Die biblische Chronologie - Harald Schneider - E-Book

Die biblische Chronologie E-Book

Harald Schneider

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Eine chronologische Studie mit neuen Erkenntnissen über die Rück-kehr-Situation Judas aus dem babylonischen Exil unter Berücksichtigung von jüdischen Schriften aus dem biblischen Umfeld. Zeitnah werden die biblische Person Esther als die historische Atossa und der biblische Ahasverus als der historische Kambyses II., Sohn des Kyros, erkannt. Es werden wiederentdeckte Kalender verortet, verborgene Kalender und eine, im masoretischen Text hinterlegte, Jahreszählung mit einer angelegten Geschichtsschreibung ab der Flut sichtbar gemacht: - Der entschlüsselte Kalender 4Q319. - Die Chronologie der Oden Salomons. - Die Septuaginta-Psalmen als Kalender. - Die Geschichtsschreibung in Paraschen. Die wiederentdeckte Chronologie um die Rückkehrsituation entfaltet sich gleichmäßig auf den Ebenen Tage, Wochen, Jahre und Jahrwochen und einem Vorausblick auf den Tempel, den Messias und seine Zeit. Das Motiv für eine Zeitrechnung wird an Jesaja 13-23 mit der Offenbarung Gottes am Anfang und einer damit erzeugten Erwartungshaltung für die Zukunft als Mitteilung für die Nachkommenschaft begründet. In der dritten Auflage werden zusätzlich vergessene Bibelbücher aus christlicher Zeit vorgestellt und exemplarisch deren Offenbarungsinhalte sichtbar gemacht.

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Die biblische Chronologie, Umfeld und hinterlegte Zeitrechnung

Eine chronologische Studie mit neuen Erkenntnissen über die Rückkehr-Situation Judas aus dem babylonischen Exil unter Berücksichtigung von jüdischen Schriften aus dem biblischen Umfeld. Zeitnah werden die biblische Person Esther als die historische Atossa und der biblische Ahasverus als der historische Kambyses II., Sohn des Kyros, erkannt.

Es werden wiederentdeckte Kalender verortet, verborgene Kalender und eine, im masoretischen Text hinterlegte, Jahreszählung mit einer angelegten Geschichtsschreibung ab der Flut sichtbar gemacht:

Der entschlüsselte Kalender 4Q319.

Die Chronologie der Oden Salomons.

Die Septuaginta-Psalmen als Kalender.

Die Geschichtsschreibung in Paraschen.

Die wiederentdeckte Chronologie um die Rückkehrsituation entfaltet sich gleichmäßig auf den Ebenen Tage, Wochen, Jahre und Jahrwochen und einem Vorausblick auf den Tempel, den Messias und seine Zeit.

Das Motiv für eine Zeitrechnung wird an Jesaja 13-23 mit der Offenbarung Gottes am Anfang und einer damit erzeugten Erwartungshaltung für die Zukunft als Mitteilung für die Nachkommenschaft begründet.

Harald Schneider (Februar 2015)

In der dritten Auflage werden zusätzlich vergessene Bibelbücher aus christlicher Zeit (meist in der Stichometrie des Nikephores genannt) vorgestellt und exemplarisch deren Offenbarungsinhalte sichtbar gemacht.

Harald Schneider (Februar 2020)

Inhaltsverzeichnis

0.1 Was ist biblische Chronologie?

1.1 In der Bibel der ersten Christen

1.1.1 Legendar abgefasste Bibelbücher

1.1.2 Der aramäische Ahiquar

1.1.3 Apokryphen bei Luther

1.1.4 Die Chronologie im Buch Judit

1.1.5 Die Chronologie im Buch Tobit

1.1.6 Das Buch Weisheit (Sapientia)

1.1.7 Die Chronologie im Buch Baruch

1.1.8 Das Buch Sirach

1.1.9 Die Chronologie und die Makkabäerbücher

1.2 Verdrängte Bibelbücher

1.2.1 Verdrängt und vergessen

1.2.2 Chronologische Beobachtungen um 3. Esra

1.2.3 Das 4. Buch Esra, ein unterschätzter Zeuge!

1.2.4 Die Psalmen Davids als Geschichtsschreibung

1.3 Vergessene und wiederentdeckte Bibelbücher

1.3.1 Die Stichometrie des Nikephores

1.3.2 Die Psalmen Salomo, ein Zeuge wovon?

1.3.3 Die Oden Salomo, ein Zeugnis wovon?

1.3.4 Die Oden Salomo, ein Zeugnis von wem?

1.3.5 Die Oden Salomo, Zeugnis über eine Sie?

1.3.6 Die Oden Salomo, ein Zeugnis von wann?

1.3.7 Die Chronologie der Oden Salomo

1.3.8 Die Oden Salomo, ein Zeugnis über den Sohn?

1.3.9 Die außerbiblische Bewahrung der Siebzig

2.1 Der Priester-Kalender

2.1.1 Der Priester-Kalender

2.1.2 4Q319 und der Tempel

2.1.3 4Q319 und seine Zeichen im Strom der Geschichte

2.1.4 Das ägyptische Wandeljahr

2.1.5 Hinweise auf ein biblisches Wandeljahr

2.2 Vergessene Bibelbücher aus christlicher Zeit

2.2.1 Die christliche Apokalypse des Petrus

2.2.2 Die griechische und äthiopische Apokalypse des Petrus

2.2.3 Die äthiopische Apokalypes des Petrus (Kap 1-6)

2.2.4 Die Eröffnung der griechischen Petrusapokalypse

2.2.5 Die Auslegung der äthiopischen Apokalypes des Petrus

2.2.6 Die Verklärungsszene in der Apokalypse des Petrus

2.2.7 Das Thomasevangelium

2.2.8 Jesu Wehe-Rufe im Thomasbuch

2.2.9 Die Wehe-Rufe über den letzten Weltenherrscher

2.2.10 Die Lehre der zwölf Apostel (Didache)

2.2.11 Die christliche Apokalypse des Hermas

2.2.12 Der Hirt des Hermas und die zwölf Gebote

2.2.13 Die zwölf Gebote des Hirten im Vergleich

3.1 Die Chronologie in Paraschen

3.1.1 … in den fünf Büchern des Moses

3.1.2 … der Geschichtswerke

3.1.3 … in den Hagiographen

3.1.4 … in den Zwölf

3.1.5 … in Jesaja

3.1.6 … in Daniel und Esther

3.1.7 … in Jeremia

3.1.8 … in Klagelieder und Hesekiel

3.1.9 Die Chronologie in Paraschen ab Adam

4.1 Der Psalmen-Kalender der LXX

4.1.1 … und Licht am Mittwoch

4.2 Die Zeitrechnung

4.2.1 Der Ursprung der Zeitrechnung

4.2.2 Die Wirkung von Fortschreibung

4.2.3 Die Wirkung der Fortschreibung in Jesaja 13-14

4.2.4 Die Gerichte in Jesaja 15-23

0.1 Was ist biblische Chronologie?

Die biblische Chronologie ist der Teppich, auf dem wir alle stehen. Sie beginnt für die Menschheit unter Bedingungen, die wir heute nicht mehr vorfinden. Alles begann in einem Garten (Gen 2,8).

