Blut - flüssiges Bewusstsein - Rosina Sonnenschmidt - E-Book

Blut - flüssiges Bewusstsein E-Book

Rosina Sonnenschmidt

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Beschreibung

Die Idee, ein Organsystem ganzheitlich, das heißt spirituell, mental, emotional und physisch zu betrachten, entstand aus der Erkenntnis, dass der Organismus mit seinen Synergien, Kreisläufen und Selbstheilungsprogrammen genial und weise ist. Eine Krankheit manifestiert sich gemäß dem Resonanzprinzip immer am passenden organischen Ort und vermittelt den Konflikt und die Lösung. Im ersten Band geht es um das Blut, den Themen hinter seinen Parametern und um naturheilkundliche und homöopathische Behandlungen. In den Repertorien erfahren wir viel über Probleme der Blutgefäße, aber kaum etwas über die Blutbeschaffenheit. Dabei werden wir bei den immer destruktiver werdenden Krankheiten permanent mit Blutwerten konfrontiert und meinen vielleicht, sie könnten mit Homöopathie nicht maßgeblich beeinflusst werden. Was für Schätze uns zur Verfügung stehen, ist das Thema dieses Buches, in dem das Blut miasmatisch, familiensystemisch, organotrop und ganzheitlich-therapeutisch betrachtet wird. Hierbei werden viele neue Arzneien vorgestellt, die unmittelbar auf die Blutbestandteile einwirken, was bei schweren chronischen Krankheiten zunehmend wichtiger wird.

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Schriftenreihe Organ – Konflikt – Heilung

Rosina Sonnenschmidt

Blut – flüssiges Bewusstsein

Mit Homöopathie, Naturheilkunde und Übungen

Nr.1

Rosina Sonnenschmidt

Schriftenreihe Organ – Konflikt – Heilung

Nr. 1 • Blut – flüssiges Bewusstsein

978-3-95582-181-4

1. Auflage 2009 2. Auflage 2011 3. Auflage 2015

© 2009 Narayana Verlag GmbH

Blumenplatz 2, 79400 Kandern, Tel.: +49 7626 974970-0 E-Mail: [email protected], Homepage: www.narayana-verlag.de

Coverabbildung Blut © iStock

Alle Rechte vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlags darf kein Teil dieses Buches in irgendeiner Form – mechanisch, elektronisch, fotografisch – reproduziert, vervielfältigt, übersetzt oder gespeichert werden, mit Ausnahme kurzer Passagen für Buchbesprechungen.

Sofern eingetragene Warenzeichen, Handelsnamen und Gebrauchsnamen verwendet werden, gelten die entsprechenden Schutzbestimmungen (auch wenn diese nicht als solche gekennzeichnet sind).

Die Empfehlungen dieses Buches wurden von Autor und Verlag nach bestem Wissen erarbeitet und überprüft. Dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Weder der Autor noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

