Das III. Korps und seine Korpstruppen - Uwe Walter - E-Book

Das III. Korps und seine Korpstruppen E-Book

Uwe Walter

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Beschreibung

Das ehemalige III. Korps der Bundeswehr war das jüngste Korps in der "alten" Bundesrepublik Deutschland. Seine Standorte hatte das Korps überwiegend in Hessen und Rheinland-Pfalz sowie im Großraum Würzburg. Wie die beiden Schwesterkorps in Münster und Ulm führte der kommandierende General neben der 2. Panzergrenadierdivision in Kassel, der 5. Panzerdivision aus Diez an der Lahn sowie der 12. Panzerdivision in Veitshöchhheim truppendienstlich weitere acht Korpskommandos in den Bereichen Artillerie, Fernmelder, Flugabwehr, Heeresflieger, Logistik mit Instandsetzung sowie Nachschub, Pioniere und Sanitäter. Zudem unterstand dem Kommandieren General das Heeresmusikkorps 300. Aus dem III. Korps wurde im Rahmen der Einnahme einer neuen Heeresstruktur das Heeresführungskommando, dem Vorgänger des heutigen Kommando deutsches Heer in Strausberg.

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort Bundesministerin der Verteidigung Christine Lambrecht

Einleitung

Chronik III. Korps aus Koblenz

Artilleriekommando 3

Fernmeldekommando 3

Flugabwehrkommando 3

Heeresfliegerkommando 3

Heeresmusikkorps 300

Instandsetzungskommando 3

Nachschubkommando 3

Pionierkommando 3

Sanitätskommando 3

Quellenangaben, Danksagungen und Anhang

Einleitung

Am 8. Mai 1945 erfolgte die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Mit dieser Kapitulation war damit das Ende des zweiten Weltkrieges sowie auch das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland und Europa besiegelt. Niemand konnte im Mai 1945 erahnen, dass schon zehn Jahre später auf deutschem Boden mit der Bundeswehr im Westen und der Nationalen Volksarmee auf dem Gebiet der ehemaligen DDR zwei deutsche Armeen aufgestellt werden.

Doch spätestens bei der Potsdamer Konferenz im Juli 1945 zeichnete sich der beginnende „Kalte Krieg“ ab, was bereits im Jahr 1949 mit der Gründung zweier deutscher Staaten endete.

Bereits im Jahre 1950 wurde aufgrund der Westanbindung der Regierung Adenauer das Amt Blank geschaffen, das sich mit der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland befasste. Unter Leistung des ehemaligen Wehrmachtsgenerals Adolf Heusinger wurden Denkschriften verfasst, in der die Stärke der Landstreitkräfte rund 250.000 Mann betragen sollten. Neben den Korpsstäben und den dazugehörenden Korpstruppen sah es eine Divisionsstärke von zwölf Divisionen vor. Die Divisionen sollten sowohl Panzer- als auch Panzergrenadierdivisionen werden.

Mit Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur NATO im Mai 1955 wurde das Amt Blank in das heutige Bundesministerium der Verteidigung umbenannt und bereits am 12. November 1955, dem 200. Geburtstag von Gerhard Johann David Scharnhorst, wurden die ersten Freiwilligen in Andernach in die Bundeswehr aufgenommen. Diese Freiwilligen kamen größtenteils von dem Bundesgrenzschutz, der 1951 aufgestellt wurde und bereits eine militärische Gliederung erhalten hatte.

Am 1. April 1957 wurden die ersten Wehrpflichtigen in die neue deutsche Armee eingezogen und es konnten zügig neue Verbände aufgestellt werden. Die Panzer- und Grenadierdivisionen unterstanden den drei Korps und wurden bereits 1959 in Panzer- und Panzergrenadierdivisionen umgegliedert. Die Kampfgruppen wurden zu Brigaden. Zudem gab es noch eine Luftlande- sowie eine Gebirgsdivision und alle Divisionen des deutschen Heeres waren komplett in die NATO- Kommandostruktur eingebunden.

Anfang der 1960iger Jahre wurde das Kommando der Territorialen Verteidigung geschaffen, deren Verbände mit Reservisten aufgefüllt wurden und direkt dem Bundesministerium der Verteidigung unterstanden. Das Kommando der Territorialen Verteidigung wurde Anfang der 1970iger Jahre zu den drei Territorialkommandos Nord, Süd sowie Schleswig-Holstein.

Damit gliederte sich das deutsche Heer in die Bereiche Feldheer, das der NATO unterstellt sowie das Territorialheer, welches dem Bundesministerium der Verteidigung unterstellt war.

Anfang der 1970iger Jahre wurde das sogenannte Jägerkonzept entwickelt, in dem die Panzergrenadierdivisionen in Kassel und Regensburg in Jägerdivisionen umgegliedert wurden. Damit unterstanden dem deutschen Heer in zwölf Divisionen, dreizehn Panzer-, elf Panzergrenadierbrigaden, drei Jäger-, drei Luftlande- und zwei Gebirgsjägerbrigaden.

