Die Hochzeit im Kaufmannsladen - Zan Mokran - E-Book

Die Hochzeit im Kaufmannsladen E-Book

Zan Mokran

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Beschreibung

DIE HOCHZEIT IM KAUFMANNSLADEN: Eine komödiantische Reise in eine längst vergangene Zeit, in einen Kaufmannsladen, wie es ihn heute nicht mehr gibt. In die Herzen der Menschen, die Irrungen und Wirrungen der Liebe. Aber auch in die Anfänge medialer Kommunikation und damit auch der vielen Mißverständnisse, zu denen sie führen kann. Und das alles dramatisch und romantisch garniert, im Zusammenhang mit Heiratsschwindlern, besorgten Müttern und verliebten Backfischen.

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Widmung:

Diese Komödie hat mich ein turbulentes Jahr lang regelrecht verfolgt. Es begann mit einer simplen Idee, aber als es an die Ausformulierung ging, war da mehr Nebel, als Licht. Immer wieder habe ich das Konzept verworfen, neu gestaltet. Doch plötzlich war alles klar. Und nun liegt es da. Drama, Romanze, Komödie und eine Zeitreise.

Möge es allen, die es lesen, sehen, hören oder spielen, soviel Freude machen wie mir am Ende, als ich es fast in einer Nacht durchschrieb. Und all denen ist es gewidmet.

Žan Mokran, Frankfurt am Main 2024

Inhaltsverzeichnis

Widmung:

Liste der Akteure

Erster Akt

Zweiter Akt

Ebenfalls erschienen

Liste der Akteure

Kaufmannsfrau Margarethe „Marga“ Steberlein: Inhaberin des Kaufmannsladens, Mutter von Anna, betont sachlich und nüchtern, kleinstädtisch, aber nicht dummKaufmann Maximilian „Max“ Steberlein: Ehemann der Kaufmannsfrau, trägt Kaufmannschürze; eher direkt und burschikosAnna Steberlein: Tochter der Kaufmannsfrau, sehr hübsch und kokett, ein Backfisch an der Schwelle zur FrauFerdinand „Ferdi“ Klumpert: Kaufmannsgehilfe, junger Mann; Brillenträger, unauffällig, ungeschickt in seinen BewegungenAnton Schmalzl: der Galan; gestandener Mann; auffällig gepflegtes Aussehen und Sprache; Hut, Gehrock, Stock, SchnurrbartLudmilla Vogelzwetschger: Tante; Schwester der Kaufmannsfrau, Witwe, städtisch, selbstsicheres Auftreten, Hut, SchirmEleonore Vogelzweschgerl: Cousine; Tochter von Ludmilla; etwas älter als Anna; neugierig, nicht dümmlich2 Heiratskandidaten (HK01-HK02): skurrile Männer, die auf die Annonce geantwortet haben und als solche von der Kaufmannsfrau erkannt wurden, aber nicht alle sind wirklich an Anna interessiert; der Nieser (karierte Kleidung, Hut, Monokel) interessiert sich für „Haarbürsten“, der Lacher (gestreifte Kleidung, Hut, Monokel) für „Besen“ ; bewegen sich eher schleichend, als würden sie beobachtet;2 echte Kunden (JM01-JM02): Exzentrische Männer, JM01 in karierten Stil (Glatze), JM02 im gestreiften Stil, beide Hut2 Tratschweiber: Dame 01 und Dame 02; Frauen aus der Kleinstadt, die gerne im Laden Klatsch und Tratsch austauschen, neugierig und aufgeregt, beleben die Szenerie ohne grossen RedeanteilLaufkundschaft: zufällige Kunden, die in den Laden kommen und Zeugen des Durcheinanders werden, irgendetwas sehen/kaufen und dann wieder gehen; einer taucht nach HK02 auf und möchte Lutschbonbons, einer ganz am Schluß fragt nach Kinderwagen

Die Bühne:

Ein Kaufmannsladen Anfang des 20. JahrhundertsEine Ladentheke mit alter Kasse, mit einem grossen Tante-Emma-Regal; im Raum verteilt auch Säcke/Stoffballen und ähnlichesMdst. 2 Türen: Die Ladentür, die klingelt wenn man sie öffnet, und eine Tür, die zum hinteren Bereich des Ladens, also dem Lager und den Privaträumen führtBlickt man frontal auf die Theke müssen sich die Darsteller anders bewegen/stellen, als wenn die Ladentheke links, seitlich einzusehen, stehtAuch ein Schaufenster mit einer Auslage wäre zu begrüssen; entweder, dass man dort sieht wer sich der Ladentür nähert (oder vorbeigeht), oder gemalt, damit der Raum grösser wirkt.

Allgemeine Empfehlung:

Die Darsteller können ihre Rollen zwischen ihren Texten frei gestalten, sollen sie aber angemessen lebenWährend die Texte gesprochen werden, kann etwas geschehen oder getan werden; keine starre OptikViele, teilweise übertriebene Gesten und Gesichtsausdrücke, ähnlich einem Stummfilm

… weiterblättern bitte…

Erster Akt

(Kaufmannsladen um 1900; ein kurzer Tresen auf der linken Seite, von der Seite, zum Bühnenrand offen; im Hintergrund Fenster und eine Eingangstür; im rechten Bereich Waren und zwei Stühle mit einem kleinen Tisch (für wartende Kunden); Max Steberlein betritt die Szenerie und geht hinter den Kurztresen um die Kasse zu sichten, kurz darauf kommt seine Frau dazu, in der Hand eine Zeitung und liest sie an dem kleinen Tisch)

Max: Ja Marga, möchtest du mir denn nicht beim Kassensturz helfen?