INHALTSVERZEICHNIS

Zur Schriftenreihe allgemein

Vorwort zu diesem Band

1. Blut – flüssiges Bewusstsein

1.1 Die Blutenergie aus chinesischer Sicht

1.2 Die emotionalen und mentalen Themen des Blutes

1.3 Die Lösung der Blutthemen

2. Das physische Blut

2.1 Die Blutkomposition

2.2 Der Quintenklang des Blutes

2.3 Keimblattzugehörigkeit und Immunkraft

3. Naturheilkundliche Blutbehandlung

3.1 Erhöhung der Blutqualität durch rhythmisches Atmen

3.2 Anregung der Blutbildung durch chlorophyllreiche Gräser

3.3 Blutaufbau mit Gemüse- und Fruchtsäften

3.4 Die Charakteristika der vier Blutgruppen

3.5 Die Blutregeneration mit Schüssler-Salzen

4. Die homöopathische Blutbehandlung

4.1 Das miasmatische Konzept

4.2 Die miasmatische und organotrope Bluttherapie

4.3 Dreiwertige Blutmittel

4.4 Zweiwertige Blutmittel

4.5 Einwertige Blutmittel

4.6 Typische Blutkrankheiten

4.7 Die pharmazeutische Ursubstanz wichtiger Blutmittel

5. Die ganzheitliche Behandlung von Blut

Anhang / Kurse der Autorin

Literaturliste

Vita von HP Dr. Phil. Rosina Sonnenschmidt

ZUR SCHRIFTENREIHE ALLGEMEIN

Der Weg zu dieser Schriftenreihe ergab sich auf natürliche Weise durch die Praxiserfahrung und durch Seminare mit dem Schwerpunkt auf ganzheitliche Behandlungsweisen chronischer Krankheiten (miasmatisch-homöopathisch, naturheilkundlich, psychotherapeutisch).

Ich folge einem ganzheitlichen Behandlungsprinzip, das sich vor allem bei chronischen Krankheiten bewährt und den Patienten im höchsten Maße veranlasst, aus der Opferrolle in die Tat, aus dem Konsum in die Eigenverantwortung zu wechseln. Zur Homöopathie gesellen sich bestimmte Basistherapien, die das physische Terrain (Zellen, Blut, Gewebe) für die Heilung bereit machen. Dazu kommt das Thema der Konfliktlösung. Eine Krankheit manifestiert sich nicht zufällig an einer bestimmten Stelle im Organismus.

Der Ausgangspunkt für jede chronische Krankheit ist die Mentalebene, die Welt der Gedanken. Diese mentale Ebene verursacht Befindlichkeiten, Gefühle und emotionale Reaktionen. Währen Gedanken und ihre Gefühlsentsprechungen lange genug, erschaffen sie Gedanken-Muster, eine so genannte „Raum-Zeitstruktur“, die einen Potenzialraum ausfüllen.

Wenn der spezielle Potenzialraum voll ist (bildlich gesprochen), tritt ein Naturgesetz in Kraft und der Geist wird zur Materie, die Energie wird manifest und im Außen wahrnehmbar. Das gilt für aufbauende, lebenserhaltende Prozesse genauso wie für zerstörerische. Das ist, kurz gefasst, die Reise in eine chronische Krankheit, die Symptome an Organsystemen hervorbringt.

Noch ein anderes Naturgesetz zeigt sich im Prozess der Krankwerdung: Je tiefer die Materialisierung mental-emotionaler Themen in den Organismus dringt, umso mehr schränken sich Empfindungsfähigkeit, Sensibilität, geistige Beweglichkeit und Konzentrationsfähigkeit ein. Stattdessen treten immer mehr körperliche Beschwerden in den Vordergrund. Der Heilungsprozess geht genau diesen Weg wieder an die Quelle zurück, indem erst die Symptome schwächer werden oder gar schwinden, dann das Körpergefühl wiederkehrt, der Mensch also wieder ins Fühlen kommt und schließlich die geistige Beweglichkeit wiederkehrt. Doch das alles geschieht nicht linear auf einer Ebene, sondern wie eine Spirale, denn der Patient ist nicht mehr derselbe wie zu Beginn der Krankheit. Er ist sozusagen bei sich selbst, eine Oktave höher schwingend, angekommen. Heilung bedeutet Wandlung auf allen Seinsebenen.

Einige Erkenntnisse wurden mir durch Beobachtung dieser Gesetzmäßigkeiten von Krankheits- und Heilungsverläufen zuteil:

• Es liegt ein tiefer Sinn darin, wo sich im Organsystem eine Krankheit manifestiert.

• Die Bewusstseinsebene mit dem Aspekt der Bildung von Gedankenmustern ist eng verbunden mit emotionalen und zellulären Schwingungen. Daher manifestiert sich eine Krankheit physisch genau dort, wo eine optimale Entsprechung von Energie und Materie besteht.

• Alle Organsysteme schwingen im gesunden Zustand wie in einem Musikstück harmonisch zusammen, weil sie Synergien bilden.

