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Die einzelnen Drüsen stehen in direkter Verbindung zu den Energiezentren des Körpers (Cakras). Das Ziel der ganzheitlichen Betrachtung des endokrinen Drüsensystems ist, die physische und energetische Wirkkraft der Drüsen zu berücksichtigen, ihre Konflikte zu durchschauen und die feinstofflichen Aspekte zu harmonisieren. Rosina Sonnenschmidt vermittelt eine völlig neue Sichtweise der tieferen Funktionen von Nebennieren (Wurzeln der Lebenskraft), männlichen und weiblichen Keimdrüsen (Sakral-Energien), Pankreas (die goldene Mitte), Thymusdrüse (das große Ich), Schilddrüse (Selbstausdruck), Hypophyse und Epiphyse (Steuerung der Hellsinne). Erkrankungen der Drüsen zeigen ein sehr breites Spektrum – von stressbedingten Krankheiten und Menstruationsbeschwerden über Diabetes und Schilddrüsenfunktionsstörungen bis zu Immunschwäche und Tumorerkrankungen. Ausführlich wird die Physiologie der Drüsen, deren Konflikte und Einfluss auf geistiger Ebene erläutert. Zur Heilung schöpft die Autorin aus dem Reichtum naturheilkundlicher Behandlung, zahlreicher Übungen sowie der Homöopathie. Es kommen dabei besonders homöopathische Präparate der einzelnen Hormone zum Einsatz und interessante Mittel wie Badiaga, Eupionum, X-Ray, Ephedra und Lapis albus.
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Seitenzahl: 279
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Schriftenreihe Organ – Konflikt – Heilung
Rosina Sonnenschmidt
Endokrine Drüsen – Basiskräfte der Spiritualität
Nr. 7
Rosina Sonnenschmidt
Nr. 7 • Endokrine Drüsen – Basiskräfte der Spiritualität
978-3-95582-187-6
1. Auflage 2010
2. Auflage 2010
3. Auflage 2013
4. Auflage 2016
© 2010 Narayana Verlag GmbH
Blumenplatz 2, 79400 Kandern, Tel.: +49 7626 974970-0 E-Mail: [email protected], Homepage: www.narayana-verlag.de
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Zur Schriftenreihe allgemein
Vorwort zu diesem Band
1. Das endokrine Drüsensystem aus ganzheitlicher Sicht
1.1 Kreisförmiges Bewusstsein
2. Die Nebennieren – Wurzel der Lebenskraft
2.1 Die Harmonisierung der Nebennieren
2.2 Homöopathie – die höhere Schwingung heilt
3. Die Sakral-Energie der weiblichen Keimdrüsen
3.1 Ovarien und Eileiter
3.2 Konflikte der weiblichen Keimdrüsen
3.3 Menstruation und Schwangerschaft
3.4 Konfliktlösung und Homöopathie
4. Der Sakralraum der männlichen Keimdrüsen
4.1 Die Hoden – Orch-i-deen des Lebens
4.2 Die Entstehung der Samenzellen (Spermiogenese)
4.3 Konflikte der männlichen Keimdrüsen
4.4 Konfliktlösung und Homöopathie
5. Das Pankreas – die goldene Mitte
5.1 Das physiologische Wesen des Pankreas
5.2 Die Pankreas-Signatur
5.3 Spirituelle Aspekte des Pankreas
5.4 Heilung der Pankreas-Konflikte
6. Die Thymusdrüse – das große ICH
6.1 Die spirituelle Bedeutung des Thymus
6.2 Die Stärkung der Thymus-Energie
7. Die Schilddrüse – Selbstausdruck
7.1 Die Schilddrüse aus ganzheitlicher Sicht
7.2 Die ganzheitliche Behandlung der Schilddrüse
8. Hypophyse und Epiphyse – Steuerung der Hellsinne
8.1 Botschafter des Zwischenhirns
8.1.1 Der Thalamus
8.1.2 Der Hypothalamus
8.1.3 Die Hypophyse
8.1.4 Die Epiphyse
8.1.5 Homöopathie für die Kopf-Drüsen
9. Ganzheitliche Heilweisen für das endokrine Drüsensystem
9.1 Die energetische Stimulation der endokrinen Drüsen
9.2 Heilnahrung für endokrine Drüsen
10. Schlussgedanken
Anhang
Das Thema „Organ-Konflikt-Heilung“ ist die Synthese meiner ganzheitlichen Denk- und Behandlungsweise. Der große Zuspruch, den ich durch die Seminare und Bücher zu diesem Thema erlebe zeigt, wie viele kompetente Therapeuten die große Spannweite der Betrachtung eines Organsystems zu schätzen wissen. Mein Funke der Begeisterung für die Physiologie, die emotional-mental-spirituellen Themen hinter Organmanifestationen und die kreativen Lösungsmöglichkeiten springt über und hebt unnötige Trennwände auf, die wir in der Therapieszene aufgebaut haben. Seien es die verschiedenen Sichtweisen in der Homöopathie, die Kooperation zwischen den verschiedenen Therapiearten oder seien es die physiologischen Gesetze des Organismus – dies alles wollte ich vernetzen zu einem versöhnlichen Miteinander und das ist mir gelungen. Meine Kurse sind deshalb durchdrungen von der Freude an der gegenseitigen Kompetenz, von Humor und Kreativität im Umgang mit chronischen Krankheiten. Ist erst einmal die lähmende Angst vor den zunehmend destruktiven Krankheiten unserer Zeit dem Freigeist der Heilkunst gewichen, erblüht die Freude an der eigenen therapeutischen Arbeit.
