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Buchführung ist für viele ein Schmerzthema. Doch Übung macht den Meister, denn die Praxis lernt man am besten durch buchen, buchen, buchen. Dieses Buch ist randvoll mit Übungen und Lösungen. Es enthält Buchungsbeispiele aus dem Arbeitsalltag eines jeden Buchhalters, gepaart mit unterhaltsamen Geschichten rund um Soll und Haben.
Nach einem Einstieg mit grundlegenden Übungen zur einfachen und doppelten Buchführung geht es um Anlage- und Umlaufvermögen, Finanzen, Entgelte und, last but not least, den Jahresabschluss. Schon bald werden Ihnen Buchungen und Abgrenzungen ganz leicht von der Hand gehen.
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Seitenzahl: 361
Übungsbuch Buchführung für Dummies
www.ieconomics.de
Diese Webseite glänzt durch einen sehr informativen Blog und wird von einem der Autoren betrieben. Wer nicht nur lesen möchte, kommt hier ebenfalls auf seine Kosten. Die Seite bietet nämlich auch einen Podcast.
www.wirtschaftslexikon24.com
Wirtschaftslexikon24 ist – wie es der Name schon erahnen lässt – ein sehr umfangreiches Online-Wirtschaftslexikon. Hier können Sie entweder gezielt nach bestimmten Wirtschaftsbegriffen suchen oder einfach ein wenig herumstöbern.
http://www.bbh.de
Auf der Seite des Bundesverbands selbstständiger Buchhalter und Bilanzbuchhalter, kurz b.b.h., werden Sie recht aktuell über Urteile und Gesetzesänderungen oder Erlasse informiert. Außerdem bietet der b.b.h. eine Reihe von Seminaren an.
In jedem Buchungssatz werden mindestens zwei unterschiedliche Konten angesprochen. Sie müssen sich also zuerst überlegen, welche Konten es in Ihrem Geschäftsfall gerade sind.
Welche Kontenart ist das denn?Jetzt gilt es zu erkennen, um welche Kontenart es sich handelt.
Nehmen die Konten zu oder ab?Es werden 100 Euro von der Bank abgehoben, um das Geld in die Kasse zu legen. Das Bankkonto nimmt dabei ganz eindeutig und zweifelsfrei ab. Die Kasse wird voller.
Soll oder Haben?Im Soll steht, wohin das Geld fließt beziehungsweise wofür das Geld verwendet wird. Im Haben steht, woher das Geld stammt.
Übungsbuch Buchführung für Dummies
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
4. Auflage 2023
© 2023 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Print ISBN: 978-3-527-71942-6ePub ISBN: 978-3-527-83750-2
Coverfoto: © beeboys/stock.adobe.comKorrektur: Johanna Rupp
Michael Griga, Diplom-Volkswirt, studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Tübingen. Er ist heute Bereichscontroller in einem Technologiekonzern, der im Fortune Global 500 unter den 100 größten Unternehmen weltweit gelistet ist. Davor hat er unter anderem als Referent im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg an der Einführung einer Kosten- und Leistungsrechnung an den Hochschulen mitgewirkt. Zu seinen weiteren Aufgaben gehörte dort unter anderem die Entwicklung eines Konzepts für ein Hochschulberichtswesen und -controlling.
Carmen Schönleben, Diplom-Volkswirtin, studierte Volkswirtschaftslehre in Tübingen und war in der Buchhaltung und im Controlling tätig.
Cover
Titelblatt
Impressum
Über die Autoren
Einführung
Über dieses Buch
Konventionen in diesem Buch
Törichte Annahmen über den Leser
Was Sie nicht lesen müssen
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wie es weitergeht
Teil I: Willkommen in der Buchhaltung
Kapitel 1: Die Grundlagen der Buchführung
Gesetzliche Grundlagen der Buchführung
Aufgelistet: Das Inventar
Die Bilanz in der Waage halten
Exkurs: Dreisatz und Prozentrechung
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 2: Einfache und doppelte Buchführung
Einfache Buchführung
Die doppelte Buchführung
Nur vier Schritte bis zum Buchungssatz
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 3: Organisation der Buchführung
Ordentlich werden mit den GoBs
Die Buchungsvorbereitung
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 4: Buchungen trainieren im Buchungskreis
Aufwärmen mit Buchungen auf Bestandskonten
Auf und zu: Bestandskonten eröffnen und abschließen
Buchen auf Erfolgskonten
Die Stunde der Wahrheit: Der Abschluss der Erfolgskonten und das Gewinn-und-Verlust-Konto
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Teil II: Was lange währt: Das Anlagevermögen
Kapitel 5: Was lange währt: Das Anlagevermögen
Unterschiedliche Anlagegüter
Den Kauf von Anlagegütern verbuchen
Selbst erstelltes Anlagevermögen aktivieren
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 6: Abschreibung und Ausscheiden von Anlagegütern
Trostpflaster gegen den Zahn der Zeit: Die planmäßige Abschreibung
Unverhofft kommt oft: Außerplanmäßige Abschreibungen
Hab's gehabt, hab's nimmermehr: Abgang von Anlagevermögen
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 7: Leasing verbuchen
Das wirtschaftliche Eigentum
Zinsanteile ermitteln und Leasingraten verbuchen
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Teil III: Schnelldreher: Das Umlaufvermögen
Kapitel 8: Indirekt bezahlt: Vorsteuer, Umsatzsteuer, Mehrwertsteuer
Die Umsatzsteuer oder den Letzten beißen die Hunde
Verbuchung der Umsatzsteuer
Umsatz im EU-Binnenmarkt und mit Drittländern
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 9: Auf Einkaufstour: Wareneinkäufe verbuchen
Zwei Wege, ein Ziel: Wareneinkäufe buchen
Im Wesentlichen nichts Neues: Vorräte einkaufen
