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Eine Taschenbuch-Reihe für Wanderfreunde im Harz! Mit der Taschenbuch-Reihe "Kleines Harzwanderbuch der Sagen und Mythen" sollen alte Sagen und Mythen sowie kunst- und kulturgeschichtliche Informationen Wanderaktivitäten in den verschiedensten Harzregionen noch interessanter gestalten. Bernd Sternal, Autor von über 70 Harzbüchern, hat dafür interessante Rundwanderwege zusammengestellt, die sich an Sagen und Mythen orientieren und zudem viele weiter Informationen zum Streckenverlauf geben.
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Seitenzahl: 56
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Wegbeschreibung mit Karte
I. Das Schloss Ballenstedt
1
.
Die Sage vom Schimmelreiter
II. Der Ballenstedter Schlosspark
2. Die Gegensteine bei Ballenstedt
III. Woher kommen die Gegensteine
IV. Die Roseburg bei Rieder
V. Der Osterteich bei Gernrode
VI. Die Gernröder Stiftskirche Sankt Cyriakus
3. Das Gastmahl des Gero
VII. Markgraf Gero und die Slawen
VIII. Die Alte Elementarschule in Gernrode
4. Der Heilige Teich bei Gernrode
IX. Der Stauteich „Heiliger Teich“
X. Das Sternhaus
5. Die Raubnester Heinrichsburg und Erichsburg
XI. Die Geschichte der Heinrichsburg
XII. Das technische Denkmal „Carlswerk“ in Mägdesprung
6. Die Wunderblume im Selketal
XIII. Die Selkemühle und die Burg Anhalt
7. Das Gold der Tidianshöhle
XIV. Gold aus dem Harz?
XV. Der Bismarckturm Opperode
Bildnachweis
Lange Route: Ballenstedt – Gernrode – Mägdesprung – Selketal – Ballenstedt, ca. 29 Kilometer
Kurze Route: Ballenstedt – Gernrode – Sternhaus – Ballenstedt, ca. 18 Kilometer
Die Sagenwanderung 1 nimmt ihren Anfang am Schloss Ballenstedt. Das altehrwürdige Schloss der Askanier, das einstmals ein Kloster war, erzählt uns deren Geschichte in der Sage (1) vom Schimmelreiter. Der Weg führt uns dann durch den Schlosspark, vorbei an der alten Schlossmühle, die heute ein Künstleratelier ist. Rechts führt der Weg, der zugleich Europaradweg und mit einem blauen Kreis gekennzeichnet ist, am Harzrand entlang nach Gernrode. Nördlich können wir die Gegensteine erkennen, die den letzten Ausläufer der Teufelsmauer darstellen. Von dieser Gesteinsformation erzählt uns die Sage (2) von den Gegensteinen.
Vorbei an der Roseburg, die nördlich liegt und der Gemeinde Rieder, führt der Weg zum Osterteich nach Gernrode. Kurz vor dem Osterteich biegt er, der aber erst später genommen wird, in den Ostergrund zum Heiligen Teich. Zuvor sollte noch die über 1.000-jährige Sankt Cyriakuskirche in Gernrode besucht werden. Die Sage (3) erzählt uns von einem grausigen Ereignis zu Zeiten Kaiser Ottos I.
Wenn wir dem mit einem blauen Balkenkreuz versehenen Weg weiter in den Ostergrund folgen, gelangen wir zum Heiligen Teich, der uns von einer 1.000 Jahre alten Sage (4) berichtet.
Und weiter, immer die Selketalbahn in Sichtweite, zum Sternhaus. Von dort führt ein mit einem grünen Kreis gekennzeichneter Weg nach Mägdesprung. Oberhalb des Weges liegt die Ruine der Heinrichsburg, in der Sage (5) wird von ihrem Schicksal erzählt.
In Mägdesprung angekommen, besuchen wir das ehemalige „Carlswerk“, heute ein technisches Denkmal und Museum. Dann nehmen wir den Weg ins wildromantische Selketal. Hier berichten uns Hinweisschilder vom einstigen Bergbau. Irgendwo hier, unterhalb der Burg Falkenstein, muss auch die Wunderblume gewachsen sein, von der uns die Sage (6) berichtet.
An der Selkemühle angekommen, die zu einer ausgiebigen Rast einlädt, führt der Radweg E11, der als Wanderweg mit einem roten Kreis gekennzeichnet ist, zurück nach Ballenstedt. Es ist die Tidianshöhe, an der wir jetzt vorbei schreiten und die unermessliche Goldschätze beherbergen soll, wovon in der Sage (7) „Das Gold der Tidianshöhle“ die Rede ist.