Die Schriftenreihe entstand auch aus der Erkenntnis, dass wir uns im Westen allmählich von der Therapie zur Heilkunst entwickeln. Ich treffe immer mehr Vertreter des Gesundheitswesens, die ihre Arbeit in den Dienst eines Höheren stellen, die spüren, dass Heilung etwas Kostbares ist und nur von der Natur (wieder) erlernt werden kann. Diese Entwicklung findet nicht auf dem Marktplatz der Medien und Preisverleihungen statt, sondern dort, wo sie seit Menschengedenken immer stattgefunden hat: in den stillen positiven Strömungen einer Zeit, die als gesunde Gegenkraft zu destruktiven menschlichen Neigungen am Werk waren und bisher unsere Welt retteten vor dem Drang, den Ast abzusägen, auf dem wir „sitzen“. Es ist gut zu entscheiden, in welche Strömung man seine Energien eingibt, denn: Worauf ich mein Bewusstsein lenke, das mehre ich, im Guten wie im Schlechten. So ist denn Ganzheitlichkeit im Wahrnehmen, Denken und Handeln nicht mehr nur ein Modewort in der Heilkunde, es ist allenthalben das Bemühen zu spüren, sie zu verwirklichen. Das zeugt von wachsender Wahrhaftigkeit im Umgang mit kranken Lebewesen: Menschen, Tieren, Natur, Erde. Natürlich gibt es auch noch das andere, die Zeichen reduktionistischen und quantitativen Denkens, die Techno-Medizin. Aber auch diese Spielarten des menschlichen Geistes sind Teil eines Ganzen. Die Spiritualisierung der Heilkunde, der Naturwissenschaften und des realen Tuns in der Praxis erkennen wir daran, dass nichts und niemand ausgegrenzt wird. Alles darf sein – alles darf aber auch gelassen werden; das bedeutet Freiheit und ist Ausdruck von Qualitätsbewusstsein.
Ein ganzheitliches Behandlungskonzept, einerlei, wie es im Einzelnen „komponiert“ ist, zielt weniger auf die Heilmethode als vielmehr auf das Menschenbild, das man in sich trägt. Was ist der innere Halt, der auch den Stürmen des Lebens standhält? Bin ich eingebunden in das große Ganze der Natur? Vertraue ich der Weisheit der Natur und ihrem Ebenbild im Menschen? Bin ich der eigenen Spezies Mensch mit allen ihren Qualitäten und Abirrungen zugeneigt? Diese Fragen muss jeder für sich im Leben und im Heilberuf beantworten. Meine eigene Lebenserfahrung hat mich gelehrt, durch die äußeren Erscheinungen hindurchzuschauen auf die positiven Potenziale, die jeder Mensch besitzt. Es gibt daher für mich den kranken Menschen so, wie er äußerlich vor mir erscheint, und es gibt den völlig unversehrten, spirituellen Menschen, der wie ich, wie wir alle, auf der Suche nach dem inneren Schatz, nach der Einheit, dem Frieden und der Lichtnatur ist – wie wir ES auch benennen mögen. Wer hat nicht schon den Weg der Krankheit in seinem Leben gewählt, um mehr vom Sinn des Lebens zu verstehen? Wer ist nicht schon durch Leiden zu spirituellen Erkenntnissen gekommen? Nur sind diese Erkenntnisse frei von religionsphilosophischen Überbauten, Glaubensbekenntnissen und Ge- und Verboten. Heilung heißt, egal wie der Prozess ausgestattet ist, Freiheit und Leichtigkeit. Wenn wir uns dies als Therapeuten und Heiler zugestehen, gestehen wir auch anderen zu, dass sie krank werden, bisweilen auch sehr schwer krank werden oder gar im Streben begleitet werden müssen.