Kapitel 10: Umsatz machen: Warenverkäufe verbuchen
Verkäufe verbuchen
Kapitel 11: Kommissionsgeschäfte
In Kommission
Teil IV: Finanzen und Entgelte
Kapitel 12: Buchungen rund ums Privatkonto
Privates verbuchen
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 13: Zahlungsverkehr: Anzahlungen, Schecks und Wechsel
Besser als gar nichts: Anzahlungen
Auch recht: Schecks
Schuldschein de luxe: Der Wechsel
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 14: Finanzanlagen, Steuern und Zuschüsse verbuchen
Verbuchung von Finanzanlagen
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 15: Personal: Entgeltabrechnungen verbuchen
Vielfältig: Entgeltarten
Individuell: Stamm- und Bewegungsdaten
Brutto und Netto: Wie gewonnen, so zerronnen
Fast pari: Die Sozialversicherungsbeiträge
Verbuchen der Entgeltabrechnung
Sondervergütungen und vermögenswirksame Leistungen
Verbuchung von Vorschüssen
Verbuchung von Sachleistungen
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Teil V: Das Ende naht: Der Jahresabschluss
Kapitel 16: Inventur und Bestandsveränderungen
Jetzt wird gezählt: Die Inventurverfahren
Mehr oder weniger: Bestandsveränderungen
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 17: Abgegrenzt: Zeitliche Abgrenzungen durchführen
Über Zeit und Geld: Zeitliche Abgrenzungen
Ungewiss, unbestimmt, aber nicht unverhofft: Die Rückstellungen
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 18: Unterschiedliche Qualitäten: Forderungen am Jahresende
Forderungen bewerten: drei Gütestufen
Uneinbringliche Forderungen buchen und abschreiben
Zweifelhafte Forderungen buchen und abschreiben
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Kapitel 19: Klarheiten schaffen: Sachliche Abgrenzungen durchführen
Datenauslese: Die sachliche Abgrenzung
Vom Unternehmensergebnis zum Betriebsergebnis
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Teil VI: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 20: Zehn Webseiten für Buchhalter
ieconomics
Listen Notes
Rechnungswesen-Portal
Bundesverband selbstständiger Buchhalter und Bilanzbuchhalter
KPMG
Gruenderlexikon
DATEV
Gesetze im Internet
Rechtsinformationssystem Österreich
Webseite der »Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft«
Kapitel 21: Zehn Begriffe, die Ihnen über den Weg laufen könnten
Debitor
Kreditor
Saldo
Buchhalternase
Mehrwertsteuer
Vorsteuer
Zahlungsziel
Abschreibung
Zuschreibung
Bilanzfälschung
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Kapitel 1
Tabelle 1.1: Inventar in Euro
Tabelle 1.2: Aufgabe 10
Tabelle 1.3: Inventar
Tabelle 1.4: Inventar Tattoostudio in Euro
Tabelle 1.5: Inventar Tattoostudie
Tabelle 1.6: Aufbau einer Bilanz
Tabelle 1.7: Inventar Firma Papierkram in Euro
Tabelle 1.8: Dreisatz
Tabelle 1.9: Lösungsweg bei indirekter Proportionalität
Tabelle 1.10: Prozentuale Zu- und Abnahme
Tabelle 1.11: Frischfischaufgabe
Tabelle 1.12: Anlage- oder Umlaufvermögen
Tabelle 1.13: Inventar
Tabelle 1.14: Inventar in Euro
Tabelle 1.15: Bilanz in Euro
Tabelle 1.16: Prozentrechnung
Kapitel 2
Tabelle 2.1: Grundbuch in Euro
Tabelle 2.2: Lösungsvorlage Journal
Tabelle 2.3: Das T-Modell
Tabelle 2.4: Auflösung der Bilanz in Konten (in Euro) Schritt 1: Die Bilanz
Tabelle 2.5: Auflösung der Bilanz in Konten (in Euro) Schritt 2: Die Konten
Tabelle 2.6: Anfangsbestände
Tabelle 2.7: Lösung 3 in Euro
Tabelle 2.8: Passives und Aktives Bestandskonto
Tabelle 2.9: Lösung 8
Kapitel 3
Tabelle 3.1: Rechnung der Chaos GmbH
Tabelle 3.2: Belegarten
Kapitel 4
Tabelle 4.1: Inventurwerte in Euro
Tabelle 4.2: Geschäftsfälle der Imbissbude
Tabelle 4.3: GuV
Tabelle 4.4: Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Tabelle 4.5: Anfangsbestände in Euro
Tabelle 4.6: Eröffnungsbilanz
Tabelle 4.7: Eröffnungsbilanzkonto
Tabelle 4.8: Schlussbilanzkonto
Tabelle 4.9: Schlussbilanz
Tabelle 4.10: Eröffnungsbilanz Firma Papierkram in Euro
Tabelle 4.11: Eröffnungsbilanzkonto Firma Papierkram in Euro
Tabelle 4.12: Schlussbilanz Firma Papierkram in Euro
Tabelle 4.13: Aufwand oder Ertrag
Tabelle 4.14: Eröffnungsbilanzkonto in Euro
Tabelle 4.15: GuV-Konto in Euro
Tabelle 4.16: Schlussbilanzkonto in Euro
Kapitel 5
Tabelle 5.1: Ermittlung Anschaffungskosten in Euro
Tabelle 5.2: Anschaffungskosten der PCs in Euro
Tabelle 5.3: Rechnung des PC-Händlers in Euro
Tabelle 5.4: Kapitalwerttabelle der Anlage 9a des BewG
Tabelle 5.5: Ermittlung der Anschaffungskosten in Euro
Kapitel 6
Tabelle 6.1: Abschreibungstabelle Auto in Euro
Tabelle 6.2: Abschreibungstabelle Hubschrauber in Euro
Tabelle 6.3: Leistungsabhängige Abschreibung
Tabelle 6.4: Degressive Abschreibung
Tabelle 6.5: Abschreibung Boot
Tabelle 6.6: Abschreibung Aufgabe 14
Tabelle 6.7: Abschreibung Aufgabe 5
Tabelle 6.8: Abschreibung Aufgabe 7
Tabelle 6.9: Abschreibung Aufgabe 8
Tabelle 6.10: Abschreibung Aufgabe 12
Tabelle 6.11: Abschreibung Aufgabe 14
Kapitel 8
Tabelle 8.1: Bauer Lebensfroh
Tabelle 8.2: Wirtschaftsstufenmodell in Euro
Kapitel 9
Tabelle 9.1: Roh-, Hilfs- oder Betriebsstoffe
Tabelle 9.2: Roh, Hilfs- oder Betriebsstoffe
Kapitel 13
Tabelle 13.1: Belastungsanzeige
Tabelle 13.2: Belastungsanzeige Aufgabe 15
Tabelle 13.3: Belastungsanzeige Lösung Aufgabe 15
Kapitel 15
Tabelle 15.1: Abrechnung Herr Samstag
Tabelle 15.2: Abrechnung Frau Donnerstag
Tabelle 15.3: Minijob Knapp-Krösus mit vereinfachten Beitragssätze...
