Der wunderbare Massenselbstmord - Arto Paasilinna - E-Book

Der wunderbare Massenselbstmord E-Book

Arto Paasilinna

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Beschreibung

"Denkst du an Selbstmord? Du bist nicht allein!" So lautet ein ungewöhnlicher Anzeigentext, der auf überraschend heftiges Interesse stößt. Niemals hätte der gescheiterte Unternehmer Onni Rellonen mit der Existenz so vieler Gleichgesinnter gerechnet, als er beschliest, seinem Leben ein Ende zu setzen. Aus einem zunächst vagen Vorhaben entwickelt sich ein konkreter Plan: Ein Bus wird gechartert, um an einsamer Stelle gemeinschaftlich das Leben zu beenden. Am verabredeten Tag besteigen die unternehmungslustigen Selbstmordkandidaten schließlich guten Mutes das gemietete Gefährt - und starten ihre einzigartige Reise ohne Wiederkehr ...

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Seitenzahl: 304

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Arto Paasilinna

Der wunderbare Massenselbstmord

Roman

Aus dem Finnischen von Regine Pirschel

BASTEI ENTERTAINMENT

Für die freundliche Übersetzungsförderung danken wir FILI-Informationszentrum für finnische Literatur.

Vollständige E-Book-Ausgabe

des in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Copyright © Arto Paasilinna und WSOY, 1990

Die finnische Originalausgabe erschien 1990

unter dem Titel HURMAAVA JOUKKOITSEMURHA bei WSOY, Helsinki, Finnland

Copyright © 2002/2013 für die deutschsprachige Ausgabe:

Bastei Lübbe AG, Köln

Aus dem Finnischen von Regine Pirschel

Umschlaggestaltung: FAVORITBUERO, München

Titelillustration: © shutterstock/Morphart Creation; Shutterstock/Tancha

Datenkonvertierung E-Book: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

ISBN 978-3-8387-5090-3

Sie finden uns im Internet unter

www.luebbe.de

Bitte beachten Sie auch: www.lesejury.de

Erster Teil

Am allerwichtigsten in diesem Leben ist der Tod,

und auch der ist nicht wirklich wichtig.

VOLKSWEISHEIT

1

Der ärgste Feind der Finnen ist die Melancholie: Trübsal, grenzenlose Apathie. Schwermut lastet auf dem unglücklichen Volk, hat sich im Laufe der Jahrtausende alle Menschen des Landes unterworfen, sodass ihre Seele düster und ernst ist. Die Wirkung ist so verheerend, dass viele im Tod die einzige Rettung aus der Bedrängnis sehen. Das finstere Gemüt ist ein schlimmerer Feind als einst die Sowjetunion.

Die Finnen sind jedoch ein Volk von Kämpfern. Nachgeben gilt nicht. Ein ums andere Mal rebellieren sie gegen den Tyrannen.

Johannis, das mittsommerliche Fest des Lichtes und der Freude, ist für die Finnen wie eine gewaltige Schlacht, in der sie die zehrende Schwermut mit vereinten Kräften und gewaltsamen Mitteln zu bannen versuchen. Das ganze Volk macht am Vorabend von Johannis mobil: Nicht nur die diensttauglichen Männer, sondern auch Frauen, Kinder und alte Leute eilen an die Front. An Finnlands tausend und abertausend Seen werden riesige heidnische Feuer entfacht, um die Finsternis zu vertreiben. Blauweiße Kriegsfahnen werden an den Masten gehisst. Fünf Millionen finnischer Krieger stärken sich vor der Schlacht mit fettigen Würsten und gegrillten Schweinesteaks. Bedenkenlos trinken sie sich Mut an, und zu Akkordeonklängen marschieren die Truppen auf, um den Feind zu attackieren. In einem pausenlosen, die ganze Nacht währenden Kampf wird seine Macht gebrochen.

In der Hitze der Nahkämpfe finden die Geschlechter zueinander, Frauen werden geschwängert. In Schnellbooten fahren Männer hinaus und ertrinken in den Seen und Buchten. Zu Tausenden fallen die Menschen in die Erlenbüsche und Brennnesselsträucher. Man sieht aufopfernde Tapferkeit und zahlreiche Heldentaten. Freude und Glück tragen den Sieg davon, die Schwermut wird vertrieben, das Volk genießt wenigstens eine Nacht im Jahr seine Freiheit, nachdem es den finsteren Unterdrücker gewaltsam bezwungen hat.

So brach in der Provinz Häme, am Ufer des Humalajärvi, der Morgen des Johannistages an. Leichter Rauchgeruch von der nächtlichen Schlacht hing noch in der Luft: Am Abend waren rund um den See Lagerfeuer abgebrannt worden. Eine Schwalbe flog mit offenem Schnabel dicht über der Wasseroberfläche dahin und jagte Insekten. Das Wetter war ruhig und klar, die Menschen schliefen. Nur die Vögel sangen unermüdlich weiter.

Ein einsamer Mann saß auf den Stufen vor seinem Sommerhaus, in der Hand hielt er eine ungeöffnete Bierflasche. Es war Direktor Onni Rellonen, und er hatte die traurigste Miene in der ganzen Gegend. Er gehörte nicht zu den Siegern der nächtlichen Schlacht. Er war schwer verwundet, und es gab kein Feldlazarett, in dem sein gebrochenes Herz hätte behandelt werden können.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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