Es entspricht meinem Lebensweg, Antworten darauf zu suchen und zu finden, wie wir von der Ebene des bloßen Therapierens auf die Ebene der Heilkunst wechseln können. Kunst ist das Anstreben und der Ausdruck höchster Ordnung. Die Intention liegt beim Künstler und Heilkünstler, aber ob es sich um Kunst handelt, entscheidet der Betrachter, der Zuhörer, indem er erlebt, was diese Kunst mit ihm macht, was sie in ihm zum Erleben bringt. Das ist mehr als eine Geschmacksache! So ist es auch in der Heilkunst. Welche Ebene der Heilung strebe ich an, was ist meine innerste Intention im Heilberuf? Für mich ist es eine spirituelle Aufgabe, die Seele des Menschen zu erreichen. Deshalb animiere ich den Patienten immer zu einem schöpferischen Prozess des Selbstausdrucks, denn das ist Seelennahrung. Es entspricht auch meiner Intention, den großen Bogen von der materiellen, physiologischen und pathophysiologischen Ebene bis hin zum spirituellen Betrachtungsort zu spannen und stets die Schönen Künste in irgendeiner Form, die zum Thema passt, einzubeziehen.
Ich finde es faszinierend und inspirierend, zunächst auf das zu schauen, was ein Mensch an Potenzialen mitbringt, aus welcher Quelle er schöpfen kann, um sein Leben zu leben und zu bewältigen. Mag sein, dass der Zugang zu dieser Quelle momentan durch eine Krise oder Krankheit aus dem Bewusstsein geraten ist. Aber sie ist da. Mehr noch, ihre „Stimme“, die wir das „höhere Selbst“ oder die Intuition nennen, spricht eine deutliche Sprache und macht sich bemerkbar – und sei es auch in Gestalt heftiger Krankheitssymptome und Schmerzen. Der Fokus ist nach außen auf jemanden oder etwas gerichtet und man hört auf seine innere Stimme nicht, sondern geht seinen Leidensweg. Das ist menschlich und haben wir alle schon in verschiedenen Graden erlebt. Jemanden, der so in die Sackgasse geraten ist, ganzheitlich zu behandeln, heißt für mich, mehr zu sehen, hinter die Kulissen fühlen, hören und sehen zu können und wahrzunehmen: Was bringt dieser Mensch an Qualitäten, Fähigkeiten, Gaben und Talenten, kurz: an positiven Potenzialen mit, um aus dieser Sackgasse herauszukommen? Auf diese Weise erschließt sich auch eines Tages der tiefere Sinn der Erkrankung.
Seit 15 Jahren, seit Harald Knauss und ich die Medial- und Heilerschulung entwickelt haben und leiten, nimmt die Zahl der Therapeuten zu, die ihre Hellsinne schulen wollen. Es ist nicht nur die Faszination, mit den inneren Sinnen wesentlich mehr wahrzunehmen als mit den physischen Sinnen. Es ist vor allem für das eigene spirituelle Wachstum wunderbar, durch Krankheit, Leiden und Not hindurchschauen zu können auf das, was heil und ganz ist und diese Kräfte allein schon dadurch zu mehren, dass man diese Ebene wahrnehmen kann. Die therapeutische Arbeit wird um ein Vielfaches erfolgreicher, weil man nicht nur sieht, was alles im Argen liegt, sondern auch die Potenziale, die ein Patient mitbringt, um wieder heil und ganz zu werden. Auf diese Weise reift ein ganzheitliches Bewusstsein heran, das ich spirituell nenne, weil es sich mit Vertrauen wieder in das große Ganze der Natur einbindet, deren Spiegel der menschliche Organismus ist. Bei der Natur in die Lehre zu gehen, heißt, täglich zu staunen und bescheiden zu werden. Denn so wie der Körper im Verbund mit dem Geist heilt, stellt er alle Mittel und Maßnahmen, die wir in der Heilkunde gefunden haben, in den Schatten.
Einige Erkenntnisse wurden mir durch Beobachtung von Krankheits- und Heilungsverläufen zuteil:
• Es liegt ein tiefer Sinn darin, wo sich im Organsystem eine Krankheit manifestiert.
• Die Bewusstseinsebene mit dem Aspekt der Bildung von Gedankenmustern ist eng verbunden mit emotionalen und zellulären Schwingungen. Daher manifestiert sich eine Krankheit physisch genau dort, wo eine optimale Resonanz von Energie und Materie besteht.
• Alle Organsysteme schwingen im gesunden Zustand wie in einem Musikstück harmonisch zusammen, weil sie Synergien bilden und harmonikalen Gesetzen folgen.
• Wie in einem mehrstimmigen Musikstück haben die zu einem Organ gehörigen Zellverbände auch eine eigene „Stimme“, das heißt eine Eigenschwingung, Motilität bzw. Rhythmik.
• Die Zusammengehörigkeit von zellulärer Eigenschwingung (Organ), Emotion und Gedankenmuster bilden ein menschliches Thema oder Potenzial. Dieses kann sich zu einem Konflikt wandeln oder zu einer Lösung, kann krank machen oder heilen.
• Genau dort, wo der Konflikt ist, ist auch die Lösung vorhanden. Sie zu verwirklichen ist der eigentliche Heilungsprozess. Somit reicht es nicht, eine Lösung theoretisch zu kennen, sie muss erlebt und durchlebt werden, damit sich wirklich wird.
