Brombeer Spiegelnacht - Christine Keller - E-Book

Brombeer Spiegelnacht E-Book

Christine Keller

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Beschreibung

Showtime im Jenseits für weltberühmte Liebespaare mit dem berührenden Lebensfilm BROMBEER SPIEGELNACHT- Es ist die Story von Pandora, die tagsüber in der Boutique TRAG CHIC arbeitet und nachts hinter einer Brombeerhecke lebt. Pandora ist eine Fee, die inkognito die Menschen kennenlernen will. Alles geht gut, bis der mysteriöse Ravi auftaucht, der ihr Leben auf den Kopf stellt. Schaffen es die beiden, die Grenzen ihrer Welten zu überwinden?

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Seitenzahl: 42

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Dank

Mein besonderer Dank geht an Ildas Kapic für die drei inspirierenden Schlüsselbegriffe, die diese Story triggerten:

PANDORA, PASSION & REGENBOGEN.

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Brombeer Spiegelnacht

Epilog

Bonustrack

Prolog

OMNIA VINCIT AMOR (VERGIL)

Der himmlische Kreis war vollständig. Im sechseinhalbten Himmel wohlgemerkt, wo sich große Liebespaare nach ihrem Tod von den Strapazen ihrer Liebschaften erholten, bevor sie in den siebten Himmel weiterzogen.

Da saßen sie nun im Kreis und guckten einander an. Ein wenig erstaunt waren sie schon. Denn jedes Paar hatte gedacht, es habe die tragischste Lovestory der Welt erlebt. Scheinbar gab es aber immer wieder leidenschaftlich Liebende auf diesem sonst so langweiligen und düsteren Planeten …

Bequem hatten sie es nun. Die weißen Lotussitze (mit Rückenlehne!), auf denen sie ruhten, boten äußersten Sitzkomfort und die ganze Szene war in goldenes Licht getaucht. Alle erwarteten still den Engel der Zuneigung.

Die wohltuende Ruhe nach all den irdischen Aufregungen wurde nur durch das Gelärme von Cupido und Amor, den zwei geflügelten Knabengöttern aus der Antike, gestört. Sie spielten Haschen und flatterten wie wild um die Runde. Von Zeit zu Zeit wechselten sie mit einem besonders lauten Aufschrei die Flugrichtung.

Der Raum, welcher natürlich kein eigentlicher Raum im irdischen Sinn war, sondern ein Hyperraum des Geistes sozusagen, roch süßlich nach Wiesenblumen. Diese erschienen aber erst, wenn sich die Anwesenden Blüten in allen Farben vorstellten. Dann spross es plötzlich überall, und mit den Blumen schwirrten auch ihre geflügelten Freunde, die Schmetterlinge, Käfer, Bienen und Hummeln herbei. Wenn Cupido und Amor nicht gerade kreischten, wurde die Stille vom emsigen Brummen der kleinen Flieger untermalt.

Weil allen Anwesenden schon rein thematisch von ihrem abgelegten Erdenleben warm bis heiß war, wehte als Spende dieses sechseinhalbten Himmels eine erfrischende Brise, die neckisch mit den Insekten zusammen über die Blumen tanzte.

Es wäre die reinste Idylle gewesen, hätte sich da nicht ein roter Kreis in der Mitte der Anwesenden befunden. Bei den Anwesenden handelte es sich ausnahmslos um prominente Liebespaare vom Planeten Terra, die sich bald in den roten Kreis stellen und ihre Lebensgeschichten, genauer gesagt ihre Liebesgeschichten, erzählen sollten.

Orpheus und Eurydike aus Griechenland machten den Anfang. Sie traten Hand in Hand in die Mitte. Sofort loderte Feuer auf. Rosarote Flammen umhüllten die beiden, aber sie verbrannten nicht. Der Engel nickte ihnen freundlich zu, und die beiden erzählten abwechselnd, wie Eurydike an einem Schlangenbiss gestorben und Orpheus ihr in die Unterwelt gefolgt sei, wo er um die Rückgabe seiner Frau gesungen und Lyra gespielt habe. BEINAHE wären die beiden zusammen zurückgekehrt. Ihre Geschichte endete zwar leicht wahnsinnig, aber dafür hatte ihre Liebe kein Ende …

Es war auf jeden Fall schwierig, Happy Ends für Liebende auf diesem Übungsplaneten zu finden.

»Musst du sie jetzt nicht fragen, was sie aus ihrem Leben gelernt haben?« Der freche kleine Cupido fuchtelte mit seinem Pfeilbogen herum und zerrte am Lichtgewand des Engels.

Der Engel der Zuneigung wachte über die Gruppe und schob Cupido zur Seite. »Spiel doch mit Amor«, ermunterte er ihn.

Cupido und Amor richteten beide beleidigt die kleinen Pfeilbogen aufeinander.

»Nicht so«, tadelte der Engel freundlich. »Sonst verletzt ihr euch noch. Und das wäre schlimm. Wer könnte sich dann noch richtig verlieben auf der Erde?«

Romeo und Julia wurden aufgerufen. Ach, ihre Geschichte aus Verona war mindestens ebenso tragisch. Und all die Liebespaare wischten sich erneut, wie bei Orpheus und Euridike, die Augen. Sie erkannten sich selbst in den Erzählenden, was bei aller Tragik heilsam war – doch im Nachhinein ein klein wenig komisch wirkte. Selbstmorde aus Missverständnissen – das war schon ziemlich gewagt.

Wissenschaft ist sexy, das galt bereits im Mittelalter. Abälard, der berühmte Theologielehrer, und seine von ihm verführte Schülerin Heloise ergriffen das Wort. Das Reden fiel ihnen aus rein beruflichen Gründen nicht schwer. Pikant und brutal war ihre Geschichte, heute würde man ›Sex and Crime‹ dazu sagen. Stolz zeigten die beiden der Runde ihren Briefwechsel, welcher auf Planet Terra immer noch gelesen wurde.

Besonders dunkelrot ließ die verbotene Liebe von Tristan und Isolde den Feuerkreis auflodern. Eine Dreiecksbeziehung war es zusammen mit König Marke von England gewesen, genau wie das darauf folgende Debakel zwischen Cäsar, Antonius und Cleopatra. Bekannterweise hatte Cleopatra sich zuerst Cäsar und dann Antoniusgenommen. Die drei beratschlagten, ob sie sich gleich alle zusammen in den roten Kreis wagen sollten. Jedenfalls waren die Männer dieser Meinung. Cleopatra hingegen wollte mit jedem einzeln ihren Auftritt im Liebesfeuer haben. Beschwörend auf ihn einredend, zog sie Cäsar mit sich. Antonius setzte sich verwirrt und leicht verlegen zurück auf seine Lotusblume. Doch dann, ein Schrei! Cupido hatte seinen Bogen auf die Blume gelegt, was auch Antonius’ feinstofflichen Körper, in welchem er sich nun befand, ziemlich zwickte.

Amor flatterte unterdessen um Cleopatras Kopf und schrie: »Ich nenne sie nun Cleo, das ist viel praktischer!«

Der Engel der Zuneigung musste Ordnung schaffen, damit er zwei noch unbekannten Gestalten zuwinken konnte. Sie schienen sich in der Szene der irdischen Lovestorys noch keinen Namen gemacht zu haben.