Der lustige Postbote - Zan Mokran - E-Book

Der lustige Postbote E-Book

Zan Mokran

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Beschreibung

DER LUSTIGE POSTBOTE: Ein komödiantisches Durcheinander in zwei Akten für die kleine und die grosse Bühne. Vier Briefe an vier namensgleiche Empfänger sorgen in einem Gasthaus auf dem Land unter der illustren Gesellschaft für eine feuchtfröhliche Mittagszeit. Der Autor entschuldigt sich ausdrücklich bei der Landbevölkerung und den Stadtbewohnern. Er weiß, ihr seid nicht so, wie er euch hier in diesem Theaterstück beschreibt. Aber in diesem Stück seid ihr so. Nehmt es mit Humor.

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FFM

Widmung:

Dieses Werk, ein komödiantisches Durcheinander in zwei Akten, ist meiner lieben Freundin Görgi, der Lebenskünstlerin und Schauspielerin, gewidmet.

Ich entschuldige mich ausdrücklich bei der Landbevölkerung und den Stadtbewohnern. Ich weiß, ihr seid nicht so, wie ich euch hier in diesem Theaterstück beschreibe. Aber in diesem Stück seid ihr so. Nehmt es mit Humor.

Žan Mokran, Frankfurt am Main 2023

Inhaltsverzeichnis

Widmung:

Liste der Akteure

Erster Akt

Zweiter Akt

Ebenfalls erschienen

Liste der Akteure

1. Der Postbote: DLP, etwas verschroben, bauernschlau, ausgeprägte Mimik und übertriebene Gestik, grosser Schnurrbart, Brille, Postuniform, aufgesetzt militaristischer aber krummer Gang, liebenswert

2. Der Gastwirt: GW, gemütlich, Beobachter und mit Mimik und Gestik reagierend, geht seinen Tätigkeiten nach, mal hinter der Theke, mal am Tisch, mal verlässt er die Szene unvermittelt oder kommt wieder, mag die Bedienung

3. Die Bedienung, Erna: DB, eine hübsche bäuerliche Frau, direkt und lustig, die schon lange dort arbeitet, sie weiß, dass der unverheiratete Gastwirt ein Auge auf sie geworfen hat

4. A. Meier: AM01, der feine Pinkel, gut angezogen, Monokel, Wichtigtuer, wirft sich im Dialog mit anderen oft in Positur

5. A. Meier: AM02, die Dienstmagd; freundlich, jung, Backfisch, ländlich und ärmlicher gekleidet, Dienstmagdhaube

6. A. Meier: AM03, feine Dame auf der Durchreise, schick und auffällig gekleidet, Hut passend zum dunklen eleganten Kleid, Lesebrille zum Vorhalten, vornehm, mütterlich freundlich, trotzdem etwas geheimnisvoll, bestimmt in ihrer Rede

7. A. Meier: AM04, ein schüchterner, akademischer Typ in Studentenuniform, wenn Frauen ihn ansehen oder ansprechen, sieht er auf den Boden und kriegt kaum etwas heraus

8. Schnösel aus der Grossstadt: SG, offenbar ein Bekannter des feinen Pinkels, jedoch derber und direkt in seiner Sprache, ein Lebemann der im Mittelpunkt stehen will

9. Freundin der Dienstmagd: DF, lebendig, neugierig, gackert mit der Dienstmagd herum, dominant, mag SG

10. Apotheker: DA, bringt etwas für die Durchreisende und gesellt sich eher unaufgefordert zu ihr.

11. Nonne: kein Text, auffällig geschminkt um die Augen, ohne Text, aber mit Mimik, kippt sich heimlich Schnaps in ein Wasserglas und glaubt, es fällt nicht auf

12. Pfarrer: Kein Text, Schneit aufs Stichwort hinein, gesellt sich zur Nonne. Beide lesen in ihren Gebetbüchern, bestellen ein Glas Wasser, welches beide heimlich wegkippen und sich heimlich durch Schnaps, welchen sie mitgebracht haben, ersetzen... beide werden im Laufe des Stückes betrunken und liegen sich am Schluss kurz in den Armen, erschrecken sich und verlassen dann mit den anderen den Gasthof… (Geschichte in der Geschichte, eher Pantomime)

13. Statisten: optional; Kommen rein, setzen sich zueinander, trinken Bier, bevölkern die Szenerie und erzeugen eine „normale“ Gasthaussituation; hörbar oder mit Gesten bei wichtigen Momenten.

