Der kleine Eisbrecher Karl - Thomas Ebeling - E-Book

Der kleine Eisbrecher Karl E-Book

Thomas Ebeling

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Beschreibung

Karl, der kleine Eisbrecher, hat früher im schwedischen Winter die Fahrtrinnen freigehalten. Nach einigen Jahren sollte Karl in ein modernes und neues Schiff umgebaut werden. Doch dann reichte das Geld für den Umbau nicht mehr und ein trauriges, langes Warten begann. Aber seine engsten Freunde waren die ganze Zeit bei ihm. Karl musste nach Deutschland umziehen und es fing eine spannende Zeit in der neuen Werft an. Neue Freunde tauchen auf und begleiten ihn auf seinem Weg. Es ist ein lustiges Treiben und jeder seiner Freunde hat spannende Geschichten zu erzählen. Wie aus Karl ein modernes und ganz sauberes Schiff wird, erzählt uns sein kleiner Freund Fritz. Der bewirbt sich bei Karl um den zweitwichtigsten Job an Bord eines Schiffes: den Posten als diplomierte Bordratte.

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Seitenzahl: 98

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Inhalt

Impressum 2

1. 3

2. 16

3. 19

4. 23

5. 26

6. 34

7. 37

8. 58

9. 73

10. 82

11. 84

12. 86

14. 95

15. 101

16. 105

17. 114

Glossar 128

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2022 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-99131-599-5

ISBN e-book: 978-3-99131-600-8

Lektorat: Mag. Angelika Mählich

Umschlag- und Innenabbildungen: Thomas Ebeling

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

www.novumverlag.com

1.

An einem schönen Sonnentag, die Wolken stehen hoch am Himmel und sehen aus, als ob Frau Holle mit dem Besen versucht hat, sie wegzufegen, macht sich Waldimare auf und will in Richtung Norden schwimmen. Er hat in der Ferne eine Melodie gehört, die er schon kannte. Er erinnert sich an seine Kinderzeit. Damals hat er viel mit seinen Freunden gesungen. Vielleicht ist da ja sein alter Freund, der vor sich hinsingt. Sein Freund aus Kindertagen, als er noch bei seiner Mutter war und mit den anderen Walkindern im weiten Ozean gespielt hat.

Waldimare gleitet gemächlich durch die Tiefe. Begrüßt dabei eine ganze Schar von jungen Robben. „Vielleicht sind das welche aus Robertis Familie“, denkt er sich und schwimmt weiter. Immer wieder taucht er auf und schaut aus dem Wasser, um das Wetter zu prüfen. Er hört in der Ferne das Brummen der Schiffsmotoren. „Also“, denkt er sich, „sind hier einige Schiffe unterwegs.“ Hier, wo Waldimare lebt, ist es relativ ruhig. Aber in der Nähe der großen Schifffahrtslinien, da, wo täglich viele große Schiffe mit ihren großen Motoren langfahren, ist es richtig laut. Denn unter Wasser ist das Brummen der Schiffsmotoren viel lauter zu hören als oberhalb vom Wasser. Und das ist auch ein Problem, welches Waldimare hat. Er und seine Freunde müssen immer weiter wegschwimmen, um dem Lärm der Schiffsschrauben auszuweichen. Wenn Waldimare mit seinen Freunden singen will, und das machen sie richtig gern, müssen sie sich ein ruhiges Gebiet suchen, damit ihre Lieder auch erklingen können.

Und so denkt sich Waldimare:

„Ich schwimme dann mal zu meinem alten Freund. Habe nämlich unser altes Lied von früher erkannt.“

Voll Freude auf das Treffen holt er Schwung und schießt wie ein Pfeil aus dem Wasser, um gleich danach wie ein Stein auf der Wasseroberfläche aufzuklatschen, dass es nur so zu allen Seiten spritzt. Ein wahres Vergnügen. Noch einmal kurz mit der Fluke gewunken, taucht Waldimare ab und schwimmt auf etwas zu, was er weder hört noch sieht.