Die Korps erlebten eine Steigerung dadurch, dass jedes der drei deutschen Korps zum Beispiel ein Panzerregiment oder eigene Flugabwehrverbände erhielten. Doch auch diese Gliederung sollte schon bald überholt sein, da ab Mitte der 1970iger Jahre drei weitere Brigaden neu aufgestellt wurden, die zunächst Modellbrigaden zur Erprobung der Heeresstruktur IV waren.

Die Heeresstruktur IV wurde Anfang der 1980iger Jahre eingenommen. Die beiden Jägerdivisionen wurden wieder in Panzergrenadierdivisionen zurückgliedert und auch die erste sowie siebte Panzergrenadierdivision wurden in eine Panzerdivision umgegliedert.

Diese Heeresstruktur hatte zur Folge, dass es in den Brigaden neben drei nun vier Kampftruppenbataillone gab und das die sogenannten „1er“-Bataillone gemischte Bataillone waren, die sowohl Panzer- als auch Panzergrenadierkompanien enthielten.

In der Heeresstruktur IV nahm das deutsche Heer seinen größten Umfang während des „Kalten Krieges“ ein.

Als Mitte der 1980iger Jahre die ersten Signale der Entspannung zwischen Ost und West deutlich wurden, wurde erstmalig auch über eine Reduzierung der Truppenstärke der Bundeswehr diskutiert. Zunächst mussten jedoch die Verbände der Nationalen Volksarmee in die Bundeswehr integriert und gleichzeitig die Truppenstärke auf rund 370.000 Mann, die im Zwei-Plus-Vier-Vertrag vom 12. September 1990 festgelegt wurde, reduziert werden. Daher wuchs das deutsche Heer zunächst auf vierzehn Divisionen und insgesamt dreiundvierzig Kampfbrigaden, inklusive der 1989/1990 neu aufgestellten deutsch-französischen Brigade, an.

In den Jahren 1993/1994 wurden die ersten Grundlagen für die heutige Heeresstruktur gelegt, als das Kommando Luftbewegliche Kräfte / 4. Division durch Fusion der 4. Panzergrenadierdivision und der 1. Luftlandedivision aufgestellt wird. Zugleich erhielten die Panzer- und Panzergrenadierbrigaden eine Einheitsgliederung mit je zwei Panzergrenadier- und zwei Panzerbataillonen sowie ein Panzerartilleriebataillon.

Die deutschen Heeresverbände wären bis zu diesem Zeitpunkt durch die NATO-Kommandostruktur geführt worden. Diese Neuerung machte jedoch ein deutsches Führungshauptquartier nötig und das III. Korps in Koblenz wurde in das Heeresführungskommando umgegliedert. Das I. und II. Korps wurden zu multinationalen Korps umgegliedert und wurden das I. deutsch-niederländische Korps sowie das II. deutsch-amerikanische Korps umbenannt. Heute sind deutsche Soldaten zudem im Eurokorps in Straßburg sowie im Korps Nordost in Stettin stationiert.

Mit der Aufstellung des Kommandos Spezialkräfte im Jahr 1996 wurde erstmals ein deutscher Bundeswehrverband aufgestellt, der auch für weltweite Kommandooperationen befähigt ist.

Ab dem Jahr 1997 wurde die Heeresstruktur VI „Neues Heer für neue Aufgaben“ eingenommen und so wurden beispielsweise die Heeresfliegerverbände in der Heeresfliegerbrigade (Transporthubschrauber CH-53 und BELL UH-1D) sowie der in Fritzlar stationierten Luftmechanisierten Brigade 1 die Panzerabwehrhubschrauber eingegliedert. Die Heeresunterstützungsverbände wurden etwa in die Logistikbrigaden eingegliedert, die sowohl die Nachschub- und die Instandsetzungsverbände des Heeres führten.

Anfang der Jahrtausendwende wurde der noch heute anhaltende Transformationsprozess eingeleitet, der auch weitere starke Einschnitte in die Stärke des deutschen Heeres bedeutet.

Das kurz zuvor aufgestellte Heerestruppenkommando, welches einen großen Teil der ABC-Abwehrverbände, die Flugabwehrverbände, die Pionierverbände, der Artillerieverbände sowie der logistischen Einheiten führte, wurde nach nur fünfjährigem Bestehen wieder aufgelöst. Als letztes deutsches Korps wurde das IV. Korps in Potsdam aufgelöst und das Personal zur Aufstellung des heutigen Einsatzführungskommandos herangezogen.

Aufgelöst wurde auch das Kommando Luftbewegliche Kräfte / 4. Division, das zur Division Spezielle Operationen herangezogen wurde. Diese Division führte die Luftlandebrigaden 26 und 31 sowie das Kommando Spezialkräfte.

Die luftmechanisierte Brigade 1 führte zukünftig auch die luftverladbaren Infanteriekräfte im Jägerregiment 1 und wurde in die Luftbewegliche Brigade 1 umgegliedert.

