Die Entwicklung der germanischen Religion  -  von der Steinzeit bis heute - Harry Eilenstein - E-Book

Die Entwicklung der germanischen Religion - von der Steinzeit bis heute E-Book

Harry Eilenstein

0,0
8,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die Reihe Die achtzigbändige Reihe "Die Götter der Germanen" stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archäologischen Funde detailliert dar. Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die Zusammenhänge zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn möglich, deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und Altsteinzeit. Daneben werden auch jeweils Möglichkeiten gezeigt, was eine solche alte Religion für die heutige Zeit bedeuten kann - schließlich ist eine Religion zu einem großen Teil stets der Versuch, die Welt und die Möglichkeiten der Menschen in ihr zu beschreiben. Das Buch Die Religion der Germanen ist ein Zweig der indogermanischen Religion, die wiederum ein Ast an dem Baum der jungsteinzeitlichen Religionen in Mesopotamien ist, die schließlich in den religiösen Vorstellungen der Altsteinzeit wurzelt. Diese lange Geschichte enthält viele beständige Elemente wie den Seelenvogel, die Muttergöttin, den Sonnengott, die Wiedergeburt ... Ein wesentlicher roter Faden ist die Weiterentwicklung der Schwitzhütten zu den ersten Tempeln, den Hügelgräbern und Menhir-Anlagen - sie alle sind eine Darstellung des Bauches der Mutter. Es hat auch einige grundlegende Neuerungen gegeben wie z.B. den Kampf des Donnergottes mit der Regenräuberschlange, als nach der Eiszeit eine Trockenzeit begann und den damaligen Bauern große Probleme bereitet hat. Weiterhin gab es einige größere Verwandlungen wie die Gründung der Königreiche, die zum Monotheismus geführt haben, die Mysterien, die die Erfahrungen der Schamanen der Allgemeinheit zugänglich gemacht haben, oder die Absetzung des ehemaligen Göttervaters Tyr durch Odin, die die alte germanische Mythologie verwandelt hat. Aus diesen Strukturen und Dynamiken ergab sich die germanische Religion als logische Folge aus einer langen Entwicklung.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Bücher von Harry Eilenstein

Astrologie

Astrologie (496 S.)Photo-Astrologie (428 S.)Die astrologischen Aspekte (88 S.)Horoskop und Seele (120 S.)

Magie

Handbuch für Zauberlehrlinge (408 S.)Telepathie für Anfänger (60 S.)Telepathie für Fortgeschrittene (52 S.)Telekinese für Anfänger (52 S.)Lebenskraft für Anfänger (60 S.)Tarot (104 S.)Physik und Magie (184 S.)Die Magie-Formel (156 S.)Krafttiere – Tiergöttinnen – Tiertänze (112 S.)Schwitzhütten (524 S.)

Meditation

Der Lebenskraftkörper (230 S.)Die Chakren (100 S.)Das Chakren-System mit den Nebenchakren (296 S.)Meditation (140 S.)Drachenfeuer (124 S.)Reinkarnation (156 S.)einsgerichtet (140 S.)

Kabbala

Kursus der praktischen Kabbala (150 S.)Eltern der Erde (450 S.)Blüten des Lebensbaumes:
Die Struktur des kabbalistischen Lebensbaumes (370 S.)Der kabbalistische Lebensbaum als Forschungshilfsmittel (580 S.)Der kabbalistische Lebensbaum als spirituelle Landkarte (520 S.)

Religion allgemein

Muttergöttin und Schamanen (168 S.)Göbekli Tepe (472 S.)Totempfähle (440 S.)Christus (60 S.)Dakini (80 S.)Vajra (76 S.)

Ägypten

Hathor und Re 1: Götter und Mythen im Alten Ägypten (432 S.)Hathor und Re 2: Die altägyptische Religion – Ursprünge, Kult und Magie (396 S.)Isis (508 S.)

Indogermanen

Die Entwicklung der indogermanischen Religionen (700 S.)Wurzeln und Zweige der indogermanischen Religion (224 S.)

Germanen

Die Götter der Germanen (87 Bände)Odin (300 S.)

Kelten

Cernunnos (690 S.)Der Kessel von Gundestrup (220 S.)Der Chiemsee-Kessel (76)

Psychologie

Über die Freude (100 S.)Das Geheimnis des inneren Friedens (252 S.)Das Beziehungsmandala (52 S.)Gefühle und ihre Verwandlungen (404 S.)einsgerichtet (140 S.)Liebe und Eigenständigkeit (216 S.)Von innerer Fülle zu äußerem Gedeihen (52 S.)Die Symbolik der Krankheiten (76 S.)

Kunst

Herz des Tanzes – Tanz des Herzens (160 S.)

Drama

König Athelstan (104 S.)

