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Schreie des Fasans Die vorliegenden Gedichte entstanden über einen längeren Zeitraum. Alle Emotionen werden sichtbar: Enttäuschung, Zorn, Ängste, Hoffnung, Liebe zur Natur und den Mitmenschen, Sorgen und Leid, verzehrende Melancholie, aber genauso Versöhnung, Freude, Glück, Jubel und Heiterkeit. Poesie ist der Königsweg zum Herzen. Poesie ist Diagnose und Therapie für die Seele. Ohne Poesie leben wir in einer kalten Welt.
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Seitenzahl: 50
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Die vorliegenden Gedichte entstanden über einen längeren, mehrjährigen Zeitraum. Dabei waren die Themen und Inhalte selten geplant. Die Anlässe ergaben sich spontan und spiegeln die seelischen Bedürfnisse des Dichters, wobei man niemals eine völlige Identität zwischen dem lyrischen Ich und dem Autor unterstellen darf.
Alle Emotionen werden sichtbar:
Enttäuschung, Zorn, Ängste, Hoffnung, Liebe zur Natur und den Mitmenschen, Sorgen und Leid, verzehrende Melancholie, aber genauso Versöhnung, Freude, Glück, Jubel und Heiterkeit.
Poesie ist der Königsweg zum Herzen. Poesie ist Diagnose und Therapie für die Seele.
Ohne Poesie leben wir in einer kalten Welt.
Der Autor wäre glücklich, wenn seine lyrischen Versuche auch andere Gefühlsmenschen anregen, es ihm gleichzutun.
Inhalt
Vorwort
Schreie des Fasans
1. Jahreszeiten
Frühling soll‘s nun werden
Frühlingssehnsucht
Sommerhitze
Der Herbst beginnt
Winterleid, Winterfreud
Sieg über den grauen Winter
...
2. Geburtstagsgedichte
Du hast mein Herz berührt
.
Für meine kleine Enkelin
Achtundzwanzig Jahre
Gedanken zum dreißigsten Geburtstag
Lebenswogen
Das Karussell der Jahre
Her 59
th
Birthday
Zum Fünfundsechzigsten Lebensjahr
Melancholie mit Siebzig
3. Liebesgedichte
Nur die Liebe zählt
What really matters
Liebesschmerz
Worin liegt der Sinn des Lebens?
4. Besondere Anlässe
The Phoenix of Love
Warum?
Zur Leinenhochzeit
5. Stimmungsgedichte
Rückfahrt im Sturm
Frohe Ostern
Mein fester Wille
Tears, no solution
A fortress of bliss
Wie ein Vogel auf dem Ast
Alter Mann, was macht Dich frei?
Das Vorbild der munteren Fliege
Gedanken zum 1. Januar
Wir trotzen der Zeit
Rente, ambivalent
6. Nordsee
Gefühle am November Nordseestrand
Ein verregneter Tag im Groden
Stürmisches, geliebtes Watt
Segeltörn im Watt
7. Pandemie
Coronamelancholie
Zornige Zweifel
Bescheidenheit statt Herzeleid
Widerstand
Sehnsucht nach dem Tag der Wende
Wider die falschen Ismen!
Winter der Pandemie
8. Klagelieder
Warum?
Wider den Katarrh
Das Heilungsversprechen
Klage in tiefer Nacht
Es fehlt an Mut
Trost der Nacht
In dir allein liegt die Kraft
Altersweisheit
Angst in der Nacht
Herbst des Lebens
Schon versank die Sonne glutrot im Meer.
Nach vielen Stunden im Watt
Fühlte ich mich ziemlich matt.
Im tiefen Schlick fiel mir das Wandern schwer.
Froh war ich, als das feste, grüne Land ich schließlich sah.
Mein Zimmer würde warm und gemütlich sein.
Ich dachte an Friesentee und ein Gläschen Wein.
Schon ragten die Dächer empor, das Dorf war da.
Endlich hab‘ ich’s geschafft.
Mobilisiere meine letzte Kraft.
Durch die Dünen geh ich geschwind.
Von hinten drückt ein munterer Wind.
Doch plötzlich raschelt neben mir
Zwischen Dornen ein eindrucksvolles Tier.
