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Das Biotop Harzwald besteht aus vielen Komponenten: Bäume, Sträucher, Tiere, Pilze, Pflanzen, Bakterien. Alle diese Lebewesen wirken zusammen und bilden eine Lebensgemeinschaft. In diesem Buch wenden wir uns den - Krautigen Pflanzen - des Waldes zu. Diese Pflanzen weisen kein sekundäres Dickenwachstum auf und sie verholzen nicht. Sie können einjährig, zweijährig oder mehrjährig sein. Nach der Blüte sterben sie ab und wenn sie nicht einjährig sind, überdauern sie im Boden. Die krautigen Pflanzen sind CO2-Speicher und -Verbraucher zugleich, sie jedoch darauf zu reduzieren wäre viel zu wenig. Früher stellten viele dieser Pflanzen auch eine Nahrungsquelle für die Menschen dar. Zudem sind sie Futterpflanzen für viele Tiere und auch Insektenlarven. Die krautige Bodenvegetation ist eng in die kurzfristigen Stoffkreisläufe des Ökosystems Wald eingebunden. Ihre organische Masse vergeht noch im selben Jahr, in dem sie gebildet wurde. Bei vielen ökologischen Fragestellungen gelten die krautigen Bodenpflanzen als Zeigerpflanzen. Es wird vermutet, dass mehrjährige krautige Pflanzen in Symbiosen mit anderen Lebewesen des Waldes stehen. Jede einzelne Art verfügt über eine Vielzahl chemischer Verbindungen. Die bedeutendsten Inhaltsstoffe sind: Alkaloide, Bitterstoffe, Schleimstoffe, Kumarin, Kieselsäuren, Flavonoide, Mineralien, Phenole, Saponine, Tannine, Vitamine, Öle sowie Stärke- und Eiweißverbindungen. Schon früh in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit wurde die heilende Wirkung zahlreicher Kräuter erkannt. Die Pflanzenmedizin bestimmte über Jahrtausende die medizinischen Möglichkeiten der Menschen und noch heute werden zahlreiche Pflanzen und deren Wirkstoffe als Drogen zur medizinischen Behandlung eingesetzt. Im Buch befinden sich 45 Aquarellzeichnungen von Angela Peters sowie 48 schwarz-weiß Illustrationen.
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Seitenzahl: 101
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Vorwort
Arnika
Augentrost
Baldrian
Bärlauch
Beinwell
Bilsenkraut
Blauer Eisenhut
Blutwurz
Brennnessel
Buschwindröschen
Butterblume oder Scharbockskraut
Edle Schafgarbe
Efeu
Eibisch
Fingerhut
Frauenmantel
Geflecktes Lungenkraut
Gewöhnlicher Schuppenwurz
Glockenblume
Gundermann
Herbstzeitlose
Hirtentäschel
Huflattich
Johanniskraut
Kletten
Leberblümchen
Lerchensporn
Löwenzahn (Pusteblume)
Maiglöckchen
Märzenbecher
Milzkraut
Rainfarn
Rote Pestwurz
Schachtelhalm
Schlüsselblume
Schneeglöckchen
Schöllkraut
Springkraut
Taubnessel oder Bienenfang
Tollkirsche
Veilchen
Waldmeister
Wald-Schmiele
Winterling
Literaturnachweis
Bildnachweis
„Unkraut nennt man die Pflanzen, deren Vorzüge noch nicht erkannt worden sind.“
Ralph Waldo Emerson
Im vergangenen Jahr 2020 habe ich mein Buch „Der Harzwald – ein Ökosystem stellt sich vor“ herausgegeben. Ich berichte darin von dem komplexen Ökosystem des Harzer Waldes.
