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Im Oktober 1813 beginnt in Bremen die Mordserie der Gesche G. Innerhalb weniger Jahre rottet sie mit Hilfe von Mäusebutter und Ratzenkraut ihre Angehörigen fast komplett aus – und wird so zu Deutschlands erfolgreichster Giftmörderin.
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Seitenzahl: 17
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Christian Lunzer - Peter Hiess
Der Fall der Giftmischerin Gesche Gottfried
Der Engel von Bremen
© 2016 cc-live
Kreittmayrstr. 26, 80335 München
Cover: cc-live
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-95616-558-0
www.cc-live.net
Inhalt
Der Engel von Bremen
Quellen
Lust auf mehr?
Mütter, Töchter, Ehefrauen
Gift & Galle
Auf Messers Schneide
Weibliche Tugenden
Mörderische Arbeitsmarktverwaltung
Mord am Arbeitsplatz
Arbeitsplatz und Ausbildung
Die Autoren
Der Verlag
Impressum
»Mir schaudert doch sonst vor dem Bösen; allein das war nicht bei mir der Fall; ich konnte mit Lust Böses tun.«Gesche Gottfried
Weitaus erfolgreicher als Charlotte Ursinus – zumindest, was die Zahl der bekannten Opfer betrifft – war die zweite der klassischen deutschen Giftmischerinnen: Margarethe Gottfried, bekannt unter ihrem Kosenamen Gesche.
1785 wurde sie als Tochter des bekannten Frauenschneiders Johannes Timm in Bremen geboren. Wie die Ursinus war sie ein besonders hübsches Mädchen, blond und eine »fast ätherische Erscheinung«, wie zeitgenössische Stimmen behaupten. Margarethe half fleißig im Haushalt mit, war weichherzig und sensibel; so wurde sie beispielsweise jedes Mal, wenn ihr Vater sein Morgengebet sprach, zu Tränen gerührt. Zudem spielte sie gern Theater und brillierte bei Liebhaberaufführungen in den Nachbarhäusern durch ihren natürlichen Liebreiz und ihre mädchenhafte Grazie.
Wahrscheinlich wollte das Fräulein Timm, das heimlich Klavierspielen und Französisch lernte, nicht den damals für Frauen vorgeschriebenen Lebensweg beschreiten, sondern lieber Schauspielerin werden. Sie wies sämtliche Heiratsanträge ab, doch ihr Vater verehelichte sie – in der Hoffnung auf gesellschaftlichen Aufstieg – mit 21 Jahren an den Sattlermeister Johann Gerhard Miltenberg, Witwer und Sohn eines reichen Handwerkers, der eine bekannte Gemäldesammlung besaß.