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Die Haut ist das zentrale Organ, das Körper und Geist zusammenhält. Die Haut atmet, sie nimmt Nährstoffe auf, hat einen Stoffwechsel und scheidet aus. Sie wird auch die „dritte Niere“ oder die „dritte Lunge“ genannt. An ihr zeigt sich ein intaktes Immunsystem durch Fieber und Schwitzen. Mit der Haut beginnt jede chronische Krankheit. Wird die Krankheit von innen heraus geheilt, so verlässt sie den Körper über die Haut. Im letzten Band der bereits legendären Schriftenreihe Organ-Konflikt-Heilung zeigt Rosina Sonnenschmidt die große Bedeutung von Haut und Lymphsystem für die Gesundheit auf. Sie erklärt die zugrundeliegenden Konflikte vieler Hauterkrankungen, von Lippenherpes, Hautpilz und Erysipel über Neurodermitis, Schuppenflechte und Gürtelrose bis zu Vitiligo, Sklerodermie und Hautkrebs. Auch die bei Krankheiten des Lymphsystems typischen Abwertungskonflikte von Infektanfälligkeit bis zu malignen Lymphomen werden erläutert. Die ganzheitliche Therapie umfasst Konfliktlösung, Tipps zur Ernährung und Immunstärkung, naturheilkundliche Maßnahmen wie Fußbäder, Licht- und Farblichttherapie sowie eine Fülle an bekannten und auch ungewöhnlichen homöopathischen Mitteln wie Elaeis, Polio, Desoxyribonucleicum acidum und spezifische Darmnosoden. Besonders am Beispiel der Haut zeigt sich, wie entscheidend es ist, eine Krankheit nicht nur lokal zu behandeln. Eine chronische Krankheit ist erst dann geheilt, wenn die Haut wieder durch Fieber und Schwitzen ihre Immunabwehr zeigen kann. Rosina Sonnenschmidt macht dem Leser Mut, die ursächlichen Konflikte der Krankheit beherzt anzugehen und gibt zu jedem Schritt auf dem Heilungsweg inspirierte Hilfe – ein Buch, das berührt.
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Seitenzahl: 198
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Schriftenreihe Organ – Konflikt – Heilung
Rosina Sonnenschmidt
Haut und Lymphsystem – Bastionen der Immunkraft
Nr. 12
Rosina Sonnenschmidt Nr. 12 • Haut und Lymphsystem – Bastionen der Immunkraft
978-3-95582-192-0
1. Auflage 2011 2. Auflage 2012 3. Auflage 2016
© 2011 Narayana Verlag GmbH Blumenplatz 2, 79400 Kandern, Tel.: +49 7626 974970-0 E-Mail: [email protected], Homepage: www.narayana-verlag.de
Coverabbildung © 9728071, Sebastian Kaulitzki, Fotolia.com
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Zur Schriftenreihe allgemein
Vorwort zu diesem Band
1. Ganzheitlich denken, fühlen und handeln
2. Die Haut in der chinesischen Entsprechungslehre
3. Die äußere Haut aus physiologischer Sicht
3.1 Die Hautfunktionen
3.2 Die Haut aus konstitutioneller und miasmatischer Sicht
4. Die Konflikte der Haut und ihre homöopathische Behandlung
4.1 Neurodermitis (atopisches Ekzem)
4.2 Psoriasis (Schuppenflechte)
4.3 Herpes zoster (Gürtelrose)
4.4 Herpes labialis (Lippenherpes)
4.5 Vitiligo (Weißfleckenkrankheit)
4.6 Sklerodermie
4.7 Warzen
4.8 Couperose (Rosazea)
4.9 Juckreiz ohne Ekzem
4.10 Hautpilz (Dermatomykose)
