Bohlan und das geheimnisvolle Manuskript - Lutz Ullrich - E-Book

Bohlan und das geheimnisvolle Manuskript E-Book

Lutz Ullrich

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Beschreibung

Der bekannte Frankfurter Krimi-Autor Lutz Ullrich (u. a. "Mord am Niddaufer") lässt seine Frankfurter Kommissare Tom Bohlan und Julia Will in Höchst ermitteln. Rein zufällig wird Tom Bohlan, der auf einem Hausboot am Höchster Mainufer lebt, Zeuge eines unheimlichen Mordes, der nicht der einzige bleiben soll. Die beiden sympathischen Polizisten gehen auf Spurensuche in Höchst. Sie begegnen dabei zahlreichen Höchster Originalen.

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Seitenzahl: 45

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Inhaltsverzeichnis
Das Buch

Das Buch

Rein zufällig wird Hauptkommissar Tom Bohlan, der auf einem Hausboot am Höchster Mainufer lebt und dort gerade mit Freunden seinen 50. Geburtstag feiert, nahezu Zeuge eines unheimlichen Mordes, der nicht der einzige bleiben soll. Vom Nachbarboot wird in der Nacht eine Leiche im Main versenkt. Bei dem Toten handelt es sich um einen Literaturagenten, der im Frankfurter Stadtteil Höchst ein altes Manuskript aufgespürt hat. Doch er ist nicht der einzige, der Interesse daran hat. Ein Kunsthändler macht sich genauso verdächtig, wie ein Journalist. Auf der Täterjagd begegnen die Ermittler zahlreichen Höchster Originalen wie etwa einem stadtbekannten Journalisten und dem Paten von Höchst.

Der Autor

Lutz Ullrich, studierte Politik und Rechtswissenschaften, schrieb für verschiedene Zeitschriften, betätigte sich in der Frankfurter Lokalpolitik und arbeitet heute als Rechtsanwalt in Frankfurt. Frankfurt-Krimis von Lutz Ullrich gibt es seit 2009. Kommissar Bohlan lebt auf einem Hausboot in Frankfurt Höchst. Mit Julia Will hat er eine junge Kommissarin an seiner Seite, die ihm zunächst sämtliche Nerven raubt, doch sich sehr schnell als fleißig, neugierig und kombinationsschnell herausstellt.

In der Tom Bohlan Reihe sind folgende Krimis erschienen

Der Kandidat, Tod in der Sauna, Tödliche Verstrickung, Stadt ohne Seele, Mord am Niddaufer, Das Erbe des Apfelweinkönigs

Bohlan und das geheimnisvolle Manuskript

Ein Kurzkrimi

Copyright 2014 by Lutz Ullrich

www.lutzullrich.de

Tom Bohlan wollte seinen fünfzigsten Geburtstag nicht feiern. Mit fünfzig gehörte man endgültig zum alten Eisen. Das Leben kippte in den Abwärtstrend. Der Weg führte nur noch bergab. Und dies war, so vermutete der Kommissar, bedeutend schwerer als bergauf zu gehen. Es hieß, sich von den großen Träumen zu verabschieden. Die Kapitel, die noch auf ihn warteten, versprachen kein Happy End. Der Tag, an dem er als seniler Tattergreis vor einem Sanatorium saß, war nicht mehr allzu fern.

Lange sträubte sich Bohlan gegen das drohende Ereignis. Zwar glaubte er nicht ernsthaft, seinen fünfzigsten Geburtstag verhindern zu können. So vermessen und größenwahnsinnig war selbst er nicht. Nein, er wollte ihn einfach übergehen. Keine Party. Keine Gäste. Ein Tag wie jeder andere.

Doch dann kam alles anders. Bohlan ließ sich von Julia Will beschwatzen.

