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Die Methoden laden Kinder ein, 37 biblischen Geschichten aus dem Alten Testament vom Buch Richter bis zum Propheten Jona zu begegnen (Inhalt wahrnehmen), sich mit ihnen auseinanderzusetzen (Bedeutung erschließen) und sie in ihr Leben zu übertragen (im Alltag umsetzen). Der Bibeltext ist ergänzt durch eine kurze Einführung mit Begriffserklärungen abgedruckt. Für jede Geschichte gibt es einen Methodendreiklang aus den Bereichen "begegnen", "auseinandersetzen" und "übertragen". Die Methoden greifen dabei Inhalt und Thematik der jeweiligen Geschichte auf. Die Methodenbibel schafft Zugänge, damit Kinder von 6 bis 12 Jahren biblische Geschichten selbstständig, ganzheitlich und gemeinsam mit anderen entdecken. Sie ist eine Methodensammlung für alle, die in Kindergottesdienst, Jungschar und Religionsunterricht, auf Freizeiten und in der Familie Bibeltexte entdecken, gestalten, erforschen, erspielen, inszenieren, austauschen, dokumentieren, präsentieren und reflektieren wollen. Auf der Website https://www.diemethodenbibel.net stehen nicht nur zahlreiche Downloads zu den Methoden zur Verfügung, sondern auch verschiedene Übersichten zu den Methoden und Geschichten der vier Bände. Mit ihrer Hilfe kann auf einfache Weise nach passenden Inhalten gesucht und gefiltert werden. Eine praktische digitale Ergänzung zu Buch und E-Book!
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Seitenzahl: 267
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In unseren Veröffentlichungen bemühen wir uns, die Inhalte so zu formulieren, dass sie Frauen und Männern gerecht werden, dass sich beide Geschlechter angesprochen fühlen, wo beide gemeint sind, oder dass ein Geschlecht spezifisch genannt wird. Nicht immer gelingt dies auf eine Weise, dass der Text gut lesbar und leicht verständlich bleibt. In diesen Fällen geben wir der Lesbarkeit und Verständlichkeit des Textes den Vorrang. Dies ist ausdrücklich keine Benachteiligung von Frauen oder Männern.
Die im Titel enthaltenen Bibeltexte sind zitiert aus Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
Dieser Titel ist in Zusammenarbeit mit dem Bibellesebund Schweiz, www.bibellesebund.ch, und der Deutschen Bibelgesellschaft, www.die-bibel.de, entstanden.
© 1. Auflage 2021 buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart 2021
All rights reserved.
buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart www.ejw-buch.deISBN Buch 978-3-86687-298-1 ISBN E-Book 978-3-86687-299-8
Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart www.die-bibel.deISBN Buch 978-3-438-04096-1 ISBN E-Book 978-3-438-07266-5
Lektorat: buch+musik – Marlen Bleiholder, Stuttgart Umschlaggestaltung: buch+musik – Daniela Buess, Stuttgart Satzprogrammierung: X1-Publishing, Stuttgart Satz Downloads: buch+musik – Daniela Buess, Stuttgart Bildrechte Umschlag und Deckblätter: iStock, francecoch und Daniela Buess, Stuttgart Bildrechte Fotos: Sara Schmidt, Steffisburg Bildrechte Illustrationen: Bianca Stegmaier, Ditzingen Bildrechte Fotos von Autorin und Illustratorin: bei Autorin/Illustratorin
Titel
Impressum
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Ein Gedanke vorweg
Einführung
Geschichten
Richter 6,11-24: Gott beruft Gideon zum Retter Israels
Richter 7,1-22: Gott kämpft auf der Seite Gideons
Rut 1,1-19: Rut lässt ihre Schwiegermutter nicht im Stich
Rut 2,1-23: Rut findet einen Beschützer
Rut 3,1-18: Rut wagt eine Bitte
Rut 4,1-17: Durch Rut erlebt ihre Schwiegermutter neues Glück
1. Samuel 1,1-20: Gott hört Hannas Gebet
1. Samuel 3,1 – 4,1a: Gott spricht zum ersten Mal mit Samuel
1. Samuel 9,1 – 10,1: Der junge Saul sucht entlaufene Eselinnen
1. Samuel 13,1-14: Saul handelt voreilig
1. Samuel 16,1-13: Gott sucht sich den Jüngsten aus
1. Samuel 17,41-51: David besiegt Goliat
1. Samuel 17,55 – 18,5: David gewinnt einen Freund
1. Samuel 20,24-42: David muss vor Saul fliehen
2. Samuel 5,1-12: David wird König über Israel
2. Samuel 11,1-27: Davids Ehebruch mit Batseba
2. Samuel 12,1-15: David muss sich selbst das Urteil sprechen
1. Könige 3,2-15: Salomo darf sich etwas wünschen
1. Könige 6,1-13: Salomo baut Gott einen Tempel
1. Könige 17,1-16: Gott sorgt für seinen Boten Elija
1. Könige 18,16-39: Elija ruft das Volk auf den Berg Karmel
1. Könige 19,1-18: Elija will aufgeben
Psalm 23,1-6: Der Herr ist mein Hirt
Psalm 139,1-18: Mein Schöpfer kennt mich durch und durch
Psalm 150,1-6: Preist alle den Herrn!