Vor der Flut treffen wir auf hohe Zeugungsalter und hohe Lebensalter.

Die biblische Chronologie, wie sie bis heute verstanden wird, addiert die Zeugungsalter der Genesis (Gen) im masoretischen Text (MT) vor der Flut (Gen 5,1-32; 7,6) und danach (Gen 11,10-32) weiter bis Terach.1

Nach Terachs Tod zog Abram nach Kanaan (Gen 12,4). Die Spanne von Abram bis zum Auszug der Söhne Israels (Sammelbezeichnung für das Volk mit den Vorvätern) betragen 430 Jahre, da nach der Septuaginta (LXX) die Wohnzeit in Kanaan mit einschlossen war (Ex 12,40.41). Man folgt dieser schmalen Brücke bis zum Auszug aus Ägypten.

Die Wüstenwanderung, die Landeseinnahme und die Zeit der Richter sind mit Zeitangaben ausgestattet, die nicht alle Fragen beantworten und sich unter Umständen auch überlappen könnten. Deshalb benutzt man gerne eine weitere schmale Brücke, die vom Exodus bis zum Tempelbau im 4. Jahr Salomos reicht (1Kön 6,1).

Bei beiden Brücken sind eine Zeitrechnung (ZR) im Hintergrund, eine ZR bis zum Exodus2 und eine ZR bis zum Tempelbau, die jedoch beide keine weiteren Belege kennen.3

Die abweichenden Zeugungsalter und Jahresangaben in der LXX, dem samaritischen Text (Sam) und weiteren Überlieferungen, auch dem Buch der Jubiläen (Jub), sind dabei noch nicht einmal angesprochen.

Damit stehen auch schon die Fragen nach dem Umgang mit zwei Themen im Raum. Ist eine breitere Überlieferung der Gen und apokryphe Quellen in eine Recherche zur biblischen Chronologie mit einzubeziehen?

Nach frühchristlichem Muster müsste sich diese Frage eigentlich nicht stellen, da die Christen der ersten Jahrhunderte die LXX gebrauchten und selbst die Vulgata (Vg) diese Schriften (auch 4. Esra4) beinhalteten. Das Henochbuch5 und weitere jüdische Schriften wurden als Wort Gottes zitiert.

Die Hindernisse für eine Ermittlung der biblischen Chronologie liegen demnach nicht nur in einer Überlieferungsschwäche der ZR, sondern auch noch zusätzlich im starren Meiden von Konfrontation und Aufklärung von Widersprüchen zwischen den verschiedenen Überlieferungen der Genesis und verwandten Schriften anderer Kanons.

Was auf der einen Seite ein verengender Kanon verhindert hat, wird auf andere Seite von einem Schwarzen Loch bedroht, der Evolutionslehre. Die von deren Vertretern benötigten extremen Vorlaufzeiten lassen ein frühes biblisches Geschichtsbild von vornherein verzerrt erscheinen, wie ein schönes Märchen. In der Exegese werden die Selbstauskünfte der Texte (z. B. deren Zeitangaben) oft nicht mehr ernst genommen.

Der biblischen Chronologie als historische Aufklärung sind ungewöhnlich viele Hindernisse, seien es Denkblockaden wie Vorurteile oder existenzielle Faktoren an den Lehranstalten in den Weg gestellt, sodass heute kein vernünftiger Forscher irgendeiner Disziplin noch eine solch naives Unterfangen einsehen, oder gar mittragen könnte. Die Inquisition ist in den Köpfen und sie hat echtes Nachfragen schon längst zugunsten der allgemein akzeptierten (und finanzierten) Lehrmeinung verabschiedet! Wer hätte gedacht, dass wir beim bevorstehenden Studium mit so vielschichtigen Widerständen rechnen müssen?

Das an sich sollte einem schon nachdenklich machen, ist doch die Frage, woher wir kommen absolut legitim. Gerade wenn man die Überzeugung, der Zufall wäre ein Prinzip und habe solange immer wieder zugeschlagen, bis schließlich als Krönung der Mensch, Mann und Frau, da waren, nicht teilt, gewinnt die Chronologie zurück bis zum Ursprung an Bedeutung.

Bei der Erstellung dieser Studie wurde sich besonders bemüht, Informationen möglichst ungefiltert wahrzunehmen und weiterzugeben. Wir fragen schon, woher etwas kommt oder welche Prägung eine Information besitzt, bleiben aber aufgeschlossen.

Die wichtigsten Informationen der biblischen Chronologie sind bisher noch nicht einmal als solche erkannt, geschweige denn gewürdigt worden! Das wird schon bei einem relativ oberflächlichen Streifzug durch die Zeitinformationen verschiedener jüdischer Schriften deutlich.

Dabei tritt ein sich wiederholendes Zeitmuster in den Mittelpunkt, das sich gleich auf verschiedenen Zeitebenen (in Tagen, Wochen, Jahren, Jahrwochen) behaupten kann, und Auswirkungen bis in die Zeit Jesu, sogar auf die Länge seines Wirkens, besitzt.6 Dieses Phänomen tritt in Ester, Judit, Tobit, Weisheit, Baruch, Henoch, Daniel, 3. Esra und 4. Esra auf. Dabei steht das Exil, die Befreiung, die Rückkehrsituation, der Tempel und der Gesalbte im Vordergrund.

Dabei wird eine neue biblische Chronologie sichtbar, Zeitmodelle, die mit Zeitrechnung (ZR) zu tun haben. Die Esra-Apokalypse (4. Esra) kennt gleich eine Vielzahl von ZR, die eine Lokalisierung teils auf zwei Ebenen erlaubt, ein Feuerwerk für jeden echten Historiker!

Die Psalmen Davids und die Oden Salomos überraschen als Kalendersysteme und machen neue Kontexte sichtbar. Hier kommt helles Licht in die Regierungszeiten des Kambyses II., Darius I. und Xerxes. Die Rolle einer starken Frau, das Ediket des Kyros, der Tempelbau, die Rolle der Magier und vieles mehr werden in neun Studienabschnitten behandelt.

Ein Kalendersystem aus den Höhlenfunden in der Nähe vom Toten Meer (4Q319) mit seinen 6 Jubiläen wird beschaut und mittels eines Deka-jubiläums historisch lokalisiert. Es entfalten sich überraschend Antworten auf offene Fragen, z. B. warum „die Schöpfung“ vor das 3. Jubeljahr gestellt wurde, ein Umstand, dem bisher jede Erklärung fehlt.

Paraschen bilden einen Höhepunkt dieser Studien. Als wiederentdeckte Zeitrechnung reichen diese über 2400 Jahre, als reine Zählung der Jahre sogar 3118 Jahre zurück. Sie sind eine lebendige Zeitrechnung, bei der die Verteilung der Leseabschnitte sprechende Informationen für bestimmte Sabbatjahre oder andere Höhepunkte bereithält.7

Wie nahm die Zeitrechnung ihren Anfang, welche offenbarten Informationen lagen vor und wie wurden diese in Krisen oder zur Vorausschau weiterverarbeitet? Zur Beantwortung dieser Fragen werden die Worte an die Völker (Jes 13-23) in Augenschein genommen, um passende Weiterentwicklungen und das Zusammenwirken mit Offenbarungen beobachten zu können.

