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Henoch schrieb eine direkte Nachricht an unsere Generation. Der historische Gehalt des überlieferten Buches Henoch wird herausgearbeitet und mit verschiedenen begleitenden Themen umgeben, die letztlich auf Henoch selbst zurückgehen. Das Buch Hiob greift auf Offenbarungswissen des Buches Henoch zurück. Die Beschreibung einer Himmelsreise des Henoch wird nachgezeichnet und früheste naturwissenschaftliche Kenntnisse herausgestellt, die ohne eine Offenbarung nicht zu begründen sind. Das Buch Henoch wird chronologisch hinterfragt und eine Belegstelle für eine Zeitrechnung vor der Flut herausgestellt, die sich mit den Erkenntnissen der neuen biblischen Chronologie deckt. Auch die drei Bilderreden stammen von Henoch. Einige störend wirkende Zusätze können auf Lamech und Noah zurückgeführt werden, was für eine historisch nachvollziehbare Bewahrung der ursprünglichen Schrift Henochs spricht. Im astronomischen Buch war von einem Jahr mit 360 Tage die Rede, was nach der Flut auf ein jüdisches 364 Tage/Jahr abgeändert wurde. Es werden Kalenderfragen und Fragen nach den hohen Lebensaltern in ägyptischen Quellen angerissen und die neue biblische Chronologie erläutert, bevor der komplette Bestand im Weld-Blundell unter die Lupe kommt. Die hohen Regierungszeiten werden auf Zählweisen zurückgeführt, die mit einer Irritation durch die Flut begründet sind, und leicht in historische Zeiten aufgelöst und überprüft werden können!
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Seitenzahl: 303
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1.1.1 Das Buch der Wächter (Hen 1,1-5,9)
1.1.2 Die Predigt Jesu an die Toten in 1Pet 3,19-20
1.1.3 Das Gefängnis der Engel (Hen 6,1-8,2)
1.1.4 Der Gerichtfall im Himmel (Hen 8,3-10,16)
1.2.1 Die Wochenapokalypse des Henoch (Hen 93,1-10) (Hen 91,11-17)
1.2.2 Gute Aussichten für Menschen, die Gott anerkennt (Hen 10,17-11)
1.2.3 Henoch, der Schreiber der Gerechtigkeit (Hen 12)
1.2.4 Wann lebte Henoch, der Mann Gottes?
1.2.5 Die Lebensalter vor der Flut und Henoch
1.2.6 Wie alt ist das Buch Henoch?
1.3.1 Henoch, Vermittler der Wächter des Himmels (Hen 13)
1.3.2 Das Buch der Wahrheit und der Zurechtweisung (Hen 14,1-7)
1.3.3 Henochs Vision von seiner Reise in den Himmel (Hen 14,8-16,4)
1.3.4 Die kosmische Reise des Henoch (Hen 17-20[36])
2.1.1 Die erste Bilderrede des Henoch (Hen 37-39,2)
2.1.2 Die Wohnungen der Heiligen und der Auserwählten (Hen 39,3-40)
2.1.3 Die Geheimnisse der Himmel (Hen 41-44)
2.2.1 Die zweite Bilderrede des Henoch (Hen 45-46)
2.2.2 Das Heiligtum und die Vision in Daniel 8
2.2.3 Die Stunde der Erwählten (Hen 47-48)
2.2.4 Das Ende der Mächtigen (Hen 49-51)
2.2.5 Die Metallberge und das unersättliche Tal(Hen 52-57)
2.3.1 Die dritte Bilderrede des Henoch (Hen 58-72)
2.3.2 Die Offenbarung Lamechs in der dritten Bilderrede
2.3.3 Die Offenbarung Noahs in der dritten Bilderrede
2.3.4 Die Arche der Genesis und ein aufsteigendes Boot
3.1.1 Das Buch der Bewegung der Lichter (Hen 73)
3.1.2 Die Sothis Beobachtung und der Phönix aus der Asche
3.1.3 Die Woche vor der Flut und Dekaden
3.1.4 Das alte Gesetz für den Mond (Hen 74)
3.1.5 Die Umstellung des Mondkalenders
3.1.6 Hinweise auf ein biblisches Wandeljahr
3.1.7 Eine neue Kalenderverordnung nach der Flut? (Hen 75)
3.1.8 Die Chronologie des Manetho über die Vorzeit
3.1.9 Die Beschreibungen der Winde und der Hierarchien [Hen 76-82]
4.1.1 Das Buch der Traumvisionen [Hen 83-91/3]
5.1.1 Die Weisheitsrede des Henoch [Hen 92-107]
6.1.1 Die Wissenschaft und die neue biblische Chronologie
6.1.2 Kisch im Weld-Blundell 62, und die Zeit vor der Flut!
6.1.3 Die Dynastie von Akkad und Kalenderfragen
6.1.4 Adam, Enosch, Qenan, Mahalalel und Jered/Irad im WB
6.2.1 Die Pharaonen und Akkad
6.2.2 Die Königslisten
7.1.1 Die biblisch-prophetische Chronologie
Das Buch Henoch ist eine direkte Nachricht an unsere Generation. Der historische Gehalt des Buches Henoch wird herausgearbeitet und mit verschiedenen begleitenden Themen umgeben, die letztlich auf Henoch selbst zurückgehen. Das Buch Hiob greift auf Offenbarungswissen des Buches Henoch zurück. Die Beschreibung einer Himmelsreise des Henoch wird nachgezeichnet und früheste naturwissenschaftliche Kenntnisse herausgestellt, die ohne eine Offenbarung nicht zu begründen sind. Das Buch Henoch wird chronologisch hinterfragt und eine Belegstelle für eine Zeitrechnung vor der Flut herausgestellt, die sich mit den Erkenntnissen der neuen biblischen Chronologie deckt. Auch die drei Bilderreden stammen von Henoch. Einige störend wirkende Zusätze können auf Lamech und Noah zurückgeführt werden, was für eine historisch nachvollziehbare Bewahrung der ursprünglichen Henochschrift spricht. Im astronomischen Buch war von ein Jahr mit 360 Tage die Rede, was nach der Flut auf ein nachexilisches 364 TageJahr abgeändert wurde. Es werden Kalenderfragen und Fragen nach den hohen Lebensaltern in ägyptischen Quellen angerissen und die neue biblische Chronologie erläutert, bevor der komplette Bestand im Weld-Blundell unter die Lupe kommt. Die hohen Regierungszeiten werden auf Zählweisen zurückgeführt, die mit einer Irritation durch die Flut begründet sind, und leicht in historische Zeiten aufgelöst werden können!
