Zahlenbeispiel dann so aus:
Den Kapitalwert können Sie natürlich auch ganz bequem in Excel ermitteln. Dazu erstellen Sie ganz einfach erst einmal eine Tabelle mit den Ein- und Auszahlungen wie in Abbildung 1.1 gezeigt. Wenn Sie mit dem Cursor im Feld D9 sind, gehen Sie im Menü auf Formeln und klicken dann ganz links auf »Funktion einfügen« und rufen aus der Kategorie FINANZMATHEMATIK die Formel NBW auf. NBW steht übrigens für Nettobarwert. Ins Feld ZINS schreiben Sie entweder direkt »6%« rein, oder Sie verweisen hier auf Zelle C1, in der Sie »6%« eingetragen haben. Wie es Ihnen beliebt. Dann im Feld WERT 1 die Zahlungsreihe aus der Spalte RÜCKFLUSS ab Jahr 1 markieren; also ohne die Anfangsinvestition. Das entspricht hier Zelle D4 bis D8. Zum guten Schluss nur noch die Anfangsinvestition vom errechneten Wert abziehen und fertig ist die Berechnung. In der Formelansicht sieht dies dann so wie in Abbildung 1.1 aus.
Abbildung 1.1: Kapitalwert mit Excel berechnen
Die Bilanzrechnung umfasst die Bilanz und die Gewinn-und-Verlust-Rechnung, kurz GuV. Manchmal kann Ihnen die GuV übrigens auch als P&L (Profit & Loss) über den Weg laufen.
In der GuV sammeln Sie alle Aufwendungen und Erträge eines Abrechnungsjahrs und zählen diese am Ende jeweils zusammen. Sind die Erträge größer als die Aufwände, ist es gut, andersrum ist es nicht gut. Die GuV ermittelt also den Erfolg oder Misserfolg des vergangenen Geschäftsjahrs.
In der Bilanz erfassen Sie dagegen Ihre Vermögensbestände und vergleichen, ob das Vermögen nach einem Jahr größer oder kleiner geworden ist Die Bilanz ist somit eine Momentaufnahme der Vermögensverhältnisse, ein Snapshot am Jahresende. Die GuV bildet zusammen mit der Bilanz den Jahresabschluss.
Auf Bilanzpressekonferenzen wird viel über die Bilanz und GuV gesprochen. Alternativ können Sie auch in einem der vielen Geschäftsberichte schmökern. Dort finden Sie unter Garantie auch immer eine Bilanz und GuV. Wenn Sie dieses Thema auch literarisch vertiefen wollen, empfehle ich Ihnen Buchführung und Bilanzierung für Dummies und Bilanzen erstellen und lesen für Dummies.
Die Bilanzrechnung ist eine Pflichtübung und gesetzlich geregelt. Die Flexibilität ist dadurch deutlich eingeschränkt, sodass die Bilanzrechnung für interne Entscheidungsrechnungen nicht immer zu gebrauchen ist. In Deutschland und Österreich verpflichtet das Handelsgesetzbuch beziehungsweise das Unternehmensgesetzbuch und in der Schweiz das Obligationenrecht die Unternehmen zur Erstellung einer Bilanz und GuV. Kapitalgesellschaften müssen zudem einen Jahresabschluss nach IFRS (International Financial Reporting Standards) erstellen. Daneben gibt es noch jede Menge rechtsformspezifische Gesetze wie zum Beispiel das Aktiengesetz, kurz AktG, das GmbHG oder das GenG, das Gesetz betreffend die Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften, die ebenfalls beachtet werden müssen. Last, but not least nicht zu vergessen natürlich das gesamte Steuerrecht.
Und woher kommt diese ganze gesetzliche Regelungswut für die Bilanzrechnung? Nun ja, es geht um das liebe Geld. Mit der Bilanzrechnung wird der Jahresüberschuss ermittelt und damit auch die Höhe der Ausschüttung an die Anteilseigner. Mit der Steuerbilanz wird daneben auch die Steuerbemessungsgrundlage ermittelt. Das Management möchte zudem auch immer noch ein wenig Geld im Unternehmen belassen. Und die Börse möchte vernünftige Informationen. Damit sich die Beteiligten mit ihren unterschiedlichen Interessenlagen nicht ständig in die Haare bekommen, wurden die Gestaltungsmöglichkeiten bei der Erstellung des Jahresabschlusses gesetzlich begrenzt.
