Die Sklavinnen des Mittelalters | Erotische Geschichten - Vera Seda - E-Book

Die Sklavinnen des Mittelalters | Erotische Geschichten E-Book

Vera Seda

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 196 Taschenbuchseiten ... Diese erotischen Geschichten berichten vom sexuellen Treiben anderer Kulturen: von dominanten Männern, Herrschern über Land und Volk, die vor Kraft nur so strotzen. Sie sehen herab auf ihre Sklavinnen, auf schüchterne Mägde und demütige junge Frauen, die ihnen alle Wünsche erfüllen sollen. Doch sobald sie allein mit ihnen sind und die Lust der Frauen erwacht, betteln die Männer um Befriedigung. So ist Sex auch im Harem, auf alten Burgen und in Palästen das Zünglein an der Waage der Macht. Tauchen Sie ein in das verruchte Spiel der Liebe, lassen Sie sich von derbem Sex, ursprünglicher Erotik und ungefilterter Leidenschaft mitreißen! Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 251

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Impressum:

Die Sklavinnen des Mittelalters | Erotische Geschichten

von Vera Seda

 

Vera Seda wurde in Österreich geboren. Sie mag das Leben und die Menschen und lebt unspektakulär und zurückgezogen mit ihrem Mann in der Wiener Region. Mehr als 35 Jahre übte sie einen herkömmlichen Beruf aus und schrieb Geschichten zur Entspannung. Schließlich erfüllte sie sich ihren großen Wunsch und veröffentlichte eine ihrer Geschichten. Manche ihrer Erzählungen könnte das Leben selbst geschrieben haben. Die meisten jedoch sind fantasievolle, einfühlsame, erotische Märchen für Erwachsene. Die reiselustige Vera genießt lange Spaziergänge mit ihrem Golden Retriever Brando, der nie von ihrer Seite weicht.

 

Lektorat: Jasmin Ferber

 

 

Originalausgabe

© 2024 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © sundraw @ 123RF.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783756169276

www.blue-panther-books.de

Magda und der wilde Schlossherr

Das Forsthaus lag außerhalb des kleinen Dorfes, in dem Sebastians Schloss stand. Es war aus Stein und Holz und verschmolz mit der Landschaft, die sich hier bergig anhob und von dichten Wäldern überzogen war. Es war der ideale Platz für einen Förster.

Das Waldgut gehörte zum Schloss der Grafschaft. Sebastian war der Schlossherr, und es oblag ihm, auf sein Gesinde zu achten. Das nahm er ernst. Man lud ihn gern zu den Festen in die Dörfer ein. So lernte er die Menschen mehr und mehr kennen. Das war die schöne Seite seines Berufs. Und dann gab es noch die andere Seite. Denn er war auch der, der eine Lösung finden musste, wenn etwas schiefging. Oder der, der die schlechten Nachrichten überbringen musste.

Der Schlossherr schaute in das weite Land, so, als müsste er sich Kraft holen für die Aufgabe, die ihm bevorstand. Das, was an diesem Tag geschehen war, war so unglaublich, dass er es noch immer kaum verstehen konnte. Eigentlich wäre er jetzt nicht mehr unter den Lebenden. Aber er lebte. Er stand hier und konnte das Land bewundern, das er liebte. Er stand hier und hatte eine Aufgabe vom Leben gestellt bekommen, die niemand machen müssen sollte.

Ja, er wäre jetzt tot, hätte der mutige Förster Johannes dieses Schicksal nicht von ihm abgewendet. Es sollte ein Attentat gegen ihn sein. Johannes war zur Stelle gewesen und hatte ihn geschützt. Der Preis war hoch gewesen. Johannes hatte sein Leben dabei gelassen – die Kugel hatte ihn getroffen. Und nun musste er der Frau des tapferen Mannes die traurige Nachricht überbringen.

Johannes war deutlich älter als er selbst gewesen. Der Schlossherr schätzte, dass er so Mitte fünfzig gewesen sein musste. Ja, vielleicht sogar ein wenig älter? Das wettergegerbte Gesicht des Mannes war hinter einem dichten Bart versteckt gewesen, der ähnliches Silber widergespiegelt hatte wie das kurze Haar, das aber noch erstaunlich dicht gewesen war. Nun, Johannes war tot. Es war das Mindeste, dass er selbst der Familie die Nachricht überbrachte.