• Der Organismus verfügt über höchst intelligente Selbstregulationen. Daraus entstehen Heilungsversuche, die ich als biologische Lösungen betrachte. Eine biologische Lösung bringt jedoch noch keine Heilung. Nur eine intelligente, vom ganzen Bewusstsein vollzogene Lösung bewirkt Heilung auf der mentalen, emotionalen und körperlichen Ebene.
• Jede chronische Krankheit beginnt mit einem harmlosen menschlichen Thema – meistens hat es im realen und übertragenen Sinne mit der Haut zu tun - , das jedoch weder mental noch emotional gelöst wurde, sich dadurch immer mehr vergrößert und verfestigt und allmählich in die entsprechende zelluläre Manifestation sinkt. Hierbei bedient sich das menschliche Energiesystem sinnvoller Kompensationsstrategien, um zu überleben.
• Meine Aufgabe als Therapeutin sehe ich darin, für die Reise der Heilung von der schwerwiegendsten Krankheitsmanifestation aus schrittweise physisch, emotional und mental Impulse zu setzen, damit sich das gesamte Energiesystem auf eine immer leichtere Ebenen bewegt, bis die Krankheit es über die Haut verlässt.
Diese Erkenntnisse führten mich zu Beginn meiner therapeutischen Laufbahn zu den Quellen der Chinesischen Medizin mit ihrer Entsprechungslehre, der deshalb in jedem Band ein Platz eingeräumt wird. Im Laufe von 4500 Jahre entwickelte sich diese geniale Entsprechungslehre durch die immer feiner differenzierte Sicht, dass ein Organsystem/Meridian und ein emotional-mentales Thema eine unlösbare Einheit bilden. Alles Lebendige geschieht rhythmisch und in Kreisläufen. Dabei wird es von polaren Kräften (Yin – Yang) gesteuert. Diese Erkenntnisse gewann man ohne Mikroskop, Ultraschall, Gehirntomografie und Sezieren von Leichen. Allein durch die Meisterschaft der Beobachtung „Wie innen so außen, wie oben so unten“ und der Vernetzung von Erkenntnissen schufen die Chinesen diese Naturlehre, die bis heute ihre Aktualität bewahrt hat. Sie bildet die Basis meiner homöopathischen Denk- und Arbeitsweise, da in ihr die Zuordnung Organ – Konflikt – Lösung/Heilung sozusagen „auf einen Blick“ vorliegt. Das zirkuläre Bewusstsein der Entsprechungslehre hilft mir, nicht in das lineare Denken „Symptom – Mittel – Symptom – Mittel“ abzugleiten, sondern die verschiedenen Seinsebenen des Menschen und den geistigen Aspekt der Körperorgane wahrzunehmen und zu behandeln.
Abgesehen von der chinesischen Zuordnung von Organ – Konflikt – Lösung integriere ich in meine Arbeit selbstverständlich auch die neuen Erkenntnisse der Neurophysiologie und Gehirnforschung, durch die vor allem die Beziehung von Organ und Konflikt intensiv untersucht wurde und immer noch wird.
Aufbau und Inhalt der einzelnen Schriften sind so angelegt, dass sowohl Therapeuten als auch Laien davon profitieren. Inhaltlich werden immer folgende Themen besprochen:
• Das Organsystem aus physiologischer und spiritueller Sicht
• Die mit einem Organsystem verbundenen Krankheiten
• Die emotional-mentale Thematik eines Organsystems
• Organbezogene Konflikte und ihre Lösung
• Miasmatische, organotrope und konstitutionelle Homöopathie
• Ernährungsratschläge
• Naturheilkundliche Therapien
Die Gewichtung der einzelnen Themen kann ganz verschieden sein, aber sie bilden immer einen beweglichen, dogmafreien, flexiblen geistigen „Organismus“, der, so hoffe ich, Kollegen und Kolleginnen weiterhin zu eigenen Ideen und Taten inspiriert. Denn das ist der tiefere Sinn meiner Lehrtätigkeit. So geht es also nicht um eine der üblichen Darstellungen der Physiologie des Organismus, denn das kann jeder in Fachbüchern nachlesen. Mein Bemühen liegt darin, die Organsysteme als lebendige Wesen mit Charakterzügen, Konflikt- und Lösungspotenzialen aus der Verdinglichung zu lösen und sie in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Dabei erlaube ich mir alle Freiheit kreativer Betrachtungsweisen und Assoziationen, weil es mir das Staunen über das Wunderwerk der Natur bewahrt und den spirituellen Zugang zum Körper verschafft.
