Die Frösche vom Finsterteich - Lisa-Marie Reuter - kostenlos E-Book

Die Frösche vom Finsterteich E-Book

Lisa-Marie Reuter

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Beschreibung

Es musste ja so kommen! Das vorwitzige Froschmädchen Rani hat nicht auf die Warnungen ihrer Familie gehört und geriet in die Fänge der bösen Hexenmeisterin. Die Frösche vom Finsterteich können nicht zulassen, dass eine von ihnen als Zaubertrankzutat endet. Kurz entschlossen starten sie eine Rettungsaktion und setzen dabei eine Kette wahnwitziger Ereignisse in Gang. Denn Rani ist nicht die einzige Gefangene der Hexe …

 

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Dieses E-Book enthält die Kurzgeschichte »Die Frösche vom Finsterteich« sowie eine XXL-Leseprobe des Romans »Pongo und die Elfenverschwörung«.

 

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Table of Contents

Titel

Inhaltstexte

Qindie

Die Frösche vom Finsterteich

I.

II.

Pongo und die Elfenverschwörung

Prolog

1. Teil: Die Diebin

Schlaflose Tage

Vor 400 Jahren

Kampf mit dem Kobold

Ruf aus der Tiefe

Vor 400 Jahren

Der große Wurf

Getrennte Wege

Über die Autorin

Impressum

Lisa-Marie Reuter

 

 

DIE FRÖSCHE VOM FINSTERTEICH

Eine Kurzgeschichte aus dem Pärloniversum

 

 

 

Inklusive XXL-Leseprobe des Romans

PONGO UND DIE ELFENVERSCHWÖRUNG

Inhaltstexte

DIE FRÖSCHE VOM FINSTERTEICH

Es musste ja so kommen! Das vorwitzige Froschmädchen Rani hat nicht auf die Warnungen ihrer Familie gehört und geriet in die Fänge der bösen Hexenmeisterin. Die Frösche vom Finsterteich können nicht zulassen, dass eine von ihnen als Zaubertrankzutat endet. Kurz entschlossen starten sie eine Rettungsaktion und setzen dabei eine Kette wahnwitziger Ereignisse in Gang. Denn Rani ist nicht die einzige Gefangene der Hexe …

 

 

PONGO UND DIE ELFENVERSCHWÖRUNG

Diebische Elfen, magische Katastrophen und ein gut gehütetes Geheimnis – Willkommen in Pärlonien!

Seit Jahrhunderten herrschen die unbarmherzigen Xarquen über Pärlonien und unterdrücken das ehemals königliche Volk der Pären. Als sich der Polizeipär Pongo den Befehlen der Obrigkeit widersetzt, muss er fliehen, um sein Leben zu retten. In der kriminellen Elfe Kiffi findet er eine unerwartete Verbündete. Zusammen unternehmen sie den Versuch, ein Holzkästchen, das eine mächtige magische Waffe enthalten soll, vor den Xarquen in Sicherheit zu bringen. Es ist der Beginn einer haarsträubenden Flucht quer durch Pärlonien, denn dem ungleichen Paar wird bald bewusst, dass den Herrschern jedes Mittel recht ist, um das Kästchen zurückzuerobern. Aber kann Pongo Kiffi wirklich vertrauen? Oder verfolgt sie insgeheim ihre ganz eigenen Pläne?

 

 

Qindie

 

Qindie steht für qualitativ hochwertige Indie-Publikationen. Achten Sie also künftig auf das Qindie-Siegel! Für weitere Informationen, News und Veranstaltungen besuchen Sie unsere Website: www.qindie.de

 

DIE FRÖSCHE VOM FINSTERTEICH

Eine Kurzgeschichte aus dem Pärloniversum

I.

Vor langer Zeit stand auf einer klammen, moosbewachsenen Lichtung tief in einem dichten Tannenwald ein Turm aus grauem Stein. Es war ein Zauberturm.