• Wie in einem mehrstimmigen Musikstück haben die zu einem Organ gehörigen Zellverbände auch eine eigene „Stimme“, das heißt eine Eigenschwingung.

• Die Zusammengehörigkeit von zellulärer Eigenschwingung (Organ), Emotion und Gedankenmuster bilden ein menschliches Thema oder Potenzial. Dieses kann sich zu einem Konflikt wandeln oder zu einer Lösung.

• Genau dort, wo der Konflikt ist, ist auch die Lösung vorhanden. Sie zu verwirklichen ist der eigentliche Heilungsprozess. Somit reicht es nicht, eine Lösung zu kennen, sie muss erlebt werden.

• Der Organismus verfügt über höchst intelligente Selbstregulationen. Daraus entstehen Heilungsversuche, die ich als biologische Lösungen betrachte. Eine biologische Lösung bringt jedoch noch keine Heilung. Nur eine intelligente, vom ganzen Bewusstsein vollzogene Lösung bewirkt Heilung auf der mentalen, emotionalen und körperlichen Ebene.

• Jede chronische Krankheit beginnt mit einem harmlosen menschlichen Thema – meistens hat es im realen und übertragenen Sinne mit der Haut zu tun – das jedoch weder mental noch emotional gelöst wurde, sich dadurch immer mehr vergrößerte und verfestigte und allmählich in die entsprechende zelluläre Manifestation sank. Hierbei bedient sich das menschliche Energiesystem sinnvoller Kompensationsstrategien, um zu überleben.

• Meine Aufgabe als Therapeutin sehe ich darin, für die Reise der Heilung von der am schwersten wiegenden Krankheitsmanifestation aus schrittweise physisch, emotional und mental Impulse zu setzen, damit sich das gesamte Energiesystem auf eine immer weniger schwere Ebene zu bewegen kann, bis die Krankheit es über die Haut verlässt.

Auf der unsichtbaren, zellulären sowie auf der Blutebene, im Herzschlag und im Atemstrom finden allerdings sofortige Reaktionen auf mentale und emotionale Botschaften statt. Aber sie gehen so schnell, wie sie kommen und der Organismus reagiert elastisch und flexibel darauf. Vom Beginn einer chronischen Krankheit können wir erst sprechen, wenn allmählich Fixierungen geschehen und Gedankenmuster entstanden sind, die unsere Gefühlsbreite einschränken und sich schließlich eine so genannte „sympathikotone Energielage“ bildet. Wir kennen sie als Stress und Regulationsstarre.

In den letzten 40 Jahren interessierte mich im Zusammenhang mit Krankheit immer nur der Aspekt des Heilens, weniger die Diagnose. Im Zuge meiner Medial- und Heilerschulung gewann ich die Gewissheit, dass Heilung ohne Diagnose auskommt, eine Diagnose aber ihren Sinn verliert, wenn sie nicht zur Heilung führt. In der westlichen Heilkunst der Homöopathie ist die Balance zwischen Diagnose und Heilungsangeboten gegeben. In der in einem reduktionistischen Weltbild gefangenen Medizin überwiegt die Bedeutung der Diagnose, gefolgt von dem Drang des Wegschneidens, Reparierens, Wegstrahlens und Abtötens, während das Heilungsangebot minimal ist. Die Bestrebungen innerhalb der Medizin hin zur ganzheitlichen Erfassung eines kranken Menschen und einer ganzheitlichen Behandlung sind unübersehbar und lassen hoffen, dass sie eines Tages gänzlich ohne Tierversuche auskommen. Die Homöopathie bestätigt ja, dass die Prüfung am gesunden Menschen wirksame Arzneien hervorbringt. Wir brauchen in der Heilkunst keine Nebenwirkungen, sondern Hauptwirkungen, die einen Kranken auf der physischen, emotionalen und mentalen Ebene gesunden lassen.