Zur gleichen Zeit fliegt Elke über das Wasser und hält Ausschau nach Siegbert und seinem alten Kutter. Sie hat Siegbert heute früh beobachtet, wie er das Boot „Klarschiff“ gemacht hat, und mit seinen Angeln losgetuckert ist. „Na, mal gucken, ob ich den alten Seebären finde“, denkt sich Elke und steigt hoch in den Himmel, um einen besseren Überblick zu bekommen.

„Ah! Da hinten tuckert der alte Kutter. Na, dann will ich mal den Siegbert besuchen. Vielleicht hat er ja schon einen kleinen Hering für mich gefangen“, denkt sie sich und fliegt direkt auf den kleinen Punkt im weiten Ozean zu.

Roberti, die Robbe, und Karl, der kleine Eisbrecher, liegen im Hafen und genießen die aufsteigende Sonne. Sie lacht schon so schön vom Himmel, dass es nur ein wunderschöner Tag werden kann. Im Hafen schaukeln die Boote vor sich hin und die Wellen klatschen an den Kai. Es ist so beruhigend. Karl hat sein Radio an und zur großen Freude von Roberti spielt der Radiosender gerade die Hitparade der Seemannslieder. Na, was gibt es da Schöneres als rumzudösen und mit seinem Freund Karl den Tag zu genießen.

Zur gleichen Zeit sitzt der Hafenmeister im „Klabautermann“, der gemütlichen Hafenkneipe, und unterhält sich mit seinem Freund, dem Kneipenwirt Heinrich. Heinrich kommt aus Rostock und ist ein schlauer Mann. Er hat dort an der Universität studiert und diskutiert gerne mit Trelloson bei einem schönen Bier über die Welt und ihre Probleme. Ganz besonders intensiv diskutieren sie die Themen um den Fischfang. Über die Schleppnetzfischerei sorgen sich beide Freunde. Heinrich und Trelloson kennen die Gefahren und Probleme.

Während der Tag so vor sich hin tröpfelt und die Sonne lacht, nähert sich Waldimare einer Gefahr, die er nicht erwartet hat und auch nicht sieht.

Manchmal macht er gerne seinen Freund Roberti nach, der sich beim Schwimmen im Meer wie eine Schraube um die eigene Achse dreht. So holt Waldimare Schwung und fängt an, sich wie ein Korkenzieher zu drehen. Dabei merkt er, wie etwas an seiner Seite scheuert. Langsam wird aus dem Scheuern ein Drücken und dann merkt er, er hat sich gerade in einem Netz verfangen. Wie eine Schraube hat er sich in das große Netz hineingedreht und dabei komplett verheddert. Er versucht, langsam zurückzuschwimmen, aber merkt, dass sich das Netz komplett um ihn gewickelt hat, und er jetzt ein richtiges Problem bekommt. Was machen?

Langsam versucht Waldimare aufzutauchen. Da merkt er, wie sich das Netz immer fester um seinen großen Körper spannt. Waldimare ist aber erfahren und sagt sich:

„Ganz ruhig bleiben. Hektik bringt jetzt gar nichts. Überlege, was geht.“

In der Zwischenzeit hat das Fischereischiff „Sprotte“ den Hafenmeister angefunkt. Trelloson hat sein Funkgerät immer dabei, sodass er mit der „Sprotte“ gleich Kontakt aufnimmt. „Hallo Hafenmeister, hier spricht ,Sprotte’. Bitte melden.“

„Hier Hafenmeister Trelloson, was gibt es bei euch?“

„Hafenmeister, wir haben gerade festgestellt, dass wir unser Fischernetz verloren haben. Ich will dir nur Bescheid geben. Vieleicht findet ihr es ja, wenn euer Fischer Siegbert rausfährt.“

„Hallo ,Sprotte’. Danke für die Information. Ich werde Siegbert Bescheid geben. Welche Position habt ihr?“

Der Kapitän der „Sprotte“ gibt dem Hafenmeister die Koordinaten an, wo sie das Netz verloren haben.