Die Themen der 87 Bände der Reihe „Die Götter der Germanen“

1. Die Entwicklung der germanischen Religion

2. Lexikon der germanischen Religion

3. Der ursprüngliche Göttervater Tyr

4. Tyr in der Unterwelt: der Schmied Wieland

5. Tyr in der Unterwelt: der Riesenkönig Teil 1

6. Tyr in der Unterwelt: der Riesenkönig Teil 2

7. Tyr in der Unterwelt: der Zwergenkönig

8. Der Himmelswächter Heimdall

9. Der Sommergott Baldur

10. Der Meeresgott: Ägir, Hler und Njörd

11. Der Eibengott Ullr

12. Die Zwillingsgötter Alcis

13. Der neue Göttervater Odin Teil 1

14. Der neue Göttervater Odin Teil 2

15. Der Fruchtbarkeitsgott Freyr

16. Der Chaos-Gott Loki

17. Der Donnergott Thor

18. Der Priestergott Hönir

19. Die Göttersöhne

20. Die unbekannteren Götter

21. Die Göttermutter Frigg

22. Die Liebesgöttin: Freya und Menglöd

23. Die Erdgöttinnen

24. Die Korngöttin Sif

25. Die Apfel-Göttin Idun

26. Die Hügelgrab-Jenseitsgöttin Hel

27. Die Meeres-Jenseitsgöttin Ran

28. Die unbekannteren Jenseitsgöttinnen

29. Die unbekannteren Göttinnen

30. Die Nornen

31. Die Walküren

32. Die Zwerge

33. Der Urriese Ymir

34. Die Riesen

35. Die Riesinnen

36. Mythologische Wesen

37. Mythologische Priester und Priesterinnen

38. Sigurd/Siegfried

39. Helden und Göttersöhne

40. Die Symbolik der Vögel und Insekten

41. Die Symbolik der Schlangen, Drachen und Ungeheuer

42.a Die Symbolik der Herdentiere I

42.b Die Symbolik der Herdentiere II

43. Die Symbolik der Raubtiere

44. Die Symbolik der Wassertiere und sonstigen Tiere

45. Die Symbolik der Pflanzen

46. Die Symbolik der Farben

47. Die Symbolik der Zahlen

48. Die Symbolik von Sonne, Mond und Sternen

49.a Das Jenseits

49.b Das Jenseits

50. Seelenvogel, Utiseta und Einweihung

51. Wiederzeugung und Wiedergeburt

52. Elemente der Kosmologie

53. Der Weltenbaum

54. Die Symbolik der Himmelsrichtungen und der Jahreszeiten

55.a Mythologische Motive I

55.b Mythologische Motive II

56. Der Tempel

57. Die Einrichtung des Tempels

58. Priesterin – Seherin – Zauberin – Hexe

59. Priester – Seher – Zauberer

60. Rituelle Kleidung und Schmuck

61. Skalden und Skaldinnen

62 Kriegerinnen und Ekstase-Krieger

63. Die Symbolik der Körperteile

64.a Magie und Ritual I

64.b Magie und Ritual II

64.c Magie und Ritual III

65. Gestaltwandler

66.a Magische Angriffs-Waffen

66.b Magische Verteidigungs-Waffen

67. Magische Werkzeuge und Gegenstände

68. Zaubersprüche

69. Göttermet

70. Zaubertränke

71. Träume, Omen und Orakel

72. Runen

73. Sozial-religiöse Rituale

74. Weisheiten und Sprichworte

75. Kenningar

76. Rätsel

77. Die vollständige Edda des Snorri Sturluson

78. Frühe Skaldenlieder

79.a Mythologische Sagas I

79.b Mythologische Sagas II

80. Hymnen an die germanischen Götter

Inhaltsverzeichnis

Der Wandteppich und die Fäden

Die Methode

Die Situation

I Das Fundament

1. Materie

a) Selbsterhaltung

b) Reaktionen

2. Einzeller

a) Reflexe

b) Unsterblichkeit

c) Sex

3. Vielzeller

a) Geburt und Tod, Mutter und Kind

b) Der erste Innenraum

4. Fische

a) externe Befruchtung

b) Instinkte

c) Kommunikation und Gemeinschaft

5. Amphibien

a) Sexualität

b) Blut

c) Schlaf

6. Reptilien

a) interne Befruchtung

b) Ei

c) Zyklen

d) Mutter

7. Säugetiere

a) Mutter

b) autonomes System

c) Assoziationen

d) Versammlung

8. Primaten

a) Greifhand

b) Großhirn

c) Primaten-Schwanz

d) Erste Werkzeuge

e) Menschen und Affen

f) Lernfähigkeit

g) Veränderungen der Erdoberfläche

II Altsteinzeit

1. Der Australopithecus

a) Werkzeuge

b) Feuer

c) Sprache

d) Besitz

e) Großraubtier

f) Seele

g) Lebenskraft

h) Kannibalismus

i) Primaten-Fell

j) Veränderungen der Erdoberfläche

2. Der Homo erectus

a) Jagdzauber

b) Kuhgöttin

c) Ocker

d) Mutter-Treffen

e) erste Hütte

f) Mond

g) Sonne

h) äußere Veränderungen

i) Expansion des Homo erectus

III mittlere Altsteinzeit

1. Homo erectus & Co.

a) Feuer, Kleidung und Hütten

b) Feuer-Symbolik

c) Schwitzhütten

d) Zeugungs-Ritual

e) Zusammenfassung

f) äußere Veränderungen

g) erste Siedlungen

h) Kultstätten

i) Kunst

J) Ocker

k) Jagd

2. Der Neandertaler

a) Bestattungen

b) Tiergeister

c) Ahnenkult

d) „Große Mutter“

e) Ocker

f) Jenseits

g) Schlangen

h) Entwicklung der Schamanen-Symbolik

i) Gemeinschaft

j) Adjektive

k) Zahlen

l) Expansion der Neandertaler

3. Homo sapiens

a) Seelen-Symbol

b) Erd-Mensch

c) Himmel und Erde

d) Himmelsrichtungs-Mandala

e) Sprache

f) bessere Waffen

g) Kampf

h) Expansion des Homo sapiens

4. Späte Altsteinzeit

a) Zelte

b) Kleidung

c) Körperbemalung

d) Neugierde

e) Kunst

f) Wohnhaus-Bestattungen

g) Norden und Süden

h) Urriese

i) Zeugungsfest

j) Schamanengruppen

k) Frauenstatuetten

l) älteste Panthermann-Darstellung

m) Totempfähle

n) Ritualtrank

o) Schlange

p) Otter, Wal

q) Orion, Sirius

r) Höhlenmalerei

s) Blond

t) Meeresspiegel

u) Ende des Homo erectus

IV Mittelsteinzeit

1. Situation

a) Klima

b) neue Jagdwaffen

c) Mutterfest

d) Spezialisierungen

2. Mythologie

a) Wiederzeugung, Wiedergeburt und Wiederstillen

b) Schamanen

c) Regenbogenbrücke

d) Sprache

e) erste Brandbestattung

f) Eine Geste

g) älteste Nahtod-Darstellung

3. Entwicklung

a) Kleidung

b) Indianer

c) Jäger und Sammler

d) Bier

e) Dörfer

f) Brennöfen und Statuetten

g) Schiffsbau

h) Fernhandel

i) Ende der Höhlenmalereien

j) Pfeil und Bogen

k) Harfe

l) Tanz

V Jungsteinzeit

1. Göbekli Tepe

a) klimatische Situation

b) Hütten

c) Ernährung

d) Tempel

e) Organisation des Tempelbaus

f) Weg der Sonne

g) Panthergöttin und Panthermann

h) Priesterinnen

i) Schamanen-Gürtel

j) Symbol-Halsketten

k) Kult-Krüge

l) Sonne

m) Analogien

n) Megalisierung

o) Symbole

p) Ritual von Göbekli Tepe

q) Turm von Jericho

r) Feuer-Rituale

s) Neue Zahlen

t) Haartracht

u) äußere Veränderungen

2. Ackerbau und Viehzucht

a) Klima

b) Sprache

c) Werkzeuge

d) Ackerbau

e) Korngleichnis

f) Kannibalismus

g) Viehzucht

h) Arbeitsteilung

i) Fischerei

j) Totenkult

k) Richtigkeit, Rituale und Mythen

l) Megalisierung

m) Mythologische Mischwesen

n) Lotus

o) Jenseitsfluß

p) Jenseitsfährmann

q) „8“ des Sonnengottes

r) drei Aufgaben der Schamanen

s) Feuer-Symbolik

t) Gold

u) Meteor-Eisen

v) Besitz

w) Kupfer-Schmuck

x) Architektur

y) Handel

z) Expansion des Ackerbaus

aa) Die Seefahrt

3. Çatal Höyük

a) Industrie

b) Tempel

c) Panthergöttin

d) Geiergöttin

e) Muttergöttin

f) Panthertänzer

g) Meditierende

h) Schädelkult

i) Weltenbaum

k) Sonnensymbol

l) Jenseitsweg-Symbol

m) Töpferei

n) Rinderzucht

o) Hausbau

q) Schmuck

r) Kleidung

s) Ausbreitung

4. Schwitzhütten, Tempel, Menhire und Hügelgräber

5. Die Völker in Mesopotamien

VI Indogermanen

1. Aufbruch nach Norden

a) einheitliche Kultur der Jungsteinzeit

b) Lebensweise

c) Rotblond

d) Zahlen-Symbolik

e) Sprache

2. Die Trockenzeit

a) Nomaden

b) Erste Expansion

3. Die Lebensweise

a) Pferd

b) Wolf/Hund

c) Schmied

d) Festungen

e) Fernhandel

f) Ackerbau

g) Tonmasken

h) Streitwagen

i) Kupfer

j) Bronze

k) Hügelfestungen

l) drei Stände

m) Wolfsmänner

n) Sklaverei

4. Die Hügelgräber

a) Schwitzhütten und Hügelgräber

b) Hügelgräber

c) Weiterentwicklung der Hügelgräber

d) Steinkreise und Statuetten

e) Hügelgrab-Neuerungen

f) Fürstengräber

5. Die Gottheiten

a) Urriese

b) Urmensch

c) Gott

d) Sonnengott

e) Kriegsgott

f) Himmelsgott

g) Mond

h) Hirtengott

i) Korngott

j) Unterweltsgott

k) Jenseitshund

l) Meeresgott

m) Regenräuberschlange

n) Donnergott

o) Götterkampf

p) Muttergöttin

q) Nymphen

r) Totengeister

6. Schamanen und Priester

a) Schwitzhütten

b) Schamanenbünde

c) Schamanen und Priester

d) Priesterinnen

e) Meditation und Kundalini

f) Priester-Gewand

g) Stab

h) Heilung

i) Gottesurteil

j) Würfel-Orakel

k) Hanf

7. Symbole

a) Himmelsrichtungs-Mandala

b) „golden“

c) Sonnen-Rätsel

d) Feuer-Symbolik

e) Göttermet

f) Nacktheit

g) Tätowierungen

h) Weltenbaum

i) Jenseitsbrücke

j) Jenseitsleiter

k) Vogelsprache

l) „Drei wahre Dinge“

8. Sprache und Zahlen

a) Sprache

b) Symbolik der Zahlen

9. Die Megalithkultur

a) Mesopotamien und Umland

b) Nordost-Afrika

c) Mittelmeer-Raum

d) Europa

e) nostratische Völker

f) Asien

g) West-Afrika

h) Amerika

i) Ausbreitung

10. Die ersten Königreiche

a) Ägypten

b) Hethiter

c) Akkad

d) Elam

e) Mitanni

f) Die ersten fünf Königreiche

g) Menschenopfer

11. Die Situation im Umfeld der Indogermanen

a) Entdeckungen und Entwicklungen

b) Zeittafel

12. Die Expansion der Indogermanen

a) Stammbaum

b) Süd-Indogermanen

c) Ost-Indogermanen

d) West-Indogermanen

e) Grundzüge der Religion

13. Die West-Indogermanen

a) Urriese

b) Göttin

c) Sonnengott-Göttervater

d) Donnergott

e) Mond

f) Ahnen

g) Tier-Symbolik

j) Jenseits

k) Feuer

l) Schamanenbünde

m) Göttermet

n) Schwitzhütte

o) Richtigkeit

p) Stellung der Frauen

14. Römer, Kelten und Germanen

a) Gottheiten

b) Tiersymbolik

