Die Legende vom Blauen Planeten: Phantastische Erzählungen - Gerd Maximovic - E-Book

Die Legende vom Blauen Planeten: Phantastische Erzählungen E-Book

Gerd Maximovic

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Beschreibung

Zeitreisende und verrückte Erfinder sind die Protagonisten dieser skurrilen und amüsanten Phantastischen Erzählungen, denen der geneigte Leser in surreale Welten folgen mag, oder deren Erfindungen sich plötzlich verselbständigen.
Die Auswirkungen einer fehlgegangenen Zeitreise werden ebenso thematisiert wie das Zusammentreffen berühmter literarischer Fantasiegestalten.

Dieser Band enthält folgende phantastische Erzählungen:
› Expedition in die Vergangenheit
› Morks Bräute
› Schmitz, der verrückte Erfinder
› Frankenstein und Co.

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Gerd Maximovic

 

 

Die Legende vom

Blauen Planeten

 

 

 

Phantastische Erzählungen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

Neuausgabe

Copyright © by Author/Bärenklau Exklusiv 

Cover: © by Steve Mayer nach Motiven, 2023

Korrektorat: Bärenklau Exklusiv

 

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang

 

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

 

Alle Rechte vorbehalten

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

Die Legende vom Blauen Planeten 

Expedition in die Vergangenheit 

Morks Bräute 

Schmitz, der verrückte Erfinder 

Frankenstein und Co. 

Weitere Romane und Erzählungen von Gerd Maximovic, einem Meister der klassischen Science-Fiction, sind erhältlich oder befinden sich in Vorbereitung 

 

Das Buch

 

 

Zeitreisende und verrückte Erfinder sind die Protagonisten dieser skurrilen und amüsanten Phantastischen Erzählungen, denen der geneigte Leser in surreale Welten folgen mag, oder deren Erfindungen sich plötzlich verselbständigen.

Die Auswirkungen einer fehlgegangenen Zeitreise werden ebenso thematisiert wie das Zusammentreffen berühmter literarischer Fantasiegestalten. 

 

 

Dieser Band enthält folgende phantastische Erzählungen:

› Expedition in die Vergangenheit

› Morks Bräute

› Schmitz, der verrückte Erfinder

› Frankenstein und Co.

 

 

***

Die Legende vom Blauen Planeten

 

 

Expedition in die Vergangenheit

 

 

Manchmal hast du ganz klare Augenblicke. Dann sind deine Gedanken in der Gegenwart und in der Vergangenheit, und du kannst beide kaum voneinander unterscheiden. Die Bilder drücken sich plastisch in deinem Kopfe ab, denn du hast die Wahrheitsdroge genommen, das Serum, das deinen Kopf mit besonderen Verbindungen ausfüllt, die tief hinunter in den Gehirnstamm reichen, dort, wo du Tier bist und schon Mensch, wo du Gras bist und Feuer und wo sich die Zeiten, aus denen du wie die anderen herkommst, schneiden.

Neugierig warst du wie sonst keiner; du musstest alles wissen, und es gab nichts, was dich von deiner Suche nach der Wahrheit abhalten konnte; auch Elsa nicht. Dubost-Berkeley ist dein Name, und du schaust erschrocken auf die Leiche in deinen Armen. Wie sie starb, hast du kaum gesehen, und du weißt nicht einmal sicher, ob du es warst, der Hand an sie legte, oder ein anderer.

Du stützt dich gegen die Mauer, während die Hunde hinter dir bellen und die Lichter der Suchlaternen schweifen. Männer schreien, denn die Hunde haben deine Spur aufgenommen, und der harte Ton ohne Mitleid gellt um deine Ohren. Raue Stimmen vielleicht, die davon ablenken wollen, dass auch in diesen Männern etwas sein könnte, das uns an unsere Ahnenschaft erinnert.

