Das Zwölf-Propheten-Buch - Harald Schneider - E-Book

Das Zwölf-Propheten-Buch E-Book

Harald Schneider

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Beschreibung

In zahlreichen Kommentaren zum Zwölf-Propheten-Buch kommt der apokalyptische Gehalt der einzelnen Prophetenworte zu wenig zur Geltung. Die Methode der kritischen Betrachtung neigt dazu, den Texten und chronologischen Angaben unnötig viel abzusprechen. Offenbarungswissen kann als solches nicht wirklich erfasst werden. Die Kenntnisse über die Woche als Zeit- und Lebensraum kommen deutlich zu kurz oder werden erst gar nicht sichtbar gemacht. Apokalyptik umschreibt diese gestalteten Lebensräume und ermöglicht uns so einen tiefen Einblick in die Abläufe. In diesem Kommentar werden die chronologischen und apokalyptischen Merkmale im Zwölf-Propheten-Buch allgemein sichtbar gemacht werden. Der Titel Das Zwölf-Propheten-Buch am Ende der Sonnenzeiten soll den Nutzen, aber auch die Brisanz für unserer Zeit verdeutlichen. Die erste Auflage erschien in Teilbänden von 2021-2022 und ist nun überarbeitet zu einer Gesamtausgabe zusammengefasst, deren Grundaufbau aus Übersetzung, Querverweise, Kommentar besteht. Die Einzelbücher werden mit einem eigenen Vorwort und/oder Überblick kurz eingeführt. Achtzig Sonderbeiträge heben bestimmte Themen hervor und arbeiten den Nutzen heraus. In vierzig farbigen Übersichten werden überwiegend zeitliche Zusammenhänge leicht sichtbar gemacht. Zahlreiche Tabellen und Vergleiche ermöglichen einen schnellen Einblick in die Chronologie der Texte sowie in verwandte Bereiche.

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Vorwort

In zahlreichen Kommentaren zum Zwölf-Propheten-Buch kommt der apokalyptische Gehalt der einzelnen Prophetenworte kaum zur Geltung. Die Methode der kritischen Betrachtung neigt dazu, den Texten und chronologischen Angaben unnötig viel abzusprechen. Offenbarungswissen kann als solches nicht wirklich erfasst werden. Die Kenntnisse über die Woche als Zeit- und Lebensraum kommen deutlich zu kurz oder werden erst gar nicht sichtbar gemacht. Apokalyptik umschreibt diese gestalteten Lebensräume und ermöglicht uns so einen tiefen Einblick in die Abläufe. In diesem Kommentar werden die chronologischen und apokalyptischen Merkmale im Zwölf-Propheten-Buch allgemein sichtbar gemacht.

Der Titel Das Zwölf-Propheten-Buch am Ende der Sonnenzeiten soll den Nutzen, aber auch die Brisanz für unserer Zeit verdeutlichen.

Die erste Auflage erschien in Teilbänden von 2021-2022 und ist nun überarbeitet zu einer Gesamtausgabe zusammengefasst, deren Grundaufbau aus Übersetzung, Querverweise, Kommentar besteht. Die Einzelbücher werden mit einem eigenen Vorwort und/oder Überblick kurz eingeführt. Achtzig Sonderbeiträge heben bestimmte Themen hervor und arbeiten den Nutzen heraus. In vierzig farbigen Übersichten werden überwiegend zeitliche Zusammenhänge leicht sichtbar gemacht. Zahlreiche Tabellen und Vergleiche ermöglichen einen schnellen Einblick in die ermittelte Chronologie der Texte sowie in verwandte Bereiche.

17. Januar 2023

Harald Schneider

Das Zwölf-Propheten-Bucham Ende der Sonnenzeiten

Hosea

-

Joel

-

Amos

-

Obadja

-

Jona

-

Micha

-

Nahum

-

Habakuk

-

Zephanja

-

Haggai

-

Sacharja

-

Maleachi

Inhaltsverzeichnis

Das Buch Hosea

Vorwort

Überblick

Hos 1,1-2,3

[Die Rückkehr Israels in Hos 2,2 – Wann?]

Hos 2,4-15

Hos 2,16-25

[Das Tal Achor in Hos 2,17 und Jes 65,10]

Hos 3,1-5

[Hos 3,2 – Der Brautpreis Israels]

Hos 4,1-3

[Der Niedergang in Hos 4,3]

Hos 4,4-8

Hos 4,9-19

Hos 5,1-7

Hos 5,8-15

Hos 6,1-11

[Zwei Tage in Hos 6,2 – Zwei Siebener in der Apokalyptik]

Hos 7,1-16

Hos 8,1-14

[Hos 8,1 – Der Adler in der Apokalyptik]

Hos 9,1-9

Hos 9,10-17

Hos 10,1-8

Hos 10,9-15

Hos 11,1-11

Hos 12,1-15

Hos 13,1-8

Hos 13,9-16

Hos 14,1-9

Das Buch Joel

Vorwort

Überblick

Joel 1,1-4

Joel 1,5-12

Joel 1,13-20

Joel 2,1-11 [Heuschrecken in der Apokalyptik]

Joel 2,12-18

Joel 2,19-20

Joel 2,21-27

Joel 2,28-32 [3,1-5]

[Ein Wahrzeichen in den Himmel setzen]

Joel 3,1-12 [4,1-12]

Joel 3,13-21 [4,13-21] [Sonne, Mond und Sterne]

Das Buch Amos

Vorwort

Überblick

Am 1,1-2

[Amos 1-2 und die Zahlenkette von 1-4]

Am 1,3-8

Am 1,9-12

Am 1,13-2,3

Am 2,4-5

[Die vier Verbrechen, damals und heute]

Am 2,6-8

Am 2,9-16

[Das große Erdbeben]

Am 3,1-8

Am 3,9-15

Am 4,1-3

Am 4,4-5

Am 4,6-11

[Amos 4,6-11 und Levitikus 26]

Am 4,12-13

Am 5,1-9

[Die Sternbilder Am 5,8 und Hi 38,31-32]

Am 5,10-15

Am 5,16-20

Am 5,21-27

[Ein Stern in Israels Geschichte]

Am 6,1-7

Am 6,8-14

Am 7,1-9

[Die Visionen des Amos]

Am 7,10-17

Am 8,1-8

Am 8,9-14

Am 9,1-6

Am 9,7-15

Das Buch Obadja

Vorwort

Ob 1-4

[Die Chronologie Obadjas]

Ob 5-10

Ob 11-14

Ob 15-18

Ob 19-21

[Israels Rückkehr]

Das Buch Jona

Vorwort

Überblick

Jona 1,1-16

Jona 2,1-11 [1,17-2,10]

[Drei Tage im Bauch des Fisches]

Jona 3,1-10

[Parallelüberlieferung zu Jona 3,3-4]

Jona 4,1-11

[Die Pflanze des Trostes]

Das Buch Micha

Vorwort

Überblick

Mi 1,1-4

[Henoch 1,1-9 und Micha 1,2-4]

[Henoch und die zwei Siebener in Sonnenzeiten]

Mi 1,5-7

Mi 1,8-16

Mi 2,1-5

Mi 2,6-11

Mi 2,12-13

[Der falsche Prophet]

Mi 3,1-4

[Micha und Jeremia]

Mi 3,5-8

Mi 3,9-12

Mi 4,1-5

[Jesaja und Micha]

Mi 4,6-10

Mi 4,11-14 [4,11-5,1]

Mi 5,1-5 [5,2-6]

[Micha 5,1 und der Magier-Bericht in Matthäus 2,1-12]

[Die Zeit des Messias und Daniel 9,1-2.24-27]

[Kriterien bei der Suche nach Jona Worten]

[Micha 5,4-5 – eine Variante von Jona Worten?]

[Veranlassung und Betrachtungsweise]

[Methode und Umgang – Mi 5,4.5a]

Mi 5,6-14 [5,7-15]

Mi 6,1-5

Mi 6,6-8

Mi 6,9-16

Mi 7,1-7

Mi 7,8-13

Mi 7,14-20

Das Buch Nahum

Vorwort

Überblick

Nah 1,1

Nah 1,2-8

[Nah 1,2-8 – Das halbe Akrostichon]

Nah 1,9-10

[Nah 1,9 – Die

Mem

Pläne und

Lamed

kein zweites Mal]

Nah 1,11-13

[Nah 1 – Das Gericht an den Wächtern]

Nah 1,14

[Die 19

Mem

-Zeiten hinter dem Akrostichon]

[Nahum, Kapitel 2]

Nah 2,1-3 [1,15-2,2]

Nah 2,4-6 [2,3-5]

Nah 2,7-8 [2,6-7]

Nah 2,9-11 [2,8-10]

Nah 2,12-14 [2,11-13]

[Nahum, Kapitel 3]

Nah 3,1-7

Nah 3,8-11

Nah 3,12-19

Das Buch Habakuk

Vorwort

Überblick

Hab 1,1-4

Hab 1,5-11

Hab 1,12-17

Hab 2,1-3

Hab 2,4-8

[Die Weherufe des Habakuk]

Hab 2,9-11

[Weheruf gegen Raub und Ausrottung]

Hab 2,12-14

[Weheruf gegen Blutvergießen um das Feuer]

Hab 2,15-17

[Weheruf gegen Falschheit gegenüber Verbündeten]

Hab 2,18-20

[Wehe den Machern von Götzen und Lügenpropaganda]

Hab 3,1-2

Die Apokalypse Habakuks]

Hab 3,3-9a

[Hab 3,4-5 – Corona in jüdischen Apokalypsen]

[Hab 3,4-5 – Corona in christlichen Apokalypsen]

Hab 3,9b-13

Hab 3,14-19

[Dem Leiter auf meinen Seiteninstrumenten]

Das Buch Zephanja

Vorwort

Überblick

Zep 1,1

Zep 1,2-3

Zep 1,4-6

Zep 1,7-13

Zep 1,14-18

Zep 2,1-3

Zep 2,4-7

Zep 2,8-11

Zep 2,12-15

Zep 3,1-7

Zep 3,8-9

Zep 3,10-14

Zep 3,15-20

Das Buch Haggai

Überblick

Hag 1,1

[War Haggai Serubbabels Onkel?]