4.11 Neurofibromatose (Morbus Recklinghausen)
4.12 Dermatitis
4.13 Erysipel (Wundrose)
4.14 Milchschorf
4.15 Hautkrebs
5. Die ganzheitliche Behandlung von Hautkrankheiten
5.1 Die Licht- und Farblichttherapie
5.2 Die Giftausleitung mit Farblicht und Phytotherapeutika
5.3 Farblichttherapie und Spurenelemente
6. Das Lymphsystem
6.1 Die Reinigung der Lymphe
6.2 Die lymphatischen Organe
6.2.1 Der Thymus
6.2.2 Der lymphatische Rachenring
6.2.3 Die mandelähnlichen Organe
6.2.4 Die Milz
7. Konflikte des Lymphsystems
7.1 Das Thema der Unzulänglichkeit
7.2 Der Abwertungskonflikt
8. Haare und Nägel
Schlussgedanken
Anhang
Bezugsquellen
Kurse der Autorin
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis und Tabellen
Vita von HP Dr. phil. Rosina Sonnenschmidt
Mit dieser Schriftenreihe ist mein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen, dass ein ganzheitliches Behandlungskonzept präsentiert wird, in dessen Zentrum die Homöopathie steht. Wie sich inzwischen durch die überaus positive Resonanz bestätigt, dient sie auch als Nachschlagewerk in der Praxisarbeit, um das Wesentliche zu einem Organsystem auf einen Blick vorliegen zu haben. Der Patient hat eine Krankheit, die hauptsächlich die Muskeln betrifft? Dann schaue ich mal in Band 11 nach, welche Konflikte sich vorzugsweise an der Muskulatur manifestieren und welche homöopathischen Arzneien bei der Konfliktlösung am besten helfen. Ist die Verdauung betroffen? Dann nehme ich mir einmal Band 3 vor und erinnere mich: Ja, da gibt es vom Mund bis zum After etliche Konflikte. Schauen wir also genauer, welcher Abschnitt des Verdauungssystems betroffen ist und welche Lösungen sich psychisch und arzneilich bewährt haben.
Auch für jeden Medizin- oder Psychologiestudenten oder Heilpraktikeranwärter ist diese Buchreihe hilfreich, denn es reicht später in der Praxis nicht, alle anatomischen und patho-physiologischen Fakten zu wissen. Ein lebendiger Mensch kommt in die Praxis, der in seinem Leiden verstanden werden will. Mehr noch: Heute will ein kranker Mensch wissen, warum er gerade diese Krankheit hat, was dahinter steht, welcher Konflikt unbearbeitet und darum aktiv ist. Was wir als Therapeuten gelernt haben, ist so lange totes Wissen, bis es durch eigene Erfahrung lebendig wird. Das Lebendigwerden von Wissen entspricht dem, was Paracelsus schon vor 500 Jahren sagte: „Aus der Praxis folge die Theorie!“
An diese weise Erkenntnis hat sich die reduktionistische Medizin und Wissenschaft nicht gehalten. Zahllose Hypothesen und Theorien zu Krankheiten und Waffen gegen Krankheitserreger wurden und werden immer noch aufgestellt. Dabei wird der kranke Mensch übersehen. Erst kürzlich wurde in einer Fachzeitschrift bekannt gegeben, dass man an einer Medizinischen Hochschule einen Lehrstuhl für „Patientengesprächsführung“ eingerichtet habe. Das lässt hoffen, denn bisher war im Fünfminutentakt ärztlicher Konsultation kein Raum für Zuhören, Hinhören, Hineinfühlen, was ursprünglich mal zur Anamnese gehörte.