Der erste Teil des Henochbuches wird als das Buch der Wächter bezeichnet und ist auch als griechische Abschrift erhalten geblieben.1 Der Judasbrief (Jud 14-15) bezieht sich auf (Hen 1,9).
Es hat aber auch Henoch, der siebente von Adam, von diesen geweissagt und gesagt:
„Siehe
der
Herr ist gekommen inmitten seiner heiligen Tausende, Gericht auszuführen wider alle und völlig zu überführen alle ihre Gottlosen von allen ihren Werken der Gottlosigkeit, die sie gottlos verübt haben, und von all den harten
Worten
, welche gottlose Sünder gegen ihn geredet haben.“
Und siehe! er ist gekommen mit zehntausend Heiligen, Gericht zu halten über sie, und er wird die Gottlosen verderben und wird alles Fleisch zurechtweisen um alles das, was die Sünder und Gottlosen gegen ihn gethan und begangen haben.
– Jud 14-15
unrev. Elberfelder
– Hen 1,9
Flemming
Henoch hat Segensworte für eine Zeit der Bedrängnis, die mit der Vernichtung der Bösen enden wird (Hen 1,1). Viele Apokalypsen (d. h. Offenbarungen) berichten darüber (Mat 24,9par), und auch Judas sah ein Bewusstsein dieses Gerichtes für seine Zeit als dringend notwendig an! Gott wird auf dem Berg Sinai treten (Hen 1,4), Gericht üben und für die Gerechten Frieden schaffen. Das Licht Gottes wird ihnen leuchten (Hen 1,8). Das erinnert an den Exodus, in deren Folge der Berg Sinai und das Licht eine Rolle spielte.
1,1 Die Segensworte des Henoch, womit er die Auserwählten und Gerechten segnete, die da sein werden am Tage der Trübsal, da entfernt werden sollen alle Bösen und Gottlosen. 2 Und es antwortete und sprach Henoch, ein gerechter Mann, dem seine Augen vor Gott geöffnet waren, dass er ein heiliges Gesicht in den Himmeln sah, welches mir die Engel zeigten, und von ihnen hörte ich Alles, und wusste, was ich sah, aber nicht für dieses Geschlecht, sondern für die fernen Geschlechter, welche kommen werden: 3 über die Auserwählten sprach ich und unterredete mich über sie mit dem Heiligen und Grossen, der hervortreten wird aus seiner Wohnung, dem Gott der Welt; 4 und von da wird er auf dem Berg Sinai treten, und erscheinen mit seinen Heerschaaren, und in der Stärke seiner Macht vom Himmel erscheinen. 5 Und Alles wird sich fürchten, und die Wächter werden erbeben, und grosse Furcht und Zittern wird sie ergreifen bis an die Enden der Erde. 6 Es werden erschüttert werden die erhabenen Berge, und die hohen Hügel sich senken und schmelzen wie Honigseim vor der Flamme. 7 Die Erde wird versinken, und Alles, was auf Erden ist, wird umkommen und es wird ein Gericht sein über Alles und über alle Gerechten. 8 Den Gerechten aber wird er Frieden schaffen, und die Auserwählten behüten, und Gnade wird über ihnen walten; sie werden alle Gottes sein und es wird ihnen wohl gehen, und sie werden gesegnet sein und das Licht Gottes wird ihnen leuchten. 9 Und siehe er kommt mit Myriaden von Heiligen, um Gericht über sie zu halten, und wird die Gottlosen vernichten, und rechten mit allem Fleisch über Alles, was die Sünder und die Gottlosen gegen ihn gethan und begangen haben. – Hen 1,1-92
3 QGenApk 2,14; 12,17; „meine Bilderede“ Uhlig; Mi 4,3; Jes 26,21 4 Gen 21,33; Jes 40,28; Röm 16,26; 1Tim 1,17; Sach 14,5; Dan 7,10; Mat 16,27; Jud 14; Did 16,7 6 2Pet 3,7.10; Apk 20,9 u. ö. 7 Jer 31,1.9; Hos 1,9f u. ö.
Henoch beobachtete die Zuverlässigkeit der Sterne und der Werke Gottes auf der Erde (Hen 2,1.2). Der Sommer und der Winter als typische Einteilung in alter Zeit setzt deutliche Jahreszeiten voraus, die ein Hinweis auf die Zeit nach der Flut bieten könnte (Gen 8,22). Die Wasserkreisläufe, die er beschreibt (Hen 2,3), bestanden von Anfang an. Normaler Regen war bekannt, weshalb eine Katastrophe wie die Sintflut (Gen 6,17) leicht erklärt werden konnte (Gen 7,4).
„Beobachtet und seht alle Bäume, wie sie aussehen: dürr und all ihrer Blätter beraubt – außer den vierzehn Bäumen, die sie nicht abwerfen, (sondern) sie bleiben bei dem alten (Laub), bis das neue kommt, zwei bis drei Regenzeiten (=Jahre) lang.“ – Hen 33 (ThEv 19)
Bäume ohne Blätter können im Winter beobachtet werden. Ihnen sind vierzehn Bäume, die ihr Laub nicht abwerfen, gegenübergestellt. Sie würden so bestehen bleiben, bis nach zwei bis drei Regenzeiten das neue erscheint. Die Verbindung zu den Wasserkreisläufen (Hen 2,3) besteht in den Regenzeiten, in der alle Bäume genügend Wasser haben müssten. Aber warum sind die 14 Bäume den dürren Bäumen ohne Blätter gegenübergestellt? Sie halten durch bis zur Erneuerung, was auf Engel anspielt, die ihr Kleid nicht abgeworfen haben. Die Vierzehn bezeichnen die zwei Wochen Lebensraum der Menschen, über die diese Engel wachen sollen, bis nach zwei bis drei Regenzeiten (=Wochenperioden) eine Erneuerung stattfinden wird. Der Zusammenhang zu den Wächtern (Hen 1,5) und die Beschreibungen von Bäumen und Wasser (Hen 5,1-3), worauf unmittelbar das mangelnde Ausharren von Engeln angesprochen wird (Hen 5,4), belegen die korrekte Beobachtung dieser Bildbeschreibung.