Jesaja 6,1-13: Jesaja berichtet über seine Berufung zum Propheten
Jesaja 9,1-6: Hoffnung für die Verzweifelten
Jeremia 32,1-15: Jeremias Ackerkauf als ermutigendes Zeichen
Daniel 1,1-21: Daniel und seine Freunde am babylonischen Hof
Daniel 3,1-30: Daniels Freunde verraten ihren Glauben nicht
Daniel 5,1 – 6,1: Die rätselhafte Schrift an der Wand
Daniel 6,11-29: Gott schützt Daniel in der Löwengrube
Amos 5,6-15: Gibt es noch Rettung für Israel?
Jona 1,1-16: Der Prophet flieht vor seinem Auftrag
Jona 2,1-11: Ein Gebet in höchster Not
Jona 3,1-10: Die erfolgreiche Bußpredigt
Jona 4,1-11: Gottes Menschenliebe geht Jona zu weit
Anhang
Methoden „begegnen“
Methoden „auseinandersetzen“
Methoden „übertragen“
Übersicht über die Methoden
Autorin und Illustratorin
Die Methodenbibel möchte Kindern eigene Zugänge zu den biblischen Geschichten ermöglichen. Im nunmehr dritten Band widme ich mich zentralen Geschichten vom Ende der vorstaatlichen Zeit bis zur Rückkehr aus dem babylonischen Exil. Daneben stehen Bibeltexte aus dem Psalter und den Prophetenbüchern. Die vorgestellten Methoden, Techniken und Tools sind dabei nicht an die Texte gebunden, sondern grundsätzlicher Art und austauschbar. So bietet das Buch als Methodensammlung eine praktische Hilfe, um Lernwege ganzheitlich, entdeckend und kommunikativ zu gestalten.
Bei der Auswahl der Methoden war mir wichtig, Bibel und Glauben ins Gespräch zu bringen – aus der Überzeugung heraus, dass Glaube wesentlich ein Beziehungsgeschehen ist. Beziehung lebt von der Sprache und dem Verständnis untereinander. Und so hat auch die religiöse Vermittlung den Sinn, nach Gott zu fragen, ihn zu suchen und mit anderen über die eigenen Gotteserfahrungen sprechen zu können. Eine Vielzahl der Methoden lädt die Kinder darum ein, ihre ganz eigene Sprache zu finden, wenn sie der Geschichte begegnen, sie mit anderen deuten oder mit den eigenen Erfahrungen verbinden. Und das ohne den Druck, sich zu Wort melden oder gar eine „richtige“ Antwort geben zu müssen.
Die Methodenbibel ist die Frucht langjähriger Erfahrung und des Unterwegs-Seins mit ganz unterschiedlichen Personen. Auch in diesem Band wurde ich von Marlen Bleiholder, Claudia Siebert und Michael Jahnke begleitet und unterstützt. Die fröhlichen Illustrationen von Bianca Stegmaier werten das Buch und die Durchführung der Methoden zusätzlich auf. Ihnen danke ich für die gelungene Anleitung, hilfreiche Korrektur, wertvollen Impulse, kreative Umsetzung und angenehme Zusammenarbeit.
So eine Buchreihe wäre nicht denkbar ohne Vordenkerinnen und Vordenker wie Gerhard Büttner, Friedrich Schweitzer, Petra Freudenberger-Lötz, Anton Bucher, Hans Mendl, Rudolf Englert, Mirjam Zimmermann und viele mehr. Ihre religionspädagogischen Ansätze, Werke und Studien haben mich beim Zusammenstellen und Entwickeln der Methoden inspiriert und geleitet.
Nun lade ich Sie ein, das Buch aufzuschlagen und darin zu blättern. Ich wünsche viel Freude beim Entdecken, Experimentieren und Erschließen der vielfältigen Methoden.
Sara Schmidt
Es kann ein ziemlicher Spagat sein, sowohl dem Anspruch, Kindern biblische Erzählungen zu vermitteln, als auch deren Recht auf selbstständige Erschließung der Texte gerecht zu werden. Dabei soll die Methodenbibel als Hilfestellung und Inspirationsquelle dienen. Sie stellt eine Auswahl an biblischen Geschichten vor und zeigt eine mögliche Umsetzung auf, nicht im Sinne einer religiösen Verkündigung, sondern mit dem Ziel einer vertieften Auseinandersetzung mit den Texten.
Bei der Auswahl der Methoden stehen die Kinder in der Mitte des Geschehens. Sie sollen angeleitet werden, die Geschichten möglichst eigenständig zu entdecken und zu erforschen. Zugleich werden damit die Erwachsenen herausgefordert, Beziehungs- und Bildungsräume zu eröffnen, die den Bedürfnissen von Kindern entsprechen und ausreichend Inhalte bieten, mit denen die Kinder sich auseinandersetzen können. So kann das, was sie entdecken, bedeutsam für sie werden.
Aus religionspädagogischer Sicht ist es überaus wichtig, Kinder als eigenständige Persönlichkeiten wahrzunehmen und ihnen die Fähigkeit zuzusprechen, ihre persönlichen Erfahrungen und Reflexionen in einen Deutungsprozess einzutragen: Sie stellen (abhängig von Alter und Entwicklungsstand) existenzielle Fragen, sind in der Lage, biblische Geschichten zu erschließen und Texte im übertragenen Sinn zu verstehen. Sie verknüpfen, stellen einen Bezug zum Alltag her oder ziehen eine „Lehre“ aus einem biblischen Text. Die Methodenbibel soll das theologische Denken der Kinder anregen. Sie soll Kinder dabei unterstützen, hinsichtlich des christlichen Glaubens sprachfähig zu werden, ihn in seinen Praxisformen zu erleben und die Relevanz der Texte für das eigene Leben zu begreifen.