Hag 1,2

Hag 1,3-7

Hag 1,8-11

Hag 1,12-15

Hag 2,1-3

Hag 2,4-5

Hag 2,6-9

[Die Chronologie ab dem Buch Baruch]

Hag 2,10-14

Hag 2,15-16

Hag 2,17-23

[Die Zeitenwende in Hag 2,10.19 und Hag 2,20-23]

Das Buch Sacharja

Überblick

Sach 1,1-6

Sach 1,7-11

Sach 1,12-17

Sach 2,1-4 [1,18-21]

Sach 2,5-17 [2,1-13]

Sach 3,1-10

Sach 4,1-14

Sach 5,1-4

Sach 5,5-11

[Die Ordnung der acht Visionen des Sacharjas]

Sach 6,1-8

[Die zwei Siebener, Zeitrechnung der Apokalyptik]

Sach 6,9-15

Sach 7,1-7

Sach 7,8-14

Sach 8,1-8

Sach 8,9-15

Sach 8,16-23

Sach 9,1-8

[Sach 9,1-4 – Syrien mit Blick auf die Menschheit]

[Sach 9,4-8 – Israel und die Philister bei Sacharja]

Sach 9,9-10

Sach 9,11-17

Sach 10,1-2

[Kriterien bei der Suche nach Jona Worten]

[Veranlassung und Betrachtungsweise]

[Methode und Umgang (Sach 9,1-10,2)]

Sach 10,3-12

[Methode und Umgang (Sach 10,3-12)]

[Sach 10,11 – Jona Worte in Sacharja!]

Sach 11,1-3

[Sach 11,1-3 – Henoch Worte in Sacharja?]

Sach 11,4-16

[30 Silberstücke als Hirtenlohn]

Sach 11,17

[Die Struktur von Sach 12-14]

Sach 12,1-6

Sach 12,7-14

[Sach 12,12-14 – Die Trauer und das Haus Schimei]

Sach 13,1-6

Sach 13,7-9

Sach 14,1-5

[Sach 14,5 – Das Erdbeben in Amos 1,1 und Jesaja 6,4]

Sach 14,6-9

Sach 14,10-11

[Sach 14,10 – Die Stelle des ersten Tores in 2Chr 25,23]

Sach 14,12-21

[Zusammenfassung zu Sach 14]

Das Buch Maleachi

Vorwort

Überblick

[Maleachi – Früh- oder Spätdatierung?]

Mal 1,1

[Welchen Esra meint die aramäische Übersetzung?]

[Parallelen zwischen Esra-Schealtiel und Maleachi]

Mal 1,2-5

Mal 1,6-13

[Das Heiligtum und die Vision in Daniel 8]

Mal 1,14

Mal 2,1-9

Mal 2,10-12

[Von Judas Familie in Genesis 38 zu Homers Illyas]

Mal 2,13-16

[Rekonstruktion chronologischer Abläufe in den Evangelien]

Mal 2,17-3,5

[Mal 3,1 – Der Bote in den Evangelien]

[Die Tempelreinigung]

[Der Tempel seines Leibes]

Mal 3,6-12

Mal 3,13-18

Mal 3,19-21[4,1-3]

Mal 3,22-24[4,4-6]

[Die Sendung Elias als Feuer des Zweiten Weltkrieges]

[Der Gotteserweis inmitten der Dürre-Geschichte]

Das Zwölf-Propheten-Bucham Ende der Sonnenzeiten

Hosea

-

Joel

-

Amos

-

Obadja

-

Jona

-

Micha

-

Nahum

-

Habakuk

-

Zephanja

-

Haggai

-

Sacharja

-

Maleachi

Vorwort

Das Buch Hosea besteht überwiegend aus Offenbarungsgut und bildet Teile der Geschichte Israels von der Zeit der Vorväter bis zum heutigen Staat Israel ab. Darüber hinaus werden überraschend Ereignisse, die wir heute als Folgen des Klimawandels einreihen würden, als ein Gericht angesprochen.

Kaum ein Bibelbuch spricht in so vielen Bildern, wie das Buch Hosea. Es beginnt schon damit, dass Hosea das Verhältnis zwischen Gott und Israel in seiner Ehe nachvollziehen soll (Hos 1,1-9; 3,1-3).

Immer wieder blitzen die Vorväter bis zu Adam auf, um Zusammenhänge und Entwicklungen deutlich zu machen (Hos 2,1 u. ö.).

Es entsteht ein konkretes Zeitbild, wie die Tage von Israels Baal Kult abgerechnet wurden (Hos 2,15), wo und wann Israel Erleichterung erfahren hatte, und wann sie tatsächlich in ihr Land zurückkehrten (Hos 3,5). Einige Gerichtsaussagen sprechen andere Zeiten und andere Orte als das alte Israel an. Die Rätselrede lässt z. B. Israel von Assyrien besiegt werden, dann aber entgegengesetzt in Ägypten weilen und in Memphis begraben werden. Eine Auflösung ist hier mithilfe der Elia-Apokalypse möglich. Der beschriebene Götzenkult setzt immer wieder Bilder für die Gegenwart frei, die unser eigenes sittliches Verhalten, aber auch das ganzer Nationen, beleuchten.

Es werden Erträge für die Chronologie gewonnen, die das Buch Hosea als apokalyptisches Gut wahrnehmbar macht! Das Trugspiel um eine Regierung wird offengelegt und seine Folgen an Israel verdeutlicht. So wird Apokalyptik als Offenbarungsgut im Kontext der Zeit sichtbar! Mitteilungen gewinnen erst über die Zeit ihr Siegel, das nur Gott aufdrücken kann. So gelingt es über Hosea, das alte und neue Israel und sein Verhältnis zu ihm realistisch zu erfassen. Das Buch Hosea schließt passend mit der Frage:

„Wer ist weise, dass er diese Dinge verstehen kann, verständig, dass er sie erkennen kann? – Hos 14,9

Überblic

Das Hosea-Buch ist an erster Stelle im Zwölfprophetenbuch und ihm folgt in der hebräischen Bibel Joel, in den christlichen Handschriften Amos. Das Zwölf-Propheten-Buch von Nahal-Hever (8HevXIIgr) aus dem 1 Jhd. stimmt in der Anordnung mit dem Masoretischen Text (MT) überein. Der Text der Septuaginta (LXX) entspricht „weitestgehend dem von der Hebräischen Bibel überlieferten Konsonantentext“.1

Der Aufbau gegliedert sich in zwei Teile:

Hoseas Familie als prophetisches Bild

Kap. 1-3

Hoseas Botschaft

Kap. 4-14

Hosea wirkte zurzeit Jerobeam II. von Israel und zurzeit Usijas von Juda bis zu Hiskia (Hos 1,1), etwa von 763 bis 719. Etwa zu seiner Zeit prophezeiten auch Amos, Jesaja und Micha. Israel war unter Jerobeam auf seinem politischen Höhepunkt angelangt, da es sein Gebiet bis an die Grenzen zurzeit Davids ausdehnen konnte.

Mit dem damit aufkommenden Wohlstand nehmen aber auch Abfall und soziale Ungerechtigkeiten zu. Hoseas Worte gegen Israel und in Teilen auch gegen Juda rollen die schwerwiegende Bedeutung dieses Abfalls auf und zeigen auf die bevorstehenden und auch die ferneren Folgen, wobei die Liebe Gottes zu seinem Volk, auch wenn es hart gezüchtigt wird, nie ganz erlischt. Eine intakte Kommunikation zwischen Gott und seinem Propheten wird vor allem in seinen familiären Erfahrungen deutlich.

Die Bedeutung des Hosea-Buches wird auch an den Zitaten in den christlichen Schriften deutlich:

Rö 9,25-26 (vgl. 1Pet 2,10)

Hos 2,1.25

Mat 9,13; 12,7

Hos 6,6

Mat 2,15

Hos 11,1

Luk 23,30; Apk 6,16

Hos 10,8

1 Septuaginta Deutsch - Erläuterungen und Kommentare. Eberhard Bons: Einleitung Osse/Hosea; Deutsche Bibelgesellschaft, 2011, Seite 2287

Hosea 1,1-2,3

1 Das Wort JHWHs an Hosea, Sohn Beeris, zurzeit Usijas, Jothams, Ahas und Hiskias, der Könige von Juda, und zurzeit Jerobeams, Sohn Joas, des Königs von Israel. 2 So begann JHWH durch Hosea zu reden, und JHWH sprach zu Hosea: Geh, nimm dir eine Hure zur Frau und zeuge Kinder, denn durch Hurerei wendet sich das Land von JHWH ab. 3 Er ging, und nahm sich Gomer, Diblajims Tochter, sodass sie schwanger wurde und ihm einen Sohn gebar. 4 Und JHWH sagte zu ihm: Nenne seinen Namen Jesreel, denn bald werde ich mit Jehus Haus abrechnen wegen des Blutvergießens in Jesreel, und ich werde die Königsherrschaft des Hauses Israel beenden. 5 An jenem Tag werde ich Israels Bogen in der Ebene Jesreel brechen. 6 Und sie wurde wieder schwanger und gebar eine Tochter. Und Er sprach zu ihm: Nenne ihren Namen Lo-Ruhama, denn ich habe mit dem Hause Israel kein Mitleid, sodass ich ihnen vergeben würde. 7 Aber dem Hause Juda werde ich Mitleid erweisen, und ich will sie retten durch JHWH, ihren Gott, aber nicht durch Bogen oder Schwert oder Krieg, Rosse oder Reiter. 8 Und sie entwöhnte Lo-Ruhama und wurde dann wieder schwanger und gebar einen Sohn. 9 Er sprach: Nenne seinen Namen Lo-Ammi, denn ihr seid nicht mein Volk, und ich bin nicht mehr euer Gott.

