Das Jenseits II - der Jenseitsweg - Harry Eilenstein - E-Book

Das Jenseits II - der Jenseitsweg E-Book

Harry Eilenstein

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Beschreibung

Die Reihe: Die 87 Bände umfassende Reihe "Die Götter der Germanen" stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archäologischen Funde detailliert dar. Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die Zusammenhänge zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn möglich, deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und Altsteinzeit. Das Buch: Die Jenseitsreise ist die Grundlage fast aller germanischer Mythen: die nächtliche bzw. winterliche Reise der Sonne (Tyr) durch die Unterwelt, die Ritte des Schamanengottes Odin ins Jenseits, die Fahrten des Thor ins Land der Riesen, das Zurückholen des Getreides (Sifs Haar) durch die Zwerge usw. Auch die Sagas beruhen weitestgehend auf umgedeuteten Jenseitsreisen, die die Helden zur Jenseitsinsel, in die Magiebucht (Gandvik), zu der Jenseitsgöttin (Riesin, Königstochter) und in viele andere Abenteuer führen. Daher ist die Kenntnis der Jenseits-Symbolik der Germanen eine wesentliche Grundlage für das Verständnis ihrer Rituale, Mythen, Lieder und Sagas.

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Bücher von Harry Eilenstein

Astrologie

Astrologie (496 S.)Photo-Astrologie (428 S.)Die astrologischen Aspekte (88 S.)Horoskop und Seele (120 S.)

Magie

Handbuch für Zauberlehrlinge (408 S.)Telepathie für Anfänger (60 S.)Telepathie für Fortgeschrittene (52 S.)Tarot (104 S.)Physik und Magie (184 S.)Die Magie-Formel (156 S.)Krafttiere – Tiergöttinnen – Tiertänze (112 S.)Schwitzhütten (524 S.)

Meditation

Der Lebenskraftkörper (230 S.)Die Chakren (100 S.)Das Chakren-System mit den Nebenchakren (296 S.)Meditation (140 S.)Drachenfeuer (124 S.)Reinkarnation (156 S.)

Kabbala

Kursus der praktischen Kabbala (150 S.)Eltern der Erde (450 S.)Blüten des Lebensbaumes:
Die Struktur des kabbalistischen Lebensbaumes (370 S.)Der kabbalistische Lebensbaum als Forschungshilfsmittel (580 S.)Der kabbalistische Lebensbaum als spirituelle Landkarte (520 S.)

Religion allgemein

Muttergöttin und Schamanen (168 S.)Göbekli Tepe (472 S.)Totempfähle (440 S.)Christus (60 S.)Dakini (80 S.)Vajra (76 S.)

Ägypten

Hathor und Re 1: Götter und Mythen im Alten Ägypten (432 S.)Hathor und Re 2: Die altägyptische Religion – Ursprünge, Kult und Magie (396 S.)Isis (508 S.)

Indogermanen

Die Entwicklung der indogermanischen Religionen (700 S.)Wurzeln und Zweige der indogermanischen Religion (224 S.)

Germanen

Die Götter der Germanen (87 Bände)Odin (300 S.)

Kelten

Cernunnos (690 S.)Der Kessel von Gundestrup (220 S.)Der Chiemsee-Kessel (76)

Psychologie

Über die Freude (100 S.)Das Geheimnis des inneren Friedens (252 S.)Das Beziehungsmandala (52 S.)Gefühle und ihre Verwandlungen (404 S.)einsgerichtet (140 S.)Liebe und Eigenständigkeit (216 S.)Von innerer Fülle zu äußerem Gedeihen (52 S.)Die Symbolik der Krankheiten (76 S.)

Kunst

Herz des Tanzes – Tanz des Herzens (160 S.)

Drama

König Athelstan (104 S.)

Die Themen der einzelnen Bände der Reihe „Die Götter der Germanen“

Die Entwicklung der germanischen ReligionLexikon der germanischen ReligionDer ursprüngliche Göttervater TyrTyr in der Unterwelt: der Schmied WielandTyr in der Unterwelt: der Riesenkönig Teil 1Tyr in der Unterwelt: der Riesenkönig Teil 2Tyr in der Unterwelt: der ZwergenkönigDer Himmelswächter HeimdallDer Sommergott BaldurDer Meeresgott: Ägir, Hler und NjördDer Eibengott UllrDie Zwillingsgötter AlcisDer neue Göttervater Odin Teil 1Der neue Göttervater Odin Teil 2Der Fruchtbarkeitsgott FreyrDer Chaos-Gott LokiDer Donnergott ThorDer Priestergott HönirDie GöttersöhneDie unbekannteren GötterDie Göttermutter FriggDie Liebesgöttin: Freya und MenglödDie ErdgöttinnenDie Korngöttin SifDie Apfel-Göttin IdunDie Hügelgrab-Jenseitsgöttin HelDie Meeres-Jenseitsgöttin RanDie unbekannteren JenseitsgöttinnenDie unbekannteren GöttinnenDie NornenDie WalkürenDie ZwergeDer Urriese YmirDie RiesenDie RiesinnenMythologische WesenMythologische Priester und PriesterinnenSigurd/SiegfriedHelden und GöttersöhneDie Symbolik der Vögel und InsektenDie Symbolik der Schlangen, Drachen und UngeheuerDie Symbolik der HerdentiereDie Symbolik der RaubtiereDie Symbolik der Wassertiere und sonstigen TiereDie Symbolik der PflanzenDie Symbolik der FarbenDie Symbolik der ZahlenDie Symbolik von Sonne, Mond und SternenDas JenseitsSeelenvogel, Utiseta und EinweihungWiederzeugung und WiedergeburtElemente der KosmologieDer WeltenbaumDie Symbolik der Himmelsrichtungen und der JahreszeitenMythologische MotiveDer TempelDie Einrichtung des TempelsPriesterin – Seherin – Zauberin – HexePriester – Seher – ZaubererRituelle Kleidung und SchmuckSkalden und SkaldinnenKriegerinnen und Ekstase-KriegerDie Symbolik der KörperteileMagie und RitualGestaltwandlungenMagische WaffenMagische Werkzeuge und GegenständeZaubersprücheGöttermetZaubertränkeTräume, Omen und OrakelRunenSozial-religiöse RitualeWeisheiten und SprichworteKenningarRätselDie vollständige Edda des Snorri SturlusonFrühe SkaldenliederMythologische SagasHymnen an die germanischen Götter

Inhaltsverzeichnis

Das Kapitel I, in dem die Hügelgräber betrachtet werden, bildet den Band 49a, da es sehr umfangreich ist.