Wer mit diesem Buch arbeitet, wird sich deshalb möglicherweise in eher ungewohnten Rollen wiederfinden: als Begleiter, Beobachter, Moderator, Reiseleiter und Arrangeur.
Ein Rezept, wie mit der Methodenbibel gearbeitet werden kann, gibt es nicht. Manche werden sich einzelne Methoden heraussuchen und in ihre Arbeitsweise integrieren, andere werden Methoden genauso ausprobieren wollen, wie sie beschrieben sind, wieder andere werden die Methoden kreativ weiterdenken und etwas ganz Eigenes daraus machen. Alle diese Ansätze haben ihre Berechtigung. Die Methodenbibel soll keine strikte Anweisung für die „richtige“ Vermittlung biblischer Geschichten an Kinder sein, sondern vielmehr als Inspiration und Ideensammlung dienen.
Auswahl der Bibeltexte
Bei der Auswahl der Geschichten wurden Bibeltexte ausgewählt, die in der bibeldidaktischen Arbeit verwendet werden und in verschiedenen Plänen aufgeführt sind. Die 37 Geschichten dieses Bandes enthalten Bibeltexte aus dem Alten Testament, ab dem Buch Richter bis einschließlich Jona. Das Buch führt sie chronologisch auf.
Einsatzmöglichkeiten der Methoden
Die Methodenbibel bietet eine Zusammenstellung neuer und bereits bewährter Methoden. Darüber hinaus gibt sie konkrete Anregungen zur Umsetzung in Weiterbildung und Praxis für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der christlichen Arbeit mit Kindern, wie auch für Lehrkräfte im Fachbereich Religion. Gleichzeitig richtet sich das Buch selbstverständlich an alle, die Kindern die Möglichkeit eröffnen wollen, biblische Geschichten zu erleben und sich mit ihnen zu beschäftigen – also auch an Eltern und Großeltern, Tanten und Onkel, Patinnen und Paten, Freundinnen und Freunde.
Das Buch ist vorrangig für die Altersgruppe 6 – 12 Jahre konzipiert, die meisten Methoden lassen sich aber problemlos für jüngere oder ältere Kinder und Jugendliche anpassen.
Art der Methoden
Das Buch bietet 111 Methoden, die Kinder befähigen, Geschichten und Texte der Bibel möglichst selbstständig und gemeinsam mit anderen zu entdecken.
Die Methoden laden dazu ein,
dem Text zu
begegnen
: seinen Inhalt wahrzunehmen und zu erfassen.
sich mit dem Text
auseinanderzusetzen
: seine Bedeutung zu erschließen und zu erarbeiten.
den Text zu
übertragen
: ihn ins Leben zu übersetzen und im Alltag umzusetzen.
Zu jeder der 37 Geschichten dieses Bandes wird jeweils eine Methode aus den Bereichen „begegnen“, „auseinandersetzen“ und „übertragen“ vorgeschlagen. Die Methoden knüpfen an den Inhalt und die Thematik der jeweiligen biblischen Geschichte an und bereiten sie so auf, dass die Kinder den Inhalt des biblischen Textes verstehen und ihn für sich anwenden lernen.
Der Dreiklang der Methoden dient der Unterteilung, er sortiert die Methoden und skizziert einen möglichen Weg von der Begegnung mit dem Text hin zu seiner Übertragung in die eigene Lebenswelt. So kann eine Geschichte anhand der gewählten Methoden fertig ausgearbeitet und in dieser Form ausprobiert werden. Eigentlich liegt es jedoch nicht in der Absicht des Buches, Entwürfe zu präsentieren, die genau in der vorgegebenen Form umgesetzt werden sollen.
Vielmehr braucht es bei vielen Methoden eine gewisse Routine im Umgang mit der Methode selbst, damit die Kinder sich tatsächlich auf die Geschichte und ihren Inhalt konzentrieren können. Deshalb kann eine Kombination zwischen neuen Methoden und solchen, die den Kindern schon vertraut sind, hilfreich sein. Auch der häufigere Einsatz einer Methode bei verschiedenen Geschichten erleichtert den Umgang.
Beispiel: Bei einem ersten Bibellese-Einsatz mit dem „POZEK-Teller“ wird die eigentliche Auseinandersetzung mit dem Text wahrscheinlich noch gering ausfallen. Die Kinder müssen zuerst die fünf verschiedenen Bilder und deren Bedeutung kennenlernen, bevor sie in einem späteren Schritt diese Bilder als Entdeckungswerkzeuge und Deutungshilfen selbstständig einsetzen können.
Viele Methoden lassen sich innerhalb des Methoden-Dreiklangs recht eindeutig zuordnen und man kann davon ausgehen, dass sie mit einer anderen Geschichte in ähnlicher Weise eingesetzt werden können. Andere Methoden sind offener. Hier entscheidet die Art der Umsetzung darüber, wie sie im Verlauf einer Stundenplanung zum Einsatz kommen.
Beispiel: Das Erzählen mit der Methode „Flanellbilder“ kann Kinder dazu einladen, einer Geschichte zu begegnen. Erzählen die Kinder selbst mithilfe der Haftbilder, dann wäre dieselbe Methode eher dem Bereich der Auseinandersetzung mit der Geschichte zuzuordnen. Sie würde dann auch andere Kompetenzen der Kinder fördern und fordern.
