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Lyrik bewegt Gefühle und Gedanken. Sie verleiht ihnen Worte, die sich in Metaphern und rhetorischen Figuren verdichten. Poesie ist Ästhetik und feiert den Klang des meist durch Metrum und Reimschema gebundenen Textes. Lyrik ist weder egoistisch noch selbstverliebt. Sie hat den Mitmenschen fest im Blick, denn das lyrische Ich tritt in einen emotionalen Dialog mit ihm ein. Poesie ist der Königsweg zum Herzen. Poesie ist Therapie für die Seele. Ohne Poesie leben wir in einer kalten Welt
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Seitenzahl: 52
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GEGOSSEN IN GOLD IST DES DICHTERS WORT.
ES TROTZT DER VERSCHLINGENDEN ZEIT.
GEMEIßELT IN GRANIT IST DES DICHTERS WORT.
ES WIRD LEBEN IN ALLE EWIGKEIT.
Vorwort
Poesie als Einmischung
Der gierige Würger
Natur
Ein Lob auf die Jahreszeiten
Der Sturm als Lehrmeister
Winterruhe
Frühlingssonne
Frühlingserwachen
Altfunnixsieler Idylle
Bescheidenheit
Die richtige Mischung
Grenzen der Macht
Stilles Glück am Watt
Politik
„Grüner“ Atomstrom
Lob der Poesie
Alles für die Freiheit
Politik als Beruf
Gebrochene Versprechungen
Impfpflicht oder nicht?
Der Nährboden der Pandemie
Plädoyer für den Frieden
Der ewige Friede
Wie schützt man die Freiheit?
Alles für den Frieden
Die Völker wollen den Frieden
Krieg ist Menschenwerk
Verhindert den Krieg!
Der Weg zum Frieden
Aufgewacht in einer anderen Welt?
Tränen der Hilflosigkeit
Imperiale Fantasien
Melancholie in schwerer Zeit
Die Söhne Luzifers
Zeitenwende
Krisen über Krisen
Tod der Tyrannei
Naht der Dritte Weltkrieg?
Das Böse abwehren
Das Versprechen
Freiheit oder Barbarei
Hyperinflation?
Weisheiten
Grenzen
Familienglück
Endlichkeit
Hochmut kommt vor dem Fall
Glauben
Polarität
Zweifel
Zum achtundsechzigsten
Geburtstag
Der Sieg des Philosophen
Janusköpfigkeit
Geduld ist eine Tugend
Beständigkeit als Illusion?
Wirksame Verteidigung
Haltung zeigen
Wut
Gedankenspiel
Falsche Gurus
Sehnsucht nach ewigem Leben
Liebesgedichte
Seelenwind
Nachts
Wahre Liebe
Was ist Liebe?
Liebe im Alter
Treue Liebe
Klagegedichte
Allein
Der Drachentöter
Angst
Die Macht des Schicksals
Epilog
Der kundige Heiler
Lyrik bewegt Gefühle und Gedanken. Die Poesie verleiht ihnen die Worte, die sich in Metaphern und rhetorischen Figuren verdichten. Still tobt der Kampf. Die Seele bebt. Sie will heraus aus ihrem Kerker. Schluss mit dem Mauerblümchendasein! Doch nur selten wird es ihr gelingen, sich den ihr gebührenden Platz in der Gesellschaft zu erobern, es sei denn im politischen Lied, beispielhaft in den Nationalhymnen der Völker verkörpert.
Lyrik ist weder egoistisch noch selbstverliebt. Wenn die Seele spricht, hat sie den Mitmenschen fest im Blick. Das lyrische Ich tritt in einen emotionalen Dialog mit ihm ein.
Sie engagiert sich mit heißem Herzen und mischt sich entschieden in die Politik ein, denn sie propagiert die Freiheit und die menschliche Würde, hasst die Tyrannei und verabscheut das Enkomion als billigste Erscheinung einer wertlosen Anbiederung und Unterwerfung. Warum sollte sie feige den Verrat an der Humanität feiern um des Judaslohns willen? Der Kampf um die Menschenrechte hat erst begonnen. Sie möchte den noch Unentschiedenen begeistern und mitreißen. Hat sie sich erniedrigt, wenn sie in das politische Tagesgeschehen trotzig eingreift, auch wenn die Gefahr des schnellen Verfallsdatums besteht? Nein, die Lyrik soll bewusst den Elfenbeinturm verlassen. "L'art pour l'art" verkürzt ihr Potential.