Meine Hinwendung zum Thema Heilen ließ eine positive Lebenseinstellung, ungebrochene schöpferische Kraft, ein Urvertrauen in die Weisheit der Natur und ihre Gesetzmäßigkeiten im menschlichen Organismus heranreifen. Probleme, Konflikte und Krisen erfuhr ich als Herausforderung an meine Kreativität und nicht als Strafe irgendeiner übergeordneten Instanz. Ich bin die Instanz, die Krankheit erschafft und zu heilen vermag. Heilung geschieht nur durch Eigeninitiative und durch kreative Impulse seitens des Therapeuten.

Diese Lebenserfahrungen führten mich zu Beginn meiner therapeutischen Laufbahn zu den Quellen der Chinesischen Medizin mit ihrer Entsprechungslehre. Im Laufe von 4500 Jahre entwickelte sich in ihr eine immer feiner differenzierte Sicht, dass ein Organsystem/Meridian und ein emotional-mentales Thema eine unlösbare Einheit bilden, alles Lebendige rhythmisch und in Kreisläufen geschieht und dass es von polaren Kräften (Yin – Yang) gesteuert wird. Diese Erkenntnisse gewann man ohne Mikroskop, Ultraschall, Gehirntomografie und Sezieren von Leichen. Allein durch die Meisterschaft der Beobachtung nach dem Grundsatz „Wie innen so außen“ und durch die Vernetzung von Erkenntnissen schufen die Chinesen die einzigartige Entsprechungslehre, die ihre Aktualität bis heute nicht verloren hat. Die ganze Weisheit ist in dem genial einfachen Symbol des Yin-Yang konzentriert. Diese Entsprechungslehre sowie die Zuordnung von Organ, Konflikt und Lösung bildet die Basis meiner homöopathischen Arbeit. Das zirkuläre Bewusstsein des alten Medizinsystems hilft mir, nicht in das lineare Denken „Symptom – Mittel – Symptom – Mittel“ abzugleiten, wie es leider in der Homöopathie weit verbreitet ist.

Abgesehen von der chinesischen Zuordnung von Organ – Konflikt – Lösung integriere ich in meine Arbeit selbstverständlich auch die neuen Erkenntnisse der Neurobiologie und Gehirnforschung, durch die vor allem die Beziehung von Organ und Konflikt intensiv untersucht wurde und immer noch wird.

Aufbau und Inhalt der einzelnen Schriften sind so aufgebaut, dass sowohl Therapeuten als auch Laien davon profitieren können. Inhaltlich werden immer folgende Themen vorgestellt:

• Das Organsystem aus physiologischer und spiritueller Sicht

• Die mit einem Organsystem verbundenen Krankheiten

• Die emotional-mentale Thematik eines Organsystems

• Der biologische Konflikt und seine biologische Lösung

• Intelligente Lösungsimpulse und Übungen

• Miasmatische, organotrope und konstitutionelle Homöopathie

• Ernährungsratschläge

• Naturheilkundliche Therapien

VORWORT ZU DIESEM BAND

Ich stelle das Blut an den Anfang, weil es wie kein anderes Organsystem deutlich zeigt, dass jede Zelle von Bewusstsein durchdrungen ist. Es reagiert am schnellsten auf unsere Emotionen und Gedanken. Ich habe am eigenen Leibe erfahren, wie sich durch bestimmte Lebenskrisen die Blutwerte drastisch verschlechtern und die emotional-mentale Überwindung der Krisen sich auch in der physischen Blutverbesserung zeigt. Auch der Austausch mit Therapeuten, die mit der Dunkelfeldmikroskopie das Blut untersuchen, bewies, wie schnell das Blut auf exogene Einflüsse reagiert, sich verschlechtert, aber auch regeneriert. Ich machte mir Gedanken über die Bedeutung der schnellen Reaktionsfähigkeit. Darin erkannte ich das Prinzip des Ausgleichs, das die größte Heilkraft besitzt, ein lebendiges System sowohl zu schützen als auch reaktionsfähig zu erhalten. Mir wurde aber auch etwas klar, das für alle energetischen Heilweisen gilt: Die Reaktion ist zwar prompt, doch der balancierte Status kann oft nicht stabil gehalten werden. Wie Masuro Emoto durch seine Wasserkristallbilder deutlich bewiesen hat, hinterlässt ein guter intensiver und konzentriert ausgesendeter Gedanke einen harmonischen „Abdruck“ im Wasser. Das Gedankenmuster „Friede sei mit mir“, für einen Moment aus tiefstem Herzen gedacht oder ausgesprochen, erzeugt einen schönen ebenmäßigen Kristall. Er zeigt die Realität eines Augenblicks. Er zeigt, was möglich ist, wenn bei dem Erzeuger des Gedankens tatsächlich Frieden im Herzen eingekehrt ist. Die Verwirklichung dieses Kristallbildes in einem Menschen bedarf eines langen und meist mühsamen Prozesses. Für mich ist das größte Geschenk Emotos eben diese Botschaft, was sein kann, wenn wir ES denn tun, was immer es an Positivem, Heilendem zu verwirklichen gilt. Der Unterschied im Verständnis der Kristallbilder zwischen Japan und uns im Westen liegt genau in diesem Punkt. In Japan werden sie als Aufruf zur Bewusstseinsänderung in der eigenen Kultur verstanden. Daraus erwuchsen viele neue Bestrebungen, die mit der Stärkung lebensfördernder und positiver Energien zu tun haben. Ein Beispiel unter vielen ist die kollektive Entscheidung: „Es ist unter der Würde eines Japaners, in einem Hotel etwas zu stehlen!“ Das hat dazu geführt, dass in den Hotels das Stehlen der nicht-japanischen Gäste drastisch abgenommen hat. Es lohnt sich, über die Kraft der Gedanken zu reflektieren!

Bei uns in Mitteleuropa haben die Kristallbilder Furore gemacht. Fast jeder hat sie gesehen, hat das Buch von Emoto bestaunt. Was ist von der Welle der Begeisterung übrig geblieben? Die Botschaft wurde in den meisten Fällen oberflächlich verstanden. Von vielen Menschen hörte ich: „Ich brauche nur das Wort denken und schon bildet sich ein schöner Kristall in mir.“ Ja, stimmt. Für diesen Augenblick mag das so sein. Was kommt danach? Wie lange bleibt die harmonische Schwingung erhalten? Was ist zu tun, um eine vollendete Kristallform lebendig zu halten? In den meisten Fällen suchen wir die schnelle Lösung, die Abkürzung und möchten glauben, dass dies ohne Prozess des Wachsens und Reifens zu diesem Zustand möglich sei. Wir möchten der Täuschung erliegen, sie ist ja auch sehr verführerisch. Wir wünschen uns das Gipfelerlebnis ohne den Weg dahin. Das ist typisch für unseren Zeitgeist. Ich möchte das wertfrei sehen, denn ich lebe in dieser Zeit, liebe sie und versuche dennoch hinter diese Fassaden zu schauen, die wir uns selbst in der so genannten „Energiemedizin“ erschaffen.

Ebenso verhält es sich bei Blutbetrachtungen. Ich habe gesehen, wie schnell sich Blut im Dunkelfeld positiv verändert, weil der Patient für kurze Zeit intensiv positive Gedanken ausgesendet, etwas der Gesundheit Förderliches zu sich genommen oder sich rhythmisch bewegt oder rhythmisch geatmet hat. Meine Frage war und ist: Da das Blutbild zeigt, was bei diesem Menschen möglich ist, wie kann der Heilungsweg dahin zu finden sein? Welche Impulse sollten wiederholt werden, damit der Ausgleich, die Balance und die heilende Kraft im Gleichgewicht erhalten bleibt? Damit sind wir bei der Lösung – und die heißt ÜBEN. Nur Übung verändert und verwandelt das Bewusstsein und damit die Welt der Erscheinungen, die wir uns erschaffen.