Die Apokalyptik hat die Woche im Herzen und das Zählen der Jahre ist auf eine Erwartung gerichtet, einem Endgericht mit Auferstehung.

Das alles ist lebende Geschichte, die sich durch die biblische Chronologie erst richtig erschließen lässt! Es sollen damit auch neue Impulse und weitere Forschungsanreize geboten werden.

1 Bei Terach ist das Sterbealter mit 205 Jahren mit Abrams Alter von 75 Jahren unstimmig. Im samaritischen Text wird Terach nur 145 Jahre alt.

2 In Abrams Traumvision erfährt er von 400 Jahren, die seine Nachkommen bedrückt werden würden, was jedoch keine ZR rechtfertigt.

3 In Richter 11,26 werden 300 Jahre genannt, die immerhin eine ZR im Hintergrund vermuten lassen, wobei ein gewisser Interpretationsspielraum besteht.

4 Die Esra-Apokalypse (in der Vg 4. Esra genannt) war die einflussreichste Offenbarungsschrift, bis diese von der Apokalypse des Johannes verdrängt wurde.

5 Das Buch Henoch ist vollständig nur noch in äthiopischer Schrift erhalten geblieben, Teile Henochs in griechischer Schrift entsprechen diesem Text.

6 ausführlich in: Die Ordnung der vier Evangelien Harald Schneider (2015/2020)

7 Eine erste Probeanwendung der Paraschen von Jesaja 40-66 wurde zur Schaffung von Kontexten in: Die Ordnung der vier Evangelien veröffentlicht.

1.1 Die Bibel der ersten Christen

1.1.1 Legendar abgefasste Bibelbücher

Legendär wirkende Geschichten, z B. die biblische Erzählung über Simson, werden kontrovers aufgefasst, und scheinen selbst innerhalb der biblischen Chronologie nicht vollständig integriert zu sein.

Befinden sich legendär abgefasste Bibelbücher außerhalb der hebräischen Bibel, ist es bequem aber nicht konsequent, diese geringschätzig abzutun. Wir haben es mit Erzählungen zu tun, die in die Bibel (LXX) Eingang gefunden haben und zur Zeit der ersten Christen im jüdischen Umfeld etabliert8 waren. Diese Schriften haben eine Funktion ausgeführt, die zunächst geschätzt wurde, allmählich aber verblasste.

Durch die Schriftfunde auf der ägyptischen Nil Insel Elephantine9 wissen wir, dass (auf Schreibmaterial aus dem 5. Jahrhundert) der aramäische Ahiqar verfasst wurde, ein Buch über eine historische Gestalt aus der Zeit Sanheribs und Asarhaddons.10 Eine Tafel aus Uruk, datiert ins Jahr 164 v. u. Z., nennt Ahiqua „[zur Zeit des] Assurahiddina, Königs, war Aba’enlildari Ummannu, [den die] Ahlamäer Ahuqar nennen.“11 Damit wird der Ahiquar unter seinem Namen am assyrischen Königshof auch historisch nachweisbar.

Dieser Ahiqua kommt auch öfters im Bibelbuch Tobit12 vor, dessen Inhalte aus der gleichen Zeit handeln. Die Geschichte Tobit ist mit der Einwirkung von Ahiqar und seinem Geschick chronologisch parallelisiert. Deshalb ist es sinnvoll, die Rolle des Ahiqar aus dem Buch Ahiqar in der Geschichte wiederzufinden um dann, im zweiten Schritt, das Buch Tobit hinzuzuziehen und zu hinterfragen.

8 Tobit ist in Qumran gleich fünf Mal vertreten – 4Q196-200.

9 Dort gab es, wie wir aus Briefen wissen, eine jüdische Gemeinde mit einem eigenen Tempel für JHWH.

10 Herbert Niehr - Aramäischer Ahiqar JSHRZnf 2,2 (2007)

11 W20030 - Diese Tontafel listet die Weisen vor und nach der Sintflut auf

12 Tob 1,21f; 2,10; 11,19; 14,10.15

1.1.2 Der aramäische Ahiquar

Ahiqar übergibt im Alter seine Amtsgeschäfte Nadin. Dieser wendet sich jedoch gegen ihn und veranlasst König Asarhaddon (680-669) Nabusumiskum (den Sohn des Merodach-Baladan) zu senden, um Ahiqar zu töten. Das unterlässt er jedoch, weil er selbst einmal von Ahiqar in einer unschuldigen Lage verschont wurde (3/32-48).

„Fürchte dich nicht. Fürwahr, [d]u sollst leben, Ahiqar, Vater ganz Assyriens, auf dessen Rat Sanherib, der König und die Armee von [ga]nz Assyrien [sich verlie]ß“ – 4/54-56 Niehr.

Während der Herrschaft Sanherib wurde Jerusalem belagert und später Babylon zerstört, während unter Asarhaddon Sidon zerstört und Ägypten erobert wurde. Spiegelt sich das in den Ahiqar-Sprüchen wider?

Mit dem abgeschnittenen Hals einer teimanischen Jungfrau (9/133-135) könnte die Intervention Ägyptens (671) angesprochen sein. Sidonier werden genannt und ein Tiervergleich nennt bildhaft Sidons Sturz gleich einem gestorbenen Ziegenjunges (14/207-210). War Babylon ein Esel, der seine Last nicht trug und dem die Last eines Kamels gegeben werden soll (12/174-186)?

Bezog sich die Aussage: „Einer spannte seinen Bogen und lies seinen [Pfeil] fliegen, aber erkannte nicht [seinen O]rt“ (13/190) auf Sanherib? Der lückenhafte Text davor erwähnt das „Verlassen im Versteck der Zeder und ihrer Umgebung“ – 8/109-113 Niehr. Siehe hierzu auch die hieraus gewonnene Weisheit in 9/126.128.

Das Schrifttum um Ahiqar fand schon im vorexilschen Juda Akzeptanz. Wenn Jeremia schreibt: „Ich weiß, HErr, daß des Menschen Schicksal nicht in seiner Hand liegt und daß ein Mann, der da wandelt, seinen Gang nicht recht verrichten vermag“ (Jer 10,23 Menge), kannte er den Spruch des Ahiqua: „Denn nicht ist es in den Händen des M[ensche]n ihre Füße zu n[ehme]n und sie zu setzten auß[er durch] die [Gött]er […]. Denn es ist nicht in deinen Händen, deine Füße zu nehmen, um sie zu setzen“ – 11/170-171. Die Schriften weiser Männer wurden festgehalten13 und fanden auch schnelle Verbreitung. Es folgen Parallelen zur biblischen Poesie, auf die bereits früh aufmerksam gemacht wurden.14

Schön ist ein König anzuschauen wie die Sonne und kostbar ist sein Schmuck – vgl. Jes 33,17: „Deine Augen werden den König in seiner Schönheit erblicken, werden ein weites Gebiet erschauen.“

Über alles bewahre deinen Mund … und dein Herz – vgl. Spr 4,23a: „Mit aller Wachsamkeit bewahre dein Herz“

Denn ein Vogel trägt das Wort weiter – vgl. Prd 10,20: „Denn die Vögel des Himmels entführen den Laut“

Ein weiser Ahiqar als historische Person am königlichen Hof von Assyrien existierte und seine Ratschläge, Sprüche und eigenen Erfahrungen haben Geschichte gemacht. Auf diese Geschichte rekrutieren die apokryphen Bücher Judith, Tobit bis hin zu der Geschichte aus „1001 Nacht.“

Im Tobitbuch ist Ahiqar ein Verwandter von Tobit und damit ein Israelit aus dem weggeführten Nordreich. Im Bibelbuch Judith wird Ahiqar als Achior verarbeitet, ein Ammoniter, der später zum jüdischen Glauben konvertiert sein soll.

