Der alte Harz - historische Fotos in vier Bänden - Bernd Sternal - E-Book

Der alte Harz - historische Fotos in vier Bänden E-Book

Bernd Sternal

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Beschreibung

In meiner umfangreichen Harzbibliothek habe ich viele alte schwarz-weiß Fotos der Harzregion gesammelt, die einem hohen künstlerischen Anspruch genügen, jedoch kaum noch jemandem zugänglich sind. Sie wurden zu einem großen Teil explizit für Bücher und Zeitschriften geschaffen, um diese zu illustrieren. Es war eine Zeit, in der sehr viele Druckerzeugnisse entstanden, die Fotografie jedoch noch in den Kinderschuhen steckte. Heute, mit moderner Digitaltechnik, kann jeder Laie tolle Fotos schießen, vor über 100 Jahren war das Fotografieren allerdings ein Metier für Fachleute. Daher beauftragten die Verlage Fotografen mit der Schaffung von entsprechenden Werken. Waren Fotografien vor den 1920er Jahren noch in der Minderzahl, so setzten sie sich danach zunehmend gegen die Zeichnungen, Grafiken und gemalten Bilder durch. Diese Auftragsfotografien waren ein wichtiger Erwerbszweig für die Fotografen und es war wohl auch eine Modefrage sowie eine der Kosten. Die von mir nun aufgelegten 4 Fotobände decken eine Zeitspanne von etwa 1900 bis 1940 ab. Die Fotos sind somit nicht nur künstlerische Werke, sie sind zudem ein Stück Harzgeschichte, denn sie bilden im Gegensatz zur Malerei und dem Zeichnen ein Stück Lebensrealität ab. Leider wissen wir von den Fotografen fast nichts. Diese Situation ist wohl darauf zurückzuführen, dass insbesondere bis ca. 1925 ein Fotograf nicht als Künstler angesehen wurde. Da sich jedoch zunehmend die akademische Malerei der Fotografie bediente, fand sie Schritt für Schritt Eingang in die Kunstszene. Heute gibt es die verschiedensten Stilrichtungen und Genres innerhalb der Fotografie und es wird zudem seit etwa 1945 zwischen künstlerischer und angewandter Fotografie unterschieden. Ich bin der Meinung, dass die alten Fotografien, die unsere Harzregion in einem längst vergangenen Licht zeigen, nicht der Vergessenheit anheimfallen dürfen. Daher habe ich sie gesammelt und archiviert, desweiteren wurden sie mit moderner Technik bearbeitet, um sie, in entsprechendem Kontext, der Öffentlichkeit zu präsentieren. In diesem Buch findet man Fotos des Kyffhäusers, von Lautenthal, Mansfeld, Mechthausen, Meisdorf, Neustadt/Harz, Nordhausen, Osterode, Osterwieck, Quedlinburg, Questenberg, Roßla, Rübeland, Sangerhausen, Sankt Andreasberg und Schierke.

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Inhaltverzeichnis

Vorwort

Der Kyffhäuser

Lautenthal

Mansfeld

Mechthausen

Meisdorf

Neustadt/Harz

Nordhausen

Osterode

Osterwieck

Quedlinburg

Questenberg

Roßla

Rübeland

Sangerhausen

Sankt Andreasberg

Schierke

Bildnachweis Band 3

Inhaltsverzeichnis Band 1

Inhaltsverzeichnis Band 2

Inhaltsverzeichnis Band 4

Vorwort

In meiner umfangreichen Harzbibliothek habe ich viele alte, schwarz-weiß Fotos der Harzregion gesammelt. Sie wurden zu einem großen Teil explizit für Bücher und Zeitschriften geschaffen, um diese zu illustrieren. Es war eine Zeit, in der sehr viele Druckerzeugnisse entstanden, die Fotografie jedoch noch in den Kinderschuhen steckte. Heute, mit moderner Digitaltechnik, kann jeder Laie tolle Fotos schießen, vor über 100 Jahren war das Fotografieren ein Metier für Fachleute. Daher beauftragten die Verlage Fotografen mit der Schaffung von entsprechenden Werken. Waren Fotografien vor den 1920er Jahren noch in der Minderzahl, so setzten sie sich zunehmend gegen die Zeichnungen, Grafiken und gemalten Bilder durch. Diese Auftragsfotografien waren ein wichtiger Erwerbszweig für die Fotografen, aber es war wohl auch eine Modefrage sowie eine der Kosten.

Die von mir nun aufgelegten vier Fotobände decken eine Zeitspanne von etwa 1920 bis 1940 ab. Die Fotos sind somit nicht nur künstlerische Werke, sie sind zudem ein Stück Harzgeschichte, denn sie bilden im Gegensatz zur Malerei und dem Zeichnen ein Stück Lebensrealität ab.

Leider wissen wir von den Fotografen fast nichts. Diese Situation ist wohl darauf zurückzuführen, dass insbesondere bis ca. 1925 ein Fotograf nicht als Künstler angesehen wurde. Da sich jedoch zunehmend die akademische Malerei der Fotografie bediente, fand sie Schritt für Schritt Eingang in die Kunstszene. Heute gibt es die verschiedensten Stilrichtungen und Genres innerhalb der Fotografie und es wird zudem seit etwa 1945 zwischen künstlerischer und angewandter Fotografie unterschieden.

Wir haben den Fotografien Örtlichkeiten zugeordnet und diese in den vier Bänden alphabetisch geordnet. Und wir hoffen, dass unsere großformatigen Fotografien viele Fotoliebhaber ansprechen werden.