Die weise Erkenntnis des Paracelsus in die Tat umzusetzen erfordert etwas, das unserer abendländischen Kultur so unendlich schwerfällt: Wissen aus eigener Erfahrung zu erlangen. Stünde es im Vordergrund, gäbe es mehr Toleranz und weniger Dogmatismus. Wir haben wie andere monotheistische Religionen immer noch nicht den Glauben an Vorgedachtes überwunden. Dieses Phänomen durchzieht alle geistigen Strömungen. Man wird angehalten, an vieles zu glauben, von dem es noch gar keine Erfahrung gibt, zum Beispiel Medikamente oder Therapien oder technische Errungenschaften. Man muss glauben, dass das, was durch zahllose Labortieropfer schließlich einen Tumor einschmilzt oder ein Virus abtötet, auch gut für den Menschen ist. Das ist viel verlangt! Das ist vor allem eine Farce angesichts der Tatsache, dass solche Zeitschriften wie „Der Spiegel“ Artikel gegen die Homöopathie veröffentlichen, alles als Placebo-Effekt und Humbug deklarieren und einfach ignorieren, dass Abertausende Menschen seit Hahnemann mit Homöopathie geheilt wurden. Es ist müßig, gegen ignorante Arroganz anzukämpfen. Es ist heilsamer, auch das zweite Stigma monotheistischer Religionen, das schon so viel Leid und Tote produziert hat, loszulassen: Sendungsbewusstsein und Missionseifer. Tun wir unsere Arbeit und verlassen wir uns dabei auf die eigene Erfahrung. Natürlich kann man inspiriert werden durch anderer Leute Erfahrungen. Das wünsche ich mir auch durch diese Buchreihe. Aber sowohl in meinem Homöopathieunterricht als auch in meinen Schriftwerken betone ich stets: Lass dich anregen, ermuntern, inspirieren, aber vertrau danach deiner eigenen Erfahrung. Es wurde uns zwar über zwei Jahrtausende eingetrichtert, es gebe nur Eine Wahrheit und es wurden Jahr für Jahr neue „Eine Wahrheiten“ verkündet, aber es gibt tatsächlich nur eine einzige Wahrheit: das ist die der eigenen Erfahrung. Alles andere ist Wissen und Wahrheit aus zweiter Hand. Kann sein, kann auch nicht sein. Was ich aber selbst erfahren und erkannt habe, wandelt das Mögliche ins Wahr-haftige. Das gestehe ich jedem anderen Menschen auch zu und lerne so: Es kann auch alles ganz anders sein! Dem möchte ich hinzufügen: Schön, dass es andere Wahrheiten aufgrund eigener Erfahrung gibt, das macht unsere Welt heller und kreativer, sie kommt ohne Labortiere, Grabengefechte zwischen Homöopathen, Rechthaberei und ohne Kriege aus.
Aus der Praxis folge also die Theorie!
Der Sinn dieser Buchreihe liegt somit auch darin, die enorme Diagnoselastigkeit unserer Medizin durch mehr Lösungsorientiertheit auszugleichen. Selbst in der verdienstvollen Forschungsarbeit der Neuropsychologie und der so genannten „Meta-Medizin“, die beinahe für jedes Symptom den Konflikt ermittelt haben, entstehen lange Diagnose-Konfliktlisten und äußerst wenige Angebote, wie der Patient sie zu lösen hat. Keine noch so differenzierte Diagnose hat je Heilung bewirkt. Die Diagnose verliert ihre Bedeutung, wenn nicht zeitgleich Heilungsideen geschaffen werden. In diesen reduktionischen Bereichen der Medizin fehlt die Kreativität und Fantasie, vor allem die eigene Erfahrung, wie man im Alltag lösungsorientiert lebt. Es wird auch völlig übersehen, dass Heilung ohne Diagnose möglich ist. Die Diagnose ist nur der Butler in der Heilkunst, das Wesentliche ist die Heilenergie, die unendlich viele Ausdrucksformen annehmen kann. Dazu ein eindrückliches Erlebnis: Ich interviewte Dr. Torako Yui 2010 in London im Anschluss an mein Seminar für japanische Homöopathen. Ich fragte sie, welchen spirituellen Anspruch sie an Homöopathen stelle. Sie sagte:
Es ist verständlich, dass ein Junior-Homöopath noch ganz mittelorientiert ist. Aber was ein Senior-Homöopath erlernt haben sollte, ist die Anwendung der „Wort-Arznei“, das heilende Wort. Wer nicht die Seele eines Patienten erreicht, wer nicht die Kraft der Liebe in sich trägt, wird nur ein Mittel-Homöopath bleiben. Es wird offenbar noch eine Weile dauern, bis klar wird, dass Homöopathie ein spirituelles Menschen- und Weltbild verlangt, um von einer holistischen Heilkunst zu sprechen. Vorerst werde ich noch verhöhnt und verlacht, wenn ich das sage. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis das ins Bewusstsein dringt.
Heilsame Worte zu finden, ist nicht allein die große Herausforderung der Schulmedizin, sondern auch der Schulhomöopathie, ja, für jeden Zweig der Therapie. Würden wir doch in unseren therapeutischen Ausbildungsstätten mehr darin trainiert, wie man etwas sagt. Sobald wir in uns diese Fähigkeit erwecken, geht es uns als Therapeuten besser und dem Patienten, weil wir dadurch lösungsorientiert werden.