Diese Geschichten sind zum Teil dem historischen Geschehen um Ahiqar parallelisiert zum anderen Teil aber auch ganz bewusst abgewandelt, um so als Transportmittel für Geschehen verstanden zu werden, die sich in Romanform gut entfalten konnten.

13Clemens von Alexandrien schrieb über Demokrit (ca. 460-370 v. u. Z.) „Ferner hat sich Demokrit die ethischen Lehren der Babylonier angeeignet; er soll nämlich die Inschrift der Akikarosäule übersetzt, seinen eigenen Schriften eingefügt und dann als von ihm selbst verfaßt gekennzeichnet haben …“ – Clemens Stromata I,15,69,4. Man beachte, dass der angeführte Datenträger denn Plagiat Vorwurf gegen Demokrit stützt!

14 Die jüdische Gemeinde von Elefantine und ihre Beziehungen zum Alten Testament Anton Jurku (1912) in: Biblische Zeit- und Streifragen.

1.1.3 Apokryphen bei Luther

Luther hat einige dieser Bücher ins Deutsche übersetzt und erklärte im Vorwort zu den Apokryphen seiner letzten Bibelausgabe 1545:

APOCRYPHA: DAS SIND BÜCHER: so der heiligen Schrifft nicht gleich gehalten / vnd doch nützlich vnd gut zu lesen / Als nemlich /

I

Judith

II

Sapientia

III

Tobias

IV

Syrach

V

Baruch

VI

Maccabeorum

VII

Stücke in Esther

VIII

Stücke in Daniel

VORREDE AUFF DAS BUCH JUDITH.

WO MAN DIE GESCHICHTE JUDITH KÜNDE AUS bewereten / gewissen Historien beweisen / So were es ein edel fein Buch / das auch billich in der Biblien sein solt. Aber es wil sich schwerlich reimen mit den Historien der heiligen Schrifft / sonderlich mit Jeremia vnd Esra / welche anzeigen / wie Jerusalem vnd das gantze Land verstöret gewest /vnd darnach kümerlich wider erbawet worden sind / Zu der zeit der Persen Monarchia / welche alles Land innen hatten vmbher.15

Luthers Argumentation ist insofern stichhaltig, da die Gründe für die geschichtlichen Ungereimtheiten, insbesondere die mit Esra, nicht aufgeklärt waren. Viel weiter ist man gegenwärtig auch nicht, da heute die Selbstauskunft praktisch aller Bibelbücher in Frage gezogen und im Bereich der Chronologie häufig schlichtweg Fälschungen unterstellt werden. Die Gründe für einen biblischen Roman, wie das Buch Judit, müssen aufgeklärt werden, um die wahre Geschichte dahinter zu erkennen, wie das zurzeit der Verfasserschaft sicher der Fall war.

15 D. Martin Luther Die gantze heilige Schrifft Deudsch 1545 – Aufs new zugericht / Unter Mitarbeit von Heinz Blanke herausgegeben von Hans Volz

1.1.4 Die Chronologie im Buch Judit

Was steckt hinter dem Roman, dessen Figuren absichtlich aus verschiedenen historischen Personen/Handlungen zusammengeflickt zu sein scheinen und dessen Geschehen die fantastischen Züge einer Heldin zeichnen, die durch Glauben siegt, dass alles in einem Rahmen, der in eben dieser Form nicht stattgefunden hat.

Eine Beobachtung aus der Chronologie bringt uns zu einem entscheidenden Durchbruch! Es gibt ja sehr viele Beobachtungen, an was der Stoff erinnert. Die kreative Gestaltung des Romans mit durchaus bekannten Personen lässt dem Leser Bilder aufblitzen.

Auch die dem Geschehen inne liegende Zeit hat seine Patenschaft und ist ein Double! Das zeigen die Gleichungen zum Buch Esther:

7

12. Jahr/1. Monat/13. Tag

Haman lässt einen Erlass zur Vernichtung des Volkes Gottes ins ganze Persische Reich versenden.

62

12. Jahr/3. Monat/23. Tag

Mordechai lässt einen Gegenerlass durch das ganze Reich senden.

12. Jahr/12. Monat/ (13. Tag per Purim) 14. und 15. Ader

Die Juden siegen dadurch über ihre Feinde − Esther 3,13 Das Purimfest soll daran erinnern!

7

14. - 21. Nisan

Die Zeit des Passahs

62

18. Jahr/1. Monat/22. Tag

Vernichtung der Juden geplant

Ijjar/Siwan (30 Tage)

Zeit der Weizenernte in Damaskus

+ 34 Tage + 5 Tage

Belagerungszeit

70

40. Tag

Sieg der Juden

Im Buch Judit ergeben die Tage in Jahren ein vergleichbares Bild:

30 Tage

03. Jahr Ahasverus (entspr. 3. Jahr Kyros)

Jdt 7,20

34 Tage

07. Jahr Ahasverus (entspr. 7. Jahr Kyros)

Jdt 7,30

05 Tage

12. Jahr Ahasverus (3. Jahr Kambyses)

Jdt 15,11

30 Tage

bis zum 36. Jahr Darius

(516-486)

69 Tage

bis Atossas Sohn

Xerxes

Alleinherrscher

Jdt 16,20 Jdt 16,23

3 Monate 105 Jahre

Heiligtum bis zum Tod Artaxerxes

(516-424)

Ende Manasse bis 3. Jahr Kyros

(641-536)

Eine geschichtliche Situation, die eine Strafexpedition Ahasverus nach Judäa erforderlich gemacht hätte, ist im Buch Esther in dieser Weise überflüssig. Judit hingegen hat seine Wurzeln in der Rückkehrsituation und dem damit verbundenen Verbot der Bauarbeiten am Tempel (EsrLXX 4,23). Die Chronologie im Erzählstil in JuditGr verweist auf eben diese Epoche.16

Jdt 1,1

12. Jahr

Est 3,12 - die eigentliche Krise

Jdt 1,16

120 Tage Feiern

Est 1,3.4 - 3. Jahr

seiner

Regierung

Jdt 2,1

18. Jahr

Esr 4,23.24 –

bis

zum 2. Jahr Darius

Die im Buch Judit17 verarbeitete zweite Krise handelt kurz nach der Rückkehr Judas in ihr Heimatgebiet, als ein Nebukadnezar (so die Selbstbezeichnung zweier Aufständischer) im Jahre 521 gegen die Perserherrschaft rebelliert. Nidintubel (Nebukadnezar III.) und Araka (Nebukadnezar IV.) lies Darius I. in Babylon hinrichten.