Tabelle 15.4: Abrechnung mit Urlaubsgeld
Tabelle 15.5: Abrechnung Aushilfe
Kapitel 16
Tabelle 16.1: Zooinventur in Euro
Tabelle 16.2: Auszug aus dem Tierbestand in Euro
Tabelle 16.3: Auszug aus dem Tierbestand am Jahresende in Euro
Tabelle 16.4: Futtermittelbestand Vorjahr in Euro
Tabelle 16.5: Futtermittelbestand Jahresende in Euro
Tabelle 16.6: Bestände Vorjahr in Euro
Tabelle 16.7: Bestände Jahresende in Euro
Tabelle 16.8: Inventurwerte in Euro
Kapitel 19
Tabelle 19.1: Erfolgskonten und Betriebszweck
Tabelle 19.2: Gewinn-und-Verlust-Rechnung
Tabelle 19.3: Ermittlung neutrales Ergebnis
Tabelle 19.4: Betriebsbedingt oder betriebsfremd
Tabelle 19.5: Lösung GuV
Tabelle 19.6: Lösung neutrales Ergebnis
Cover
Titelblatt
Impressum
Über die Autoren
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Fangen Sie an zu lesen
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
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Herzlich willkommen in der Welt der Buchhalternasen und Erbsenzähler. Allzu humorlose Buchhalter werden Sie in diesem Buch nicht antreffen – zumindest nicht so direkt. Stattdessen wird Ihnen in den Übungsaufgaben das eine oder andere Beispiel aus dem manchmal dann doch komischen Buchhaltungsalltag über den Weg laufen. Der Alltag eben. Der Sinn und Zweck des Buches? Auch in der Buchhaltung gilt: »Früh übt sich, wer ein Meister werden will«.
Dieses Buch ist randvoll mit Übungen und den zugehörigen Lösungen. Da Sie es gerade in Ihren Händen halten, gehen wir davon aus, dass Sie sich zumindest ein ganz klein wenig für das Thema Buchhaltung interessieren, sich gar auf eine Klausur oder Prüfung vorbereiten müssen – wir drücken die Daumen – oder einfach nur Ihre verschütteten Kenntnisse wieder auffrischen wollen.
Anhand einer Vielzahl von Übungen zu den unterschiedlichen Themen können Sie sich hier durch die gesamte Welt der Buchführung wühlen oder wahlweise auch nur einzelne Gebiete beackern. Schritt für Schritt erweitern Sie mit jeder Aufgabe Ihre Buchhaltungskompetenz, hoffentlich ohne dabei Ihren Humor zu verlieren.
Dieses Buch ergänzt Buchführung und Bilanzierung für Dummies und Buchhaltung kompakt für Dummies, was aber nicht bedeutet, dass Sie eines der beiden Bücher davor unbedingt gelesen haben müssen, um mit diesem Übungsbuch zurechtzukommen. Dieses Buch ist völlig unabhängig davon verwendbar, egal wie Sie Ihre bisherigen Buchführungskenntnisse erworben haben. Wenn Sie aber dennoch eines der beiden Bücher oder gar beide Bücher kaufen und lesen wollen, sind wir Ihnen mit Sicherheit nicht böse.
Falls Sie ein mit Wissensabfragen und Wiederholungsaufgaben vollgepacktes Übungsbuch erwarten, sind Sie hier mit Sicherheit falsch.
Denn was Sie gerade vor sich haben, ist ein praxisorientiertes und gut verständliches Übungsbuch mit ausführlichen Lösungen, gespickt mit ein paar hilfreichen Tipps und Beispielen aus dem Buchhalteralltag.
Erfahren und üben Sie unter anderem,
welche grundsätzlichen Regeln Sie in der Buchhaltung beachten müssen;
was es mit der doppelten Buchführung genau auf sich hat;
wie Sie die alltäglichen und nicht alltäglichen Geschäftsvorfälle korrekt verbuchen;
welche Buchungen für den Jahresabschluss wichtig sind.
Keine Sorge: In diesem Übungsbuch verlangen wir an keiner Stelle von Ihnen, dass Sie irgendetwas üben sollen, was Sie vorher noch nicht erklärt bekommen haben. Wenn Sie vor oder nach einer Übung ein Thema dennoch weiter vertiefen wollen, steht es Ihnen natürlich frei, auch einen Blick in Buchführung und Bilanzierung für Dummies oder Buchhaltung kompakt für Dummies zu werfen. Sonst gibt es hier nichts weiter zu beachten.
Wir unterstellen Ihnen an dieser Stelle einfach einmal ein gewisses Grundinteresse für das Thema Buchführung. Dieses Grundinteresse, sei es freiwillig oder gezwungenermaßen vorhanden, ist die Mindestanforderung, die wir an Sie haben.
Außerdem gehen wir einmal davon aus, dass noch mindestens einer der folgenden Punkte auf Sie zutrifft:
Sie sind in der Buchhaltung tätig oder arbeiten eng mit Buchhaltern zusammen.