„Und beobachtet auch die Tage der Trockenheit, wie die Sonne zu ihrem Anfang über ihr (= der Erde) steht, und ihr sucht einen kühlen Ort und Schatten wegen der Glut der Sonne, und die Erde brennt vor Glut, und ihr werdet weder auf dem Erdboden treten noch auf Felsgestein wegen ihrer Glut.“ – Hen 4 Uhlig
Mit dem Aufgang der Sonnenzeiten 2021 werden Tage der Trockenheit zu beobachten sein, in denen sich eine große Bedrängnis zuspitzt, aus der sich der Mensch nicht mehr selbst befreien kann! Auch Henoch wusste von diesem Geschehen (Hen 1,5-9), auf das christliche Schreiber wie Judas oder Petrus4 bezugnahmen.
„Tage der Trockenheit“ sorgen für Durst und Hunger, was aber nicht das Ende bedeutet. Der traumatischen Hitze entgehen eine unzählbare Menge von Menschen, die Gott aus dieser großen Bedrängnis retten und zu Wasserquellen des Lebens führen lässt (Apk 7,9-17).
Sie werden nicht mehr hungern, auch werden sie nicht mehr dürsten, noch wird je die Sonne auf sie fallen, noch irgend eine Glut – Apk 7,16 unrev. Elberfelder
1 Beobachtet, wie sich die Bäume auch mit Blättergrün bedecken und jede Frucht davon zu Gottes Ehr und Ruhme dient! Habt acht und merkt auf seine Werke all! Allsdann erkennet ihr, daß der Lebendige sie so gemacht. 2 All seine Werke, die er schuf, geschehen von Jahr zu Jahr in gleicher Weise und alle Aufgaben, die sie für ihn vollbringen, verändern sich in keiner Art; vielmehr wie Gott befiehlt, vollzieht sich alles. 3 Seht, wie das Meer und wie die Flüsse gleich den Dienst verrichten. 4 Doch ihr, ihr habt nicht ausgeharrt und nicht des Herrn Gesetz erfüllt. Ihr seid ja abgefallen und habt durch trotzige, hochfahrende Worte aus eurem Munde seine Majestät geschmäht. Ihr hartherzigen! Ihr werdet keinen Frieden finden. – Hen 5,1-454 Hen 12,5; 13,1; 14,4; vgl. Jes 48,22; 57,21
Die ganze belebte Schöpfung funktioniert zuverlässig, Jahr für Jahr. Wie die Bäume Laub anlegen und Früchte hervorbringen und die Flüsse und das Meer zum Wasserkreislauf der Erden beitragen, hätten die angesprochenen Wächter (5,4) die zu erwartenden Früchte hervorbringen müssen. Geht man vom historischen Henoch aus, ist die Periode vor der Sintflut angesprochen. Sie geraten in schwere Kritik, da das Gesetz des Herrn als nicht ausgeführt und ihre Begründungen als Beleidigungen befunden werden. Ihr Eigensinn würde ihnen keinen Frieden bringen. Diese Situation führte bei den Wächtern zu einer ausgeprägten Unzufriedenheit, da ihre Tage vor der Flut völlig umsonst waren.
5 Und darum werdet ihr eure Tage verfluchen und der Jahre eures Lebens verlustig gehen und <die Jahre eures Verderbens> werden sich mehren in kraft eines ewigen Fluches, und ihr werdet keine Gnade finden. 6 Und in jenen Tagen werdet ihr euren Namen hergeben zu einem ewigen Fluche für alle Gerechten, und sie werden euch Sünder immer verfluchen, und bei euch zusammen mit den Sündern (r. bei euch Sündern schwören). – Hen 5,5.6 FlemmingIhr Ruf ist für immer beschädigt und ihr Name wird zum Gegenstand der Verfluchung aller späterer Generationen, da sie für die Unglücke der Menschen vor der Flut, vor allem für die große Gewalt, verantwortlich gemacht werden. Ihr Status sinkt zu den der Sünder herab!
7 Und den Auserwählten wird Licht und Freude und Frieden zu teil werden, und sie werden das Land ererben,6 euch jedoch, ihr Gottlosen, wird der Fluch treffen. 8 Und dann wird den Auserwählten Weisheit verliehen werden und sie alle werden leben und nicht mehr sündigen, weder aus Lässigkeit noch aus Übermut, sondern sie werden demütig sein, die da Weisheit besitzen. 9 Sie werden nicht wieder sündigen noch Strafe zu erleiden haben ihre ganzes Leben lang und werden nicht sterben durch Strafe und Zorngericht, sondern die Zahl ihrer Lebenstage vollenden, und ihr Leben wird zu (hohem) Alter kommen in Frieden, und der Jahre ihrer Freude werden viele sein in ewiger Wonne und Frieden, alle Tage ihres Lebens. – Hen 5,7-9 Flemming7 Hen 25,6; 51,5; Jes 60,21; Ps 37,11 8 Dan 11,33-35;12,10
„Licht, Freude, Frieden, Besitz des Landes und der Erde, langes Leben, Weisheit, Entfernung aller Sünde, aller Strafen und Uebel werden auch sonst oft genug durch das ganze Buch als wesentliche Güter der messianischen Zeit in Aussicht gestellt.“7
Diese fünf Kapitel bieten die Einleitung zum gesamten Buch Henoch, auf das sich jüdische und christliche Schreiber beziehen konnten.8
Was wird den Wächtern vor der Flut zur Last gelegt? In Gen 6,1-4 wird die Begierde nach den Frauen als Grund angeführt, dass diese Engel ihre ursprüngliche Stellung verließen und Familien gründeten, aus denen die Männer von Ruhm hervorgingen.