II Das Jenseits allgemein

Das Jenseits

a) Thorstein Viking-Sohn

b) Gylfi

c) Gylfi

d) Gylfi

e) Beowulf

f) Eirek

f) Alwis

g) Thorstein Viking-Sohn

h) Thorstein Viking-Sohn

i) Ältere Huldar-Saga

j) Eirek

k) Ältere Huldar-Saga

l) Lachstal

m) Grim

n) Orkney-Leute

o) Thorstein Viking-Sohn

p) Thorstein Haus-Macht

q) Sörli

r) Bjarni Ason

s) Die Unterwelt in anderen Mythologien

t) Zusammenfassung

III Das Jenseitswasser

Der Jenseitsfluß in der germanischen Überlieferung

a) Gylfi

b) Gylfi

c) Grimnir

d) Groa-Galdr

e) Wafthrudnir

f) Grimnir

g) Gylfi

h) 2. Helgi-Lied

i) Grimnir

j) Skaldskaparmal

k) Husdrapa

l) Harbard

m) Sonnenlied

n) Völuspa

o) Beowulf

p) Bjarni ason

q) Redewendung

s) Thorstein Haus-Macht

t) Sinfiötlis Ende

u) Gesta danorum

v) Eirek

w) Nial

x) Thorstein Viking-Sohn

y) Heidarviga

z) Gesta danorum

aa) Yngvar

ab) Hervor

ac) Asmund

ad) Brünhilds Hel-Fahrt

ae) Lokasenna

af) 2. Sigurd-Lied

ag) Kenningar

ah) Grimm: Mythologie

ai) Zusammenfassung

Der Jenseitsfluß bei den Indogermanen

a) Kelten

b) Römer

c) Germanen

d) Balten

e) West-Indogermanen

f) Süd-Indogermanen

g) Perser

h) Griechen

i) Ost-Indogermanen

j) Indogermanen

k) Zusammenfassung

Der Jenseitsfluß bei den nostratischen Völkern

a) Finnen

b) Sumerer

c) Ägypter

d) Harappa

e) Göbekli Tepe

f) Zusammenfassung

IV Das Wasser

V Der Brunnen und die Quelle

Der Brunnen und die Quelle bei den Germanen

a) Loddfafnir

b) Völuspa

c) Gylfi

d) Skaldskaparmal

e) Gylfi

f) Gylfi

g) Gylfi

h) Gylfi

i) Sonnenlied

j) Gylfi

k) Nibelungen

l) Ortnit

m) Wolfdietrich

n) Wolfdietrich

o) Märchen

p) „Zwirnsfaden“-Symbol

q) historische heilige Quellen

r) Zusammenfassung

Der Brunnen und die Quelle bei den Indogermanen

a) Kelten

b) Römer

c) Kelto-Romanen

d) Germanen

e) Germano-Romanen

f) Slawen

g) Balten

h) Balto-Slawen

i) West-Indogermanen

j) Hethiter

k) Süd-Indogermanen

l) Perser

m) Inder

n) Indo-Perser

o) Skythen

p) Skytho-Inder

q) Griechen

r) Ost-Indogermanen

s) Indogermanen

Der Brunnen und die Quelle bei anderen Völkern

a) Christentum

b) Europa

c) Jericho

d) Tunesien

e) Altsteinzeit

f) Zusammenfassung

VI sonstige Jenseitswasser-Motive

Die Meer der Ran

a) Skaldskaparmal

b) 1. Helgi-Lied

c) Helgi Hiövard-Sohn

d) Fridthjof

e) Gylfi

f) Grimnir

g) Zusammenfassung

Der große Strudel in der germanischen Überlieferung

a) Skaldskaparmal

b) Skaldskaparmal

c) Yngvar

d) Grimm: Mythologie

e) Zusammenfassung

VII Ginnungagap

Ginnungagap in der germanischen Überlieferung

a) „Ginnungagap“

b) Völuspa

c) Gylfi

d) Gylfi

e) Rabenzauber

f) Gylfi

g) Thorstein Viking-Sohn

h) Thorstein Haus-Macht

i) Der große Strudel

j) Zusammenfassung

Ginnungagap in der indogermanischen Überlieferung

a) Germanen

b) Inder

c) Indogemanen

Ginnungagap in der jungsteinzeitlichen Überlieferung

a) Indogermanen

b) Sumer

c) Juden

d) Ägypten

e) Zusammenfassung

Ginnungagap in der altsteinzeitlichen Überlieferung

a) nostratische Völker

b) China

c) Indianer

d) Afrika

e) Zusammenfassung

VIII Die Jenseitsbarke

Das Schiff Hringhorni des Baldur

a) Gylfi

b) Skaldskaparmal

c) Zusammenfassung

Das Schiff Skidbladnir des Freyr

a) „Skidbladnir“

b) Grimnir

c) Skaldskaparmal

d) Grimnir

e) Gylfi

f) Heimskringla

g) Skaldskaparmal

h) Gylfi

i) Jenseitsreise-Fell

j) Zusammenfassung

Der Knochen des Ullr

a) Gesta danorum

b) Zusammenfassung

Das Schiff Naglfar des Hymir und des Loki

a) „Naglfar“

b) Gylfi

c) Gylfi

d) Gylfi

e) Gylfi

f) Völuspa

g) Gylphi

h) Skaldskaparmal

i) Tullstorp

j) Ragnarsdrapa

k) Thulur

l) Thulur

m) Gamli der hochaufragende Skalde

n) Kenningar

o) Ardre

p) Das Nagel-Schiff bei den Indogermanen

q) Zusammenfassung

Der Nachen des Odin

a) Sinfiötlis Ende

b) Völsungen

c) Harbard

d) Zusammenfassung

Das Boot der Sonne

a) Felsritzungen

b) Grimnir

c) Liknarbraut

d) Zusammenfassung

Schiffsbestattungen

a) Beowulf

b) Atli

c) Lachstal

d) Ibn Fadlan

e) Heliga Trefaldighet

f) Zusammenfassung

Schiffs-Steinsetzungen

a) Schiffs-Steinsetzungen in Skandinavien

b) Zusammenfassung

Besondere Schiffe

a) Thorstein Viking-Sohn

b) Halfdan Brana-Ziehsohn

c) Grimm: Mythologie

d) Zusammenfassung

Zusammenfassung: Die Jenseitsbarke

Das Jenseitsreiseschiff bei den Indogermanen

IX Der Jenseitsfährmann

Der Jenseitsfährmann

a) Sinfiötlis Ende

b) Völsungen

c) Harbard

d) Völuspa

e) Zusammenfassung

Der Jenseitsfährmann bei den Indogermanen

a) Kelten

b) Etrusker

c) Inder

d) Griechen

e) Indogermanen

Der Jenseitsfährmann bei anderen Völkern

a) Sumerer

b) Ägypten

c) China

d) Indianer

e) Zusammenfassung

X Die Jenseitsinsel

Die Insel „Hler“

a) Skaldskaparmal

b) Fundinn Noregr

c) Chronicon lethrense

d) Oddrun

e) Harbard

f) Zusammenfassung

Die Insel „Gilling“

a) König Olaf

b) Zusammenfassung

Die Insel „Fenring“

a) Saga-Bruchstück

b) Zusammenfassung

Die Eschen-Insel

a) Gautrek

b) Zusammenfassung

Die Insel „Thruma“

a) Gautrek

b) Zusammenfassung

Die Insel „Säwarstad“

a) Wölund

b) Zusammenfassung

Die Insel des Utgardloki

a) Gesta danorum

b) Zusammenfassung

Die Insel der Riesen

a) Hamburgische Kirchengeschichte

b) Zusammenfassung

Die Insel des Brenner

a) Thorstein Viking-Sohn

b) Zusammenfassung

Odins Walaskialf

a) „Walaskialf“

b) Gylfi

c) Zusammenfassung

Odins Hlidskialf

a) „Hlidskialf“

b) Gylfi

c) Gylfi

d) Rabenzauber

e) Grimnir

f) Gylfi

g) Zusammenfassung

Die Insel „Barrey“

a) Gylfi

b) Zusammenfassung

Die Insel der Göttin Nerthus

a) Tacitus: Germania

b) Zusammenfassung

Die Insel „Allgrün“

a) Harbard

b) Zusammenfassung

Die Insel der Laufey

a) Gylfi

b) Sörli

c) Zusammenfassung

Die Insel der Riesin Horn-Neb

a) Sturlaug

b) Zusammenfassung

Die Insel des Ulf Ermenrekr-Sohn

a) Ältere Huldar-Saga

b) Zusammenfassung

Die Zwergeninsel

a) Skaldskaparmal

b) Zusammenfassung

Die Insel „Lyngwi“

a) Gylfi

b) Zusammenfassung

Der Jenseitsort „Ulfdalir“

a) Wieland

b) Zusammenfassung

Die Dracheninsel

a) Gesta danorum

b) Gesta Danorum

c) Zusammenfassung

Die Insel „Varinsey“

a) Völsungen

b) Zusammenfassung

Die Insel der Asen

a) Gautrek

b) Zusammenfassung

Die Insel „Samsö“

a) Ägirs Trinkgelage

b) Zusammenfassung

Die Insel des Heimdall und des Loki

a) Husdrapa

b) Skaldskaparmal

c) Zusammenfassung

Die Insel des Hedin und des Högni

a) Sörli

b) Zusammenfassung

Die Insel „Soleyar“

a) Gesta danorum

b) Zusammenfassung

Vifils Insel

a) Thorstein Viking-Sohn

b) Zusammenfassung

Die Insel der Blaumenschen

a) Sörli

b) Zusammenfassung

Die Insel „Gotland“

a) Gotländer-Geschichte

b) Zusammenfassung

Die Insel des Geirröd

a) Thorsdrapa

b) Zusammenfassung

Die Insel des Hrungnir

a) Haustlöng

b) Zusammenfassung

Die Insel „Tholley“

a) „Tholley“

b) 1. Helgi-Lied

c) Zusammenfassung

Der „Holmgang“

a) Gunnlaug

b) Ertränken auf einer Schäre

c) Zusammenfassung

Mit „Insel“ gebildete Personennamen

a) Personennamen

b) Zusammenfassung

Zusammenfassung: Germanen

Die Jenseitsinsel bei den Indogermanen

a) Kelten

b) Germanen

c) Griechen

Die Jenseitsinsel bei den nostratischen Völkern

a) Sumer

b) Ägypter

Die Jenseitsinsel bei anderen Völkern

Zusammenfassung: allgemein

XI Die Jenseitsbrücke

Die Jenseitsbrücke in der germanischen Überlieferung

a) Gylfi

b) Eirek

c) Gesta danorum

d) Gesta danorum

e) Liknarbraut

f) Gesta danorum

g) Sigdrifa

h) 2. Helgi-Lied

i) Grimnir

j) Runensteine

k) Grimm: Mythologie

l) Zusammenfassung

Die Jenseitsbrücke bei den Indogermanen

a) Germanen

b) Perser

c) Zusammenfassung

XII Das Himmels-Jenseits

Die Regenbogenbrücke bei den Germanen

a) Drei Namen der Regenbogenbrücke

b) Havamal

c) Gylfi

d) Fafnir

e) 2. Helgi-Lied

f) Grimnir

g) Grimnir

h) Lokasenna

i) Rabenzauber

j) Husdrapa

k) Rabenzauber

l) Grimm: Mythologie

k) „Regenbogen über Verurteilten“

l) Zusammenfassung

Der Regenbogenbrücke bei den Indogermanen

Der Regenbogenbrücke in der Jungsteinzeit

