Der Pensionist - Adelhard Winzer - E-Book

Der Pensionist E-Book

Adelhard Winzer

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Beschreibung

Aufzeichnungen eines Querdenkers. Eigenwillig, melancholisch, naiv. Geschichten, die das Altern zum Mittelpunkt haben.

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Seitenzahl: 70

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Adelhard Winzer, geboren in Karlshuld/Bayern, verbrachte die ersten Kinderjahre auf dem Bauernhof seines Onkels, Mitbegründer verschiedener Bands, Reisen durch Europa, Kinderbuchveröffentlichung „Andreas“, Georg Lentz Verlag, München, Bankangestellter, Bankkaufmann, intensive Schreib- und Zeichentätigkeit, Ausstellungen in Neuburg an der Donau, München und Umgebung, zwei Stücke im Cantus Theaterverlag, Eschach: „Krethi und Plethi“ – „Das Korkenspiel“, weitere Buchveröffentlichungen: „Die Sprachgrenze“ – „Lügengeschichten“ – „Stockholm Blues“ – „Venedig, von hier aus“, Books on Demand, Norderstedt, lebt im Chiemgau.

Inhaltsverzeichnis

Der Traum

Die Katze

Die Kirche

Die Mehrheit

Neu

Rückwärts

Der Platz

Reisebericht

Bilder

Krieg

Das Wort

Zukunft

Das Versprechen

Empfinden

Untergang

Tänzerin

Die Neunerrestprobe

Die Wohnung

Der Streit

Leicht

Aufbruch

Schatten

Bedeutung

Die Ärztin

Hindernis

Gleichmut

Wie man eine Geschichte erzählt

Sprüche

Die Nacht

Der Fremde

Die Zeit

Ein Kreuz

Gemeinsam

Mrs. Miller

Das Haus in der Fremde

Tanken

Sommerzeit

Das Unbekannte

Gebühren

Umwege

Wer schreibt

Die Birke

Gebet

Das Leben

Energie

Die Stille

Der Fuchs

Liebe

Zu viel

Die Täuschung

Gedanken

Haltestelle

Träume

Der Krieg war umsonst

Die Untersuchung

Was ist wichtig

Die Augenprüfung

Die Reise

Frauen

Trauer

Kinderspiele

Kids

Zufall

Blauer Himmel

Überwacht

Unruhige Zeiten

Die Stimme im Hintergrund

Zuhause

Nicht locker lassen

Tabu

Vernichtung

Der Pilzsammler

Die Jungen

Das Wichtige

Regen

Der Mond

Freunde

Die Reise

Ausreden

Süden

Das Kätzchen

Der Tourist

Schmerzen

Widerschein

Der Spaziergang

Heute

Der Morgen

Die Frau

Abends

Der Alte

Frau Gänsefüßchen

Der Andere

Die Nonne

Rückkehr

Zwanzig Kilometer

Einsicht

Sprüche

Die Reportage

Legende

Der Totengräber

Traum

Das Große

Der einsame Mann

Tage

Häuser

Reklamation

Eisklumpen

Gedanken

Vergessen

Vielleicht

Heute

Reue

Was dazwischen passiert

Was?

Rückgängig

Salettl

Vorbilder

Morgen

Freiheit

Etwas

Links

Das Ergebnis

Zuhören

Die Zeit

Irrungen

Der Löwe

Ruhe

Nichts

Der Traum

Gestern habe ich mich schlafen gelegt. Ich drehte mein Gesicht an die Wand, hörte ein Geräusch. Fieberhaft überlegte ich, ob ich mit dem Gesicht zur Wand liege. Ein Griff mit der Hand hätte mich befreit.

Die Katze

Eine Katze schleicht um die Ecke. Die Wolken hängen tief, dahinter die Sonne. Ein leichter Windstoß und die Tür fällt ins Schloss. Ich überlege nicht viel. Es spielt keine Rolle. Die wichtigen Dinge ereignen sich von selbst.

Die Kirche

Vor der Kirche steht ein alter Mann mit Hut. Vor welcher Kirche? Er betrachtet ein junges Mädchen. Welches Mädchen? Der Tag wäre wichtig. Ein Sonntag? Man könnte eine Geschichte erfinden über den alten Mann, der vor einer Kirche steht. Bist du das? Nein, du gehst langsam an ihm vorbei. Er hebt seinen Hut. Du grüßt ihn. Aber er sagt nichts. Hat er keine Stimme? Du gehst in die Kirche und kniest dich hin. Du denkst: Wo ist der Mann mit dem Hut?

Die Mehrheit

Hier ist die Erde schwarz. Dort ist sie braun. Der Himmel ist blau, die Berge sind dunkel. Hier sehen die Tage aus, als hätten sie Überstunden gemacht. Kein logisches Denken, kein Mehrheitsbeschluss. Es kommt selten vor, dass man sich einig ist.

Neu

Alle fünfzig Jahre wird die Welt neu erfunden. Die gleichen Gesichter, die gleiche Kleidung. Dasselbe gibt es nicht. Die großen Sprüche. Die Wegschaumentalität. Ich möchte ein ganzer Kerl sein, sagt der Junge zum Vater. Die Städteplaner halten die Flüsse auf. Deswegen geht die Welt nicht unter. Wirst du den Tod akzeptieren, wenn er kommt? Schreien nach dem ungelebten Leben?