Die Männer des Namens9, starke Nachkommen, verwalteten die sich mehrenden Menschen. Diese positive Überlieferung weicht einer zunehmend negativen Überlieferung. Wer oder was ist dafür verantwortlich? Die Geschichte der Zivilisation ist nicht die Geschichte eines Fluches, sie wurde aber zu einer wegen des Missbrauchs durch starke Nachkommen (Gen 4,1-16). Da die Errungenschaften der Gesellschaft nicht zuverlässig nur zum Guten eingesetzt wurden und so Übertretungen auftraten, wurde als erster Schritt die Zeit der direkten Einflussnahme der Söhne Gottes zeitlich begrenzt (Gen 6,3). Die zunehmend kriegerischen Ambitionen brachten die Menschen zum Fall und Verderben vor dem wahren Gott (Gen 4,10). Nach einer Zeit des Aufschubs folgte die Flut als ein Gericht Gottes an der Menschheit, wobei einer mit seiner Familie bewahrt wurde. Das Wissen dieser Engel begründet den grundlegenden Fortschritt der vorsintflutlichen Gesellschaft bis hin zur Eisenproduktion, was aber wegen der späteren Entwicklung zum Verruf der Engel führte! … Es existierte ein Sohn Gottes, der diesen Sachverhalt gegenüber von Anfang an anders eingestellt war (VidAd 12,1-14,3 vergl. im Gegensatz dazu ApkMos 29,4). Sein Interesse beinhaltet auch die Verunglimpfung des treuen Dienstes der Söhne Gottes! Auch ihnen wird ein Weg zu ihrer früheren Herrlichkeit in Aussicht gestellt, da ein Sohn Gottes auf der Erde ausschließlich erfolgreich war, Jesus, der auch in dieser wenig beachteten Hinsicht einen Durchbruch erzielt hatte (1Pet 3,19-20). Diese Gerichtssituation ist aber noch nicht abgeschlossen.10
Ihr Ruf war beschädigt und ihr Status sank zu den der Sünder herab!
Über 1Pet 3,19-20 soll Luther gesagt haben: „Das ist ein wunderlicher Text und ein finsterer Spruch, so nur einer im NT ist, daß ich nicht genau weiß, was St. Peter meint.“11
1Pet 3,19-20a (NTD Auslegung): Das Heilswirken des getöteten und auferweckten Christus aber besteht nach V.19-20a nun darin, daß er in das unterirdische Gefängnis, also den Ort der Toten, hinabgestiegen ist. Der Sinn dieser Hadesfahrt ist die Predigt an die dort befindlichen »Geister«. Damit sind nicht, wie die altkirchliche Exegese annahm, die Seelen der Gerechten des alten Bundes gemeint, sondern nur die »Geister« (vgl. Hebr. 12,23) der ungehorsamen Zeitgenossen des Noah (V.20). Vielleicht sind als Adressaten der Hadespredigt aber auch die gefallenen Engel von 1. Mose 6 mit im Blick. Diese sollen nämlich nach äth. Hen. 15-21, Jud. 6 u.ö. im unterirdischen »Gefängnis« (vgl. äth. Hen. 21,10; Offb. 20,7) ihren Strafort haben; außerdem wurden Engelfall und Sintflut öfter verbunden und als etwa gleichzeitige Ereignisse angesehen (vgl. äth. Hen. 106,14f.; Weish. 14,6; 2. Petr. 2,4f.). Entscheidend ist nun, daß die Sintflutgeneration meist als besonders gottloses und verwerfliches Geschlecht angesehen wurde. Das besagt: Gerade die Verworfensten und unrettbar Verlorenen werden mit dem Evangelium konfrontiert. Damit ist zu vergleichen, daß nach äth. Hen. 6-16 auch Henoch zur Predigt in das unterirdische Gefängnis hinabgestiegen sein soll, den gefallenen Engeln aber nicht das Heil verkündigte, sondern die Botschaft, daß auf keine Vergebung und keinen Frieden zu hoffen ist (12,5; 16,4). Auf diesem Hintergrund gewinnt die Aussage des 1. Petr., daß Christus im Hades das Heil verkündigte (vgl. 4,6), besondere Bedeutung.12
Dies Stück des christlichen Bekenntnisses findet sich innerhalb des Urchristentums hier zum erstenmal, wenn es auch kurze Hinweise darauf an anderen Stellen des Neuen Testamentes gibt (Apg 2,27; Röm 10,7; Eph 4,9; Offb 1,18 … EvPetri 10,41f …, Hirt des Hermas, Ignatius, …13
1 Hen(gr) 1,1-32,6: Johannes Paul Gotthilf Flemming Das Buch Henoch (1901). [Ein synoptischer Vergleich in JSHRZ, V,6 Siegbert Uhlig, Seite 509]
2Das Buch Henoch. Übersetzt und Erklärt von Dr. A. Dillmann (1853). „In der Schilderung des Gerichts V. 4 – 9 scheint zwar V. 7 die Redefarbe vom Gericht der Fluth hergenommen zu sein, und auch die Erwähnung der Wächter V. 5 könnte die Vermuthung nahelegen, dass er hier das Gericht der Fluth schildern wolle, allein die Wächter werden auch vom zweiten Gericht betroffen, und die übrigen Züge der Schilderung und der Entwicklung der Folgen dieses Gerichtes weisen uns vielmehr darauf hin, an das zweite und letzte Weltgericht zu denken.“ (Erklärung, Seite 90)
3Siegbert Uhlig. Das Äthiopische Henochbuch (1984) JSHRZ V,6, 512 Fn.: „… Zur Liste der grünen Bäume vgl. Jub 21,12 … – offensichtlich handelt es sich um eine alte Überlieferung … In einem aram. Fragment, das zum astronomischen Buch gehören soll, werden die vierzehn Bäume erwähnt ...“
4 1,6c Fn. Siegbert Uhlig: … Zur Vernichtung der Erde durch Feuer vgl. … 2Pet 3,7.10; Apk 20,9 u.ö.