Selbstverständlich ist auch Faktenwissen wichtig und sollten wir wissen, was wir sagen. Doch wenn beispielsweise das Wissen der Anatomie und Physiologie nur Lernfach für Prüfungen und Diagnose bleibt, kleben wir an der Herkunft des Wissens: an sezierten Leichen. In der Praxis besuchen uns aber keine Leichen, sondern lebendige Wesen mit einem schwingenden, klingenden, rhythmisch pulsierenden Organismus. Dieser in Synergien und Kreisläufen funktionierende Organismus ist ausschließlich auf Heilung ausgerichtet. Seine Selbstheilungsprogramme sind überwältigend. Was liegt also näher, als es ihm gleichzutun, von seinen Überlebensstrategien zu lernen und unsere Therapien darauf abzustimmen?!
Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie sind für mich spirituelle Themen, denn sie lehren die Gesetzmäßigkeiten des Gesundseins, Krankwerdens und Heilwerdens. Da wir als Menschen in Raum und Zeit inkarniert sind, können wir krank werden und dank dem unerschöpflichen Heilungsangebot der Natur finden wir auch Wege, wieder heil und ganz zu werden, wobei wir uns auf allen Seinsebenen verändern. Denken, Fühlen und Handeln können in die Krankheit führen, aber auch in die Heilung. Heilung ist die ordnende Kraft, mag die Diagnose noch so furchterregend sein. Der Patient wird also nicht nur durch die Krankheit traumatisiert, sondern auch durch die Diagnose. Leider ist das auch heute noch üblich. Da geht jemand mit einem lebendigen Wesen wie mit einer Leiche, wie mit einer toten Sache um. Fakten sind notwendig, die Frage, die ich mir stellte, ist: Wie werden sie lebendig?
Im Laufe der Jahrzehnte, in denen ich mich mit den verschiedensten Richtungen der europäischen Heilkunde und mit asiatischen Medizinsystemen befasste, wurde mir klar, wie wichtig das Verständnis von Zusammenhängen aufgrund einer Entsprechungslehre ist:
• wie draußen (große Natur), so drinnen (im Organismus)
• wie oben (kosmische Gesetze), so unten (irdische Naturgesetze).
Wir kennen diese Aussagen als die hermetischen Gesetze. Sie lassen sich leicht aufsagen, aber zur Anwendung fehlen uns oft die nötigen Bilder. Daher wandte ich mich der ausgereiften Entsprechungslehre der Chinesischen Medizin zu, weil sie die Organsysteme nicht versachlicht, sondern in ihnen lebendige physische, emotionale und mentale Ausdrucksformen erkennt und ihre innere Vernetzung beachtet. In jeder Zelle ist das übergeordnete Bewusstsein des Menschen lebendig, das sich in dem Maße entwickelt, wie der Mensch sich an den kosmischen und irdischen Ordnungsprinzipien orientiert – oder auch nicht! Die einzelnen Organsysteme drücken einzelne Aspekte des Menschseins aus und diese können mit negativen Vorzeichen temporär bei einer Krankheit hervortreten. Aber sie beinhalten auch die Lösung, das heißt das Heilungspotenzial. Die Entsprechungslehre macht kreative Assoziationen möglich, wodurch man schnell begreift, worum es bei einer Krankheit geht. Um ein Beispiel zu nennen: Der Magen als Hohlorgan gehört zum Erdelement. Erde und Magen stehen für Urheimat, Mitte, Verbundenheit, Bindungsfähigkeit und Zufriedenheit, im Krankheitsfall für Unzufriedenheit, Frustration, Angeberei, Täuschung und Lüge. Zwei wesentliche Erkenntnisse können wir schon aus diesen wenigen Angaben ziehen, die in Asien seit Jahrtausenden durch die Entsprechungslehre ganz selbstverständlich sind:
1. Das Bewusstsein einer Krankheit manifestiert sich immer an dem passenden Organort nach dem Resonanzprinzip.
2. Die Manifestation einer Krankheit ist bereits die Lösung.
3. Der Heilungsprozess basiert auf den körpereigenen Selbstheilungsprogrammen.
4. Die Heilung nutzt die positiven Potenziale des Organsystems.
Um bei dem Beispiel zu bleiben: Der Magenkranke lernt in seinem Heilungsprozess wieder genau das, was ihm/ihr besonders am Herzen liegt und seine Lebensmaxime ausdrückt: wieder ganz bei sich in seiner/ihrer Mitte zu sein, eine gute Erdung und das Gefühl von Zufriedenheit. Hinter Magenkrankheiten steht außerdem der Konflikt, etwas nicht verdauen zu können. Da wurde etwas runtergeschluckt, was man eigentlich nicht schlucken wollte. Nun liegt es schwer im Magen. Das muss angeschaut werden, um eine Lösung des Konflikts anzustreben.