Einen besonders heftigen Einschnitt erfuhren nicht nur das deutsche Heer – sondern alle Teilstreitkräfte – mit der Aussetzung der Wehrpflicht im Oktober 2011. Seit dieser Zeit besteht die Bundeswehr nur noch aus Berufs- und Zeitsoldaten sowie freiwillig Wehrdienstleistenden.

Die Transporthubschrauber CH-53 wurden an die Luftwaffe übergeben und die Heeresflugabwehrtruppe aufgelöst.

Unter die Streitkräftebasis, einem weiteren Organisationsbereich der Bundeswehr, wechselten die ABC-Abwehrtruppe sowie die Militärmusik.

Die Division Spezielle Operationen wurde in die Division Schnelle Kräfte umgegliedert und führt nun neben den Luftlandeverbänden und dem Kommando Spezialkräfte auch die luftbeweglichen Einheiten des deutschen Heeres.

Das Heeresführungskommando in Koblenz und der Führungsstab des Heeres wurden zum Kommando Heer in Strausberg zusammengelegt.

Nachdem in den vergangenen fast dreißig Jahren die Bundeswehr drastisch reduziert wurde, beginnt Mitte der 2010er-Jahre nun eine Neuausrichtung und es werden neue Truppenteile wieder aufgestellt. Als Beispiele hier ist das Panzerbataillon 363 in Hardheim oder das „Kommando Hubschrauber“ in Bückeburg zu nennen, die beide bereits aufgestellt wurden.

Am 24. Februar 2022 erfolgte nicht nur für die politischen Verantwortlichen in Bund und Ländern, sondern auch für die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland eine „Zeitenwende“ in der europäischen Militär- und Sicherheitspolitik. Seit diesem Tag herrscht wieder auf dem europäischen Kontinent ein Krieg. Soldaten der russischen Föderation versuchen in einem Angriffskrieg die Unabhängigkeitsbestrebungen des ukrainischen Volkes niederschlagen. Ein Verbrechen, dass meine Generation nicht für möglich gehalten hat, da wir seit mehr als siebzig Jahren friedlich in Europa miteinander leben.

Aufgrund dieser „Zeitenwende“ erklärt der heutige Bundeskanzler Olaf Scholz am 27. Februar im deutschen Bundestag, dass ein Sondervermögen über einhundert Milliarden Euro für die Bundeswehr geschaffen werden soll und mittlerweile auch im Grundgesetz verankert ist. Das Sondervermögen soll nach jetzigem Stand für die dringend benötigte Ausrüstung unserer Soldaten***innen und des Großgerätes verwendet werden.

Das Kommando Heer in Strausberg gliedert sich im September 2022 in:

1. Panzerdivision in Oldenburg, mit der unterstellten Panzerlehrbrigade 9, der Panzerbrigade 21 „Lipperland“ sowie der Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ und diversen Divisionstruppenteilen, wie etwa das Artillerielehrbataillon 325. Multinational führt die norddeutsche Division die 43. mechanisierten Brigade der niederländischen Armee.

10. Panzerdivision in Veitshöchheim, mit der unterstellten Panzerbrigade 12 „Oberpfalz“, der Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ sowie der Panzergrenadierbrigade 37 „Sachsen“ und den deutschen Anteil der Deutsch-Französische Brigade. Zudem unterstehen als Divisionstruppenteile etwa die Artilleriebataillone 131 und 345.

Division Schnelle Kräfte in Stadtallendorf, die die Luftlandebrigade 1 mit den Fallschirmjägerregimentern 26 und 31 truppendienstlich führt sowie das Kommando Spezialkräfte. Zudem untersteht der Division das Kommando Hubschrauber in Bückeburg, dem die Transporthubschrauberregimenter 10 und 30 sowie das Kampfhubschrauberregiment 36 unterstellt sind. Multinational untersteht der Division Schnelle Kräfte die 11. Luftmobile Brigade der niederländischen Armee.

Ausbildungskommando in Leipzig, dem etwa die Artillerieschule in Idar-Oberstein oder das Ausbildungszentrum Munster untersteht.

Amt für Heeresentwicklung in Köln.

Chronik III. Korps aus Koblenz

Das III. Korps der Bundeswehr in Koblenz war das jüngste der drei Korps in der „alten“ Bundesrepublik und wurde im Gegensatz zu den beiden Schwesterkorps in Münster und Ulm erst ein gutes Jahr später aufgestellt.

Seine Geschichte beginnt im März 1957, als mit Aufstellungsbefehl Nr. 53 des Führungsstabes des Heeres in Koblenz die Aufstellung des Stabes und der Stabskompanie III. Korps zum 1. April 1957 befohlen wird.

Das Koblenzer Vorkommando bestand aus siebzehn Offizieren sowie dreiundvierzig Unteroffizieren, die als Personalabgaben der Schwesterkorps nach Koblenz versetzt wurden.