Der Regenbogenbrücke in der Altsteinzeit

XIII Die Jenseitsgrenze

Der Düsterwald der Hel

a) Wieland

b) Skaldskaparmal

c) Gylfi

d) Gylfi

e) Lokasenna

f) Styrbjarnar

g) Skirnir

h) Alwis

i) Kenningar

j) Völuspa

k) Eirek

l) Thorstein Haus-Macht

m) Ältere Huöldar-Saga

n) Zusammenfassung

Die Jenseitsberge

a) Gylfi

b) Thorstein Viking-Sohn

c) Helgi Thorisson

d) Schneewittchen

e) Zusammenfassung

Die Waberlohe

a) Waberlohe

b) Ibn Fadlan

c) Gylfi

d) Fafnir

e) Völsungen

f) Brünhilds Hel-Fahrt

g) Skirnir

h) Fiölswin

i) Skaldskaparmal

j) Völsungen

k) Hyndla

l) Eirek

m) Sonnenlied

n) Hervor

o) Grimm: Mythologie

p) Zusammenfassung

Die Jenseitsmauer

a) Ibn Fadlan

b) Gesta danorum

c) Fiölswin

d) Skaldskaparmal

e) Chronicon Lethrense

f) Zusammenfassung

Das Jenseitstor

a) Jenseitstor-Name

b) Gylfi

c) Skirnir

d) Lilja

e) Groa-Galdr

f) Hügelgräber

g) Hobro

h) Herzsprung-Schilde

j) Völuspa

k) Hervor

l) Völuspa

m) Kenningar

n) Halfdan Brana-Ziehsohn

o) Grimm: Mythologie

p) Havamal-Runenlied

q) Hervor

r) Kurzes Sigurd-Lied

s) Völsungen

t) Gylfi

u) Grimnir

v) Ägirs Trinkgelage

w) Sonnenlied

x) Fiölswinn

y) Skirnir

z) Ibn Fadlan

aa) Völsa

ab) Gesta danorum

ac) Grettir

ad) Sörli

ae) Eyrbyggja

af) Norna-Gest

ag) Groa-Galdr

ah) Eyrbyggja

ai) Bayeux

aj) Kenningar

ak) Totentor bei den Griechen

al) Tempeltor

am) Zusammenfassung

Das Jenseitstor-Gitter

a) Gylfi

b) Lokasenna

c) Grimnir

d) Sonnenlied

e) Gylfi

f) Fiölswin

g) Kenningar

h) Zusammenfassung

Der Jenseitswächter

a) Gylfi

b) Fiölswin

c) Eirek

d) Heimdall

e) Der Jenseitswächter bei den Indogermanen

f) Zusammenfassung

Der Jenseitstor-Hund

a) Völuspa

b) Gylfi

c) Fiölswin

d) Grimnir

e) Einhand-Egil

f) Der Jenseitstor-Hund bei den Indogermanen

g) Zusammenfassung

Die Jenseitsleiter

a) Liknarbraut

b) Eirek

c) Die Jenseitsleiter bei den Indogermanen

d) Die Jenseitsleiter bei anderen Völkern

e) Zusammenfassung

XIV Das Jenseits als Ort

Die Heide in der germanischen Überlieferung

a) 1. Helgi-Lied

b) 2. Sigurd-Lied

c) Skaldskaparmal

d) Völsungen

e) 2. Sigurd-Lied

f) 1. Sigurd-Lied

g) Norna-Gest

h) Skaldskaparmal

i) Völsungen

j) Fafnir

k) Kenningar und Heitis

l) Zusammenfassung

Das Lichtland

a) „Aurwang“

b) Fiölswin

c) Zusammenfassung

Die Jenseitshalle

a) Völuspa

b) Gylfi

c) Gylfi

d) Wegtam

e) Völuspa

f) Fiölswin

g) Thorsteinn Haus-Macht

h) Thorstein Viking-Sohn

i) Die Jenseitshalle bei den Indogermanen

j) Zusammenfassung

XV Die Jenseits-Geographie

Der Jenseitsweg

a) Hel-Fluß

b) Gylfi

c) Gesta danorum

d) Sonnenlied

e) Gylfi

f) Grimnir

g) Harbard

h) Gylfi

i) Brünhilds Hel-Fahrt

j) Völsungen

k) 2. Sigurd-Lied

l) Skaldskaparmal

m) Thorsdrapa

n) Eirek

o) Tempel von Uppsala

p) Zusammenfassung

Der Jenseitsweg bei den Indogermanen

a) Germanen

b) Hethiter

c) Inder

Die Jenseitsreise bei den Germanen

a) Lieder

b) Mythen

c) Sagas

d) Augenzeugen

e) archäologische Funde

f) Zusammenfassung

Die Jenseitsreise bei den Indogermanen

a) Kelten

b) Römer

c) Germanen

d) Hethiter

e) Inder

f) Perser

e) Griechen

f) Indogermanen

Die Verwendung der Jenseitsreise-Symbolik

Die National-Epen der Indogermanen

XVI Sonstiges

Die Hel-Haut

a) Landnamabok

b) König Half

c) Geirmund

d) Landnamabok

e) Faröer: Högni

f) Zusammenfassung

Themenverzeichnis

II Das Jenseits allgemein

II 1. Das Jenseits

Die meisten Aspekte des Jenseits werden in den noch folgenden Kapiteln beschrieben. In dieser Einführung finden sich lediglich die allgemeinen Beschreibungen des Jenseits.

II 1. a) Die Saga über Thorstein Viking-Sohn

„Hel“ bedeutet „Höhle“ und ist sowohl die Grabkammer im Hügelgrab als auch die Jenseitsgöttin selber.

Er war über diese Begegnung mit Thorstein sehr glücklich, denn es schien Bele, als ob er ihn aus dem Reich der Hel zurückerhalten hätte.

II 1. b) Gylfis Vision

Die Unterwelt wurde auch als „Niflhel“ bezeichnet. „Hel“ bedeutet „Höhle“ und auch „Frau in der Höhle“, d.h. die Jenseitsgöttin als die Wiederzeugungs-Geliebte im Hügelgrab („Höhle“), die dann zu der Totengöttin Hel wurde. „Nifl“ bedeutet „Nebel“, aber wurde auch für „dunkel, unsichtbar“ und für „zum Jenseits gehörig“ verwendet.

„Niflhel“ ist somit die „Jenseitshöhle“, also die Grabkammer im Hügelgrab.

Da frug Gangleri: „Wem gehört das Roß Sleipnir? Oder was ist von ihm zu sagen?“

Har antwortete: „Nicht magst Du von Sleipnir Kunde haben, wenn Du nicht weißt, bei welchem Anlaß er erzeugt wurde, und das wird Dich wohl der Erzählung wert dünken.

Es geschah früh bei der ersten Niederlassung der Götter, als sie Midgard erschaffen und Walhall gebaut hatten, daß ein Baumeister kam und sich erbot, eine Burg zu bauen in drei Halbjahren, die den Göttern zum Schutz und Schirm wäre wider Bergriesen und Hrimthursen, wenn sie gleich über Midgard eindrängen. Aber er bedingte sich das zum Lohn, daß er Freyja haben sollte und dazu Sonne und Mond.

Da traten die Asen zusammen und hielten Rat und gingen den Kauf ein mit dem Baumeister, daß er haben sollte was er anspräche, wenn er in einem Winter die Burg fertig brächte; wenn aber am ersten Sommertag noch irgend ein Ding an der Burg unvollendet wäre, so sollte er des Lohnes entraten; auch dürfte er von niemanden bei dem Werke Hilfe empfangen.

Als sie ihm diese Bedingung sagten, da verlangte er von ihnen, daß sie ihm erlauben sollten, sich der Hilfe seines Pferdes Swadilfari zu bedienen, und Loki riet dazu, daß ihm dies zugesagt wurde.

Da griff er am ersten Wintertag dazu, die Burg zu bauen und führte in der Nacht die Steine mit dem Pferde herbei. Die Asen dünkte es ein großes Wunder, wie gewaltige Felsen das Pferd herbeizog; und noch halbmal so viel Arbeit verrichtete das Pferd als der Baumeister. Der Kauf aber war mit vielen Zeugen und starken Eiden bekräftigt worden, denn ohne solchen Frieden hätten sich die Jötune bei den Asen nicht sicher geglaubt, wenn Thor heimkäme, der damals nach Osten gezogen war, Unholde zu schlagen. Als der Winter zu Ende ging, ward der Bau der Burg sehr beschleunigt, und schon war sie hoch und stark, daß ihr kein Angriff mehr schaden konnte. Und als noch drei Tage blieben bis zum Sommer, war es schon bis zum Burgtor gekommen.

Da setzten sich die Götter auf ihre Richterstühle und hielten Rat und einer fragte den andern, wer dazu geraten hätte, Freyja nach Jötunheim zu vergeben und Luft und Himmel so zu verderben, daß Sonne und Mond hinweggenommen und den Jötunen gegeben werden sollten. Da kamen sie alle überein, daß der dazu geraten haben werde, der zu allem Übeln rate: Loki, Laufeyjas Sohn, und sagten, er solle eines Übeln Todes sein, wenn er nicht Rat fände, den Baumeister um seinen Lohn zu bringen. Und als sie dem Loki zusetzten, ward er bange vor ihnen und schwur Eide, er wolle es so einrichten, daß der Baumeister um seinen Lohn käme, was es ihm auch kosten möchte.

Und denselben Abend, als der Baumeister nach Steinen ausfuhr mit seinem Hengste Swadilfari, da lief eine Stute aus dem Wald dem Hengst entgegen und wieherte ihm zu. Und als der Hengst merkte, was Rosses das war, da ward er wild, zerriß die Stricke und lief der Mähre nach, und die Mähre voran zum Walde und der Baumeister dem Hengste nach, ihn zu fangen. Und diese Rosse liefen die ganze Nacht umher, und diese Nacht ward das Werk versäumt und am Tage darauf wurde dann nicht gearbeitet, wie sonst geschehen war.

Und als der Meister sah, daß das Werk nicht zu Ende kommen möge, da geriet er in Riesenzorn. Die Asen aber, die nun für gewiß erkannten, daß es ein Bergriese war, der zu ihnen gekommen war, achteten ihre Eide nicht mehr und riefen zu Thor, und im Augenblick kam er und hub auch gleich seinen Hammer Miölnir und bezahlte mit ihm den Baulohn, nicht mit Sonne und Mond; vielmehr verwehrte er ihm das Bauen auch in Jötunheim, denn mit dem ersten Streich zerschmetterte er ihm den Hirnschädel in kleine Stücke und sandte ihn hinab gen Niflhel.