Sie wollen endlich einmal wissen, was Ihre Kollegen in der Buchhaltung so den ganzen Tag treiben, oder ihnen gar helfend unter die Arme greifen.
Sie müssen sich in der Ausbildung oder im Studium mit der Materie herumschlagen.
Sie haben
Buchführung und Bilanzierung für Dummies
oder
Buchhaltung kompakt für Dummies
gelesen und wollen jetzt endlich mal wissen, was Sie praktisch so drauf haben.
Sie wollen Ihre
… für Dummies-
Sammlung vervollständigen.
Sie dürfen das, was auf Sie zutrifft, übrigens auch gerne ankreuzen – schließlich ist es Ihr Buch.
Wenn Sie Buchführung und Bilanzierung für Dummies oder Buchhaltung kompakt für Dummies gelesen haben, dürfen Sie sich natürlich gleich auf die Übungsaufgaben stürzen. Auch wenn Sie es nicht gelesen haben, aber dennoch über ein fundiertes Buchführungswissen verfügen, können Sie die Einführungen zu den jeweiligen Themen ohne schlechtes Gewissen überspringen. Ab und zu werden Sie beim Lesen auch auf einen Kasten im laufenden Text stoßen. Diese Kästen enthalten entweder Hintergrundinformationen oder fürchterlich banale Anekdoten aus dem Buchhalteralltag. Beide haben eines gemeinsam: Sie müssen sie nicht unbedingt lesen, um das Thema zu verstehen. Wenn es also mal schnell gehen muss, können Sie die Kästen ohne schlechtes Gewissen überspringen. Wir sagen es auch niemandem weiter, versprochen!
Das Buch gliedert sich in sechs Teile, die wie immer der Einfachheit halber fortlaufend nummeriert und inhaltlich zusammenhängend sind. In den jeweiligen Teilen finden Sie folgende Inhalte:
Hier erfahren Sie alles über die gesetzlichen Grundlagen und die Grundsätze der ordnungsgemäßen Buchführung und wie Sie in vier Schritten zum fertigen Buchungssatz gelangen. Danach geht es an das Aufwärmtraining mit Buchungen auf Bestandskonten. Hier üben Sie, wie Sie Bestandskonten und Erfolgskonten eröffnen und abschließen.
In diesem Teil gehen Sie shoppen und ermitteln die Anschaffungskosten. Falls Ihnen der Sinn mehr nach selbst gemachten Anlagevermögen steht, können Sie hier auch üben, wie Sie die Herstellkosten ermitteln.
Kaum ist das Anlagegut aktiviert, muss es auch schon abgeschrieben werden. Hier können Sie alle Abschreibungsarten üben; inklusive Verkauf oder Verschrottung.
In den Kapiteln dieses Teils üben Sie die Verbuchung der Umsatzsteuer und die Buchungen im internationalen Handel; getrennt nach dem Handel innerhalb und außerhalb der Europäischen Union. Danach trainieren Sie die Buchungen rund um die Wareneinkäufe, aufwands- oder bestandsorientiert, und die Verbuchung der Warenverkäufe. Abschließend können Sie sich an der Verbuchung von Kommissionsgeschäften versuchen.
In Teil IV üben Sie die Buchungen rund ums Privatkonto, alle Buchungen zum Zahlungsverkehr und wie Sie Finanzanlagen, Steuern und Zuschüsse richtig verbuchen.
Die Verbuchung von Entgeltzahlungen können Sie hier ebenfalls üben, üben, üben.
Jedem Ende wohnt ein Anfang inne; so ist es auch beim Jahresabschluss. Die engen Zusammenhänge zwischen altem und neuem Geschäftsjahr können Sie in Teil V ausführlich kennenlernen und alle nötigen Buchungen trainieren. Dies beginnt bei der Inventur, der Verbuchung von Bestandsveränderungen und geht weiter mit den zeitlichen Abgrenzungen. Danach geht es an das Bewerten und Verbuchen von zweifelhaften Forderungen.
Anschließend können Sie hier üben, wie sachliche Abgrenzungen vorgenommen werden, und so ein Tor zu einer anderen Rechenwelt, der Kostenrechnung, öffnen.
Für den versierten Dummies-Leser ist dieser Teil nichts Neues. Hier erfahren Sie etwas über die zehn unserer Meinung nach besten Websites für Buchhalter.
Damit Sie immer und überall mitreden können, erklären wir Ihnen schließlich noch zehn Begriffe, die Ihnen über den Weg laufen könnten, und beglücken Sie zum Abschluss noch mit ein paar Rechentipps.
Sie finden über das ganze Buch verteilt verschiedene Symbole, über deren Bedeutung wir Sie hier kurz aufklären:
Wenn Sie dieses Symbol sehen, heißt das, dass es sich hier um einen praktischen Tipp handelt, der Ihnen einiges erleichtern kann.
Hier handelt es sich um wichtige Hinweise, die Sie vor Stolperfallen, zum Beispiel in Form von Gesetzen, warnen oder etwaige Unklarheiten beseitigen.
Hier gibt es theoretisches Hintergrundwissen. Wenn Sie etwas, das mit diesem Symbol versehen ist, nicht lesen, tut das dem Verständnis keinen Abbruch.
Hinter diesem Symbol versteckt sich eine Erklärung oder eine Definition von neu eingeführten Fachbegriffen.
Dreimal dürfen Sie raten, was Sie bei diesem Icon erwartet: Richtig, ein übersichtliches Beispiel zum jeweiligen Thema.
Das Buch ist so aufgebaut, dass Sie es nicht zwingend wie einen Roman von vorne nach hinten durchlesen und durcharbeiten müssen, um alles zu verstehen. Einzige Ausnahme: Sie haben wirklich noch nie in Ihrem Leben etwas von Soll und Haben gehört. Dann empfehlen wir Ihnen doch, sich etwas Zeit zu nehmen und mit dem Teil I zu beginnen.
