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Poesie erstrebt individuelle und gesellschaftliche Katharsis. Daher kann sie nie l'art pour l'art sein. Emotionalität und Rationalität gehören zusammen. In den vorgelegten Gedichten setzt sich das lyrische Ich mit Philosophie, Liebe, Natur und Politik auseinander.
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Seitenzahl: 76
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Sailing to Byzantium
By William Butler Yeats
IV
Once out of nature I shall never take
My bodily form from any natural thing,
But such a form as Grecian goldsmiths make
Of hammered gold and gold enamelling
To keep a drowsy Emperor awake;
Or set upon a golden bough to sing
To lords and ladies of Byzantium
Of what is past, or passing, or to come.
Source: The Collected Poems of W.B. Yeats (1989)
Für Kornelia
Disteln und Misteln
Philosophie
Die Macht des Schicksals
Das Unergründbare
Zeit als Gewinn
Wahn
Keine Chance den Hetzern
Die Suche nach dem Sinn
Das launische Schicksal
Die Würze des Lebens
Ein Vergleich
Unterwerfung
Die richtige Perspektive
Geduld
Schlaflos
Hinterhältige Nixen
Sieg über die Alterslast
Zweifel
Der Jasager
Aufgewacht?
Nachtgedanken
Wir müssen uns neu erfinden.
Heimatlos und ermattet
Stimmen im Wind
Ein schaurig-ruhiger Ort
Kein Ort der Zukunft
Das menschliche Dilemma
Der alte Sensenmann
Die Anklage
Launen
Der Ruf der Glocke
Tapferkeit
Fragen über Fragen
Lippenbekenntnisse
Letzte Gewissheit
Die falsche Gralssuche
Harmoniesüchtig
Gegen das Diktat der Zeit
Nachts, wenn die Wölfe heulen
Göttliche Gerechtigkeit
Leben als Kampfsport?
Altersschmerz
Frei und voller Lust
Erinnerung ambivalent
Nostalgie
Die letzte Provokation
Die Frage der Fragen
Natur
Maienlust
Ein Spaziergang am Meer
Abendmusik im Hafen
Die Gedenkstätte am Watt
Lob des Mais
Klimawandel
Die Ruhe vor dem Sturm
Concordia II
Der alte Museumshafen
Seeperlen
Die Natur als Vorbild
Ein neuer Ablasshandel
Eine nächtliche Lektion
Warnung
Liebe, Freundschaft, Familie
Liebesglück im Mai
Wer die Liebe lebt
Das Wagnis der Liebe
Die Liebeskunst
Elysium
Per aspera ad astra –
Die stärkste Kraft im Leben
Kommunikationsstörung?
Liebeserklärung
Der erste Geburtstag von Merle und Jakob
Der gerade Weg
Nachgedacht
Maras fünfter Geburtstag
Liebe als Wagnis
Politik
Ausgeträumt
Wieder Schlafwandler?
Mariupol
Die richtige Maxime
Das Spiel mit dem Weltenfeuer
Sapere aude.
Krieg im Kopf
Die Gefährdung der Demokratie
Inflationsängste
Orientierungslosigkeit und Verarmung
Die Gründe des Elends
Wohlstand in Gefahr
Diplomatie statt Krieg
Sehnsucht nach Freiheit und Frieden
Zeitenwende?
Moralisierende Außenpolitik
Nähe und Ferne
Zuckerbergs neue Realität
Ein schlechter Witz
Volksverdummung
Megakrise in Sicht?
Widerstand
Inflation und ihre Folgen
Wohlstand bedroht
Der Kampf um die Deutungshoheit
Des Pudels Kern
Der Angriffskrieg
Die Zeit zerrinnt wie Wasser in deinen Händen.
Wie, wenn sie dich ohne
Vorbereitung fänden?
Wer redet schon gerne vom
drohenden Ende!
Doch auch gegen deinen Willen
kommt die Wende.
Schleicht sie sich hinterhältig heran
Oder kündigen sie Blitz und Donner an?
Wie dem auch sei. Du hast keinen
Einfluss,
Auch wenn du verspürst giftigen
Verdruss.