»Feier halt zum zweiten Mal deinen Fünfundzwanzigsten«, schmetterte sie ihm in der ihr eigenen Art entgegen. Dabei strahlte sie übers ganze Gesicht, als sei Deutschland tatsächlich zum vierten Mal Fußballweltmeister geworden. Zum zweiten Mal fünfundzwanzig – was für eine verrückte Idee! Was für eine Aussage! Bohlan schaute die Stones an. Diese nickten begeistert. Was war schon gegen eine zünftige Party einzuwenden?

In Windeseile brachte er den alten Maschinenraum seines Hausbootes auf Vordermann. Er bestellte bei Haxen-Peter ein deftiges Büffet und orderte ein breites Sortiment an alkoholischen und alkoholfreien Getränken. Freunde und Bekannte nahmen seine Einladung gern an.

Nun spielte Julian Steinbrecher auf Geheiß seines Vaters den DJ. Der Bär steppte und brachte das Hausboot bedrohlich ins Wanken. Zumindest kam Bohlan dies so vor. Allerdings konnte sein Gefühl auch mit dem Umstand zusammenhängen, dass er schon das eine oder andere Bier über den Durst getrunken hatte. Er war mit seiner Party vollauf zufrieden. Alle hatten gute Laune und amüsierten sich prächtig. Es gab allerdings einen kleinen Wermutstropfen. Insgeheim hatte Bohlan mit irgendeiner Überraschungsvorführung gerechnet. Doch obwohl seine Kollegen in den vergangenen Wochen das eine oder andere Mal verdächtig ihre Köpfe zusammengesteckt hatten, war bislang nichts passiert. Bohlan war gerade dabei, ein weiteres Bier aus dem Kühlschrank zu nehmen, als sich Unruhe breit machte. Der Kommissar maß diesem Umstand zunächst wenig Bedeutung zu. Arglos blieb er selbst dann noch, als Klaus Gerding vor ihm stand. Der kleingewachsene Chef der Frankfurter Mordkommission reckte den Kopf nach oben und trötete voller Inbrunst: »Mann über Bord!«

Bohlan nahm die Worte seines Chefs nicht allzu ernst, grinste stattdessen breit und bot auch ihm ein weiteres Bier an. Doch Gerdings Gesicht blieb angespannt. Im nächsten Moment zupfte er an Bohlans Ärmel und zog ihn die schmale Treppe nach oben. Vorbei am Lokus, hinauf auf Deck, wo die Musik leiser war und nur Will und Steinbrecher an der Reling standen. Beide starrten mit zusammengekniffenen Augen hinüber zum ›Schlott‹ .

»Was zum Teufel ist hier los?«, donnerte Bohlan.

»Dort drüben geschehen merkwürdige Dinge«, entgegnete Will. »Wir sollten da mal nach dem Rechten sehen.«

»Könnt ihr nicht einmal bei meiner Party das Ermitteln sein lassen?«

»Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps«, entgegnete Steinbrecher, ohne die Blickrichtung zu ändern.

Bohlan folgte Steinbrechers Blick und versuchte, in der Dunkelheit irgendetwas zu erkennen. Doch jeder Versuch war vergeblich. Das Hotelboot schien friedlich auf dem Wasser zu schlummern. Nichts deutete darauf hin, dass dort irgendwelche Merkwürdigkeiten vonstattengingen.

»Ich weiß nicht, was ihr habt? Alles ruhig. Alles friedlich«, sagte Bohlan und setzte die Bierflasche an.

»Jetzt vielleicht. Aber vor fünf Minuten ist jemand von Bord gegangen«, sagte Will.

»Ja, ja. Er hatte lange Haare und ist über den Main gelaufen, um in den Schwanheimer Dünen die Nacht zu verbringen«, raunzte Bohlan. »Ihr habt sie doch nicht alle.« Der Kommissar war drauf und dran sich abzuwenden, doch irgendetwas hielt ihn von diesem Ansinnen zurück. Die Gesichter seiner Kollegen waren doch zu ernst.

»Also einmal langsam und zum Mitschreiben. Was genau habt ihr gesehen?«