5Paul Riessler Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel (1928), S. 357
6 5,7b Fn. Siegbert Uhlig: Vgl. Hen 25,6; Jes 60,21; Psalm 37,11 … Der Psalm hat für die Qumrangemeinschaft besondere Bedeutung gehabt (4QpPs 37 …); Jub 23,29; ApkBar(syr) 73,1; TestXIILev 18,4; TestXIIJud 24,1 … >Die Sanftmütigen werden die Erde erben, sie werden auf ihr von Ewigkeit zu Ewigkeit wohnen< Mt 5,5. Den Gottlosen wird in Hen(äth) häufig (vgl. 94,6a) angekündigt, daß sie keinen Frieden haben werden.
7 Das Buch Henoch. Übersetzt und Erklärt von Dr. A. Dillmann, Seite 91
8 Titel: Gott der Weltzeit, der ewige Gott (1,4) – Röm 16,26; 1Tim 1,17
9 In Jub 4,15 ist Dina die Tochter Barakiels. Andere Väter der Frauen sind Razujal, Danel, Azrial, Rakeel. Diese Namen haben theophore Elemente und sind auch als Engelnamen belegt (vgl. 1QGen Apokr. 2,13-16).
10 Die neue biblische Chronologie und die ägyptische Chronologie (2016), Harald Schneider, Seite 112f
11 Der erste Brief des Petrus. Erklärt von Uwe Holmer (1976), Seite 117
12 Das Neue Testament Deutsch, Herausgegeben von Peter Schuhmacher und Hans Weder. Der erste Petrusbrief Wolfgang Schrage (Elbwin 2005)
13 NTD Die Kirchenbriefe, Johannes Schneider (1961) Seite 84
Für ein Verständnis des Adressaten in 1Pet 3,19.20a ist das zum frühchristlichen Kanon gehörende Petrusevangelium von besonderem Interesse. Bei einer Betrachtung vom EvPet stellte sich heraus, dass das darin behandelte Leiden Jesu in die Evangelien übernommen wurde! Petrus schaffte es zwar bis in den Hof des Hohepriesters, aber bei den Verhören und Misshandlungen waren keine Jünger anwesend. Diese Informationen stammen von Soldaten und wurden über Josef von Arimathia weitergereicht. Petrus Name erscheint am Ende des EvPet in der Ichform, was dem Evangelium seinen Namen verdankt und für die Überlieferung von Jesu Ersterscheinung vor Petrus verantwortlich sein wird (Siehe 1Kor 15,5; Luk 24,34).
(5.2.3) Wir müssen ja nicht verheimlichen, dass das EvPet die einzige uns bekannte Schrift ist, die von römischen Augenzeugen der Auferstehung berichtet und dadurch fast beiläufig eine plausible Begründung beiträgt, wie die detaillierten Berichte über die Misshandlungen an Jesus weitergetragen werden konnten und so in die Evangelien gelangt sind! (EvPet 6-9; Luk 23,6-12; Mat 27,27-31; Mar 15,16-20; Joh 19,1-3.9-11).
39
Noch während sie das Gesehene mitteilten, sahen sie erneut, [jetzt] drei Männer aus dem Grab herauskommen, zwei den einen stützend, gefolgt von einem Pfahl.
40
[Sie sahen] das Haupt der zwei bis zum Himmel reichen, das [Haupt] des von ihnen an der Hand geführten aber die Himmel überragen.
41
Auch hörten sie eine Stimme aus den Himmeln rufen: „Du hast den Toten gepredigt“,
42
und es wurde vom Pfahl her die Antwort laut: „Ja.“
43
Jene überlegten sich schon loszugehen, und es Pilatus zu melden.
44
Noch dabei sie sich beraten, sahen sie erneut, wie die Himmel sich öffnen und ein Mensch herabsteigt und ins Grab hineingeht.
(Schneider)
Genaugenommen schildert der Informant/die Informanten Dinge, die nicht direkt mit der Auferstehung zu tun hatten! Ein Pfahl als Hinrichtungswerkzeug (39) wurde, wie auch dem Leser der Antike bekannt, nicht mit dem Leichnam beerdigt (21-24). Ein Nachfolgen des Holzes erscheint deshalb grotesk und geht am Zeugnis vorbei. Das Bild vom Pfahl hatte einen die Auferstehung überschattenden, übermächtigen Einfluss! Dass der Pfahl sich dann stellvertretend für Jesus begründet (41-42), bezeugt das zusätzlich. Das Bild der drei Männer (39), erhöht und überragend (40), erinnert auch mehr an die Szene der Hinrichtung. Deshalb: Warum sollten sich die beschriebenen Dinge so wirklich abgespielt haben? Für wen wäre das ein Zeugnis gewesen? Wenn, dann doch nur für Menschen, die einen Brückenschlag zwischen der sie überschattenden Hinrichtung und dem Nutzen daraus unmittelbar nötig hatten! Das waren in erster Linie seine Folterer. Für sie wäre das (zu sehen) ein Zeugnis gewesen! Liese sich beweisen, dass die Wächter am Grab mit den Wächtern am Pfahl und davor identisch wären, dann könnten wir in EvPet eine Auferstehungsbeschreibung vor uns haben, die Individuell auf deren sehr speziellen Bedürfnisse hin abgestimmt gewesen wäre!14
Im Petrusevangelium lässt die Stimme vom Himmel keinen Zweifel daran, dass die Toten, denen Jesus gepredigt hatte, die Menschen seiner Zeit waren (EvPet 41)! Sie galten als Tod, weil sie noch nicht zum wirklichen Leben gekommen sind (Gen 3,22). In diesem Zustand als Mensch predigte er auch den Geistern (Engeln), die vor der Flut wirkten und denen die Erde zum Gefängnis wurde.