Immer wieder auf unserem Weg sind Sehenswürdigkeiten zu bestaunen, diese sind in der Karte mit römischen Zahlen markiert, die Texte dazu sind zwischen den Sagen eingefügt.
a) Hotel „Auf der Hohe“ Ballenstedt
Auf der Hohe 1,
06493 Ballenstedt
b) Burgcafé „Roseburg“
Roseburg 1,
06493 Ballenstedt
c) Historische Gaststätte Bückemühle
Am Bückeberg 3,
06485 Quedlinburg, OT Gernrode
d) Waldgaststätte Sternhaus
Sternhaus 01,
06485 Quedlinburg
e) Café Carl
3.Hammer 29,
06493 Harzgerode, OT Mägdesprung
f) Selketaler Waldgasthof
Vierter Hammer 33,
06493 Harzgerode, OT Mägdesprung
Ballenstedt: Am Schlossplatz; An der Roseburg;
Gernrode: Park- und WoMostellplatz an der Stiftskirche; Parkplatz am Baumarkt, Quedlinburger Str., L242;
Sternhaus, Am Haltepunkt Haferfeld;
Mägdesprung, Parkplatz an der Lampenbrücke;
Parkplatz Selkemühle;
Linie 240
Quedlinburg – Bad Suderode – Ballenstedt – Aschersleben:
Gernrode An der Rose, Rathenaustr., Bf,;
Rieder Gernröder Str., Rathausstraße, Gartenanlage;
Ballenstedt Roseburg, Alter Westbf. 2, Felsenkellerweg;
Linie 242
Quedlinburg – Bad Suderode – Alexisbad – Harzgerode – Wippra:
Gernrode An der Rose, Rathenaustr., Ärztehaus;
Haferfeld,
Sternhaus,
Mägdesprung, Drahtzug;
Linie 244
Ballenstedt – Alexisbad – Harzgerode:
Ballenstedt Marienstr., Poststr., Ärztehaus, Alter
Westbf., Felsenkellerweg;
Sternhaus Abzw.,
Mägdesprung, Drahtzug;
Alexisbad Kloster
Die Askanier waren eines der bedeutenden sächsischen Adelsgeschlechter im Hochmittelalter. Belegt ist die Familiengeschichte bis um das Jahr 1000, als Mitglieder der schwäbischen Adelsfamilie Beringer, die im Schwabengau (auch Suebengau genannt) ihre Heimat hatten, durch Heirat mit den benachbarten sächsischen Adelshäusern, die Grafschaft Aschersleben in Besitz nahmen. Eine jahrhundertelange Feindschaft zwischen den suebischen „Ureinwohnern“ dieser Südostharzer Region und den zur Völkerwanderungszeit zugewanderten Sachsen wurde damit beendet.
Der Name des neuen, mächtigen Fürstengeschlechts der Askanier leitet sich von Ascharia (Aschersleben) ab. Als erster seines Geschlechts ist Graf Esico von Ballenstedt im Jahr 1036 überliefert. Er gründete an der Stelle des heutigen Schlosses Ballenstedt ein Augustiner-Chorherrenstift. Uta von Ballenstedt, bekannt als „Uta von Naumburg“ war die Schwester von Graf Esico. Uta war vermählt mit dem Markgrafen Ekkehard II. von Meißen und blieb kinderlos. Daher fiel ihre Mitgift nach ihrem Tod an das Stift Gernrode und den Dom zu Naumburg. Als Stifterfigur „Uta von Naumburg“, eine von 12 Stifterfiguren am Naumburger Dom, ging sie in die Geschichte ein. Graf Esicos Sohn, Otto der Reiche und dessen Sohn Albrecht der Bär, wandelten um das Jahr 1123 das Stift in ein Benediktinerkloster um. Zu dieser Zeit existierten Kloster und Burg innerhalb der gleichen Mauern nebeneinander.
In die Geschichte ging Albrecht I. insbesondere als Kriegsherr ein. Er eroberte am 11. Juni des Jahres 1157 die Mark Brandenburg und nannte sich fortan „Markgraf von Brandenburg“. Graf Albrecht der Bär ließ die Burg Anhalt, gelegen auf dem Hausberg hoch über dem Selketal, wieder aufbauen, die sein Großvater Graf Esico gegründet hatte und die im Jahr 1140 im Sachsenkrieg zerstört wurden war.
Albrecht der Bär war entscheidend für die Ostexpansion des HRR verantwortlich, was zu einer bedeutenden Machterweiterung für die Askanier führte. Nach dem Tod von Albrecht dem Bären begann unter der Herrschaft seiner Söhne die Macht zu zersplittern, was sich über die folgenden Generationen fortsetzte. Es bildeten sich nachfolgende Linien, von denen einige im Laufe der Jahrhunderte wieder ausstarben: Askanische Grafen zu Weimar-Orlamünde, - zu Orlamünde, - zu Weimar, Askanische Herzöge von Sachsen, - zu Sachsen-Lauenburg, Askanische Herzöge und Kurfürsten zu Sachsen-Wittenberg, Askanische Markgrafen von Brandenburg sowie die Askanischen Fürsten und Herzöge zu Anhalt mit zahlreichen Nebenlinien.