Da stolziert ein großer, bunter Vogel mit festemm Schritt,
Ich folge ihm mit leisem Tritt.
Verleibt sich genüsslich ein die sauren Beeren,
Wer wollt‘ es ihm verweh hren?
Es fährt in mich hinein, ich will ihn jagen,
Doch ich bin müde, kann’s kaum ertragen.
Er ist so flink, ich komm‘ nicht mit.
Jetzt erkenn ich ihn. Es ist ein FASAN.
Im Wahn will ich ihn fassen.
Ich kann’s nicht lassen.
Jagdlust treibt mich an.
Hätte ich ihn doch in Ruhe gelassen!
Ich stürze über einen Mauerstein,
Breche fast mein rechtes Bein.
Er aber flüchtet prompt,
Ohne weiteres mir entkommt
In die Dünen hinaus,
Stößt grelle Schreie aus,
Die mich zutiefst erschrecken
Und in mir den Gedanken erwecken:
Ich bin der freche Eindringling hier,
Denn hier ist sein Revier.
Süßer Wind, du bläst geschwind,
Wieder warm und sanft um die Ecke.
Die Lebenslust in mir erwecke.
All das bewirkst du, lieblicher Wind.
Zu neuen Taten will ich schreiten.
Mein wintermüder Blick soll sich nun weiden
Am frischen Grün, dem betörenden Duft der Blüten.
Bald geht‘s hinaus, in den lebendigen Wald,
Mir ist’s, als wär‘ es nicht mehr kalt!
Mir ist’s, als fahr‘ ich in den Süden,
Hör‘ den vielstimmigen Gesang
Der bunten Vögel im Überschwang.
Mein frohes Herz pocht und springt
Vor Liebeslust mit ihnen singt.
Endlich vorbei die Zeit der Zähren!
Endlich kann ich mich des Trübsinns erwehren!
Was will ich mehr, als auf meiner Bank zu ruh’n
Und gar nichts mehr zu tun.
Den ruhigen Blick wohlig schweifen zu lassen,
Still zu sein. Ich muss nicht prassen.
Lasst mich zufrieden mit den Stürmen der Zeit!
Will jetzt nichts hören von Zwist und Leid!
Jetzt ist für mich die Zeit der Heiterkeit.
Die Vögel singen, mein Herz wird weit.
Die ruhige Einkehr und die gelassene Stille,
Das allein, sonst nichts, ist mein erklärter Wille.
Gönnt mir die bescheidene Einkehr auf der Bank.
Verschont mich endlich mit eurem Zank.
Das allein, erwarte ich, sonst keinen Dank.
Draußen schlägt der Hagel gegen die Dächer.
Draußen heult der eiskalte Wind.
Schwarzgraue Wolken am Himmel sich ballen,
Aus ihnen dicke Tropfen fallen.
Wann endlich kommst du, milde Zeit?
Machst mein sehnendes Herz wieder weit.
Noch muss ich mich bescheiden,
In aller Stille leiden.
Bild ich‘s mir ein? Nein, er wird schwächer.
Hör ich die Vögel singen?
Süßer ihre Lieder nie klingen.
Doch habe ich mich geirrt?
Was hat meine Sinne verwirrt?
In einem Glas Wein,
Trost ich find.
Wie die beschwerliche Sommerhitze dringt durch jede kleine Ritze!
Nimmt es Wunder, dass ich schwitze
Und unter dem Laubdach meiner Buche
Schutz vor der heißen Sonne suche.
Hab‘ ich nicht an grauen, frostigen Wintertagen,
Die wohlige Wärme ersehnt?
Wollte mich kaum in die Kälte wagen,
Mich eher im milden Süden gewähnt.
Sommerglut, bist du jetzt für uns zu viel?
Oder ist wieder sinnloser Frust mit im Spiel?
Heute vertreib ich dich mit einem Glas Wein.
Sonst trink‘ ich nicht, jetzt aber muss es sein.
Wird uns denn selbst der Genuss
Irgendwann zum Überdruss,
Wenn wir ihn haben im Überfluss?
Genießen wir den heißen Tag!
Komme, was da kommen mag!
Hier liegen wir entspannt und träumen,
Wohlwissend, dass wir nichts versäumen.