Nie hatte Johannes über seine Frau gesprochen, obwohl jeder wusste, dass er eine hatte. Sie lebten abgeschieden und es hieß, Johannes sei erst vor wenigen Monaten noch einmal Vater geworden. Da der Graf erst vor sieben Monaten das Schloss und das Gut seines Onkels übernommen hatte, kannte er die Leute, die hier im Wald lebten, noch nicht gut. Es waren die, mit denen er täglich zu tun hatte, die ihm bekannt waren. Aber die Angehörigen dieser Menschen, noch dazu, wenn sie außerhalb des Schlosses oder des kleinen Dorfes wohnten, waren ihm noch fremd.

Er straffte die Schultern, um sich gegenüber der Begegnung mit der alternden Frau mit dem Nachzügler-Kind zu wappnen, ging zur Haustür, klopfte an und betrat rasch das Haus. Der kleine Gang war dunkel. Es öffnete sich eine Tür und jemand kam auf den Gang und ihm entgegen.

Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht mit der Frau, die ihm entgegentrat.

»Johannes?«, fragte sie und trat aus der Stube. Sie war jung. Sie war so unvergleichlich jung und passte nicht zu diesem alten Mann, der sein Förster gewesen war. Sie war hochgewachsen, schlank und wunderschön!

»Nein«, sagte der Schlossbesitzer. »Ich … bin der Dienstgeber von Johannes. Und ich habe Ihnen eine … traurige Mitteilung zu machen.«

»Was ist geschehen?«, fragte sie und griff sich an die Brust, an die Stelle über ihrem Herzen.

»Ist es Ihnen recht, wenn wir in die Stube gehen?«, fragte der Schlossherr.

Sie nickte und lief in die Stube zurück, um sich zu setzen. Dabei blickte sie ihn verwirrt an. Angst stand in ihren Augen. Angst und Sorge.

Noch nie hatte er eine solch schöne Frau gesehen. Ihr langes blondes Haar war zu einem Knoten aufgesteckt, was ihren langen Hals noch mehr zur Geltung brachte. Sie wirkte anmutig, fast königlich. Ihre hellblauen Augen waren auf ihn gerichtet.

Der junge Graf fühlte, dass allein der Anblick dieser Frau ihn erregte, und er empfand plötzlich Ärger über sich selbst. Wie konnte es sein, dass er bei dieser furchtbaren Mission plötzlich derartige Gefühle hatte! Er versuchte, Herr seiner Gedanken zu werden, und konzentrierte sich auf seine Aufgabe.

»Johannes begleitete mich bei der Besichtigung des Forsthauses im Wald am Steinberg. Danach besprachen wir uns mit den Waldarbeitern, was an diesem Haus alles zu erneuern war. Keiner hatte damit gerechnet, dass jemand unter den Arbeitern Übles geplant hatte. Völlig unvorhersehbar für uns alle, richtete plötzlich einer der Männer eine Waffe auf mich. Als der Schuss fiel … ich war mir sicher, dass … Aber, Johannes warf sich vor mich und fing die … fing die Kugel ab«, berichtete er stockend. »Er war sofort tot. Wir haben ihn zum Arzt gebracht, aber … Die Kugel hatte seine Brust durchschlagen. Es gab keine Hilfe für ihn … Es tut mir schrecklich leid …«

Die Frau regte sich nicht. Kein Laut drang von ihren Lippen. Sie schien nicht zu atmen.

»Wo ist Johannes?«, wagte sie endlich leise die Frage zu stellen, deren Antwort sie fürchtete.

Sie hatte noch nicht verstanden, was er ihr gesagt hatte, vermutete er. Ihre Augen schimmerten verdächtig. Alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen. Plötzlich begannen ihre Hände zu zittern. Nur ihre Hände. Doch, sie hatte es verstanden – wurde dem Überbringer der Nachricht klar. Langsam sickerte die furchtbare Wahrheit in ihr Bewusstsein.

»Er ist in der Kapelle aufgebahrt«, brachte der Schlossherr mühsam hervor.

Die Tür wurde geöffnet und ein Mädchen mit ungefähr zwei Jahren tapste in den Raum.

»Papa«, sagte es. Ein Junge mit etwa drei Jahren folgte.

»Komm zurück, Vroni«, rief er.

Das kleine Mädchen blieb stehen und blickten abwechselnd den fremden Mann und die Mutter an, die bewegungslos auf ihrem Stuhl saß. Die unheimliche Stille wurde vom Wimmern eines Säuglings ausgelöscht, welches von einem ungefähr fünfjährigen Mädchen hereingetragen wurde.