Denn auch Christus ist der Sünde wegen ein einziges Mal gestorben, er, der Gerechte, für die Ungerechten, um euch zu Gott hinzuführen; dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist nach lebendig gemacht. So ist er auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat ihnen gepredigt. Diese waren einst ungehorsam, als Gott in den Tagen Noachs geduldig wartete, während die Arche gebaut wurde; in ihr wurden nur wenige, nämlich acht Menschen, durch das Wasser gerettet. – 1Pet 3,18-20 (Neue Echter Bibel)
14Harald Schneider Die Ordnung der vier Evangelien (2015), S. 344f
Menschen stellen sich einen Ort in ihrer Welt immer materiell vor, weil das ihrer Natur entspricht. Um uns einen geistigen Ort vorstellen zu können greifen die Schriften auf Bilder zurück, die wir verstehen können. Petrus spricht von Gruben dichter Finsternis (2Pet 2,4), bzw. Gott habe sie „in Ketten dichter Dunkelheit gelegt“ (Neue-Welt-Übersetzung 2018). Damit erkennen wir, dass bei den betroffenen Engeln die Wahrnehmung und die Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind. Aus diesem Gefängnis kann man auch wieder frei gelassen werden (Apk 20,7). Da es sich um Geister handelt, kann kein materieller Ort für Jesu Predigt an die Engel im Gefängnis ausgemacht werden (1Pet3,18-20a). Der Rahmen seines Wirkens war auf die Erde beschränkt, die er erst mit seiner Himmelfahrt verließ (Apg 1,9-11). Die Kommunikation mit den Engeln im Gefängnis fand nach seiner Auferstehung, aber noch vor seiner Himmelfahrt statt.
Diese Wendung nimmt dann das Vorhergesagte als Ganzes auf und erklärt: „Dabei“, nämlich als einer, der gestorben und auferstanden war, ging er auch zu den Geistern im Gefängnis. Dieses Hingehen ist gleich dem „Hinführen“ der „Ungerechten“ zu Gott (V. 18c) „auch“ eine Wirkung seines Todesleidens.15
Das Gefängnis wird im Buch Henoch unterschiedlich beschreiben. Der Herr sprach zu Raphael: „Binde den Azazel [Sündenbock?] an Händen und Füßen und wirf ihn in die Finsternis. Öffne die Wüste in Dudael16 [Brüste Gottes?], wirf ihn hinein und lege raue und scharfe Steine auf ihn. Bedecke ihn mit Finsternis, damit er dortbleibt und bedecke sein Gesicht, damit er kein Licht sieht.“ – Hen 10,4.5
Der Herr sprach zu Michael: „Geh und laß Semyaza und die anderen mit Frauen verbundenen die Vernichtung ihrer Geliebten wissen ... Binde sie für 70 Generationen unter die Hügel der Erde bis zum großen Gerichtstag an ihrer Vollendung, bis das ewige Gericht vollzogen wird.“ – Hen 10,11-1217
Der Grund für die lange Haft war, dass sie sich Frauen der Menschen nahmen, um selbst Kinder zu zeugen (Gen 6,1.2; Hen 6,1.2; 7,1a). Sie verschworen sich deshalb untereinander, diesen Plan auszuführen (Hen 6,2b-5). Beteiligt waren zusammen 200 Engel auf dem Berg Hermon in den Tagen des Jared (Hen 6,6).
Die Namen ihrer Obersten: Semyaza, ihr Anführer, Arakiba, Ramael, Kokabiel, Tamiel, Ramiel, Danel, Ezeqeel, Baraqel, Asael, Amaros, Batarel, Ananel, Zaqiel, Samsapeel, Satreel, Turel, Yomyael, Arazyal. – Hen 6,718
Sie lehrten Zaubermittel, Beschwörungen und Pflanzenkunde (Hen 7,1b) und ihren Nachkommen (Riesen) verzehrten die Erträge der Menschen und gingen zu Kannibalismus und Missbräuchen der ganzen Schöpfung über, bis sie sich untereinander fraßen (Hen 7,2-6).
Azazel lehrte die Metallverarbeitung, was die Welt zum Schlechten veränderte. Menschen wurden zu Waffen- und Kunstschmieden ausgebildet. Schmuck, Schminke und Farben konnten gefertigt und wertvolle Steine erkannt (und getauscht) werden (Hen 8,1).
Und es herrschte eine grosse und allgemeine Gottlosigkeit, und sie hurrten und gingen in die Irre und waren verderbt auf allen ihren Wegen. – Hen 8,2 Flemming
15 KEK XII/1 8. Aufl. Leonard Goppelt Der Erste Petrusbrief (1978) S. 247
16 Von Charles schreibt Uhlig Fn. „Besteht ein Unterschied zwischen vorläufiger und endgültiger Verurteilung? … u. a. 2Pet 2,4; Jud 6; Apk 20,1-3“
17 Das ewige Gericht zählt zu den Grundlehren über den Christus (Heb 6,1).
18 Zwanzig Namen wären hier zu erwarten, denn „Das sind ihre Dekarchen“ – Hen 6,8 Flemming.
Es werden spezielle Vergehen zu bestimmten Engeln zugeordnet.