Schon G. Brunner hat einen historischen Kern von Judit „zwischen 538 und etwa 518 unter Kyros, Kambyses und Darius“ vermutet.18 Dabei war eine schnelle Rückkehr vorausgesetzt, was aber noch zu hinterfragen ist. Die Identifikation von Nebukadnezar mit Araka ist plausibel und stimmt mit der Beobachtung der chronologischen Angaben in JuditLXX überein. Warum? Das 18. Jahr Nebukadnezars ist eine Darstellungsform der Fortsetzung der babylonischen Herrschaft durch die Perser, wobei im 18. Jahr der Perser gerade ein „Nebukadnezar, Sohn Nabonids“ über Babylon aufstand.

Ahasverus steht als Werkzeug Babylons (Nebukadneszar) ganz in der assyrischen Nachfolge (Ninive) gegen Israel auf! Der biblische Ahasverus, Kambyses, starb nämlich schon in seinem 17. Jahr als König (9 Jahre zusammen mit Kyros im 8. Jahr seiner Alleinherrschaft).

Für eine Aufklärung, wer sich hinter Judit verbirgt, ist eine Angabe bedeutsam, die sich historisch nachweisen lässt.

In seinem 14. Jahr als König (5. Jahr Kambyses) zog selber gegen Ägypten aus und nahm seine erste Frau Roxane (OvastinLXX, die Waschti in Esther) mit auf seinen Feldzug, lies aber Atossa (die Hadassa in Esther) zurück. Bis zu seinem Tod vergehen 3½ Jahre, die in Judit (für Hadassa) als eine Zeit der Witwenschaft dargestellt sind (Jdt 8,4hebr). Esthers Profil passt in das Profil Judits.

Und sie war von sehr schöner Gestalt

Jdt

hebr

Ihr Mann hatte ihr großen Reichtum hinterlassen

Est 8,1

8,4-8

Sie war sehr angesehen

Est 2,15

Zimmer … sie und ihre Mägden wohnten dort

Est 2,9

Die Gründe für eine romanhafte Darstellung einer „Jüdin“, die auch zurückgelassen (Witwenschaft) als Heldin nachwirkt, liegt in der als ausweglos erscheinenden, gewaltsamen Bauunterbrechung am zweiten Tempel. Hier sollte sich das erste Wunder wiederholen!

Die Vulgata (Vg) überliefert Judit als einen kürzeren Mischtext, der von Hieronymus gestaltet auf semitische Vorlagen zurückgeht. Das macht seine lateinische Übersetzung aber nicht uninteressant.

Durch Abweichungen in der Chronologie wird deutlich, dass dort von der ersten Krise ausgehend zuerst auf den historischen Feldzug des Kambyses Bezug genommen wird! Auch wenn JdtVgeine Handlung mit JdtLXX hat und sich ihre Botschaften gleichen, seht dahinter eine u. U. ältere Betrachtung aus einem anderen Blickwinkel. In der Vulgata fehlen z. B. Bezüge, die aus der entstandenen Situation eine nationale Krise machen. Es darf nicht verschwiegen werden, dass auch hebräische Überlieferungen von Judit vorliegen, die dem Text der Vulgata sehr nahestehen. Ungeachtet, wie die gegenseitigen Abhängigkeiten sind, legt der Text nahe, dass die Ursache des Konfliktes schon früher begonnen hat!

Jdt 1,5

12. Jahr

tötet Arfaxad, König von Medien

Jdt 1,7f f

entsendet Boten

Jdt 2,1

13. Jahr

, 22 T., 1 M.

schwört Rache

Der o. g. Termin fand derart kurz nach dem Purim in Esther statt, das sich schon die Frage stellt, ob dieser nicht die Folge einer beinahe unmittelbaren Reaktion des Ahasverus auf den Triumpf der Juden war? Die Handlung in Esther, Kapitel 10 knüpft problemlos daran an!

Grundsätzlich gilt zu bedenken, dass die Perser das babylonische Reich 539 nicht zerstörten, sondern weiterführten. Eroberungen weiterer Gebiete, so auch das bereits Nebukadnezar versprochene Land Ägypten, wurden dem Großreich einverleibt (Hes 29,17-21).

Während des Kambysesfeldzuges prophezeite das bekannte Orakel von Delphi gegen Kambyses. Auf seinem Weg, diese Kultstätte zu zerstören, verlor er seine Armee von etwa 100.000 Mann in einem Wüstensturm. In seinem 17. Jahr als König (8. Jahr Kambyses) wurde sein Thron von einem Usurpator besetzt gehalten und Kambyses verletzt sich beim Aufbruch nach Susa (laut Herodot beim Aufsprung auf sein Pferd durch sein eigenes Schwert) und stirbt auf dem Rückweg an den Folgen. Darius, sein Lanzknecht und späterer Nachfolger, muss zunächst den Thronbesetzter beseitigen und eine ganze Reihe von Aufständen niederschlagen. Während dieser Wirren fand die Rückkehr der Juden aus dem Exil statt, und nicht schon kurz nach dem 1. Jahr des Kyros, wie gerne aus Esra 1,1 gefolgert wird! Wie Esra selbst, so kannten auch die Zeitzeugen Haggai und Sacharja den Darius als den König von Persien, der erst 522 sein Antrittsjahr hatten (Esr 4,24-5,2).

Siebzig Jahre Exil werden in Judith als Tore von 70 Ellen Höhe angesprochen, die ein besiegter Vorgänger errichtete (JdtVg 1,4). Ahiqar (ein weiser Fürsprecher) steht für die Vielen, die sich im 12. Jahr Ahasverus als Juden ausgaben (Jdt 14,4-10; Est 8,17).

16 Die 120tägige Feier im 3. Jahr seiner Mitregentschaft wurde in Judit (12. Jahr) im chronologischen Kontext zum 3. Jahr seiner Alleinherrschaft.

17 Judit war damals noch kein Eigenname, sondern hieß einfach „Jüdin“.

18 G. Brunner: Der Nabuchodonosor des Buches Judit. Beitrag zur Geschichte Israels nach dem Exil und des ersten Regierungsjahres Darius I. (Berlin 1940, 2. Aufl. 1959).

1.1.5 Die Chronologie im Buch Tobit

Das Buch Tobit ist eine schöne Geschichte, die an gewissen Stellen zu erkennen gibt, dass mehr Mitteilung als oberflächlich erkennbar in den Bericht eingearbeitet wurde, so wahrscheinlich nach dem Exil.

Die Begegnung mit einem Engel ist nicht fremd, ebenso der Inhalt der Gebete, das Almosengeben sowie der Drang zur ordentlichen Bestattung (Tob 12,8-12). Sieben Männer hingegen, die jeder in der Hochzeitsnacht mit der gleichen Braut durch einen Dämon umkamen (Tob 3,8; 7,11), welcher dann durch eine sonderliche Abwehr bis nach Ägypten flieht um dort gebunden zu werden (Tob 8,3), sowie der Gebrauch von Fischinnereien zur Heilung (Tob 6,5), haben ihre Bedeutung in einem tiefer liegenden, historischen Sachverhalt.