»Mama«, sagte es leise. »Lisa hat Hunger.«

Mechanisch nahm die junge Frau das Baby an sich und wiegte es. »Danke, Sarah«, flüsterte sie.

»Sie haben vier Kinder?«, fragte der Schlossherr.

Magda nickte und versuchte, das Kind, das nun zu weinen begann, zu trösten, indem sie es über ihre Schulter legte, was aber dazu führte, dass das Baby zu brüllen begann.

»Darf ich ihn sehen?«, fragte sie leise.

Er nickte.

»Ich muss vorher …« Sie sah besorgt auf das Baby, das in ihren Armen weinte.

»Natürlich«, er verbeugte sich und wandte sich ab, um den Raum zu verlassen. »Ich warte vor dem Haus.«

»Wer bist du?«, fragte der Junge.

»Sebastian«, sagte der Schlossherr leise. »Ich bin Sebastian.«

»Ich bin Jakob«, meinte der Kleine und grinste.

Sebastian ging vor dem Kind in die Knie und gab ihm die Hand. »Das ist ein schöner Name«, sagte er.

»Ja, nicht wahr?« Jakob grinste über beide Ohren.

Sebastian schmerzte es in der Seele. Noch wusste der Kleine nicht, dass sein Vater tot war.

Das Baby hatte zu weinen aufgehört. Der Schlossherr schaute auf die Frau, die das Kind zu stillen begonnen hatte. Eine Brust lag frei und fasziniert sah er auf die Szene. Innerhalb weniger Sekunden prägte sich das Bild in sein Gedächtnis ein. Die pralle Brust, aus der Milch in den kleinen Mund des Kindes floss, das gierig trank. Der leere Blick der schönen Frau, die vor sich hinstarrte.

***

Blass stand Magda neben ihrem toten Mann, der nun noch viel mehr wie ihr Vater wirkte. Die Kinder starrten auf den leblosen Johannes. Das Baby schlief in dem Tuch, das Magda sich umgebunden hatte.

»Das Begräbnis … Es ist ein heißer Frühlingstag und wir sollten den Leichnam bald in heilige Erde bringen«, sagte der Kaplan.

»Warum bewegt sich Papa nicht?«, fragte die älteste Tochter leise.

»Pssst, er schläft«, meinte Jakob.

»Er ist zu Gott gegangen«, sagte der Kaplan.

»Warum hat er sich nicht verabschiedet?«, wollte das ältere Mädchen wissen.

Magda kniete sich zu ihren Kindern.

»Papa hat es nicht gewusst, dass Gott wollte, dass er zu ihm kommt. Er hätte es uns sicher gesagt. Aber jetzt müssen wir ihn dort lassen, wo er ist. Wir müssen jetzt ganz fest zusammenhalten. Ich brauche eure Hilfe für das Baby. Wollt ihr mir helfen?«, fragte sie leise.

Die Kinder nickten.

Magda richtete sich auf. »Ich … wir haben kein Grab … ich werde eines kaufen. Und einen Sarg … Johannes und ich haben ein wenig Geld gespart …« Wieder glänzten ihre Augen verdächtig, aber sie weinte nicht.

»Die Kosten für das gesamte Begräbnis übernehme ich«, sagte der Schlossherr hinter Magda. »Johannes war der Förster meines Gutes und er starb, weil er mich gerettet hat. Das Begräbnis – es ist das Mindeste, was ich tun kann.«

Der Priester nickte.

Sebastian hatte veranlasst, dass Magda und die Kinder mit einem Pferdewagen abgeholt worden waren. Er selbst hatte sie zur Kapelle begleitet. Keine Minute hatte er sie aus den Augen gelassen. Jederzeit würde sie zusammenbrechen. Da war er sich sicher. Es konnte nicht sein, dass sie diese Nachricht mit dieser unheimlichen stoischen Ruhe hinnahm.

***

Einen Tag später wurde der Förster Johannes Wallner auf dem kleinen Friedhof des Dorfes zu Grabe geleitet. An seinem Grab standen der Kaplan, die Frau und die Kinder des Verschiedenen – und der Schlossherr. Es war eine bescheidene Einsegnung. Die Messe wurde danach gelesen. Es waren die Kinder gewesen, die geweint hatten. Magda Wallner hatte ihre Kinder gehalten, hatte leise mit ihnen gesprochen, hatte sie umarmt und getröstet. In ihrem Blick lag unendliche Traurigkeit und Schmerz. Aber sie brach nicht zusammen.

»Man erzählt sich, dass Johannes und Magda einander sehr zugetan waren«, sagte der Verwalter leise zum Schlossherrn.