Die hier vorgenommene Einteilung ist also nur als eine grobe Sortierhilfe zu verstehen. Im Anhang befindet sich eine Übersicht über die Methoden, in der für jede Methode angegeben ist, für welche Teile des Methoden-Dreiklangs sie sich eignet.
Die Methoden im Buch sind größtenteils erarbeitende und verarbeitende Methoden. Sie sind handlungsorientiert, mit ihnen kann erfragt, entdeckt, gestaltet, erforscht, erspielt, inszeniert, ausgetauscht, dokumentiert, präsentiert und reflektiert werden.
Beispiel: Gerade das Spielen ermöglicht intensive Erfahrungen und entspricht kindlichen Bedürfnissen. Mit der „Verkleidungskiste“ oder beim „Mitmach-Theater“ können Kinder beispielsweise in andere Rollen schlüpfen, ihrer emotionalen Betroffenheit Ausdruck verleihen und Verhaltensweisen kennenlernen. Viele Methoden im Buch haben spielerischen Charakter, es geht um das Erleben, das Sich-Bewegen, das Anfassen, Schmecken, Rätseln, Bauen oder Sich-Ausprobieren. Auf diese Weise erobern Kinder nicht nur ihre Umwelt, sondern setzen sich auch lustvoll mit einer Geschichte auseinander.
Die Methoden entstehen aus dem Bibeltext. Es sind die Geschichten, die die Methoden vorgeben. Die Lebensgeschichten in diesem Band erzählen von Berufung, Mut, Neuanfang, Freundschaft, Vertrauen, aber auch von Verlust, Gebrochenheit, Versagen, Bedrängnis. Manche handeln von einzelnen Frauen und Männern, andere nehmen ganze Generationen in den Blick. Damit es den Kindern gelingt, eine Brücke von den Erfahrungen der biblischen Personen zu ihrem eigenen Leben und ihren Entwicklungsthemen zu schlagen, wurden viele Methoden mit aufgenommen, die Reflexionsmöglichkeiten anbieten. Kinder können sich so mit den Personen identifizieren, sie nachahmen, ihre Handlungen und Entscheidungen aber auch kritisch hinterfragen. Dabei sollen deren Erfahrungen nicht nur intellektuell verstanden, sondern auch körperlich miterlebt, ausgedrückt und miteinander besprochen werden. Es können also die Dynamiken der Geschichte sein, die eine Methode im Buch vorgeben, oder auch ein inhaltlicher Schwerpunkt des Bibeltextes.
Was Dreiklang und Methoden nicht sind
Die Methodenbibel will nicht als didaktisches Konzept für die Arbeit mit Kindern in Gemeinde und Religionsunterricht verstanden werden. Es handelt sich vielmehr um eine Methodensammlung, nicht um eine Sammlung fertiger Stundenentwürfe. Einführungsprozesse, aber auch Vorerfahrungen und Kontexte aus der Welt der Kinder sind nicht abgebildet. Jede/jeder ist selbst gefragt, die Methoden in die eigene Arbeitsweise und die konkrete Stundenplanung zu integrieren. Das Buch enthält keine ausgeschriebenen Beispieltexte, da das den Rahmen einer Methodensammlung übersteigen würde. Auf den ersten Blick mag das frustrierend sein, gerade wenn man hochmotiviert etwas ausprobieren möchte. Es kann aber auch hilfreich sein, denn es fordert dazu heraus, alle Schritte der Vorbereitung selbst zu gehen. Dabei fällt oft schnell auf, welche Schwerpunktsetzung in der eigenen Gruppe sinnvoll ist und wo besondere Aufmerksamkeit benötigt wird.
Die Kompetenzen
Der Erwerb religiöser Kompetenzen ist vielschichtig und geschieht immer mehrdimensional. Damit Kinder nicht nur Kenntnisse, sondern auch Fertigkeiten und Haltungen gewinnen können, sind in die Methodenbibel folgende Kompetenzebenen eingeflossen:
Wahrnehmen:
Religiöse Phänomene als solche wahrnehmen. Sensibel dafür werden, staunen und das beschreiben, was im Inneren bewegt.
Verstehen:
Sich Wissen aneignen, Bibelverständnis entwickeln. Fragen stellen, Neues aufnehmen, entdecken, forschen. Grundbegriffe und religiöse Symbole kennen und benennen können.
Sprechen:
Mit anderen in einen Austausch treten. Sich mitteilen, die eigene Meinung vertreten, anderen zuhören, mitfühlen. Aber auch religiöse Sprache verstehen und verwenden.
Handeln:
Meint hier gestalten, darstellen, schöpferisch tätig sein. Verschiedene Techniken wie „
POZEK-Teller
“ und „
Bibel-Lese-Ampel
“ methodisch anwenden können. Christliche Praxis ausprobieren.
Reflektieren:
Selbst eine Position finden und die Perspektive anderer einbeziehen. Vergleichen, unterscheiden, eine Geschichte deuten, einordnen und bewerten.
Am Ende jeder Methode werden die Kompetenzen genannt, die die jeweilige Methode bei den Kindern fördert und fordert. Sie sind weder umfassend aufgeführt noch messbar ausdifferenziert, wie das in curricularen Bildungsplänen der Fall ist. Das ist für die Funktion, die sie in diesem Buch erfüllen, nicht notwendig.
Die Kompetenzen sollen nochmals sichtbar machen, dass das Konzept des Buches sich nicht an zu vermittelnden Lernzielen orientiert. Vielmehr sollen Art und Auswahl der Methoden dabei helfen, einen offenen Erkenntnisprozess vonseiten der Kinder anzuregen und die Kinder und ihre Deutungen einer Geschichte ernst zu nehmen.