Trelloson versucht, gleich Siegbert anzufunken. Er hat Befürchtungen, dass eventuell Waldimare sich im Netz verfangen kann.

„Aber“, denkt sich Trelloson, „eigentlich glaube ich das nicht. Waldimare kennt alle Gefahren der Meere und wird so ein Netz sehen und drumherum schwimmen.“

Doch wie sich der Hafenmeister schon denken konnte, hat Siegbert wieder sein Funkgerät ausgeschaltet.

„Verdammt nochmal“, flucht der Hafenmeister.

„Wann begreift der alte Sturkopf das endlich, dass das Funkgerät eingeschaltet bleiben muss? So alt und so stur.“

Siegbert sitzt zufrieden auf seinem alten Kutter, hat die Angeln ausgeworfen und genießt seinen Tee mit viel Grog.

Elke hat ihn auch erreicht und sitzt gemütlich auf dem Mast und schaut über das Meer. Das Wasser ist heute sehr ruhig und es weht nur eine leichte Brise. Elke sagt zu Siegbert: „Du, Siegbert, ich fliege ein bisschen über das Meer und bin gleich wieder zurück. Mal gucken, was man aus der Luft so alles erkennen kann.“

Elke flattert los und sieht bald etwas Seltsames.

Das Wasser kräuselt sich da hinten.

„Da flieg ich gleich mal hin“, denkt sich Elke.

Als sie über der Stelle im Meer angekommen ist, sieht sie unten im Wasser ihren Freund Waldimare, wie er versucht … Ja, was versucht er denn?

Elke fliegt tiefer, um genauer zu sehen. Da erkennt sie Waldimare, wie er, in einem großen Fischernetz gefangen, versucht aufzutauchen. Sie erkennt die Gefahr. Da treffen sich die Blicke der beiden Freunde. Waldimare erkennt die über dem Wasser flatternde Elke und diese versteht seinen Blick: „Hole bitte Hilfe!“

Elke gibt Waldimare ein Zeichen, dass sie verstanden hat und fliegt, als würde eine fremde Macht sie antreiben, so schnell wie nie zuvor zurück zu Siegbert.

Und was ist mit Karl?

Roberti und Karl liegen im Hafen und hören die Seemannsliederhitparade hoch und runter. Gerade singt der Chor der Seemannsveteranen von Kullaberg. Da sehen beide Freunde, noch vollkommen in der Musik gefangen und schunkelnd im Wasser, den Hafenmeister mit ernstem Blick und schnellem Schritt ankommen.

„Wisst ihr, wo Waldimare heute hinwollte?“, fragt Trelloson die beiden.

„Ich habe da von dem Fischereiboot ,Sprotte‘ eine Nachricht bekommen, da bin ich etwas beunruhigt.“

Trelloson erzählt den beiden, was der Kapitän über das verlorene Fischernetz erzählt hat.

Und dann überschlagen sich die Ereignisse.

Noch während der Hafenmeister Karl und Roberti die Nachricht erzählt, kommt Heinrich aus seiner Hafenkneipe geeilt und fragt, ob es Neuigkeiten gibt.

In dem Moment knarrt das Funkgerät von Trelloson und Siegbert meldet sich.

Er erzählt, was Elke auf dem Meer entdeckt hat. Waldimare ist in Gefahr. Während alle wie gebannt das Funkgerät anstarren und wie versteinert Siegbert und Elkes Bericht zuhören, ruft Heinrich auch schon:

„Karl, mach dich startklar.“

Der Hafenmeister gibt allen die letzten Koordinaten von dem Fischereiboot „Sprotte“ durch. Dort in der Nähe muss es sein. Alle schauen sich die Seekarte genau an und geben Siegbert die Daten durch. Ohne lange zu reden, startet der alte Fischer den Motor von seinem Kutter und gibt Vollgas. Jetzt zählt jede Minute.