Amizaras lehrte die Beschwörer und Wurzelschneider,
Amaros die Lösung der Beschwörungen,
Baraq el die Sterndeuter,
Kokabi el die Zeichen,
Tami el lehrte die Sternbetrachtung,
Asdri el lehrte den Lauf des Mondes. – Hen 8,3 Uhlig
Und da die Menschen umkamen, schrien sie
und ihre Stimme drang gen Himmel. – Hen 8,4 Dillmann
1 Da blickten Michael, Uriel, Raphael und Gabriel vom Himmel herab; so sahen sie auf Erden die Ströme des vergossenen Bluts und all das Unrecht, das dort begangen wurde. 2 Und sie sprachen zueinander: Die Stimme ihrer Wehrufe dringt von der verwüsteten Erde bis zu den Pforten des Himmels. 3 Jetzt erheben die Seelen der Menschen ihre Klage zu euch, Heilige des Himmels, sie sagen: Bringt unsere Sache vor den Allerhöchsten. – Hen 9,1-3191 Jub 7,24
4 Da sprachen sie zum Herrn der Welten: Du bist der Herr der Herren, der Gott der Götter, der König der Könige. Der Thron deiner Herrlichkeit besteht durch alle Geschlechter der Welt; dein Name ist heilig, ruhmvoll und in aller Welt gepriesen. 5 Du hast ja alles gemacht und besitzest die Macht über alles. Alles liegt offen und unverhüllt vor deinen Augen. Du siehst alles, und nichts kann sich vor dir verbergen. 6 Du siehst, was Azazel getan, wie er auf Erden allerlei Ungerechtigkeit gelehrt und die ewigen Geheimnisse des Himmels geoffenbart hat, sie, die kennenzulernen die Menschen bestrebt waren, 7 dergleichen Semjaza, dem du die Herrschaft über seine Gefährten verliehen hast. 8 Sie gingen zu den Menschentöchtern auf der Erde, schliefen bei den Weibern und verunreinigten sich; dann machten sie sie mit allen Arten von Sünden bekannt. 9 Die Weiber gebaren Riesen und dadurch ward die ganze Erde von Blut und Ungerechtigkeit erfüllt. 10 Nun schreien die Seelen der Gestorbenen und klagen bis zu des Himmels Pforte. Ihre Klagen sind emporgestiegen, und sie können angesichts der auf Erden verübten Gottlosigkeit nicht aufhören. 11 Und du weißt alles, bevor es geschieht. Du siehst dies und lässest sie gewähren. Du sagst uns nicht, was wir deswegen zu tun haben. – Hen 9,4-11 Rießler8 Gen 6,1f
Die erste von Gott angeordnete Maßnahme im Gericht um die Engel bestand in der Sendung einer Warnung vor der Flut (durch Asarjaljor) an Noah und deren Belehrung zum Überleben (Hen 10,1-3; Gen 6,13-21).
4 Der Herr sprach zu Raphael: Binde den Azazel an Händen und Füßen und wirf ihn in die Finsternis. Öffne die Wüste in Dudael, wirf ihn hinein und lege raue und scharfe Steine auf ihn. 5 Bedecke ihn mit Finsternis, damit er dortbleibt und bedecke sein Gesicht, damit er kein Licht sieht. 6 Und am großen Gerichtstag soll er in die Feuerglut gestoßen werden. 7 Heile die durch die Engel verdorbene Erde und kündige ihre Heilung an, dass sie die Erde heilen, sodass nicht die ganze Menschheit durch das Geheimnis all dessen, was die Wächter und ihre Söhne gelehrt haben, zugrunde gehen. 8 Die ganze Erde ist durch die Lehren des Azazel verdorben worden. Schreibe ihm alle Sünden zu! – Hen 10,4-8
4 2Pet 2,4, Jud 6; Der Name Azazel ist Israel als Sündenbock bekannt, ein Bock, der für Azazel in die Wüste geschickt wurde (Lev 16,8.10) 6 Hen 19,1 9 Der Herr sprach zu Gabriel: Ziehe gegen die falschen Basdarde aus, gegen die Hurensöhne und die Kinder der Wächter bei den Menschen. Treibe sie gegeneinander in den Kampf der Vernichtung, denn sie sollen kein langes Leben haben. 10 Sie werden dich alle bitten, aber ihre Väter werden nichts für sie bewirken, auch wenn sie auf ewiges Leben hoffen, dass jeder von ihnen 500 Jahre lebe. 11 Der Herr sprach zu Michael: „Geh und lasse Semyaza und die anderen mit Frauen verbundenen die Vernichtung ihrer Geliebten wissen, die in der Unreinheit verdorbenen. 12 Wenn sich ihre Söhne gegenseitig erschlagen haben und sie die Vernichtung ihrer Geliebten sehen konnten, dann binde sie für 70 Generationen unter die Hügel der Erde bis zum großen Gerichtstag an ihrer Vollendung, bis das ewige Gericht vollzogen wird. 13 Dann wird man sie in den feurigen Abgrund führen, in die Qual vom ewig verschlossenen Gefängnis. 14 Wenn sie brennen zur Vernichtung werden sie zusammen gebunden bis zum Ende aller Generationen. – Hen 10,9-14
Die verdorbenen Nachkommen der Engel mussten von der Erde verschwinden und die Wächter für 70 Generationen gebunden werden. Wie lange dauern 70 Generationen an? Der Abstieg der Engel geschah in den Tagen des Jared (Hen 6,6; Jub 4,15). Die Wiederentdeckung der Sieben Zeiten (7x354+=Mond-/7x365+=Sonnenzeiten) geben zusammen mit der Restaurierung der Lebensalter vor der Flut wichtige Hinweise, bis wann Jared/Irad (Stadt) von Bestand war!20 Die Stadt bestand 800 JahreMT/LXX vor der Flut für 162MT/LXX/Äth, 62Sam, 61Jub Jahre, d. h. sie hatte von 3044 bis 2866 v. u. Z Bedeutung.
Siebzig Generationen von Siebzig Jahren (4900 Jahre) ab dem Ende der Stadt (2866 v. u. Z.) reichen bis 2035 u. Z (1935Sam/1938B-800).
Chronologie B-930* (ZR + Adams ZeugungsalterMT mit C ergänzt)
Jahre
Person/Titel
Länge
3174
-3044 3174-2944
1 Adam
130
MT
230
LXX
Gen 5,3-5
3084
-3014 2984-2914
4 Kenan
70
MT
170
LXX
Gen 5,12-14 (Gen 4,17)
3074
-3009 2974-2909
5 Mahalalel
65
MT
165
LXX
Gen 5,15-17 (Gen 4,18)
3059
-2969 3044-2866 3042-2863
3 Enos 6 Jared/Irad (Stadt) 8 Methusalem(Mann Gottes)
90
MT
<190
LXX
162 167
LXX
Gen 5,9-11 Gen 5,18-20 Gen 5,25-27
2952
-2836
2 Seth / Fu-hsi
118
C
<
205
LXX
Gen 5,6-8
2840
-2658 2836-2674
9 Lamech (Titel für Musik) 7 Henoch / Shennong
182 165
LXX
65
MT
Gen 5,28-31 Gen 5,21-24
2674
-2575
Huang Di / Tubal-Kain
100
C
Gen 4,22
2575-2490
Niuba / Naama
85
Gen 4,22
2490
-2413
Zhuanxu [*2510]
77
C
2412
-2343
Di Ku / Jubal Lamech (Musikinstrument)
69
C
[182/188
LXX
]
Gen 4,21 Gen 5,28-31
2344
-2334
Zhi
11
C
2333
-2234
10 Noah / Yao [*2353]
99
c
500/99
Gen 5,32;7,11
Chronologie C (=China, mit passender Ergänzung aus Gen-B800)*
Jahre
Herrscher/ -biblisch/ *geb.