Vorgestellt werden die heimischen Bäume, die häufigsten Insekten, Pilze und letztlich die Tiere des Waldes. Zahlreiche Beispiele des Zusammenlebens, von Partnerschaften, Lebensgemeinschaften und Abhängigkeiten werden erläutert. Auch über das CO2 als Lebenselixier der Bäume wird berichtet. Die krautigen Pflanzen des Waldes habe ich jedoch ganz bewusst ausgelassen, obwohl diese eine bedeutende, wenn nicht sogar überlebenswichtige Rolle für unsere Waldlandschaft einnehmen. Diese sollten in einem gesonderten Buch vorgestellt werden, dass ich nun vorlege.
Die Landmassen haben einen Anteil von 29 Prozent der Erdoberfläche. Wald nimmt rund 27 Prozent dieser Landmassen auf der Erde ein. Auch im Wald sind krautige Pflanzen sowie Gräser anzutreffen. Überall auf den Landmassen, die nicht von Wüsten eingenommen werden, wachsen Pflanzen. Etwa 20 Prozent der Landmassen werden von Wüsten eingenommen, diese sind vegetationslos oder fast ohne Vegetation. Davon sind etwa 10 Prozent Trockenwüsten und die anderen 10 Prozent Eiswüsten.
Somit sind etwa 80 Prozent der Landmassen Vegetationszonen, die eine mehr oder weniger starke Vegetationsdichte aufweisen. Insgesamt werden auf der Erde 26 abgrenzbare Vegetationszonen unterschieden. Die Vegetationszone, in der Deutschland und auch der Harz liegen, ist die (sommergrüne) Laub- und Mischwald-Zone, die sich in der gemäßigten Hauptzone befindet.
Da die Harzregion nur verhältnismäßig dünn besiedelt ist, nimmt die Vegetation den größten Teil der Fläche ein. Es ist die „grüne Lunge Mitteldeutschlands“ und sie ist ein bedeutender CO2-Speicher.
Die krautigen Pflanzen sind jedoch nicht nur in dieser Funktion wichtig. Früher stellten viele dieser Pflanzen eine Nahrungsquelle für die Menschen dar. Zudem sind sie Futterpflanzen für viele Tiere und auch Insektenlarven. Die krautige Bodenvegetation ist zudem eng in die kurzfristigen Stoffkreisläufe des Ökosystems Wald eingebunden. Ihre organische Masse vergeht häufig noch im selben Jahr wieder, in dem sie gebildet wurde. Bei vielen ökologischen Fragestellungen gelten die krautigen Bodenpflanzen als Zeigerpflanzen. Es wird vermutet, dass mehrjährige krautige Pflanzen in Symbiosen mit anderen Lebewesen des Waldes stehen.
Jede einzelne Art verfügt über eine Vielzahl chemischer Verbindungen. Die bedeutendsten Inhaltsstoffe sind: Alkaloide, Bitterstoffe, Schleimstoffe, Kumarin, Kieselsäuren, Flavonoide, Mineralien, Phenole, Saponine, Tannine, Vitamine, Öle sowie Stärke- und Eiweißverbindungen. Schon früh in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit wurde die heilende Wirkung zahlreicher Kräuter erkannt. Die Pflanzenmedizin bestimmte über Jahrtausende die medizinischen Möglichkeiten der Menschen und noch heute werden zahlreiche Pflanzen und deren Wirkstoffe als Drogen zur medizinischen Behandlung eingesetzt.
Krautige Pflanzen haben also eine sehr große Bedeutung für unseren Planeten. Die größte jedoch ist ihr Vermögen zur Photosynthese. Über physiologische Prozesse erzeugen die Pflanzen energiereiche Biomoleküle aus energieärmeren Stoffen unter Mithilfe von Lichtenergie. Bei diesen biochemischen Prozessen wandeln lichtabsorbierende Farbstoffe wie Chlorophyll Lichtenergie in chemische Energie um. Diese wird zum Aufbau energiereicher organischer Verbindungen (primär Kohlenhydrate) aus den energiearmen anorganischen Stoffen Kohlenstoffdioxid und Wasser verwendet. Da die energiereichen organischen Stoffe zu Bestandteilen des Lebewesens werden, bezeichnet man deren Synthese als Assimilation. Abschließend zu diesem biochemischen Prozess speichert die Pflanze die erzeugte Glucose und gibt den erzeugten Sauerstoff nach außen ab.