II 1. c) Gylfis Vision

Da sprach Thridi: „Doch sein (Odins) größtes Werk ist, daß er die Menschen erschuf und ihnen eine Seele gab, die leben und nie vergehen soll, wenn auch der Leib zu Staub verfällt oder zu Asche verbrennt. Und alle rechtschaffenen Menschen sollen mit ihm an dem Orte leben und wohnen, der Gimle heißt oder Wingolf. Aber böse Menschen fahren zu Hel und weiter gen Niflhel; das ist unten in der neunten Welt.“

Die „9“ in diesem Text bedeutet nicht, daß es neun Unterwelten gibt – die „9“ war bei den (Indo-)Germanen ein „mythologisches Adjektiv“ mit der Bedeutung „zum Jenseits gehörend“ (siehe „Die Zahl 9“ in Band 47).

II 1. d) Gylfis Vision

Die in diesem Text genannten „Nidaberge“, also „Tiefen-Berge“ bzw. „Berge in der Tiefe“ sind eine Kombination von der Unterwelt „in der Tiefe“ und dem „Berg“ als Bezeichnung für das Hügelgrab. Man kann „Nidaberge“ daher am ehesten mit „Unterwelts-Hügelgräber“ übersetzen.

„Nastrand“ bedeutet „Leichenstrand“ – hier sind die Wasserunterwelt oder der Jenseitsfluß das prägende Bild gewesen.

Har antwortete: „Es gibt viele gute und viel üble Aufenthalte; am besten ist's, in Gimle zu sein. Sehr gut ist es auch für die, welche einen guten Trunk lieben, in dem Saale, der Brimir heißt und gleichfalls im Himmel steht. Ein guter Saal ist auch jener, der Sindri heißt und auf den Nidabergen steht, ganz aus rotem Gold gebaut. Diese Säle sollen nur gute und rechtschaffene Menschen bewohnen.

In Nastrand ist ein großer aber übler Saal, dessen Türen nach Norden sehen. Er ist mit Schlangenrücken gedeckt und die Häupter der Schlangen sind alle in das Haus hineingekehrt und speien Gift, daß Ströme davon durch den Saal rinnen, durch welche Eidbrüchige und Meuchelmörder waten, wie es heißt:

Einen Saal seh ich, der Sonne fern,

In Nastrand; die Türen sind nordwärts gekehrt.

Gifttropfen fallen durch die Fenster nieder;

Aus Schlangenrücken ist der Saal gewunden.

Im starrenden Strome stehn da und waten

Meuchelmörder und Meineidige.

Aber in Hwergelmir ist es am schlimmsten: Da saugt Nidhöggr der Entseelten Leichen.“

II 1. e) Beowulf-Epos

Hier wird das Jenseits „Schattenreich“ genannt, wobei das Wort „Schatten“ dem bereits genannten „Nebel“ („Nifl“) entspricht.

Da die Sonne schon / dem Gesicht entschwand,

Die neblige Nacht / sich nahte den Menschen

Und des Schattenreichs Wesen / geschlichen kamen,

Gehüllt in Wolken, / erhob sich jeder.

II 1. f) Die Saga über Eirek den Weit-Fahrenden

Auch hier findet sich an dem Übergang zwischen Diesseits und Jenseits eine „große Dunkelheit“.

Nachdem sie so lange wie der Engel gesagt hatte, geruht hatten, stiegen sie von dem Turm herab und gingen, bis sie wieder zu dem Fluß kamen. Da kam eine große Dunkelheit über sie.

II 1. f) Alwis-Lied

Die Jenseitswesen sind an die Nacht gebunden und „sterben“ im Tageslicht, d.h. sie erstarren zu Stein. Dieses beliebte Motiv ist am bekanntesten aus dem Ende des Alwis-Liedes, in dem Thor den Tyr-Zwerg solange mit Rätselfragen hinhält, bis die Sonne aufgeht und Alwis zu Stein erstarrt.

Thor:

„Aus einer Brust alter Kunden

Vernahm ich nie so viel.

Doch durch schlaue Liste verlorst Du die Wette,

Der Tag verzaubert Dich, Zwerg:

Die Sonne scheint in den Saal!“

II 1. g) Die Saga über Thorstein Viking-Sohn

Man tötete selbst Feinde nicht in der Nacht. Der Grund dafür ist nicht ganz klar, aber es hat offenbar eine Assoziation zwischen der Dunkelheit der Nacht und dem Jenseits bestanden.

Aber es war schon beinahe Nacht und daher fanden sie, daß es schon zu spät dafür sei, ihn zu töten und so legten sie Fesseln an seine Füße und banden seine Hände mit einer Bogensehne.

II 1. h) Die Saga über Thorstein Viking-Sohn

Hier findet sich dasselbe Motiv noch einmal:

Da war es schon so dunkel geworden, daß sie fanden, daß sie Ingjald nicht mehr auf der Stelle töten konnten, da Viking nicht willens war, einen Mann zur Nachtzeit zu töten.

II 1. i) Die ältere Version der Huldar-Saga

Die „Grünquellenwiese“ ist vermutlich ein Name für das Jenseits, das man sich anscheinend auch als immergrüne Landschaft vorgestellt hat.

Das ganze von Hrungnir beherrschte Unholdenpack im Myrkvidarskóge war so zauberkundig, daß nur Odin und Huld ihm gewachsen waren; aber auf der letzteren Hilfe war mit Sicherheit zu rechnen. Daher sollte die Fahrt sofort angetreten werden.

Im Kampfe aber sollte Skjalgr selbst dem Hrungnir gegenübertreten, dessen Brüder Kolbjörn und Keingr dem Hrotti und dem Valbrand, Kollr aber dem Vikarr, um diesem die Gjaflaug abzugewinnen.

60 Riesen wurden mit Schild und Schwert ausgerüstet; dann begannen sie auf Schneeschuhen die Fahrt.

Während einer Nachtruhe überfiel Flegda die Schar und schlug mit einem Schwerte nach Skjalg, aber der Hund Skotti hatte gewacht und schützte ihn so kräftig, daß die Gestaltwandlerin fliehen mußte.

Da wurden sie von einer plötzlich einfallenden Finsternis umnachtet, aber der Hund führt sie auf dem richtigen Weg weiter, bis es wieder hell wurde und sie die Gegend des Myrkviðarskógs erkannten, an deren Westgrenze, am Grüntal, sie dann Rast hielten.

In dieser Zeit hatte Flegda einen Traum, durch den sie das Bevorstehende erfuhr und darüber dem Hrungnir berichtete. Alle Unholde rüsteten sich zum Kampf und 100 Riesen zogen mit Hrungnir aus.

Auf der Ebene mit dem Namen Grün-Quelle begegneten sich beide Scharen und nach einem kurzen Wortwechsel begann der Kampf. Skjalgr tötete in diesem den Hrungnir, Kollr den Vikar und Valbrand, und auch Hrotti fiel mit allen übrigen Unholden.

Gjaflaug sah jedoch inzwischen, wie ein großer Drache heranfliegt und zwei ihm sich entgegenstellende Geier tötet; da fand man Flegda und Molda tot.

Zugleich greifen zwei große Trollfrauen die im Haus zurückgeblieben waren, die Unholde an; von jedem ihrer Finger flog ein Pfeil, je einen Unholden tötend, und überdies spie der große Drache Gift und Feuer auf sie, so daß sie alle den Tod fanden.

Jetzt erst verschwand der Drache mit den beiden Weibern. Sie erkannten, daß dies Huld mit ihren beiden Töchtern gewesen war.

Sie fanden Gjaflaug unverletzt, die Behausung der Unholde wurde geplündert und verbrannt, und dann die Rückreise angetreten.

Kurz vor dem Naumu-Tal trennte sich Skalgr von Kollr, nachdem er ihm die Hälfte der Beute überlassen und eine Reihe von Trägern mitgegeben hatte.

II 1. j) Die Saga über Eirek den Weitfahrenden

Es wird erzählt, daß Eirek an einem Julabend den Eid ablegte, durch die ganze Welt zu reisen, um den Ort zu finden, den die Heiden „Das Todlose Feld“ und die Christen „Das Land der Lebenden“ oder Paradies nennen. Dieser Schwur wurde in ganz Norwegen berühmt.

Das „Tod-lose Feld“ könnte mit der „Grünquellenwiese“ identisch sein – es ist allerdings nicht sicher, ob beide Bilder einen gemeinsamen Ursprung haben.

II 1. k) Die ältere Version der Huldar-Saga

In dieser Saga werden die Jenseitsbewohner „Trolle“ genannt.

Da berief Huld alle Riesen und Unholde in den Nordlanden auf zwölf Monate hinaus zu einer Versammlung nach den Hallmundarheidir in Jötunheim, und an diesem Alljahres-Thing wollte sie ihren Spruch tun.

Den Odin aber, sprach die Erzählerin, habe sie zu sich gelockt, um seiner zu genießen, wofür sie ihm aber auch die Ehre antun wolle, ihm die Fällung des Spruches den Unholden gegenüber zu übertragen.

Zugleich empfiehlt sie ihm ihre beiden Töchter, Thorgerd und Yrpa. Dann zog sie tatsächlich mit Odinn zu der Versammlung der Unholde, er auf seinem Rosse, sie aber in dem alten Drachengewand. Dort gab Odinn seinen Schiedsspruch dahin ab, dass Huld die Oberkönigin aller Unholde im Norden sein solle.

Ihr und ihm selbst zu Ehren sollte in Trölladýngja („Frauenhaus der Trolle“) ein Tempel gebaut werden, dem sie mit ihren Töchtern vorzustehen habe und zu welchem eine jährliche Abgabe zu entrichten sei. Der Riese Svadi aber solle mit den übrigen bei der Tötung des Gigas Beteiligten das Syrgis-Tal verlassen. Dabei hatte es sein Bewenden.

Thorgerdr, die ältere und angesehenere der beiden Schwestern, erhielt den Beinamen Hörga-Braut oder Huldar-Troll. In alten Sagen und Büchern wird die Unholdin Huld mit ihren Töchtern vielfach als Schutzgeist ihrer Freunde erwählt.

