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Obwohl das Burn-Out-Syndrom fast schon jeden zehnten Erwachsenen bedroht, findet jene Sicherung in unserem Körper, die bei chronischem Stress durchbrennt, kaum Beachtung: die Nebennieren. Es sind diese zwei unscheinbaren pyramidenartigen Gebilde, die wie kleine Hütchen auf den Nieren sitzen, keine fünf Zentimeter lang und höchstens zehn Gramm schwer. Im Wesentlichen bestehen sie aus zwei Schichten, der Rinde und dem Mark. Weil diese völlig unterschiedliche Funktionen beisteuern, werden sie oft sogar als zwei Organe eingestuft. Was sie so ungemein wichtig macht, entsteht sowohl in der äußeren Rinde, als auch im inneren Mark. Um es vorwegzunehmen: In diesen Organwinzlingen entscheidet sich das Burn-out, nicht im Gehirn. Und dort muss auch Hilfe greifen!
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Seitenzahl: 39
Veröffentlichungsjahr: 2013
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Quintessenz* und Prävention
Über den Tellerrand hinaus
Burn-out
Von Dr. med. Jan-Dirk Fauteck, Imre Kusztrich
Band 18 der Präventions-Buchreihe
Quintessenz (von lateinisch
Ein Wort aus sechs Buchstaben scheint ein Lieblingsbegriff der Wissenschaft zu sein: Stress. Die vermutlich dramatischsten Risikofaktoren für Millionen Menschen werden alle in der Fachliteratur mit demselben Begriff bezeichnet. Stress ist in erster Linie der Druck, den wir psychisch erleben, wenn wir gezwungen sind, mit Anpassungen auf Anforderungen aus der Umwelt zu reagieren. Aber auch inflammatorischer Stress aus den Schädigungen durch chronische Entzündungsprozesse und oxidativer Stress durch aggressive Sauerstoffmoleküle werden mehr und mehr zu geläufigen Begriffen.
Das englische Wort Stress, abgeleitet vom lateinischen stringere, anspannen, bezeichnet seit rund 100 Jahren alle Reaktionen eines Lebewesens, mit denen es sich bemüht, durch eine besondere körperliche und geistige Belastung einen äußeren Reiz abzufedern. Für ein Tier kann es die Begegnung mit einem Fressfeind oder die Hitze durch einen Waldbrand sein. Auch für unsere Urahnen waren es noch vergleichbare Gefahren.
Myriaden von biochemischen Vorgängen ereignen sich in jedem Augenblick in den siebzig bis Milliarden Zellen unseres Körpers. Als Stress werden solche Veränderung eingestuft, die einem Organ oder mehreren zu schaffen machen und zu einer Reaktion zwingen. Denn ganz gleich, ob wir es mit einer besonderen Leistung, mit einer außergewöhnlichen Gefahr oder mit einem überraschenden Vorfall zu tun haben – nichts darf sich anhaltend belastend auswirken. Es geht um Konstanz, Homöostase genannt. Angestrebt wird die Aufrechterhaltung des Gleichgewichtszustandes der inneren Organe. Er bestimmt unser Dasein, durch Regelung der Schlaf-Wach-Perioden, der Herztätigkeit und des Blutkreislaufs, der Atmung, des Stoffwechsels und der Hormonspiegel. Dabei wird nicht zwischen gutem oder schlechtem Stress unterschieden. Denn aus der Balance gelangen wir sowohl beim Sport und beim Feiern, durch freudvolle Emotionen und andere Dinge, die Spaß machen, als auch durch Hitze und Kälte, durch körperliche Anstrengung, durch quälendes Grübeln, besonders aber durch Verletzung, Operation, Schmerz, Mangel an Sauerstoff oder zu hohen Blutzucker.
Bei jeder Belastung des Organismus, die das normale Maß übersteigt, treten rasch. Alarmreaktionen auf, damit blitzartig unsere Reaktionsbereitschaft und Widerstandskraft gewährleistet sind.
Spricht ein Mediziner von Stressreaktion, denkt er vor allem an unterschiedlich wirkende Hormone. Immer handelt es sich um besondere Leistungen durch die Organe, die gewährleistet sein sollen. Benötigt wird in solchen Ernstfällen immer eine gehörige Portion Energie in unzähligen Formen für unterschiedlichste Reaktionen im Organismus, ständig wiederkehrend vor allem für die ganz alltägliche Anpassungsleistung des Körpers.
Wo diese Hormone erzeugt, gespeichert und im Bedarfsfall freigesetzt werden, darauf haben die meisten von uns noch nie einen Gedanken verschwendet. Warum auch? Es geschieht ja automatisch, völlig einer Beeinflussung durch unseren Willen entzogen.
Das lenkt den Blick auf ein Paar winziger Aufsätze an unseren Nieren, jeweils nur acht bis zehn Gramm schwer. Eines dieser Gebilde ist halbmondförmig, das andere hat eine dreieckige Gestalt. Sie heißen Nebennieren und sind paarige innere Drüsen.
Obwohl das Burn-Out-Syndrom fast schon jeden zehnten Erwachsenen bedroht, findet jene Sicherung in unserem Körper, die bei chronischem Stress durchbrennt, kaum Beachtung: die Nebennieren. Es sind diese zwei unscheinbaren pyramidenartigen Gebilde, die wie kleine Hütchen auf den Nieren sitzen, keine fünf Zentimeter lang und höchstens zehn Gramm schwer. Im Wesentlichen bestehen sie aus zwei Schichten, der Rinde und dem Mark. Weil diese völlig unterschiedliche Funktionen beisteuern, werden sie oft sogar als zwei Organe eingestuft.
Was sie so ungemein wichtig macht, entsteht sowohl in der äußeren Rinde, als auch im inneren Mark.
Um es vorwegzunehmen: In diesen Organwinzlingen entscheidet sich das Burn-out, nicht im Gehirn.
Stresshormone