c) Schamanen und Priester

d) Feuer

e) Zweikampf

f) Kampf-Ekstase

g) Pferd

h) Wolf

i) Unsichtbarkeit

j) Göttermet

k) Kelten, Römer, Germanen, Slawen und Balten

15. Übersicht: Jungsteinzeit bis Germanen

16. Die Germanen und die Megalith-Kultur

a) Schiff

b) Insel im Westen

c) Meeresgott

d) Bel

e) Hrungnir-Herz

f) Goldhüte

g) Getreidegöttin

h) Mond

i) Haselnuß

j) Mistel

k) „Ω“

l) Hantel-Symbol

m) Speer

17. Die West-Indogermanen und die Griechen

- Parallelen -

a) Schwertgott

b) Schmiedegott

c) Unverwundbarkeit

d) Unsichtbarkeit

e) Menschenopfer

- Motiv aus der Megalith-Kultur -

f) Jenseitsinsel

g) Windzauber

h) Menschen als Sternbilder

i) Totentor

j) Sonne als Wanderer

k) Triskelis

l) Flugschuhe

m) Mondgöttin

n) Sonnengöttin

o) Wiedergeburt der Göttin

p) Korngöttin

q) Nornen

r) Nachtgöttin

s) Raben und Krähen

t) Meeresgott

- Verstärkung durch die Megalith-Kultur -

u) Apfelgöttin

v) sprechender Totenschädel

w) Schild

x) Fessel

y) Verirren auf der Hirschjagd

z) Versteinerung

- Übernahme einer griechischen Symbolik -

aa) Zentaur

ab) Flügelhirsch

VII Germanen

1. Die Ankunft in Skandinavien

a) Ymir

b) Tyr

c) Baldur

d) Sonne

e) Mond

f) Thor

g) Freyr

h) Regenräuberschlange

i) Loki

j) Freya

k) Sif

l) Getreide-Symbolik

m) Weltenbaum

n) Sonne, Mond, Sterne

o) Tiersymbolik

p) Unterwelt

q) Abgrund

r) Jenseitsfluß

s) Wasser-Symbolik

t) Jenseitsreise-Schiff

u) Jenseitsfährmann

v) Jenseitsinsel

w) Jenseitswald

x) Jenseitsgebirge

y) Waberlohe

z) Jenseitsmauer

aa) Jenseitstor

ab) Jenseitswächter

ac) Jenseitshund

ad) Feuer

ae) Schädelkult

af) Schamanen

ag) Seherinnen

ah) Pflanzen-Symbolik

ai) Thing

aj) Zahlen

2. Die Zeit der Felsritzungen

a) „irmin“ und „fibul“

b) Reiten

c) Sonnenschiff

d) Bär

e) Acht Sonnenpriester

f) Getreidesymbolik

g) Fingerpfeile

3. Nordgermanen und Südgermanen

a) Expansion nach Süden

b) Sprache

c) Heerführer-Paar

d) goldener Ring

4. Odin

a) Vorgeschichte

b) Mysterien

c) Leiter der Mysterien

d) Germanen, Kelten, Römer

e) Vom Leiter der Mysterien zum Mysteriengott

f) Odin und Cernunnos

g) Odin Einauge

h) Kriegsherr

i) Totengott

j) Göttervater

k) Psychotrope Pflanzen

l) Zusammenfassung

m) Mysterien, Königreiche und Weltwunder

5. Die Nordgermanen um 400 n.Chr.: Die mythologische Geographie

a) Grundstruktur

b) Feuer

c) Eis

d) Ginnungagap

e) Weltenbaum

f) Himmelsrichtungs-Mandala

g) Asgard

h) Utgard

i) Niflheim

j) Jenseitsweg

6. Die Nordgermanen um 400 n.Chr.: Die Gottheiten

a) Urriese

b) Erdgöttin

c) Göttinnen

d) Namen des Tyr

e) Tyr-Pflanzen

f) Alcis-Zwillinge

g) Loki

h) Hönir

i) Schmied

j) Ragnarök

k) Blutsbrüderschaft

l) Bruderkampf

m) Vatermord

n) Götterkampf

7. Die Nordgermanen um 400 n.Chr.: Die Seele

a) Seelenvogel

b) Bestattung

c) Wiederzeugung, Wiedergeburt, Wiederstillen

d) Witwen-Verbrennung

e) Penis im Kult

f) Inzest

g) Streit um die Göttin

h) Utiseta

i) „Vardlokkur“

8. Die Nordgermanen um 400 n.Chr.: Der Tempel

a) Tempel

b) Hochsitz und Seelenweg-Tor

c) Götter-Statuen

d) Altar

e) goldener Ring

f) Tafl-Spiel

g) Schädelschalen

h) Trinkhörner

i) Goldkugel

j) Harfe

k) Kessel

l) Goldgubber

m) Umgebung der Tempel

9. Die Nordgermanen um 400 n.Chr.: Priester und Priesterinnen

a) Priester

b) Priesterinnen

c) Stab

d) Ring

e) langes Gewand

f) Gürtel

g) Handschuhe

h) Tasche

i) Haarband

10. Die Nordgermanen um 400 n.Chr.: Kult und Rituale

a) „Yogi“

b) magischer Gesang

c) „Drei wahre Worte“

d) Übertragung der Jenseitsreise-Symbolik

e) Rituale im Tempel

f) Einweihung

g) Krönung

h) Bestattung

i) „Sitzen im Feuer“

j) Met

k) Hirschjagd

l) Heilungszauber

m) Bildsteine

n) Regenzauber

o) heißes Bad

p) Taufe

q) Thing

r) Zweikampf

s) Beleidigungs-Wettstreit

t) Kannibalismus

u) Steinigung

v) Menschenopfer

11. Die Nordgermanen um 400 n.Chr.: Magie

a) Kundalini

b) Galdr

c) Seidr

d) Nid-Zauber

e) Schadenszauber

f) Liebeszauber

g) Feuer-Zauber

h) Wetterzauber

i) Vogelsprache

j) Unsichtbarkeit

k) Telepathie

l) Träume

m) Omen

n) Orakel

o) Prophezeiungen

12. Die Nordgermanen um 400 n.Chr.: Symbole

a) Omega-Symbol

b) Schicksalsfaden

c) „Brezel“-Symbol

d) „Seelen-Wind“

e) Rad

f) Hrungnir-Herz

g) Gold

h) „Aur“

i) Eisen

j) „zu Stein werden“

k) Knochen

l) Drachenblut

m) Augen-Symbolik

n) Stummheit

o) Haar

p) Kopf

q) Herz

r) erhobene Arme

s) Hände und Füße

t) „Heil“

u) Heilende Hände

v) Heilung

w) Die Mistel

x) Schlafdorn

y) Goldhörner von Gallehus

z) Mühle

aa) Netz

ab) Leimrute

ac) Sichel

ad) Umhang

ae) Flugschuhe

af) Siegstein

ag) Fellbeutel

ah) Runen

ai) Symbolik der Zahlen

aj) Symbolik der Farben

ak) Weinen

13. Die Nordgermanen um 400 n.Chr.: Krieger und Kriegerinnen

a) Kampfekstase

b) Kriegerinnen

c) Symbolik der Waffen

d) Hammer des Thor

f) Fessel

g) Streitwagen

14. Die Völkerwanderungszeit

15. Umgestaltung der Mythen um 500 n.Chr.: Tyr und Odin

a) Herrschaft in Asgard

b) Kult des Göttervaters

c) goldener Tempel

d) Säule des Tempels

e) Weltenbaum

f) Ritual-Kessel

g) Ritual-Met

h) Asgard

i) magisches Sonnen-Schwert

j) Sonnen-Schild

k) Goldhelm

l) magischer Goldring

m) Goldhorn

n) Met

o) goldene Zähne

p) Streitwagen

q) Schmiedekunst

r) Wetzstein

s) Unsichtbarkeits-Umhang

t) Königsmacher

u) Wunde

v) zwei Pferde-Söhne des Tyr

w) Tyr

x) Heimdall

y) Widar

z) Ullr

aa) Ägir, Hler, Gymir

ab) Niörd

ac) Adler

ad) zwei Raben

ae) zwei Wölfe

af) Großer Wolf

ag) zwei Rosse

ah) drei Brüder

ai) „Himmelskönig“

aj) „Tyr“

ak) Allwissenheit

al) Sonne

am) Mond

an) Jahreszeiten

ao) zwei Blutsbrüder

ap) Göttervater und Donnergott

aq) Zusammenfassung

16. Umgestaltung der Mythen um 500 n.Chr.: Die Göttinnen

a) Frigg-Freya

b) Idun

c) Thrudr

d) Sif

e) Riesinnen

f) Nornen

g) Walküren

17. Umgestaltung der Mythen um 500 n.Chr.: Riesen und Zwerge

a) Riesen

b) Zwerge

18. Umgestaltung der Mythen um 500 n.Chr.: Ymir

19. Andere Veränderungen der Mythen um 500 n.Chr.

a) Tempel

b) Statuen

c) Ring

d) Priesterschaft

e) Skalden

f) Seelenvogel

g) Penis

h) Met

i) Bestattung

j) Mistel

k) Fingerpfeile

20. Vendelzeit

21. Odin und Thor

22. Wikingerzeit

a) Raubzüge

b) Königtum

c) Dichtung

23. Tyr, Thor und Christus

a) Tyr und Christus

b) Thor und Christus

c) Der Teufel

d) Freya und Maria

e) Wiederzeugungs-Geliebte

f) Weihnachtsmann

g) Ahnen und Heilige

h) Göttermet und Eucharistie-Wein

i) Schädelschale

j) Skandinavien und Island

k) Jahresfeste

l) Dichtkunst

24. Die Sagas

VIII Neuzeit

1. Kolonialismus

2. Romantik

3. Märchen

a) Wasserunterwelt

b) Seelenvogel

c) Sonne

d) „Umgebung“ der Seelenvögel

e) Muttergöttin

f) Riesen und Zwerge

g) Tier-Verwandlung

h) Fuß und Schuh

i) Sonstiges

j) Jenseitsreise

k) Einzelne Märchen

l) Odin in den Märchen

4. „Drittes Reich“

5. Nachkriegszeit

6. Fantasy-Romane

7. heute

Themenverzeichnis

Der Wandteppich und die Fäden

Dieses Buch ist – bildhaft gesprochen – das Gewebe, das sich aus den Fäden ergibt, die in den übrigen 86 Bänden zu jeweils einer Gottheit oder einem Thema gesponnen worden sind. Insgesamt sind dies ca. 1700 Themen, die für die Religion, die Mythologie und die Magie der Germanen von Bedeutung gewesen sind.

Nun, nach ca. 8 Jahren, in denen ich den größten Teil meiner Zeit auf das Schreiben dieser Reihe verwendet habe, die nun 87 statt der geplanten 80 Bände erhalten hat, kann ich den „Stoff“ der Geschichte der germanischen Religion aus den „Kettfäden“ der Einzelbetrachtungen und den „Schußfäden“ der vielen Zusammenhänge weben – endlich …

Mittlerweile habe ich jedoch noch soviel Neues entdeckt – Bilder, Textstellen, archäologische Funde – und sehe auch so manche Zusammenhänge und Entwicklungen klarer als vor acht Jahren, daß ich eigentlich alle 86 schon fertigen Bände noch einmal überarbeiten müßte. Doch das wären noch einmal mindestens zwei bis drei Jahre intensive Arbeit. Bei dem Neugefundenen ist jedoch nichts dabei gewesen, was den bisherigen Darstellungen und Deutungen widerspricht – es waren lediglich Informationen, die das bereits Dargestellte bestätigt und noch klarer gemacht haben.

Es gibt auch immer noch Texte, die ich bisher nicht finden und lesen konnte, aber ich vermute, daß auch sie keine grundlegend neuen Informationen enthalten.

Daher werde ich mir in absehbarer Zeit keine Neubearbeitung der schon fertigen 86 Bände vornehmen – das Leben sollte schließlich mehr enthalten als nur Sitzen vor dem PC. Der Sinn der Mythen und der Magie ist ganz allgemein, den Einzelnen und der Gemeinschaft zu helfen, die Welt zu verstehen und durch dieses Verstehen zu einem erfüllteren Leben zu gelangen – das gilt auch für die Darstellungen in dieser Reihe. Eine rein akademisches Betrachtung der Religion und der Magie wäre „Thema verfehlt“ …

Glücklicherweise habe ich nun in diesem Band die Möglichkeit, die wichtigeren neuen Entdeckungen noch miteinzuflechten.