Obgleich ich nicht mehr akupunktiere, sondern als Homöopathin arbeite, dient mir dennoch die Chinesische Entsprechungslehre als Basis für die Diagnose und für eine ganzheitliche Behandlung. Sie vermittelt zudem etwas sehr Wesentliches neben allen Assoziationsmöglichkeiten: ein spirituelles Menschen- und Weltbild. Das hat nichts mit einem religionsphilosophischen Überbau zu tun, sondern bedeutet „nur“ das Eingebundensein in die Natur, in das große Ganze kosmischer Gesetze, denen wir in dieser Inkarnation folgen, ob wir es wollen oder nicht. Besser ist, sich dessen inne zu werden. Das ist für mich die Basis ganzheitlichen Denkens und Behandelns.
Diese Schriftenreihe ist ein Versuch, aus dem Korsett des Konjunktivs, „was sein könnte, wenn….wäre“ auszubrechen und zu schildern, was möglich ist. Denn ich habe den Inhalt der Bände nicht erdacht, sondern in meiner Praxis erlebt und durch die Arbeit vieler Kollegen bestätigt gesehen. In meinen Seminaren für Heilpraktiker und Ärzte beobachte ich seit vielen Jahren einen deutlichen Bedürfniswandel von „immer noch mehr Faktenwissen und Behandlungsmethoden“ zu „erweiterter Wahrnehmung und verlässlicher Intuition“. Das erklärt auch den enormen Zuwachs an Therapeuten in unserer Medial- und Heilerschulung. Es ist beeindruckend, wie immer selbstverständlicher die Fähigkeit in der Praxis genutzt wird, durch das äußere Erscheinungsbild eines Patienten hindurch auf dessen positiven Potenziale zu schauen. Viele Kollegen und Kolleginnen kommen schon mit einem Grundtalent der erweiterten Wahrnehmung und des energetischen Heilens. Durch die Schulung wird dies verfeinert und zur abrufbaren Fähigkeit. Wir sind ja gewöhnt, die pathologische Brille aufzusetzen und die Mängel des Patienten zu sehen, was nicht ist, was nicht mehr geht und was jemand nicht hat. Aus diesem Mangelbewusstsein heraus heilend zu wirken, ist schwierig. Die Ganzheitsmedizin braucht indessen nicht nur die Wahrnehmung des Mangels, sondern auch die der positiven Potenziale beim kranken Menschen. Ich möchte sogar so weit gehen zu sagen, dass trotz aller noch bestehenden Barrieren durch reduktionistische Glaubenssätze in der Allopathie und auch in der Homöopathie die Qualität der Therapie sich langsam zur Heilkunst entwickelt, weil immer mehr Kollegen und Kolleginnen zu folgenden Erkenntnissen kommen:
• Positive Potenziale sind die Quelle, aus der der Patient die Möglichkeiten der Selbstheilung schöpft.
• Durch die Wahrnehmung der Potenziale werden die Therapeuten deutlich mehr heilungs- und lösungsorientiert. Das wirkt auf sie selbst positiv zurück.
• Die Fähigkeit, durch das äußere Erscheinungsbild eines Kranken dessen positive Potenziale wahrnehmen zu können, entwickelt zugleich einen Blick für die Ursache von Krankheiten.
• Die intuitiven oder Hellsinne sind natürliche Anlagen und schärfen die physischen Sinne, so dass sich ein ganzheitliches Denken, Fühlen und Handeln ganz von selbst einstellt.
• Wie die moderne Hirnforschung eindeutig bewiesen hat, wird unser Gehirn optimal genutzt, wenn wir intuitiv wahrnehmen.
