Schreie des Fasans - Donald Kulesza-Betzen - E-Book

Schreie des Fasans E-Book

Donald Kulesza-Betzen

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Beschreibung

Schreie des Fasans Die vorliegenden Gedichte entstanden über einen längeren Zeitraum. Alle Emotionen werden sichtbar: Enttäuschung, Zorn, Ängste, Hoffnung, Liebe zur Natur und den Mitmenschen, Sorgen und Leid, verzehrende Melancholie, aber genauso Versöhnung, Freude, Glück, Jubel und Heiterkeit. Poesie ist der Königsweg zum Herzen. Poesie ist Diagnose und Therapie für die Seele. Ohne Poesie leben wir in einer kalten Welt.

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Vorwort

Die vorliegenden Gedichte entstanden über einen längeren, mehrjährigen Zeitraum. Dabei waren die Themen und Inhalte selten geplant. Die Anlässe ergaben sich spontan und spiegeln die seelischen Bedürfnisse des Dichters, wobei man niemals eine völlige Identität zwischen dem lyrischen Ich und dem Autor unterstellen darf.

Alle Emotionen werden sichtbar:

Enttäuschung, Zorn, Ängste, Hoffnung, Liebe zur Natur und den Mitmenschen, Sorgen und Leid, verzehrende Melancholie, aber genauso Versöhnung, Freude, Glück, Jubel und Heiterkeit.

Poesie ist der Königsweg zum Herzen. Poesie ist Diagnose und Therapie für die Seele.

Ohne Poesie leben wir in einer kalten Welt.

Der Autor wäre glücklich, wenn seine lyrischen Versuche auch andere Gefühlsmenschen anregen, es ihm gleichzutun.

Inhalt

Vorwort

Schreie des Fasans

1. Jahreszeiten

Frühling soll‘s nun werden

Frühlingssehnsucht

Sommerhitze

Der Herbst beginnt

Winterleid, Winterfreud

Sieg über den grauen Winter

...

2. Geburtstagsgedichte

Du hast mein Herz berührt

.

Für meine kleine Enkelin

Achtundzwanzig Jahre

Gedanken zum dreißigsten Geburtstag

Lebenswogen

Das Karussell der Jahre

Her 59

th

Birthday

Zum Fünfundsechzigsten Lebensjahr

Melancholie mit Siebzig

3. Liebesgedichte

Nur die Liebe zählt

What really matters

Liebesschmerz

Worin liegt der Sinn des Lebens?

4. Besondere Anlässe

The Phoenix of Love

Warum?

Zur Leinenhochzeit

5. Stimmungsgedichte

Rückfahrt im Sturm

Frohe Ostern

Mein fester Wille

Tears, no solution

A fortress of bliss

Wie ein Vogel auf dem Ast

Alter Mann, was macht Dich frei?

Das Vorbild der munteren Fliege

Gedanken zum 1. Januar

Wir trotzen der Zeit

Rente, ambivalent

6. Nordsee

Gefühle am November Nordseestrand

Ein verregneter Tag im Groden

Stürmisches, geliebtes Watt

Segeltörn im Watt

7. Pandemie

Coronamelancholie

Zornige Zweifel

Bescheidenheit statt Herzeleid

Widerstand

Sehnsucht nach dem Tag der Wende

Wider die falschen Ismen!

Winter der Pandemie

8. Klagelieder

Warum?

Wider den Katarrh

Das Heilungsversprechen

Klage in tiefer Nacht

Es fehlt an Mut

Trost der Nacht

In dir allein liegt die Kraft

Altersweisheit

Angst in der Nacht

Herbst des Lebens

Schreie des Fasans

Schon versank die Sonne glutrot im Meer.

Nach vielen Stunden im Watt

Fühlte ich mich ziemlich matt.

Im tiefen Schlick fiel mir das Wandern schwer.

Froh war ich, als das feste, grüne Land ich schließlich sah.

Mein Zimmer würde warm und gemütlich sein.

Ich dachte an Friesentee und ein Gläschen Wein.

Schon ragten die Dächer empor, das Dorf war da.

Endlich hab‘ ich’s geschafft.

Mobilisiere meine letzte Kraft.

Durch die Dünen geh ich geschwind.

Von hinten drückt ein munterer Wind.

Doch plötzlich raschelt neben mir

Zwischen Dornen ein eindrucksvolles Tier.