1 Die Zahl der Söhne Israels soll wie die Sandkörner des Meeres werden, nicht zu messen oder zu zählen. Der Spruch: ‚Ihr seid nicht mein Volk‘, weicht dem Spruch: ‚Söhne des lebendigen Gottes.‘ 2 Die Söhne Judas und die Söhne Israels werden sich vereinigen unter einem Haupt und aus dem Land heraufziehen, denn groß wird der Tag von Jesreel sein. 3 Nennt eure Brüder: [Ammi] ‚Mein Volk!‘ und euren Schwestern: [Ruhama] ‚Der Mitleid erwiesen wurde!‘

1 Joel 1,1; Mi 1,1; Zep 1,1; Am 1,1; 2Kö 14,23 2 Dtr 31,16 3 Hos 3,1; Jes 8,3 4 Hos 2,24; 2Kö 10,31 6 Hos 2,25 7 Hos 11,12 1-3 Gen 13,16; 26,4; Rö 9,26; 1Pet 2,10

V. 1 Hosea nennt für Israel nur König Jerobeam II. und stellt Judas vier Könige, die parallel bis zum Ende von Israel herrschten, vorweg. V. 2-9 Die Verse sprechen für sich! Die Namen seiner Familie veranschaulichen Israels Status vor Jehova. Jehus Haus wird enden (V. 4), Judas Haus gerettet und (V. 7) Gottes Bindung zu Israel aufgelöst werden (V. 9). V. 1-3 In einem Wortspiel mit den Namen in Kapitel 1 wird hier die fernere Zukunft Israels im entstandenen Verbund mit Juda beschrieben, die als ein Israel heraufziehen würden.

Die Rückkehr Israels in Hos 2,2 – Wann?

Hos 2,2 spricht von einer Rückkehr Israels, die historisch nicht ohne Weiteres erfasst werden kann. Juda ist vom Exil in die Heimat zurückgekehrt, während von Israel in Hos 13,12-14 gesagt wird, es habe seine Geburt verhindert und muss aus dem Tod wiedergeholt werden. Ihnen wurde damals kein Mitleid erwiesen (2,6). Das wirft die Frage auf, wann Israel im Sinne von Hos 2,2 wiederkehrte? Dort wird vom Tag Jesreels gesprochen, nicht vom Tag Judas (2,24.25). Die Vereinigung unter einem Haupt (2,2) gleich David findet nach Hos 3,5 erst „am Ende der Tage“ statt, was vor der Auferstehung (6,2) und nach der Entrichtung eines Brautpreises als Wartezeit erfolgen würde (3,2-5). Eine wichtige Etappe dieser langen Wartezeit ohne König ist der „Eingang zur Hoffnung“, den Israel durch das Tor zur „Neuen Welt“ passierte, wo nach dem US-Bürgerkrieg die in Hos 2,17.20 beschriebenen Verhältnisse für Israel erst möglich wurden (Siehe [Das Tal Achor in Hos 2,17 und Jes 65,10]).

Eine aus dem Kaufpreis für seine Frau aufgespürte Chronologie in Hos 3,2 stützt die These einer späten Rückkehr! Dort wird über 15 Silberstücke (als Jahrwochen bemessen) hinter dem Untergang Israels ein Schirm in Homer-Maßen (in Jahr-Jahren) aufgespannt, der von den Anfängen der Vorväter (1/2 Homer/Woche) bis zur Gründung Israels (1 Homer/Woche) reicht. Die Siebener sind in der Apokalyptik bekannt. Eine Identifizierung als Woche wird oft widersprochen. Sie bietet eine passende Lösung in Mondzeiten (7x354) [Hos 3,2 – Der Brautpreis Israels]2 und in Sonnenzeiten (7x365) bis 2022 an. Zwei Siebener in Mondzeiten enden ebenfalls 1865354/1869354+ (Siehe [Zwei Tage in Hos 6,2 – zwei Siebener in der Apokalyptik]).

2 Im Buch 4. Esra, das Luther aus der Vulgata nicht mit übersetzte, heißt es in der Erklärung zu einer Endzeitvision eines Menschen auf den Wolken: „Und wenn du gesehen hast, dass er eine andere, friedliche Menge rief und bei sich versammelte, so sind das die zehn Stämme, die gefangen genommen waren in ihrem Land in den Tagen des Königs Josias, die Salmanassar, der König von Assyrien, gefangen wegführte. Er führte sie über den Fluss und sie wurden in ein anderes Land gebracht. Sie selber aber fassten den Plan, die Menge der Völker zu verlassen und in ein noch mehr im Innern gelegenes Land zu ziehen, wo bisher niemals das Menschengeschlecht gewohnt hatte, um wenigstens dort ihre Gesetze zu halten, die sie in ihrem Land nicht gehalten hatten“ – 4Esr 13,39-42 Josef Schreiner

Hosea 2,4-15

4 Verklagt eurer Mutter, verklagt sie, denn sie ist nicht meine Frau, und ich bin nicht ihr Mann. Sie soll ihre Hurerei von sich entfernen und ihren Ehebruch zwischen ihren Brüsten, 5 sonst ziehe ich sie nackt aus und stelle sie hin, wie am Tag ihrer Geburt. Ich mache sie einer Wildnis gleich und einem dürren Land und lasse sie verdursten. 6 Ihren Söhnen werde ich kein Mitleid erweisen, denn sie sind aus Hurerei. 7 Ihre Mutter beging Hurerei. Die schwanger war, handelte verwerflich, denn sie sagte: ‚Ich will meinen Liebhabern nachgehen, die mir Brot und Wasser, Wolle und Leinen, Öl und Getränk geben.‘ 8 Darum versperre ich ihren Weg mit Dorngestrüpp und einer Steinmauer gegen sie, sodass sie ihre eigenen Wege nicht mehr findet. 9 Und sie wird ihren Liebhabern nachgehen, sie aber nicht einholen, und wird sie suchen, aber nicht finden. Und sie wird sagen: ‚Ich will zu meinem ersten Mann zurück, denn früher ging es mir besser als jetzt.‘ 10 Sie hat nicht erkannt, dass ich ihr das Korn und den Wein und das Öl gab, und ich ihr viel Silber gab und Gold, das sie für den Baal nutzte. 11 Deshalb nehme ich mein Korn zu seiner Zeit und meinen Wein zu seiner Zeit weg, und will meine Wolle und mein Leinen zur Bedeckung ihrer Blöße entziehen. 12 Ich werde ihre Scham aufdecken vor den Augen ihrer Liebhaber, und kein Mann entreißt sie meiner Hand. 13 Ich beende ihre Freuden, ihre Feste, ihren Neumond und ihren Sabbat und alle ihre Festzeiten. 14 Und ich verwüste ihren Weinstock und ihren Feigenbaum, von denen sie sprach: ‚Eine Gabe von meinen Liebhabern.‘ Ich mache sie zu einer Wildnis, sodass Tiers des Feldes sie fressen. 15 Ich rechne die Tage ihrer Baale ab, denen sie räucherte, als sie sich mit ihrem Ring und ihrem Schmuck zierte und ihren Liebhabern nachging, und mich vergaß, ist der Ausspruch JHWHs.

V. 4-15 geht auf die durch Hoseas Familie veranschaulichte Situation in Kapitel 1 zurück, und verklagt jetzt die Frau Israel, die Gaben Gottes ihren falschen Göttern zuschrieb (V. 7.10), und die aus diesem Grund diese Gaben verlieren soll (V. 11.13.14). Der Weg zum Baal wird versperrt (V. 8.12) und ihre Untreue abgerechnet (V. 15).

Die Rollenverteilung in V. 4 wirkt irritierend. Hans Walter Wolff: „Es überrascht, dass in der allegorischen Rede die Söhne gegen die Mutter auf die Seite des Vaters gezogen werden. Denn steht nicht hinter Mutter und Söhnen Israel. Sollten Israeliten gegen Israel stehen?“3 Diese Söhne treten offensichtlich in einem größeren zeitlichen Rahmen auf, späte Nachkommen Israels mit einem weiten Abstand zur Mutter, die als Verursacherin verklagt wird. Wann gedenkt der Mann (Gott) seine Söhne als Kläger hinzuzuziehen?

Gott sagt sich von seiner Frau los, d. h. lässt seine Ehe annullieren, wenn sie ihre schlechten Gewohnheiten nicht aufgibt. In der Wenn-Dann-Situation, die ja auch Zeit zur Korrektur einräumen muss, wird V. 5 das Nacktsein als Zurechtweisung oder Bloßstellung angedroht, ein nicht gesegneter Zustand, vergleichbar mit einer dürren Wildnis. V. 6 Die Söhne der Hurerei (Hos 1,2) bekommen auch kein Mitleid, solange dieser Prozess anhält. V. 7 Der Anklage, falschen Göttern nachgegangen zu sein V. 8 folgen unterstützende Maßnahmen, sodass sie von ihren falschen Wegen abkommt. V. 9 Ihr Drang weicht so ihrer Einsicht, zu ihrem ersten Mann (Gott) zurückzukehren.