Der Leitsatz, den ich für das Thema Blut ausgewählt habe, lautet:

Worauf ich schaue, worauf ich mein Bewusstsein lenke, das (ver-) mehre ich.

Schaue ich auf das, was ist, was ich kann, bin und habe, mehre ich diese Fülle.

Schaue ich auf das, was nicht ist, was ich nicht kann, bin und habe, mehre ich den Mangel.

Ist einem dies in aller Konsequenz klar, ahnt man, wie sehr wir unseren Wandel zum Guten in der „Hand“ haben und wie stark unser Geist auf die Physis einwirken kann. Das Bewusstsein auf die eigene Fülle lenken zu können, ist reine Meditation – sei es in der Stille oder in der Bewegung des Alltags. Da alles Lebendige sich in stetem Wandel befindet, müssen wir uns auch nicht unter den Leistungsdruck begeben, immer nur positiv zu denken. Nein, ein „heiliger Zorn“ mag aus gegebenem Anlass aus uns herausbrechen, wir schauen auf das Ungerechte und ärgern uns über Dummheit oder arrogante Ignoranz. Das macht nicht krank. Erst wenn Ärger, Wut und Zweifel in uns bleiben, wenn wir einen Vergleich zu jemand anderem oder zu etwas anderem ziehen, gehen wir in den Mangel und mehren ihn. Dadurch erst öffnen sich auch die Pforten zur Höllenfahrt in die chronische Krankheit. Zurückzufinden zum Fokuswechsel auf die eigene Fülle, darauf, was an Gutem existiert oder seine Lektion aus dem Konflikt oder Ärgernis zu lernen, mehrt die positiven Kräfte in uns. Nichts anderes geschieht im Heilungsprozess.

Zusammengefasst heißt das: Nach meiner Erfahrung ist das Blut das schnellste Reaktionsfeld des Organismus, um die Wirkung heilender und harmonisierender Impulse oder auch schädigender Einflüsse zu bewältigen. Seine große Fähigkeit der Kompensation und des Ausgleichs sind wichtige Wegweiser. Es bietet durch die verschiedenen physischen Bestandteile und deren Funktion ein ideales Behandlungsfeld, rechtzeitig mit ausgleichenden Maßnahmen in der Behandlung einzusetzen.

Ein weiterer Grund sei erklärt, die Schriftenreihe mit dem Thema „Blut“ zu beginnen:

Die Sinnhaftigkeit der gezielten Blutbehandlung mit Homöopathie, naturheilkundlichen Maßnahmen und kreativen Impulsen zeigte sich in voller Bandbreite bei chronisch kranken Menschen, die sich in einer starken Regulationsstarre befanden. Die Tatsache, dass chronisch kranke Patienten ohnehin mit Blutbildern aufwarten, können wir uns zunutze machen. Außerdem ist es ein offenes Geheimnis, dass Patienten den Beweis für den Heilungsprozess am ehesten an klinischen Befunden messen als an energetischen. Auch das können wir positiv nutzen. Ich werde zwar in diesem Band keine Labor-Blutbilder besprechen, wohl aber die Bedeutung der einzelnen Blutparameter und wie sie ganzheitlich behandelt werden können, sollten die Proportionen im Organ Blut nicht mehr stimmen.

1. Blut – flüssiges Bewusstsein

Wir wollen uns dem Thema „Blut“ annähern, indem wir erst einmal zusammentragen, welche Themen wir damit verbinden. Der Sprachgebrauch gibt deutliche Hinweise, dass es sich immer um gravierende und extreme Themen der Blutthematik handelt:

• jemanden bis aufs Blut peinigen

• jemanden blutig schlagen

• Blutrache

• Blutopfer (Menschen, Tiere)

• „Blutreinheit“ in der Rassenideologie

• Glied einer Blutlinie sein

• blaues Blut in den Adern haben (adeliger Herkunft)

• blutrünstig sein

• jemand hat Blut geleckt

• ein vollblütiger Mensch

• Vollblut, Halbblut

• Die Blutspur der Kulturen (Inquisition, Hexenverfolgung, Kriege, Holocaust usw.)