Nach allen Seiten spähten kleine, dunkle Fenster wie boshafte Augen über die Lichtung und über dem Eingangstor prangte das Machtsymbol einer Hexenmeisterin – eine silberne Windrose mit acht Spitzen, die im Zwielicht einen matten magischen Glanz verströmte. Ein Bach überquerte die Lichtung von Ost nach West und formte direkt am Fuße des Turms einen klaren, kalten Teich. Die Froschkolonie, die darin lebte, nannte ihn den Finsterteich, da der hoch aufragende Turm an seinem Ufer beinahe jeden Sonnenstrahl verschluckte.

Die Frösche teilten sich den Platz mit allerhand anderem Getier: Uferpfeifer und Schilfspinnen besiedelten den Teichrand, Flatterflosser zogen im Wasser ihre Kreise und eine einzelne, eigenbrötlerische Fledermaus bewohnte ein Quartier unter dem Dachgiebel. Alles in allem kamen die Nachbarn gut miteinander zurecht – wenn man von den schrillen Balzgesängen der Uferpfeifer einmal absah, die in jedem Frühjahr nächtelang über die Lichtung schallten und allen den Schlaf raubten.

Und dennoch – hin und wieder sprachen die Frösche übers Fortgehen. Sie hatten sogar schon einige Male versucht, in ein anderes Gewässer umzusiedeln, aber der angeborene Wanderreflex hatte sie mit jeder Laichzeit zurück zum Finsterteich geführt. Dort bezogen sie dann ihre alten Behausungen, sahen zu, wie aus Eiern Kaulquappen schlüpften und die Kaulquappen zu kleinen Fröschen heranwuchsen, und hofften, dass es in diesem Sommer besser werden würde.

Denn die Frösche fürchteten sich. Sie fürchteten sich vor der mächtigen Hexenmeisterin, die hinter den dunklen Turmfenstern grausige Experimente durchführte. Stets hatte einer der Frösche die Aufgabe, neben dem Fußabtreter vor der Tür Wache zu halten und Alarm zu schlagen, sobald er die Schritte der Hexenmeisterin auf der Treppe hörte. Die Frösche duckten sich dann ins Schilf oder gruben sich in den Uferschlamm und zitterten vor Angst.

Wenn sie Glück hatten, wollte die Hexenmeisterin nur ihren Weitsichtzauber anwenden. Zu diesem Zweck verwandelte sie die Wasseroberfläche in einen Strudel, in dessen Mitte fremde Orte und verschwommene Gestalten erschienen. Sie beobachtete das Treiben eine Weile, machte sich Notizen und beendete dann den Zauber, um wieder nach drinnen zu gehen. Die Frösche hatten dabei nichts zu befürchten, vorausgesetzt sie blieben auf dem Trockenen und warteten, bis sich das Wasser beruhigt hatte. Die Leidtragenden waren die Flatterflosser, die danach so orientierungslos umherschwammen, dass sie leichte Beute für den Moosreiher wurden, der an manchen Tagen über die Lichtung stakste.

Nicht immer jedoch beließ es die Hexenmeisterin beim Weitsehen. In unregelmäßigen Abständen kam sie heraus, um neue Zaubersprüche auszuprobieren oder Versuchstiere für ihre Experimente zu sammeln. Dann war niemand mehr sicher (bis auf die Schilfspinnen, die so langweilig waren, dass sie sich nicht für magische Experimente eigneten). Doch während sich die Fledermaus in die Schatten unter dem Turmdach zurückzog, die Flatterflosser bis zum finsteren Grund des Teichs hinabtauchten, und die Uferpfeifer in das Dickicht zwischen den Tannen hopsten, blieb den Fröschen nichts anderes übrig, als sich noch tiefer in ihre Verstecke zu drücken und mit klopfenden Herzen zu warten, bis der Spuk vorbei war.