»Weshalb weint sie nicht?«, fragte ihn Sebastian.

»Sie würde nie vor ihren Kindern weinen«, sagte der Mann.

»Kennen Sie die Witwe?«, fragte Sebastian.

»Nicht sehr gut. Aber wenn ich Johannes und Magda zusammen gesehen habe, war ihre Zuneigung deutlich zu spüren. Johannes hat seine große Liebe spät getroffen, und Magda hat ihn zu einem glücklichen Mann gemacht. Das hat er mehrmals zu mir gesagt«, flüsterte der Mann.

Sebastian beobachtete die ganze Messe lang die junge Frau. Noch immer fand er sie aufregend schön. Sie war die erste Frau, die ihn wirklich interessierte. Sie war die Frau, die ihn erregte, die ihm gefiel und die er gern in sein Bett nehmen wollte. Ja, er wollte diese Frau. Beschämt schloss er die Augen und bat Gott um Verzeihung für seine Gedanken. Aber auch, als er die Augen geschlossen hatte, sah er das Gesicht von Magda vor sich. Er stellte sich vor, dass sie vor ihm auf seinem Bett lag. Er stellte sich vor, dass sie ihm ihre vollen Brüste anbot. Er stellte sich vor … Mit einem Stöhnen öffnete er die Augen und blickte auf den Altar.

Bei allen Heiligen. War er verrückt geworden?

***

Es dämmerte bereits, als Magda mit den Kindern den Weg in ihr kleines Forsthaus antrat. Ein Knecht fuhr mit einem Leiterwagen vor und bot der jungen Frau an, sie nach Hause zu fahren. Magda nahm das Angebot dankbar an.

Sebastian sah ihr nach und wünschte, er könnte mehr für sie tun.

***

Sebastian lag in seinem Bett und konnte nicht schlafen. Er musste an die Frau denken, die heute ihren Mann verloren hatte. Er dachte an Johannes, der sich für ihn geopfert hatte. Im Gedanken sah er die Kinder. Das Bildnis der stillenden Frau drängte sich wiederholt in sein Bewusstsein. Die weiße Haut der vollen Brust, von der das Kind getrunken hatte. Es war atemberaubend schön gewesen, sie zu beobachten. Auch, wenn es nur für einen Augenblick gewesen war, da er den Raum sofort verlassen hatte. Jedes Detail war ihm bewusst.

Sebastian griff nach seinem steil aufgerichteten Geschlecht und massierte es. Er stellte sich vor, dass es nicht seine Hände wären, die sein Geschlecht umfassten. Er wünschte sich feingliedrige Frauenhände – und die vollen Lippen Magdas, die er heiß begehrte, seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Er kam zum Höhepunkt und unterdrückte einen Schrei. Heiß quoll sein Lebenssaft in mehreren Schüben aus ihm heraus. Sein Becken zuckte nach vorn, so, als stieße er in den Schoß einer Frau.

Wie konnte er in dieser Situation nur derartige Gedanken hegen? Verachtung gegen sich selbst drängte sich in seine Gedanken. Er begehrte sie! Seine Hände zitterten, als er den weißen Saft mit einem Handtuch, das er bereitgelegt hatte, von seinem Bauch wischte. Verdammt, er wollte sie! Wollte sie ganz für sich.

Die Frau sollte nicht allein im Forsthaus sein, schoss es ihm durch den Sinn. Er würde sie am kommenden Tag erneut dort aufsuchen. Er würde einen neuen Förster einstellen müssen, der das Forsthaus bewohnte. Sie musste das Haus sowieso verlassen. Es würden sich Räumlichkeiten für sie und die Kinder finden.

***

Doch, es war Magda, die ihm am Morgen des kommenden Tages aufsuchte. Sie bat um eine Unterredung. Sie trug das schwarze Kleid – für jeden Bewohner unverkennbar war diese Frau in Trauer. Das Baby hatte sie mit dem Tuch an ihren Körper gebunden, wie schon am Vortag auch, und an jeder Hand ging ein Kind. Die große Tochter lief neben ihr.

»Kommen Sie herein«, bat er sie ins Arbeitszimmer.