Da die Bilanzrechnung Informationen für die Öffentlichkeit bereitstellt, wird sie übrigens dem externen Rechnungswesen zugeordnet.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird das Rechnungswesen in zwei Schubladen unterteilt:
externes Rechnungswesen
internes Rechnungswesen
Die jeweiligen Rechnungssysteme werden in diese beiden Schubladen nach deren Adressaten einsortiert. Alle Systeme mit externen Adressaten wie zum Beispiel Gläubiger oder Lieferanten landen in der Schublade »externes Rechnungswesen«, die Systeme mit internen Adressaten – das ist in erster Linie das Management – folglich in der Schublade »internes Rechnungswesen«.
Die Auftrennung des Rechnungswesens im deutschsprachigen Raum hat ihre Ursache übrigens in der starken Orientierung des (externen) Rechnungswesens am Gläubigerschutz und der Steuerbemessungsfunktion. Eine interne Entscheidungsgrundlage für das Management fehlte deshalb. Mit der Entwicklung des internen Rechnungswesens hat sich das Management dann eine Informationsquelle für entscheidungsrelevante Informationen geschaffen.
In den USA kennt man diese Trennung so übrigens nicht; eine vollständige Einheit bilden die beiden Rechnungswesensysteme dort aber wiederum auch nicht.
Zum externen Rechnungswesen zählt die Bilanzrechnung mit der Erstellung der Gewinn-und-Verlust-Rechnung sowie der Handels- und Steuerbilanz. Die Bilanz und die Gewinn-und-Verlust-Rechnung werden veröffentlicht, deshalb wurde die Bilanzrechnung in die Schublade »externes Rechnungswesen« gepackt. Die Bilanz und die Gewinn-und-Verlust-Rechnung erhalten ihre Zahlen übrigens aus der Finanzbuchhaltung. Hier wird das Unternehmensergebnis ermittelt.
Die Kosten- und Leistungsrechnung sowie die Investitionsrechnung sind dagegen rein interne Instrumente, deshalb bilden sie das interne Rechnungswesen. Die Betriebsbuchhaltung ermittelt aus den Kosten und Leistungen übrigens das Betriebsergebnis.
Die Finanzbuchhaltung ermittelt das Unternehmensergebnis, indem sie sämtliche Geschäftsfälle einer Periode erfasst. Die Betriebsbuchhaltung erfasst dagegen nur Vorgänge, die mit dem eigentlichen Leistungsprozess des Unternehmens zusammenhängen.
Da das externe und das interne Rechnungswesen unterschiedliche Zielsetzungen haben, trennt man die beiden Systeme auch im Kontenrahmen in zwei Rechnungskreise. Das externe Rechnungswesen bildet den sogenannten Rechnungskreis I, die Kosten- und Leistungsrechnung entspricht dem Rechnungskreis II. Der Rechnungskreis I liefert mit der Bilanz und der GuV das Unternehmensergebnis und der Rechnungskreis II das Betriebsergebnis.
In einem Kontenrahmen werden alle Konten wie etwa die Konten Maschinen oder Fuhrpark systematisch erfasst. Einzelne Konten werden zu Gruppen und danach zu Klassen zusammengefasst. In der Kontenklasse 0 werden alle Sachanlagekonten wie etwa die Konten Maschinen und Fuhrpark geführt, in der Klasse 2 alle Finanzanlagekonten und so weiter.
Im Industriekontenrahmen (IKR) bilden die Kontenklassen 0 bis 8 den Rechnungskreis I. In der Kontenklasse 9 werden die Abgrenzungen, kostenrechnerischen Korrekturen sowie Kosten und Leistungen erfasst. Diese Klasse bildet zugleich den Rechnungskreis II.
In der Betriebsbuchhaltung werden die Ergebnisse aus der Finanzbuchhaltung für die Zwecke der Kosten- und Leistungsrechnung ein wenig angepasst. Mit dieser Anpassungen, der sogenannten Abgrenzung, entsteht aus den Ergebnissen der Finanzbuchhaltung die Kosten- und Leistungsrechnung.
Die Werte beider Rechnungskreise können sich teilweise überschneiden. In Kapitel 2 und 3 mehr dazu.
Seit etwa 20 Jahren gibt es im Rechnungswesen einen starken Modetrend. Der Trend heißt Konvergenz. Darunter versteht man die Zusammenführung, sprich die Konvergenz, des externen und internen Rechnungswesens. Was ist damit gemeint? Ganz einfach: Das interne Rechnungswesen erfindet das Rad nicht neu, sondern bedient sich schlicht bei den Werten aus der Finanzbuchhaltung.