Rückwärts

Wovor nimmst du dich in Acht? Womöglich wirst du beschattet. Wer erklärt dir, was die anderen sagen? Hast du genügend Geld, bist du sorgenfrei. Dann hast du alles, meinen die Leute. Die Sorgen werden größer. Auch wenn du alles hast. Das Wort allein sagt dir nichts. Die meisten Menschen denken an die Vergangenheit. Kaum sind sie hier, sind sie woanders. Man braucht einen Halt, aber den gibt es nicht. Auf einmal wird dir alles klar. Wie ein Bergsteiger, der den Abstieg nicht schafft. Die Wolken hat er gesehen, den weiten Himmel. Die Monde bei Tag und bei Nacht und die Bewegungen der Sterne.

Der Platz

Alles geht von dir aus. Du bist, was du siehst. Du erzeugst deine Gefühle. Hass und Neid. Angst, die nicht verschwindet. Wenn alles an seinem Platz ist, kann nichts passieren. Dann funktioniert es. Bist du am richtigen Platz?

Reisebericht

Seit den frühen Morgenstunden bin ich unterwegs. Talwärts, ohne Rückenwind. Rußgeschwärzter Schnee auf beiden Seiten. Fahles Licht, Windböen. Ich bin allein im Wald, höre meinem Echo zu. Müde steigt die Sonne aufs Rad. Allein heißt nicht einsam. Woher die Gedanken kommen, weiß ich nicht. Sie fliegen umher wie Samen im Wind. Nein, das stimmt nicht. Der Sinn ergibt sich erst im Nachhinein.

Bilder

Manche Leute werden hintenrum beschimpft, als Streber bezeichnet. Die haben das Leben überlistet, heißt es, an die kommt keiner ran. Ihre Keller sind vollgestopft mit Bildern. Sie besitzen alles. Sie sagen: Häng dein Herz nicht an Dinge! Die nichts besitzen, zahlen Eintritt, damit sie mitreden können. Jeder gibt sich aufgeklärt, wenn ein großer Name fällt.

Krieg

Zwei Männer gehen aufeinander zu, bleiben stehen, blicken aneinander vorbei. Über ihnen ein tiefblauer Himmel, der mich an ein Kirchenbild erinnert. Der Weg macht eine Biegung. Hast du Angst? Nein, hier geht es lang. Das ist nicht der Jakobsweg. Kinder gehen an einer Schule vorbei. Ich denke an das Bild am Himmel. Mein Weg ist noch weit.

Das Wort

Klarheit, was für ein Wort. Sagt einer die Wahrheit, verstehst du sie nicht. Allein du bist die Quelle. Jeden Tag schüttest du sie zu, lässt sie nicht fließen. Du magst nicht, wenn etwas so ist, wie es ist. Der Wind ist dir zu stark, der Himmel zu blau. Du gleichst jenem Jungen, der mit einer Tasse das Meer ausschöpft. Alles geht seinen Gang.

Zukunft

Er denkt an die Liebe. Er denkt nicht an sie. Am liebsten wäre er ein anderer. Betrachtet er das Eine, sieht er das Andere nicht. Wenn du meinst, etwas ändern zu müssen, ändere es. Tust du es nicht, ändert es dich.

Das Versprechen

Hier ist der Himmel sehr hoch. Hier möchte ich bleiben. Schon als Kind wurde ich belächelt. Alle sagten das Gegenteil von dem, was ich dachte. Ich wusste nichts vom Glück im Alter. Ich kannte kein Blau und kein Schwarz. Ich hab meine Kindheit zu schnell verlassen. Das Nachahmen, die Lehrzeit, das Erforschen. Man darf nicht stehen bleiben. Auch wenn es anders aussieht. Es führt kein Weg zurück.

Empfinden

Nur selten ist etwas wahr. Manchmal sagen die Leute: Ja, das stimmt! Beides ist falsch. Wir halten uns auf mit Mutmaßungen. Glaubst du, was du sagst? Beides ist richtig. Du wirst widerlegt. Du bist weit entfernt vom Leben der andern. Die Sterne, der Mond und die Wolken sind längst erforscht. Die chemische Formel sagt dir nichts. Unendlichkeit, endlich beschrieben. Das Wort, das nichts verbirgt, hast du noch nicht gefunden.

Untergang

Denk an die Gedanken, die nicht gedacht werden. Was du nicht hast, haben die andern. Irgendwas stimmt nicht. Gleich wird es regnen. Der Chef stellt die Fragen. Kinder spielen Erwachsensein. Sie wissen etwas, was du nicht weißt, sagen es aber nicht. Es ist kein Spiel, für sie fängt alles erst an.

Tänzerin

Ich liege im Bett. Der Wind pfeift durch den Fensterspalt. Ich erkenne meine Nachbarin auf dem Balkon. Sie beobachtet mich. Ich wüsste nicht, was ich zu verbergen hätte. Ginge sie spazieren, könnte ich sie sehen. Ihre langen Beine womöglich, ihr blondes Haar. Kindheitserinnerungen, Träumereien. Tänzerin ist kein Beruf.

Die Neunerrestprobe