• frisches Blut für die Inzucht

Das Blut ist mit verborgenen Kräften verbunden, die, wenn sie an den Tag kommen, entweder positive oder negative Energien freisetzen. Normalerweise ist das Blut nicht direkt sichtbar. Es schimmert durch die Haut und vermittelt uns den jeweiligen Gemütszustand. Wenn jemand zu rot oder zu blass aussieht, weist dies auf Blutstau oder Blutschwäche hin und vermittelt einen kranken Zustand des Menschen. Wenn das Blut sichtbar wird, geschieht es, abgesehen von der weiblichen Menstruation, gewaltsam. Wir haben zwar in der westlichen reduktionistischen Medizin die Blutentnahme und Operation zum Normalfall und die Chirurgie zur Kunst erhoben, aber die Natur hat die Unversehrtheit des Körpers als Regel und die blutende Öffnung des Leibes als Ausnahme vorgesehen. Wenn wir Blut sehen, stellen sich mehr oder minder starke Ängste ein. Darum ist es wichtig, Mädchen auf die Regelblutung vorzubereiten, damit sie sie nicht als etwas Schlechtes, Unnatürliches und Beängstigendes erleben.

Blut im übertragenen Sinne hat viel mit familiärer, gesellschaftlicher und nationaler Herkunft zu tun. Hier liegen auch die Schattenthemen, die sich durch die Menschheitsgeschichte ziehen. Sie spannen sich zwischen zwei Extremen auf: Einerseits die Bewahrung der Blutlinie einer sozial-kulturellen Gesellschaftsschicht oder Rasse, andererseits der Wunsch, durch „Blutmischungen“ die Vitalisierung einer Blutlinie oder Rasse herbeizuführen. Wie auch immer, das Verheerende dieser Denkmuster und Weltbilder ist das dahinter liegende Kalkül und die Arroganz. Denken wir nur daran, wie viele Standardwerke zum Thema „Rassenreinheit“ bzw. „Reinhaltung des völkischen Blutes“ in der Anthropologie und Ethnologie in allen Schriftkulturen verfasst wurden und heute immer noch im Studium dieser Fachrichtungen Pflichtlektüre sind. Die Wahrung der „Blutreinheit“ war das zentrale Thema der Hybris des „Herrenmenschen“ im 19. Jahrhundert1. Gesundheitslehren, Ernährungsanweisungen und okkulte Rituale waren auf die Veredelung und „Reinhaltung“ des Blutes bzw. der weißen Rasse ausgerichtet. Der absolute Höhepunkt hierin wurde dann durch den Arierwahn erreicht, der in den Holocaust mündete und ganz Europa demoralisierte.

Gehen wir davon aus, dass in jeder Zelle Bewusstsein ist – darum bezeichne ich das Blut als „flüssiges Bewusstsein“ – wird klar, dass ein krankes Bewusstsein auch krankes Blut erzeugt, unabhängig vom sozialen Status und der Hautfarbe. Die Wahnidee der Reinhaltung des Blutes durch dogmatische und menschenverachtende „Gesundheitslehren“ führt sich selbst ad absurdum. Diesen Teufelskreis haben alle Hochkulturen durchlaufen.

Es wäre ein ungeheurer Quantensprung in der Entwicklung des menschlichen Bewusstseins, wenn wir das Blut dort lassen, wo es hingehört – im Körper – und uns darum bemühen, einen gesunden Freigeist zu entwickeln, alles tun und alles lassen zu können. Das ist sicher noch ein weiter Weg, aber wir können ja erste Schritte tun und entscheiden, wohinein wir unsere Energie geben.

1.1 Die Blutenergie aus chinesischer Sicht