Ich bin also durchaus nicht allein mit diesen Erfahrungen, die einhellig lehren: Zuerst muss bei uns selbst als Therapeuten ein Bewusstseinswandel stattfinden, dann verhalten sich auch die Patienten anders. Wer ganzheitlich wahrnimmt, seine physischen und seine Hellsinne einsetzt, bewirkt auch mehr Heilung.
Ein weiterer Grund, diese Schriftenreihe ins Leben zu rufen, ist rein pragmatischer Art. Ich kam zu der Erkenntnis, dass es nie Zufall ist, wo und wie sich chronische Krankheiten zeigen und dass immer mehr Patienten genauer die Hintergründe ihrer Erkrankung verstehen wollen. Dadurch wächst die Bereitschaft, aktiv an ihrem Heilungsprozess mitzuarbeiten. Weitere Erkenntnisse wurden mir durch Beobachtung von Krankheits- und Heilungsverläufen zuteil:
• Die Heilung des Patienten findet zu Hause statt. In der Praxis mögen Heilungsimpulse dem Patienten nahebringen, was möglich ist. Aber in seiner gewohnten Umgebung mit den alten Denk- und Verhaltensmustern braucht er/sie Anregungen, um neu denken, fühlen und handeln zu lernen. Darum reicht es in den meisten Fällen nicht, Arzneien zu verschreiben und den Patienten seinen Gewohnheiten zu überlassen.
• Es liegt ein tiefer Sinn darin, wo sich im Organsystem eine Krankheit manifestiert.
• Alle Organsysteme schwingen im gesunden Zustand wie in einem Musikstück harmonisch zusammen, weil sie Synergien bilden und harmonikalen Gesetzen folgen.
• Wie in einem mehrstimmigen Musikstück haben die zu einem Organ gehörigen Zellverbände auch eine eigene „Stimme“, das heißt eine Eigenschwingung, Motilität bzw. Rhythmik.
• Die Zusammengehörigkeit von zellulärer Eigenschwingung (Organ), Emotion und Gedankenmuster bilden ein menschliches Thema oder Potenzial. Dieses kann sich zu einem Konflikt wandeln oder zu einer Lösung, kann krank machen oder heilen.
• Genau dort, wo der Konflikt ist, ist auch die Lösung vorhanden. Sie zu verwirklichen ist der eigentliche Heilungsprozess. Somit reicht es nicht, eine Lösung theoretisch zu kennen, sie muss erlebt und durchlebt werden, damit sie Wirklichkeit wird.
• Der Organismus verfügt über höchst intelligente Selbstregulationen. Daraus entstehen Heilungsversuche, die ich als biologische Lösungen betrachte. Eine biologische Lösung bringt jedoch noch keine Heilung. Nur eine intelligente, vom ganzen Bewusstsein vollzogene Lösung bewirkt Heilung auf der mentalen, emotionalen und körperlichen Ebene.
• Jede chronische Krankheit beginnt mit einem harmlosen menschlichen Thema – meistens hat es im realen und übertragenen Sinne mit der Haut zu tun –, das jedoch weder mental noch emotional gelöst wurde, sich dadurch immer mehr vergrößert und verfestigt und allmählich in die entsprechende zelluläre Manifestation sinkt. Hierbei bedient sich das menschliche Energiesystem sinnvoller Kompensationsstrategien, um zu überleben.
• Meine Aufgabe als Therapeutin sehe ich darin, für die Reise der Heilung von der schwerwiegendsten Krankheitsmanifestation aus schrittweise physisch, emotional und mental Impulse zu setzen, damit sich das gesamte Energiesystem auf eine immer leichtere Ebenen bewegt, bis die Krankheit es über die Haut verlässt.
• Da der Patient durch Wiederholung bestimmter Denk- und Verhaltensmuster krank geworden ist, ist das auch der Weg zur Heilung: sinnvolle Übungen und Rituale, die das ganze Sein des Patienten erfassen und die leicht durchzuführen sind.