Meistens kamen sie glimpflich davon. Aber nicht immer. Noch heute erzählten sie sich die Geschichte von Malli, der seiner Schwester zu Hilfe geeilt war und vom Schatten der Hexenmeisterin verschlungen worden war. Vor diesem Schatten fürchteten sich die Frösche beinahe noch mehr als vor der Hexenmeisterin selbst. Nicht nur, dass man ihn immer sehen konnte, bei Tag und bei Nacht, bei Sonne oder bei Wolken. Er führte auch ein Eigenleben. Zwar konnte er sich niemals vollständig von seiner Gebieterin lösen, aber die Hexenmeisterin vermochte ihn über eine gewisse Distanz auszuschicken, um Versuchstiere für sie zu fangen. Er wurde dann lang und pechschwarz, bekam Klauen und Reißzähne, und wenn er sich wie ein dunkles Leichentuch über ein Lebewesen breitete, fiel es stocksteif zu Boden und konnte leicht mit dem Kescher eingesammelt werden. So war es auch Malli ergangen. Seine Schwester hatte er retten können, ihn selbst aber hatten sie nie wieder gesehen.

Seit einiger Zeit hatte die Hexenmeisterin noch einen zweiten Gehilfen. Es war ein grimmiger Zwerg mit dunklem Bart und buschigen Augenbrauen. Stumm trottete er hinter ihr her, wenn sie zum Wasser ging. Er hielt ihr das Zauberbuch, aus dem sie ihre Beschwörungen ablas, und sammelte neue Versuchstiere mit dem Kescher ein. In der Nacht beleuchtete er ihr okkultes Treiben mit einem kurzen Stab aus Glas und Metall, in dem ein Glimmerwicht eingesperrt war, den der Schatten im letzten Herbst erbeutet hatte.

Die Hexenmeisterin und ihre beiden Gesellen bestimmten das Leben in der Froschkolonie. Und auch, wenn sich die Frösche mit den Verhältnissen arrangiert hatten, saß ihnen doch immer eine lähmende, hartnäckige Furcht im Nacken und machte sie zu ausgesprochenen Feiglingen. Feigheit war der Garant für ein langes Leben auf der Waldlichtung und galt daher unter den Teichfröschen als Tugend, die von einer Generation an die nächste weitergegeben wurde. »Er sitzt beim kleinsten Geräusch im Schilf«, schwärmten die Froschmädchen über die Froschjungs, auf die sie ein Auge geworfen hatten.

Nur Rani, die Jüngste unter den halbstarken Fröschen, hielt nichts von solchem Gerede. Sie wollte keinen Freund, der ihr bei jedem Tauchgang angstvoll vom Ufer hinterhersah. Sie wollte einen Frosch wie Malli; Malli der Mutige, der verschwunden war, als sie selbst noch das sorglose Kaulquappenleben genossen hatte; Malli, über den die anderen Frösche die Köpfe schüttelten (»Es musste ja so kommen«), den sie bemitleideten, aber auch ein wenig bewunderten, immerhin hatte er seine Schwester vor dem schlimmsten aller Schicksale bewahrt.

Rani hatte noch nie eine Heldentat vollbracht, was den anderen Fröschen Anlass zur Hoffnung gab, dass man ihr die mutigen Flausen noch austreiben konnte. Die Zeit eilte jedoch ganz gewaltig, denn Ranis Furchtlosigkeit konzentrierte sich seit einer Weile auf eine ganz bestimmte Person. Nicht auf die Hexenmeisterin, nicht auf den Schatten (denn ein bisschen wirkten die Warnungen der anderen Frösche auch bei Rani), aber der Zwerg – der Zwerg interessierte sie.

Er war anders als die kühle Hexenmeisterin und der unbarmherzige Schatten. Immerhin hatte er den Fröschen nie etwas Böses getan. Vielleicht war ja auch er nur ein Versuchsobjekt der Hexenmeisterin, durch irgendeinen dunklen Zauber ihrem Willen unterworfen. Rani wollte es herausfinden.