Ohne den pflanzlichen Prozess der Photosynthese (auch einige Bakterien und Algen praktizieren die Photosynthese) gäbe es kein Leben auf unserem Planeten. Von ihr hängen indirekt nahezu alle heterotrophen (nicht zur Photosynthese fähigen) Lebewesen ab, da sie ihr letztlich ihre Nahrung und den zur Energiegewinnung durch aerobe Atmung nötigen Sauerstoff verdanken. Aus dem Sauerstoff entsteht außerdem die schützende Ozonschicht.
Es ist demzufolge ein allgemeines Umdenken erforderlich. Wir sollten so wenig Flächen wie möglich versiegeln und zudem das Pflanzenwachstum zulassen und unterstützen, wo es denn möglich ist. Denn die beste aller Möglichkeiten eine Klimaerwärmung abzuschwächen, unsere Atmosphäre zu stabilisieren und zudem für gesunde Luft zum Atmen zu sorgen, ist ein reicher Baum- und Pflanzenwachstum auf der Erde.
Das Buch wurde durch die Harzmalerin Angela Peters illustriert. Sie hat für jede der im Buch vorgestellten krautigen Pflanzen eine wunderschöne Aquarellzeichnung geschaffen. Somit hat das Buch nicht nur informativen Charakter, sondern auch einen künstlerischen Anspruch.
Bernd Sternal im November 2021
„Arnika ist nicht mit Gold zu bezahlen, in vielen Fällen hilft sie rasch.“
Sebastian Kneipp (1821 – 1897)
Arnika zählt zu den uralten „Zauberpflanzen“. Lange bevor die Menschen ihre heilende Wirkung erkannt hatten, spielte diese leuchtend gelb blühende Pflanze eine bedeutende Rolle im Kult der Sommersonnenwende. Später, im Mittelalter, war die berühmte Hildegard von Bingen eine der ersten, die über die heilende Wirkung von Arnika schrieb.
Arnica montana, so der wissenschaftliche Name, ist im Volksmund auch unter Bergwohlverleih, Wolfsblume, Johannisblume und wohl einem Dutzend anderer Namen bekannt und gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Diese krautige, mehrjährige Pflanze ist aromatisch duftend und hat eine Wuchshöhe von etwa 20 bis 60 cm; sie bildet unterirdische Rhizome. Stängel und Blätter sind behaart und zum Teil mit Drüsen belegt. Die Blätter sind paarweise und gegenständig am Stängel angeordnet und sind vier- bis siebennervig. Die leuchtend orangegelben Blütenstände sind körbchenförmig.
In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten, die Wurzel und die Blätter der Pflanze genutzt. Aus den Blüten wird die bekannte Arnikatinktur hergestellt, die noch heute ein bewährtes Heilmittel darstellt. Die Pflanze enthält ätherische Öle, Flavanoide, Carotinoide und Cholin, die vor allem entzündungshemmend und antiseptisch wirken. Allerdings beschränken sich alle Anwendungen auf das Äußerliche, innere Anwendungen sind nicht zugelassen, da sie als Giftpflanze gilt. Bei offenen Wunden sollte eine Anwendung unbedingt unterbleiben. Auch ist bei Allergikern Vorsicht geboten.
Im Harzvorland steckten früher die Bauern am Vorabend des Johannistages (24. Juni) ihre Felder mit Arnikablüten ab. Diese sollten den Korndämon Bilwis davon abhalten ihr Korn umzulegen, denn das passierte zur Zeit der Sommersonnenwende besonders häufig.