Die magische Zahl 7 hat mich schon immer insofern fasziniert, als sie die natürlichen Prozesse in der menschlichen Entwicklung und den Lebensrhythmus schlechthin widerspiegelt. In jeder Schöpfungsgeschichte heißt es, dass am 7. Tag des Schöpfungsprozesses eine schöpferische Pause eingelegt wurde. Das beschreibt den großen kosmischen Schöpfungszyklus, der sich aber bis in den kleinen Kosmos des menschlichen Organismus fortsetzt. Die Zahl 7 steht auch für den Beginn einer neuen Entwicklung nach der Vollendung der 6, wie sie im Hexagramm des Herzens und seiner harmonikalen Gesetze von 1, 2, 3, 4 und 6 zum Ausdruck kommt1. Die 7 ist der erste Schritt zur nächsten Dreiheit, der 9, die eine weitere Instanz der Vollendung verkörpert. Es ist auch bekannt, dass wir Menschen im Siebenjahresrhythmus Wandlungen auf allen Seinsebenen durchlaufen.
Ich habe auch noch aus einem anderen Grund den Band 7 für das Thema des endokrinen Drüsensystems gewählt, denn dieses System wurde seit Jahrtausenden in spirituellen Schulungen als physischer Anker für verschiedene Energiezentren erkannt, die dem Auge verborgen sind. Anders gesagt: Kein Organsystem wurde so spiritualisiert wie die sieben endokrinen Drüsen. Das geschah nicht auf intellektuelle Weise, sondern durch die Erfahrung zahlloser Menschen, die zur Selbst-Erkenntnis kamen durch die mediale Wahrnehmung der Drüsenenergien. Es waren die Meister der Systematik, die Inder, die vor Jahrtausenden die Zusammenhänge zwischen Geist und Materie, Energie und Manifestation erforschten und darauf ihre acht Yoga-Pfade (spirituelle Schulungswege) aufbauten. Und es waren die Meister der Naturbeobachtung, die Chinesen, die auf hellsichtige Weise den differenzierten Meridianverlauf und die Ordnung der Energiepunkte wahrnahmen und so ihre ganzheitliche Medizin entwickelten. Was immer aus diesen beiden großen Quellen menschlicher Weisheit bis in unsere Zeit tradiert wurde, hat immer noch Gültigkeit und wird Stück um Stück mit modernen Mitteln der Naturwissenschaft bestätigt. Wir brauchen vielleicht hier und da eine Umsetzung der alten bildhaften Sprache in unsere rationale Sprache, aber wer sich mit den alten ausgereiften Lehrschriften befasst, staunt über die Logik, Präzision und Ganzheitlichkeit des Denkens und der Umsetzung in die Praxis. Ich erwähne es, weil die indischen und chinesischen Meisterwerke ganzheitlicher Medizin zugleich ein spirituelles Menschen- und Weltbild vermitteln und uns lehren: Man kann auch mit ganz anderen Fähigkeiten der Wahrnehmung präzise diagnostizieren. Die spirituelle Entwicklung, die Menschen seit ewigen Zeiten anstreben, wurde in den alten asiatischen Kulturen in der Regel nicht vom Körper getrennt. Asketische Seitentriebe waren die Ausnahme. Der Körper wurde als „Fahrzeug der Seele“, als Tempel, als Ebene der Verwirklichung spiritueller Erfahrungen verstanden. Betrachtet man allein die lückenlose Genealogie buddhistischer Zen-Meister bis in unsere Zeit hinein, so fällt auf, dass sie immer den Atem und die „feinstoffliche“ Tätigkeit der endokrinen Drüsen als Vehikel der Bewusstseinserweiterung wählten. Man ersann zahllose Übungen, um die energetische Abstrahlung nach außen und die Bündelung von Energie nach innen zu lenken. Immer ging es um die bewusste Erfahrung der zentrifugalen und zentripetalen Wirkkräfte in unserem Organismus und den energetischen Entsprechungen. Spiritualität war und ist die Synthese physischer, emotionaler und mentaler Energien. Kein Lebensausdruck ist wichtiger als ein anderer. Das zu erleben und zu verwirklichen bedarf der Achtsamkeit.
Das ist besonders für das westliche Bewusstsein schwer zu akzeptieren, weil wir das Gegenteil lernen und deshalb viele Anleihen an die Zukunft machen, indem wir Konzepte, Meinungen, Urteile theoretisch postulieren und danach in der Praxis abwarten, was aus den Theorien wird. Wir sind auch mehr an Buchwissen gebunden und glauben, wenn wir Heilige Schriften lesen, würde der Weisheitsfunke auf uns überspringen. Weisheitsbücher zu lesen ist sinnvoll, denn sie können uns anregen, unsere Lebensziele neu zu überdenken. Doch der Weg zur eigenen Erfahrung, zum Wissen aus erster Hand geht nicht ohne Disziplin, innere Einkehr (Meditation, Gebet) und Schattenarbeit, denn jeder echte spirituelle Weg konfrontiert uns mit körperlichen, emotionalen und mentalen „Baustellen“, kurz: mit gebundener Energie des Ego-Bewusstseins. So gehört es auch zu einem solchen WEG, dass man frustrierte Phasen der Lustlosigkeit und Selbstzweifel durchläuft.