V. 10 Da Israel zurzeit Jerobeams II. seinen Gott als den Urheber seines eigenen Wohlstandes verleugnete, wird V. 11 Israel dieser Wohlstand zu seiner Zeit, s. u. entzogen werden, und V. 12 in Nacktheit (d. h. im Exil) wird dann das einzig Verbleibende, was ihnen nicht genommen werden kann, ihr Gott sein. V. 13 Mit den Festen und V. 14 dem Wohlstand im Land wird es dann vorbei sein. V. 15 Die Tage ihrer Baale werden abgerechnet, was auf ein genaues Maß schließen lässt (Siehe Am 4,6-11 [Amos 4,6-11 und Levitikus 26], wo nach fünf Strafen in fünf Stufen fünf Jubiläen bemessen werden, die sich beginnend mit der Tempelweihe bis zum Untergang Israels anhäuften. Vgl. auch [Hos 3,2 – Der Brautpreis Israels], wo fünfzehn Silberstücke (15 Jahrwochen später) mit einem ½ Homer/ ½ Woche eine Brücke von Jakobs Geburt, und mit einem Homer / einer Woche eine Brücke bis zu Israel am Ende des US-Bürgerkrieges gespannt wird. Nur wird hier die Notwendigkeit einer Zurechtweisung Israels von Anfang an betont, d. h. es wurde bereits Isaaks Herrschaft verurteilt (Siehe Nah 1,14 [Die 19 Mem-Zeiten hinter dem Akrostichon] 4. Zeit) 6. Eintrag, Nah 3,4Akro und folgende Übersicht im WB 8,33).

3 BKAT XIV 1, Hans Walter Wolff: Dodekapropheton 1 Hosea; Neukirchner Verlag, 1976, Seite 39

Hosea 2,16-25

16 Darum locke ich sie in die Wildnis und will ihr zu Herzen reden, 17 und dort will ich ihr ihre Weingärten geben und die Ebene Achor als Eingang zur Hoffnung. Und sie wird dort auf mich hören wie in den Tagen ihrer Jugend, als sie aus dem Land Ägypten heraufkam. 18 Und an jenem Tag, ist der Ausspruch JHWHs, wirst du mich mein Mann nennen, und nicht mehr mein Besitzer. 19 Und ich entferne die Namen der Baale aus ihrem Mund, damit die Erinnerung an sie erlischt. 20 Und ich schließe an jenem Tag einen Bund in Verbindung mit den wilden Tieren des Feldes und mit den Vögeln der Himmel und den Kriechtieren der Erde, und Bogen, Schwert und Krieg zerbreche ich aus dem Land, und ich will sie in Sicherheit ruhen lassen. 21 Ich verlobe dich mit mir für immer. Ich verlob dich mit mir in Gerechtigkeit und Recht, in Liebe und Erbarmen. 22 Ich verlob mich mit dir in Treue, damit du JHWH erkennst. 23 Und an jenem Tag werde ich erhören, ist der Ausspruch JHWHs, ich werde die Himmel erhören, und sie werden die Erde erhören, 24 und die Erde wird das Korn und den Wein und das Öl erhören, und diese werden Jesreel [Gott wird Samen säen] erhören. 25 Und ich werde sie mir im Land einsäen, und ich werde mich erbarmen, der sich nicht erbarmt wurde, und ich werde zum ‚Nicht mein Volk‘ sprechen: ‚Du bist mein Volk‘, und sie werden antworten: ‚Mein Gott‘.

16 Hes 20,35 17 Jos 15,7; Jes 65,10; Jer 2,2; Hes 16,43.60 18 Jes 54,5 19 Sach 13,2 20 Hos 4,3; Zep 1,2-3; Hes 34,25 22 Jer 31,34 24 Hos 1,4 25 Hos 1,6.9; Rö 9,25; 1Pet 2,10

V. 16 Er lockt Israel in die Wildnis, ein Ortswechsel, der nichts mit dem Exil in Assyrien zu tun hat, und redet rehabilitierende Worte. Nicht auf dem Boden Israels, V. 17 sondern dort bekommen sie Weingärten als Eingang zur Hoffnung, und dort wird sie wie früher (Siehe auch für V. 20.25 [Das Tal Achor in Hos 2,17 und Jes 65,10]). V. 18 Die Beziehung zwischen Gott und Israel wird auf eine neue Grundlage gestellt, V. 19 während der falschen Götter Namen längst in Vergessenheit geraten sind. V. 20 Ein Bund besiegelt Israels Frieden (Siehe Hos 4,3 [Vergleich]). V. 21-22 Die Verlobung basiert auf Treue, um so Jehova erkennen zu können. V. 23-24 Die Erhörung bringt den Wohlstand zu Israel zurück, V. 25 in dem Land, wohin sie gesät wurden, und wo ihr Verhältnis zu Gott erneuert wurde.

Das Tal Achor in Hosea 2,17 und Jesaja 65,10

Von Jehova in die Wildnis gelockt zu werden (V. 16), erinnert an die Wüstenwanderung nach dem Exodus (Ex 19,1). Unter diesen nicht idealen Bedingungen hatte Gott seine Liebe gezeigt, und so will er hier Israel zu Herzen reden. Die Ebene Achor lässt den Einzug ins verheißene Land aufblitzen (Jos 15,7). Doch nun ist wieder von einer Wildnis und einem Tal Achor die Rede, von dem auch in Jes 65,10 gesprochen wird, wo „für mein Volk, das nach mir fragt“ ein Weg entsteht, während auf die Abtrünnigen nur Kriege, Hunger und der Zusammenbruch warten.

Jesaja 65

Hosea 2

1-3 Bemühungen Jehovas

4-10 Anklage und ein Ringen zur Umkehr

3-5 Vergehen seines Volkes

6-7 Gerichtsankündigung

11-15 Segensentzug und Abrechnung

8-9 Treue / Abtrünnige

10f Weideorte / Krieg, Hunger …

16-17 Weingärten Eingang zur Hoffnung

17f Neue Himmel und neue Erde

18-25 Wiederherstellung und Segen

Hier ist nicht von einer Parallelüberlieferung zu sprechen, doch besteht der gleiche Hintergrund, was ein Gericht nach sich zieht und in beiden Prophezeiungen wird eine Wiederherstellung angestrebt, bei der Wohlstand in der Talebene von Achor eine Rolle spielt.

Der „Eingang zur Hoffnung“ (V. 17) entstand in der Neue Welt und wurde von vielen Auswanderern aus Euroasien genutzt, wozu auch viele Nachkommen Israels gehörten. Nach dem Bürgerkrieg 18611865 hielt der Frieden im Land durchgehend an, was auf eine Vereinbarung mit „den wilden Tieren des Feldes“ (den Südstaaten) „und den Vögeln der Himmel“ (den Nordstaaten) „und den Kriechtieren der Erde“ (den Ureinwohnern) zurückgeht (V. 20). Wie die Adler-Vision erkennen lässt, entsprang der Zusammenhalt als Nation dieser Zeit (4Esr 11,10; 12,17-18).4

4 Die Adlervision (4Esr 11-12) wird vollständig in der Abhandlung über den Adler in Hos 8,1 wiedergegeben [Hos 8,1 – Der Adler in der Apokalyptik].

Hosea 3,1-5

1 JHWH sprach zu mir: Geh nochmal hin und liebe eine Frau, die einen anderen liebt und Ehebruch begeht, so wie JHWH die Söhne Israels liebt, während sie andere Götter lieben, den Rosinenkuchen. 2 Ich erwarb sie mir für fünfzehn Silberstücke und eineinhalb Homer Gerste. 3 Dann sprach ich zu ihr: Viele Tage bleibst du zu Hause, wirst nicht huren und keinem anderen Mann gehören, und auch ich geh nicht zu dir ein. 4 Denn viele Tage werden die Söhne Israels ohne König, ohne Fürst, ohne Schlachtopfer, ohne Mahlstein, ohne Ephod und Teraphim wohnen. 5 Danach werden die Söhne Israels zu JHWH, ihren Gott, umkehren und ihren König David suchen. Sie kommen bebend zu JHWH und seiner Güte am Ende der Tage.

1 Hos 1,2 5 Jer 30,9; Hes 34,24; Hos 2,2

In V. 1 wird Hosea erneut aufgefordert, eine Frau zu lieben, die die Merkmale vom abtrünnigen Israel widerspiegelt. V. 2 Er zahlt einen Preis und V. 3 gibt ihr Weisungen, V. 4 die Gottes Handeln mit Israel in der Fremde beschreiben, bis V. 5 Israel zu Jehova umkehrt und sie ihre eigene Regierung suchen würde im Schlussteil der Tage.

Erst an dieser Stelle lässt sich die Zeitspanne der Maßnahmen vom Ende des Hauses Jehus (Hos 1,4) bis zu den zionistischen Bestrebungen der Neuzeit nach einem eigenen Staat Israel (Hos 3,5) ausmachen. Israel sollten mit Juda vereint unter einer Führung zurückkehren, „denn groß wird der Tag von Jesreel sein“ (Hos 2,1-3). Das wirklich die Rückkehr des Staates Israel 1948 angesprochen ist, wird aus dem Kontext deutlich: 1) Es ist am Ende der Tage wie am Ende von zwei Siebenern360 ab 1948 (Siehe Joel 2,30 [Ein Wahrzeichen in den Himmel setzten]. 2) In Hos 4,3 wird die gleiche Situation wie in Zep 1,3 angesprochen (Siehe 4,3 [x]). Die dort beschriebene große Krise gehört zum ältesten Offenbarungsgut, und tritt erst nach sieben Sonnenzeiten (ab 2022) auf. Mit dem Schussteil der Tage ist diese Übergangszeit am Ende des zweiten Siebeners365 als Zeitrechnung angesprochen. 3) Mond-354 auf Sonnenzeiten365 enden 1945 (Siehe Sach 6,8 [Die zwei Siebener, Zeitrechnung der Apokalyptik]). V. 2 Der Brautpreis unterstützt obige Chronologie: 15 Silberstücke (11,5 g) als Wochen ab dem Exil Israels 722/719 enden mit Assurs Fall 614 und vor Ninives Fall 612. Ein Homer (600 L) Gerste als Siebener (7x354+) enden 1868 u. Z. nach dem amerikanischen Bürgerkrieg. (Siehe [Hos 3,2 – Der Brautpreis Israels]).