Beispiel: Nicht immer können und wollen Kinder ihre Deutungen in Worte fassen. Einige Methoden wie „Bible Art Journaling“ oder „Reißbilder“ bieten daher kreative Zugänge an. Hier können Kinder ihre eigenen Bilder und Gefühle wahrnehmen und durch das Malen und Gestalten tief in eine Geschichte eintauchen. So drücken sie ebenfalls aus, was für sie von Bedeutung ist.
In der Arbeit mit dem Buch können die Kompetenzen helfen, die Methoden an sich besser einzuordnen: Welche Kompetenzen ermöglicht eine Methode? Wofür eignet sie sich? Was kann sie leisten und was nicht? Das hilft bei der Auswahl einer Methode und bewahrt auch davor, eine Methode zu überfrachten.
Beispiel: Eine Gesprächsmethode, in der Kinder eingeladen werden ihre Meinung zu sagen, hat genau darin ihren Gewinn, dass Kinder sich in einem sicheren Rahmen frei äußern können. Die Kinder lernen dabei auch zuzuhören, sie hören auf andere und müssen andere Meinungen aushalten. Aber die Methode darf in dieser Freiheit stehen bleiben, am Ende muss keine Erwachsene / kein Erwachsener eine letztgültige Beurteilung vornehmen. So unterscheidet sich eine Gesprächsmethode von einer Reflexionsmethode, bei der es darum gehen kann, Inhalte zu deuten und am Ende zu einer Bewertung zu kommen.
Die bereits erwähnte Übersicht über die Methoden im Anhang dieses Buches zeigt auch, welche Kompetenzen die Methoden jeweils vermitteln.
Bibeltext
Der Bibeltext ist in der neu überarbeiteten Fassung der Gute Nachricht Bibel 2018 abgedruckt. Sofern dies möglich war, wurde der Text vollständig übernommen. Vereinzelt mussten aus Platzgründen Kürzungen vorgenommen werden, die jedoch durch „[...]“ kenntlich gemacht sind. So kann man bei Interesse die eigene Bibel heranziehen, den vollständigen Text nachlesen und ggf. die gekürzten Stellen beim Vorlesen ergänzen.
Einführung
Zu jedem Bibeltext gibt es eine kurze Einführung mit Begriffserklärungen. Neben Informationen, die das Verständnis des Textes erleichtern, soll die Einführung auch größere Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Texten aufzeigen. So entwickelt sich beispielsweise die Familiengeschichte von David und seinen Nachkommen über die Bücher 1./2. Samuel und 1./2. Könige hinweg. Jede/jeder ist eingeladen, selbst weiterzuforschen, die Geschichte für sich persönlich zu deuten und die angegebenen Begriffe mit einem Bibel-Lexikon zu vertiefen.
Methoden
Farbig: Anhand der Farbe, in der der Name, die Symbole und die Kurzbeschreibung jeder Methode gedruckt sind, kann die Methode einem der drei Bereiche zugeordnet werden:
Zu jeder Geschichte ist jeweils eine Methode aus jedem der drei Bereiche aufgeführt.
Symbole:
Geschätzte Zeit für die Durchführung: kurz, mittel oder lang
Altersangaben: von 6 Jahren an aufwärts
Sozialform: Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit
Aufwand: niedrig, mittel oder hoch
Schwarz: Die praktische Umsetzung der Methode. Die Beschreibung enthält alles benötigte Material, ggf. in Klammern einen Hinweis auf Vorlagen zum Download, die allgemeine Beschreibung der Methode mit den einzelnen Schritten und den Bezug der Methode zum Bibeltext. In den Fällen, wo auf Bastelvorlagen zum Download verwiesen wird, ist das benötigte Bastelmaterial im entsprechenden Download aufgelistet. In der Materialliste zur Methode selbst steht dann nur der Hinweis auf den Download und „entsprechendes Material“. Bei vielen Methoden ist es zur Vorbereitung hilfreich, sich mit der Google-Bildersuche Inspirationen anzeigen zu lassen.
Grau: Zusätzliche Informationen. Dazu gehören die Kompetenzen, deren Funktion oben näher beschrieben ist, und der Querverweis auf andere Methoden aus dem Buch.
•• Die Vorschläge, die als Querverweise angegeben sind, können auf zweierlei Weise gelesen werden: Oft ist es möglich, die obere Methode durch eine der im Querverweis genannten Methoden auszutauschen. Wenn das nicht passt, bilden die unteren Querverweise einen neuen Methoden-Dreiklang. Zu einigen Methoden gibt es einen dritten Querverweis. Die Angabe „Band AT1“ bezieht sich auf eine Methode aus dem Band „Die Methodenbibel. AT – Von Schöpfung bis Josua“. „Band NT1“ bezieht sich auf eine Methode aus dem Band „Die Methodenbibel. NT – Geburt und Leben Jesu“.
Website und Downloads
Zu den Methoden stehen auf www.diemethodenbibel.net zahlreiche zusätzliche Materialien in digitaler Form zum Download zur Verfügung. Der Kauf des Buches berechtigt zum Downloaden, Ausdrucken, Kopieren und Verwenden dieser Daten, sofern sie zur Vorbereitung und Durchführung der Inhalte dieses Buches verwendet werden. Eine Vervielfältigung, Verwendung oder Weitergabe darüber hinaus ist ohne Erlaubnis ausdrücklich nicht gestattet. Die meisten Vorlagen können auf geeignetem Papier ausgedruckt werden. Für einen wiederholten Einsatz und eine bessere Haltbarkeit bietet es sich an, die Vorlagen vor dem Ausschneiden zu laminieren.