Das Leben ist kein mathematisches
Exempel.
Die ungnädige Zeit drückt ihm auf
den Stempel.
Das Schicksal waltet blind,
Schont weder Greis noch Kind.
Im Fleisch sitzen quälende Disteln.
bvbWie jätest du sie aus?
Merlin reicht dir das Gebräu aus
Misteln.
Du trinkst den Becher gierig aus.
Kannst du durch die Zauberdroge
dich überwinden?
Kannst du so endlich innere Ruhe
finden?
In dir allein liegt die magische
Kraft.
Aus deiner Seele quillt heilender
Saft.
Auf dem Altar der Eitelkeit
Verbrennt des Fleisches Feigheit,
Verwandelt sich in Tapferkeit.
Überwindet Angst und Bosheit.
Am Ende steht die grenzenlose
Freiheit.
Du kehrst zum nichts zurück.
Bedeutet dies das Glück?
Schwere seelische Not
Bringst du sie noch ins Lot?
Oder macht sie dich
scheibchenweise tot?
Du wünschst dich weit weg.
Doch es hat keinen Zweck.
Sie holt dich allerorten ein.
Ist das nicht gemein?
Du bekämpfst sie mit aller Macht.
Befindest dich in existenzieller
Schlacht.
Sieg oder Niederlage?
Welch schmerzende Plage
Ist verbunden mit dieser Frage!
Du taumelst der Schwäche
entgegen,
Wagst dich, kaum zu regen.
Alles gefriert in Angst.
Verzweifelt du bangst.
Verfluchte Krebsgedanken
Bringen Himmel und Hölle ins
Wanken.
Stunden schwärzester Nacht träge
vergehen.
Niemand kann seinem Schicksal
entgehen.
Es klingt wie verhöhnender Wahn.
Ja, selbst die mächtigsten Götter
sind ihm untertan.
Auch Jupiters Kraft
Zerbröselt vor seiner Macht.
Drum weine nicht,
Bis deine Seele zerbricht.
Singe ein trotziges Lied in dunkler
Nacht.
Ein Leben misst man nicht nach
Jahren.
Man kann in kurzer Zeit das
Wesentliche erfahren.
Man muss nicht alt werden, ein
ergrauter Greis
Um zu hoffen, dass man dann alles
weiß.
Verkostet nicht jeder Mensch im
Laufe der Zeit
Eine bittersüße Mischung aus
Glück und Leid?
Der Schlüssel zur Zufriedenheit
Liegt in der Bescheidenheit.
Die Unterwerfung unter das
Schicksal
Bedeutet immer auch seelische
Qual.
Den Philosophen ist es längst
bekannt,
Uns allen mangelt es an Verstand,
Das Geheimnis unserer Existenz zu
durchschauen.
Es bleibt keine andere Wahl, als zu
vertrauen,
Dass eine höhere, sittliche Macht
Alles lenkt, alles überwacht,
So dass die geschaffene Welt
Nicht in ein sinnloses Chaos
zerfällt.
Die Zeit, sie schleicht dahin.
Zu existieren? Macht das allein
schon Sinn?
Bringen die kommenden Jahre
noch Gewinn?
Du anvisierst die letzten Ziele,
Bestimmst die Regeln dieser Spiele.
Du staunst, denn es sind gar nicht
mehr so viele.
Im Grunde willst du nur noch deine
Zeit genießen.
Verscheuchst Gedanken, die dich
verdrießen.
Ach, wenn sie dich doch endlich in
Ruhe ließen!
Du strebst nach innerer Einkehr.
Im Grunde willst du gar nicht
mehr.
Der Gewinn liegt in der Zeit,
Die dich trennt von der Ewigkeit.
Noch treibt dich an die Lebenslust.
Noch pocht sie stark in deiner
Brust.
Du gierst nach erfüllter Zeit.
Noch bist du nicht bereit
Für die verfluchte Ewigkeit.
Sind wir alle auf dieser Erde
verflucht?
Überall herrschen Mord und
Eifersucht.
Neid und skurriler Wahn
Lenken der Menschen Bahn.
Wann endlich wird die Vernunft
siegen?
Wann wird man die Hetzer
bekriegen?