Aufbau und Inhalt der einzelnen Schriften sind so angelegt, dass sowohl Therapeuten als auch Laien davon profitieren. Inhaltlich werden immer folgende Themen besprochen:
• das Organsystem aus physiologischer und spiritueller Sicht
• die mit einem Organsystem verbundenen Krankheiten
• die emotional-mentale Thematik eines Organsystems
• organbezogene Konflikte und ihre Lösung
• miasmatische, organotrope und konstitutionelle Homöopathie
• Ernährungsratschläge
• naturheilkundliche Therapien
• Übungen
Die Gewichtung der einzelnen Themen kann ganz verschieden sein, aber sie bilden immer einen beweglichen, dogmafreien, flexiblen geistigen „Organismus“, der, so hoffe ich, Kollegen und Kolleginnen weiterhin zu eigenen Ideen und Taten inspiriert. Denn das ist der tiefere Sinn meiner Lehrtätigkeit. So geht es also nicht um eine der üblichen Darstellungen der Physiologie des Organismus, denn das kann jeder in Fachbüchern nachlesen. Mein Bemühen liegt darin, die Organsysteme als lebendige Wesen mit Charakterzügen, Konflikt- und Lösungspotenzialen aus der Verdinglichung zu lösen und sie in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Dabei erlaube ich mir alle Freiheit kreativer Betrachtungsweisen und Assoziationen, weil es mir das Staunen über das Wunderwerk der Natur bewahrt und den spirituellen Zugang zum Körper verschafft.
Es liegt ein Sinn im Aufbau der Schriftenreihe, indem ich mit dem Blut im Innersten anfing, dann die Reise durch die inneren Organsysteme tätigte und zuletzt das alles zusammenfassende und haltende Organ bespreche: die Haut. Sie ist die Peripherie. An ihr beginnt jede chronische Krankheit, auch wenn die Haut als Organ scheinbar nicht betroffen ist. Doch die physiologische Immunabwehr durch Fieber und Schwitzen spiegelt wider, ob wir zwischen Selbst und Fremd unterscheiden können oder nicht. Wie schlecht es darum bestellt ist, beweisen die vielen Patienten, die nicht mehr fiebern und schwitzen können. Daraus ergeben sich krankmachende Konsequenzen. Folglich ist es sinnvoll, einen Heilungsprozess auf das Ziel zu richten, dass Patienten wieder schwitzen und fiebern können. So schließt sich der Kreis ganzheitlichen Denkens und eines ganzheitlichen Behandlungskonzepts.
Es gibt überall im Körper auch innere Häute, die alle die gleiche Eigenschaft der Trennung des einen vom anderen haben. Sie ziehen eine Grenze und sind deshalb auch an der inneren Struktur des Organismus beteiligt. Außer der Eigenschaft als „Trennwände“ haben die Häute auch die Aufgabe, die benachbarten Organe beweglich zu halten. Die Haut steht am Schluss dieser Schriftenreihe und nimmt einen wichtigen dramaturgischen Platz ein, denn an ihr und mit ihr manifestieren sich Krankheiten im weitesten Sinne. Im Sprachgebrauch kommt das gut zum Ausdruck, denn wir sprechen von „dickhäutigen“ oder „dünnhäutigen“ Menschen, auch von Ereignissen, die „unter die Haut gehen“. Heute lehren uns die Erkenntnisse der Hirnforschung, dass die Demenz deshalb so voranschreitet, weil gerade Senioren nichts mehr erleben, was unter die Haut geht, was sie emotional herausfordert. Wir brauchen als Mensch im besten Sinne Probleme, um zu Lösungen herausgefordert zu werden. Der bekannte Hirnforscher Professor Dr. Gerald Hüther erwähnte in einem Vortrag zwei einfache und tief unter die Haut dringende Herausforderungen, die vor Demenz bewahren: 1. Gemeinsames Singen und 2. Kinder. Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen. Die meisten Probleme, die zu chronischen Krankheiten führen, beginnen an der Haut im realen wie übertragenen Sinne. Ein Workaholic, Sinnbild unseres modernen Aktionismus, verliert das Gefühl für Lebensrhythmus, atmet flach und hektisch, spricht gepresst eine mit Anglizismen durchsetzte Torsosprache. Er fühlt sich „cool“, es dringt nichts mehr ein, es strahlt auch nichts mehr nach außen. Regulationsstarre ist die Folge. Empfiehlt man ihm/ihr zu singen – im Freundeskreis als therapeutische Maßnahme – um die beklagten Symptome zu erlösen, wird man für verrückt gehalten. Und dennoch ist es wahr, dass Singen und Musik den ganzen Menschen schwingend erfasst, die Haut warm wird und vibriert.