In diesem Band werden vor allem die großen Entwicklungsbögen und die Zusammenhänge und die innere Dynamik der Weltanschauung der Germanen dargestellt. Daher kommt es immer wieder vor, daß manche Dinge nur kurz beschrieben, aber nicht in allen Details dargestellt werden. Die Texte, Bilder, archäologischen Funde, die Detailbetrachtungen und die vielen kleinen und größeren Schlußfolgerungen, die z.B. zu dem Bild des Priestergottes Hönir, zu dem Konzept der Wiederzeugung oder zu der Symbolik der Zahl 540 führen, können bei Bedarf in den betreffenden Einzelbänden nachgelesen werden.

Dieser Band ist sozusagen ein großer Wandteppich, auf dem ein in seiner Grundstruktur schlichtes, aber trotzdem umfassendes Bild dargestellt wird, das jedoch bei genauerer Betrachtungen immer mehr Strukturen und sehr viele Details enthält. Die einzelnen Fäden, Muster und Sticktechniken, die bei diesem Wandteppich benutzt worden sind, kann man sich in den anderen Bänden genauer anschauen.

Die Vorgeschichte der Germanen findet sich in meinen drei Büchern „Muttergöttin und Schamanen“, „Göbekli Tepe“ und „Die Entwicklung der indogermanischen Religionen“ ausführlicher dargestellt als in diesem Band.

Ich hoffe, daß diese Reihe für den einen oder anderen eine Bereicherung ist.

Harry Eilenstein

Die Methode

Um die Religion der Germanen in der Zeit von 1800 v.Chr. bis 1350 n.Chr. zu verstehen, muß man auch ihre Vorgeschichte kennen:

die west-indogermanische Religion um 2200 v.Chr., aus der die germanische Religion hervorgegangen ist (die Mythen der gemeinsamen Vorfahren der Kelten, Römer, Germanen, Slawen, Balten);

dann die indogermanische Religion in der Zeit von 7000-2800 v.Chr.;

noch einen Schritt weiter zurück die nostratische Religion, also die Weltanschauung der Menschen in Mesopotamien in der frühen Jungsteinzeit um 10500-7000 v.Chr.;

als nächstes die borealische Religion der Menschen in der späten Altsteinzeit in Eurasien, die die Höhlenmalereien hergestellt haben (60.000-10,500 v.Chr.);

weiterhin die Anfänge der Religion in der Altsteinzeit, die vor 1,9 Millionen Jahren begann;

und ganz am Anfang schließlich die Strukturen, die bei der Entwicklung der Lebewesen einschließlich des Menschen entstanden sind.

Diese religiöse, magische und weltanschauliche Vorgeschichte der Germanen läßt sich auf vielfältige Weise rekonstruieren:

1. Die Grundlage bilden die archäologischen Funde, also Tempel, Statuen, aber auch Gräber, Dorfanlagen u.ä.

2. Die detailreichste Quelle ist die schriftliche Überlieferung.

3. Die Kenntnis der Lebensweise der Menschen einer Kultur ermöglicht es, zumindestens einen Teil der wichtigsten Themen in der Weltanschauung dieser Kultur zu erfassen – die sich dann auch in der Religion, die zu dieser Kultur gehört, widerspiegeln werden. Zu dieser Art von Themen gehört z.B. die Entwicklung des Ackerbaus, Dürreperioden und die Entstehung des Königtums.

4. Durch den Vergleich der religiös-magischen Vorstellungen von verschiedenen Völkern läßt sich erkennen, wie weit ein Thema zurückreicht: Findet sich das Thema nur bei den Germanen oder auch bei den West-Indogermanen? Ist es von den meisten indogermanischen Völkern bekannt? Oder ist es gar weltweit verbreitet?

Auf diese Weise läßt sich feststellen, wie weit ein Thema zurückreicht. Ein Motiv, das von allen Indogermanen bekannt ist, sollte z.B. bis mindestens 2800 v. Chr. zurückreichen, da sich die Indogermanen zu dieser Zeit in Einzelvölker aufgespalten haben.

Man sollte dabei natürlich auch Parallelentwicklungen und die Übernahme von Motiven von Nachbarvölkern in Betracht ziehen.

Zudem sollte man auch die Lebensumstände der Menschen, bis zu denen man ein Thema aufgrund seiner Verbreitung zurückverfolgt hat, mitbedenken – auch wenn sowohl die Azteken als auch die Indogermanen das Schmiedehandwerk kannten, können das Schmieden und die damit verbundenen religiös-magischen Vorstellungen keinen gemeinsamen Ursprung haben, da die Vorfahren der Indianer um 14.000 v.Chr. von Ostasien aus nach Nordamerika ausgewandert sind, aber die Bearbeitung von Metall in Mesopotamien erst um 4000-2000 v.Chr. entwickelt worden ist.

5. So wie sich Erfindungen wie der Ackerbau, die Töpferei und die Metallbearbeitung kreisförmig von dem Ort ihrer Erfindung aus ausgebreitet haben, kann man auch vermuten, daß sich manche religiösen Vorstellungen wie z.B. die Mysterien im Mittelmeerraum ab 600 v.Chr. auf diese Weise ausgebreitet haben werden.

6. Der Kontakt mit anderen Völkern führt oft zu einem Austausch von religiösen Vorstellungen wie z.B. zwischen den Germanen und den Finnen oder auch zwischen den West-Indogermanen und den Menschen der Megalith-Kultur.

7. Der Wortschatz einer Sprache ist eine wichtige Quelle für die Rekonstruktion der religiösen Vorstellungen eines Volkes. Dabei ist es allerdings ein Problem, die religiösen Begriffe tatsächlich zu erkennen und sie dann auch noch möglichst genau zu verstehen.

So sind z.B. alle mit „jörmun“ oder „fimbul“ beginnenden zusammengesetzten Substantive bei den Germanen Begriffe aus dem alten, Tyr-zentrierten Weltbild.

8. Eroberungen durch ein Volk mit einem deutlich anderen Weltbild können dazu führen, daß die Vorstellungen des besiegten Volkes verdrängt werden und nur noch in verzerrter Form erhalten bleiben.

9. Die Angst vor dem Tod führt oft dazu, daß Wesen und Dinge, die einst den Menschen im Jenseits geholfen haben, zu Bedrohungen im Jenseits und schließlich zu Todesursachen umgedeutet werden. Dies geschieht vor allem in religiösen Krisen wie z.B. der zwangsweisen Christianisierung.

10. Alle religiös-magischen Phänomene haben eine Geschichte:

Am Beginn der Religion stehen konkrete Erfahrungen wie z.B. das Nahtod-Erlebnis (Astralreise) oder Telepathie.In einem zweiten Schritt entstehen daraus Anleitungen zur Wiederholung dieser Erlebnisse.Der dritte Schritt ist die standardisierte Darstellung dieses Erlebnisses und seines Erlernens, also eine Mythe.Der vierte Schritt entsteht, wenn ein Motiv nicht mehr im Alltag benutzt wird, weil sich die Religion geändert hat und man deshalb die ursprüngliche Mythe nicht mehr versteht – dann erscheinen die einzelnen Motive der Mythe nur noch als leere Formeln im Kult und als Elemente, die man in der Magie benutzt.In diesem Zusammenhang sind als fünfter Schritt auch immer wieder Rationalisierungen von mythologischen Motiven wie der Unsichtbarkeit der Totengeister durch magisch-technische Gegenstände wie in diesem Fall des Unsichtbarkeit-Umhangs zu finden.Der sechste Schritt ist die Umdeutung der Götter und ihrer Handlungen in den Mythen zu Helden und ihren Handlungen in den Sagen.In einem achten Schritt werden aus den Sagen dann Märchen – der historische Hintergrund ist verlorengegangen und niemand glaubt mehr ernsthaft an diese Geschichten.Als neunter Schritt können aus diesen schon stark veränderten Motiven dann Fantasy-Romane und Sciencefiction-Geschichten werden.Manchmal gibt es auch noch als zehnten Schritt eine Renaissance der alten Vorstellungen als Elemente in einer neugegründeten Religion oder Weltanschauung, die sich auf alte Traditionen zurückbesinnt und sie in die heutige Zeit integriert.

11. Es besteht auch immer die Möglichkeit, daß schriftliche Überlieferungen nicht der Versuch sind, etwas möglichst sachlich darzustellen, sondern daß die Niederschrift ein ganz bestimmtes Ziel verfolgt, also keine sachliche Argumentation, sondern eine zielgerichtete Propaganda ist: „Der Sieger schreibt die Geschichte“.

12. Anfangs stehen die verschiedenen Gottheiten und ihre Mythen eher einzeln und Themen-bezogen da; später werden sie oft zu Göttersippen systematisiert, was die ursprünglichen Mythen des öfteren mehr oder weniger stark vernebelt.

13. Es gibt auch die Neigung zur Systematisierung wie der Benennung aller Dinge, die Darstellung der vier Richtungen, die Symbolik der Zahlen, die Symbolik der Farben usw. Teilweise gehen die Motive in diesen Systematiken auf alte Vorstellungen zurück, teilweise sind sie aber auch nur Ergänzungen, um eine Vollständigkeit zu erlangen.

In Bezug auf systematische Darstellungen ist daher ein wenig Wachsamkeit bei der Betrachtung der Mythen förderlich.

14. Auch der Vergleich der Entwicklung der Menschheit als ganzes mit der Entwicklung eines einzelnen Menschen läßt ab und zu Rückschlüsse auf die Entwicklung religiöser Vorstellungen zu.

15. Oftmals ergeben sich auch Situationen, in denen sich eine innere Logik in der Entwicklung zeigt.

So ist z.B. durch die Entstehung des Königtums um 3250 v.Chr. in Ägypten die Vorstellung einer zentralen Lenkung entstanden, die dann nach und nach auch zu der Vorstellung eines Götterkönigs und des Monotheismus sowie der Philosophie geführt hat.