Die Echte Arnika bevorzugt saure und magere Wiesen und ist kalkmeidend. Man findet die Echte Arnika auch in lichten Wäldern oder auf sauren und mageren Wiesen. Ihr Vorkommen im Harz ist nicht selten: Besonders am Brockenrand, sowie auf Wiesen bei Gernrode, Trautenstein, Meisdorf und Osterode sind mir Vorkommen bekannt.
„Ich sah blühen Augentrost. Das edel Blümlein gar erlöst, mein Herz von allem Ungemach.“
Altes Volkslied
Bereits die alten Griechen kannten Augentrost als bewährtes Mittel zur Stärkung der Augen. Der griechische Arzt Dioskorides schrieb: Augentrostwasser in die Augen getan, macht ein hell Gesicht und hilft den Augen aller Schmerzen ab.“
Andere Ärzte schreiben, dass man aus Augentrost Wein machen soll; nachdem der Wein ein Jahr lang getrunken wurde, soll sich die Sehkraft wieder herstellen.
Das angebliche Wunderkraut Gemeiner oder Großer Augentrost, (Euphrasia rostkoviana) ist eine Wiesenpflanze aus der Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae). Heute wird es in der modernen Medizin nicht mehr als Wundermittel angesehen, denn seine Wirkung konnte nicht nachgewiesen werden.
Wie alle Kräuter, die in der Volksmedizin Verwendung finden, hat diese Pflanze viele Namen. Einer davon ist Wiesenwolf, den der Augentrost seinen Saugwurzeln verdankt, mit denen er benachbarten Gräsern Mineralien und Nährstoffe direkt aus deren Wurzeln entzieht und so deren Wachstum hemmen kann (Halbschmarotzer).
Der Augentrost ist eine einjährige krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 5 bis 25 cm erreicht. Die Blüten sind in der Regel weiß, häufig violett geadert. Seine Blätter sind knapp 10 mm lang, kreuzweise gegenständig, ungestielt und eiförmig-länglich. Wie der gesamte Blütenstand sind sie dicht drüsenhaarig. Es fällt jedoch selbst der Wissenschaft schwer den Augentrost exakt zu bestimmen, denn er kreuzt sich immer wieder mit artverwandten oder ähnlichen Pflanzen.
Zuhause ist der Augentrost im Harz vor allem auf Mager-Wiesen und Weiderasen bis in oberen Höhenlagen.
„Wenn die Natur nicht so wäre, wie sie ist, wenn wir Baldrian und Wohlgemut, Ehrenpreis und Augentrost, und alle Pflanzen im Feld und Wald, die uns in gesunden und kranken Tagen zu mancherlei Zwecken nützlich sind, selber aussäen, warten und pflegen müssten, wie würden wir alsdann erst klagen über des viel bedürftigen Lebens Mühe und Sorgen!“
Johann Peter Hebel (1760 – 1826)
Baldrian ist eine Pflanzengattung, die zwischen 150 bis 250 Arten umfasst. Sie gehört zur Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Im Harz ist davon der Echte Baldrian, auch Arznei-Baldrian genannt, heimisch, der im Volksmund auch Bullerjahn heißt. Beim deutschen Namen nimmt man an, dass er vom nordischen Gott des Lichtes „Balder“ abgeleitet ist, der ein Sohn des Gottvaters „Odin“ und der Göttin der Mutterschaft „Frigga“ ist.
Da Baldrian in unseren Breiten auf fast allen Böden und an allen Standorten vorkommen kann, wenn der Boden feucht genug ist, spielte er schon in vorgeschichtlicher Zeit eine bedeutende Rolle. Mythologisch galt Baldrian wegen seines aromatischen Duftes, als Fetisch gegen böse Geister und auch in der Naturmedizin wurde er schon als Gegenmittel gegen Pest und andere Ansteckungskrankheiten eingesetzt.
Valeriana officinalis, so der botanische Name, ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die zwischen 1 und 2 Meter hoch wird. Im Boden bildet sie Rhizome als Überdauerungsorgane aus. Die Pflanze hat sattgrüne, gefiederte Blätter von 20 Zentimeter Länge, wobei die einzelnen Fiedern oval oder lanzettlich geformt und ungleich gesägt sind.