Ansonsten gilt: Wollen Sie sich zum Beispiel mal eben über das Leasing informieren und Buchungssätze üben, können Sie direkt und ohne Umwege das Kapitel 7 aufschlagen. Sie werden dort alles verstehen, auch ohne die Kapitel 1 bis 6 gelesen zu haben.
Wenn Sie das Buch aber dennoch von vorne bis hinten durchlesen möchten, sind wir Ihnen auch nicht böse.
Und nun wünschen wir Ihnen viel Spaß und Erfolg! Vorhang auf …
Teil I
IN DIESEM TEIL …
… machen wir Sie zuerst mit den gesetzlichen Grundlagen der Buchführung vertraut. Sie erfahren, wer überhaupt Bücher führen muss und lernen wichtige Aufzeichnungen wie Inventar und Bilanz kennen.
Danach führen wir Sie in die Technik der doppelten Buchführung ein. Ausgehend von der Einnahmen-Überschussrechnung bringen wir Sie in vier Schritten zur wichtigsten Grundlage der Buchführung überhaupt: dem Buchungssatz. Mit diesem Werkzeug geht's dann vom Bestandskonto zum Erfolgskonto bis zum krönenden Abschluss.
Zudem erfahren Sie, was der Gesetzgeber unter einer ordnungsgemäßen Buchführung versteht und wie Belege, Bücher und Kontenrahmen dabei behilflich sein können.
Kapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Wer Bücher führen muss und auf welche ArtWie ein Inventar aufgestellt wirdDer Aufbau einer BilanzExkurs: Dreisatz und ProzentrechnungIn diesem Kapitel dreht sich alles um die gesetzlichen Grundlagen der Buchführung, die Aufbewahrungsfristen, das Inventar und den Aufbau der Bilanz. Last but not least gibt es noch erhellende Einblicke in das wohl meistbenutzte Werkzeug im Rechnungswesen, den Dreisatz und die Prozentrechnung. Damit bewältigen Sie fast jede Challenge in Ihrem Job.
In Deutschland gilt nach § 238 Abs. 1 HGB die Buchführungspflicht. Danach ist jeder Kaufmann verpflichtet, Bücher zu führen. Kaufmann sein oder nicht sein, das ist also die Frage. Die Antwort müssen Sie nicht lange suchen. In § 1 HGB wird unterstellt, dass jeder Gewerbetreibende ein Handelsgewerbe betreibt und damit Kaufmann ist. Diese Vermutung können Sie aber widerlegen und damit der Pflicht zur doppelten Buchführung entkommen. Hier die notwendigen Argumente:
Sie haben
nur einen geringen Umsatz
kaum Mitarbeiter
kleine und wenige Betriebsstätten
wenige Geschäftskontakte
wenige Erzeugnisse
Kurz, das Gesamtbild muss dafür sprechen, dass Ihr Gewerbe einen nach Art oder Umfang in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert. Dann sind Sie zur doppelten Buchführung verpflichtet, sofern Sie nicht die Kleinunternehmerregelung des § 241a HGB und der entsprechenden §§ 140 und 141 AO, der Abgabenordung, in Anspruch nehmen können.
Sie gelten als Kleinunternehmer, wenn Sie in zwei aufeinanderfolgenden Jahren
weniger als 600.000 Euro Umsatz im Jahr machen,
als Land- oder Forstwirt Flächen mit einem Wirtschaftswert von weniger als 25.000 Euro haben,
weniger als 60.000 Euro Gewinn pro Jahr machen.
Dann müssen Sie als Kleingewerbetreibender nur eine Einnahmen-Überschussrechnung erstellen.
Bleibt noch zu klären, was überhaupt ein Gewerbe ist. Dazu ein Beispiel.
Der Student Simon Meier sitzt im Sommer lieber am örtlichen Badesee als im stickigen Vorlesungssaal. Da er ständig in Geldnöten ist und es am Badesee noch keinen Kiosk gibt, beschließt er, in der heißen Jahreszeit Getränke und belegte Brötchen an die Badegäste zu verkaufen. Simon Meier fragt sich, ob er nun ein Gewerbe betreibt?
Dies wäre der Fall, wenn alle Voraussetzungen des Gewerbebegriffs vorliegen:
Nach außen erkennbare Tätigkeit:
Simon Meier muss mit erkennbarem Geschäftsinteresse am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr teilnehmen. Das ist spätestens dann der Fall, wenn er den Badegästen lauthals seine Ware feilbietet.
Selbstständig ausgeübt:
Es darf keine Arbeitnehmertätigkeit vorliegen. Simon Meier arbeitet weisungsfrei in eigener Verantwortung und kein noch so durstiger Badegast kann ihm vorschreiben, wann er mit seinem Bauchladen bei ihm aufzutauchen hat.
Auf Gewinn ausgerichtet:
Simon Meier möchte sein Monatsbudget aufbessern und Gewinn erzielen. Ob ihm das auch gelingt, ist egal.
Planmäßig und auf gewisse Dauer angelegt:
Simon Meier plant den Verkauf für die gesamte Badesaison.
Nicht freiberuflich:
§ 18 EstG listet auf, was zu den freiberuflichen
Tätigkeiten zählt. Zum Beispiel Architekten, Autoren, Künstler, Anwälte, Steuerberater, Heilpraktiker, Journalisten oder IT-Administratoren. Freiberufler sind grundsätzlich von der Buchführungspflicht befreit.
Alle Tatbestandsmerkmale des Gewerbegriffs sind erfüllt. Herr Meier betreibt also ein Gewerbe.
In Österreich regelt § 189 des Unternehmensgesetzbuchs, kurz UGB, die Buchführungspflicht. Freiberufler, Land- und Forstwirte und Unternehmer mit einem Umsatz von weniger als 700.000 Euro sind nicht buchführungspflichtig.
In der Schweiz sind gemäß Artikel 957 Obligationenrecht, kurz OR, alle Einzelunternehmer und Personengesellschaften mit weniger als 500.000 Schweizer Franken Umsatz nicht buchführungspflichtig. Kapitalgesellschaften sind dagegen generell buchführungspflichtig.