Marga: Jaja, gleich, ich lese noch die Lokalnachrichten und die neue Rubrik.

Max (neugierig): Welche neue Rubrik denn?

Marga: Na unsere Zeitung hat doch jetzt auch einen Kleinanzeigenteil.

Max: Ja, und wofür soll das gut sein?

Marga: Das ist der letzte Schrei aus der Hauptstadt. Schau, man kann darüber Dinge verkaufen, Mitteilungen machen oder nach etwas suchen.

Max: Na, ob man das hier bei uns braucht, erschliesst sich mir nicht.

Marga: Warum?

Max: Ja, weil für Mitteilungen sind die Tratschweiber da,

Marga: Wie bitte?

Max:… ich meine, deine beiden besten Freundinnen… wenn einer was verkaufen will spricht sich das ohnehin herum, dafür sorgst ja meist du selbst…

Marga: Das ist ja…

Max: … und nach was bitte sollte irgendjemand bei uns suchen?

Marga: Du hast ja eine feine Meinung von mir und meinem Kaffeekränzchen.

Max: Nur die beste!

Marga: Man kann nach so vielem suchen. Du hast eben keine Phantasie.

Max: Im Moment suche ich das Kassenbuch, steht etwas in deiner neuen Rubrik darüber.

Marga: Mach dich nur lustig. Ich hole es dir.

(sie geht ab; Ferdi kommt herein)

Ferdi: So, ich habe im Lager die Stoffballen sortiert, wie sie es wollten, Herr Steberlein.

Max: Guten Morgen Ferdi. Das ist gut. Wir haben schon lange nicht mehr so viel Stoff verkauft, wie in den letzten Wochen.

Ferdi: Die Damen werden halt immer moderner und der Trend geht zum zweiten Kleid.

Max: Ja was weißt denn du davon?

Ferdi: Ich lese doch die Journale und Zeitungen.

Max: Weibermagazine?

Ferdi: Genau. Aber doch nur, um zu wissen, was unsere Kundschaft möchte.

Max: Hm, so habe ich das noch gar nicht gesehen. Du scheinst mir aufgeweckter, als ich bisher dachte.

Ferdi: Schauen sie hier zum Beispiel die Zeitung von heute: voller Werbung über die neueste Mode und so weiter.

Max: Weiß schon, und die neue Rubrik.

Ferdi: Welche neue Rubrik?

Max: Sieh an, da bin ich ausnahmsweise doch besser informiert, als mein gescheiter Kaufmannsgehilfe. Es gibt eine neue Rubrik, Herr Ferdinand Klumpert…. Kleinanzeigen.

Ferdi: Aha, und wofür?

Max: Das fragst du besser die Chefin, die ist da über ihren Nachrichtendienst am besten informiert.

(Marga kommt zurück mit dem Kassenbuch)

Marga: Was machst du denn mit der Zeitung, Ferdi? Hast du nichts zu tun?

Ferdi: Aber…

Max: Sei nicht so streng, Marga. Er informiert sich. Erkläre ihm das nochmal mit den Kleinanzeigen.

Marga: Männer! Das ist doch nicht so schwer: Man gibt eine Kleinanzeige auf, oder wie man in der Hauptstadt sagen würde, „eine Annonce“ , wenn man etwas sucht oder etwas verkaufen möchte.

Ferdi: Und woher weiß dann der andere, an wen man sich wenden muß? …

Marga: Ach was weiß denn ich. Habe sowas ja auch noch nie gemacht.

Ferdi: Und man kann dort alles suchen und finden?

Marga: Wer weiß? Das hängt davon ab, wer was sucht und wer was anbietet. Vielleicht auch, wie dringend es ist. … Jetzt ist aber genug. Sortiere hier vorne die Haushaltswaren.

Ferdi: Sehr wohl Frau Steberlein. Tolle Sache, das mit den Kleinanzeigen.

Max (nimmt sich die Zeitung): Hmm.. Interessant … Da möchte jemand Schmiedewerkzeug verkaufen.. wer das wohl ist?... hihi.. und hier, da sucht jemand eine Tanzbegleitung für…

Marga: Hast du nichts zu tun, Max?

Max: Doch, doch,… ich wollte nur mein Interesse an der neuen modernen besseren Welt bekunden… ich werde jetzt das Kassenbuch sichten..

Marga: Gut.

(geht ab)

Ferdi: Herr Steberlein…

Max: Ja?

(Ladentür geht auf und Anna, die schöne Tochter der Steberleins, kommt hinein)

Anna: Guten Morgen Papa… hallo Ferdi.

(betont bei Mama und Papa immer leicht französisch zweite Silbe)

Max: Ja guten Morgen, schönes Töchterlein. Das ist aber nett, dass du vorbeischaust. Wolltest du heute nicht mit deinen Freundinnen dem Pfarrer bei den Vorbereitungen zum Sonntagsfest helfen?

Anna: Ja schon, aber das ist ja erst heute Nachmittag.

Max: Achso, und was hast du nach dem Frühstück gemacht?

Anna: Ich war im Forst etwas spazieren und habe den Vögeln beim Zwitschern zugehört.

Max