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Ein Büchlein, das den Musik-Hörer in den Mittelpunkt stellt und dessen ureigene Kompetenz aufzeigt. Der Autor berichtet aus 30jähriger Seminarerfahrung von der Kunst des Hörens. Er spricht eine unmittelbare Sprache, die jeder Musikliebende sofort versteht, ohne jegliche Fachsimpelei. Erstmals erklärt er hier detailliert den Schöpfungsprozess der Ars Audiendi-Musikmeditation, vom schlichten Lauschen bis hin zum tiefsten Einswerden mit den Tönen. Im Anhang nennt er zahlreiche kleinere und größere Musikstücke in besonders gelungenen Interpretationen, mit denen zu beschäftigen sich lohnt...
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Seitenzahl: 62
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WOLFGANG ZEITLER
DER KÖNIGSWEG DER MUSIK
ARS AUDIENDI
WOLFGANG ZEITLER
DERKÖNIGSWEGDER MUSIK
Musikhören als Schöpfungsakt
Die Kunst der Musikmeditation
ARS AUDIENDI SCHRIFTENREIHE
ARS AUDIENDI SCHRIFTENREIHE
Der Königsweg der Musik - Musikhören als Schöpfungsaktund die Kunst der Musikmeditation
© Copyright Wolfgang Zeitler Juli 2015Ars AudiendiSchneewittchenstraße 195447 [email protected]
Umschlaggestaltung: Wolfgang ZeitlerBildnachweise: siehe Anhang
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
ISBN 978-3-7323-4988-3 Paperback
ISBN 978-3-7323-4989-0 Hardcover
ISBN 978-3-7323-4990-6 e-Book
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Für alle, die Musik lieben,besonders für die Hörer.
INHALT
Ars Audiendi: Der Königsweg der Musik
Musikhören als Schöpfungsakt Ⅰ Die Kunst der Musikmeditation
Prolog
1.
Das Geheimnis der Musik
Der Ton transportiert kosmisches Licht
Neue Werkzeuge für Hörer, inspiriert vom Licht
Spirituelle Erfahrungen vom Weg des Menschen
Eine höhere Welt des Wissens
Westliche und Östliche Philosophie
2.
Die Kunst des Hörens
Empfänglich werden und vorbereitet sein
Inspiration und handwerkliches Können
Musik verstehen lernen
Hermann Hesse und König Ludwig II
Das größte Missverständnis
Gibt es eine eigene Sprache für Hörer?
Die Musik kommt im Hörer zur Vollendung
Meditieren führt in die Tiefe
Meditieren verwandelt
Im Gespräch sein mit Gott
Modulation und Transformation
Der Schöpfungsakt der Musikmeditation
Sapere aude - Wage es,dich deines Verstandes zu bedienen
Beseligende Denkarbeit
Einzug der Musik ins Unterbewusstsein
Sapere aude - Wage es, dich deiner Sinne zu bedienen
Mit den Händen hören - die Melomorphose
Einsichten aus dem Geist der Musik
Sapere aude - wage es, weise zu sein!
3.
Die Musikmeditation erleben
Erste Phase: sinnlich-fühlendes Erleben
Emotionale Ebene: Vergängliche Ekstasen
Zweite Phase: rational-analytisches Erkennen
Die geistige Ebene: Tönende Architektur
Tönende Strukturen als konkreter Gegenstand
Erste und zweite Phase in umgekehrter Reihenfolge
Dritte Phase: Tasten und Bewegen, die Melomorphose
Melomorphose - Die hohe Sprache der Gebärde
Eurythmie und Melorhythmie
Spielerisch, konzentriert und entspannt
Vierte Phase: still verweilendes Lauschen
Unterschiedliche Wege der Kontemplation
Das Glasperlenspiel der Hörer
Durch den Körper zum Geheimnis der Musik
Die Bedeutung der Körperhaltung
Zusammenfassung
Epilog
Anhang: Beispiele für die Musikmeditation
Kleine Stücke
Große Stücke
Bildnachweise
Glasfenster in Fribourg, CH
PROLOG
»Wo wir etwas finden, das wie Musik ist, da müssen wir bleiben. Es gibt im Leben gar nichts andres zu Erstrebendes als das Gefühl der Musik, das Gefühl des Mitschwingens und rhythmischen Lebens, der harmonischen Berechtigung zum Dasein.«
Hermann Hesse1
SIND SIE EINE HÖRERIN, EIN HÖRER?
„Ich liebe Musik und höre sie gern, aber ich bin völlig unmusikalisch.“ Kennen Sie diesen Satz? Vielleicht sagen Sie ihn manchmal selbst? Mit „unmusikalisch“ ist meistens gemeint, dass Sie keine fundierte musikalische Ausbildung haben, ein Instrument nur so zum Spaß spielen oder gar keines. Vielleicht singen Sie in einem Chor. Jedenfalls lesen Sie beim Hören keine Partituren. Also verstehen Sie von Musik „eigentlich gar nichts“.
