Im Wald der gehenkten Füchse - Arto Paasilinna - E-Book

Im Wald der gehenkten Füchse E-Book

Arto Paasilinna

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Beschreibung

Der kleine Gauner Juntunen hat bei seinem größten Coup eine ernorme Menge Goldes erbeutet; seine Komplizen hat er auffliegen lassen. Doch er fürchtet, dass zumindest einer von ihnen, ein berüchtigter Mörder, ihn nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis aufspüren wird. Sicherheitshalber zieht sich Juntunen mit seinem Gold in die Einöde Nordfinnlands zurück. Dort trifft er den zum Säufer gewordenen Major Remes, der sich nach einem völlig chaotischen Manöver vom Dienst hat suspendieren lassen. Beide beschließen, eine Zeit gemeinsam in der nordfinnischen Einöde zu verbringen: im Wald der gehenkten Füchse.

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Seitenzahl: 294

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Arto Paasilinna

IM WALD DERGEHENKTENFÜCHSE

Aus dem Finnischen von Regine Pirschel

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabedes in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes

Bastei Entertainmanet in der Bastei Lübbe AG

© 1983 by Arto Paasilinna

Die finnische Originalausgabe erschien unter dem Titel:

Hirtettyjen kettujen metsä

bei WSOY, Helsinki

© für die deutschsprachige Ausgabe 2000/2013 by

Bastei Lübbe AG, Köln

Titelillustration: © shutterstock/Hein Nouwens,© shutterstock/Iveta Angelova

Titelgestaltung: FAVORITBUERO, München

Datenkonvertierung E-Book:

hanseatenSatz-bremen, Bremen

ISBN 978-3-8387-5096-5

Sie finden uns im Internet unterwww.luebbe.deBitte beachten Sie auch: www.lesejury.de

1. TEIL

1

In dem alten, ehrwürdigen Steinhaus am Humlegård in Stockholm wohnten ausschließlich begüterte Leute, wie zum Beispiel der Finne Oiva Juntunen. Von Beruf war er Gauner.

Oiva Juntunen war schlank, etwa dreißig Jahre alt und Junggeselle, er stammte aus Vehmersalmi in der Provinz Savo. Obwohl er schon vor mehr als zehn Jahren in die weite Welt hinausgezogen war, sprach er, wenn er zum Scherzen aufgelegt war, immer noch gern ein paar Worte seines langgezogenen heimischen Dialekts.

Oiva Juntunen stand an seinem breiten Erkerfenster und schaute hinunter auf den sonnenbeschienenen Park. Ein paar Bedienstete der Stadtreinigung fegten träge die verfaulten Ahornblätter vom letzten Herbst zu kleinen Haufen zusammen, ein frischer Frühlingswind wehte sie jedoch sofort wieder auseinander. So mussten die Männer keine Angst haben, arbeitslos zu werden.

Juntunen vermutete, die dunkelhäutigen Arbeiter im Park stammten aus Bosnien. Einige von ihnen mochten auch Türken oder Griechen sein.

Seinerzeit, als er selbst noch ein elender finnischer Einwanderer gewesen war, hatte auch er mit der Stockholmer Stadtreinigung und ihren Besen Bekanntschaft gemacht. Ein oder zwei Wochen lang hatte er seinen Lebensunterhalt damit verdient, die Hinterlassenschaften der schwedischen Köter von den Kieswegen der Parks zu klauben. Die Erinnerung ließ ihn immer noch schaudern. Es wäre schlimm, diese Arbeitserfahrungen erneuern zu müssen.

Das stand allerdings kaum zu befürchten.

Oiva Juntunen verfügte über sechsunddreißig Kilo Gold. Drei Barren zu je zwölf Kilogramm. Eigentlich gehörten sie ihm nicht, doch er beabsichtigte nicht, sie herzugeben. Er war an sie gewöhnt, hing ungemein an ihnen. Wenn man bedenkt, dass eine Unze Feingold vierhundert US-Dollar wert war, versteht man Oiva Juntunens Anhänglichkeit leicht. Eine Unze wiegt nur 31,2 Gramm, und da der Kurs des Dollars etwa bei fünf Kronen lag, ergaben sechsunddreißig Kilogramm Gold immerhin 2,3 Millionen Kronen. In finnischem Geld machte das ungefähr 2 Millionen Mark.

Vor fünf Jahren waren es ursprünglich einmal vier Barren gewesen. Jetzt fehlte einer: Oiva Juntunen hatte damit sein verschwenderisches und müßiges Leben finanziert. Er fuhr nur neue, große Wagen, trank Jahrgangsweine und reiste prinzipiell nur erster Klasse. Die Polstergarnitur in seinem Wohnzimmer war aus Leder. Er schritt über Teppichboden, der zwei Zoll unter den Pantoffeln nachgab. Zweimal pro Woche wurde die Fünfzimmerwohnung fachkundig von einer fünzigjährigen, an Krampfadern leidenden Jugoslawin gereinigt. Wenn Oiva Juntunen zufällig zu Hause war, gab er ihr jedesmal zwei Kronen Trinkgeld. Er hielt große Stücke auf diese Putzfrau, denn sie war fleißig und bestahl ihn kaum. Oiva Juntunen wusste Ehrlichkeit zu würdigen, denn er war ein Gauner.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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