„Was hat das alles mit den endokrinen Drüsen zu tun?“ mag einer fragen.
Für unser Thema bedeutet das, dass wir die Erkrankungen der endokrinen Drüsen nicht nur symptomatisch anschauen müssen, sondern auch ihre spirituellen Aspekte. Ich habe lange gewartet, bis ich mich imstande fühlte, eine solche Betrachtungsweise zu wagen. Im Zuge meiner Medialschulung, die vor 26 Jahren begann, wollte ich zuerst meine Wahrnehmung für die Cakra-Energien verfeinern. Ich wurde zwar von meiner Zen-Meisterin Kôun-An Dôru Chicô Rôshi (Brigitte D’Ortschy), offiziell ernannte Dharma-Nachfolgerin von Yamada Koun Roshi, darin unterwiesen, wie die Cakra-Abstrahlung am Rücken der Meditierenden zu spüren sei und was diese Energien aussagen, aber auch das war Wissen aus zweiter, wenn auch berufener Hand. Ich musste erst selber diesbezüglich Erfahrungen sammeln, um dann Jahre später den Beweis zu erleben, dass Drüsenkrankheiten spirituelle Krankheiten sind. Dazu musste sich meine mediale Wahrnehmung des menschlichen Energiefeldes, auch „Aura“ genannt, zuverlässig und abrufbar verfeinern. Es ist ja nicht mit der Wahrnehmung allein getan, sie muss sich beweisen. Das wiederum bewog mich, Gesetzmäßigkeiten von Heilungsprozessen zu beobachten. Die Lehre, die ich daraus zog, befruchtete mein Verständnis von Ganzheitlichkeit und prägte den Auftakt einer Behandlung. Ich erkannte die Notwendigkeit, Kranke auf den verschiedenen Seinsebenen zu verstehen und Ideen zur ganzheitlichen Behandlung zu entwickeln. Schritt für Schritt wuchs die Gewissheit für die Sinnhaftigkeit, bei chronisch Kranken außer der physischen Ebene auch die spirituelle einzubeziehen. Das führte unweigerlich dazu, das endokrine Drüsensystem auch dann zu beachten, wenn augenscheinlich keine Beschwerden vorlagen. Das Endokrinum ist kein in sich geschlossenes Organsystem wie Herz, Leber, Nieren usw., sondern ein das ganze Menschsein erfassendes System, das uns deutlich lehrt, wie alles mit allem kooperiert, in Regelkreisen vernetzt ist und perfekte Synergien bildet.
Noch ein anderer Grund inspirierte mich, die Beziehung Cakra – endokrine Drüsen – Nervensystem gründlicher zu untersuchen und meine Hellsinne einzusetzen. Nach Erscheinen meines Buches „Mediale Mittel in der Homöopathie“ (Sonntag Verlag) häuften sich die Behandlungen von Patienten, die darüber klagten, eines ihrer Cakras drehe sich verkehrt herum oder zu wenig oder gar nicht. Sowohl „esoterische Krankheiten“ als auch Krankheiten infolge esoterischer Praktiken konnte ich beobachten. Waren das ernst zu nehmende Symptome? Wofür standen in Wirklichkeit die esoterischen Begriffe, was sollten sie beschreiben? Handelte es sich um Einbildungen? Hatten sie etwas mit dem Hormonsystem zu tun? Waren diese Menschen in Wirklichkeit drüsenkrank? Diese Fragen wollte und konnte ich nicht einfach nur intellektuell beantworten, noch weniger wollte ich die esoterisch verbrämten Symptombeschreibungen als „Esokram“ abtun. Bei allem Humor und Sinn fürs Komische nehme ich die Beschwerden, seien sie auch noch so seltsam, ernst. Ich wollte genauer hinschauen und prüfen, wo sie sich im Organismus manifestieren. Es ergab daher einen Sinn, über die übliche Sinneswahrnehmung hinaus mit den inneren Augen und Ohren das Energiefeld zu betrachten und die Entsprechung zwischen physischem Leib und seinen Energieschichten zu erforschen. Das bestärkte zum einen meine miasmatische Vorgehensweise in der Homöopathie, denn dabei gilt es, dynamische Prozesse, Selbstheilungsversuche und Kompensationsmuster des Organismus zu erkennen. Zum andern stieß ich immer wieder bei energetischen Problemen auf die endokrinen Drüsen.