Der Riese Svadi aber ließ sich damals auf Asathors Rat hin im Thors-Tal nieder, wie oben schon berichtet wurde.

Dem Odinn schenkte Huld damals seine zwei Raben, welche ihn seitdem begleiteten und ihm alle Neuigkeiten zutragen.

II 1. l) Lachstal-Saga

„Du wirst in die Macht der Trolle geraten.“

Diese Redewendung bedeutet „Sterben“.

II 1. m) Die Saga über Grim Struppig-Wange

In dieser Saga gelangen die Wikinger nach Gandvik, wo sie auf Riesinnen treffen. Diese Bucht des Weißen Meeres zwischen Finnland und Rußland ist sehr oft der Ort, an dem Szenen stattfinden, die ursprünglich aus den Jenseitsvorstellungen stammen.

„Gandvik“ bedeutet „Magiebucht“, womit vermutlich „Jenseitswasser“ gemeint ist.

Grim Struppig-Wange segelte nach Norden zur Finnmark und dann nach Osten nach Gandvik.

II 1. n) Saga der Orkney-Leute

Einst lebte ein König mit Namen Fornjot, der über die Länder herrschte, die wir Finnland und Kvenland nennen und die im Osten an dem großen Meer liegen, das sich nach Norden hin nach Gandvik erstreckt.

Fornjot ist der ehemalige Göttervater Tyr im Jenseits, das hier außer Gandvik auch noch Finnland und Kvenland umfaßt.

II 1. o) Die Saga über Thorstein Viking-Sohn

In den Sagas treten manchmal ferne Länder, insbesondere Indien an die Stelle des „fernen“ Jenseits.

„Mein Name ist Harek Eisenkopf und ich bin der Sohn des Königs Kol der Bucklige von Indien!“

II 1. p) Die Saga über Thorstein Haus-Macht

In dieser Saga ist „Indien“ noch deutlicher als das Jenseits erkennbar:

Einst zog Thorsteinn nach Osten und als er nach Balagardssidu kam, gab es keinen Wind, um segeln zu können.

Am Morgen ging er an Land und als die Sonne im Südosten stand, kam Thorsteinn zu einer Lichtung, auf der ein schöner Grabhügel stand. Er sah auf dem Hügelgrab einen Jungen mit kahlgeschorenem Kopf, der sprach: „Meine Mutter, gib mir meinen Krummstab heraus und meine Handschuhe, denn ich will auf einen Hexenritt gehen. In der Unterwelt ist gerade ein großes Fest.“

Da wurde ein Krummstab aus dem Hügelgrab herausgeworfen, der wie ein Schüreisen aussah. Der Junge stieg auf seinen Stab, zog seine Handschuhe an und lief los so wie es Kinder tun.

Thorsteinn ging zu dem Hügelgrab und sprach dieselben Worte wie der Junge und wieder wurde ein Stab und Handschuhe herausgeworfen und eine Stimme sprach: „Wer hat diese erhalten?“

„Dein Sohn Bjalfi,“ antwortete Thorsteinn.

Dann stieg er auf den Stab und ritt dem Jungen hinterher das Hügelgrab hinab. Sie kamen zu einem großen Fluß und stürzten sich hinein und es war, als ob sie durch Rauch waten würden. Bald wurde es vor ihren Augen heller und sie kamen zu einem Ort, an dem der Fluß über eine Klippe stürzte. Dort sah Thorstein einen Platz und eine große Stadt, die dort erbaut worden waren. Sie gingen zu der Stadt hinab, in der Menschen an einer Tafel saßen.

Diese Jenseitsreise scheint ursprünglich eine Vision gewesen zu sein – zumindest sind solche Formulierungen wie die, daß es allmählich heller vor ihren Augen wurde oder daß das Wasser des Flusses wie Rauch war, typische Wahrnehmungen bei Visionen, Traumreisen u.ä. Auch Thorsteinns Beobachtung, daß ihn niemand bemerkte, ist typisch für den Anfang von Traumreisen und natürlich noch mehr für Astralreisen, bei denen man seinen materiellen Körper verlassen hat und von anderen Menschen daher nur hellsichtig wahrgenommen werden kann.

Der Fluß wird der Jenseitsfluß sein und das „verborgene Volk“ in Indien die Verstorbenen im Jenseits. Das ferne Land ist allgemein in Mythen ein beliebtes Symbol für das Jenseits, da beide das Fremde und Unbekannte sind. Der Hexenstab ist vermutlich der Stab der Seherin und des Zauberers, der als Symbol des Weltenbaumes die Verbindung zwischen Diesseits und Jenseits darstellt.

Sie gingen in die Halle und die Halle war voller Menschen und alle tranken aus silbernen Kelchen. Dort sahen sie eine Tafel auf dem Boden stehen. Alles dort war golden und niemand trank etwas anderes als Wein. Da bemerkte Thorsteinn, daß niemand ihn und den Jungen sah. Sein Begleiter ging zwischen den Tafeln umher und sammelte alles ein, was herabgefallen war. Der König und die Königin saßen auf ihren Thronen. Die Menschen waren glücklich in der Halle.

Als nächstes sah Thorsteinn einen Mann in die Halle kommen, der mit dem König sprach und sagte, daß er von Indien zu ihm gesandt worden war, von dem Berg, der Lukanus genannt wird, von dem Fürsten, der dort herrscht. Er sagte zu dem König, daß er einer von dem 'verborgenen Volk' sei.

Er gab dem König einen goldenen Ring. Niemand konnte sich vorstellen, daß der König jemals einen besseren Ring gesehen haben könnte. Der Ring wurde durch die Halle gereicht, damit ihn alle betrachten konnten, und jeder pries ihn. Der Ring konnte in vier Teile auseinandergenommen werden.

Da der kostbare Ring als vierteilig beschrieben wird, wird er wohl ein Sonnensymbol sein, da die Zahl „4“ schon seit der frühen Jungsteinzeit allgemein aufgrund der vier Himmelsrichtungen, die man früher nur anhand des Sonnenstandes erkennen konnte, die Zahl der Sonne gewesen ist.

Diese „viergeteilten Ringe“ finden sich sehr häufig auf den Runensteinen als „Draupnir-Kreuze“ und sie sind auch schon um 1.000 v.Chr. in den Hügelgräbern der Germanen und in den frühgermanischen Steinritzungen aus der Zeit ab 1.800 v.Chr. zu finden.

Auch der „viergeteilte Ring“ ist als Sonnensymbol eng mit dem Tod (Sonnenuntergang) und der Wiedergeburt (Sonnenaufgang) verbunden. Der Ring Draupnir, den Odin dem Baldur mit auf seine Reise ins Jenseits gegeben hat, wird daher auch mit dem viergeteilten Ring, den der König der Unterwelt von dem indischen Fürsten gesandt erhielt, identisch sein.

II 1. q) Die Saga über Sörli den Starken

Er frug die Frau, in welches Land er gekommen sei. Sie sagte ihm, daß dies das Blauland sei.

II 1. r) Bruchstück eines Liedes von Bjarni Ason

In diesem Lied wird das Jenseits „Vierzig Stäbe“ genannt. Der Grund dafür ist vollkommen unklar.

II 1. s) Die Unterwelt in anderen Mythologien

Indogermanen

Kelten: Die Unterwelt wurde Annun“ genannt, was entweder „Unterwelt“ oder „andere Welt“ bedeutet. Sie liegt entweder unter der Erde oder auf einer Insel im Westen. Sie wurde auch „Mag Mell“, d.h. „Freuden-Gefilde“ genannt – es war also ein „gutes Jenseits“. Sein Herrscher ist der Meeresgott Manannan McLir – sein Vater, der Meeresgott Lir, entspricht dem germanischen Meeresgott Hler (Ägir).

Römer: Der Vulcan Avernus in der Nähe von Neapel wurde als Eingang in die Unterwelt angesehen. Am Grunde des Ätnas lebte der Schmiwdegott Vulcanus, der dem germanischen Tyr-Wieland entspricht – der Sonnengott-Göttervater (Jupiter) in der Unterwelt. Bei den Griechen heißt Vulcanus „Hephaistos“ – beide haben dieselbe Mythologie.

Slawen: Die Unterwelt wird „Vyraj“ („Glück“) genannt. Sie ist eine Art bäuerliches Paradies.

Esten: Bei den Esten trägt das Jenseits den finnischen Namen „Toonela“.

Lettland: Die Unterwelt wird von einer Göttin beherrscht, die in mehreren Gestalten erscheint. Nach der Sonnengöttin Saule ist die Unterwelt als „Aizsaule“ oder „Vinsaule“ benannt worden – die Unterwelt ist also das Reich der Sonnengöttin bzw. ursprünglich vermutlich einmal das Reich der Sonnenmutter gewesen.

Indien: In der Hindu-Religion ist Patala die Unterwelt unter der Erde, in der die Toten z.T. als Schlangen leben.

In der Naraka-Unterwelt lebt der Totengott Yama, der dem germanischen Urriesen Ymir und dem persischen Urkönig Yima entspricht.

Buddhismus: Das Naraka-Jenseits ist zwar eine Art „Hölle“, aber sie ist kein Ort ewiger Verdammnis, sondern eher eine Art Fegefeuer, in das man aufgrund seines Karmas gelangt und aus dem heraus man schließlich wiedegeboren wird.

Perser: Die Perser scheinen das christlich-islamische Höllen-Bild entwickelt zu haben: eine enge Höhle unter der Erde, in der die Übeltäter gefoltert werden und in der der Ober-Dämon Ahriman herrscht. Diese Hölle wurde „Duzakh“ genannt.