Länge
2952
-2850
Fu-hsi / Seth
118
C
B
800
2845-2658
Shennong / Henoch
187
B
800
Gen 5,21-25
2674-2575
Huang Di / Tubal-Kain
100
C
Gen 4,22
2575-2490
Niuba / Naama
Gen 4,22
2490-2413
Zhuanxu [*2510]
77
C
2412-2343
Di Ku / Jubal
69
C
Gen 4,21
2344
-2334
Zhi
11
C
2333-
2234
Noah / Yao [*2353]
99
C
99
Gen 7,11
Jesus predigte 30 u. Z. den Geistern im Gefängnis (1Pet 3,18-20a).
Heute stehen wir zwischen dem Abschluss der sieben Mondzeiten (1945) und dem Abschluss der sieben Sonnenzeiten (2021). Das Geschehen um Jared/Irad und die siebzig Generationen Gefängnis für die Wächter haben bis heute ihre Ausläufer! Die Verzögerung um 15 Jahre (in der Grafik von 2020 bis 2035) wurde wegen der verzögerten Rückkehrsituation Judas aus dem babylonischen Exil (in der Grafik am Ende des ersten Siebeners von 535 bis 521) übertragen. Die Maßgabe von 70 Jahren je Generation ab dem Ende der Stadt bildet somit einen eigenen Strang bis zum Ende des zweiten Siebeners mit Verzögerung (Gen 4,18a; 5,18.19; Hen 6,6; 10,12)!
Die Pflanze der Gerechtigkeit und der Wahrheit
Und vernichte alle Gewalttat von der Erdoberfläche, und jedes Werk der Bosheit soll ein Ende nehmen; und die Pflanze der Gerechtigkeit und der Wahrheit soll erscheinen, und sie wird zum Segen gereichen –; das Werk der Gerechtigkeit und Wahrheit soll mit Freuden gepflanzt werden in Ewigkeit. – Hen 10,16 Siegbert Uhlig21
Von V. 16 an läuft die Rede der Verkündigung des vollkommenen Zustandes aus, der nach diesem nächsten und ersten Gerichte (V. 22) sein wird. Wenn die Unreinheit und Sünde durch das Gericht weggeräumt und ein neuer Boden gelegt ist, erscheint die Pflanze der Gerechtigkeit, das erwählte Volk Israel, und mit ihm eine neue Ordnung der Dinge; über den empirischen Verlauf der Bindung und Erziehung dieses Gottesvolkes wird aber hier ganz weggesehen und sogleich auf die ideale Vollendung des Reiches in fernster Zukunft hinausgeblickt. – August Dillmann22
Auch wir haben die Vollendung, die das Buch Henoch hier ausdrückt noch nicht erreicht! Es fällt uns schwer, eine Gerichtsangelegenheit in der Länge von 70 Generationen (als 4900 Jahren) zu erfassen, Engel, „gebunden bis zum Ende aller Generationen“ (Hen 10,14).
Die Pflanze der Gerechtigkeit wird in den Bilderreden (Hen 37-71), der ersten Traumvision (Hen 83-84) und der Zehnwochenapokalypse angesprochen. Chronologisch zeigt die Wochenapokalypse des Henochs die Entwicklung der Pflanze zur Wahrheit auf (Hen 91+93).
19 Die Apokryphe Bibel am Rande des Alten Testaments. Herausgegeben von Henri Daniel-Rops in Zusammenarbeit mit J. Bonsirven (1959) Zürich; Das Buch Henoch, Seite 29-63
20 Gen 5,18-20. Nach den Erkenntnissen der NBC sind die weiteren Lebensjahre in der Genealogie der Genesis als zurückgewandte Zeitrechnungsangabe und die Zeugungsalter als Lebensalter bzw. Regierungszeiten aufzufassen. Die Septuaginta, der sammaritsche und der äthiopische Text sowie das Jubiläenbuch wurden mit einbezogen. Die Zeit vor der Flut beträgt nur 826 Jahre und entspricht einem Drittel von sieben Mondzeiten. Dieses Gericht für ein Drittel im ersten Siebener wird auch in der Apokalypse des Johannes ausgedrückt (Apk 8,7ff). Der zweite Siebener endet 2021 u. Z.
*Die neue biblische Chronologie und die ägyptische Chronologie (2016) H. Schneider
21 Fn. … Die Pflanze der Gerechtigkeit ist Israel, vgl. 62,8; 84,6; 93,2.5.10; auch GrS 5,3; Jes 61,3; 1QH 6,15; 7,19; 1QS 8,15; Jub 7,34f; AntBibl 28,4; vgl. auch 32,3a (CD 1,7); Jub 1,16; 16,26; 21,24; TestXII Sim 6,3; ApcAbr 29,12; ApcBar(syr) 84,2
22 Das Buch Henoch. Übersetzt und Erklärt von Dr. A. Dillmann (1853) 102f
Und danach geschah es: Henoch berichtete aus den Büchern, und Henoch sprach: „Über die Kinder der Gerechtigkeit und über die Auserwählten der Welt und über die Pflanze der Rechtschaffenheit – darüber will ich zu euch reden, und ich habe es euch, meine Kinder, wissen lassen, ich, Henoch, entsprechend dem, was mir in der Vision des Himmels erschienen ist und (was) ich durch die Rede der heiligen Engel weiß und durch die Tafeln des Himmels erkannt habe.“ – Hen 93,1-2 Siegbert Uhlig
Hen 93,3-4