Externe Links
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Methodenverzeichnisse
Im Anhang des Buches befinden sich drei Methodenverzeichnisse, in denen die verschiedenen Methoden nach den Bereichen „begegnen“, „auseinandersetzen“ und „übertragen“ aufgelistet sind. Die Methoden sind jeweils alphabetisch sortiert und neben dem Namen der Methode gibt es eine Kurzbeschreibung und eine Angabe, für welche Altersgruppe sich die Methode am besten eignet. Weiter gibt es zwei tabellarische Übersichten: In der einen werden die Methoden nach der Einordnung im Methoden-Dreiklang sowie den geförderten und geforderten Kompetenzen gekennzeichnet. In der anderen ist eine Einordnung hinsichtlich des erforderlichen Erfahrungsgrades und der geeigneten Handlungsfelder zu sehen. Zusätzlich zu den Querverweisen am Ende jeder Methode wird auch in der Beschreibung einzelner Methoden auf andere Methoden verwiesen. Dies wird immer durch Anführungszeichen gekennzeichnet.
Gott beruft Gideon zum Retter Israels
11 Der Engel des HERRN kam und setzte sich unter die Eiche bei Ofra. Der Platz gehörte zum Grundbesitz Joaschs, eines Mannes aus der Sippe Abiëser. Sein Sohn Gideon war gerade dabei, in der nahe gelegenen Weinkelter Weizen zu dreschen, um ihn vor den Midianitern in Sicherheit zu bringen. 12 Da zeigte sich ihm der Engel des HERRN und sagte: „Gott mit dir, du tapferer Krieger!“ 13 Gideon erwiderte: „Verzeihung, mein Herr! Aber wenn wirklich Gott mit uns ist, wie konnte uns dann so viel Unglück treffen? Unsere Väter haben uns doch immer wieder erzählt: ‚Der HERR hat uns aus Ägypten hierher geführt.‘ Wo sind denn nun alle seine Wundertaten geblieben? Nein, der HERR hat uns im Stich gelassen und uns den Midianitern ausgeliefert!“ 14 Der HERR aber trat auf Gideon zu und sagte: „Du bist stark und mutig. Geh und rette Israel aus der Hand der Midianiter. Ich sende dich!“ 15 „Aber mein Herr“, wandte Gideon ein, „wie soll ich Israel befreien? Meine Sippe ist die kleinste im ganzen Stamm Manasse und ich bin der Jüngste in meiner Familie.“ 16 „Ich werde dir beistehen“, sagte der HERR, „und du wirst die Midianiter auf einen Schlag vernichten.“ 17 Gideon erwiderte: „Wenn ich vor dir Gnade gefunden habe, dann gib mir ein Zeichen dafür, dass wirklich der HERR selbst mit mir spricht! 18 Geh nicht von hier weg, bis ich dir eine Gabe gebracht habe.“ „Ich warte, bis du zurückkommst“, sagte der HERR. 19 Gideon ging nach Hause, kochte ein Ziegenböckchen und backte ungesäuertes Brot aus einem ganzen Backtrog voll Mehl. Dann legte er das Fleisch in einen Korb, goss die Brühe in einen Topf, brachte alles zu dem Platz unter der Eiche und bot es dem Engel des HERRN an. 20 Doch der Engel sagte zu ihm: „Leg das Fleisch und die Brote hier auf den Felsblock, aber die Brühe schütte weg!“ Gideon tat es 21 und der Engel des HERRN berührte mit dem Stab in seiner Hand das Fleisch und die Brote. Da schlug Feuer aus dem Felsen und verzehrte alles. Im selben Augenblick war der Engel verschwunden. 22 Da wusste Gideon, wer mit ihm gesprochen hatte. „HERR, du mächtiger Gott!“, rief er. „Ich habe deinen Engel gesehen, ich habe ihm gegenübergestanden. Ich muss sterben!“ 23 Doch der HERR sagte zu ihm: „Zwischen uns ist Frieden! Hab keine Angst, du musst nicht sterben.“ 24 Da baute Gideon an derselben Stelle einen Altar für den HERRN und nannte ihn: „Der HERR ist Frieden“. Noch heute steht dieser Altar in Ofra im Gebiet der Sippe Abiëser.
Die Richterzeit liegt zwischen der Landnahme Kanaans und dem Beginn der Königszeit. Die Israelitinnen und Israeliten leben zu dieser Zeit in Großfamilien zusammen, die in einem losen Zwölf-Stämme-Verbund organisiert sind. Ihre Situation ist geprägt durch Angriffe der Nachbarvölker, Gottvergessenheit und Führungslosigkeit. Gott schickt dem Volk Richterinnen und Richter. Einige befreien das Volk als Heerführer aus der Fremdherrschaft, andere sprechen Recht oder regieren lokal und zeitlich begrenzt. In dieser Erzählung wird berichtet, wie Gideon von einem Engel Gottes den Auftrag erhält, Israel vor den Midianitern zu retten. Gideon erbittet von Gott ein Zeichen, bevor er sich auf den Auftrag einlässt. Gottes Bote ermutigt Gideon und geht auf seine Forderung ein. Fleisch und ungesäuerte Brote sind als Mahlzeit wie auch als Opfer geeignet. Als das Feuer Gideons Gabe verzehrt, erkennt er, dass Gott selbst ihm begegnet ist. Gideon weiß, wer Gott sieht, muss sterben (2. Mose 33,20). Doch Gott schließt Frieden und Gideon hält das Ereignis zeichenhaft fest.