Kaum bekannt ist, dass Baldrian eng verwandt mit unserem Feldsalat ist und dass seine jungen Triebe ähnlich schmecken und sogar noch zarter sind.
Baldrian blüht in dichten, endständigen Blütenständen, die mit kleinen, rosafarbenen Blüten besetzt sind, die süßlich duften. Die Blütezeit reicht im Harz von Mai bis Juli.
Der strenge, für Menschen abstoßende Geruch der Pflanze, stammt aus seinem Wurzelstock. Wie verschieden Lebewesen in ihrem Geruchsempfinden sein können, beweist das Beispiel der Katzen, die Baldrianduft sehr anziehend finden. Von dieser „Katzenliebe“ stammt auch der Volksname „Katzenminze“.
Medizinisch ist heute auch nur die Baldrianwurzel von Bedeutung. Für ihre Inhaltsstoffe ätherische Öle, Valepotriate (spezielle Säuren der Baldriangewächse) und Alkaloide ist eine nervenberuhigende und schlaffördernde Wirkung nachgewiesen. Außerdem werden der Wurzel entzogene Essenzen in der Duftindustrie eingesetzt.
Vorkommen: in der Harzregion vorzugsweise auf feuchten Standorten, an Uferbereichen von Bächen und Flüssen, auf Wiesen, insbesondere auch um Elbingerode und Hüttenrode.
„Bärlauch im Mai erspart das ganze Jahr den Arzt und die Arznei.“
(Bauernregel)
Bärlauch wurde lange verkannt, Knoblauch hingegen war weitbekannt.
Diese altbekannte, einheimische Heil- und Gewürzpflanze hat in den letzten Jahren eine einzigartige Renaissance erlebt. Bärlauch, diese Art aus der Gattung Allium, ist eng verwandt mit Zwiebel, Schnittlauch und Knoblauch.
Und dass der Knoblauch gesund ist, weiß inzwischen jedes Kind. Allerdings bleibt nach seinem Genuss ein nachhaltiges Geruchsproblem. Knoblauch schmeckt lecker, macht aber einsam. Die Alternative: Bärlauch, fast vergessen und wiederentdeckt; ein fast identischer, aber milderer Geschmack und Geruch, der jedoch nicht nachhaltig ist.
Bereits in der Spätsteinzeit haben die Menschen diese Pflanze als Nahrungsmittel genutzt; ihnen folgten die Römer und die germanischen Stämme nach.
Diese ausdauernde, krautige Pflanze aus der Familie der Lauchgewächse, die eine Wuchshöhe von 20 - 50 cm erreicht, treibt schon im frühen Frühjahr seine langstieligen Laubblätter. Daher wohl auch sein Name – Bärlauch – war er doch eine erste Nahrung der Bären nachdem ihrem langen Winterschlaf. Bären gibt es im Harz schon lange nicht mehr. Die Bärlauch-Vorkommen waren in den letzten Jahrzehnten auch schon rückläufig. Als Ursache dafür ist zu sehen, dass im Wesentlichen Ameisen für die Verbreitung der Bärlauch-Samen verantwortlich sind und die waren zu dieser Zeit selbst im Rückzug. Aber seit sich die Ameisenpopulationen wieder erholt haben, gibt es auch wieder mehr Bärlauch.
Der Bärlauch ist ein sogenannter Frühjahrsgeophyt, was bedeutet, nach dem Abblühen im Mai/Juni ist sein Wachstumszyklus beendet und er zieht wieder in die Erde ein.
Sein Blütenstand ist doldenartig und bildet fünf bis 20 Blüten. Die Blüten sind weiß und sternförmig, dreizählig und weisen je sechs gleichgestaltete Blütenblätter auf. Bärlauch gilt als Nährstoffzeiger, er schätzt und gedeiht auf humosen, lockeren Böden mit anhaltender Feuchtigkeit.