Der Faule See in Pankow - Eckehard Plum - E-Book

Der Faule See in Pankow E-Book

Eckehard Plum

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Beschreibung

Der Faule See in Pankow, der an seinen Rändern vermoort ist, ist ein weiterer See in Berlin, welcher nach der letzten Eiszeit aus einem Toteisblock entstanden ist. Wie genau der See und die vermoorten Bereiche entstanden sind, werden Sie in diesem Buch erfahren, wobei Ihnen zahlreiche Fotos die Schönheit dieser unter Naturschutz stehenden Landschaft nahebringen werden.

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Seitenzahl: 20

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Das Naturschutzgebiet Fauler See ist ein See mit eindeutigen Moorbereichen in dieser Stadt. Er liegt im Bezirk Pankow – Ortsteil Weißensee – (siehe Übersichtskarte unten).

Aber wie genau ist der Faule See mit Moorcharakter eigentlich entstanden? Dazu muss ich ein wenig in der Zeit zurückgehen – bis zur letzten Eiszeit – der sogenannten Weichseleiszeit.

Mit der Elster, Saale- und der Weichseleiszeit, allesamt benannt nach europäischen Flüssen, lassen sich in Berlin drei Kaltzeiten sicher nachweisen. Ausschlaggebend für diese Stadt war aber schlussendlich die letzte, nämlich die Weichseleiszeit. Sie hat der Stadt ihr morphologisches Aussehen gegeben. Ohne diese Eiszeit wäre Berlin platt wie ein Pfannkuchen! Ohne sie gäbe es auch nicht die vielen Seen und Flüsse, die den ganz besonderen Charme dieser Metropole ausmachen. Und ohne sie gäbe es deshalb auch nicht den Faulen See!

Verweilen wir doch noch ein wenig bei der Weichseleiszeit, die vor etwa 115.000 Jahren begann und vor ca. 11.700 Jahren endete. Ihre gewaltigen Eismassen und Gletscher – die bis etwa 45 Kilometer südlich von Berlin vordrangen – kamen aus dem hohen Norden, aus Skandinavien zu uns. Nach dem Abschmelzen der riesigen Eismassen blieben die mitgeführten Geschiebe einfach liegen. Ebenfalls zurück blieben Sand, Kies, Schluff und Ton. Daraus bildete sich unter dem Eis die Grundmoränenlandschaft mit ihren sanften Hügeln. Das charakteristische Sediment der Grundmoräne ist der fruchtbare Geschiebemergel, auch Till genannt. Wie Sie anhand der geologischen Skizze1 sehen können, zeigen sich mit der Barnim-Hochfläche im Nordosten, der Teltow-Hochfläche im Süden und der Nauener Platte im Südwesten Berlins drei ausgebildete Grundmoränenlandschaften.

Weitere sichtbare Hinterlassenschaften der Eiszeiten sind sicherlich auch die vielen Seen (Wannsee, Müggelsee usw.) und Flüsse (Spree, Havel z. B.). Ich sprach eben von Geschieben, die in der Landschaft liegen geblieben sind. Ab einer Größe von 1 Kubikmeter spricht man nicht mehr von Geschieben, sondern von Findlingen. Und von diesen gibt es in Berlin unzählige.2

An der Südostseite des Faulen Sees

Viele Seen in Berlin sind aus sogenannten Toteisblöcken gegen Ende der Eiszeit entstanden, so wie auch der Faule See