Wenn Sie fleißig Buch führen, stellt sich irgendwann die Frage, wie lange Sie den ganzen Papierkram überhaupt aufbewahren müssen. Der § 257 HGB und der § 147 AO regeln das. Zehn Jahre aufbewahrt werden müssen Handelsbücher, Bilanzen, Inventare, interne Arbeitsanweisungen und Organisationsunterlagen sowie Buchungsbelege. Sechs Jahre aufheben müssen Sie Geschäftsbriefe und andere Unterlagen, die für die Steuer wichtig sind. In Österreich regelt das der § 212 UGB. Hier gelten sieben Jahre für alle genannten Unterlagen. In der Schweiz regelt Artikel 958f OR die Aufbewahrungsfristen. Hier gelten generell zehn Jahre,
Mit dem Läuten der Silvesterglocken am Ende des Kalenderjahres, in dem der Beleg entstanden ist oder eine Eintragung gemacht worden ist, beginnt die jeweilige Aufbewahrungsfrist zu laufen.
In Keller und Wohnung des leidenschaftlichen Mineraliensammlers Schürf ist kein Platz mehr. So beschließt er schweren Herzens, Teile seiner kostbaren Steinsammlung auf diversen Sammlerbörsen zu verkaufen. Liegt ein Gewerbe vor? Begründen Sie Ihre Antwort!
Mineraliensammler Schürf ist auf den Sammlerbörsen positiv von der Esoterikwelle überrascht worden. Die starke Nachfrage nach Heilsteinen und die Gewissheit, durch seine guten Kontakte zu Schweizer Strahlern immer an Nachschub zu kommen, ermutigt ihn zur Erweiterung seiner Aktivitäten. Er will die Steine einem größeren Publikum anbieten. Kurzerhand hängt er ein Schild an seine Haustür »An- und Verkauf von Mineralien« und inseriert in der örtlichen Tageszeitung. Liegt ein Gewerbe vor? Begründen Sie Ihre Antwort!
Eventmanagerin Feierschön ist in Elternzeit und übernimmt freudig gegen Bezahlung die Organisation eines runden Geburtstages einer Bekannten. Liegt ein Gewerbe vor? Begründen Sie Ihre Antwort!
Hausfrau H. besucht gerne gemeinsam mit ihren Freundinnen Kochkurse. Leider haben sich im Laufe der Jahre neben den Kochkenntnissen auch die Körpermaße der Damen stark erweitert. Die Pfundsweiber wollen deshalb lieber andere verköstigen und bereiten nun einmal im Monat Wohltätigkeitsessen zu. Liegt ein Gewerbe vor? Begründen Sie Ihre Antwort!
High-Society-Girl Barbara Bella hat in München vor einem Jahr eine Edelboutique eröffnet. Sie beschäftigt eine Teilzeitkraft. Ihr Warenangebot und ihre Geschäftskontakte sind noch gering, dafür aber vom Feinsten. Schon im ersten Jahr macht sie traumhafte 250.000 Euro Umsatz und 65.000 Euro Gewinn. Ist Frau Bella buchführungspflichtig? Begründen Sie Ihre Antwort! Wie lautet die Antwort, wenn Barbara Bella die Boutique in Wien oder in Zürich eröffnet?
Tierarzt Dr. Fink betreibt eine Praxis neben einem großen Reiterhof. Seine Praxis läuft gut und erfordert eine kaufmännische Organisation. Seine Umsätze lagen in den letzten Jahren über 650.000 Euro und der Gewinn bei über 70.000 Euro. Ist Dr. Fink in Deutschland buchführungspflichtig? Begründen Sie Ihre Antwort.
Hausfrau H. hat Keller und Dachboden aufgeräumt und das alte Gerümpel erfolgreich in einem Online-Auktionshaus verkauft. Und weil es sich nicht nur im Bekanntenkreis herumgesprochen hat, dass sie so ziemlich alles loskriegt, verkauft sie nun regelmäßig für andere Gebraucht- und zunehmend auch Neuware. Sie hat im letzten Jahr 20.000 Euro Umsatz und 5.000 Euro Gewinn gemacht. Ist sie nun in Deutschland buchführungspflichtig?
Wie lange muss ein buchführungspflichtiger Kaufmann in Deutschland folgende Belege aufbewahren?
Angebot, Inventar, Kontoauszug, Rechnung, Quittungen, Reisekostenabrechnung, Vertrag, Kassenbuch, Kalkulationsblätter, Auftragsbestätigung, E-Mail (Geschäftsbrief), Darlehensunterlagen.
Wie lange müssten die Belege in Österreich und in der Schweiz aufbewahrt werden?
Wie lange muss der buchführungspflichtige Unternehmer Peter Müller in Deutschland einen Darlehensvertrag aufbewahren, dessen letzte Rate am 01.11.2023 bezahlt wurde und wie lange muss er eine am gleichen Tag erhaltene Tankquittung aufbewahren?
Jeder Buchführungspflichtige muss bei der Eröffnung seines Traums oder zukünftigen Albtraums sein Vermögen, seine Schulden und sein Eigenkapital auflisten. Diese Liste nennt man Inventar.
Das Vermögen wird in das Anlage- und Umlaufvermögen unterteilt.
Zum Anlagevermögen zählt alles, was Ihrem Unternehmen langfristig dient, zum Beispiel die Grundstücke. Diese Posten sichern die Betriebsbereitschaft, werden mehrmals genutzt und sind fest im Unternehmen »angelegt«. Umlaufvermögen ist all das, was Ihrem Unternehmen nur kurzfristig dient, zum Beispiel die Rohstoffe. Diese Posten sind nur einmal kurz im »Umlauf«, werden verbraucht oder verkauft.
Das Vermögen wird im Inventar nach der Liquidität beziehungsweise Flüssigkeit geordnet. Also nach der Möglichkeit, wie schnell die einzelnen Dinge zu Geld zu machen sind.