Midianiter: laut der Bibel Nachkommen Midians, des Sohnes Abrahams und der Ketura. Je nach Textstelle werden sie als Kaufleute (1. Mose 37,28) oder kriegerischer Nomadenstamm (Ri 6,1-5) beschrieben.
Durch Positionierung von Figuren deren Beziehung zueinander sichtbar machen.
Material: Figuren, Bodentuch, Korb, weitere Requisiten (hier: Figuren für Gideon, den Engel, evtl. Gideons Vater und die Midianiter; Baum aus Holz oder Kunststoff, Klotz als Haus, grauer viereckiger Filz/Stoff als Weinkelter, evtl. Fleischstück und Brot aus Pappe)
Beschreibung: Die Kinder sitzen im Kreis. In der Mitte liegt ein Bodentuch aus, darauf sind einfache Gegenstände zur Geschichte ausgelegt (z. B. Weg aus Stoff, Tuch für Fluss, Bauklötze für Häuser). Die Erzählerin /der Erzähler hat neben sich einen Korb mit den Figuren des Bibeltextes (z. B. Kegelfiguren aus Holz oder PLAYMOBIL®-Figuren) stehen. Der Bibeltext wird vorgelesen. Immer wenn eine Person in der Geschichte vorkommt, wird der Korb mit den Figuren präsentiert. Ein Kind sucht eine Figur aus und platziert sie auf dem Bodentuch (größere Personengruppen wie Jüngerinnen/Jünger können reduziert werden auf zwei bis drei Figuren). Nach dem ersten Vorlesen liegen alle Haupt- und Nebenfiguren der Geschichte aus. Nun wird der Bibeltext ein zweites Mal gelesen. Nach jedem Vers wird entschieden, ob die Figuren in ihrer derzeitigen Position bleiben oder ob sie bewegt werden sollen: voneinander weg, aufeinander zu, abgewendet, zugewendet. Über die Figuren ins Gespräch kommen: Wer sind sie? Was haben sie erlebt? Wie stehen sie zueinander?
Bibeltext: Hauptfiguren der Geschichte: Gideon und der Engel des Herrn. Nebenfiguren: Gideons Vater Joasch und die Midianiter. Sippen und Stämme nur bei älteren Kindern dazu nehmen. Mögliche Fragen für das Gespräch: Was erfährst du über Gideon? Wie steht diese Person (Gideon) zu dieser Person (Engel des Herrn)? Wer ist diese Personengruppe (Midianiter)? Was erfährst du über sie? Wer ist in dieser Geschichte wichtig? Über welche Person(en) erfahren wir nur wenig?
Kompetenzen: Die Kinder können Figuren wahrnehmen, sie in einer Handlung beobachten und kennenlernen. Sie können sichtbar machen, wie die Figuren in der Geschichte miteinander verbunden sind und wie sie sich zueinander verhalten.
•• Text-Einprägung / Papierrollengeschichte
Mithilfe der Figuren werden Gespräche zwischen (biblischen) Personen lebendig.
Material: Bastelvorlage (s. Downloads) und entsprechendes Material; 1 Tisch, 1 dunkles Tuch, 1 ausgedruckter Bibeltext und einige Tütenfiguren (hier: Gideon, Engel) pro Gruppe
Beschreibung: Im Vorfeld mehrere Tütenfiguren herstellen. Mit Tüchern bedeckte Tische dienen als Bühne. Die Kinder gehen in Gruppen zusammen. Sie erhalten den Bibeltext mit farbig markierten Dialogen oder einen einfachen freien Dialogtext zur Geschichte. Ein Kind liest den Text vor, die anderen bewegen die Figuren dazu. Die Leitung begleitet die Gruppen, ermutigt zum Rollentausch und zum freien Sprechen, sobald der Text bekannt ist. Die Figuren können im Anschluss befragt werden. Die Kinder antworten in der Rolle der biblischen Figur.
Bibeltext: Hier agieren Gideon und der Engel. Es bietet sich an, Fünfergruppen zu bilden. Eine Person liest die erzählenden Texte, die Rollen von Gideon und dem Engel werden doppelt besetzt: Ein Kind liest, das andere spielt mit der Figur. Fragen an Gideon: Wie ging es dir, bevor der Engel kam? Wie fühlst du dich jetzt? Fragen an den Engel: Warum bist du zu Gideon gegangen? Ist dir der Besuch wichtig? Was wird Gideon jetzt wohl tun und warum?
Kompetenzen: Die Kinder können mit den Tütenfiguren Dialoge nachspielen und so die Gefühle der Personen und deren Verhalten erleben und verstehen.
•• Flanellbilder / Geschichtenspiegel / Band AT1: Knotenpuppen
Kurze ermutigende Botschaften aufschreiben und mithilfe der Brille dekodieren.
Material: Bastelvorlage (s. Downloads) und entsprechendes Material; Bibeln, Filzstifte in Mint, Hellgrün und Rot, Schreibpapier
Beschreibung: Im Vorfeld Brillen herstellen oder von den Kindern basteln lassen. Die Kinder suchen in kleinen Gruppen in einem Bibeltext nach ermutigenden Zusprüchen. Das können ganze Verse, Satzteile oder auf sie angewendete Gedanken sein. Sie schreiben den Vers oder den Gedanken z. B. mit einem Filzstift in Mint oder Hellgrün auf ein Papier und verschlüsseln ihn, indem sie ihn mit einem roten Filzstift übermalen. Dann tauschen die Gruppen ihre Arbeiten. Jede Gruppe erhält eine oder mehrere Brillen. Jetzt werden die Botschaften entschlüsselt. Die Kinder jeder Gruppe erzählen einander, was sie davon besonders ermutigt. Sind es mehr als zwei Gruppen, kann noch ein weiteres Mal getauscht werden.
Bibeltext: Es stecken viele Gedanken im Bibelabschnitt (V. 12.14.16.23.24), die sich als ermutigende Botschaften aufschreiben lassen, z. B. „Gott ist mit dir“, „Gott gibt dir Frieden“, „Gott wird dir beistehen“.
Tipp: Kinder verschiedenen Alters so mischen, dass sie einander helfen können.
Kompetenzen: Die Kinder können in einem Bibeltext ermutigende Verse erkennen und aufschreiben. Sie kennen eine Kritzel- und Folientechnik, mit der sie Sätze ver- und entschlüsseln können.
•• Anhänger / Lesezeichen / Band AT1: Knoten im Tuch
Gott kämpft auf der Seite Gideons
[...] 2 Aber der HERR sagte zu Gideon: „Dein Heer ist zu groß! So kann ich die Midianiter nicht in eure Hand geben. Sonst werden die Leute von Israel am Ende prahlen und sagen: 'Der eigenen Hand verdanken wir unsere Rettung!' 3 Darum lass im ganzen Lager ausrufen, dass alle, die Angst haben, nach Hause gehen.“ Da gingen 22000 wieder heim, nur 10000 blieben bei Gideon. 4 Doch der HERR sagte zu Gideon: „Dein Heer ist immer noch zu groß. Führe die Männer hinunter zur Quelle, dort will ich selbst die Auswahl treffen. Ich werde dir sagen, wer mit dir gehen soll und wer nicht.“ 5 Gideon führte die Männer zum Teich an der Quelle. Dort sagte der HERR zu ihm: „Wer sich hinwirft und das Wasser mit der Zunge aufleckt wie ein Hund, den stell auf die eine Seite; und wer sich zum Trinken hinkniet, den stell auf die andere.“ 6 Dreihundert Männer leckten das Wasser mit der Zunge, alle Übrigen knieten sich hin und führten es mit der hohlen Hand zum Mund. 7 Der HERR sagte zu Gideon: „Durch die 300 Männer, die das Wasser mit der Zunge geleckt haben, will ich Israel retten und die Midianiter in deine Hand geben. Die anderen sollen nach Hause gehen.“ 8 Gideon schickte alle zurück, nur die 300 Ausgewählten behielt er bei sich. Diese übernahmen von den anderen den Proviant und die Kriegshörner. Das Lager der Midianiter war unten in der Ebene. 9 In der Nacht sagte der HERR zu Gideon: „Auf, greif das Lager an, ich gebe es in deine Hand! 10 Wenn du aber Angst hast, dann geh vorher mit deinem Diener Pura hinunter 11 und hör dir an, was sie dort miteinander reden. Das wird dir Mut machen, sie anzugreifen.“ Gideon und sein Diener gingen hinunter und schlichen sich bis an die äußeren Lagerwachen heran. [...] 13 Als nun Gideon bei den Wachtposten ankam, erzählte gerade einer seinem Kameraden einen Traum. „Stell dir vor“, sagte er, „ich habe im Traum gesehen, wie ein Gerstenbrot vom Berg herab in unser Lager rollte. Es stieß an unser Zelt, warf es um und kehrte das Unterste zuoberst.“ 14 Sein Kamerad antwortete: „Das kann nur eine Bedeutung haben: Der Israelit Gideon wird uns besiegen; Gott hat uns und unser Lager in seine Hand gegeben!“ 15 Als Gideon den Traum und seine Deutung gehört hatte, warf er sich nieder und dankte Gott. Dann kehrte er ins Lager Israels zurück und rief: „Steht auf! Der HERR hat das Lager der Midianiter in eure Hand gegeben.“ 16 Er teilte die 300 Mann in drei Gruppen auf; jeder bekam ein Widderhorn und eine Fackel, dazu einen Krug, um die brennende Fackel zu verbergen. 17-18 Gideon schärfte ihnen ein: „Stellt euch rings um das Lager auf und macht alles genauso wie ich! Ich gehe jetzt bis zum Rand des Lagers und ihr achtet genau darauf, was ihr mich tun seht, und macht es ebenso. Wenn ihr hört, wie ich und die Männer bei mir ins Horn stoßen, dann stoßt auch ihr ins Horn, rings um das Lager, und ruft: ‚Für den HERRN und für Gideon!‘“ 19 Mitten in der Nacht kam Gideon mit seinen 100 Mann an den Rand des Lagers. Die Midianiter hatten gerade die Wachen gewechselt. Da bliesen die Männer um Gideon ihre Widderhörner und zerschlugen die Krüge. 20 Alle drei Abteilungen folgten dem Beispiel, stießen in die Hörner und zerschlugen die Krüge. Jeder hielt in der linken Hand die Fackel und in der rechten das Horn. Sie riefen: „Auf zum Kampf! Für den HERRN und für Gideon!“ 21 Dabei standen sie rings um das Lager, jeder an seinem Platz. Im Lager liefen alle durcheinander, schrien und ergriffen die Flucht. [...]