Die Sieben Männer stehen für „sieben Siebener“, die verstrichen sind, ohne dass eine Befreiung aus dem Exil auch nur in Sicht war. Nach 49 Jahren flammte die Hoffnung auf eine Rückkehr zwar auf, gewann aber erst im siebten Jahr Ahasverus, als Esther Königin wurde, erste Gestalt. Am Anfang seines 12. Jahres als König, nach 58 Jahren der Erblindung, wurde das Sehvermögen durch eine Leber, wenn auch zunächst schmerzlich, wiederhergestellt; genauso wie das Purim zunächst Schmerz verursachte, dann aber Befreiung von den Feinden einbrachte! Der anfeindende Fisch ist eine Seemacht und der Zugriff auf diesen die Trennung von der Wasserversorgung im Zug gegen Äthiopien. Inkludieren wir die Wegezeiten in der Geschichte um Tobit, ist ein Machthaber in Ägypten gebunden. Der Räuchergeruch steht für das Orakel von Delphi, das gegen Kambyses prophezeite.

Tobits Verzögerung seiner Rückkehr um die 14tägige Hochzeitsfeier und das Ermatten seiner Mutter spiegeln gut den Sachverhalt der damaligen Zeit wider, das warten, hoffen, beinahe ermatten.

Die Struktur der Siebzig wurde von der Tempelzerstörung bis zum Tempelneubau verfolgt.

586-537

7x7 Jahre

Zerstörung Jerusalems.

Sieben Männer, die im Hochzeitsgemach geschlagen wurden.

537-530

7 Jahre

Der Bräutigam in der achten Woche

537-523

7+7 Jahre

Das Hochzeitsfest. Achte und neunte Woche

523-516

7 Jahre

Das Hochzeitsfest der zehnten Woche

Tob 14,1

58 Jahre

Ab dem Exil Jojakins (596-538)

Tob 14,1

8 Jahre

Zeit der Blindheit (538-530)

Tob 14,14

158 Jahre

Lebenszeit Tobias (754-596)

Auch Ahiqar kommt öfters in Tobit19 vor und erscheint mit der Geschichte Tobits chronologisch parallel. Ahiqar ist sogar ein Verwandter von Tobit und somit ein Israelit aus dem weggeführten Nordreich.

Wie verträgt sich die Chronologie des Exils Judas mit einer Geschichte aus dem vorgelagerten Exil Israels in Assyrien?

Die Geschichte des Ahiqar dient der Tobitgeschichte als Anker. Historisch bekleidet sich so die Geschichte als wahr, deren Chronologie jedoch frühestens 515 gefertigt werden konnte. Der Entstehungsort ist wahrscheinlich Persien und aramäisch ist als Ursprungssprache am plausibelsten.

Umfangreiche intertextuelle Vergleiche zwischen Tob und Gen20 belegen den geschmackvollen Hintergrund dieser um 500 zu datierenden Schrift, welche die zeitlichen Aspekte, die zur Rückkehr Judas führten, als literarisches Werk erfassen und (sozusagen vordatiert) mit dem Untergang von Ninive in die Tradition der Befreiung von Assyrien lenkt.21 Neben der großen Freude drückt der Roman selbst die Verborgenheit der Geschichtsschreibung aus!

19 Tob 1,21f; 2,10; 11,19; 14,10.15

20 Eine kurze Übersicht ist bei Beate Ego, Buch Tobit, JSHRZ,II,6, 887-888

21 Die Nähe zu Judit, Daniel und Sirach rechtfertigen keine Spätdatierung, da diese Schriften selbst (bzw. deren überlieferte Weisheit) aus der Phase vor, um und kurz nach der Rückkehr Judas im 1. Jahr Darius 521 Stoffe verarbeiten. Vergleiche auch die Psalmen Salomos (1.3.2).

1.1.6 Das Buch Weisheit (Sapientia)

Das Buch Weisheit ist ein Schulbuch für Könige und Fürsten, um sich in ihren Aufgaben vom Geist Gottes leiten zu lassen. Es wirkt auf den Leser zeitlos, d. h. auch ohne historische Bezüge. Dabei ist ein historischer Hintergrund der Niederschrift geradezu zwingend!

Wer sind die Adressaten, diese Könige und Fürsten? Wir wissen aus nachexilscher Zeit nur von der Königin Esther, der Frau des Ahasverus. Anders, als häufig angenommen, handelt es sich bei Ahasverus um Kambyses II., den Sohn und Mitregenten des Kyros. Diese Personalunion machte eine siebzehnjährige Herrschaft des Kambyses möglich, die nach dem Tod von Kyros in Esther als die Jahre „als König“ bezeichnet wurden, anders als die Zeitrechnung nach Kambyses, die jedoch ohne Antrittsjahr gerechnet worden ist. Da Atossa, die Esther der Bibel, später als Frau Darius die Mutter Xerxes I. wurde, ergab sich ein Motiv für einen Ratgeber in genau der Beschaffenheit, wie ihn Dieter Georgi in seinem Vorwort zur „Weisheit Salomos“ – JSHRZ III,4 (1980) absolut treffend beschreibt!

Neu ist allerdings: Gewichtigster Grund für eine Frühdatierung liegt in den Parallelen zwischen Sap 5 und der Erfahrung der Person Mordechai samt den dramatischen Folgen des Purims im Buch Esther.

Die Sapientia22 und Parallelen zur Person Mordechai in Esther.

Sap 5,1a

Der Gerechte aber, er wird mit großer Zuversicht

Est 3,3.4

Sap 5,1b

denen

ins Angesicht hinein gegenüberstehen

, die ihn gefoltert

Est 3,2 Est 3,8.9

Sap 5,1c

und seine Bemühungen für nichts geachtet haben

Est 2,23

Sap 5,2a

Wen sie ihn sehen, werden sie sich in schrecklicher Furcht und völliger Verwirrung befinden

Est 6,11-13

Sap 5,2b

Und über die (in ihren Augen)

paradoxe Situation seines Heils

außer sich sein

Est 7,10; 6,6-10

Sap 5,3

Voller Reue werden sie zueinander sprechen Und in der Beklommenheit des Geistes seufzen:

Est 6,13

Sap 5,4a

Der da war´s den wir einst zum Gelächter machten

Est 4,1.2

Sap 5,4b

Und zum lebendigen Beispiel des Spottes – ach wir Toren

Est 6,4 Est 8,15

Sap 5,4c

Sein Leben betrachteten wir als Wahn

Est 3,5

Sap 5,4d

Und

sein Tod als Ehrenlosigkeit

Est 3,6

Sap 5,5a

Wie konnte er nur unter die Söhne Gottes gerechnet werden,

Est 2,10 Est 3,21

Sap 5,5b

Wie sein

Los

unter den Heiligen sein!

Est 3,7 9,24-25

Sap 5,6a

Also haben wir uns getäuscht! Vom Wege der Wahrheit sind wir abgekommen.

Est 3,1.2

Sap 5,6b

Und das Licht der Gerechtigkeit schien uns nicht, Und die Sonne ist uns nicht aufgegangen.

Est 3,10.15

Sap 5,7a

Im Gestrüpp der Gesetzlosigkeit und des Verderbens haben wir uns verfangen. Und durch unwegsame Wüsten hindurch unseren Weg gesucht.