Der Hafenmeister und Heinrich springen auf den kleinen Eisbrecher und Karl lässt seinen Motor aufheulen. Roberti jagt, als wären die Haie hinter ihm her, Richtung offenes Meer zu der Stelle, wo sie Waldimare vermuten. Während das Rennen gegen die Zeit begonnen hat, funkt Trelloson das Fischereiboot „Sprotte“ an und berichtet ihnen, was passiert ist. Der Kapitän gibt sofort den Befehl in den Maschinenraum zum Wenden. Alle haben jetzt die Koordinaten von Waldimare vor sich und steuern mit voller Kraft darauf zu.

Und in der ganzen Zeit versucht Waldimare ruhig zu bleiben und überlegt, was er machen kann, denn langsam müsste er mal wieder auftauchen, um Luft zu holen. Er hat sich das Netz genau angesehen und eine Leine geht senkrecht nach unten und hat sich an einem Felsen verklemmt.

„Okay“, denkt er, „wenn ich die Leine frei bekomme, kann ich wenigstens hochtauchen, um Luft zu holen. Danach werden wir sehen, ob Elke Hilfe organisieren konnte.“

Er taucht langsam ab und versucht mit seiner Schwanzflosse die Leine hin- und herzubewegen. Mit einem Ruck mit seiner großen starken Fluke hat er die Leine unter dem Felsen hervorgezerrt. So, nun keine Hektik. Ganz ruhig überlegen. Waldimare lässt sich vorsichtig, um nicht noch eine Leine im Felsen zu verklemmen, hochtreiben. Noch 30 Meter. 25, 20, 15, 10. Es wird immer heller und er denkt:

„Mal wieder Glück gehabt.“

Wie eine dicke Boje kommt er an der Meeresoberfläche an und füllt seine riesige Lunge mit frischer Luft. So, jetzt erst einmal ausruhen und warten.

Wo nur Elke bleibt?

Eingewickelt in das große Netz, ist er jetzt komplett gefangen und auf Hilfe angewiesen. Zum Glück aber kann er atmen. Aber er kann sich kaum bewegen und auch nicht schwimmen. Ihm bleibt nichts anderes übrig als zu hoffen und zu warten. Langsam merkt er, wie die Leinen von dem Fischernetz in seine Haut schneiden und sich zusammenziehen. „So, Freunde, jetzt wird es Zeit, dass ihr kommt. Lange kann ich so nicht mehr durchhalten.“

Von drei Seiten kommt nun mit voller Kraft Hilfe auf Waldimare zugerast. Das Fischereiboot „Sprotte“ befindet sich auf direktem Kurs zu der Stelle, wo sie das Netz verloren haben. Der Kapitän hat seinen Leuten an Bord erzählt, was passiert ist. Alle wollen nur eines: helfen, den Wal zu befreien.

Siegbert rast von der anderen Seite heran; Elke mit flatternden Federn auf dem Mast sitzend. Sie hat den Schnabel im Fahrtwind und versucht, in der Ferne den Punkt zu erkennen, wo Waldimare sein muss.

Das Wetter wird unruhiger. Die Wolken haben sich zu dicken Wolkenbergen zusammengezogen. Das sind richtige Gewitterwolken. Auch Siegbert sieht den sich verändernden Himmel und wird langsam unruhig.

„Muss jetzt auch noch ein Gewitter aufziehen?“, brüllt er in den Fahrtwind. Aber das ist ja hier nichts Ungewöhnliches. Oftmals kommt es auch schneller als erwartet. Auch Elke merkt, da braut sich etwas zusammen.

Karl, der kleine Eisbrecher, ist vollbesetzt. Heinrich und Trelloson stehen auf der Kommandobrücke von Karl und suchen durch ihre Ferngläser den Punkt, wo Waldimare sein muss. Sie hoffen, dass er sich wenigstens an der Wasseroberfläche halten kann, damit er Luft bekommt.