Die Konvergenzbemühungen haben aber auch ihren Preis. Meist wird dann auf Daten des internen Rechnungswesens, auf kalkulatorische Größen wie etwa kalkulatorische Zinsen, verzichtet. Auf unterschiedliche Abschreibungszeiträume wird dabei auch gerne verzichtet. Damit entfallen natürlich zugleich ein paar interne Steuerungsmöglichkeiten.
Möglich wurde das unter anderem deshalb, weil die Finanzbuchhaltung in allen kapitalmarktorientierten Unternehmen seit einigen Jahren auch nach IFRS erstellt wird. Im Gegensatz zum Handelsgesetzbuch, dem HGB, das früher stark vom Vorsichtsprinzip und dem Gläubigerschutz dominiert wurde, stellt die Finanzbuchhaltung nach IFRS schon eher entscheidungsrelevante Informationen zur Verfügung.
Tabelle 1.2 zeigt Ihnen die unterschiedlichen Aufgaben und Interessengruppen des externen und internen Rechnungswesens im Überblick.
Aufgaben
Externes Rechnungswesen
Internes Rechnungswesen
Ermittlung der Veränderungen des Kapitals und Vermögens sowie der Verbindlichkeiten
Kalkulationen und Kosteninformationen
Erfassung aller Geschäftsfälle
Wirtschaftlichkeitsanalysen und Entscheidungsgrundlagen, Planung
Ermittlung des Jahresabschlusses und des Unternehmensergebnisses
Ermittlung des Betriebsergebnisses
Liquiditätsberechnungen
Mengenrechnungen
Interessengruppen
Management
Management
Eigentümer
Banken/Gläubiger
Lieferanten
Arbeitnehmer/Gewerkschaften
Staat/Finanzamt
Tabelle 1.2: Aufgaben und Interessengruppen des internen und externen Rechnungswesens
IFRS ist ein internationaler Rechnungslegungsstandard und steht für International Financial Reporting Standards. Die Europäische Union erließ eine Verordnung, nach der alle kapitalmarktorientierten Unternehmen innerhalb der EU ihre Konzernabschlüsse nach IFRS machen müssen. Dazu hat die EU-Kommission alle bestehenden Regeln des IFRS anerkannt.
Natürlich wird an allen Ecken und Enden darüber gestritten, ob und inwieweit die Werte nach IFRS für die Kosten- und Leistungsrechnung verwendbar sind. Wie so oft gibt es mehr Meinungen als Köpfe.
Verwirrung allenthalben: Zwei unterschiedliche Ergebnisse Neben diesem externen Einfluss gibt es aber auch gewichtige unternehmensinterne Gründe für die Konvergenz. Versuchen Sie mal Ihrem Management zu erklären, warum das Unternehmensergebnis super ist, das Betriebsergebnis dagegen Anlass zu großer Sorge bereitet. Viel Spaß dabei. Meistens hatte sogar der Vorstand selbst mit seinen Aufträgen für das Auseinanderdriften der beiden Ergebnisse gesorgt. Für das Börsenparkett konnte der Ergebnisausweis nicht hoch genug sein, darum ein super Unternehmensergebnis. Um aber intern die harte Realität als Entscheidungsgrundlage in Zahlen abzubilden, wird beim Betriebsergebnis mit kalkulatorischer Kosten ein etwas anderes Szenario an die Wand gemalt. Nun müssen Sie demselben Vorstand wieder erklären, woher die Differenz stammt.
Viele gut dotierte Stellen verdanken ihre Existenz allein der Trennung des internen und externen Rechnungswesens. Hier werden die komplexen Überleitungsrechnungen erstellt. Weicht das Unternehmensergebnis dank der Konvergenz dagegen kaum noch vom Betriebsergebnis ab, ersparen Sie sich langwierige Überleitungsrechnungen und damit vielleicht auch ein paar Planstellen.
Ohne Konvergenz kann es auf der Weihnachtsfeier auch richtig lustig werden, sofern der Vorstand seine Jahresprämie auf Basis des Unternehmensergebnisses erhält, die unteren Hierarchien aber wenig bis keine Prämie bekamen, da sie am mageren Betriebsergebnis gemessen wurden.
Das schwerwiegendste Argument für die Konvergenz ist die erhöhte Wirtschaftlichkeit. Doppelte Verbuchungen werden vermieden, alles wird etwas einfacher. Eine vollständige Konvergenz kann es aber nie geben. Für interne Zwecke werden immer wieder Zahlen benötigt, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind.