Da stolziert ein großer, bunter Vogel mit festemm Schritt,

Ich folge ihm mit leisem Tritt.

Verleibt sich genüsslich ein die sauren Beeren,

Wer wollt‘ es ihm verweh hren?

Es fährt in mich hinein, ich will ihn jagen,

Doch ich bin müde, kann’s kaum ertragen.

Er ist so flink, ich komm‘ nicht mit.

Jetzt erkenn ich ihn. Es ist ein FASAN.

Im Wahn will ich ihn fassen.

Ich kann’s nicht lassen.

Jagdlust treibt mich an.

Hätte ich ihn doch in Ruhe gelassen!

Ich stürze über einen Mauerstein,

Breche fast mein rechtes Bein.

Er aber flüchtet prompt,

Ohne weiteres mir entkommt

In die Dünen hinaus,

Stößt grelle Schreie aus,

Die mich zutiefst erschrecken

Und in mir den Gedanken erwecken:

Ich bin der freche Eindringling hier,

Denn hier ist sein Revier.

1. Jahreszeiten

Frühling soll‘s nun werden

Süßer Wind, du bläst geschwind,

Wieder warm und sanft um die Ecke.

Die Lebenslust in mir erwecke.

All das bewirkst du, lieblicher Wind.

Zu neuen Taten will ich schreiten.

Mein wintermüder Blick soll sich nun weiden

Am frischen Grün, dem betörenden Duft der Blüten.

Bald geht‘s hinaus, in den lebendigen Wald,

Mir ist’s, als wär‘ es nicht mehr kalt!

Mir ist’s, als fahr‘ ich in den Süden,

Hör‘ den vielstimmigen Gesang

Der bunten Vögel im Überschwang.

Mein frohes Herz pocht und springt

Vor Liebeslust mit ihnen singt.

Endlich vorbei die Zeit der Zähren!

Endlich kann ich mich des Trübsinns erwehren!

Was will ich mehr, als auf meiner Bank zu ruh’n

Und gar nichts mehr zu tun.

Den ruhigen Blick wohlig schweifen zu lassen,

Still zu sein. Ich muss nicht prassen.

Lasst mich zufrieden mit den Stürmen der Zeit!

Will jetzt nichts hören von Zwist und Leid!

Jetzt ist für mich die Zeit der Heiterkeit.

Die Vögel singen, mein Herz wird weit.

Die ruhige Einkehr und die gelassene Stille,

Das allein, sonst nichts, ist mein erklärter Wille.

Gönnt mir die bescheidene Einkehr auf der Bank.

Verschont mich endlich mit eurem Zank.

Das allein, erwarte ich, sonst keinen Dank.

Frühlingssehnsucht

Draußen schlägt der Hagel gegen die Dächer.

Draußen heult der eiskalte Wind.

Schwarzgraue Wolken am Himmel sich ballen,

Aus ihnen dicke Tropfen fallen.

Wann endlich kommst du, milde Zeit?

Machst mein sehnendes Herz wieder weit.

Noch muss ich mich bescheiden,

In aller Stille leiden.

Bild ich‘s mir ein? Nein, er wird schwächer.

Hör ich die Vögel singen?

Süßer ihre Lieder nie klingen.

Doch habe ich mich geirrt?

Was hat meine Sinne verwirrt?

In einem Glas Wein,

Trost ich find.

Sommerhitze

Wie die beschwerliche Sommerhitze dringt durch jede kleine Ritze!

Nimmt es Wunder, dass ich schwitze

Und unter dem Laubdach meiner Buche

Schutz vor der heißen Sonne suche.

Hab‘ ich nicht an grauen, frostigen Wintertagen,

Die wohlige Wärme ersehnt?

Wollte mich kaum in die Kälte wagen,

Mich eher im milden Süden gewähnt.

Sommerglut, bist du jetzt für uns zu viel?

Oder ist wieder sinnloser Frust mit im Spiel?

Heute vertreib ich dich mit einem Glas Wein.

Sonst trink‘ ich nicht, jetzt aber muss es sein.

Wird uns denn selbst der Genuss

Irgendwann zum Überdruss,

Wenn wir ihn haben im Überfluss?

Genießen wir den heißen Tag!

Komme, was da kommen mag!

Hier liegen wir entspannt und träumen,

Wohlwissend, dass wir nichts versäumen.