Erster Akt

(ländliches Gasthaus, Kaiserportrait an der Wand, offenbar um die Mittagszeit, Theke; mehrere Tische mit ländlichen Tischdecken; draussen ertönt mehrfach eine alte Fahrradklingel, der Postbote tritt eher rückwärts ein)

DLP: Jajaja, mach´s gut. Ich muss nur noch vier Briefe hier abgeben und dann halte ich Mittag. Erst Essen und dann vielleicht ein Schläfchen. Wer weiß das schon so genau.

(steht im Raum, kratzt sich den Kopf unter der Postmütze)

Nanu, niemand hier? Dabei ist es doch bald 12 Uhr.

(sieht zum Fenster raus und vergleicht seine Uhr mit der Kirchturmuhr, die man von dort sieht)

Als ordentlicher Beamter seiner Majestäzität … Gott zum Gruß…

(er macht eine grüssende Geste vor dem Portrait des Kaisers hinter der Theke)

... als ordentlicher und pflichtbewusster Beamter ihrer durchgelauchtigsten Majestäterei, habe ich mir eine Mahlzeit und etwas Ruhe durchaus verdient.

(Er blickt sich gestenreich um und nimmt an einem Zweiertisch vorne rechts am Bühnenrand Platz und beginnt in seiner Posttasche zu kramen, Gastwirt kommt herein)

GW: Ach, da ist ja schon einer. Habe die Ehre, grüß dich, Herr Postbote. Was darf es denn sein?

DLP: Gott zum Gruss, Gastwirt. Ist es denn schon 12 Uhr?

GW: Nein, warum fragst du?

DLP: Ich bin ja eine Amtsperson und kann nicht einfach Mittag machen, wie es mir beliebt. Es muss alles seine Richtigkeit haben, verstehst du?

(die Uhr schlägt 12, GW und DLP schauen zum Fenster hinaus und zählen die 12 Schläge laut mit, der eine vorwärts, der andere rückwärts)

DLP: Ein Bier und den grossen Mittagstisch.

GW: Sehr wohl. Essen kann noch etwas dauern. Habe im Moment alle Zimmer voll und daher viel zu tun.

(nimmt einen langen Schluck aus einem grossen Krug und sieht dann zum Fenster hinaus, DLP kramt vier Briefe aus seiner Tasche, steht auf, geht etwas wackelig durch den Raum, stützt sich mit einem Arm auf dem Tresen ab und blickt ebenso zum Fenster hinaus; nach einer Weile, wobei sich der DLP öfter am Hintern kratzt und GW dann jeweils einen langen Schluck aus seinem Krug nimmt)

GW: Achja, das Bier.

DLP: Obacht, bevor du dich überanstrengst: Ich habe hier vier Briefe, die alle an dein Gasthaus gerichtet sind. Kannst du mir sagen, ob die benamte Person sich hier in deinem Gasthaus aufhält und wo sie normalerweise ihre Mittagszeit einnimmt?

GW: Ja sicher... es ist schon erstaunlich, wieviel sich die Leute heute schreiben, und wie wenig sie sich oft zu sagen haben. Wart´, ich schaue in mein Gästebuch, da ist alles vermerkt. Es muss alles seine Richtigkeit haben, nicht wahr?

DLP: Genau. So, der erste Brief ist für eine Person namens A. Meier, wohnhaft im Gasthof „Zur flotten Bache“.

GW (blättert): Ja, so eine Person ohne nähere Bezeichnung wohnt in Zimmer 1. Ist ein feiner Pinkel aus der Stadt, mit einem Monokel und tut immer ganz wichtig. Wenn du mich fragst…

DLP: Ich frage aber nicht. Ich habe hier nur Briefe zuzustellen. Gut. So und hier ist ein Brief für eine Person namens A. Meier, wohnhaft im Gasthof „Zur flotten Bache“...

GW (blättert gewichtig weiter): Ja, …, so eine Person wohnt im Zimmer 2. Sie ist eine hübsche Dienstmagd und in der Meierei am grossen Fischteich beschäftigt. Ihr Zimmer ist arg klein, aber kostet dafür weniger.

DLP (räuspert sich, streng blickend) : Soso… Ah ja gut. Der dritte Brief ist für eine Person namens A. Meier, wohnhaft im Gasthof „Zur flotten Bache“

GW (blättert weiter)