Est 3,8-9

Sap 5,7b

Doch den Weg des Herrn haben wir nicht erkannt!

Est 9,1

Sap 5,8a

Was hat uns unser Übermut genutzt?

Est 3,5

Sap 5,8b

Und welcher Reichtum, mit dem wir auch noch prahlten, hilft uns jetzt?

Est 3,9 Est 8,1.7

Dieser Meinung sind jedoch nicht alle. Genau genommen stehe ich zum Zeitpunkt dieser Abfassung mit dieser Auffassung noch alleine da. Das betrachte ich aber als weniger tragisch, als wenn ich vergleichsweise annehmen müsste, der Schreiber der Weisheit habe sich seinen homerischen Wortschatz (5. Jht.) als Zuschauer beim Theater angeeignet.

Im apokalyptischen Teil von Sap 5 wird darauf Bezug genommen, wohin das Purim die Gerechten letztlich führt:

Sap 5,15

Die Gerechten aber leben in Ewigkeit, Und im Herrn haben sie ihren Lohn, Und ebenso beim Höchsten das, worum es ihnen letztlich geht

Sap 5,16a

Deshalb werden Sie die ihnen zustehende Königsherrschaft

Sap 5,16b

Und die darüber hinaus schöne Königskrone Aus der Hand des Herrn empfangen.

Sap 5,16c

Denn er wird sie mit seiner Rechten beschützenUnd mit seinem starken Arm beschirmen

Selbst auf den Kambysesfeldzug ab 525 wird Bezug genommen:

Sap 5,23a

Ein machtvoller Wind wird ihnen entgegenwehen, ja wie ein Orkan wird er sie auseinandertreiben.

Sap 5,23b

Und die Gesetzlosigkeit wird die ganze Erde zur Einöde machen,

Sap 5,23

Und das Verbrechen wird die Throne der Dynastien umstürzen.

Die Sapientia mit seiner Informationsdichte zum Geschehen um Mordechai und Esther kann durch kein vergleichbares Geschehen so umfassend geklärt werden!

Das Buch Weisheit reiht sich mit dem rechten Hintergrundwissen gut in die Bibel ein und erschließt uns Bereiche ausführlich, so die erfolgreiche Ansiedlung von Fürstensöhne durch jüdische Haremsdamen (Ps 45).

Hör, Tochter, sieh und neig dein Ohr / vergiss dein Volk und deines Vaters Haus! / Der König, er begehret deine Schöne / Er ist dein Herr, wirf dich ihm hin! Man führe sie hin in Freuden und in Lust / so kommen sie in Königs Halle. / Statt deiner Väter sollen deine Söhne sein, / du machst zu Obern sie im ganzen Land. (Die Heilige Schrift, Naftali Herz Tur-Sinai)

Mit Hadassa (Atossa) als Königin und Leiterin des Harems öffnete sich die vorausschauende Möglichkeit einer Einflussnahme auf die zukünftige personelle Besetzung der Regierungsschicht im Perserreich. Für diese dann heranwachsenden Fürsten wurde ein Schulbuch notwendig, wie es sich uns im Buch Weisheit vorstellt!

Der Canon Muratori nennt einen „Brief des Judas und zwei mit der Aufschrift Johannes, die in der gesamten Kirche gelesen werden, und die Weisheit, die von Freunden Salomos zu dessen Ruhm geschrieben ist.“

22 Übersetzung nach Hans Hübner, ATD, Apokryphen Band 4 (1999).

1.1.7 Die Chronologie im Buch Baruch

VORREDE AUFF DAS BUCH BARUCH.

SEEHR GERING DIS BUCH: WER AUCH DER GUTE BARUCH IST / Denn es nicht gleublich ist / das S. Jeremias Diener / der auch Baruch heisst (dem auch diese Epistel zugemessen wird) nicht solt höher vnd reicher im Geist sein / weder dieser Baruch ist. Trifft dazu die zal der jar /mit den Historien nicht ein. Das ich gar nahe / jn hette mit dem dritten vnd vierten buche Esra lassen hin streichen.

Luther schließt seine Vorrede zu Baruch (1545), nach dem er seine Vernachlässigung der Bücher 3. und 4. Esra rechtfertigt hatte, ab:

Baruch lassen wir lauffen vnter diesem Hauffen / weil er wider die Abgötterey so hart schreibet / vnd Moses gesetz furhelt.

Stimmt die Zahl der Jahre in Baruch mit der Geschichte überein? Was hat es mit diesem Baruch auf sich und wie alt ist das Buch?

Bar 1,2

5. Jahr, am 7. des Monats

Es fehlt der Monat. Für eine Zeitrechnung fehlt ein klarer Bezug zu einem Herrscher (Jojakim, Jechonja, Nebukad-nezar 9, Baltasar 12, …). Wobei keiner dieser bei der Zerstörung Jerusalems sein 5. Jahr als Regent hatte.

Bar 1,8

am 10. des Siwan

Tag und Monat beziehen sich auf die Jahresangabe in 1,2. Die Gefäße des Tempels wurden zurückgegeben, was die obige Liste der Regenten erweitert (Kyros, Kambyses, Darius)

Bevor wir diesen Sachverhalt weiter hinterfragen, ist eine Altersbestimmung von Vorteil. Dabei helfen uns Querbezüge zu anderen Schriften.

Das Buch Baruch hat Abhängigkeiten u. a. von Jeremia und Daniel. Die Psalmen Salomos, von Luther nicht übersetzt, sind wiederum von Baruch abhängig. Das hilft uns, das Alter näher zu bestimmen.

Bar 1,15-2,19

Da 9,5-19

Bußgebet

Bar 3,9-4,4

[Sir 24,23]

weisheitliches Gedicht

Bar 4,36-5,9

PsSal 11,2-7

Gedicht über die Rückkehr

Bar 6 [EpJer]

Jes 44,9-20 Jer 10,1-16 Ps 115,4-8 Ps 135,15-18

Ein eigenes Buch, das in der Vulgata als von Baruch verlesen angehängt wurde. So von Luther übersetzt.

In die Psalmen Salomos wurde die in Baruch verfasste Freude über die Rückkehr aus dem Exil aufgenommen. Kein Grund ist ersichtlich, warum dieses Gedicht einer späteren Zeit zugewiesen werden soll! Ein Vergleich der Psalmen Salomos mit der Zeit des Kambyses und des Darius lassen eine Spätdatierung als allzu fraglich erscheinen. Es handelt sich um 18 zusammenhängende Psalmen, die von einem Augenzeugen verfasst hautsächlich die Krisenjahre vom Fall des Kambyses bis zu dem „Tag, den du ihnen verheißen“, zum Ablauf der Siebzig (Jer 25,11; Dan 9,1-2). Baruchs Gedicht in Bar 4,36-5,9 hat dem Autor von PsSal 11,2-7 als Vorlage gedient.

Vor o. g. historischen Hintergrund liest sich die bisher ungeklärte Jahresangabe in Baruch richtig als „im 5. Jahr des Darius.“

Bar 1,2

5. Jahr, am 7. des Monats

Von der Zerstörung Jerusalems (587) bis ins 5. Jahr Darius (517/16) sind die 70 Jahre Jeremias abgelaufen. Die Tempeleinweihung im 6. Jahr Darius steht an.

