Die Nase tief im Wind - Stefan Dietrich - E-Book

Die Nase tief im Wind E-Book

Stefan Dietrich

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Beschreibung

Karin stellt ungewöhnliche Veränderungen fest, die ihr Aussehen betreffen. Es bleibt ihr nichts anderes übrig, als mit diesen Veränderungen leben zu lernen. Doch unglücklich ist sie deswegen nicht. Im Gegenteil, Karin hat das Gefühl, endlich an einem Ziel angekommen zu sein. Karin widerfahren mehrere ungewöhnliche Begebenheiten, die sie in eine neue, unerwartete Lebensphase eintauchen lassen. Ihre Nase hat sich verändert und auch sonst vieles an ihr. Die Menschen in ihrer Umgebung beginnen zu bemerken, dass nichts mehr so ist, wie es einst war. Stefan Dietrich ist mit "Die Nase tief im Wind" eine besondere Erzählung gelungen, in der zwei Welten auf eine unnachahmliche Art miteinander verbunden werden. Ein Lesegenuss mit Tiefgang.

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Willst du schnell gehen, gehe allein.

Willst du weit gehen, dann suche dir Weggefährten.

(Indianische Weisheit)

Karin stand an einem Morgen auf, blickte in den Spiegel und sah einen Elefanten.

Besonders verwundert darüber war sie nicht.

Wenn sie in die Gesichtszüge eines Erdmännchens oder einer Blattlaus geblickt hätte, wäre sie wohl erstaunt und erschrocken zurückgewichen. Dass ein Elefant sie anschaute, erschien ihr nicht besonders ungewöhnlich.

Im Prinzip hätte Karin jedoch Grund genug gehabt, einen gehörigen Schrecken zu bekommen. Denn der Elefant blickte ihr nicht nur dezent aus dem Hintergrund entgegen, als habe er sich wie zufällig ins Bild verirrt, als sei er möglicherweise nur eine vergangene, mit der Zeit verblassende Erinnerung an eine Safari in Kenia oder als sei er nur ein flüchtiger Gedanke, der allein für Karin Realität war.

Mitnichten! Sie selbst war dieser Elefant. Der Mensch Karin war im Spiegel nicht mehr ihr Gegenüber. Stattdessen sah sie sich aus den Augen eines mit Hautfalten übersäten, berüsselten Dickhäuters an.

Wohlige Wärme durchflutete Karins Körper. Sie lächelte in den Spiegel hinein, und der Elefant lächelte zurück. Natürlich verzogen sich seine Gesichtszüge nicht genau auf dieselbe Weise wie die ihren. Aber der Ausdruck im Gesicht des Elefanten veränderte sich grundlegend. Er strahlte warm zu ihr zurück. Und dieses unverfälschte, offene Strahlen, als sei die Welt rundherum gut und schön, als sei dieser Augenblick das Einzige, das zählt, war das Lächeln, das Karin der Welt, trotz allem, immer wieder neu entgegenbrachte.

Nach dem Frühstück, bei dem sie mehr Früchte zu sich nahm als gewöhnlich, unternahm Karin einen Spaziergang durch die Strassen ihres Wohnviertels. Alles schien wie immer zu sein. Veränderungen in den Strassen rund um Karins Daheim geschahen selten, und wenn, oft nur hinter Hauswänden versteckt. Man realisierte sie meist gar nicht oder viel später, so dass die Veränderung nicht mehr neu und damit nicht mehr erwähnenswert war.

Einige Fenster waren geöffnet, aus denen die Bettdecken zum Lüften heraushingen und den Anschein erweckten, als habe der Tag die Nacht noch nicht loslassen können. Eine Bettdecke war über das Fenstersims bedrohlich weit nach draussen gerutscht, so dass Karin gebannt beobachtete, ob sie in diesem Moment aus dem dritten Stock in den Vorgarten hinab auf die sorgsam gepflegten, blühenden Rosen stürzte. Karin hätte Zeit zum Warten gehabt, entschloss sich jedoch, anstatt sich diesem Schauspiel hinzugeben, ihren Weg fortzusetzen. Ein Mann mit einem Aktenkoffer hastete auf dem Weg zur Arbeit an ihr vorbei. Sein Gesicht war nicht mehr als eine ausdruckslose Maske. Ob er sich auf die bevorstehenden Stunden freute oder ob sie ihm ein Grauen waren, war reine Spekulation. Es wäre möglich, dass der Mann lediglich darauf hoffte, nicht zu spät zu einem Termin oder zu einem Meeting zu kommen. Ob sich in seinem Gesicht tatsächlich erlittenes Unglück widerspiegelte, war nicht auszumachen.

Eine Gruppe Schulkinder glitt lautlos an Karin vorüber. Die Gruppe schien schlicht zu müde zu sein, um einen Laut von sich geben zu können. Sicherlich würde sich dies im Lauf des Morgens ändern. In einem Hinterhof pfiff eine Frau ein Lied, während sie damit beschäftigt war, auf einer Treppenstufe sitzend, den Knoten ihres linken Schuhs zu lösen. Als die Frau aus Karins Sichtweite war, war der Knoten noch nicht entwirrt, so dass die Frau spontan entschied, in ein paar bequeme Schuhe zu schlüpfen, die einen Klettverschluss besassen.

Karin schnupperte in die Luft. Es war ihr, als käme ihr eine faszinierende Welt der Düfte entgegen, Düfte, die von nah und fern allesamt zu ihr hin strömten. Einige Düfte waren wie eine Verheissung, andere schmeckten nach Gefahr, wieder andere waren wie eine Voraussage, was ihr auf ihrem Weg begegnen würde. Die Welt als Duftgemenge, als Information aus Gerüchen, als ein Gemisch, das nach Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft roch.

Karin fasste den Entschluss, einem verlockenden Kaffeeduft zu folgen. Nach einer Wegstrecke von etwa zweihundertfünfzig Metern erblickte sie das Café, in dem sie sich, an einem Platz am Fenster sitzend, einen Cappuccino und ein Ei mit Speck bestellte. Eine ältere Dame betrat den Raum. Karin beobachtete sie, wie sie nach einem freien Tisch suchte, diesen jedoch, trotz ihrer sorgfältigen Einschätzung der Situation, nicht fand. Immer wieder tasteten ihre Augen die Stühle und Tische ab. Das Café war gut besucht. Karin winkte ihr zu und deutete mit einer einladenden Armbewegung an, dass sie sich zu ihr an den Tisch setzen könne.

Die Frau lächelte erleichtert, kam langsam näher und setzte sich Karin gegenüber. Karin lächelte ihr zu, woraufhin die Frau ihr einen «guten Morgen» wünschte, was Karin gerne erwiderte. Es schien tatsächlich ein guter Morgen zu sein. Nachdem die Frau sich ein Frühstück bestellt hatte, entwickelte sich zwischen ihr und Karin ein angeregtes, kurzweiliges Gespräch. Als die Frau sagte, sie sei jemand, die jeden Tag so annehmen könne, wie er sei, schaute Karin sie nachdenklich mit gerunzelter Stirn an, woraufhin die Frau sagte, sie gebe zu, dass dies an manchen Tagen schwieriger sei als an anderen. Denn es gebe Tage, da beschleiche sie das Gefühl, als habe sich die ganze Welt gegen sie verschworen.

Wie sie denn das meine, wollte Karin wissen. Die Frau führte aus, dass an solchen Tagen mehrere Situationen auf sie einstürzten, die sie an ihre Grenzen bringen würden. Gerade erst letzten Donnerstag sei am Morgen unbemerkt das Speiseöl umgekippt, als die Katze neben dem Lavabo in der Küche mit einer Stoffmaus gespielt habe. Das Öl sei auf den Boden getropft.

Als sie den Raum betreten habe, sei sie auf der entstandenen Öllache ausgerutscht, denn der Boden sei spiegelglatt gewesen. Sie habe sich zwar nichts gebrochen, aber der Rücken habe ihr noch tagelang weh getan. Karin neigte mitleidig den Kopf. Am Mittag sei sie unvermutet auf der Strasse von einer Frau beschimpft worden, weil sie bei Rot über die Ampel gelaufen sei und Kinder in der Nähe gewesen waren. Sie sei ein schlechtes Vorbild und halte sich wohl sonst auch nicht an Regeln, die für alle anderen Menschen, nur nicht für sie, gelten würden, habe man ihr zugerufen. Die erboste Frau habe sich gar nicht mehr beruhigen wollen und habe ihr noch wüste Schimpfworte nachgerufen, nachdem sie bereits hinter der nächsten Ecke verschwunden war.

Am Abend schliesslich verpasste sie den Bus, kam deswegen zu spät zu einer Theatervorstellung, auf die sie sich schon lange gefreut hatte. Die Tür war bereits verschlossen, und es gelang ihr, trotz verschiedener Anstrengungen, nicht mehr, das Theater zu betreten. Man könne sich fast nicht vorstellen, wie enttäuscht sie gewesen sei. Da habe sie sich schon gefragt, was sie denn verbrochen habe, dass sie mit dermassen viel Unglück bestraft wurde.

Karin hörte ihr interessiert zu. Ihr Gegenüber war eine selbstbewusste und gesprächige Person. Nie hätte Karin vermutet, dass sie an einigen Tagen nicht mehr wusste, wie ihr geschah, wenn sie einen Tiefschlag nach dem anderen verkraften musste.

Als die Frau verstummt war, widmete sie sich genussvoll ihrem Frühstück. Nichts auf der Welt schien sie nun von den Köstlichkeiten ablenken zu können. Karin hatte das Gefühl, dass jetzt die Welt untergehen könnte. Die Frau würde sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Nun ja, vielleicht nicht gerade die ganze Welt. Es reichte schon, wenn ein Teil der eigenen Welt ins Wanken kam.

Karin hatte ein Kind entdeckt, das von seiner Mutter ein Stück Kuchen erbetteln wollte. Die Mutter erklärte dem Kind, es sei noch zu früh für ein Stück Kuchen. Daraufhin mischte sich ein Herr mittleren Alters von einem Nebentisch her ein, der sagte, ein Stück Kuchen am Morgen vertreibe Kummer und Sorgen. Die Mutter zögerte einen Moment und rief jemanden des Personals zu sich. Was sie denn für Kuchen hätten, fragte sie leise. Daraufhin wurde der Mutter eine lange Reihe verschiedener Köstlichkeiten aufgezählt. Faszinierend, diese Auswahl!

Schliesslich bestellte die Mutter ein Stück Zwetschgenkuchen. Den bekomme das Kind aber nur deswegen, teilte sie ihrem Sprössling mit, weil gesunde Früchte auf dem Kuchen vorhanden seien. «Hast du das verstanden?», fragte sie das Kind, woraufhin es artig mit dem Kopf nickte.

Karin wandte ihren Blick der Frau, die ihr gegenübersass, zu. Sie nippte an ihrem Tee und lächelte in den Dampf des heissen Getränks hinein. Karin stand auf und wünschte der Frau einen schönen Tag. «Ja, ich denke, er wird gut werden», antwortete sie. Karin nickte ihr beim Hinausgehen nochmals zu und verliess das Café.

Als sie den Gehweg betrat, der in Windungen entlang einer befahrenen Strasse verlief, wurde sie unvermittelt von einer spazierenden Menschenmenge in eine bestimmte, ungewisse Richtung gelenkt. Karin stemmte sich nicht gegen den Sog der Mehrheit, sondern liess sich mit den Frauen und Männern treiben.

In diesem Moment spürte sie eine Hand in der ihren. Ein Kind hatte unvermittelt nach Halt gesucht und nach der nächstbesten Hand gegriffen. Erst jetzt bemerkte Karin, dass das Kind von mehreren Erwachsenen bedrängt wurde, die es offensichtlich besonders eilig hatten. Die andere Hand des Kindes hielt die Hand eines Mannes, vermutlich die Hand des Vaters. Aber es war deutlich zu sehen, dass diese Verbindung nicht mehr lange halten würde. Der Druck der Eilenden war einfach zu gross. Das Gesicht des Kindes war bleich. Es atmetet schnell. Der Vater schien nichts zu bemerken. Zu sehr war er damit beschäftigt, seinen Weg in der Masse zu finden und sein angestrebtes Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Karin bemerkte, wie ihre Hand feucht wurde. Unwillkürlich nahm sie ihren Rüssel zu Hilfe. Überrascht sah sie um sich. Sie schaute in eine Pfütze unter sich. Im wenig bewegten Wasser entdeckte sie einen Elefanten, der seinen Rüssel wie ein festes Band um die Stelle gewunden hatte, an der ihre eigene Hand die Hand des Mädchens festhielt.

Die Gesichtszüge des Mädchens entspannten sich. Die drängelnde Meute hatte von ihm abgelassen und war in zwei Seitengassen entschwunden, die von hohen Häusern umschlossen waren und im Sonnenlicht, das die Köpfe und Herzen der Menschen auf dem Gehweg zu durchströmen begann, aussahen, als seien sie zwei schwarze Löcher. Der Vater schaute zu seiner Tochter und sah in ihr entspannt lächelndes Gesicht.

Da blieb der Vater stehen, hob sein Kind in die Luft und drückte es an sich. Karin hatte losgelassen und war ebenfalls stehengeblieben. Die Menschen strömten um die drei herum, ohne von ihnen Notiz zu nehmen. Karin zögerte noch einen Augenblick, denn die Welt schien einen Moment, mitten im Strom der Menschen und der Zeiten, im Augenblick zu verharren. Karin hob ihre Nase in den Wind und schnupperte. Er roch nach Glück. Schliesslich setzte sie ihren Weg fort, nicht ohne noch einmal einen Blick in die Pfütze geworfen zu haben. Der Elefant war fort. Traurig war Karin deswegen nicht. Denn er war da gewesen, als sie ihn gebraucht hatte.

Am nächsten Tag suchte Karin das geräumige Kunstmuseum der Stadt auf. Es tat gut, die gekühlten Räume zu betreten, denn draussen war es aussergewöhnlich heiss. Heisser als gewohnt. Karin hatte es sich gut gehen lassen. Sie hatte länger geschlafen. Nach dem Aufstehen hatte sie sich für das Trinken eines Kaffees eine Stunde Zeit genommen. Sie war ihren Gedanken nachgegangen. Nicht sie selbst hatte nach Gedanken gesucht, sondern sie hatte sich von ihren Gedanken treiben lassen, mal hierhin, mal dorthin. Wenn sie das Gefühl hatte, ein Gedanke wollte nicht bleiben, liess sie ihn ziehen. Einige Gedanken verweilten einige Augenblicke, andere Minuten, jedoch ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Karin fand es ungemein entspannend, einen Gedanken nicht zum Bleiben überreden zu müssen, geschweige denn, einen Gedanken bewusst, womöglich unter Anstrengung, herbeizulocken. Sie verspürte momentan wenig Lust, sich mit einem Gedanken näher zu beschäftigen. Wenn einer von ihnen blieb, war es gut, wenn nicht, auch.

Anschliessend hatte sie sich auf den Weg gemacht, ohne zu wissen, wohin der Weg sie führen sollte. Nach einer Weile stand sie vor dem Eingang des Kunstmuseums. Im nächsten Augenblick hielt sie eine Eintrittskarte in der Hand. Ohne sich bewusst dafür oder dagegen entschieden zu haben, spazierte Karin durch die Räume und Gänge. In einer Broschüre las sie von Zeit zu Zeit etwas über eine Künstlerin und eines ihrer Gemälde. An einigen Bildern lief sie achtlos vorüber. Andere Bilder sprachen Karin an. Nicht nur das Auge. Manchmal auch das Herz. Das Farbenspiel. Der Lichteinfall. Die Perspektive. Das Motiv. Das Thema. Die Wirkung.

Als Karin einen weitläufigen, hohen Raum betrat, in den nur wenig Licht fiel, hielt sie inne. An den Wänden hingen Bilder von allen möglichen Tieren aus Afrika und Asien. Ein Tiger setzte gerade zum Sprung an. Eine Gazelle ruhte sich im Schatten eines Baumes aus. Ein Herde Gnus überquerte einen Fluss, in dem Krokodile lauerten. Giraffen tranken an einer Wasserstelle. Da drang plötzlich ein lautes Trompeten an Karins Ohr. Das Geräusch wurde lauter. Der Boden erbebte. Durch die Tür, die in den Raum führte, in dem Karin stand, streckte sich ein Rüssel. Eine Elefantenkuh betrat den Raum. Weitere Dickhäuter folgten.

Die Elefantenherde näherte sich schnell, wurde langsamer, blieb einen Moment stehen, um dann in einen gemächlichen Trab überzugehen. Die Sippschaft machte einen fröhlichen, fast ausgelassenen Eindruck. Zwei Kälber wirbelten verspielt zwischen den Beinen der Erwachsenen hindurch. Karin nahm überrascht zur Kenntnis, wie aufmerksam die Herde anderen gegenüber war, gerade auch gegenüber den Kleinen.

Eine lange Zeit zum Nachdenken bestand nicht. Kurzerhand schloss sich Karin der Herde an. Sie musste ihre Schritte beschleunigen, denn die Herde legte ein beachtliches Tempo an den Tag. So eilte sie mit der Herde durch die fast leeren Gänge und Räume. Nichts schien Karin von der Herde trennen zu können. Sie schien ein Teil der Herde zu sein.

Die Sippschaft eilte die Treppe hinab ins Parterre und nahm die Tür in den Innenhof. Dort gab es einen imposanten Brunnen. Von drei Seiten spritzten Götterfiguren, die aus der griechischen Sagenwelt stammten, Wasser hinein. Das Sonnenlicht liess die Wassertropfen glitzern. Schon waren die jungen Elefanten in den Brunnen gestiegen und planschten nach Herzenslust. Und Karin mit ihnen.

Die Erwachsenen tranken und bespritzten sich gegenseitig. Karin sah im Wasser nicht sich selbst, sondern einen kleinen Elefanten, der vergnügt Wasser mit dem Rüssel verspritzte. Sie streckte ihre Nase hoch in die Luft. Und da war Freude, da war Jubel, da war Vertrauen.

Einmal blickte Karin um sich, ob da niemand war, der eine solche Szene absonderlich finden würde, jemand, der möglicherweise Alarm schlug. Doch da war weit und breit niemand zu sehen. Die Elefanten liessen sich Zeit zum Geniessen. Ein solcher mächtiger Brunnen war wie für sie gemacht. Da spielte es keine Rolle, ob die Gefahr bestand, etwas von der kunstvollen Ausgestaltung könnte zerbrechen. Zu ihrem Erstaunen stellte Karin fest, dass dies nicht der Fall war. Der Brunnen hatte keinen Schaden genommen. Auch wenn die Riesen ausgelassen waren, blieben sie dennoch sanftmütig.