Aber sie hören gerne Musik. Und sie kennen eine ganze Menge Musik, doch „fragen Sie mich bitte nicht nach dem Titel! Oder gar nach dem Komponisten! Das merk ich mir eh’ nicht.“ Oder Sie haben einen oder zwei Lieblingskomponisten, bei denen Sie sich sehr gut auskennen. Schlussfolgerung: Sie sind eine Hörerin, ein Hörer. Und für Sie ist dieses Buch.
DAS GEFÜHL DER MUSIK
Wenn Musik Ihnen etwas bedeutet, können Sie die Aussage von Hermann Hesse nicht nur verstehen, sondern auch fühlen: »Wo wir etwas finden, das wie Musik ist, da müssen wir bleiben.«
Der Sinn Ihres Lebens, warum Sie hier sind auf Erden, ist mit Musik verwoben. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, wie die Musik Sie auf dem Weg durch Ihr Leben begleitet? Was wäre Ihr Leben ohne Musik?
INSPIRIERTE GROSSE MUSIK
Alle Musik ist Offenbarung des göttlichen Wesens. Oder soll ich besser sagen: eine Eigenschaft Gottes, eine Ausströmung der Göttlichen Quelle, eine Emanation des Geistes. Vermittelt durch Menschen. Es gibt so viele Arten von Musik. Ich beschränke mich auf die inspirierte. Die gibt es in allen Bereichen, in Klassik, Pop, Rock, Folk, Country, Jazz, HipHop, Techno und so fort.
Und ich schränke mich noch weiter ein, auf die inspirierte klassische Musik. Ich nenne sie die große Musik. Nicht als eine besondere Wertung, sondern einfach aus der mich immer neu begeisternden Erfahrung im Umgang mit dieser Musik. Um große Musik festzuhalten (in Noten aufzuschreiben) und wiederzugeben (von den Noten abzuspielen) braucht der Mensch Inspiration, und das ist nicht nur viel Arbeit, sondern auch ein Geheimnis und eine Gnade.
WAS ÜBER DIE GÄNSEHAUT HINAUSGEHT
Sollte Ihnen das mit Geist und Gott nun allzu abgehoben erscheinen, dann legen Sie dieses Büchlein bitte weg. Aber so, dass Sie es wiederfinden können.
Sollte Ihnen eines Tages beim Anhören des Adagios aus Bruckners Fünfter, oder mitten in der Chacconne von Bach, oder bei einer Aufführung vom De profundis von Arvo Pärt, oder plötzlich in einer gefühlvollen Interpretation des Schwans von Saint-Saëns, oder beim versunkenen Hören der Romanze aus Mozarts d-moll Klavierkonzert, oder während der h-moll-Messe von Bach, oder gar beim 3. Ungarischen Tanz von Brahms, oder bei irgendeiner Musik etwas passieren, was über die einfache Gänsehaut hinausgeht, nämlich eine innere Begegnung, ein Gefühl, für das Sie keinen Namen finden, eine Art Erleuchtung - dann lesen Sie bitte hier weiter.
DIE MUSIKMEDITATION - EIN SCHÖPFUNGSAKT DER HÖRER
Von Ihnen selbst hängt es ab, wie weit die Töne sich Ihnen offenbaren. Es liegt an Ihnen, ob die Himmelsmacht Musik sich in Ihrem Leben wirksam zeigen kann oder nicht.
Zu entdecken, dass der hörende Mensch zu den Tönen eine schöpferische Beziehung eingehen kann, die ihn als Ganzes ergreift, mit Licht erfüllt und verwandelt, ist etwas Wunderbares. Immer wieder neu bringt mich die Musikmeditation zum Staunen. Ein Musikstück, das ich vom gewöhnlichen Hören gut zu kennen glaube, öffnet sich durch die Musikmeditation in seiner Tiefe. Und ich tauche ein in die unmittelbare Begegnung mit Göttlichem.
Die Musikmeditation ist ein zauberhafter, wunderbar wirksamer Weg, den Menschen mit sich selbst zu versöhnen. Es gibt noch viele andere Wege. Mir selbst hat die Musikmeditation das Leben gerettet. Sie ist das Schönste und Faszinierendste, das ich kenne.
DER KÖNIGSWEG
Der geistige Weg, den Ihnen die klassische Musik als Hörer bietet, ist ein Königsweg. Ein Königsweg ist ein Einweihungsweg der Liebe. Er führt durch den Alltag, durch Ihre tagtägliche Lebensübung hinein in den strahlenden Tempel Ihres eigenen Wesens, in Ihre göttliche Identität. Die Musik spricht vom königlichen Menschen.
Der König ist im Märchen der „ganze Mensch“, Herrscher über sich selbst und sein Reich, das er versteht, in Frieden zu regieren. Vom König der frühen Germanen ging eine besondere Kraft aus, das Königsheil. In Ägypten herrschte ein Priesterkönig, der Pharao, der Kraft seines Amtes alleinigen Zugang zu Gott hatte; er erkannte und vermittelte den göttlichen Willen. Um für dieses Amt befähigt zu werden, war ein intensiver, prüfungsreicher Einweihungsweg nötig.