Nach dem Vermögen werden die Schulden im Inventar aufgelistet. Auch hier darf nicht kunterbunt gemischt werden. Die Schulden müssen streng nach ihrer Fälligkeit geordnet werden. Zuerst werden die langfristigen Schulden aufgeführt und dann erst die kurzfristigen.
Tabelle 1.1 zeigt den Aufbau eines Inventars in Euro.
Inventar der Firma Papierkram
Einzelwert
Gesamt
A.
Vermögen
I.
Anlagevermögen
1.
Grundstücke und Bauten
Grundstücke
300.000
Bauten
3.000.000
3.300.000
2.
Technische Anlagen und Maschinen
2.000.000
3.
Fuhrpark
200.000
4.
Betriebs- und Geschäftsausstattung
400.000
II.
Umlaufvermögen
1.
Rohstoffe
700.000
2.
Hilfsstoffe
200.000
3.
Betriebsstoffe
100.000
4.
Unfertige Erzeugnisse
300.000
5.
Fertige Erzeugnisse
1.200.000
6.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
600.000
7.
Bank
800.000
8.
Kasse
20.000
Gesamtvermögen
9.820.000
B.
Schulden
I.
Langfristige Schulden
1.
Hypothekenschulden
1.200.000
2.
Darlehensschulden
1.500.000
2.700.000
II.
Kurzfristige Schulden
1.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
500.000
Gesamtschulden
3.200.000
C.
Ermittlung Eigenkapital
Summe Gesamtvermögen
9.820.000
Summe Gesamtschulden
3.200.000
Eigenkapital(Reinvermögen)
6.620.000
Tabelle 1.1: Inventar in Euro
Ordnen Sie die Vermögensposten dem Anlagevermögen (AV) oder Umlaufvermögen (UV) zu.
Grundstücke
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (L. u. L.)
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (Vorräte)
Unfertige Erzeugnisse
Bankguthaben
Fuhrpark
Bauten
Fertige Erzeugnisse
Technische Anlagen und Maschinen
Betriebs- und Geschäftsausstattung
Kassenbestand
Tabelle 1.2: Aufgabe 10
Sortieren Sie die Vermögensposten aus Aufgabe 10 nach ansteigender Liquidität und tragen Sie Ihr Ergebnis in die untenstehende Inventarliste ein.
Ergänzen Sie die Inventarliste mit folgenden Verbindlichkeiten, sortiert nach Fälligkeit: Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, mittelfristige Darlehensschuld bei der Hausbank, Hypothek.
Inventar
1. Vermögen
1.1 Anlagevermögen
1.1.1
1.1.2
1.1.3
1.1.4
1.1.5
1.2 Umlaufvermögen
1.2.1
1.2.2
1.2.3
1.2.4
1.2.5
1.2.6
2. Schulden
2.1.
2.2.
2.3.
Tabelle 1.3: Inventar
Stellen Sie sich vor, Sie seien völlig überraschend Erbe eines Tattoo- und Piercingstudios auf Pellworm geworden. Selbst wenn Sie sich jetzt Ihrer genetischen Wurzeln zur Tätowierungskunst bewusst werden, ist es doch ziemlich unwahrscheinlich, dass Sie den Rest Ihres Lebens auf einer Hallig verbringen wollen. Sie werden also möglichst schnell, genauer: innerhalb von sechs Wochen, wissen wollen, ob es sich lohnt, das Erbe anzunehmen.
Hier kann die Aufstellung eines Inventars sehr behilflich sein. Im dritten Teil des Inventars werden nämlich die Schulden vom Vermögen abgezogen. Die Differenz nennt man Eigenkapital beziehungsweise Reinvermögen. Sollten die Schulden größer als das Vermögen sein, erhalten Sie eine negative Zahl, und es ist ganz klar, dass Sie das Erbe ausschlagen, aber diesen Fall wollen wir Ihnen natürlich nicht wünschen.
Der Nachlassverwalter hat im Tattoostudio Inventur gemacht und schickt Ihnen schon einmal vorab die Bestandsliste. Erstellen Sie mit den Angaben ein Inventar.
1.
Friesenhaus
135.000
2.
Elektrischer Zahnarztstuhl
10.000
3.
Grundstück
30.000
4.
Harley
10.000
5.
2 Massageliegen à 1.400
2.800
6.
Ledercouch
3.000
7.
2 Instrumententische à 1.500
3.000
8.
Instrumentenset »Bloody Skin«
2.000
9.
Desinfektionsset
1.200
10.
Piercingschmuck lt. Anhang
5.000
11.
Forderung an Kunde A
2.500
12.
Forderung an Kunde B
2.000
13.
Darlehen
10.000
14.
Dispositionskredit
1.000
15.
Bankguthaben
20.000
16.
Kassenbestand
100
17.
Heißluftsterilisator
2.000
18.
Tätowiermaschine »Heiße Nadel«
1.500
19.
Büroschrank
1.500
Tabelle 1.4: Inventar Tattoostudio in Euro
Die Tabelle ist schon vorbereitet.
Inventar
1. Vermögen
Wert
Gesamt
1.1 Anlagevermögen
1.1.1 Grundstück und Bauten
1.1.2 Maschinen und technische Anlagen
1.1.3 Werkzeuge
1.1.4 Fuhrpark
1.1.5 Betriebs- und Geschäftsausstattung
1.2 Umlaufvermögen
1.2.1 Vorräte
1.2.2 Forderungen
1.2.3 Kassenbestand
1.2.4 Bankguthaben
2. Schulden
3. Ermittlung Eigenkapital
Tabelle 1.5: Inventar Tattoostudie
Es gibt eine Menge Leute, die ein berechtigtes Interesse an einem Einblick in die Vermögensverhältnisse eines Unternehmens haben, wie beispielsweise Anteilseigner und Fremdkapitalgeber. Deshalb hat der Gesetzgeber die Unternehmen verpflichtet, das Inventar kurz und übersichtlich zusammenzufassen. Diese Kurzübersicht nennt man Bilanz.