Gernrode, August 2021

Der Kyffhäuser

Der Kyffhäuser ist ein kleines Mittelgebirge, das sich südöstlich des Harzes und der Goldenen Aue erstreckt. Mit seinen 19 Kilometern Länge und 7 Kilometern Breite zählt der Kyffhäuser zu den kleinsten Mittelgebirgen in Deutschland. Trotzdem hatte er, als dem Harz vorgelagerte Bastion, besonders in der Völkerwanderungszeit sowie dem folgenden Mittelalter, eine große strategische Bedeutung. Er war eine Art Brückenkopf zwischen dem Harz und Thüringen. Diese Bedeutung machte ihn zum prädestinierten Burgenbaustandort. Und wie das nun mal so ist, wenn sich viele tummeln, die alle das gleiche Ziel und den gleichen Zweck verfolgen, gibt es Sieger und Verlierer, Platzhirsche und Mitläufer.

Platzhirsch im Kyffhäuser ist unstrittig die Burg Kyffhausen. Heute wissen wir durch umfangreiche archäologische Untersuchungen, dass der Kyffhäuser sicherlich schon zur Bronzezeit besiedelt war und seine Gipfel als Höhensiedlungen genutzt wurden. Besonders Günter Behm-Blancke erwarb sich mit seinen Forschungen in den 50-er und 60-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts diesbezüglich große Verdienste.

Aus Überlieferungen wissen wir, dass der Kyffhäuser in der Zeit der Kämpfe der Franken gegen die Thüringer, in der Zeit um 530, eine bedeutende Rolle einnahm. Nachdem die Thüringer-Herrschaft durch die Franken gebrochen worden war, wurden Fronhöfe errichtet und fränkische Adlige siedelten sich in dieser Region an. Erste Schutzbauten aus Stein wurden errichtet. Aber erst nachdem die Liudolfinger die Königswürde übertragen bekommen hatten, wurde diese Steinbautätigkeit perfektioniert. Unter dem Sachsen Heinrich I. bekam durch dessen Burgenbauverordnung der Burgenbau in der Harzregion regen Aufschwung. Das Reichsgut des neuen Reiches, des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, brauchte Schutz. So entstanden rund um den Harz zahlreiche Großburgen, die als Reichsburgen dienten. So auch die Burganlage Kyffhausen, die eigentlich aus Ober-, Mittel- und Unterburg besteht, aber immer als Ganzes betrachtet wird. Diese mittelalterliche Steinburg ist vermutlich im 10. Jahrhundert entstanden und diente zum Schutz der aufstrebenden Königspfalz Tilleda, die sich in unmittelbarer Nähe befand.

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf dem Kyffhäuser. Foto: Paul Bark, Frankenhausen 1925.

Kyffhausen war wohl seit Heinrich I. Reichsburg und wurde von den folgenden Königen ausgebaut und erweitert. Es wird davon ausgegangen, dass die dreiteilige Burganlage erst unter den Saliern, besonders unter Heinrich IV. mit seinem neuerlichen Burgenbauprogramm, in ihrer heutigen Form entstand. Doch diese Burganlage hatte nicht lange Bestand, denn bereits unter Heinrich V. und dem von ihm weitergeführten Sachsenkrieg, kam es zur Zerstörung von Kyffhausen im Jahr 1118.

Zuvor war es am 11. Februar 1115 zu einer entscheidenden Schlacht am Welfesholze bei Hettstedt zwischen dem kaiserlichen Heer und den sächsischen Widersachern gekommen. Das kaiserliche Heer, unter Graf Hoyer von Mansfeld wurde vernichtend geschlagen und ein Teil der überlebenden Truppen flüchtete sich auf die Burg Kyffhausen. Diese wurde dann von den Truppen des sächsischen Adels belagert. Dass Kyffhausen sehr wehrhaft war, verdeutlicht die lange Belagerungszeit, die drei Jahre in Anspruch nahm. Dann aber war auch diese gewaltige Burganlage erobert. Wie der Chronist des Klosters Goseck berichtete, fanden dabei 2.000 königstreue Burgmänner den Tod, die Burg wurde abgebrannt und geschleift. Aber unmittelbar nach Beendigung des Konfliktes mit den sächsischen Fürsten wurde die Burg wiederaufgebaut und sogar in vielen Bereichen, besonders der Oberburg, verstärkt. Schon um das Jahr 1150 muss sie in alter Größe gestanden haben, denn sie wird urkundlich von Konrad III. sowie Friedrich I. erwähnt.

Auch unter Heinrich VI., der seine Herrschaft im Konflikt mit Heinrich dem Löwen verbrachte, spielte die Königspfalz Tilleda und die Burg Kyffhausen noch eine bedeutende Rolle. Doch nach dieser Herrschaftsepoche scheint der Glanz von Tilleda und Kyffhausen verblasst zu sein. Die Reichsburg verliert ihren Status und wird zur „einfachen“ Feudalburg. Letztmalig sind für 1231 Reichsministeriale für Kyffhausen bezeugt. Kaiser Rudolf von Habsburg setzte im Jahr 1291 den aufstrebenden Thüringer Grafen Friedrich von Beichlingen-Rothenburg als Burggraf ein. Da die Kaisermacht in der Folgezeit absank und anscheinend kein Interesse an dem Reichsgut Kyffhäuser bestand, konnten die Beichlinger Grafen den Lehensbesitz wie Erbgut behandeln.

Trotzdem blieb die Burg Reichsgut und die im 14. Jahrhundert herrschenden Könige Ludwig IV. und Karl IV. verwiesen auf diesen Reichsanspruch und belehnten die Anhaltiner mit der Burg, die aber nie in deren Besitz kamen.