Eine letzte Erkenntnis befruchtete mein Interesse am endokrinen Drüsensystem. Vor über 40 Jahren war ich selbst einmal todkrank aufgrund der Folgen einer konventionell behandelten Diphtherie: ich hatte eine hochgradige Herzmuskelverformung und -vernarbung. Danach wurde ich nur naturheilkundlich behandelt. Aber das Wesentliche daran waren rhythmische Atem- und Drüsenübungen. Die damaligen Gesundheitsberater interessierten sich gar nicht für klinische Diagnosen, sie vertrauten dem Fundament eines Heilungsprozesses: Ernährung im Jahreslauf (wann hat was in der Natur seine höchste Heilkraft für die Nahrung?), rhythmisches Atmen, rhythmische Drüsenübungen und Harmonisierung des Organismus durch Vokale und Körperbewegung. In einem Jahr war ich gesund, setzte aber meinen von Grund auf erlernten Lebensrhythmus zwecks Gesunderhaltung noch weitere zehn Jahre konsequent fort, weil mich auch schon damals die Zusammenhänge zwischen Körper, Atem und Drüsenrhythmen interessierten. Ich befasste mich intensiv mit dem altindischen Atem-Yoga und mit speziellen Tantras („zur Erlangung physisch-psychischer Kräfte“) der Yoga-Wissenschaften3.
Im Jahr 1972 trat ich meine erste Forschungsreise nach Indien an und hatte das Glück, Pandit Traya Loka Rāna († 1985) in Kalkutta kennen zu lernen, eine der letzten, mit unzähligen Ehrentiteln überhäuften Tantra-Meister nepalischer Herkunft, der in ganz Indien als lebende Enzyklopädie berühmt war, da er alle Tantras auswendig kannte.
Abb. 1 Pandit Traya Loka Rana
Es war mir vergönnt, für einige Monate seine Schülerin zu sein und wurde ausgerechnet darin unterwiesen, was mich damals wie heute so brennend interessierte: der Energetik des endokrinen Drüsensystems. Als erstes wurde ich aufgeklärt, was „tantra“ ursprünglich bedeute, nämlich „Gewebe, Zusammenhang, Kontinuum“. Damit ist kein materielles Gewebe gemeint, sondern der ätherische oder energetische, rhythmisch pulsierende Energiekörper des Menschen, der von beinahe zahllosen Energiekanälen durchwirkt ist. Es ist also ein immaterielles Gewebe, gewoben aus Licht. Dem hellsichtigen Auge der alten indischen Yoga-Meister und chinesischen Mediziner lange vor unserer Zeitrechnung war dieses Energiegewebe so selbstverständlich sichtbar wie der physische Körper.
Abb. 2 Altindische Darstellung des menschlichen Energiekörpers, aus Energiekanälen gewoben
Das ätherische Gewebe ist sogar genau beschriftet, denn was auf Abb. 2 wie Linien aussieht, sind Sankskrit-Bezeichnungen der Energieverläufe (nādī), die wiederum genau wie die chinesischen Meridiane mit inneren Organen und Organsystemen korrespondieren.
Die „Lehre vom Gewebe“ wurde zur zentralen Lehre von der „göttlichen Energie und Schöpfungskraft“ und bildete die Basis aller spirituellen Lehrschriften des Hinduismus und Buddhismus. Sie handelt immer von den drei Kräften, die unser Dasein bestimmen: der männlichen Zeugungskraft Kraft (śiva) des Feuers und der Sonne mit den großen Lebenszyklen, der weiblichen gebärenden und nährenden Kraft des kleinen Mondzyklus (śakti) und der alles wieder zerstörenden Kraft, die zum Kreis des Werdens und Vergehens gehört (kālī). Im Laufe der Jahrhunderte und Generationen spiritueller Schulungen kristallisierten sich viele verschiedene Richtungen heraus. Im Westen wurde der Kuṇḍalīni-Yoga am meisten bekannt, weil er genau das lehrte, was bei uns 2000 Jahre mit Feuer und Schwert bekämpft wurde: die Sexualkräfte und ihre spirituelle Sublimierung. Er unterteilte sich in das „Linke-Hand-Tantra“, in dem disziplinierende Übungen für Körper und Geist zur Erlangung physisch-psychischer Kräfte vermittelt wurden. Die zweite Richtung hieß das „Rechte-Hand-Tantra“, in dem absolute Hingabe an das schöpferische weibliche Prinzip durch physisch-mentale Übungen zur Erlangung stabiler Gesundheit und langen Lebens gelehrt wurde. T. L. Rāna erklärte mir, dass dieses Tantra auch als Grundlage für die Erlangung der sogenannten „Siddhi-Kräfte“ diente, indem der Schüler lernte, seine endokrinen Drüsen bewusst zu steuern und zu verlangsamen, wenn er einen totenähnlichen Zustand erreichen wollte. Ich habe solche Siddhi-Kräfte bei meiner zweiten Forschungsreise 1978 nach Benares selbst eingehend studieren können, weil damals am Ganges anlässlich eines der größten hinduistischen Religionsfeste (Khumba mela) Gurus aller Tantra-Richtungen anwesend waren.