Hosea 3,2 – Der Brautpreis Israels

Hosea 3,2 Der Brautpreis für Israel im Kontext von Hos 2,20

1 JHWH sprach zu mir: „Geh nochmal hin und liebe eine Frau, die einen anderen liebt und Ehebruch begeht, so wie JHWH die Söhne Israels liebt, während sie andere Götter lieben, den Rosinenkuchen. “

2 Ich erwarb sie mir für fünfzehn Silberstücke und eineinhalb Homer Gerste.

3 Dann sprach ich zu ihr: „Viele Tage bleibst du zuhause, wirst nicht huren und keinem anderen Mann gehören, und auch ich geh nicht zu dir ein. “

4 Denn viele Tage werden die Söhne Israels ohne König … wohnen.

Hos 3,2 Die 15 Silberstücke bilden eine Wochenchronologie vom Untergang Israels 719 bis zum Untergang Assurs (und Ninives) ab. Mit der Reue der Niniviten zurzeit Jonas kippte die Voraussage vom Untergang Ninives in 40 Tagen zugunsten des Untergangs Israel in 40 Jahren, und Jonas 3 Tage Wegezeit bekam Ninive als 3 Jubiläen Verlängerung (Jona 3,3-4; Jona 2,1 [3 Tage im Bauch des Fisches]).

Im Kontext von Hos 2,20, wo ein Bund den Frieden Israels besiegelt, schließen „ein Homer“ als sieben Mondzeiten hinter dem US-Bürgerkrieg 1868 ab. Das „halbe Homer“ (½ Siebener in Mondzeiten) reicht von 614 bis zu Jakobs Geburt zurück.

Der Brautpreis kann jedoch auch im Kontext von Hos 3,5 aufgefasst werden, wo „seine Güte am Ende der Tage“ angesprochen wird. Das Homer als sieben Sonnenzeiten endet am Ende des 2. Weltkrieges 1945. Assurs c/o Ninives Fall steht somit in Umkehr die Gründung Israels 1948 gegenüber!

Hosea 3,2 Der Brautpreis für Israel im Kontext von Hos 3,5

1 JHWH sprach zu mir: „Geh nochmal hin und liebe eine Frau, die einen anderen liebt und Ehebruch begeht, so wie JHWH die Söhne Israels liebt, während sie andere Götter lieben, den Rosinenkuchen. “

2 Ich erwarb sie mir für fünfzehn Silberstücke und eineinhalb Homer Gerste.

3 Dann sprach ich zu ihr: „Viele Tage bleibst du zuhause, wirst nicht huren und keinem anderen Mann gehören, und auch ich geh nicht zu dir ein. “

4 Denn viele Tage werden die Söhne Israels ohne König … wohnen.

Das „halbe Homer“ als ½ Siebener in Sonnenzeiten kennzeichnet den Antritt Abrahams.

Die Chronologie im Brautpreis ist ganz der Woche verpflichtet. Der Brautpreis ist eine Offenbarung über die Bewahrung und die Rückkehr Israels von den Anfängen mit Abraham bis zur Staatsgründung Israels 1948!

Hosea 4,1-3

1 Hört das Wort JHWHs, ihr Söhne Israels, denn JHWH hält Gericht mit den Bewohnern des Landes, denn es ist ohne Wahrheit und Liebe und Wissen über Gott im Land. 2 Fluchen, Betrügen, Morden, Stehlen und Ehebrechen sind [im Land] ausgebrochen, und Bluttat reiht sich an Bluttat. 3 Darum wird das Land trauern und jeder Bewohner wird zergehen mit dem wilden Tier des Feldes und mit dem Vogel der Himmel, und auch die Fische des Meeres gehen zugrunde.

1 Jes 59,13f; Mi 7,2 2 Sach 5,3; ApkBarsyr 13,4 3 Joel 1,10; Zep 1,3

Das nach der Verstoßung und der Bewahrung Israels in fernen Gegenden sowie deren Rückkehr mit einer Regierung nun wieder ein Gericht angesagt wird, mag zunächst irritieren. V. 1 Das Wort ist an die Söhne Israels gerichtet. Eine Zuordnung zur Familie ist sicher, doch deckt sie sich auch mit deren Land? Die Nachkommen Israels sind in der ganzen Welt zerstreut. Sie haben in der Neuen Welt Existenzen gegründet und konnten in günstigen Zeiten erfolgreich sein (Hos 2,16-25). Der „Eingang zur Hoffnung“ wurde ihre Heimat. Über die Bewohner dieses Landes wird gesagt, sie seien ohne Wahrheit und Liebe und Kenntnis über Gott. Der Mangel an diesen Eigenschaften führte zu den in V. 2 benannten Verhaltensweisen.

Dessen ungeachtet hatte Hosea die Söhne Israels seiner Zeit direkt angesprochen. Die beschriebenen Zerfallserscheinungen werden mit dem Wohlstand zurzeit Jerobeams II. und dem darauf einsetzenden Niedergang ihres Landes vermehrt aufgetreten sein (2Kö 14,23f).

V. 3 Das ein Land welkt und deren Bewohner zergehen werden, ist eine vernichtende Ansage! Von einer Umsiedlung durch die Assyrer kann hier nicht die Rede sein. Im besagten Land sterben die Tiere auf dem Feld mit den Vögeln der Himmel, und selbst die Fische des Meeres gehen zugrunde. Dieselbe Ansage wird dem Gericht an Juda durch Zep 1,2-3 vorangestellt, wo die ganze bewohnte Erde angesprochen ist. Dieses Land hat Einfluss auf die ganze Erde. Die Fische des Meeres (kein Binnengewässer) gehen zugrunde. Diese globalen Auswirkungen lassen sich auf ein unwahres und liebloses Verhalten von Bewohnern zurückführen, die ohne Wissen über Gott handeln. V. 2 Fluchen, Betrügen, Morden, Stehlen, Ehebrechen und Bluttaten sind zu Standards im Alltag geworden, auch dem der Söhne Israels!

Der Niedergang in Hosea 4,3

Der Niedergang in Hosea 4,3 gibt Rätsel auf! In Hos 2,20 sind die wilden Tiere des Feldes und die Vögel der Himmel zusammen mit den hier nicht mehr genannten Würmern der Erde in einem Bund vor Gott, woraus ein Ende des Krieges im Land bewirkt wurde. Aus dieser Einheit gehen die Motivation zur Weltherrschaft (des Adlers) und die Grundlagen für das Gedeihen der Nachkommen Israels hervor, bevor diese 1948 wieder einen eigenen Staat gründen konnten.

In Hosea 4,3 trauert das Land nun wieder, weil es von einem inneren Zerfall heimgesucht wird (V. 2). Es würde zergehen mit dem wilden Tier des Feldes und mit dem Vogel des Himmels, wobei auch die Fische des Meeres zugrunde gehen würden. Verglichen mit Hos 2,20 werden die Ureinwohner nicht mehr getrennt genannt, während die die Unterscheidung zwischen Tier und Vogel erhalten blieb und die Identität der neuen Fische des Meeres aufzuklären sind. Da es um Regierungen geht ist ein Vergleich zum vorigen Siebener sinnvoll.

Hosea 4,3 und die Entwicklung hinter den 7 Sonnenzeiten

Die Fische des Meeres als politische Mächte aufzufassen, die ebenfalls über ihre eigenen Landesgrenzen hinaus Einfluss auf andere Staaten ausüben wollen, lässt diese im Einzelnen unbestimmt. In der Adler-Vision treten drei Köpfe zur Schreckensherrschaft hervor.

Hosea 4,3 und die Entwicklung hinter den 7 Sonnenzeiten

Ein Vergleich zwischen Hosea 4,3 und Zephanja 1,2-3 lässt zusätzlich noch die Möglichkeit zu, dass eine weltweite Erscheinung angesprochen ist, vielleicht eine weltweite Auswirkung anstehender Konflikte mit einem parallel auftretenden Klimaszenario, dass die Menschheit und die Natur in den Ruin treiben.

Die Zeit der Niederschrift von Zephanja zurzeit Josias liegt hinter der des Buches Hosea. Wissenschaftler, die Apokalyptik nicht als Offenbarung Gottes auffassen, nehmen als Ursprung für den Text in Zep 1,2-3 einen Fluthintergrund an, dem die Fische zugewachsen seien, vielleicht von Hos 4,3 inspiriert. Es muss jedoch dringend in Betracht gezogen werden, dass in Zep 1,2-3 ein eigenständiges Wort vorliegt, in dem sich der Schreiber angetrieben sieht, von lokalem Geschehen auf den globalen Tag Jehovas auszubrechen!

Hosea 4,4-8

4 Möge niemand richten, noch jemand anklagen, aber mit dir gehe ich ins Gericht, du Priester. 5 Du wirst bei Tag fallen und mit dir dein Prophet bei Nacht. Du hast dein Volk vernichtet. 6 Mein Volk kommt um, weil das Wissen fehlt. Du hast das Wissen abgelehnt und ich werde dich ablehnen, damit du mir nicht als Priester dienst. Weil du die Weisungen deines Gottes vergisst, werde ich deine Söhne vergessen. 7 Nach ihrer Menge haben sie gegen mich gesündigt. Ihre Ehre wird in Unehre verwandelt. 8 Sie leben von der Sünde meines Volkes und lenken ihre Gier [ganz] auf seine Übertretungen.