Albanien: Die Jenseitsgöttin „E Bukura e Dheut“, d.h. die „schöne Erdfrau“ hat goldenes Haar und lebt in der Unterwelt, die von einem dreiköpfigen Hund bewacht wird. Sie ist vermutlich mit der Liebesgöttin Prendre (Venus, Freya) identisch.

Die Unterwelt wird u.a. „Ferri“ genannt. Die Toten werden z.T. als Schlangen und Drachen aufgefaßt.

Griechen: Der Hades („Das Unsichtbare“) liegt unter der Erde hinter sechs Flüssen und wurde von einem Hund bewacht – dies entspricht der germanischen Jenseitsgeographie. Daneben gab es noch das Elysium („Rinderweide“) für die Toten, die etwas Besonderes geleistet hatten – ähnlich dem germanischen Walhalla.

Der Herr der Unterwelt ist Hades, die Herrin der Unterwelt ist Persephone.

Zusammenfassung: Das Jenseits liegt unter der Erde hinter einem Fluß in einer Höhle (Grabkammer des Hügelgrabes), in der die Toten und der Sonnengott-Göttervater Dhyaus von der Jenseitsgöttin wiedergeboren werden. Die Toten erscheinen auch als Schlange, Dhyaus als Riesenschlange oder Drache.

nostratische Völker

Diese Völker stammen wie die Indogermanen von den frühen Ackerbauern und Viehzüchtern in Mesopotamien ab.

Etrusker: Der Gott der Unterwelt heißt „Aita“.

Sumer, Akkad, Babylonien: Die Unterwelt wurde meistens „Kur“ genannt, was „Berg, Hügel“ bedeutet, womit vermutlich ein Hügelgrab gemeint ist. Man stellte sich die Unterwelt als eine Höhle (Grabkammer) tief unter der Erde vor, in der die Toten als Schatten lebten. Die Jenseitsgöttin ist Ereshkigal („Königin der Großen Erde“). Der Jenseitsgott heißt Nergal.

Ägypten: Die Duat („Kammer“) ist zum einen die Grabkammer und zum anderen ein fruchtbares Ackerland. Daneben gab es auch noch ein Himmelsjenseits. Der Toten-gott ist Osiris, der auch der Korngott ist – das Vorbild der Menschen in Diesseits und Jenseits. Die Jenseitsgöttin, die den Göttern und Menschen ihre Geburt bzw. Wiedergeburt gibt, ist Hathor/Isis.

Die Ägypter haben das Konzept eines Jenseitsgerichtes entwickelt. Dies war nötig geworden, um die Vorstellungen über einen allmächtigen und gerechten Gott aufrechterhalten zu können – wenn Gott gerecht und allmächtig ist, kann er auf der Erde keine Ungerechtigkeit ungestraft zulassen … da es jedoch reichlich Ungerechtigkeit gibt, die ungestraft bleiben, brauchte man einen „externen Strafort“ nach dem Tod …

Juden: Die Sheol ist ein Reich der Dunkelheit, in das alle Toten gelangen.

Christentum: Das Bild der Höhle („Hölle“) stammt vermutlich von der Grabkammer des Hügelgrabes, während der Teufel eine Umdeutung der Toten im Jenseits ist, die zur Absicherung ihrer Zeugungskraft bei ihrer Wiederzeugung mit einem Herdentier identifiziert worden sind: der Pferdefuß und die Ziegenhörner des Teufels. Das generelle Jenseitskonzept beruht auf der altägyptischen Vorstellung eines Jenseitsgerichtes, in dem die Taten im Diesseits beurteilt werden.

Islam: Die Jenseitsvorstellungen bauen auf den altägyptischen, jüdischen und christlichen Vorstellungen auf: es gibt den guten Himmel und die schreckliche Hölle. Aus der Jenseitsgöttin sind die Huri, die Geliebten der Toten im Himmel geworden.

Zusammenfassung: Die Vorstellung der Unterwelt als „Reich der Schatten“ scheint recht alt zu sein. Es ist mit der Grabkammer assoziiert worden.

Das Jenseitsgericht ist in Ägypten ab ca. 2000 v.Chr. entwickelt worden und wurde dann als Konzept zur Aufrechterhaltung der Vorstellungen über den allmächtigen und gerechten Gott vom Christentum und Islam übernommen.

borealische Völker

Diese eurasiatischen Völker stammen wie die nostratischen Völker einschließlich der Indogermanen von dem Homo sapiens in Eurasien vor 50.000 Jahren ab.

Turk-Völker, Sibirien und Mongolen: Erlik ist der Gott des Todes, der die Hölle „Tamal“ beherrscht.

Ungarn: Der Gott des Todes heißt Ördög. Er ist mit dem Gott „Erlik“ der Turk-Völker identisch. Die Ungarn nennen ihre Unterwelt „Alvilag“:

Finnland: In der Unterwelt „Tuonela“, die wie die germanische Hel im eisigen Norden liegt, herrscht die Göttin „Louhi“, die der germanischen Hel entspricht.

Guanchen: Die Urweinwohner deer Kanarischen Inseln haben die Unterwelt als „Echeide“ oder „Guayota“ bezeichnet. „Guayota“ ist im engeren Sinnne der Jenseitsgott in der Gestalt eines schwarzen Hundes, während „Echeide“ der Vulkan Teide als Eingang in die Unterwelt ist.

China: Der Name „Diyu“ der Unterwelt bedeutet „unterirdisches Gefängnis“. Die Vorstellungen über sie sind ein Gemisch aus alten chinesischen, neuren buddhistischen und indischen Vorstellungen.

Japan: Die „Yomi-no-Kuni“ ist die „Welt der Dunkelheit“, in der die Toten als Schatten weiterexistieren.

Korea: Die Unterwelt wird „Ji-Ok“ genannt.

Zusammenfassung: Auch hier finden sich die Motive des Jenseits unter der Erde, der Grabkammer, des „Reiches der Schatten“ und des Totengottes.

Australien und Ozeanien

Diese Völker habe sich vor 30.000 Jahren von dem Homo sapiens auf dem eurasiatischen Festland getrennt.

Aboriginals: Die Traumzeit-Schlange „Eingana“ ist die Jenseitsgöttin der australischen Ureinwohner.

Maori: Rarohenga ist das Jenseits unter der Erde dieser Bewohner der Südsee. Rarohenga ist eine Insel unter der Erde, in der die Pflanzen und Tiere von innen her leuchten – dies klingt sehr nach visionären Erlebnissen.

Tonga und Samoa: Die Unterwelt „Bulotu“ ist die „Welt der Dunkelheit“.

Amerika

Die Indianer sind um 14.000 v.Chr. von Nordostasien aus nach Amerika eingewandert.

Inuit (Eskimos): Der Name für die Unterwelt bezieht sich auf die Toten: „Atlivun“ bedeutet „die, die unter uns leben“. Die Toten werden in ein Karibu-Fell gehüllt – das wird dem Einhüllen der Toten in ein Herdentierfell u.a. bei den Germanen entsprechen, das die Übertragung der Zeugungskraft von dem Tier auf den (männlichen) Toten bewirken sollte. Anschließend wurden die Toten von zwei Seelenführern erst in die Unterwelt geführt bis sie schließlich zu dem Mond aufsteigen, wo sie ihre ewige Ruhe finden.

Navaho: Estsanatlehi („Verwandlungs-Frau“) ist die Urgöttin, Fruchtbarkeitsgöttin, die Frau der Sonne und die Göttin der endlosen Verwandlungen einschließlich des Todes.

Hopi: Die Hopis nennen ihre Unterwelt „Maski“.

Azteken: Die Unterwelt heißt Mictlan. Sie hat neun Ebenen – auch hier ist die „9“ die Jenseits-Zahl. Die Unterwelt wird von Mictlantekuhtli („Herr der Unterwelt“) und Mictecacihuatl („Herrin der Unterwelt“) beherrscht. Der Weltenbaum verbindet die Unterwelt, die Menschenwetlt auf der Erde und den Himmel miteinander.

Maya: Xibalba („Ort der Angst“) ist die Unterwelt unter der Erde, zu der man durch einen Höhleneingang gelangt.

Qetchua („Inkas“): Die Unterwelt heißt „Uku Pacha“, d.h. „innere Welt“ oder „untere Welt“. Sie liegt unter der Erde und untersteht zumindestens teilweise der Erdgöttin Pachamana („Erdgöttin“).

Afrika

Diese Völker stammen von dem ursprünglichen Homo sapiens ab, der vor ca. 250.000 Jahren in Südwest-Afrika entstanden ist.

Yoruba: Der Totengott dieses Volkes in Westafrika ist Eshu, der Ähnlichkeit mit dem germanischen Loki und mit dem ägyptischen Seth hat („Trickster“).

Ibo: Bei diesem Stamm in Nigeria ist Ala die Göttin der Erde, der Fruchtbarkeit und der Unterwelt.

Voodoo: Die Unterwelt Guinee liegt hinter sieben Toren und wird von dem Gott Ioa Baron Samedi beherrscht.

Zusammenfassung

Aus dieser sehr kurzen Betrachtung über die insgesamt recht einheitlichen Jenseitsvorstellungen ergibt sich, daß das Jenseits unter der Erde (Grab) oder in einer Höhle (Grabkammer) liegt – siehe dazu auch den Band 49a über die Hügelgräber.

Die wichtigste Gestalt im Jenseits scheint die Erd- und Muttergöttin zu sein, die sich auch in der germanischen Mythologie findet (Freya, Hel). Sie ist eng mit den drei zusammengehörenden Motiven der Wiederzeugung, der Wiedergeburt und des Wiederstillens verbunden (siehe Band 51).