Die Kosten- und Leistungsrechnung ist immer dann gefragt, wenn Informationen für operative Entscheidungen benötigt werden. Der Zeithorizont dieser Rechnung ist somit ziemlich kurzfristig. Hier werden meist die nächsten Wochen oder Monate, manchmal jedoch auch das ganze Jahr betrachtet. Die Kosten- und Leistungsrechnung hat in erster Linie nur die betrieblichen Prozesse sowie den Periodenerfolg oder Stückerfolg im Blick.
Zum betrieblichen Prozess zählt alles, was nicht zu den Finanzprozessen, wie etwa die banalen Zahlungsvorgänge, zählt – in aller Regel also die Produktion. Unter Periodenerfolg versteht man den Betriebserfolg innerhalb eines bestimmten Zeitraums; das kann innerhalb einer Woche oder eines Monats oder gar eines Jahres sein.
Die Kosten- und Leistungsrechnung kontrolliert dabei die Wirtschaftlichkeit, zum Beispiel mit Kalkulationen. Sie ist völlig frei gestaltbar und eine freiwillige Veranstaltung; sieht man mal vom schnöden Zwang des wirtschaftlichen Handelns ab.
Ausnahmen bestätigen wie so oft die Regel. Es gibt tatsächlich einen Fall, bei dem auch die Kosten- und Leistungsrechnung an Gesetze gebunden ist: bei der Kalkulation öffentlicher Aufträge. Hier müssen die »Leitsätze für die Preisermittlung auf Grund von Selbstkosten (Anlage zur Verordnung PR Nr. 30/53 vom 21. November 1953)« beachtet werden.
Die Kosten- und Leistungsrechnung wird auch als Instrument zur Verhaltenssteuerung verwendet. Das funktioniert so: Soll ein Entscheidungsträger wie vom Management gewünscht handeln, werden ihm ein paar Ziele vorgegeben, ein Päckchen Kosteninformationen und die Funktionsweise der Stellschrauben mitgeteilt. Danach wird der Entscheidungsträger zielgerichtet handeln, sofern ihm andere Ziele gerade nicht wichtiger sein sollten.
Die Kosten- und Leistungsrechnung wird darüber hinaus auch für langfristige Ziele verwendet. Unter dem Stichwort Kostenmanagement werden dabei die Kostenstrukturen betrachtet und aktiv beeinflusst. Dabei kann es auch um ziemlich strategische Themen wie etwa Standortfragen oder Fertigungstiefen gehen. Der Zeithorizont reicht hierbei über mehrere Jahre.
Jeder Mensch hat Ziele. Auch die Kosten- und Leistungsrechnung hat Ziele. Da sie jedoch kein Mensch ist, besitzt sie lediglich Aufgaben oder trockener formuliert: Rechnungsziele. Die wichtigsten Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung sind:
Dokumentation und Publikation
Planung und Steuerung
Verhaltenssteuerung von Mitarbeitern
Wirtschaftlichkeitskontrolle
Die Kosten- und Leistungsrechnung erfasst bereits entstandene Kosten und Leistungen für unterschiedliche Verwendungszwecke:
Das Betriebsergebnis kann damit ermittelt werden.
Deckungsbeiträge werden ermittelt.
Vorräte und selbst erstellte Vermögensgegenstände können bewertet werden.
Preisuntergrenzen werden ermittelt.
Preise auf Basis von Selbstkosten für öffentliche Aufträge werden ermittelt.
Die Istwerte können mit Planwerten für Kontrollzwecke verglichen werden.
Wie Sie sehen, ist die Dokumentation Voraussetzung für viele Aufgaben. Dabei müssen Sie jedoch immer gehörig aufpassen, ob die von der Kosten- und Leistungsrechnung ermittelten Ergebnisse oder Werte für interne oder externe Zwecke verwendet werden. Intern verwendet werden die Informationen etwa für Wirtschaftlichkeitskontrollen. Hier sind Sie in der Gestaltung ziemlich frei.
Anders sieht dies bei der Ermittlung der Preise für öffentliche Aufträge aus. Hier sind Sie an feste Regeln gebunden. Ähnlich ist dies bei der Bewertung von fertigen und unfertigen Erzeugnissen sowie bei der Ermittlung der Herstellungskosten zur Bewertung selbst erstellter Vermögensgegenstände. Dann müssen Sie sich bei der Bewertung an die jeweiligen Gesetze halten.
Werden die Ergebnisse der Kosten- und Leistungsrechnung für externe Zwecke verwendet, spricht man übrigens von der Publikationsaufgabe.