4 Am 5,13 6 Jes 5,13; Luk 11,52 8 Mi 3,11

So schwerwiegend das falsche Verhalten der Bewohner auch ist, wird in V. 4 das Gericht auf die Priester gelenkt, womit Israel angesprochen ist (Ex 19,6). V. 5 Bei Tag zu fallen, gibt Hinweis auf Zeit und Sichtbarkeit. Der Prophet fällt zwar mit ihm, aber erst bei Nacht, was zum zweiten Siebener passt. „Du hast dein Volk vernichtet“, lautet die Anklage. V. 6 Es fehlte Wissen über Gott (V. 1), weil es abgelehnt wurde. Der Priester lehnte dies ab, und wird deshalb seiner Funktion enthoben. Die Weisungen Gottes wurden vergessen. Deshalb würde auch sein Volk vergessen werden. V. 7 Das Ausmaß ist breit und die Ehre dieser Gelehrten würde in Unehre verwandelt. V. 8 Zur Sünde zu verführen ist ein Geschäftsmodell geworden, dem die ganze Erde, auch Gottes Volk, zum Opfer gefallen sind.

V. 4-8 Die geistigen Führer Israels sind ihrer Aufgabe nicht nachgekommen, weshalb sie vor allen anderen ein Gericht empfangen. Das mangelnde Wissen über Jehova wirkt sich verheerend auf das Volk aus. Wird Israel von Gott offiziell seines Amtes als Wahrheitsträger enthoben? Das hat ganz den Anschein, den entgegen weit verbreiteter Ansichten ist die Trennung von spätem Judentum und frühem Christentum keine automatische Autorisierung, auch wenn Judenchristen und später Menschen anderer Nationen Priesterdienste im Sinne von Ex 19,6 anstrebten (Siehe 1Pet 2,7-10). Das Versprechen an Israel wurde nicht aufgehoben, sondern erfüllt (Hos 2,1; 3,5)! Mit dem Ablauf des Schussteils der Tage ist der offizielle Wechsel an die von Jesus Christus aufgestellte Regierung gegeben (Apk 14,1f). Der junge Zweig Israel war als vorausgehendes Zeichen von Jesus angesagt worden (Mat 24,32-35par; ApkPetäth 2)!

Hosea 4,9-19

9 Und es wird auch dem Volk so ergehen, wie dem Priester. Ich ahnde ihren Lebenswandel und rechne nach ihren Taten ab. 10 Und sie werden essen, aber nicht satt werden. Sie treiben Unzucht aber vermehren sich nicht, denn sie haben JHWH verlassen, um Unzucht zu treiben. 11 Wein und Most rauben ihren Verstand. 12 Hölzer befragt mein Volk, und ihr Stab gibt ihnen die Antwort, denn der Geist der Hurerei hat sie verwirrt, sodass sie sich von ihrem Gott abwenden. 13 Auf Berggipfeln opfern sie und auf Hügeln räuchern sie. Unter Eichen, Storax und Terebinthen, weil sein Schatten gut ist. Darum huren eure Töchter und eure eigenen Schwiegertöchter brechen die Ehe. 14 Ich ahnde nicht eure Töchter, weil sie huren und eure Schwiegertöchter, weil sie ehebrechen, denn ihre Männer sondern sich mit Huren ab und opfern mit den Sexarbeiterinnen im Tempel. So kommt das unverständige Volk zu Fall. 15 Wenn Israel hurt, soll Juda unschuldig bleiben. Kommt nicht nach Gilgal, noch zieht hinauf nach Beth-Awen, noch schwört: ‚So wahr JHWH lebt!‘ 16 Denn wie eine störrische Kuh ist Israel störrisch. Wird JHWH sie wie Schafe auf weiter Flur weiden? 17 Ephraim hat sich mit Götzen verbündet. Überlass ihn sich selbst! 18 Eine Runde von Trinkern treibt es mit den Huren und liebt seine Schamlosigkeit. 19 Ein Wind hat sie beflügelt und sie gehen an ihren Altären schändlich zugrunde.

9 Hos 12,2; Am 3,2 10 Hos 9,11; Mi 6,14 11 Jes 28,7; Spr 23,33 12 Jer 2,27; 3,9 Hab 2,19 13 1Kö 14,23; 2Kö 17,11; Jes 65,7 15 2Kö 17,18; Hos 5,8; 9,15; 10,5; 12,12; Am 4,4; Jes 48,1 16 Jes 65,2; Sach 7,11 17 Hos 11,2; 13,2 19 Jes 42,17

V. 9 Wie dem Priester geht es dann auch dem Volk, wobei der Lebenswandel jedes Einzelnen und dessen Taten abgerechnet werden. V. 10 Erste Auswirkungen sind nicht sättigende Nahrungsmittel und ausbleibende Fruchtbarkeit. V. 11 Der Weingenuss wird zur Drogensucht und erzeugt Wahnvorstellungen. V. 12 Der Aberglaube, dass ihnen Götzen den Weg weisen, verwirrt das Volk und macht sie gottlos. V. 13 Ihre religiöse Verwirrung bewirkt ihren sittlichen Zerfall. V. 14 Es werden keine Verfahren erhoben, weil alle zu Fall kommen. V. 15 Juda soll an diesem Götzenkult nicht teilhaben. V. 16 Das störrische Israel bekommt keinen weiten Raum und V. 17 bleibt sich selbst überlassen. V. 18 Drogenabhängige, die alles auf die Spitze treiben müssen und sich dabei gut fühlen, V. 19 erfasst ein Hochgefühl, wobei sie an ihrem Götzenkult zugrunde gehen.

Hosea 5,1-7

1 Ihr Priester, hört her, und Haus Israel, gebt acht und das Königshaus horche auf, denn euch gilt das Urteil, denn für Mizpa seid ihr ein Fallstrick und wie ein ausgebreitetes Netz über Tabor, 2 und eine Grube in Schittim, tief ausgehoben, und ich bin für euch eine Fessel. 3 Ich kenne Ephraim, und Israel ist nicht vor mir verborgen. Du, Ephraim, hast Unzucht gelehrt und Israel ist beschmutzt. 4 Ihre Taten lassen keine Rückkehr zu ihrem Gott zu, denn ein Hurengeist ist in ihrer Mitte, sodass JHWH nicht erkannt wird. 5 Israels Stolz hat gegen ihn gezeugt, [Israel] und Ephraim bringt ihr Vergehen zu Fall. [Auch Juda geht mit ihnen zu Fall]. 6 Mit Schafen und Rindern gehen sie JHWH suchten, können ihn aber nicht finden. Er hatte sich ihnen entzogen. 7 Gegen JHWH waren sie treulos, denn sie zeugten Fremden Söhne. Nun wird ein Monat sie, mit ihrem Besitz verzehren.

1 Hos 4,9; 7,3; Mal 1,6 2 Num 25,1f; Hos 9,10 3 Jes 7,9; Am 3,2; Hos 4,18 4 Hos 4,12 5 Hos 7,10; 2Kö 17,19 6 Jes 1,15 7 Jes 48,8

Die Anrede in V. 1 zieht die Priester, das Volk und den Königshof zusammen und nimmt sie in die Pflicht, das Recht zu üben oder ein Urteil zu empfangen. Wie sie für Mizpa eine Falle, für Tabor ein Netz V. 2 und für Schittim eine Grube wurden, wird er für sie zu einer Fessel oder zu einem Züchtiger. V. 3 Er kennt sie und die Unzucht, die sie beschmutzt. V. 4 Eine Rückkehr ist verwehrt, da ein Hurengeist herrscht. V. 5 Der Stolz Israels führt zu seiner Verurteilung. V. 6 Ihre Brandopfer bewirken keinen Zugang zu Gott, V. 7 weil sie treulos handelten, als sie im Götzenkult anderen Kinder zeugten. Ein Neumond (von/bis) würde reichen, sie und ihren Besitz zu fressen!

Der V. 7 bildet eine Chronologie ab, die vom Ende des Hauses Jehus (Hos 1,4) durch Schallum (758) handelt, der einen Monat lang den Thron besetzte (2Kö 15,13-16). Hosea war ein Zeitgenosse, der bereits zurzeit Jerobeams prophezeite und V. 7 zurzeit des Schallum aufschrieb.

Hosea 5,8-15

8 Stoßt ins Horn Gibea, in die Trompete Rama! Alarmgeschrei in Beth-Awen — schreckt Benjamin auf! 9 Ephraim wird verwüstet werden am Tag der Zurechtweisung. In Israels Stämmen habe ich was feststeht mitgeteilt. 10 Judas Fürsten sind wie die, die Grenzen verrücken. Auf sie gieße ich meinen Zorn aus wie Wasser. 11 Ephraim ist bedrückt, misshandelt das Recht, denn es wollte seinem Widersacher folgen. 12 Ich bin für Ephraim wie Eiter und für das Haus Judas wie Fäulnis. 13 Und Ephraim sah seine Wunde und Juda sein Geschwür. Ephraim ging nach Assyrien und sandte zum Großkönig, der euch nicht heilen und das Geschwür nicht entfernen kann. 14 Ich bin für Ephraim wie ein Löwe und für das Haus Juda wie ein junger Löwe. Ich, ich werde zerreißen, gehe davon und trage es weg, und keiner kann befreien. 15 Ich ziehe mich an meinen Ort zurück, bis sie ihre Schuld erkennen und mein Angesicht suchen. Wenn sie in Not sind, werden sie mich suchen.

8 Jes 10,29; Hos 4,15; 8,1; 10,5; Joel 2,1 9 Hos 9,13 11 1Kö 20,1 13 Hos 7,11; 8,9 14 Jes 5,29 15 Hos 11,10; Dtr 4,30

Die Chronologie in V. 7, die sowohl das Ende des Haues Jehus als auch das Ende Israel im Blick hat, lässt in V. 8-15 die Intervention vermuten, die zum Untergang Israels führten.