Dabei lerntest du dort unten, in den vergangenen Zeiten, auch Sanftmut; du hast erfahren, dass die primitiven Horden nur überleben konnten, indem sie zusammenhielten. Aber was sind das für kalte, gläserne Augen, die dich betrachten, als du aus dem Labor taumelst; jenseits der grünen Wasser, in denen sie dich gehütet und bewahrt und konserviert haben – die schönste Leiche seit langem.

Einen der vorschnellen Hunde, die um dich hecheln, wirfst du beiseite, zerbrichst ihm das Rückgrat und denkst, dass ihm das nicht geschehen wäre, hätte er noch Wolfsblut in seinen Adern, und du denkst auch mit Grauen an die Bären, die die Wälder in deiner Erinnerung durchstreiften. Du schlägst, während sich die Epochen in deinem Kopf verwirren, hinter dir die Tür zu, an der zwei, drei Rüden abprallen und sich im Holz verbeißen – dasselbe knirschende Geräusch wie damals, als du dich mit einer Keule wehrtest.

Und du taumelst, da du das, was du nun vor dir siehst, in deinem Kopf nicht so schnell zusammenbringst: Stuhl heißt das Ding vor dem Feuer; der Sessel; die Bücher; ein Bild an der Wand, das dich zeigt, wie du früher warst, mit dem Wissenschaftspreis erster Klasse. dein Gesicht ist weiß in dem Spiegel, an dem du vorbeikommst; verkrampft sind deine Muskeln, dann zerreißt dich die Spannung, und du fällst in den Sessel.

Jetzt beherrscht dich nur noch ein Gedanke, während deine Gedanken in die Tiefe schleifen, die weit zurückliegt. Das Feuer flackert wie damals in den alten Zeiten, und das, was man einen hypnotischen Block nennt, wird sich mit aller Macht über dich stülpen. Ja, es ist möglich, dass wir in unserem Bewusstsein, wenn dieses hell brennt, ganze Epochen zusammenraffen; dass wir wie von einem hohen Berggipfel die Sonne sehen; und dass wir dann wie die Falter, die sich zu hoch hinaufgewagt haben, verbrennen.

WIE LANGE IST ES HER, Dass DIE HUNDE VOR DER TÜRE BELLTEN? IN WELCHER EPOCHE VERSUCHTEN DIE MÄNNER MIT DEN GEWEHREN, DICH ZU FANGEN? WAS WISSEN SIE EIGENTLICH, DIE NUR DEN SCHMALEN AUSSCHNITT DER GEGENWART IN IHREN KÖPFEN TRAGEN? WAS WISSEN SIE, WIE MAN SICH FÜHLT, WENN MAN DIE ZEIT DURCHQUERT HAT? UND WIE ES IST, WENN EINEN DIE ZEIT WIEDER AUSSPUCKT AUS IHREM UNERMESSLICHEN, GEFRÄSSIGEN RACHEN?

UND WO SIND NUN DEINE HALTEPUNKTE? WIE EIN WANDERER BIST DU, DER AUS DEM NICHTS KOMMT, DER EINMAL FÜR AUGENBLICKE INS CHAOS BLICKEN DURFTE UND DEN NUN DIE GEGENWART MIT EISIGEM ATEM ANHAUCHT. VERSUNKEN SIND DIE GERÄUSCHE VOR DER TÜR, DIE DU ZU HÖREN MEINTEST. VERGESSEN IST DAS BELLEN DER HUNDE. SOLCHE NICHTIGKEITEN VERLIERST DU GANZ AUS DEINEN GEDANKEN; DANN HAT DICH DIE ERINNERUNG WIE MIT EINER KNOCHIGEN FAUST UMFANGEN.

 

*

 

Immer wenn Chuckleton in die Nähe des Bassins kommt, hat er das Gefühl, dass ihn etwas in das grüne Wasser, auf dem sich ein leichter Dampf erhebt, ziehen könnte. Dann friert ihn, denn innerlich hat er Angst vor Dubost-Berkeley, den sie wie eine Leiche aus der Vergangenheit geborgen haben. Sie sind erschrocken vor seinem Anblick, den wilden, gewalttätigen Augen, die wie im Wahnsinn brennen, der ganzen harten Struktur seines Gesichtes; den Muskeln, die wie einer fremden Psyche gehorchen. Die letzten Rätsel der Welt hatten sie auflösen wollen, und nun liegt vor ihnen ein Mann, dessen Zähne selbst noch in der Bewusstlosigkeit knirschen.

Kelwin ist zur Tür hereingekommen, lächelt ein wenig, steckt die Hände in den weiten Mantel und hält endlich ein Röntgendiagramm unter die ultraviolette Lampe: »Es ist jede Menge Quintessenz in ihm vorhanden. Wir können es schaffen. Er ist gut beieinander. Hast du seine Frau gesprochen?«

Elsa, nickt Chuckleton zu. »Ja, heute Morgen. Sie ist einverstanden. Will, dass wir intime Details im offiziellen Bericht vermeiden, sollten sich welche ergeben.«

»Das ist selbstverständlich«, sagt Kelwin, »und seine Seitensprünge, falls er welche hatte.«

Aber das Lächeln vergeht ihm, als der Mann im Wasser die Augen öffnet; er verzieht die Lippen; die Zehen zucken; dann spricht er zu sich selber, mit Blasen vor dem Munde.

»Sag uns deinen Namen«, sagt Chuckleton zu Dubost-Berkeley, den sie endlich in die Tragseile, wie man sie auch bei Weltraumflügen verwendet, gebunden haben.

Dubost-Berkeley sieht ganz weiß aus. Das Gesicht ist mit einem olivgrünen Teint überlaufen. Er trägt blaue Ringe unter den Augen. Violett schimmern seine Fingernägel. Auf seinem Kopf sitzt ein Turban, der die Elektroden abschirmt. Eine Träne von der Flüssigkeit, mit der sie ihn aufgeweicht haben, läuft über seine linke Wange.

»Dub …«, sagt er, »Dub … Ich heiße Dub …« Aber das ist jetzt alles, was sie von ihm erfahren, und es scheint, ein Knurren liegt in seiner Kehle.

DANN IST ER SO ERSCHÖPFT, Dass SIE IHN IN EIN SAUERSTOFFZELT LEGEN, WO ER DAS GANZE LICHT AUF SICH ZIEHT, ALS HÄTTE ER DIE SONNE LANGE NICHT GESEHEN.

 

*

 

In der Nacht – nachdem Elsa, die ihren Mann nur aufregt, lange fort ist – überkommt Chuckleton eine Ahnung, als ob etwas nicht stimme. Er sieht auf den Wecker, der in der getäfelten Wand seines Schlafzimmers eingelassen ist und rot leuchtet: vier Uhr morgens; die Maschinen unten in der Tiefe der Station summen lauter. Es muss schon eine Weile her sein, dass die Generatoren auf voller Leitung fahren. Wer hat sich denn da mit Energie vollgeladen?, denkt er.

Er hört ein Kratzen an der Türe; eine Gänsehaut läuft über seinen Rücken; selbst seine Kopfhaut scheint sich zu straffen. Er trinkt einen Schluck Wasser, dann fragt er halblaut, mit verhaltener Panik in der Stimme:

»Ist da jemand?«

»Aber ja doch«, antwortet jemand schleppend mit heiserer Stimme, als bereiteten ihm die wenigen Worte Mühe.

»WER IST DORT?«, FRAGTE CHUCKLETON UND SCHLÄGT DIE PANIK AUS SEINEN GEDANKEN.

»Nur öffnen«, sagt der Mann draußen.

»Was?«

»Die Türe. Nur ein wenig.«

Chuckleton beginnt zu frieren. Schweiß läuft über seinen Körper. Er kann nicht mehr richtig denken.

»Warte!«

Chuckletons Hände flattern. Er torkelt und wäre gefallen, hätte es die Wand nicht gegeben. Wieder hört er das Kratzen, eigentlich ganz leise, aber zugleich fordernd und barbarisch, und er denkt sich, wie jetzt Blut auf der anderen Seite der Tür hinabläuft, und wie die Augen rollen.

Einen Moment überlegt Chuckleton, dass er jetzt Hilfe herbeirufen sollte. Ein kleiner Anruf sollte genügen. Dann denkt er, dass er sich lächerlich machen würde. Er überlegt, dass sie ihn auslachen werden. Ich glaube, ich fange noch an zu spinnen. Da merkt er, dass er den Hörer schon in der Hand hat.

»Ja«, sagt jemand am anderen Ende der Leitung.

Chuckleton schluckt und legt den Hörer still hin, aber mit ihm auch sein Leben, denn da beult sich die Türe nach innen, als würde ein massiver Leib von draußen drücken; die Splitter fliegen, und es weht ein Hauch von Kälte durch die Türe; in ihr ist ein Schatten, der jetzt hereinkommt.

 

*

 

Der Wachmann von Station 7 hat sich gewundert. Er ist vor einer der Vitrinen, die prähistorische Spezimen enthalten, stehen geblieben und betrachtet nachdenklich, aber etwas geistesabwesend, eine riesige Echse, die sich unter gewaltigen Farnen schlängelt, den Rachen offen, und die wirkt, als ob sie einen der Menschen, die sich am Rande des Urwalds aufhalten, verschlingen wolle.

Neben seinem Gesicht spiegelt sich ein anderes in der Scheibe, und es ist ihm, als ob sich sein eigenes Gesicht verlängern würde. Sein Kinn hängt herunter, die Wangen sind schlaff geworden, und aller Glanz weicht aus seinen Augen. Unter seinen Füßen schwankt der Boden. Der Wachmann zittert und kann sich nicht mehr auf den Beinen halten. Er fällt vorwärts und verliert auf dem Weg in die Vitrine das Bewusstsein.

 

*

 

»Die Ergebnisse der prähistorischen Experimente«, sagt Doktor Mendelejew, »sind beachtlich. Wenn es uns gelingt, den Zustand zu halten, in den ein Mensch fällt, den wir Millionen Jahre zurückgeschickt haben, so werden wir bedeutende Erkenntnisse stammesgeschichtlicher Art gewinnen.«

»Aber ergeben sich denn keine bleibenden Schäden, wenn man einen Menschen aus seiner vertrauten Umgebung herausreißt; seine psychischen Muster durcheinanderwürfelt?«, fragt Kathrin, eine Studentin.

»Nicht direkt«, antwortet der Professor. »Es ist nichts weiter als eine Form der Hypnose, verbunden mit einer Droge; ein Programm, das wir jederzeit löschen können. Nehmen Sie Soldaten, die in Gefangenschaft einer Gehirnwäsche unterzogen wurden. Sie hatten wohl Schwierigkeiten, sich in unserer komplizierten Welt wieder zurechtzufinden, aber letztlich schafften es alle.«

»Ich habe da noch eine Frage«, sagt ein Student aus einer hinteren Reihe, »da Sie die Kriegsveteranen erwähnen. Aber ist es nicht so, dass einige solch große Anpassungsschwierigkeiten hatten, dass sie sich in Wäldern herumtrieben, dass ihre Ehen in die Brüche gingen und dass sie Tobsuchtsanfälle bekamen – weil also ihr Gehirn in irgendeiner Weise aus den Fugen geraten sein musste?«

»JA«, SAGT DER PROFESSOR UND RINGT EIN WENIG DIE HÄNDE, »ABER SIE KÖNNEN INSOFERN NICHT AUF UNSERE EXPERIMENTE HINSICHTLICH DER VERGANGENHEIT ABHEBEN; SCHON DARUM NICHT, WEIL UNSERE KANDIDATEN GUT VORBEREITET WERDEN UND SICH ANSCHLIESSEND IN BESTER BETREUUNG BEFINDEN.«

 

*

 

Aber Dubost-Berkeley hat die Frau ergriffen. Er zerrt an ihren Haaren, und Hei!, wie sie schön, wie sie blond ist! Er leckt sich die Finger, spitzt die Lippen und stößt einen Schrei aus, den man im weiten Umkreis (des Labors? des Dschungels?) hören kann. Dann liegen sie im Gras unter den großen roten Blütenkelchen. Er kitzelt sie mit einem Zweig an der Nase und betrachtet sie, die schläft und schön ist; die Collegemappe an ihrer Seite.

Als sie sich regt, seufzt Dubost-Berkeley. Dann hat sie die Augen aufgeschlagen und verzieht das Gesicht in einer ersten Regung; denn sie muss in dem tropischen Dschungel schwitzen. Auch irritiert sie das Lager, auf dem sie sich befindet; dann merkt sie, dass sie nackt ist, und dann sieht sie den großen Mann an, der sich neben ihr regt, und sie denkt zuerst, in was für einen idiotischen Film bin ich da geraten!

ABER ES IST ANDERS, OB WIR UNS EINE SACHE NUR VORSTELLEN, WÄHREND WIR SICHER SIND, DASS WIR DAS NÄCHSTE KÜHLE BIER AUS DEM KÜHLSCHRANK HOLEN KÖNNEN; ODER OB ETWAS IN UNS IST: EINE REALITÄT, DIE MAN IN UNS VERSENKT HAT UND DIE SICH ÜBER ALLES ERHEBT, WAS DRAUßEN SEIN KÖNNTE; EIN ZUSTAND ALSO FAST VON WAHNSINN.

DA HAT SIE GESCHRIEN UND BEDECKT IHRE BLÖßE, ABER DUBOST-BERKELEY, DER EIN GANZER MANN IST, ZEIGT SEINE GROßEN WEIßEN ZÄHNE, UND SEINEN KÖRPER, UND LACHT ÜBER DEN ENTSETZTEN AUSDRUCK IN IHREN AUGEN.

Die Niederschläge ihrer Erkenntnis erfolgen im Abstand von zwei, drei Sekunden; der Dschungel hat nachgeholfen; und die Tiere, die sich in ihm regen; es ist, als ob sie in Gedanken auf einer schiefen Bahn abrutschen würde hinunter von Plattform zu Plattform, bis in den Sumpf und das Grauen und dorthin, wo Dubost-Berkeley auf sie wartet, als Schutz und Anhalt, als das einzige, was jetzt noch die schirmenden Finger über sie breitet, denn wir alle wollen ja, selbst wenn wir in der Vergangenheit stranden sollten, leben.

 

*

 

Du bist lange kein Versuchskaninchen gewesen. Ein Stoß trifft dich in dem schwitzenden Dschungel, der dich fortwirft in den Farn zu den großen, brüllenden Tieren, die mit ihren Hufen stampfen und die Feuer aus ihren Nüstern blasen; zu den Greifvögeln, die trunken am Himmel schwanken und, während ihre Krallen blitzen, den Boden unter sich mit scharfem Blick studieren.

Einer ist heruntergestoßen und zerfetzt deinen Rücken, der aber zuwächst, als ob nichts gewesen wäre, da eine Hand aus dem Nichts ins Labor langt und dir den Rücken auswäscht. Du bist in guten Händen. Irgendwo, in Moos gewickelt, liegst du und schlägst die Hände vor die Augen, um die Geier abzuwehren.

ALS EIN KRISTALLSTEIN HINTER DEN MÄCHTIGEN STAUDEN BLITZT, GLAUBST DU, ES WÄRE EINER DER KOLBEN, IN DENEN MAN DICH VORBEREITET HAT. DU MEINST, DAS BRODELN DER SÄURELÖSUNGEN ZU HÖREN.

---ENDE DER LESEPROBE---