Das ehemals große Ziel der Kosten- und Leistungsrechnung ist die Bereitstellung von entscheidungsrelevanten Informationen für die Planung und Steuerung des Unternehmens. In der Theorie trifft das Management also auf Basis der Kosten- und Leistungsrechnung Entscheidungen.
Nun zur Praxis: Das Management trifft ab und an auf Basis der Kosten- und Leistungsrechnung Entscheidungen. Meistens werden die Entscheidungen aber aus politischen Gründen getroffen. Die Informationen der Kosten- und Leistungsrechnung dienen dann nachträglich der Untermauerung bereits getroffener Entscheidungen. Zusätzlich verhindert sie sozusagen als schlechtes Gewissen manchmal auch krasse Fehlentscheidungen. Eine Rolle spielt die Kosten- und Leistungsrechnung also doch bei der Planung und Steuerung.
Die Kosten- und Leistungsrechnung unterstützt meistens die operative Planung, der Zeithorizont beträgt hierbei maximal ein Jahr. Manchmal unterstützt die Kosten- und Leistungsrechnung auch die taktische Planung, die die nächsten zwei bis vier Jahre plant. In Einzelfällen hilft sie auch noch bei der strategischen Planung.
Bei der Planung handelt es sich immer ein wenig um den Blick in die Glaskugel. Künftige Kosten und Leistungen müssen dabei prognostiziert werden. Dazu müssen zukünftige Mengen geschätzt werden und deren Einflussgrößen bekannt sein. So läuft bei Beschäftigungsschwankungen nicht gleich alles aus dem Ruder, da ja bekannt ist, welche Mengen bei welcher Auftragslage benötigt werden und welche Kosten dadurch entstehen.
Mit Kostenfunktionen können Sie schnell feststellen, von welchen Einflussgrößen Ihre Kosten abhängig sind. Einflussgrößen sind etwa Produkte oder Dienstleistungen. Wenn Sie die Menge und Zusammensetzung Ihrer Produkte sowie die davon jeweils abhängigen Kosten kennen, sind Sie schon fast am Ziel. Nun müssen Sie nur noch wissen, von welchem Produkt Sie welche Mengen produzieren werden. Das ist bei wenigen Produkten oder einer Dienstleistung ja noch recht einfach. Sollte ihr Unternehmen jedoch viele Produkte herstellen, müssen Sie aber auch nicht gleich aufgeben. Dann haben Sie es lediglich mit einer entsprechenden Menge an Kostenfunktionen zu tun. Die Summe daraus ergibt die Prognose der Gesamtkosten.
Planungs- und Steuerungsaufgaben ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Unternehmen. Mit der Kosten- und Leistungsrechnung werden Fragen über Eigen- oder Fremdfertigung, Beschaffungs-, Produktions- und Absatzfragen entschieden.
Welche Fertigungstiefe soll es denn sein? Will das Unternehmen die benötigten Rohstoffe selbst in Afrika fördern oder lieber einkaufen, da dies doch billiger ist? Will das Unternehmen bestimmte Vorprodukte selbst fertigen oder fertig einkaufen? Die Kosten- und Leistungsrechnung gibt hier Auskunft über die bessere Wahl.
Mit der Kosten- und Leistungsrechnung können Sie den für Sie besten Lieferanten ermitteln. Sie kann Ihnen zudem dabei helfen, die optimalen Beschaffungsmengen zu ermitteln, damit Sie die besten Einkaufskonditionen und die niedrigsten Lagerhaltungskosten erzielen. Last, but not least hilft sie Ihnen auch bei der Bestimmung von Einkaufspreisobergrenzen.
Im Produktionsbereich stellt die Kosten- und Leistungsrechnung Informationen zur Auswahl des optimalen Produktionsprogramms zur Verfügung und hilft bei der Beantwortung von Fragen wie etwa:
Lohnt sich die Einführung der Nachtschicht oder ist es günstiger, eine neue Fertigungslinie aufzubauen?
Welches ist das optimale Produktionsprogramm?
Auch wenn es der Vertrieb eigentlich gar nicht gerne sieht: Gerade im Absatzbereich ist die Kosten- und Leistungsrechnung ein guter Ratgeber. Im schlimmsten Fall optimiert der Vertrieb ohne Rücksicht auf Verluste die Absatzmengen. Dabei kann die Kosten- und Leistungsrechnung darüber Auskunft geben,
welcher Vertriebsweg der lukrativste ist,
welche Produkte gewinnbringend sind und
wo die Preisuntergrenzen liegen.