Wir mögen uns als westliche Menschen fragen, welcher Sinn darin liegt, sich auf einen Flussgrund für eine Woche versenken zu lassen oder eine Woche luftdicht eingemauert zu sein. Mag sein, dass auch Sensationseifer Menschen dazu treibt, Jahrzehnte darauf zu verwenden, solche Experimente aus religiösen Gründen auszuführen. Für mich waren die Erklärungen von Rāna und einigen der Sadhus (Meister der Siddhi-Kräfte), die ich persönlich kennen lernte, von entscheidender Bedeutung, da sie ein Teil meines Forschungsgebietes waren. Es ging ausschließlich bei der Erlangung solcher paranormaler Fähigkeiten um die Steuerung der Hormone der endokrinen Drüsen, allem voran der Hypophyse, der Epiphyse, aber auch um die Hormonproduktion von Magen, Darm, Nieren und Herz. Die Ungeheuerlichkeit dieser Fähigkeiten wird einem erst bewusst, wenn man begreift, dass diese Menschen sich, von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen, im materiellen Körper nicht auskennen und doch präzise jede einzelne Drüsen- und Körperfunktion kennen und beherrschen lernen.
Meine Verehrung und Dankbarkeit gilt einer Ausnahmepersönlichkeit, die ich erleben durfte und die bereit war, mir mit westlichem Verständnis das Unfassbare etwas näher zu bringen:
Abb. 3 Ein indischer Arzt als Tantra-Meister der Siddhi-Kräfte (Rechte-Hand-Tantra)
Dieser Tantra-Meister hatte in Oxford Medizin studiert, viele Jahre in England und Indien als Arzt gearbeitet. Eines Tages, so schilderte er, habe er sich an die Tantra-Tradition erinnert und sich die Frage gestellt, ob auch ein westlich geschulter, anatomie- und physiologiekundiger Mediziner in der Lage sei, solche Fähigkeiten zu erwerben. So begab er sich in die jahrzehntelange Schulung eines Tantra-Meisters. Seine spezielle Fähigkeit erwarb er in „der Überwindung der Hitze durch Kühlung“. Das bedeutete, wie ich selbst erlebte, dass er sich in der prallen Sonne einmauern ließ, so dass er sich weder bewegen, noch atmen konnte. Vor meinem Fenster sah ich, wie mit Mörtel und groben Steinen um den sitzenden Yogi herum hautnah ein Mauerwerk entstand, das wie eine stumpfe Pyramide geformt war. Es war nicht erlaubt, näher als fünf Meter an die Pyramide heranzutreten, geschweige denn zu fotografieren. Fünf Tage und Nächte lang wachten die Schüler des Yogis, selbst den ganzen Tag bei ungeschützter Sonneneinstrahlung meditierend. Es ist schwer, die unerhörte Energieausstrahlung und die Atmosphäre von diesem Ort zu beschreiben. Also ließ ich meine Feldforschungsarbeit ruhen und saß selber fünf Tage in meiner kleinen Wohnung, um möglichst jede Regung an dem Platz zu erleben. Nach fünf Tagen wurde die Mauer abgerissen und es wurde ein Mann sichtbar, der reglos im vollen Lotossitz dasaß. Seine Schüler begannen sich rhythmisch zu bewegen, ähnlich dem Schunkeln, und mit tiefer Stimme Mantras zu rezitieren. Nach etwa 3 Stunden kehrte das Leben in den Yogi zurück. Ich bekam die Erlaubnis, mich auf zwei Meter anzunähern und am Ende des Gesprächs sogar ein Foto zu machen.
Dieser namenlose Sadhu und Yoga-Lehrer einer kleinen Schülerschar beantwortete freundlich und geduldig meine Fragen. Er gab mir 20 Minuten, denn dann, so sagte er, müsse er ein Stückchen Rettich lange kauen, um die Drüsenfunktionen anzuregen. Erst danach werde er trinken.
Wenn ich heute zurückblicke, waren das die kostbarsten 20 Minuten meines Forscherlebens. Dieser Arzt erklärte, die Schulung beginne physiologisch an zwei Orten: am Hypothalamus mit Übergang zur Hypophyse und Epiphyse und am Pankreas. Die größte Herausforderung, das Hormonsystem zu steuern, böten jene endokrinen Drüsen mit Doppelfunktion wie Pankreas und männliche Keimdrüsen. Viele Sadhus, die sich mit der Ausführung exorbitanter Fähigkeiten überforderten, litten an Diabetes mellitus. Immer müsse im mittleren Energiezentrum (Solarplexus) für eine optimale Balance gesorgt werden, um nicht krank zu werden. Als Arzt habe er das beherzigt und leide trotz seines hohen Alters an keinem Gebrechen und vor allem nicht an Diabetes.
T. L. Rāna bestätigte diese Aussagen; er selbst war Diabetiker und erklärte ebenfalls, dass man für besondere Fähigkeiten mitunter einen gesundheitlichen Preis zahle.