Dazu eine amüsante Begebenheit, die ich 2009 in einem Felke-Kurhotel erlebte. Es waren etliche Intellektuelle und Akademiker in der Kur. Niemand sprach mit dem anderen, jeder sonderte sich ab. Da wurde bekannt gegeben, am Dienstagabend sei gemeinsames Singen mit einem Gitarristen geboten. Ich ging davon aus, dass ich (mal wieder) alleine dort erscheinen würde. Aber nein, der Raum war voll mit sangesfreudigen Menschen, die allerdings eine Haltung und einen Gesichtsausdruck zeigten, als sei eine Gerichtsverhandlung angesagt. Neben mir saß ein emeritierter Universitätsprofessor. Er grüßte knapp, ohne mich anzusehen. Ich lächelte ihn an und sagte: „Wie schön, dass Sie zum gemeinsamen Singen kommen.“ Er erwiderte: „Na, mal sehen, ob das was taugt.“
Nun, der Balladensänger und Gitarrist hatte uns alle bald gefesselt. Titel und Berufe wurden unwichtig, Menschen traten hervor, lachten miteinander und sangen mit „voller Röhre“ und Inbrunst. Bald strahlten sich alle an, Wangen röteten sich, Lächeln erschien und eine heilsame Atmosphäre erfüllte den Raum. Der Professor neben mir sagte am Ende der Stunde: „War nett, mit Ihnen aus einem Heft zu singen. Wie heißen Sie denn?“ – galant nahm er meine Hand und stellte sich vor – „Es geht mir so viel besser jetzt im Rücken. Was doch Singen alles so auslöst!“
Ja, es verbindet, es macht beziehungsfähig und vertreibt Ängste. Angst verengt, Singen erweitert. Man muss ja eine offene Körperhaltung und erhobene Kopfhaltung einnehmen, um überhaupt einen Ton erklingen lassen zu können. Musik geht unter die Haut und berührt emotional. Wieder an seine Gefühle heranzukommen, geht leichter und schneller über das Singen als über Gesprächstherapie. Darüber hinaus hat die lange Ausatmung des Singens eine heilsame Wirkung auf die Körperdurchblutung, den Säure-Basenhaushalt, das Hormonsystem und es bewirkt Stressabbau.
Auch das Musizieren, sei es noch so laienhaft, erfüllt das Herz und versetzt über die Haut den ganzen Menschen in geordnete Schwingungen.
Die vielen schweren Hautkrankheiten unserer Zeit zeigen, wie verletzlich wir geworden sind, wie weit wir uns von einem gesunden Lebensrhythmus 3:2, drei Anteile Aktivität, zwei Anteile Passivität/Ruhe/Pause entfernt haben. Reagiert die Haut und teilt in ihrer Organsprache mit „Es geht dir nicht gut, du bist aus dem Lot“, wird sie mundtot gemacht. Chemische Medikamente zaubern eine glatte, pickelfreie Fassade, so dass die Krankheit nach innen gedrückt wird. Folgt auf eine Ekzemunterdrückung Epilepsie, Nierenschwäche oder Depression, werden diese Reaktionen gesondert in medizinischen Fachbereichen behandelt – nein, eben nicht be-hand-elt, nicht mit den Händen mitfühlend berührt, sondern ebenfalls weggezaubert. Dann dringt die Krankheit vor zu den lebenswichtigen Organe und erzeugt destruktive Prozesse. Ein Riesenaufgebot an Apparaten und chemischen Waffen verfolgen auch jetzt noch das Feindbild Krankheit, Mikrobe, Sterben. Alles dies ist Ausdruck der Suche nach dem Ideal, nach dem perfekten Menschen, nach Unsterblichkeit. Wie das eine sich aus dem andern entwickelt, negativ im Krankheitsprozess und positiv im Heilungsprozess, lernen wir nicht in unseren Ausbildungen. Das ist Privatsache des Therapeuten, die Reise der Krankheit und die Heilungsgesetze des Organismus zu erforschen.
In der miasmatischen ganzheitlichen Behandlung, wie ich sie lebe und lehre, verlässt jede Krankheit den Organismus über die Haut. Erst wenn die Psora ausgeheilt wird, gibt es keine Rückfälle oder Wiederholungen. Indem mit Sulfur