Der Jenseitsgott ist entweder der Sonnengott, der Korngott oder der Urriese – alles Götter, die in ihren Mythen sterben und wiedergeboren werden. Sie sind daher das Urbild des (wiedergeborenen) Toten.

Auch die Totengeister in der Gestalt einer Schlange (siehe Band 41) und als Seelenvogel (siehe Band 50) sind zwei weltweit verbreitete Motive: die Schlange ist ein „Tier der Erde“ und der Seelenvogel ist ein Bild für die Astralreise. Das Bild der Toten als „Schatten“ ist in den indogermanischen Religionen in den Hintergrund getreten und in der germanischen Religion ist es nur noch selten zu finden.

II 1. t) Zusammenfassung

Der wichtigste Name für das Jenseits bei den Nordgermanen ist „Hel“, d.h. „Höhle“, womit die Grabkammer im Hügelgrab gemeint ist. Da dort die Wiederzeugung des Toten mit der Jenseitsgöttin stattfand, erhielt auch die Jenseitsgöttin den Namen „Hel“.

In dieser Grabkammer-Höhle und generell im Jenseits war es dunkel, weshalb die „Hel“ auch „Niflhel“, d.h. „Nebel-Hel“ im Sinne von „düsterer Hel“ genannt wurde. Das Jenseits konnte auch unspezifischer „Schattenreich“ oder „Dunkelheit“ genannt werden und wurde daher auch mit der Nacht assoziiert.

Es wurde vermieden, Feinde in der Nacht zu töten – möglicherweise, um nicht das Tor zum Jenseits zu öffnen.

Die Unterwelt wurde auch „Nidaberge“ genannt, wobei diese „Berge“ die Hügelgräber sind und das „nida“, das „nieder, unten“ bedeutet und auf die Unterwelt, also auf die untere Welt unter der Erde in der Grabkammer hinweist – die „Nidaberge“ sind die „Unterwelt-Berge“.

Etwas abstrakter ist die Bezeichnung „neunte Welt“, da die „9“ die Zahl des Jenseits ist und hier als Adjektiv fungiert. Die „neunte Welt“ ist daher die Unterwelt.

Der „Nastrand“, also der „Leichenstrand“ ist entweder das Ufer des Jenseitsflusses oder Strand der Wasserunterwelt.

Zwei weitere Bezeichnungen für das Jenseits sind „Grünquellenwiese“ und „Todloses Feld“. Das Jenseits scheint in den Bildern, die sich nicht von der dunklen Grabkammer herleiten, grün bewachsen gewesen zu sein.

Man konnte das Jenseits auch mithilfe seiner Bewohner als „Land der Trolle“ bezeichnen.

Als „fernes Land“ konnte das Jenseits auch einem geographisch fernen Land verglichen werden und daher „Indien“, „Gandvik“ (Bucht am Weißen Meer) und „Blauland“ (Afrika, Toten-Land) genannt werden.

Die Herkunft der Bezeichnung „Vierzig Stäbe“ für das Totenreich ist unklar.

III Der Jenseitsfluß

III 1. Der Jenseitsfluß in der germanischen Überlieferung

Der Fluß zwischen dem Diesseits und dem Jenseits ist eines der markantesten Elemente auf dem Weg zwischen den beiden Welten (siehe dazu auch „Wasser“ in Band 52).

III 1. a) Gylfis Vision

Snorri Sturluson beschreibt den Jenseitsfluß in seiner Übersicht über die Mythen der Germanen am deutlichsten:

Von Hermod aber ist zu sagen, daß er neun Nächte tiefe dunkle Täler ritt, so daß er nichts sah, bis er zum Giöllflusse kam und über die Giöllbrücke ritt, die mit glänzendem Gold belegt ist.

Die „neun Nächte“ sind ein typisches Jenseitsreise-Motiv in den germanischen Mythen. Der „Gjöll, Gjallar“ („Lärmer, Tosender“) ist der Jenseitsfluß, über den die „Gjallarbru“ („Brücke über den tosenden Fluß“) führt.

Das Gold auf dieser Brücke ist möglicherweise eine Assoziation zu dem Gold in den Hügelgräbern, aber es könnte auch in Zusammenhang mit der „goldenen“ Sonne stehen, deren abendlicher Untergang und deren morgendliches Aufgehen, bei dem sie die Jenseitsbrücke überquert, das wichtigste Gleichnis für den Tod und die Wiedergeburt gewesen ist.

Modgud heißt die Jungfrau, welche die Brücke bewacht: die frug ihn nach Namen und Geschlecht und sagte, gestern seien fünf Haufen toter Männer über die Brücke geritten, „und nicht donnert sie jetzt minder unter Dir allein, und nicht hast Du die Farbe toter Männer: warum reitest Du den Helweg?“

Er antwortete: „Ich soll zu Hel reiten, Baldur zu suchen. Hast Du vielleicht Baldur auf dem Helweg gesehen?“

Da sagte sie, Baldur sei über die Giöllbrücke geritten, „aber nördlich geht der Weg hinab zu Hel.“

Da ritt Hermod dahin, bis er an das Helgitter kam: da sprang er vom Pferd und gürtete es fester, stieg wieder auf und gab ihm die Sporen: da setzte der Hengst so mächtig über das Gitter, daß er es nirgends berührte. Da ritt Hermod auf die Halle zu, stieg vom Pferd und trat in die Halle.

Da sah er seinen Bruder Baldur auf dem Ehrenplatze sitzen. Hermod blieb dort die Nacht über.

Der Jenseitsreisende muß folglich zunächst neun Nächte lang nach Osten reiten, dann die Jenseitsfluß-Brücke an deren Wächterin vorbei überqueren und sich anschließend nach Norden wenden und an der östlichen Seite des Jenseitsflusses entlang bis zum Helgitter reiten, durch das er in die Halle der Hel gelangt.

III 1. b) Gylfis Vision

Har antwortete: „Es gibt viele gute und viel üble Aufenthalte; am besten ist's, in Gimle zu sein.

Sehr gut ist es auch für die, welche einen guten Trunk lieben, in dem Saale, der Brimir heißt und gleichfalls im Himmel steht.

Ein guter Saal ist auch jener, der Sindri heißt und auf den Nidabergen steht, ganz aus rotem Gold gebaut. Diese Säle sollen nur gute und rechtschaffene Menschen bewohnen.

In Nastrand ist ein großer aber übler Saal, dessen Türen nach Norden sehen. Er ist mit Schlangenrücken gedeckt und die Häupter der Schlangen sind alle in das Haus hineingekehrt und speien Gift, daß Ströme davon durch den Saal rinnen, durch welche Eidbrüchige und Meuchelmörder waten, wie es heißt:

Einen Saal seh ich, der Sonne fern,

In Nastrand; die Türen sind nordwärts gekehrt.

Gifttropfen fallen durch die Fenster nieder;

Aus Schlangenrücken ist der Saal gewunden.

Im starrenden Strome stehn da und waten

Meuchelmörder und Meineidige.

Aber in Hwergelmir ist es am schlimmsten: Da saugt Nidhöggr der Entseelten Leichen.“

III 1. c) Grimnir-Lied

Thundr ertönt, wo Thiodwitnirs

Fisch in der Flut spielt;

Des Stromes Ungestüm dünkt zu stark

Durch Walglaumir zu waten.

Der Name „Thiodwitnir“ setzt sich aus „thjod“ für „Volk, Leute“ und „vit“ für „Wissen, Bewußtsein, Vernunft“ zusammen und bedeutet somit „Volks-Klugheit“, „Volks-Weiser“ o.ä. Möglicherweise ist dies ein Tyr-Riese oder Tyr-Zwerg.

„Thundr“ ist in dieser Strophe wohl nicht als Eigenname, sondern einfach als der „Donner“ und das „Getöse“ des Jenseitsflusses „Walglaumir“ („Toten-Tosen“) zu verstehen. So wie „Gjallar“ tost, so donnert „Walglaumir“ – beide Namen bezeichnen den rauschenden und schnell dahinfließenden Jenseitsfluß.

III 1. d) Groas Erweckung

Da Swipdag, dem das folgende Lied von seiner Mutter gesungen wird, der junge Sonnengott-Göttervater Tyr ist, ist der in diesen Versen beschriebene Fluß vermutlich der Jenseitsfluß, den die Sonne am Abend vom Diesseits zum Jenseits hin und am Morgen vom Jenseits zum Diesseits hin überquert.

Zum dritten sing ich dies, wenn wo verderblich

Flutende Flüsse brausen,

Der reißende, rauschende rinne dem Abgrund zu,

Vor Dir versande er und schwinde.

III 1. e) Wafthrudnir-Lied

Wafthrudnir (Tyr):

„Sage denn, so Du von der Flur versuchen willst,

Gangrad, Dein Glück,

Wie heißt der Strom, der dem Stamm der Riesen

Den Grund teilt und den Göttern?“

Gangrad (Odin):

„Ifing heißt der Strom, der dem Stamm der Riesen

Den Grund teilt und den Göttern.

Durch alle Zeiten zieht er offen,

Nie wird Eis ihn engen.“

Der Fluß zwischen den Göttern und den Riesen ist der Jenseitsfluß – er trennt auch das Lebenden-Reich des Tyr-Gottes (Godmund) von dem Toten-Reich des Tyr-Riesen (Geirröd).

„Ifing“ bedeutet „Ungestümer“, was den beiden Namen „Gjallar“ und „Glaumar“ entspricht.

III 1. f) Grimnir-Lied

Sid und Wid, Sökin und Eikin, Swöll und Gunthro,

Fiörm und Fimbultul,

Rin und Rennandi, Gipul und Göpul,

Gömul und Geirwimul.

Um die Götterwelt wälzen sich Thyn und Win,

Thöll und Höll, Grad und Gunthorin.