Kritik setzt Erkenntnis voraus. Sie entwickelt sich aus dem Lebensvollzug und der philosophischen Reflexion. Mit ihrer bewusst einfachen Sprache reduziert die politische Poesie Komplexität aus didaktischer Verantwortung.
Moderne Poesie zieht sich keine Hemmschuhe an, sondern sie sollte präsent sein in allen Feldern menschlicher Existenz. Sie verlässt das konventionelle Terrain der Ästhetisierung der Gefühlswelten und betritt mutig die Räume der Abstraktion. In der ungezwungenen Verbindung beider Bereiche bewegt sich der Geist. Das ist kein neuer revolutionärer Zugriff auf Sphären, die sich oberflächlich betrachtet scheinbar einer Poetisierung widersetzen. Genau diesen Spagat wagten schon die Dichter des Barock wie John Donne, als sie den “metaphysical conceit“ als zentrales Element in ihre Sonette einführten.
Die Lyrik sollte wieder den Stellenwert einnehmen, der ihr gebührt. Sie gehört wie das Lied in die Mitte der Gesellschaft.
Der vorliegende Band schließt eine Trilogie ab, die Gedichte aus den Jahren 2015 bis 2022 darbietet.
April 2022
Blind und grausam ist die Schicksalsmacht.
Der vernichtende Schlag kommt über Nacht.
Du fühlst dich am Boden, ganz ausgelaugt.
Was hat dich nur so ausgesaugt?
Du machst dir große Sorgen.
Denkst mit Schaudern an Morgen.
Woher sollst du die Kraft nehmen?
Versagst du, wird man dich verfemen.
Du fühlst dich mutterseelenallein.
Gibt es für dich noch Sonnenschein?
Die Welt ist dunkel und leer.
Selbst das Atmen fällt dir mächtig schwer.
In pechschwarzer Nacht schreit deine wunde Seele,
Ins Prokrustesbett eingezwängt wie Keilschrift auf der Stele
Des Hammurabi, grausam, unerbittlich, voller Bosheit
Aus Mangel an Mitleid und erbarmender Menschlichkeit.
Du willst heraus aus dieser bösen Klemme.
Wenn du 's nicht schaffst, beleidigen sie dich als Memme.
Doch was befreit dich aus dem Seelenknast?
Bleib besonnen! Gönne dir zur Reflexion die nötige Rast.
Bedenke alles ohne Hast.
Im Garten saß ich, versunken in schweren Gedanken.
Mir war, als würde selbst der Boden unter mir wanken.
So elend und schwach hatte ich mich noch nie gefühlt.
Alles in meiner wunden Seele war von innerer Unruhe aufgewühlt.
An wen sollte ich mich wenden,
Um diese unerträglichen Turbulenzen zu beenden?
Beten konnte ich leider schon lange nicht mehr.
Ja, allein der Gedanke daran gefiel mir nicht sehr.
Ich brauchte eine wirksame Seelentherapie.
Das war mir so klar wie noch nie.
Jedoch die Hilfe eines Psychoanalytikers wollte ich nicht.
Man hört nicht nur gelegentlich, was so mancher verbricht.
Was sollte ich denn wagen,
Um den Gordischen Knoten zu durchschlagen?
Gewiss doch, manchmal helfen Pillen.
Mit ihnen stützt man den kraftlosen Willen.
Doch dies nützt nicht allen und nur kurz.
Führt in vielen Fällen später zum jähen Absturz.
Die Seele lässt sich nicht belügen
Oder auf die Dauer mit Pharmazie betrügen.
Ich will nachhaltig gesunden.
Genau das verlange ich unumwunden.
Vor mir auf den alten, schon knorrigen Mirabellenbaum
Flog ein Würger. Ich erwachte wie aus einem Traum.
Sein Schnabel war voll und trotzdem gierte er noch nach Beute.
Damit ist er nicht allein, denn so halten es viele Leute.
Vor allem am Büfett übernehmen sie sich gern.
Die Völler strömen herbei von nah und fern.
Nach gierigem Fressen begann er, geräuschvoll zu würgen.
Wie unappetitlich! So benahm er sich. Ich könnte dafür bürgen.
Bällchen auf Bällchen warf er unverschämt vom Ast
Haare, Knochen und Unverdauliches trafen mich fast