Bar 1,8

am 10. des Siwan

Die Gefäße des Tempels wurden zurückgegeben.

Wie verträgt sich die Zeitangabe 10. Tag, 3. Monat, 5. Jahr Darius als Rückgabetermin der Gefäße des Tempels mit den Angaben Esras? Eine Übersicht macht dies deutlich:

Esr 1,1-4

1. Jahr Kyros

Erlass

Esr 1,5-6

Rückkehrvorbereitungen

Esr 1,7-11

Kyros

Die Gefäße des Tempels wurden zurückgegeben.

Esr 2

Geschlechtsregister und Zählungen

Esr 3,1-6

Im 7. Monat ab 1. Tag

Altar, Opfer des Morgens u. Abends

Esr 3,8-13

Im 2. Jahr nach Ankunft im 2. Monat

Die Grundlage des Tempels wurde gelegt.

Esr 4,1-24

alle Tage (6) bis 2. Jahr Darius (24)

Vereitlung, Anklage, Verbot des Baus

Esr 5,1-5

damals war es (2)

Haggai und Sacharja, der Baubeginn, die Anfrage

Esr 5,6-17

Brief an Darius

Esr 6,1-2

damals war es (1)

Nachforschung im Urkundenhaus

Esr 6,3-5

1. Jahr Kyros

Erlass zum Bau (3-4). Die Gefäße des Tempels zurückgeben (5).

Esr 6,6-13

Darius Brief, Befehl zum Bau

Esr 6,14-18

3. Adar im 6. Jahr Darius

Tempelbau vom 2. Jahr Darius kommt zum Abschluss (15). Einweihung

Esr 6,19-22

14. Nisan

Passahfeier Fest der ungesäuerten Brote

Beim genauen Hinsehen entsteht zwischen diesen Zeitangaben und der Zeitangabe in Baruch kein Konflikt. Ohne Jahresangabe (3,1) mit einem Bezugszeitraum (3,8) überbrückt Esra zu der Aufklärung (4,24-5,2), was im 1. Jahr des Kyros versprochen wurde (6,1-5).

Umgesetzt wurde dieser Erlass jedoch von Darius, dem König von Persien (4,24; 6,15), was die Rückgabe der Tempelgefäße (6,5) miteinschloss. Verfolgt der Leser die chronologischen Angaben in Esra daraufhin zurück wird ihm deutlich werden, dass die Regierung Kyros c/o Kambyses (4,5) keine Rückkehr aus dem Exil gestattete!

Wann fand denn die Rückkehr genau statt?

Damals war es, dass Haggai und Sacharja zurzeit von Darius, dem König von Persien, auftraten (Esra 4,24; 6,15). Von diesen Zeitzeugen sind uns in der Bibel Schriften überliefert, auf die Esra oben Bezug zu nehmen scheint.

Hag 1,1

2. Jahr Darius, 6. Monat, 1. Tag

Haggai spricht das Wort JHWH`s an Serubabel u. Josua

Hag 1,2

Volk: Die Zeit sei noch nicht da

Hag 1,13-15

6. Monat, 24. Tag, 2. Jahr Darius

Serubabel, Josua und das Volk werden erweckt.

Hag 2,1

7. Monat, 21. Tag

Wer hat das Haus in früherer Herrlichkeit gesehen?

Sach 1,1

8. Monat, 2. Jahr Darius

Kehrt um

Sach 1,12

70 Jahre lang

diese … öffentlich verurteilt hast

Hag 2,10 2,18.20

9. Monat, 24. Tag

Die Grundlage des Tempels gelegt

Sach 1,7

24. Tag, 11. Monat, 2. Jahr Darius

Mann auf einem roten Pferd …

Sach 7,1

4. Jahr Darius, 4. Tag, 9. Monat

Soll ich im 5. Monat weinen? (3)

Sach 7,5

70 Jahre lang

Fasten und Wehklagen im 5. und 7. Monat

Die Zeit, da Grundlage des neuen Tempels am 24. Tag im 9. Monat im 2. Jahr Darius gelegt wurde ist mit der Zeitangabe Esras als im 2. Jahr im 2. Monat nach der Ankunft in Übereinstimmung!

Esr 3,1-6

Im 7. Monat ab 1. Tag

Ankunft in Jerusalem Altar, Morgen- und Abendopfer

Esr 3,8-13

Im 2. Jahr nach der Ankunft im 2. Monat

Die Grundlage des Tempels wurde gelegt.

Hag 2,10 2,18.20

9. Monat, 24. Tag

entspricht dem 14. Monat

Die Grundlage des Tempels wurde gelegt.

Es gibt noch eine Beobachtung an den beiden Zeitangaben Baruchs zueinander. Da sich Bar 1,8 auf Bar 1,2 bezieht, kann dort nur der erste Monat angesprochen sein. Vom 7. Nisan bis zum 10. Siwan sind es 62 Tage, zusammen mit den Sieben ersten Tagen im Jahr 69 Tage. Hier besteht so eine Affinität zum Danielbuch (Da 9,25). Es wird eine chronologische Geschichtsschreibung erkennbar, vom Unglücksboten des Purims die ersten 7 Tage bis zur Herrschaft Mordechais, doch zeitlich anders ausgeführt. Es wird nämlich so ein Brückenschlag von 69 Tagen=Jahren zwischen dem Schrecken der Tempelzerstörung und der Rückgabe der Tempelgeräte geschlagen!

Bar 1,2

5. Jahr,

am 7. des Monats

Sieben Tage

ab Jahresanfang im ersten Monat

nach dem neuen Priesterkalender

. (Der Bezug von Tage=Jahre begründet die Weglassung des 5. Monats)

Bar 1,8

am 10. des Siwan

Zweiundsechzig Tage

ab dem Siebenten

Doch warum wurde dafür nicht die Spanne vom 13. Nisan bis zum 23 Siwan gewählt? (Est 3,12; 8,9). Es ist möglich, dass gerade dies doch der Fall war, ohne gleich offensichtlich zu sein, und zwar im Rückblick aus einem neuen Kalendersystem heraus!

Als die Priester nach der Rückkehr ihren Dienst in der Anordnung von 1Chr 24,7-18 wiederaufnahmen, gewann dieser Dienstplan nach einiger Zeit die Bedeutung eines Kalenders. In einen Rückblick aus diesem (Wochen)Kalender mit seinen 364 Tagen heraus erscheint ein bestimmter Tag nach fünf Jahren um sechs Tage verschoben! Fünf Jahre beträgt die Spanne vom Purim bis ins 1. Jahr Darius (biblisch=das Antrittsjahr 522 babylonischer Zeitrechnung). Der 7. Nisan der Rückrechnung ist der 13. Nisan im Mondkalender! Da für das Übergabedatum der Geräte des Tempels der 10. Siwan im 5. Jahr Darius den historischen Ausgangspunkt bildet, bringt der Abstand von 10 Jahren genau 12,5 Tage Abweichung mit sich. Der 23. Siwan 527 ist in der Kalenderschreibweise der 10. Siwan!