Wina heißt einer, ein anderer Wegswinn,

Ein dritter Diotnuma.

Nyt und Nöt, Nönn und Hrönn,

Slid und Hrid, Sylgr und YIgr,

Wid und Wan, Wönd und Strönd,

Giöll und Leiptr: diese laufen den Menschen näher

Und von hier zur Hel hinab.

Gjöll und Leipt und vermutlich auch die vorigen zwölf Flüsse fließen zur Hel, was bedeutet, daß sie Jenseitsflüsse bzw. verschiedene Namen des Jenseitsflusses sind.

Von diesen Namen scheinen nur Gjöll („Tosender“) und „Leiptr“ („Blitz, Glanz“) alte, wichtige Jenseitsfluß-Namen zu sein.

III 1. g) Gylfis Vision

Da sprach Jafnhar: „Manches Zeitalter vor der Erde Schöpfung war Niflheim entstanden; in dessen Mitte liegt der Brunnen, Hwergelmir genannt. Daraus entspringen die Flüsse mit Namen Swöl, Gunnthra, Fiorm, Fimbul, Thul, Slid und Hrid, Sylg und Ylg, Wid, Leiptr; Giöll ist der nächste beim Hel-Tor.“

Hier werden wieder die beiden Jenseitsfluß-Namen „Giöll“ (Gjallar) und „Leiptr“ genannt.

Interessant ist noch der Name „Fimbul“ („Großer, Gewaltiger“), da sämtliche Namen, die mit „fimbul“ oder dem gleichbedeutenden „jörmun“ gebildet worden sind, die Elemente des mythologischen Weltbildes aus der Zeit vor 500 n.Chr. bezeichnen. Da der Jenseitsfluß „fimbul“ genannt werden konnte, muß er auch schon ein Bestandteil der ältenen, Tyr-zentrierten Mythen gewesen sein. Dies bestätigt die Vermutung, daß das Gold auf der Gjallar-Brücke von der Sonne (=Tyr) „abgefärbt“ ist.

III 1. h) Das andere Lied über Helgi Hunding-Töter

Sigrun:

„So sollen Dich alle Eide scheiden,

Die Du dem Helgi hast geschworen

Bei des Leipt leuchtender Flut

Und der urkalten Wasserklippe.“

„Leipt“ ist der Jenseitsfluß. Er leuchtet vermutlich, weil die Sonne ihn morgens und abends überquert.

Die „Wasserklippe“ ist die Jenseitsinsel, die symbolisch gesehen der Jenseitsbrücke entspricht.

Ein beim Jenseitsfluß geschworener Eid setzt offenbar das eigene Leben zum Pfand ein. Vielleicht schwang auch die Assoziation zwischen dem Jenseitsfluß und Tyr bei diesem Eid mit – zumal Helgi ursprünglich ein Beiname des Tyr gewesen ist.

III 1. i) Grimnir-Lied

Thor überschreitet den Jenseitsfluß, wenn er in das Reich der Riesen (deren König Tyr ist) zieht, um sie zu töten.

Körmt und Örmt und beide Kerlaug

Watet Thor täglich,

Wenn er reitet Gericht zu halten

Bei der Esche Yggdrasil;

Denn die Asenbrücke steht all in Lohe,

Heilige Fluten flammen.

Die Übersetzung für „Körmt“ ist unsicher – evtl. heißt dieser Fluß „Kranker“.

„Örmt“ bedeutet vermutlich „Pfeil-Fluß“.

Ein „Kerlaug“ ist ein Waschgefäß.

III 1. j) Skaldskaparmal

Da fuhr Thor zu dem Fluß, der Wimur hieß, dem größten aller Flüsse. Da umspannte er sich mit den Stärkegürteln und stemmte Grids Stab gegen die Strömung; Loki aber hielt sich unten am Gurt. Als nun Thor mitten in den Fluß kam, da wuchs dieser so stark an, daß er ihm bis an die Schulter stieg.

Da sprach Thor:

„Wachse nicht, Wimur, nun ich waten muß

Hin zu des Joten Hause.

Wisse, wenn Du wächsest, wächst mir die Asenkraft

Ebenhoch dem Himmel.“

Da sah Thor in eine Bergkluft hinauf, daß da Gialp, Geirröds Tochter, quer über dem Strome stand und dessen Wachsen verursachte.

Der Humor der Wikinger war manchmal ein wenig derb: Der hohe Wasserstand der Flüsse bei der Schneeschmelze im Frühjahr wird dadurch erklärt, daß eine Riesin in diesen Fluß pinkelt …

III 1. k) Husdrapa

Auch in diesem um ca. 985 n.Chr. verfaßten Lied wird in einer Kenning der Jenseitsfluß erwähnt, den Thor überquert:

Der Vid-Gymir von Wimurs Furt

schlug den Ohr-Grund von der glitzernden Schlange

hinein in die Wogen.

III 1. l) Harbard-Lied

Der Fährmann „Harbard“ („Graubart“) an dem Fluß, über den Thor gefahren werden will, ist Odin.

In diesem Lied wird das Motiv von Thors Ost-Reisen über den Jenseitsfluß in das Toten-Reich des alten Tyr-Riesen als Rahmenhandlung für einen Streit zwischen Odin und Thor benutzt.

Thor:

„Ich war im Osten und wehrt einem Fluß;

Da griffen Swarangs Söhne mich an.

Sie schlugen mich mit Steinen und schadeten mir nicht.

Sie mußten bald zuerst mich bitten um Frieden.

Was tatest Du derweil, Harbard?“

III 1. m) Sonnenlied

In diesem Lied mit christlich-germanischem Inhalt und germanischem Stil ist der Jenseitsfluß schon zum Höllenfluß geworden:

Die Sonne sah ich, / so war ihr Glanz

Daß sonst mir nichts bewußt mehr war.

Die Höllenflüsse / hallten zur Linken mir

Gemischt mit manches Menschen Blut.

Der Jenseitsfluß ist wie in der Beschreibung des Snorri Sturluson in Abschnitt „III 1. a)“ auf der linken Seite dessen, der Richtung Hel wandert.

III 1. n) Der Seherin Ausspruch

Ein Strom wälzt ostwärts durch Täler voller Eiter,

Schlamm und Schwerter, der Slidur heißt.

„Eiter“ ist eine Umschreibung für Eis – der feste Eiter/Schorf bildet sich aus dem flüssigen Blut wie das feste Eis aus dem flüssigen Wasser.

„Slidur“ bedeutet „Gefahr“. Dieser „Gefahren“-Fluß wird der Jenseitsfluß sein.

III 1. o) Beowulf-Epos

Hier ist der Jenseitsfluß ein Moor:

Der arge Todfeind, / Alter und Jugend.

Er brütete Unheil / in der ewigen Nacht,

Im Moor, dem nebligen; / Menschen verbirgt's sich,

Woher und wohin / die Höllischen wandeln.

… … …

Sichtbar ward es

Und weitbekannt, / daß ein Wesen noch lebte,

Den blutigen Fall / des Bösen zu rächen,

Den grau'nvollen Ausgang, / Grendels Mutter,

Das scheußliche Weib: / sie wurmte die Schmach

Die die Wasserwüste / bewohnen mußte,

Die kalte Flut.

III 1. p) Fragment des Bjarni ason

In diesem Lied steht wie bei der Bestattung des Baldur anstelle des Jenseitsflusses das Meer (siehe „Wasser“ in Band 52):

Seht, was diesem Fürsten geschah:

Eine Wut-Tat: Ihm wurden die Augen herausgeschlagen

(das war eine Fehde!) von den Männern –

Dem Heimdall, dem Baum des Honigs.

So kam es, daß von des Eiben-Herrn Haupt,

der ein Ausgestoßener wurde,

der bitter unter dem Himmel wanderte,

rotes Blut herabrann.

Blut: König Magnus wurden die Augen ausgestochen.

Der Fürst nahm den Insel-erfüllten Weg

durch den Erd-Gürtel nach Vierzig-Stäbe.

Ägir gibt mir einen Ankerplatz,

er war Dir gnädig;

zum Kostbar-Rad sprechen:

Die Mark-Heime sind im Schnell-Berg.

Und Lofn befreite den starken Mann

(als das Heer vom Land-Raub erschöpft schlief)

am langen Steuerruder auf dem See-Hirsch

von oben.

III 1. q) Redewendung

Die Redewendung „zum Gjalti kommen“ wurde für „verrückt werden,durchdrehen“ benutzt. „Gjalti“ ist ein ansonsten unbekanntes Wort – vermutlich ist damit der Jenseitsfluß „Gjallar“ gemeint.

III 1. s) Die Saga über Thorstein Haus-Macht

In dieser Saga reitet der König Godmund und seine beiden Begleiter über einen Fluß, der nur von ihren Pferden überquert werden kann.

„Es gibt einen großen Fluß, der unsere beiden Länder voneinander trennt. Er ist als Hemra bekannt und er ist so tief und reißend, daß die einzigen Rosse, die ihn überqueren können, die drei sind, auf denen wir reiten. Die übrigen Männer müssen bis zur Quelle dieses Flusses reiten, aber wir werden sie heute Abend wiedertreffen.“

Da „Godmund“ ein Beiname des Tyr gewesen ist und diese Saga voll von Motiven aus den alten Tyr-Mythen ist, sind Tyr-Godmunds Begleiter offenbar die beiden Alcis und der Fluß der Jenseitsfluß, den nur die Alcis überqueren können – zumal dieser Fluß Menschen-Heim (Diesseits) und Riesen-Heim (Jenseits) voneinander trennt. „Hemra“ bedeutet „Hemmender, Hindernis“ – ein passender Name für den Jenseitsfluß, was was sollte ein noch größeres Hindernis sein können?