V. 8 nennt die Warnsignale von drei Städten, die Benjamin aufschrecken sollen. V. 9 Die Verwüstung Ephraims steht fest und wird den Stämmen vorweg mitgeteilt. V. 10 Auch über Juda wird, weil es seine Grenzen noch über Israel ausdehnen wird, der Zorn wie Wasser ausgegossen werden. V. 11 Ephraim ist bedrückt, weil es das Recht misshandelte und dem Nichts nachjagte. In V. 12 beschreibt sich Jehova selbst als Eiter für Ephraim und Fäulnis für Juda. V. 13 Die Reaktion Ephraims, sich an Assyrien zu wenden, hilft auch nicht. V. 14 Der Souveränität eines Löwen kann nichts entgegengesetzt werden. V. 15 Jehova zieht sich an seinen Ort zurück. Erst muss die Schuld erkannt und Jehova gesucht werden, wozu eine Not antreibt.

Hosea 6,1-11

1 Kommt, und lasst uns zu JHWH umkehren, denn er hat zerrissen, und wird uns auch heilen. Er schlug, doch wird er uns verbinden. 2 Er gibt uns das Leben nach zwei Tagen zurück. Am dritten Tag lässt er uns aufstehen, und wir werden vor ihm leben. 3 Lasst uns ihn erkennen und beeilen wir uns, JHWH zu erkennen. Wie die Morgenröte kommt sein Aufbruch. Er kommt wie der Regen, wie ein Spätregen die Erde tränkt.

4 Was soll ich dir tun, Ephraim? Was soll ich dir tun, Juda? Wie Morgengewölk ist eure Güte und wie Tau, der früh vergeht. 5 Darum haue ich sie durch die Propheten nieder. Ich töte sie durch die Worte meines Mundes. Wie das Licht wird mein Recht aufgehen. 6 Denn Güte gefällt mir, und nicht Schlachtopfer, und Gott erkennen mehr, als Ganzbrandopfer. 7 Doch sie haben wie Adam den Bund übertreten. Dort waren sie mir gegenüber treulos. 8 Gilead ist eine Stadt von Übeltätern, ihre Fußspuren sind Blut. 9 Es lauert wie ein Räuber die Menge der Priester. Unterwegs morden sie bei Sichem, weil sie schändlich handeln. 10 Im Hause Israel habe ich Grässliches gesehen. Dort gibt es die Unzucht Ephraims. Israel hat sich beschmutzt. 11 Auch dir, Juda ist eine Ernte gerichtet, immer wenn ich das Geschick meines Volkes wende.

1 Dtr 32,39 2 Gen 2,4; Hen 3; ThEv 19 3 2Sam 23,4; Joel 2,23 4 Hos 11,8 6 Mat 9,13; 12,7 7 ApkMos 8,2 11 [P-912]

V. 4 Was nun, da ihre Güte (Treue) schnell verzieht? V. 5 Er tötet sie durch Worte der Propheten, wenn sein Licht/Recht aufgeht. V. 6 Sein Maßstab sind Güte und Gotteskenntnis, V. 7 ein Bund, der seit Adam übertreten wird. Die V. 8-11 beschreiben ihre Übertretungen.

Zwei Tage in Hosea 6,2. Zwei Siebener in der Apokalyptik

Hosea 3,5; 4,3 Endzeit und Gerichtszeit der Apokalyp⁄k

Endzeiten sind Übergangszeiten am Ende eines Siebeners, der auch Unterteilt als 3 ½ Zeiten auftritt (Dan 12,7; Apk 11,2.3 u. ö.), und den Schaltungen von Mondzeiten (+30, Dan 12,11) zu Sonnenzeiten (+75, Dan 12,12; +150/153, Apk 9,5) hinzugefügt sind, Zeichen an Sonne, Mond und Sternen (Siehe Vorwort zu Joel; Mat 24,29-30Par) grenzen diese Endzeiten ein, wobei ein Ringen um die Abschlüsse bekannt ist (Dan 7,25; 10,13; 11,1; Apk 12,1.2.7).

Hosea 7,1-16

1 Zu der Zeit, wenn ich Israel heile, decke ich Ephraims Vergehen auf und Samarias Schlechtigkeiten, denn sie handeln trügerisch. Ein Dieb dringt ein, und draußen stürmt eine Räuberbande los. 2 Sie glauben nicht, dass ich ihrer Schlechtigkeit aufdecke. Nun umzingeln sie ihre Taten. Sie sind vor mein Angesicht gekommen. 3 Ihre Schlechtigkeit erfreut den König und ihre Lügen Fürsten. 4 Sie alle sind Ehebrecher, wie ein heißer Bäckerofen, der abkühlt vom Kneten des Teiges an, bis er durchsäuert ist. 5 Am Tag unseres Königs haben sich Fürsten mit Wein erhitzt. Seine Gewalt folgt diesen Spöttern. 6 Denn sie sind wie ein Ofen, in dem es brennt. Die ganze Nacht über ruht ihre Leidenschaft, doch am Morgen brennt sie lichterloh. 7 Sie alle werden heiß wie ein Ofen und fressen ihre Richter. Alle ihre Könige stürzen, keiner dieser ruft mich an. 8 Ephraim mischt sich unter die Völker. Er ist ein runder Kuchen geworden, der nicht gewendet wurde. 9 Fremde rauben seine Kraft, aber er merkt es nicht. Graue Haare haben sich eingeschlichen, aber er merkt es nicht. 10 Israels Stolz steht ihm ins Gesicht, und sie sind nicht umgekehrt zu JHWH, ihrem Gott, noch suchen sie ihn wegen alledem. 11 Ephraim gleicht einer Taube, einfältig und ohne Herz. Ägypten rufen sie, nach Assyrien gehen sie. 12 Wie immer sie gehen, werde ich mein Netz über sie werfen. Wie die Vögel der Himmel werde ich sie runterholen, fange sie, wenn ich ihren Schwarm höre. 13 Wehe ihnen, denn sie fliehen von mir! Nieder mit ihnen, denn sie wirken gegen mich! Soll ich sie loskaufen, wo sie doch Lügen über mich reden? 14 Sie schreien nicht zu mir um Hilfe, sondern sie heulen auf ihren Betten. Wegen Korn und Most ritzen sie sich, aber sie weichen von mir. 15 Ich habe ihre Arme gestärkt, aber sie planten Böses gegen mich. 16 Sie wenden sich dem Baal zu. Sie sind wie ein ungenauer Bogen. Durch das Schwert fallen ihre Fürsten wegen ihrer frechen Zunge. Dies wird ihre Schande im Land Ägypten.

1 2Kö 20,5; Hos 6,9; Mi 1,5; 7,3 2 Am 8,7 3 1Kö 22,6; 5 Hos 1,1 6 Mi 2,1 7 Jer 5,31 10 Hos 5,5; 2Chr 28,22 11 Hos 11,11 13 Am 8,7 15 2Kö 14,25-27 16 2Kö 15,10.14

In V. 1-16 beschreibt Gott die Trugspiele, die sich um einen König herum abspielen. V. 1 Das „innere und äußere Verderben“5 wird aufgedeckt, dem Raub an der eigenen Bevölkerung und dem Fremder.

V. 2 schildert noch ihr Selbstvertrauen, doch werden sie von ihren Taten eingeholt, wenn Gott sie sich heranrückt. V. 3 Noch berauscht es den König und seine Fürsten, viele Einnahmen sicherzustellen. V. 4 Jeder einzelne dieser Regierung wird als Ehebrecher bezeichnet. Sie sind Gott und Menschen gegenüber Vertragsbrüchig. Erst lassen sie eine Entwicklung zu, wie ein noch warmer Bäckerofen den Brotteig gut gehen lässt, bis ihn der Sauerteig durchsäuert hat. V. 5 Am Tag unseres Königs, d. h. zurzeit von Jerobeam II., haben ihn seine Berater überzeugt, seine Militärgewalt zu entfesseln. V. 6 Die Zeit des ruhenden Ofens ist am Morgen vorbei, wenn er entfacht wird. V. 7 Sie alle erhitzen sich und vernichten dabei die Rechtsprechung. Alle ihre Könige stürzen, weil sie nicht Jehova befragt haben. Israel hat sich V. 8 zu einem Teil der Welt gemacht, wie ein Kuchen, der auf einer Seite verbrennen wird, weil er nicht gewendet wurde. Die Völker, d. h. V. 9 Fremde manipulieren ihn unbemerkt, seine Ratgeber. V. 10 Das macht sie überheblich, und sie können Jehova nicht zur Situation befragen, geschweige denn zu ihm umkehren. Deshalb ist V. 11 Israel mit einer Taube zu vergleichen (vgl. Jon 1,1-3 Komm. ferner [Jona im Bauch des Fisches]). Sie folgen ihrem Drang nach Raub weiter, der sie nordwärts blicken lässt. V. 12 Gott kündigt an, ihnen zum Feind zu werden, was mit einem Netz veranschaulicht wird, womit ein ganzer Schwarm Vögel runtergeholt werden kann. V. 13 Gott begründet seine Absicht mit ihrer Flucht vor ihm, wodurch sie zu Widersachern wurden. Sie reden Lügen über Gott, wodurch sie ihren Loskauf verwirken. V. 14 Sie weichen von Jehova und üben Praktiken für den Baal, wie das Ritzen deutlich macht (1Kö 18,28). V. 15 Jehova hatte Israels Arme gestärkt, aber sie haben sich von ihm abgewendet (2Kö 14,25-27). V. 16 Ihr Baal Kult ist ein verfehltes Ziel, wie durch einen ungenauen Bogen. Für ihre Anmaßungen werden ihre Fürsten (V. 2) gewaltsam zu Tode gebracht werden. Für Ägypten (V. 11) werden sie zum Spott.