16. Vor allem bei wichtigen Themen bilden sich des öfteren Differenzierungen und Varianten, also verschiedene Mythen zu demselben Thema, die dann ihrerseits wieder zu neuen, komplexeren Mythen zusammengefaßt werden.

Gottheiten und Mythen sind keine scharf abgegrenzten Wesen und Geschichten, sondern eher Schwerpunkte in einem ständig fließenden Kontinuum – und je wichtiger ein Thema ist, desto mehr Bilder gibt es zu diesem Thema. Dabei werden Bilder, die sich nüchtern-logisch betrachtet widersprechen, innerhalb eines magisch-mythologischen Weltbildes nicht als Widerspruch aufgefaßt, sondern als ein Beweis für die Tiefe und Wichtigkeit des betreffenden Themas angesehen.

Eine beliebte und weitverbreitete Form der Differenzierung ist die Verselbständigung von Beinamen einer Gottheit zu einer eigenständigen Gottheit. Teilweise werden diese Beinamen dann später auch wieder zu einer einzigen Gottheit zusammengefaßt, die dann zusammengesetzte Namen hat – was jedoch zumindestens bei den Germanen nur recht selten vorkommt.

Auf diese Weise ist z.B. bei den Ägyptern aus dem Totengott Osiris und dem Stiergott Apis der Gott Osiris-Apis (= „Serapis“) geworden.

17. Manchmal werden auch alte Symbole wie z.B. das achtspeichige Rad, das ursprünglich die Vollkommenheit der Sonne dargestellt hat, für neue Inhalte verwendet – so ist das achtspeichige Rad von Buddha für den achtfachen Weg der buddhistischen Lehre verwendet worden, die durch dieses Symbol für jeden damaligen Menschen als „vollkommen“ bezeichnet worden ist: eine effektive Form der bildhaften Religions-Propaganda …

18. Manchmal gibt es Phänomene, die sich an vielen Orten gleichzeitig entwickelt haben und die sich kaum durch einen Austausch erklären lassen, weil diese Orte z.T. zu weit voneinander entfernt sind.

Das wichtigste Beispiel dafür sind die Mysterien und die Meditations-Anleitungen, die in weitgehend übereinstimmender Form um 600 v.Chr. von China bis zum Mittelmeer hin entwickelt worden sind (Laotse, Buddha, Zarathustra, Mithras, Eleusis u.a.)

19. Schließlich gibt es noch ein sehr wesentliches Element, das hilft, die religiös-magischen Vorstellungen zu verstehen: die eigenen magisch-religiösen Erlebnisse.

Wie soll man z.B. das weltweit verbreitete Motiv des Seelenvogels verstehen können, wenn man nicht selber schon einmal eine Astralreise erlebt hat und dabei „wie ein Vogel“ über dem eigenen physischen Körper geschwebt hat? Wenn man dies jedoch erlebt hat, ist es überhaupt keine Frage mehr, was mit „Seelenvogel“ gemeint ist.

20. Als Letztes gibt es noch die Möglichkeit, mithilfe von Meditationen, Traumreisen, Familienaufstellungen u.ä. Methoden direkten Kontakt mit Gottheiten, Symbolen, mythologischen Orten u.ä. aufzunehmen.

Das ist dann natürlich zunächst einmal ein rein subjektives Erlebnis, das allerdings z.B. der Gottheit, die man auf diese Weise kennengelernt hat, eine weitaus größere Bedeutung im eigenen Leben gibt, als sie vor dieser Begegnung gehabt haben kann.

Man kann allerdings das, was man bei einer solchen Begegnung erfahren hat, dazu benutzen, um das, was man bisher z.B. über eine bestimmte Gottheit wußte, noch einmal neu zu betrachten. Durch diese Methode können einem Zusammenhänge bewußt werden, die man zuvor nicht gesehen hat.

Wenn man möchte, kann man diese Methode auch als „gezieltes Hervorrufen eines intuitiven Verständnisses“, das dann anschließend analytischgenau überprüft wird, ansehen.

Bei noch existierenden Religionen könnte man auch an deren Kult teilnehmen, um diese Religionen und die Wirkung ihres Kultes zu erleben.

Dies sind die wichtigsten Ansätze, um die Entwicklung von religiösen und magischen Vorstellungen zu rekonstruieren, aber es gibt von Fall zu Fall immer wieder einmal auch noch andere Erkenntnismöglichkeiten.

Generell ist es natürlich so, daß man nur das rekonstruieren kann, was Spuren hinterlassen hat – die damalige Wirklichkeit wird immer bunter und vielfältiger gewesen sein als das, was man heute rekonstruieren kann.

Die Situation

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren Odin, Thor, Baldur, Freya und die gesamte germanische Mythologie in Deutschland zumindest als Sagen und als „Volksgut“ und durch ihre teilweise Wiederbelebung (und Umdeutung) in der Romantik noch lebendig.

Durch das Dritte Reich, das diese germanische Mythologie benutzt und in ihrem Sinne umgedeutet hat, um die eigene Ideologie zu stützen, sind diese Wurzeln unserer Kultur leider in Verruf geraten – man schüttete um 1945 das Kind mit dem Bade aus und trennte sich nicht nur von dem Nationalsozialismus, sondern auch gleich von allem „Germanischen“.

Glücklicherweise hat sich das Verhältnis zu unseren germanischen Wurzeln in letzter Zeit wieder ein wenig entspannt, so daß zu hoffen ist, daß sie bald wieder gleichberechtigt neben den keltischen, römischen und christlichen Wurzeln unserer heutigen mitteleuropäischen Kultur stehen können.

Den weitaus größten Anteil an dieser Wieder-Integrierung der germanischen Vergangenheit vor allem in Deutschland hat sicherlich J.R.R. Tolkien, der die germanischen Mythen in seinen Werken „The Hobbit“ und „Lord of the Rings“ wiederbelebt und zugleich auch noch durch neue Themen wie vor allem den Hobbits bereichert hat. Diese Re-Integration der verdrängten germanischen Tradition ist sicherlich einer der Hauptgründe für den großen Erfolg von Tolkiens Werk.

Der heutige Wert der germanischen Kultur für die Bewohner insbesondere von Skandinavien, Island und Deutschland, aber auch von Großbritannien liegt in zwei Dingen:

Zum einen leben die Verhaltensweisen, die Weltanschauung und auch Teile der germanischen Religion in der heutigen Kultur und Sprache weiter, weshalb ein Verständnis der germanischen Religion auch zu einem besseren Verstehen der eigenen Kultur und somit auch von sich selber führt,

und zum anderen wurzelt die germanische Kultur zumindest zu einem großen Teil auch in der Landschaft dieser Länder.

In geringerem Maße gilt dies auch für die Länder weiter im Osten und im Süden, in die die Germanen während der Völkerwanderungszeit gezogen sind.

Letztlich haben alle Mythologien als Grundthema das Verhältnis zwischen Diesseits und Jenseits zum Thema und beschreiben es auch auf recht ähnliche Weise. Daher sind auch alle Mythologien letztlich in derselben Weise „nahrhaft“. Sie unterscheiden sich jedoch sehr in ihrem jeweiligen Stil – die ägyptische Mythologie ist vom Nil und der Wüste geprägt, die der Eskimos von Eis und Schnee, die der Inder unter anderem vom Dschungel, die der nordamerikanischen Plains-Indianer von der Prärie und die der Tibeter von den hohen Bergen.

Eine Mythologie kleidet sich also in das Gewand der jeweiligen Landschaft und der sich aus dieser Landschaft ergebenden Lebensweise. Die germanische und die keltische Mythologie entsprechen am stärksten der Landschaft in dem heutigen deutschsprachigen Bereich, wobei die Landschaft und das Klima in der germanischen Mythologie ein gutes Stück rauher ist als das heutige Klima in Deutschland.

Die Lebensweise hat sich zwar seit damals sehr stark geändert – aber die grundlegenden Fragen, die eine Mythologie beantwortet, sind dieselben geblieben:

Was kommt nach dem Tod?

Gibt es eine Seele?

Gibt es im Jenseits tatsächlich unsere Ahnen und die Götter?

Wie kann ich Kontakt zu ihnen bekommen?

Können sie uns in unserem Leben helfen?

Woher kann ich wissen, daß es wirklich mehr als das Diesseits gibt?

Es gibt noch einen weiteren Grund, sich einmal mit der germanischen Mythologie zu beschäftigen: Die Märchen und Sagen, die auch heute noch fast jeder in seiner Kindheit erzählt bekommen hat, und auch solches Brauchtum wie der Weihnachtsbaum und der Weihnachtsmann. Irgendwann erfährt dann jedes Kind, daß dies alles nur Kindergeschichten waren und daß es den Weihnachtsmann gar nicht gibt. Aber man erfährt als Kind in aller Regel nicht, was es denn mit dem Weihnachtsmann und den Zwergen in dem Märchen „Schneewittchen“ eigentlich auf sich hat und warum Rapunzel in einem Turm gefangen gehalten wurde.

Diese Bilder stehen in der Psyche der meisten Menschen auf einem Abstellgleis mit dem Schild „beliebte kollektive Lügen“. Durch die Beschäftigung mit der Mythologie unserer fernen Vorfahren können diese Bilder aus den Märchen, den Sagen und dem Brauchtum wieder verstanden werden und sie haben wieder die Möglichkeit, lebendig zu werden.

Schließlich ist es auch hilfreich, sich das Leben von verschiedenen Positionen aus zu betrachten und die verschiedenen Antworten zu vergleichen, die die Menschen im Laufe der Zeit auf die wesentlichen Fragen des Lebens gefunden haben.

Um diese Antworten und diese Weltbeschreibungen besser verstehen zu können, ist es förderlich, sich auch die Vorgeschichte der germanischen Religion näher anzusehen und ihre Entstehung aus der Religion der Indogermanen zu betrachten. Die Indogermanen sind ihrerseits ein Ableger der frühen Ackerbauern in Mesopotamien während der Jungsteinzeit, deren Kultur wiederum eine Weiterentwicklung der religiösen und weltanschaulichen Vorstellungen der Altsteinzeit sind. Viele der zentralen germanischen Vorstellungen über die Welt und die Götter lassen sich bis in diese ferne Zeit vor mehr als 12.000 Jahren zurückverfolgen.

Durch diese Vergleiche wird zum einen die gemeinsame Grundstruktur aller Mythologien deutlich und zum anderen auch der besondere Stil der germanischen Mythologie sowie als drittes noch die Dynamik, durch die sich eine Mythologie weiterentwickelt.

Dieser „doppelte“ Blick auf die Mythologie (Gemeinsamkeit und Besonderheit) ist die Haltung, die heute in Bezug auf alle Dinge notwendig geworden ist: Zum einen die Betrachtung und die Berücksichtigung des Ganzen und der Zusammenhänge und zum anderen die Betrachtung und die Wertschätzung des Individuellen. In der erfolgreichen Verbindung dieser Polarität zu einer organischen Einheit liegt die Lösung für die Probleme und Möglichkeiten, die die heutige Globalisierung mit sich gebracht hat.

Erst wenn die Gleichberechtigung aller einzelnen Wege und Stile und Lebens-weisen deutlich geworden ist und zugleich auch die Individualität eines jeden einzelnen Weges geschätzt wird, kann es zu einer Kooperation von Individuen kommen – was in unserer heutigen Zeit zur Bewältigung der anstehenden Probleme dringend gebraucht wird.

Um zu diesem Ziel beizutragen, habe ich dieses Buch geschrieben. Mein Wunsch ist es, ein wenig dabei mitzuhelfen, die germanischen Wurzeln unserer Kultur wieder etwas salonfähiger werden zu lassen und ihre grundlegende Verwandtschaft und Gleichartigkeit mit den Mythologien aller Völker auf der Erde deutlich zu machen sowie zu zeigen, wie z.B. die griechische Demeter, die keltische Dana und die germanische Freya miteinander verwandt sind.

Und es ist mein Wunsch, zu zeigen, wie man wieder in der Landschaft, in der man wohnt, Wurzeln schlagen kann, wozu auch die alte germanische Mythologie und die Märchen gehören, die diese Landschaft und das Leben in ihr beschreiben.

Letztlich beruht jede Mythologie auf den spirituell-magischen Grunderlebnissen der Menschen wie z.B. der Astralreise, die auch in der heutigen Zeit noch genauso erlebt werden können wie früher. Bei der Integration dieser Erlebnisse in den Alltag und in die eigene Weltanschauung ist es hilfreich, wenn man dabei auf die Bilder der Märchen und Sagen und Religionen zurückgreifen kann, die diese Erlebnisse beschreiben. Und es ist hilfreich, wenn man dabei eine Bilderwelt benutzen kann, die einem sowohl vertraut ist als auch mit der Landschaft übereinstimmt, in der man lebt.

Mein Ziel mit dieser Buchreihe ist es nicht, zu einer Rückkehr zu einer germanischen Lebensweise anzuregen, sondern mitzuhelfen, die germanische Mythologie aus ihrer weitgehenden kollektiven Verdrängung zu befreien. Dadurch möchte ich die Möglichkeit erschaffen, sich des reichen Bilderschatzes, den fast jeder aufgrund der alten Sagen, Göttergeschichten und Märchen in sich trägt, wieder bewußt zu werden. Dann können diese Bilder, die man in sich trägt, wieder zu etwas Lebendigem werden, das einen praktischen Nutzen hat und das sich dann auch weiterentwickeln und sich mit anderem verbinden kann.

Dadurch kann eine lebendige innere Bilderwelt entstehen, die auch in die heutige Zeit paßt und die die Möglichkeiten von spirituellen und magischen Erlebnissen verdeutlicht und auch dazu anregt, nach ihnen zu streben.

Letztlich hat jedes Buch natürlich nicht nur eine auf die Gesellschaft bezogene Motivation zur Veränderung der allgemeinen Situation, sondern auch eine ganz private, persönliche Motivation, aus der heraus es geschrieben wurde.

In meinem Fall sind dies meine Verbundenheit mit der Natur und einige Erlebnisse mit den Runen und mit den germanischen Göttern.

I Das Fundament

Religion beginnt nicht erst mit dem Menschen. Wenn man schaut, was sich in einer Religion ausdrückt – von der Selbsterhaltung über die Sexualität, die Geburt und den Tod bis hin zur Seele und zum Jenseits – dann haben die meisten dieser Themen eine lange Vorgeschichte. Diese Vorgeschichte verdeutlicht oft die Tiefe dieser Themen und ihre große Bedeutung.

I 1. Materie

(vor 8 Milliarden Jahren)

Einige Themen der Religion lassen sich bereits in der Materie, aus der unsere Welt besteht, wiederfinden. Dies sind offenbar die grundlegendsten religiösen Motive.

I 1. a) Selbsterhaltung

Die physikalischen Naturgesetze lassen sich auf eine einfache Art herleiten: Nur die Vorgänge, die stabil sind und die sich nicht gegenseitig selber neutralisieren, existieren weiter. Oder mit gewohnteren Worten gesagt: Nur was sich selber erhalten kann, lebt weiter.

So gibt es z.B. nur deshalb Salz, weil ein Natrium-Atom und ein Chlor-Atom eine stabile Bindung eingehen können.

Nichts existiert weiter, wenn es nicht auf effektive Weise die eigene Selbsterhaltung erreichen kann. So gesehen, ist der Egoismus die Grundlage von allem, was existiert – alles, was diesen Egoismus nicht hat, hört auf zu existieren und ist somit nicht mehr Teil der Welt.

Dieses Prinzip findet sich in der Physik, in der Chemie, in der Biologie, in der Psychologie, in der Geschichte und schließlich auch in der Religion. Die Religion ist eine Anleitung, wie man den bestmöglichen Zustand erreichen kann – dies ist die Anleitung zu einem optimal umgesetzten Egoismus.

Wie der Dalai Lama so schön gesagt hat: „Die Boddhisattvas sind die größten Egoisten, denn sie haben erkannt, daß das Streben nach der Erleuchtung aller Menschen auch ihnen selber das größtmögliche Glück bringt.“

Die grundlegendste Form der Selbsterhaltung, die es in unserer Welt gibt, ist die Selbsterhaltung der Welt als Ganzes, die sich u.a. in den Erhaltungssätzen ausdrückt: „Die Summe der Impulse bleibt gleich.“, „Die Summe der Materie und der Energie bleibt gleich.“ usw.

Auch die germanische Religion ist ein solcher Versuch, die Welt zu beschreiben und den Menschen dadurch die Möglichkeit zu geben, sich in der Welt so zu bewegen, daß sie weiterleben und ihre Ziele erreichen.

I 1. b) Reaktionen

Es gibt noch ein zweites Element, das von Anfang an da gewesen ist: die Möglichkeit der Reaktion. Diese Reaktion besteht im Wesentlichen aus Verbindung und Abstoßung.

So ziehen sich z.B. ein Proton (p+) und ein Elektron (e-) gegenseitig an und bilden zusammen ein Wasserstoff-Atom, während sich zwei Elektronen gegenseitig abstoßen.

Durch die Möglichkeit, Verbindungen einzugehen, bilden sich komplexere Strukturen, die stabiler sind als die einzelnen Elemente, aus denen sie sich zusammensetzen und die daher einen Vorteil in Bezug auf die Selbsterhaltung haben.

Man kann auch die Mythologie eines Volkes als die Beschreibung aller wesentlichen Reaktionen und Wechselwirkungen innerhalb einer Lebenssituation ansehen. Mythologien und auch alle anderen sozialen Strukturen dienen der Selbsterhaltung der betreffenden Menschengruppe.

I 2. Einzeller

(vor 4 Milliarden Jahren)

In den Zentren der Sterne haben sich nach und nach durch Kernfusion aus dem ursprünglichen Wasserstoff alle übrigen Elemente gebildet.

In den Planeten, die um diese Sterne kreisen und deutlich kühler als die Sterne selber sind, konnte sich dann eine Vielzahl von einfachen Molekülen bilden wie z.B. Wasser (H2O), Kohlendioxyd (CO2) oder Methan (CH4).

Diese einfachen Moleküle haben sich zusammengefügt und nach und nach immer komplexere Moleküle gebildet. Bei dieser Molekül-Synthese sind Abfallprodukte entstanden, von denen manche die Molekül-Synthese, durch die sie entstanden sind, gefördert haben: die Katalysatoren (Enzyme). Das war der Anfang der Biologie: ein System von chemischen Reaktionen, das sich selber stabilisiert. Hier findet sich die Selbsterhaltung im biologischen Bereich, die dafür sorgt, daß eine bestimmte, ihr selber förderliche Form von Reaktionen stattfindet.

Dieses System wurde durch viele kleine Schritte immer komplexer und hat dabei u.a. zur Entstehung der DNS als zentralem Bauplan und zur Entstehung der Zellhülle als Struktur, die gegen Unerwünschtes im Außen schützt und das Erwünschte im Innen bewahrt, geführt.

Auf diese Weise ist der erste Einzeller entstanden. Er ist im Wesentlichen ein sich selbst stabilisierendes System, also eine Struktur, die sich selber erhält und auf für sich selber förderliche Weise auf die Umgebung reagiert.

Auch eine Mythologie ist die Anleitung zu einem überlebensfähigen Verhalten, also zu der Erschaffung eines stabilen Systems.

Der Erfolg bei der Anwendung dieses Systems ist die Motivation, der dieses System aufrecht erhält. Die Selbsterhaltung des Systems geschieht in einem Einzeller durch die Katalysatoren (Enzyme) und in einer Religion durch den Kult.

Das zentrale Motiv einer Mythologie, in den meisten Fällen also die Muttergöttin oder der Göttervater, sind die „DNS“ dieser Mythologie.

Die Teiche mit heißen Wasser, in dem die ersten Einzeller entstanden sind, sind sozusagen das Urbild des Mutterschoßes allen Lebens – der Teich ist gewissermaßen die Mutter der Einzeller.

I 2. a) Reflexe

Einzeller sind in ihren Reaktionen auf das, was ihnen begegnet, noch sehr eingeschränkt: Sie können sich allgemein bewegen, sich gezielt von etwas fortbewegen, sei können etwas aufnehmen und sich gegen etwas verschließen.

Dieses Repertoire besteht noch aus einfachen und chemisch nicht allzuschwer überschaubaren Reaktionen. Da diese Reaktionen jedoch der eigenen Erhaltung dienen, kann man sie als die einfachsten Anfangsformen der Reflexe ansehen: eine festgelegte Verhaltensweise in einer bestimmten Situation, die einen Vorteil für das betreffende System erschafft.

Diesen Reflexen entsprechen in den Mythen die Anweisungen für das „richtige Verhalten“: die Urbilder für alle Vorgänge im eigenen Leben.

I 2. b) Unsterblichkeit

Geburt und Tod hat es nicht immer gegeben – sie sind erst eine „Erfindung” der Vielzeller gewesen. Die Einzeller vermehren sich durch Zellteilung, also durch Verdoppelung und Teilung. Beide Hälften des Einzellers sind Fortführungen des ursprünglichen Einzellers und es gibt bei ihnen keine „Mutter“ und kein „Kind“ – die beiden neuen Zellen sind noch immer dieselbe Zelle wie die ursprünglichen Zelle. Sie sind sozusagen „selbsterschaffene Geschwister“ – genaugenommen sind sie „eineiige Zwillinge“.

Ein Einzeller stirbt keines natürlichen Todes, da er entweder wächst oder sich teilt. Der erste Einzeller, der vor 4 Millarden Jahren entstanden ist, ist im Grunde immer noch derselbe wie jede Bakterie von heute – obwohl sich dieser Ur-Einzeller in seinem Aufbau natürlich sehr viel weiterentwickelt hat und heute sehr viele „verschiedene Körper“ hat. Obwohl sich der erste Einzeller seit 4 Milliarden Jahren ca. zweimal am Tag geteilt (bisher also 3.000 Millarden mal) und sich dabei in ca. 36.000 verschiedene Arten differenziert hat, sind all diese heutigen Einzeller (und auch die Zellen in allen Vielzellern) immer noch derselbe erste Einzeller – er hat sich nur verändert und vervielfältigt.

I 2. c) Sex

Schon recht schnell nach ihrer Entstehung haben die Einzeller auch den Sex „entdeckt“ – schon nach 500 Millionen Jahren eines keuschen Daseins, also vor ca. 3,5 Milliarden Jahren.

Damals hat sich ein Einzeller an einen anderen angelagert und dabei nicht, wie bis dahin üblich, seine Zellhülle verschlossen gehalten, sondern sie zu der Nachbarzelle hin geöffnet. Durch dieses unbeabsichtigte Mißgeschick konnten diese beiden Zellen jedoch einen Teil ihrer Substanz austauschen und daher die eigenen Erfindungen (Veränderungen im Aufbau und in den chemischen Reaktionen) austauschen und miteinander koordinieren.

Der Einzeller-Sex ermöglichte es daher, hilfreiche Neuerungen verschiedener Einzeller miteinander zu kombinieren und dadurch effektivere Einzeller als vorher zu bilden.

Dies war die Erfindung der Sexualität und somit der allererste Anfang aller Gottheiten mit einer sexuellen Symbolik – bei den Germanen vor allem Freyr und Freya.

I 3. Vielzeller

(vor 800 Millionen Jahren)

Zunächst einmal bildeten sich aus den eher „seßhaften“ Einzellern Zellteppiche – ganz einfach deshalb, weil sie zunächst einmal nach ihrer Zellteilung am selben Ort blieben. Diese Zellteppiche lösten sich manchmal auch unbeabsichtigt von ihrem Untergrund ab und schwammen dann im Wasser umher.

Aus diesen schwimmenden Zellteppichen entstand dann der erste Vielzeller, der sich von einer Zellkolonie, also von einer unsystematischen Ansammlung von Einzellern dadurch unterscheidet, daß er eine systematische Form hat. Diese ersten Vielzeller waren die Volvox-Kugeln, die aus einer luftballonartigen Hülle bestanden.

I 3. a) Geburt und Tod, Mutter und Kind

Ein Vielzeller kann sich nicht mehr durch Zellteilung vermehren, da er eben nicht mehr nur aus einer einzigen Zelle besteht. Die Differenzierung zu einer organisierten Struktur aus mehreren Zellen erforderte ein neues Vermehrungs-Modell.

Dieses Modell besteht darin, daß in dem Innenraum der Volvox-Kugel aus einzelnen Zellen dieser Volvox-Kugeln neue, kleine Volvox-Kugeln heranwuchsen. Wenn die „Mutter-Kugel“ groß genug geworden war, entstanden in ihr neue, kleine Volvox-Kugeln. Wenn diese die groß genug geworden waren, platzte die Hülle, die „Baby-Kugeln“ schlüpften und die ursprüngliche Volvox-Kugel starb.

Tod und Geburt sind also sehr alte Erfahrungen sowohl des Menschen als auch aller seiner vielzelligen Vorfahren. Hier findet sich die letzte Wurzel sowohl aller Vorstellung über Geburt und Tod als auch aller Vorstellungen über Mutter und Kind. Diese Gruppe von Vorgängen hat sich bis zu den Menschen gehalten: Die Muttergöttin, die ihr Kind im Arm hält und es stillt, ist zugleich die Göttin des Lebens und die Göttin des Todes.

I 3. b) Der erste Innenraum

Die Volvox-Kugeln haben noch etwas Wichtiges erfunden: den geschützten Innenraum. Vorher hatte jeder Einzeller nur seinen eigenen geschützten Innenraum, in dem er zugleich Beschützer und Beschützter war. In der Volvox-Kugel sind jedoch die jungen Volvox-Kugeln die Beschützten und die alte, große Volvox-Kugel, in der sie sich befinden, ist der Beschützer.

Dies ist das Urbild des Mutterbauches, der Höhle, des Hauses, der Schwitzhütte, des Hügelgrabes und des Tempels.

I 4. Fische

(vor 550 Millionen Jahren)

Die Fische haben mehrere wichtige Eigenschaften, die bereits von den ersten Vielzellern ausgebildet worden sind: die Selbsterhaltung, die Ernährung, die Sexualität, die Erlebnisse von Geburt und Tod sowie das Verhältnis von Mutter und Kind.

I 4. a) externe Befruchtung

Die Sexualität der Einzeller mußte von den Vielzellern sozusagen noch einmal neu erfunden werden, da das einfache Aneinanderlagern und Zellwand-Öffnen der Einzeller für einen Vielzeller nicht umsetztbar ist – dadurch würde sich nur eine einzelne Zelle des Vielzellers ändern, wovon die Kinder dieses Vielzellers jedoch in der Regel nicht beeinflußt werden würden.

Die Kombination von Merkmalen mehrerer Vielzeller zu einer neuen Art von Vielzellern war nur möglich, wenn eine Zelle des einen Vielzellers mit einer Zelle eines anderen Vielzellers kombiniert wurde und aus diesem dann ein neuer Vielzeller heranwuchs. Dieser Prozeß fand zunächst außerhalb der Eltern-Vielzeller statt: Beide Eltern gaben Einzeller nach außen hin ab, die sich dann miteinander zu Einzeller-Paaren verbunden haben.

Dabei hat es eine Differenzierung in „Mann“ und „Frau“ gegeben:

erstens, um abzusichern, daß sich immer nur zwei Einzeller vereint haben (und keine großen „Klumpen“ von Einzellern),

und zweitens, um sicherzustellen, daß sich zudem auch immer zwei Einzeller von verschiedenen Eltern miteinander vereint haben (und nicht zwei eigene Einzeller, was ja keine Neukombination von Informationen gewesen wäre).

Die Vielzeller haben sozusagen die alte Methode der Einzeller-Sexualität beibehalten und von Zeit zu Zeit Einzeller produziert, die den gesamten Bauplan des Vielzellers enthielten.

Dabei ist nebenher zur Absicherung des Verfahrens auch die Mann/Frau-Polarität erfunden worden.

Diese Form der Sexualität war allerdings ein bißchen „unpersönlich“ und nicht auf einen bestimmten Partner bezogen. Bei ihr findet auch keine körperliche Vereinigung statt, sondern nur eine Ei- bzw. Samenablage am gleichen Ort – evtl. auch als größere Gruppe.

Diese Form der Sexualität haben die Fische bis heute beibehalten.

Diese Mann/Frau-Polarität spielt in fast jeder Mythologie (und natürlich auch im Alltag der heutigen Menschen) eine große Rolle.

I 4. b) Instinkte

Vielzeller haben eine größere Bandbreite an Reaktionsmöglichkeiten als Einzeller. Dies verdanken sie zum einen ihren Sinnesorganen, die ihre Umwelt differenzierter erfassen können, und zum anderen ihren Fortbewegungsorganen, die ihnen gezieltere und schnellere Bewegungen ermöglichen.

Auf der recht schlichten chemisch-biologischen Ebene der Einzeller gibt es auch nur recht schlichte Reaktionsmöglichkeiten, die man als chemische Reaktion oder als biologischen Reflex bezeichnen kann.

Auf der deutlich komplexeren Ebene der Vielzeller ist es hingegen erforderlich, die gesamten Zellen bzw. Organe zu koordinieren und Reaktionsmuster zu entwickeln: Was hat wer wann zu tun? Dadurch sind die Instinkte entstanden: standardisierte Verhaltensweisen bei allen wichtigen Sinneswahrnehmungen.