Die Bilanz ist eine kurz gefasste Gegenüberstellung von Vermögen und Kapital in Form eines Kontos. In ihr werden nur die Gesamtwerte der Vermögens- und Kapitalpositionen übernommen. Sie werden nicht untereinander aufgelistet, sondern in Form eines Kontos gegenübergestellt. Eine Bilanz hat also zwei Seiten wie eine Balkenwaage. Ganz grob ausgedrückt zeigen die beiden Seiten Folgendes:
Die Aktiv-Seite
(linke Seite) einer Bilanz
enthält die Vermögensgegenstände des Unternehmens, das heißt all diejenigen Sachen, die Ihrem Unternehmen gehören.
Die Passiv-Seite
(rechte Seite) zeigt, wie das alles finanziert wurde.
Rechts und links müssen logischerweise in Summe dieselben Beträge stehen. Sonst käme die Waage ja aus dem Gleichgewicht.
Grobaufbau einer Bilanz
Aktivseite (Vermögen)
Passivseite (Kapital)
Alles, was dem Unternehmen gehört, zum Beispiel:
Wie wurde das alles finanziert?
Anlagevermögen:
Grund und Boden
Wie viel mit Eigenkapital?
Gebäude
Immaterielle Vermögensgegenstände
Wie viel mit Fremdkapital?
Geschäftsausstattung
Umlaufvermögen:
Vorräte, Forderungen, Wertpapiere,
Bankguthaben, Kasse
Tabelle 1.6: Aufbau einer Bilanz
Das Inventar und die Bilanz sind nur Momentaufnahmen der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens. Tagtäglich ändern Geschäftsvorfälle die Werte der Vermögens- und Kapitalpositionen. Trotzdem bleibt die Bilanz ständig in der Waage. Ausgleichsposten ist dabei das Eigenkapital. Ein Geschäftsvorfall berührt die Bilanz immer auf zweifache Art.
Sie heben von Ihrem Bankkonto 300 Euro Wechselgeld ab und legen das Geld in die Kasse. Damit steigt der Aktivposten Kassenbestand um 300 Euro, während der Aktivposten Bankguthaben um den gleichen Betrag abnimmt.
Die Bilanzsumme bleibt gleich. Die Umschichtung von Werten zwischen zwei oder mehreren Aktivposten wird Aktivtausch genannt. Entsprechend gibt es auch den Passivtausch.
Eine Verbindlichkeit aus Lieferungen und Leistungen über 1.000 Euro wird in ein langfristiges Darlehen über 1.000 Euro umgewandelt. Damit sinkt der Passivposten kurzfristige Verbindlichkeiten um 1.000 Euro, während die langfristigen Verbindlichkeiten um den gleichen Betrag zunehmen.
Die Bilanzsumme ändert sich auch hier nicht. Anders, wenn ein Geschäftsvorfall beide Seiten der Bilanz berührt.
Einkauf von Vorräten für 1.000 Euro auf Ziel, also auf Kredit. Der Aktivposten Vorräte steigt um 1.000 Euro, der Passivposten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen steigt ebenfalls um den gleichen Betrag.
Die Bilanzsumme ändert sich. Aktiv- und Passiv-Seite erhöhen sich um jeweils 1.000 Euro. Das ist eine Bilanzverlängerung. Entsprechend gibt es die Bilanzverkürzung.
Banküberweisung 1.000 Euro zur Tilgung einer Lieferschuld 1.000 Euro. Der Aktivposten Bankguthaben sinkt um 1.000 Euro, der Passivposten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sinkt um den gleichen Betrag.
Die Bilanzsumme ändert sich. Aktiv- und Passiv-Seite vermindern sich jetzt um jeweils 1.000 Euro.
Die Firma Papierkram hat folgende Inventurwerte zum 31.12. ermittelt. Stellen Sie die Bilanz zum 31.12. auf.
Grundstücke
300.000
Technische Anlagen und Maschinen
2.000.000
Betriebs- und Geschäftsausstattung
400.000
Fertige Erzeugnisse
1.200.000
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
1.000.000
Bankguthaben
800.000
Darlehensschulden
1.500.000
Forderungen aus L. u. L.
600.000
Hypothekenschulden
1.200.000
Kassenbestand
20.000
Fuhrpark
200.000
Gebäude
3.000.000
Unfertige Erzeugnisse
300.000
Verbindlichkeiten aus L .u. L.
500.000
Tabelle 1.7: Inventar Firma Papierkram in Euro
Um welche Art der Bilanzveränderung handelt es sich bei den folgenden Geschäftsvorfällen?
Wareneinkauf auf Ziel
Barabhebung bei der Bank; der Kontostand ist im Plus
Barabhebung bei der Bank; der Kontostand ist vorher genau null
Kauf einer Maschine gegen Banküberweisung
Banküberweisung für eine bereits gebuchte Lieferantenrechnung
Kauf von Vorräten bar
Als Buchhalter müssen Sie nicht unbedingt ein begnadeter Zahlenvirtuose sein, aber ein paar mathematische Grundkenntnisse erleichtern Ihre Arbeit ungemein. Denn auch im Zeitalter der Digitalisierung kann es ab und an vorkommen, dass Sie einen Steuerbetrag oder auch anderes mal eben von Hand ausrechnen und überprüfen müssen. Nahezu unentbehrlich für das kaufmännische Rechnen sind die Prozentrechnung und auch der Dreisatz. Im folgenden Abschnitt können Sie Ihre Kenntnisse darüber auffrischen oder sich gleich an den Übungsaufgaben versuchen.
Der Dreisatz wird benötigt zur Beantwortung so essenzieller Fragen wie »Was kostet ein Kilo vegane Wurst, wenn die 200-Gramm-Portion einen Euro kostet?«
Im Alltag stellt man häufig einen Zusammenhang zwischen zwei Größen her, zum Beispiel zwischen Menge und Preis. Diesen Zusammenhang nennt man Verhältnis oder Proportionalität, kurz dargestellt als Gleichheitszeichen mit Dach ≙. Davon gibt es zwei Arten:
Direkte Proportionalität: