Die Magie der Propheten Elias und Elisa - Harry Eilenstein - E-Book

Die Magie der Propheten Elias und Elisa E-Book

Harry Eilenstein

0,0

Beschreibung

Schon die große Vielfalt an Wundern, die der Prophet Elias und sein Schüler Elisa vollbracht haben, macht eine genauere Betrachtung der Lebensgeschichte und der Taten dieser beiden alttestamentarischen Propheten für jeden Magier und jede Magierin lohnend. Dabei zeigt sich, daß viele dieser Wunder Regeln folgen, die auch ansonsten aus der Magie und von den "Wundertätern" anderer Religionen und Kulturen bekannt sind. Zu diesen Wundern zählen Telepathie, Hellsehen, Visionen, Heilungen, Wiederbeleben von Toten, Regenzauber, Feuer-Beschwörungen, Flüche, Speisenvermehrungen, Verwandlungen, Kraftübertragungen, Kriegsmagie und vieles mehr.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 162

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Kontakt:www.HarryEilenstein.de

[email protected]

Harry Eilenstein bei youtube

Inhaltsverzeichnis

I Elias und sein Schüler Elisa

II Überlieferung und Kommentare

A Vorgeschichte

1. Die Vorgeschichte

B Elias

2. Wetterzauber des Elias

3. Die Einsiedelei des Elias

4. Speisen-Vermehrung

5. Erweckung eines Toten

6. Feuerzauber

7. Regenzauber

8. Eine Vision Gottes

C Elias und Elisa

9. Elias und Elisa

10. Der Kriegsgott Jahwe

11. Der Prophetenjünger

12. Nabots Weinberg

13. Michas Weissagung

14. Joschafat, König von Juda

15. König Ahasja und die Verehrung des Ba'al

16. Feuerzauber

17. Elias' Kraftübertragung an Elisa

D Elisa

18. Elisas Quell-Reinigung

19. Elisas Bären-Fluch

20. Wasser-Magie und Kriegs-Magie

21. Öl-Vermehrung

22. Weissagung

23. Erweckung von den Toten

24. Entgiften

25. Vermehrung von Speisen

26. Heilung

27. Verfluchung

28. Schwimmendes Eisen

29. Telepathie

30. Vision

31. Mit Blindheit schlagen

32. Vision

33. Gerechtigkeit

34. Weissagung

35. Kriege

36. Weissagung und Krönung

37. Rache

38. Tötung der Ba'al-Priester

39. Ausbesserung des Tempels

40. Der Kult der Aschera

41. Der Kult anderer Götter

42. Kriegszauber

43. Der Tod des Elisa

44. Erweckung eines Toten durch den toten Elisa

45. Heilung

E Neues Testament

46. Ankündigung der Wiedergeburt des Elias

47. Johannes ist der wiedergeborene Elias

48. Johannes und Elias

49. Jesus – der wiedergeborene Elias

50. Johannes und Elias

51. Moses, Elias und Jesus

F Islam

52. Elias im Koran

53. Elias im Islam

54. Elisa im Islam

55. Elisa im Islam

III Zusammenfassung

Bücherverzeichnis

I Elias und sein Schüler Elisa

Wenn man in der Bibel nach Wundern bzw. nach „fortgeschrittener Magie“ sucht, findet man sie außer bei Christus vor allem bei dem Propheten Elias und bei seinem Schüler Elisa. Wenn man an Magie interessiert ist, kann daher die genauere Betrachtung des Lebens dieser beiden jüdischen Propheten interessant sein.

Elias lebte von ca. 900-850 v.Chr. Sein Schüler hat von ungefähr 875-825 v.Chr. gelebt. Die genaueren Geburts- und Sterbedaten sowie das Alter, daß diese beiden Propheten erreicht haben, ist unbekannt. Es ist lediglich bekannt, daß Elias vor allem von 875-850v.Chr. aktiv gewesen ist und sei Schüler Elisa in darauf folgenden ca. 25 Jahren, d.h. von 850-825 v.Chr.

Zu dieser Zeit hat vermutlich Homer die „Illias“ und die „Odyssee“ verfaßt. In dieser Zeit gab es in Ägypten kein einheitliches Reich mit einem einzigen Pharao als König, sondern mehrere kleinere Königreiche.

Elias und Elisa stehen als Propheten in der Nachfolge des Moses, der um ca. 1200 v.Chr. in Ägypten den Monotheismus des Pharaos Echnaton kennengelernt hat, der von 1353-1336 v.Chr. regiert hat.

Der Name „Elias“ ist die lateinische Form des hebräischen „Elijahu“, was „Mein Gott ist El“ bedeutet. „El“ ist zu dieser Zeit noch gleichbedeutend mit „Jahwe“ (Yod-He-Vau-He“) gewesen.

Der Name „Elisa“ lautet auf hebräisch „Elisha“ und bedeutet „El hilft“.

Elias erscheint im Mischna, im Talmud, Alten Testament, im Neuen Testament, im Koran, im Bahai und im Buch Mormon.

Elias ist u.a. auch eines der Vorbilder des Gandalf im „The Hobbit“ und im „Lord of the Rings“. Gandalf wiederum ist das Vorbild für die meisten Magier in der heutigen Fantasy-Literatur und hat das kollektive Bild eines Magiers geprägt.

II Überlieferung und Kommentare

Die Überlieferung über Elias und seinen Schüler Elisa findet sich in den beiden Königs-Bücher, also in den Chroniken der israelischen Könige.

1. Die Vorgeschichte

(1. Buch Könige, Kapitel 16, 1-34)

In diesem Kapitel ist noch nicht die Rede von Elias und seinem Schüler Elisa. Dieses Kapitel ist hier nur eingefügt, um die Situation, in der Elias auftritt, zu veranschaulichen.

In Israel wurde damals kaum noch Jahwe (der Gott des Moses), sondern vor allem Ba'al verehrt. Der Name Ba'al bedeutet „Sonne, Herr, König, Sonnengott, Königsgott“. Dieser Name ist sehr alt und reicht bis mindestens 7000 v.Chr. zurück, da er sich auch bei den Kelten und den Germanen als Name des Sonnengott-Göttervaters findet: Bel, Beli, Belenus, Baldur.

Aus „Ba'al“ wurde „Ba'al Zebul“ für „Erhabener Herr“, das aus Spott durch die Israeliten zu „Ba'al az-Zubab“ für „Herr der Fliegen“ umgewandelt worden ist, woraus dann schließlich der Teufels-Name „Beelzebub“ entstanden ist.

Es kam aber das Wort des HERRN zu Jehu, dem Sohn Hananis, gegen Bascha: „Weil ich Dich aus dem Staub erhoben habe und zum Fürsten gemacht über mein Volk Israel und Du doch wandelst in dem Wege Jerobeams und mein Volk Israel sündigen machst, daß sie mich erzürnen durch ihre Sünde, siehe, so will ich wegfegen Bascha und sein Haus und will Dein Haus machen wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats: Wer vom Hause Baschas ist, stirbt in der Stadt, den sollen die Hunde fressen; und wer von ihm stirbt auf dem Felde, den sollen die Vögel des Himmels fressen.“

Die hier genannte Sünde ist vor allem das Verehren des Gottes Ba'al.

Was aber mehr von Bascha zu sagen ist und was er getan hat und seine tapferen Taten, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Israel. Und Bascha legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben zu Tirza. Und sein Sohn Ela wurde König an seiner statt.

„El“ war damals in ganz Mesopotamien eine Bezeichnung für „Gott“. Von ihr leitet sich u.a. auch das arabische „Allah“ ab. In der Kabbala ist „El“ der Name der Jupiter-Sphäre Chesed.

Auch war das Wort des HERRN durch den Propheten Jehu, den Sohn Hananis, über Bascha gekommen und über sein Haus wegen all des Unrechts, das er vor dem HERRN tat, ihn zu erzürnen durch die Werke seiner Hände, daß es ihm ergehen sollte wie dem Hause Jerobeam, und weil er dieses ausgetilgt hatte.

Über den Propheten Jehu ist kaum etwas bekannt. Er war vermutlich auch der Geschichtsschreiber des Königs Bascha.

Man kann davon ausgehen, daß er Elias gekannt haben wird – da die Propheten damals in größeren Gruppen bei einem fortgeschrittenen Lehrer lernten. Ob Jehu möglicherweise gemeinsam mit Elias gelernt hat oder ob Jehu vielleicht sogar der Lehrer des Elias gewesen ist, ist unbekannt. Vermutlich ist Bascha deutlich älter als Elias gewesen.

Im sechsundzwanzigsten Jahr Asas, des Königs von Juda, wurde Ela, der Sohn Baschas, König über Israel und regierte zu Tirza zwei Jahre. Aber sein Knecht Simri, der Oberste über die Hälfte der Kriegswagen, machte eine Verschwörung gegen ihn. Er aber war in Tirza, trank und wurde trunken im Hause Arzas, des Hofmeisters in Tirza. Und Simri kam hinein und schlug ihn tot im siebenundzwanzigsten Jahr Asas, des Königs von Juda, und wurde König an seiner statt. Und als er König war und auf seinem Thron saß, erschlug er das ganze Haus Bascha und ließ nichts übrig, was an die Wand pißte, dazu seine Verwandten und seine Freunde. So vertilgte Simri das ganze Haus Bascha nach dem Wort des HERRN, das er über Bascha geredet hatte durch den Propheten Jehu, um all der Sünden willen Baschas und seines Sohnes Ela, die sie taten und durch die sie Israel sündigen machten, den HERRN, den Gott Israels, zu erzürnen durch ihre Abgötterei.

Was aber mehr von Ela zu sagen ist und alles, was er getan hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Israel.

„Der an die Wand pißt“, ist im Alten Testament eine gängige Umschreibung für „Mann“ gewesen.

Die „Abgötterei“ bezieht sich auf den damals sehr beliebten Ba'al-Kult.

Im siebenundzwanzigsten Jahr Asas, des Königs von Juda, wurde Simri König und regierte sieben Tage zu Tirza. Und das Volk lag vor Gibbeton, das den Philistern gehörte. Als aber das Volk im Lager sagen hörte, daß Simri eine Verschwörung gemacht und auch den König erschlagen hätte, da machte ganz Israel am selben Tag im Lager Omri, den Feldhauptmann, zum König über Israel. Und Omri zog herauf und ganz Israel mit ihm von Gibbeton, und sie belagerten Tirza. Als aber Simri sah, daß die Stadt eingenommen werden würde, ging er in den Burgturm im Hause des Königs und verbrannte sich mit dem Hause des Königs und starb um seiner Sünden willen, die er getan hatte, daß er tat, was dem HERRN mißfiel, und wandelte in dem Wege Jerobeams und in seiner Sünde, die er tat, daß er Israel sündigen machte.

Was aber mehr von Simri zu sagen ist und wie er eine Verschwörung machte, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Israel.

Damals teilte sich das Volk Israel in zwei Teile. Eine Hälfte hing Tibni an, dem Sohn Ginats, und machte ihn zum König, die andere Hälfte aber hing Omri an. Aber das Volk, das Omri anhing, wurde stärker als das Volk, das Tibni anhing, dem Sohn Ginats. Und Tibni starb; da wurde Omri König.

Im einunddreißigsten Jahr Asas, des Königs von Juda, wurde Omri König über Israel und regierte zwölf Jahre und davon zu Tirza sechs Jahre. Er kaufte den Berg Samaria von Schemer für zwei Zentner Silber und baute auf dem Berg eine Stadt und nannte sie Samaria nach dem Namen Schemers, dem der Berg gehört hatte. Und Omri tat, was dem HERRN mißfiel, und trieb es ärger als alle, die vor ihm gewesen waren, und wandelte in allen Wegen Jerobeams, des Sohnes Nebats, und in seiner Sünde, durch die dieser Israel sündigen machte, daß sie den HERRN, den Gott Israels, erzürnten durch ihre Abgötterei.

Hier geht es wieder um den Kult des Ba'al.

Was aber mehr von Omri zu sagen ist und alles, was er getan hat, und seine tapferen Taten, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Israel. Und Omri legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben zu Samaria. Und sein Sohn Ahab wurde König an seiner statt.

Im achtunddreißigsten Jahr Asas, des Königs von Juda, wurde Ahab, der Sohn Omris, König über Israel und regierte über Israel zu Samaria zweiundzwanzig Jahre und tat, was dem HERRN mißfiel, mehr als alle, die vor ihm gewesen waren. Es war noch das Geringste, daß er wandelte in der Sünde Jerobeams, des Sohnes Nebats; er nahm Isebel, die Tochter EtBa'als, des Königs der Sidonier, zur Frau und ging hin und diente Ba'al und betete ihn an und richtete Ba'al einen Altar auf im Tempel Ba'als, den er ihm zu Samaria baute. Und Ahab machte eine Aschera, sodaß Ahab mehr tat, den HERRN, den Gott Israels, zu erzürnen, als alle Könige von Israel, die vor ihm gewesen waren.

Zur selben Zeit baute Hiël von Bethel Jericho wieder auf. Es kostete ihn seinen erstgeborenen Sohn Abiram, als er den Grund legte, und seinen jüngsten Sohn Segub, als er die Tore einsetzte, nach dem Wort des HERRN, das er geredet hatte durch Josua, den Sohn Nuns.

2. Wetterzauber des Elias

(1. Buch Könige, Kapitel 17, 1)

Und es sprach Elia, der Thisbiter, aus den Bürgern Gileads, zu Ahab: „So wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, vor dem ich stehe, es soll diese Jahre weder Tau noch Regen kommen, ich sage es denn.“

Ein „Thisbiter“ ist ein Mann, der selber kein Land besitzt.

Elias tritt ziemlich unvermittelt und ohne jegliche Vorgeschichte auf. Es ist jedoch deutlich, daß Elias zu diesem Zeitpunkt bereits ein gut bekannter Prophet und auch ein berühmter Magier gewesen sein muß, denn sonst hätte seine Drohung mit einer jahrelang anhaltenden Dürreperiode wohl kaum Eindruck gemacht.

Sein Fluch gegen Israel bezieht sich sicherlich gegen den Kult des Ba'al, gegen den Elias als Prophet des Jahwe vorgehen will.

Leider wird hier auch nichts darüber gesagt, wie Elias zu einem Propheten-Magier geworden ist und wer sein Lehrer gewesen ist. Sein „Adi-Guru“, wie man dies in Indien nennen würde, also der Begründer seiner Übertragungs-Linie, ist auf jeden Fall Moses. Auf Moses folgte dann dessen Schüler Joshua – die weitere Reihe von Lehrern und Schülern bis zu Elias ist nicht bekannt. Moses selber hat sehr wahrscheinlich bei den ägyptischen Priester-Magiern gelernt.

Wetterzauber sind in der Magie weithin bekannt und finden sich bei vielen Völkern. In der Regel findet man in der Überlieferung jedoch Regenzauber – die Verhinderung von Regen ist deutlich seltener.

3. Die Einsiedelei des Elias

(1. Buch Könige, Kapitel 17, 2-7)

Da kam das Wort des HERRN zu ihm: „Geh weg von hier und wende Dich nach Osten und verbirg Dich am Bach Krit, der zum Jordan fließt. Und Du sollst aus dem Bach trinken, und ich habe den Raben geboten, daß sie Dich dort versorgen sollen.“

Er aber ging hin und tat nach dem Wort des HERRN und setzte sich nieder am Bach Krit, der zum Jordan fließt. Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch des Morgens und des Abends, und er trank aus dem Bach.

Diese Szene der Einsamkeit sieht eigentlich nach einer Meditation in völliger Abgeschiedenheit aus, wie sie von den indischen Yogis, den tibetischen Lamas, von der Visionssuche der Indianer, von Christi 40 Tagen in der Wüste, von einigen christlichen Mönchen, aus der Abramelin-Magie usw. gut bekannt sind. Die Dauer dieser Art von Rückzug („Retreat“) schwankt zwischen drei Tagen und mehreren Jahren.

Da Elias jedoch bereits ein fähiger Prophet und Magier ist, kann es sich hier nicht um seine ursprüngliche Einweihung gehandelt haben, sondern nur um eine „Auffrischung“ oder eben nur um eine Flucht vor den Israeliten, die über den Dürre-Fluch des Elias sehr erbost gewesen sein werden.

Es wäre natürlich auch denkbar, daß im Zuge der Überlieferung diese Szene an die falsche Stelle in der Biographie des Elias geraten ist – aber das ist ein bloße Vermutung.

Die Raben des Jahwe erinnern sehr an die Raben des Odin, an die Krähen in den keltischen Geschichten und an die Raben und Krähen in den Geschichten der Indianer. Auch wenn diese Raben und Krähen generell Seelenvögel sind, ist hier jedoch kein Hinweis darauf zu sehen, daß Elias diese Raben so aufgefaßt hat.

Allerdings könnte es durchaus sein, daß zu der Zeit des Elias die Vögel generell noch wie die Engel (Ahnen mit Seelenvögel-Flügeln) als die „Ahnengeister“ oder bereits allgemeiner als die „Wesen bei Gott“ aufgefaßt worden sind.

4. Speisen-Vermehrung

(1. Buch Könige, Kapitel 17, 8-15)

Und es geschah nach einiger Zeit, daß der Bach vertrocknete; denn es war kein Regen im Lande. Da kam das Wort des HERRN zu ihm: „Mach Dich auf und geh nach Sarepta, das zu Sidon gehört, und bleibe dort; denn ich habe dort einer Witwe geboten, daß sie Dich versorge.“

Und er machte sich auf und ging nach Sarepta. Und als er an das Tor der Stadt kam, siehe, da war eine Witwe, die las Holz auf.

Und er rief ihr zu und sprach: „Hole mir ein wenig Wasser im Gefäß, daß ich trinke!“

Und als sie hinging zu holen, rief er ihr nach und sprach: „Bringe mir auch einen Bissen Brot mit!“

Sie sprach: „So wahr der HERR, Dein Gott, lebt: Ich habe nichts Gebackenes, nur eine Handvoll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug. Und siehe, ich habe ein Scheit Holz oder zwei aufgelesen und gehe heim und will’s mir und meinem Sohn zubereiten, daß wir essen – und sterben.“

Elia sprach zu ihr: „Fürchte Dich nicht! Gehe hin und mach's, wie Du gesagt hast. Doch mache mir am ersten ein kleines Gebackenes davon und bringe mir's heraus; Dir aber und Deinem Sohn sollst Du darnach auch machen.“

Sie ging hin und machte, wie Elia gesagt hatte. Und er aß und sie auch und ihr Haus eine Zeitlang.

Das Mehl im Kad ward nicht verzehrt, und dem Ölkrug mangelte nichts nach dem Wort des HERRN, daß er geredet hatte durch Elia.

Als Prophet ist Elias imstande, Worte von Gott zu hören. Dies kann man sich wahrscheinlich wie eine spontane Traumreise vorstellen. Elias läßt sich generell von der Stimme Gottes leiten.

Die „Speisen-Vermehrung“ (Mehl und Öl) ist am besten von Christi „Speisung der 5000“ bekannt. Die Magie der Speisen-Vermehrung scheint eine jüdisch-christliche Spezialität zu sein, die ansonsten seltsamerweise nicht bekannt zu sein scheint.

5. Erweckung eines Toten

(1. Buch Könige, Kapitel 17, 16-41)

Und nach diesen Geschichten ward des Weibes, seiner Hauswirtin, Sohn krank, und seine Krankheit war sehr hart, daß kein Odem mehr in ihm blieb.

Und sie sprach zu Elia: „Was habe ich mit Dir zu schaffen, Du Mann Gottes? Bist Du zu mir hereingekommen, daß meiner Missetat gedacht und mein Sohn getötet würde?“

Er sprach zu ihr: „Gib mir her Deinen Sohn!“

Und er nahm ihn von ihrem Schoß und ging hinauf auf den Söller, da er wohnte, und legte ihn auf sein Bett und rief den HERRN an und sprach: „HERR, mein Gott, hast Du auch der Witwe, bei der ich ein Gast bin, so übel getan, daß Du ihren Sohn tötetest?“

Und er maß sich über dem Kinde dreimal und rief den HERRN an und sprach: „HERR, mein Gott, laß die Seele dieses Kindes wieder zu ihm kommen!“

„Er maß sich über dem Kinde“ bedeutet, daß er sich auf das Kind legte – Leib auf Leib, Kopf auf Kopf, Arme auf Arme und Beine auf Beine. Das sieht wie eine Lebenskraft-Übertragung aus, wobei diese Lebenskraft vermutlich von Jahwe kommt und durch Elias hindurch in den toten Sohn fließt.

Ich kenne einen Arzt, der während einer schweren Krankheit, an der er später auch gestorben ist, seine Frau gebeten hat, sich genau so auf ihn zu legen, um wieder etwas kräftiger zu werden.

Und der HERR erhörte die Stimme Elia's; und die Seele des Kindes kam wieder zu ihm, und es ward lebendig.

Und Elia nahm das Kind und brachte es hinab vom Söller ins Haus und gab's seiner Mutter und sprach: „Siehe da, Dein Sohn lebt!“

Und das Weib sprach zu Elia: „Nun erkenne ich, daß Du ein Mann Gottes bist, und des HERRN Wort in Deinem Munde ist Wahrheit.“

Das Zurückholen eines Toten zu den Lebenden ist eine der größten Formen der Magie – oder christlich gesagt, eines der größten Wunder. Doch diese Form der Magie ist auch aus anderen Religionen und Mythologien bekannt.

Bei den Berichten von den Germanen, Kelten, Griechen und Hethitern kann man oft nicht klar erkennen, ob es sich bei der Rückkehr von den Toten um Kult-Szenen, mythologische Motive oder um reale Erweckungen von Toten handelt.

Dasselbe gilt auch für die Toten-Erweckungen in den „Magie-Märchen“ der Ägypter – wobei diese Geschichten nicht von den Ägyptern selber, sondern eben von den Ägyptologen wegen der Magie-Motive in ihnen als „Märchen“ bezeichnet worden sind. Wenn es Elias und Elisa und später auch Christus möglich war, Tote ins Leben zurückzuholen, dann sollte man diese Möglichkeit auch bei den Ägyptern nicht ganz ausschließen, da die jüdische Religion und Magie ihre Wurzeln schließlich in der Religion und Magie der Ägypter hat.

Ein direkter Vergleich zwischen ägyptischer und jüdischer Magie findet sich im 2. Buch Mose, Kapitel 7, Verse 10, 11, 20, 22, 23):

Sie gingen zum Pharao, und Aaron warf seinen Stab vor ihm und den Hofbeamten auf den Boden. Der Stab verwandelte sich in eine Schlange. Da ließ der Pharao seine weisen Männer und Zauberer rufen. Mit Hilfe ihrer Magie vollbrachten sie genau dasselbe. […] Vor den Augen des Pharaos und seiner Hofbeamten erhob Aaron seine Hand mit dem Stab und schlug in den Nil. Da wurde das Wasser zu Blut. […] Doch die ägyptischen Zauberer konnten mit ihrer Magie dasselbe bewirken, und so blieb der Pharao starrsinnig. […] Er drehte sich um und ging in den Palast zurück, ohne die Warnung ernst zu nehmen.