Diese Instinkte bilden auch das Fundament der menschlichen Psyche: das Bild der Mutter, Schutzsuche, Angriff, Flucht, Hunger, Nahrung erkennen usw. Daher bilden sie auch die Motivation, aus der heraus die Welt beschrieben und nach sinnvollen Verhaltensweisen gesucht wird – im wesentlichen sind Mythen kollektive Bilder für die wichtigen Situationen im Leben.

I 4. c) Kommunikation und Gemeinschaft

Auch die Kommunikation wurde komplexer: So müssen z.B. die Eiablage und die Samenablage miteinander koordiniert werden, d.h. zur selben Zeit am selben Ort stattfinden.

Zudem leben Fische oft in Schwärmen, was ebenfalls eine gegenseitige Wahrnehmung sowie die Koordination der Bewegungen des Schwarms erfordert.

Dadurch entsteht notwendigerweise ein Gemeinschaftsbewußtsein. Das ist auch der Ursprung aller religiösen Gemeinschaften.

I 5. Amphibien

(vor 350 Millionen Jahren)

Die Amphibien sind aus den Fischen entstanden, die nach und nach das Land zu erobern begannen und dabei neben ihren Kiemen auch eine Lunge entwickelt haben.

I 5. a) Sexualität

Auch bei den Amphibien findet noch keine sexuelle Vereinigung statt, aber Männchen und Weibchen treffen schon deutlicher zusammen, um gemeinsam Eier und Samen abzulegen. Dies kommt somit der menschlichen Auffassung von Sex schon etwas näher.

Für die Sexualität müssen sich die Amphibien noch im Wasser, also in Teichen, Tümpeln, Seen, Flüssen usw. treffen. Es gibt sozusagen einen „Fest-Platz“ oder „Sex-Ort“ – der Vorläufer der späteren altsteinzeitlichen Zeugungsfeste der Menschen an bestimmten Orten und zu bestimmten Zeiten.

I 5. b) Blut

Es gibt etwas bei den Amphibien, das der Ursprung eines der ältesten Symbole des Menschen überhaupt ist: die rote Farbe des Blutes. Sie ist in der Altsteinzeit zu dem Symbol für das Leben geworden. Schon in der frühen Altsteinzeit ist die Farbe Rot sehr ausgiebig in der Gestalt des roten Ockers als Lebenssymbol verwendet worden.

Mit dem Blut und der roten Farbe ist auch die Vorstellung einer Lebenskraft verbunden, die natürlich zu dieser Zeit noch keinen Begriff hatte, aber als inneres Bild in den Instinkten durchaus vorhanden gewesen sein wird.

Die Farbe Rot ist in dieser Bedeutung ist noch im frühen Ägypten in Gebrauch gewesen, wie die Schminkpaletten und die rot gefärbten Mauern der frühesten Tempel zeigen.

Bei den Germanen findet sich sowohl das Opfern von Tieren und insbesondere des Blutes an die Götter als auch die Farbe Rot als Lebenssymbol.

I 5. c) Schlaf

Die Amphibien haben noch eine neue Erfindung gemacht: den Schlaf – Einzeller, einfache Vielzeller und Fische schlafen nicht …

Warum brauchten die Amphibien und auch die Tiere, die sich aus ihnen entwickelt haben wie Reptilien, Säugetiere und Vögel, den Schlaf?

Im Schlaf werden die Erlebnisse der Zeit des Wachens integriert. Das läßt vermuten, daß die Amphibien damit begonnen haben, den Teil der Psyche zu entwickeln, der nicht mehr fest in den Instinkten, also in festen Reiz-Reaktions-Mustern verankert ist, sondern aus eigenständig erschaffenen Vorstellungen besteht, die von Zeit zu Zeit wieder auf die Instinkte eingestimmt werden müssen.

I 6. Reptilien

(vor 300 Millionen Jahren)

Die Reptilien sind eine Weiterentwicklung der Amphibien. Sie haben eine größere Eigenständigkeit erlangt, da sie nicht mehr das Wasser als zeitweiligen Lebensraum benötigen.

I 6. a) interne Befruchtung

Die Reptilien, die sich aus den Amphibien entwickelt haben, haben schließlich die Paarung „erfunden“ und sind somit die Urururahnen solcher Vorstellungen wie die Vereinigung von Shiva und Shakti, von Nut und Geb zu Beginn der Zeit, des Tantra-Yoga und vieler anderer sexueller Symboliken.

Die Paarung bringt einen wesentlichen Vorteil: Die Reptilien sind nicht mehr wie die Amphibien auf ein Gewässer angewiesen, in dem sie Eier und Sperma nebeneinander ablegen können und in dem sich diese dann zu befruchteten Eiern verbinden. Durch die interne Befruchtung können die Reptilien auch deutlich wasserärmere Gegenden an Land besiedeln.

I 6. b) Das Ei

Die Reptilien haben den „geschützten Raum“ gleich auf zweifache Weise weiterentwickelt: zum einen die Gebärmutter, in der die Eier befruchtet werden, und zum anderen die Kalkschale des Eies, die das Ei nach der Ablage vor dem Austrocknen schützte.

Zu den mit diesem Ei verbundenen mythologischen Vorstellungen gehört der Mutterschoß, das Ei, aus dem die Welt entstanden ist, das Ei, aus dem der Seelenvogel schlüpft, aber auch die Höhle, der heilige Tempelbezirk und der Schutzkreis.

I 6. c) Zyklen

Wie bei den Fischen und den Amphibien gibt es auch bei den Reptilien Zyklen:

die Ei- und Samenablage bzw. die sexuelle Vereinigung zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten (Fische, Amphibien, Reptilien);

die Beweglichkeit am Tag und im Sommer sowie die Kältestarre in der Nacht und im Winter (Amphibien, Reptilien);

das Wachen am Tag und der Schlaf in der Nacht (Amphibien, Reptilien).

Den zyklischen Wechsel zwischen Wasser und Luft als Lebensraum gibt es nur bei den Amphibien – die Fische leben ganz im Wasser und die Reptilien ganz an Land.

I 6. d) Die Mutter

(vor 280 Millionen Jahren)

Aus den Reptilien haben sich schon nach kurzer Zeit viele verschiedene Arten entwickelt, von denen die größte Gruppe die Saurier sind.

Eine dieser Saurier-Gruppen waren die Pelyco-Saurier, die die Vorläufer der Säugetiere sind. Sie lebten in großen Herden zusammen und kümmerten sich wahrscheinlich schon im Gegensatz zu den übrigen Sauriern, die ihre Eier sich selbst überließen, in nennenswertem Maße um ihren Nachwuchs – möglicherweise als Gruppe um alle neu geschlüpften Saurier. Der Vorteil dieses Verhaltens ist die größere Wahrscheinlichkeit, daß die jungen Saurier heranwachsen können ohne vorher von anderen Sauriern gefressen zu werden.

Hier liegt der Ursprung des Brutpflegeinstinktes und der Geborgenheit in einer Gruppe. Dadurch weitete sich die noch unpersönliche Geborgenheit im Ei auf die „kollektive“ Geborgenheit in der Gruppe aus.

Die Entdeckung des Vorteils des Lebens in Herden oder großen Gruppen, die es auch bei anderen Tieren wie z.B. bei vielen Fischarten oder bei den Bienen und Ameisen gibt, ist eine sehr grundlegende Verhaltensweise, ohne die die ganzen späteren Entwicklungen des Menschen nicht denkbar wären. Hier liegt der Ursprung für das Denken in Gruppen- und Familien-Begriffen, für Zusammenarbeit, für Spezialisierung und nicht zuletzt für jede Art von Geborgenheit.

Hier liegt auch das erste „Wir“-Gefühl und die Aufteilung der Welt in ein „soziales Innen“ und ein „soziales Außen“, bei der das Innen mehr als nur den eigenen Leib (wie beim Einzeller) oder die gemeinsamen Bewegungen (wie bei einem Fischschwarm) umfaßt.

Dies könnte man als die früheste Wurzel für den späteren Korngott-Wildnisgott-Gegensatz (z.B. Osiris und Seth, Tyr und Loki, Baldur und Hödur) auffassen, der die Welt in einen freundlichen, inneren Kreis und in einen äußeren, bedrohlichen Bereich aufteilt.

I 7. Säugetiere

(vor 200 Millionen Jahren)

Als aus den Pelyco-Sauriern die ersten Säugetiere entstanden, kam eine neue Qualität hinzu: die nährende und beschützende Mutter.

I 7. a) Die Mutter

Die Säugetiere setzten an die Stelle des Heranwachsens der Jungen in einem Ei, das durch eine Kalkhülle geschützt ist, das Heranwachsen in dem Bauch der Mutter. Dies wurde noch durch die Erfindung des Stillens ergänzt, durch das die Jungen auch nach ihrer Geburt (das an die Stelle des früheren Schlüpfens aus dem Ei getreten war) weitgehend sicher genährt werden konnten.

Die Säugetiere haben den Schutz der Jungen an erste Stelle gestellt und dadurch das Überleben der eigenen Art besser abgesichert als zuvor die Reptilien einschließlich der Saurier. Die Säugetiere haben aufgrund dieses Verhaltens ein deutlich komplexeres soziales Verhalten als alle anderen Tierarten vor ihnen.

Hier liegen die fernen Anfänge aller Muttergottheiten und aller Vorstellungen von Fürsorge, Wärme, Ernährtwerden und von Geborgenheit bei einem konkreten anderen Wesen der eigenen Art, also eine „persönliche“ Geborgenheit, die über die anonyme „soziale“ Geborgenheit in der homogenen Gruppe der Pelyco-Saurier und die „unpersönliche“ Geborgenheit im Ei hinausgeht.

Diese Qualität, die die Säugetiere mit den ungefähr gleichzeitig entstandenen Vögeln teilen, sind der Ursprung der „Großen Mutter“ der Altsteinzeit und der Muttergöttinnen wie Hathor, Isis, Ishtar, Demeter, Hera, Saraswati, Dana, Freya und vielen anderen.