Und so fing sie an, sich dem Zwerg zu nähern. Nicht immer nämlich kam er in Gesellschaft der Hexenmeisterin zum Teich. An manchen Abenden, wenn es aus dem Inneren des Turms bedrohlich blubberte und heimtückisch zischte und die rauchige Stimme der Hexenmeisterin Beschwörungsformeln sang, stahl sich der Zwerg durch die schwere Holztür ins Freie und ging um den Turm herum zum Teich. Dort setzte er sich auf einen flachen Stein am Ufer und schaute melancholisch über das Wasser, als wünsche auch er sich einen magischen Strudel herbei, der ihm zeigen konnte, wonach er sich sehnte.

Auf diese Gelegenheiten wartete Rani. Die gewisperten Warnungen und Befehle der älteren Frösche ignorierend, hopste sie aus dem Schilf ins Wasser und schwamm näher an den Zwerg heran. Ihre gelben Augen schwebten stumm über der Wasseroberfläche und musterten den einsamen Besucher. Auf der anderen Seite des Teichs bildeten die Uferpfeifer eine lange Zuschauerreihe und streckten die Hälse, um nicht zu verpassen, falls das neugierige Froschmädchen doch noch irgendwann gefangen, gefressen oder in etwas Essbares verwandelt werden sollte.

Zuweilen zuckte der Blick des Zwergs für einen Sekundenbruchteil zu Rani, die dann erschrocken untertauchte und mit bebenden Schwimmhäuten zurück ins Schilf kraulte. Aber wenn der Zwerg das nächste Mal allein am Ufer saß, schwamm auch Rani wieder auf den Teich hinaus, und sie kam von Tag zu Tag ein winziges Stückchen näher. Bald fürchtete sie seinen Blickkontakt nicht mehr und blinzelte ihm vorwitzig über das glatte Wasser hinweg zu. Anfangs schien der Zwerg nicht glauben zu wollen, dass einer der Teichfrösche Kontakt zu ihm aufnahm; doch ein paar Abende später hatte er sich daran gewöhnt und bedachte Rani, die mittlerweile nur noch einen Schwimmzug vom Ufer entfernt zu ihm aufschaute, mit einem winzigen Lächeln.

Die Uferpfeifer schnatterten aufgeregt, als Rani eines Tages all ihren Mut zusammennahm und neben dem Zwerg auf den Stein hopste. Die Augen des Zwergs weiteten sich unter den buschigen Brauen und er schielte hoch zum Turmfenster, aus dem heute knisternder, schwefelgelber Rauch strömte.

»Keine Angst, ich passe schon auf mich auf«, sagte Rani, obwohl sie wusste, dass er die Froschsprache nicht verstehen konnte. Der Zwerg antwortete mit tiefer Stimme und auch wenn Rani ihrerseits kein Zwergisch sprach, spürte sie, dass er ihr freundlich gesonnen war.

Die Aufregung war groß, als Rani in dieser Nacht ins Schilf zurückkehrte. Der Zwerg war dem Ruf der Hexenmeisterin gefolgt und wieder hineingegangen.

»Ab sofort ist Schluss damit«, rief die Manduka, die Älteste unter den Finsterteichfröschen. »Wir haben dir lange genug zugesehen, junge Dame.«

Und ihr Mann, der Manduk, fügte mit aufgeblähtem Kehlsack hinzu: »Schilfarrest! Mindestens bis Ende der Woche. Und wenn wir dich noch einmal dabei erwischen, lassen wir dich von den Schilfspinnen am Ufer festbinden.«

»Ihr habt mir gar nichts zu sagen«, wehrte sich Rani. »Wenn ihr wollt, dass ich dableibe, dann kommt und holt mich, ihr Feiglinge.« Und mit diesen Worten tauchte sie zurück ins Wasser und schwamm in die Mitte des Teichs, um zu schmollen.

Angesichts einer solchen Unverfrorenheit waren die beiden Froschältesten einen Augenblick sprachlos. Da kam Tschakku, Ranis Cousin, mit großen Sprüngen vom Fußabtreterdienst zurück und verkündete mit schriller Stimme: »Zauberalarm! Sie kommen! Sie kommen!«