5 ATD 24, Athur Weiser: Das Buch der zwölf kleinen Propheten; 1967, S. 61

Hosea 8,1-14

1 Deinen Mund an ein Horn! Einer wie ein Adler kommt über das Haus JHWHs, weil sie meinen Bund übertreten und sich gegen mein Gesetz vergangen haben. 2 Zu mir schreien sie ständig: ‚Mein Gott, wir, Israel, kennen dich.‘ 3 Israel hat Gutes abgewiesen. Ein Feind wird ihm nachjagen. 4 Sie haben Könige eingesetzt ohne meinen Willen. Sie haben Fürsten eingesetzt ohne mein Wissen. Mit ihrem Silber und ihrem Gold machen sie sich Götzen, damit sie weggetilgt werden. 5 Verstoße dein Kalb, Samaria. Mein Zorn glüht gegen sie. Wie lange sind sie zur Reinheit unfähig? 6 Dieses stammt von Israel, denn ein Handwerker hat es gemacht. Es ist nicht Gott. Das Kalb Samarias wird zersplittern. 7 Wind säen sie, und Sturm werden sie ernten. Halme ohne Triebe bringen kein Mehl, und wenn doch was treibt, verzehren es Fremde. 8 Israel ist verschlungen. Sie sind unter den Nationen wie ein wertloses Gefäß. 9 Denn sie ziehen nach Assyrien hinauf. Ein Wildesel sollte für sich bleiben. Ephraim erkauft sich Liebe. 10 Obwohl sie Liebe unter den Nationen sammeln, will ich sie zerstreuen, sodass sie sich in Schmerzen winden wegen der Last des Königs der Fürsten. 11 Ephraim baut Altäre zum sündigen. Er bekommt Altäre zum sündigen. 12 Schreibe ich ihm vieles meiner Gesetze auf, ist es ihm etwas Fremdes. 13 Schlachtopfer lieben sie, schlachten Fleisch und essen. JHWH hat an ihnen kein Gefallen. Er wird ihrer Vergehung gedenken und ihre Sünden ahnden. Nach Ägypten kehren sie zurück. 14 Israel vergaß seinen Schöpfer und baute Paläste, und Juda baute befestigte Städte. Ich sende Feuer in seine Städte, und es soll seine Paläste fressen.

1 Hos 5,8 2 Mi 3,11 4 Hos 2,10 5-6 1Kö 12,28-30; Jes 40,18-20 7 Spr 22,8 11 Hos 12,11 13 Hos 7,16; 9,3 14 1Kö 12,31

V. 1 Warum soll eine Warnung vor einer kommenden Gefahr gegeben werden, obwohl es sich bei den Betroffenen um Vertragsbrüchige handelt? V. 2 Ist es wegen der gefährlichen Selbsttäuschung, zu meinen, Gott zu kennen? V. 3 nennt die Tun-Ergehen-Situation. V. 4 Sie glaubten tatsächlich, ihre Könige und ihre hohen Beamten seien von Gott gebilligt, obwohl sie ihre Mittel für den Götzendienst einsetzten, was ihnen ja die Vernichtung bringt. V. 5 nennt das Problem beim Namen. Die Kälberanbetung macht Jehova zornig. Diese aus Ägypten importierte falsche Gottesvorstellung (Ex 32,1-4) zeigt Israels mangelnde Heiligkeit. V. 6 Auch Samarias Kalb ist nicht Gott und wird zersplittert werden.

V. 7 Die zweite Tun-Ergehen-Situation ist mehr politischer Natur. Es sind Halme ohne Frucht, und wenn doch fruchtbar, dann für andere! V. 8 Israel ist von den Nationen verschlungen und geringgeschätzt. V. 9 Israel will bei der Weltmacht Lieb-Kind sein, anstelle sich abzugrenzen. V. 10 Der vorübergehende Nutzen verhindert nicht, dass sie von Gott aus unter den Lasten einer Weltmacht leiden werden.6V. 11 Es hat wirksamen Einfluss auf ihre Altäre (Hos 4,19; 10,1f). V. 12 Wurden für den Bau neue Maße festgelegt? Jedenfalls kommt Israel dem nach. Die Weisungen Jehovas sind ihnen da vergleichsweise etwas Fremdes. V. 13 beschreibt, was sie mögen, nämlich Fleisch schlachten und essen. Das ist Teil ihres Problems! Er wird dem nachgehen und sie erneut nach Ägypten zurückkehren lassen (Hos 11,1). In diesem großen Rahmen ist V. 14 die Gott-Vergessenheit dem Wohlstand ganz Israels gegenübergestellt, der für das Feuer bestimmt worden ist.

6 „Dass sie eine Weile aufhören mit dem Salben von Königen und Fürsten“ – Hos 8,10b Artur Weiser: Das Buch der zwölf kleinen Propheten, 1967

Hosea 8,1 – Der Adler in der Apokalyptik

Der Adler in Hos 8,1 beschreibt eine politische Macht, die Israel überschattete. Die Weltmacht Assyrien stürzte sich mit moderner Kriegstechnik auf andere Länder (Nah 2,4-6). Vergleiche in apokalyptischen Schriften lassen eine Vernetzung zwischen dem Adler damals, den Adlerzeiten heute und verschiedenen Adlerflügeln erkennen, die so kaum zufällig sein können! Da ist zunächst die Zeit:

In Apk 4,6-9 werden vier lebende Geschöpfe mit dem Aussehen eines Löwen, eines Stieres, eines Menschen und eines Adlers genannt, die inmitten und rund um den Thron im Himmel sind, und jeweils sechs Flügel und viele Augen haben. Diese lebenden Geschöpfe bezeichnen vier großen Lebensräume.

Diese vier lebenden Geschöpfe sind die Verkörperung der vier großen Zeitabschnitte. Der Löwe bezeichnet im wesentlichem die Zeit, als Engelsnachkommen die zivilisierte Welt vor der großen Flut beherrschten. Die Zeit des jungen Stieres begann nach dem Niedergang der Sumer und deren Abkömmlinge, zu denen auch Abraham, Isaak und Jakob gehörten. Das lebende Geschöpf Mensch steht für die Zeit des Menschensohnes, der in ihr auftrat und das lebende Geschöpf des Adlers für die Zeit … der drei Wehe, die mit dem Tod der zwei Propheten verbunden waren.7

Der vierte nach dem Adler benannte Lebensraum ist der vierte Abschnitt (= 3 ½ Zeiten) von zwei Siebenern Menschheit. Dieser Zeitabschnitt ist nach dem Adler benannt, weil er über 3 der 7 Posaunenstöße ein Wehe über die Bewohner der Erde bringt (Apk 8,13).

Jesus sprach über diesen Adler: „Wo immer der Kadaver ist, da werden die Adler versammelt werden“ – Mat 24,28. Hier ist der vierte Lebensraum angesprochen, wo Adler versammelt sind. Lukas hat die Flucht Loths (mit seiner erstarrten Frau) und Mitnahmesituation festgehalten (Luk 17,28-30), worauf seine Schüler nach dem Ort fragten: „Wo, Herr?“ Die Antwort: „Wo der Leib ist, da werden auch die Adler versammelt werden“ (Luk 17,37). Hier kommt über den Leib ein spezifischer Standort in die Diskussion. Die Adler würden beim Leib sein, nicht ein Adler. Konnte denn Jesus bei seinen Zuhörern ein Verständnis über „die Adler“ voraussetzen? Ja!

Die Adler-Vision des Schealtiel beschreibt bereits diesen Standort (4Esr 11-12). Dort wird ein Leib beschrieben, der zur Mitte seiner Zeit eine Krise hat, die er jedoch bewältigt, und woraus er seine Motivation zur Weltherrschaft schöpft, die durch das Aufrichten des Adlers auf seine Krallen mit seinen 12 Flügel, 8 Nebenflügel und drei Köpfen zum Ausdruck kommt [Adler-Vision am Ende des Artikels].

Der Adler in Hos 8,1 hat inhaltliche und chronologische Bezüge zum Adler heute, als hätte er im ersten Siebener ein Muster für den zweiten Siebener vorbereitet. Das bedeutet, dass über Assyrien weitere Informationen zum Adler heute zu gewinnen sind!

Assyrien eroberte 663 die Stadt Theben in Ägypten (Nah 3,8-10), was die imperialistische Politik der Zeit von William McKinley widerspiegelt, der als 25. US-Präsident von 1897-1901 Hawaii und Puerto Rico annektierte sowie Kuba und die Philippinen besetzen ließ. Der chronologische Vergleich zeigt Überschneidungen vom 48. bis zum 44. Jahr vor dem Ende der beiden Siebener in Mondzeiten.

Auch Assyriens Nachfolger Babylon zeigt chronologische Parallelen. Nabonid war 10 Jahre in der Oase Teima in Arabien, 7 Jahre davon krank (4Q252). Für den Beginn von 7 Jahren Krankheit kommen nur die drei Jahre von 550-547 in Betracht. Keilschriftdokumente belegen für Babylon eine schwere Wirtschaftskrise. Diese Sieben-Zeiten-Krise vor dem Ende des ersten Siebeners kann in Mondzeiten mit der Weltwirtschaftskrise 1929 und in Sonnenzeiten mit der Finanzkrise 2008 verglichen werden, die so als angekündigt erscheinen.

Diese Adler weisen thematische und zeitliche Bezüge auf, die auf einen gestalterischen Akt hinweisen. Weltgeschichte wird gestaltet! In diesem Sinne sind apokalyptischen Schriften, wie die Adler-Vision als Beschreibung von Gott über die letzte Weltherrschaft zu beurteilen. Sie geben präzise Auskünfte und dürfen nicht abgetan werden!