Es wird der Tag des Jüngsten
Gerichts sein,
An dem unterschieden wird
zwischen ehrlich und gemein.
Noch wird das Blut vergossen in
Strömen.
Wir müssen uns leider daran
gewöhnen.
Ohne Grund fallen Völker über-
einander her.
Niemand gibt für den Frieden noch
Gewähr.
Der Krieg wütet gegen alle.
Dennoch laufen wir immer wieder
in seine Falle.
Abgefeimte Ideologien sind gerade
gut.
Sie schüren unsere krankhafte
Wut.
Brüder hassen Brüder
Und singen blutrünstige Lieder.
Wann wird man endlich kapieren,
Dass wir so alle unsere Zukunft
verlieren?
Der Imperialist geifert mit
mörderischer Fratze.
Der Chauvinist erregt sich hinter
fauliger Totenmaske.
Aus heiseren Kehlen speien sie
Lügen.
Wieder wollen sie Menschen dreist
betrügen.
Die Geschichte lehrt uns der Hetze
Verlauf.
Zu Mord und Totschlag rufen sie
wieder auf.
Der wilde Totentanz bald beginnt.
Den Krieg aber niemand gewinnt.
Ist es süß und ehrenvoll, fürs
Vaterland zu sterben?
Ist es vernünftig, Stadt und Land
gänzlich zu verderben?
Wer soll die Saat des Bösen erben?
Die Augen des Tigers funkeln in
schwarzer Nacht.
Die Angst hat mich fast um den
Verstand gebracht.
Das Raubtier sucht sich sein Opfer
gnadenlos aus
Und macht ihm brutal den Garaus.
Giftige Früchte werden Millionen
Menschen quälen.
Leider auch die, die den Weg des
Friedens wählen.
Verwehrt den Diktatoren den Krieg,
Denn am Ende gibt es keinen Sieg.
Wir werden ertränkt in einem Meer
aus Tränen und Blut.
Längst vergessen sind die Gründe
des Mordens und der Wut.
Ätzender Brandgeruch wird über
die irdische Wüste wehen.
Dann aber ist es zu spät, um
Vergebung und Gnade zu erflehen.
Du fragst dich nach dem Sinn des
Lebens
Und hoffst auf eine Antwort,
vergebens.
Du verirrst dich im Wald bizarrer
Illusionen.
Womit willst du deinen unruhigen
Geist belohnen?
Nie gibt es befriedigende
Erkenntnis.
Philosophen ist es längst gewiss.
Knie nieder vorm Altar der
Unzulänglichkeit.
Probiere es mit geziemender
Bescheidenheit.
Wer mit brennender Leidenschaft
sucht,
Sich irgendwann nur selbst
verflucht.
Das vergebliche Bemühen wird zur
Qual.
Schließlich hast du keine andere
Wahl:
Lass Torheiten in dir reifen.
Nach ihnen kannst du greifen.
Sie stillen dein heißes Verlangen.
Du brauchst nicht mehr ängstlich
zu bangen.
In den Stürmen unseres Lebens
Kämpfen wir häufig vergebens
Gegen die Macht des Schicksals an.
Nur dann und wann
Spüren wir, dass der Wind sich
dreht
Und aus günstiger Richtung weht.
Jetzt muss es sein. Wir können es
nicht lassen,
Den Zipfel des Schicksalsrocks fest
anzufassen.
Wir warteten sehnlichst auf diesen
Moment,
Der den bisherigen Misserfolg
verbrennt
Und uns endlich zu anderen Ufern
führt,
Kopf und Herz berührt,
Einheit schafft
Mit neuer Seelenkraft.
Doch könnte es passieren,
Dass wir auch diesen Kampf
verlieren.
Wollen wir dann verschmachten in
Klagen?
Wäre es nicht töricht, aufzugeben
und zu verzagen?
Nein, wir wollen es mutig ein
zweites Mal wagen!
Aus der Niederlage erwächst die
Hoffnung auf Sieg.
Der Sturmwind heult am
Meeresstrand,
An dem ich gestern noch Ruhe
fand.
Die Natur lehrt mich, dass nichts
bleibt, wie es ist,