»Herr Graf«, begann sie mit leiser Stimme. »Bis wann müssen wir das Forsthaus verlassen?«

Er sah sie erstaunt an. »Wieso denken Sie, dass …?«

»Sie werden einen neuen Förster einstellen. Der wird in diesem Haus wohnen. Das ist doch keine Frage. Dieses Gut braucht einen Förster. Ich wollte nur fragen, ob ich so lange bleiben kann, bis ich Arbeit gefunden habe …« Sie holte tief Luft und sprach rasch weiter. »Ich werde mich bemühen, rasch Arbeit zu finden. Die ersten Bewerbungsbriefe habe ich bereits zur Post gebracht. In der Morgenzeitung gab es vier Gesuche … Ich werde nicht lange brauchen«, fügte sie rasch hinzu.

»Es ist richtig, ich werde die Stelle neu vergeben müssen. Aber Sie brauchen nicht wegzugehen. Wenn sie wollen, können Sie hier im Gesindehaus einziehen. Es gibt freie Zimmer. Sie können zwei davon bewohnen. Wir können diese beiden Räume mit einer Tür verbinden. Damit Sie und Ihre Kinder genug Platz haben. Eine Stelle können Sie auch bei mir haben, Magda«, sagte er.

»Das kann ich nicht annehmen«, sagte sie und senkte den Blick.

Ob ihr aufgefallen war, wie gierig er sie betrachtete?

Sebastian zwang sich, den Blick von ihr abzuwenden und sah auf die Kinder. Es war schlimm genug, dass er die junge Witwe begehrte, so sie doch selbst gerade erst von diesem Schicksalsschlag eingeholt worden war. Sebastian wusste nicht, wie er seine Gefühle zum Schweigen bringen sollte. Aber ein Blick auf diese Frau brachte ihn um den Verstand. Was war mit ihm? Er stand nicht auf, damit die Beule an seiner Hose unentdeckt blieb – und doch wollte er nichts mehr, als zu Magda zu eilen, um sie in die Arme zu nehmen und ihr zu versichern, dass alles wieder gut werden würde.

»Es steht Ihnen frei zu gehen, wohin Sie wollen, aber … ich schulde Johannes eine Menge. Ich würde mich glücklich schätzen, würden Sie mir gestatten, für die Ausbildung Ihrer Kinder aufzukommen«, begann er langsam. Wie konnte er sie nur dazu bewegen hierzubleiben?

»Auch könnten Sie in der Nähe des Grabes …« Er unterbrach sich, als er sah, dass sie zusammenzuckte.

»Aber wenn Sie das nicht wollen, dann werde ich auch veranlassen, dass das Grab von jemandem gepflegt wird«, lenkte er ein.

»Ich … werde darüber nachdenken. Danke für Ihr großzügiges Angebot, Herr Graf«, sagte sie und kehrte mit ihren Kindern zurück ins Forsthaus.

***

Zwei Tage später brachte der Knecht all die Habe der jungen Witwe und ihrer Kinder ins Gesindehaus. Die Türen waren frisch eingemauert worden. Der Graf hatte ihr drei Zimmer zur Verfügung gestellt. Somit hatte Magda ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer und ein Kinderzimmer. Magda würde vorläufig in der Küche arbeiten, bis eine Aufgabe für sie gefunden werden würde.

Zwei Wochen später erreichte den Grafen ein Schreiben eines Industriellen, der anfragte, ob er für Magda Wallner ein gutes Zeugnis ausstellen könnte.

Sebastian antwortete wahrheitsgemäß, dass er die Frau kaum kenne, dass sie aber eine junge Mutter sei und das Baby noch gestillt werden würde.

Daraufhin erhielt Magda eine Absage, ganz so, wie Sebastian es gehofft hatte. Ansonsten folgten ihren Bewerbungsschreiben Absagen.

Magda entschloss sich, die Stelle, die ihr vom Schlossherrn angeboten worden war, zu behalten, und fügte sich in das Alltagsleben im Schloss ein. Ihre Kinder spielten mit den anderen Kindern und das Leben bekam wieder so etwas wie Normalität.

Jeden Abend suchte Magda das Grab ihres Mannes auf und entzündete eine Kerze. Ihre Trauer trieb sie in die Isolation. Und so sehr sie am Tag fleißig arbeitete, abends zog sie sich zurück, versorgte die Kinder und blieb den anderen Leuten fern. Sie bemerkte nicht, dass der Schlossherr sie beobachtete. Sie sah nicht, dass er häufig am Fenster stand, wenn sie im Gemüsegarten arbeitete. Wie hätte sie auch nur ahnen können, wie sehr der junge Mann sie begehrte, wenn sie doch nicht einmal bemerkte, was um sie herum geschah? Wie hätte sie ahnen können, dass Sebastian ein williges Dienstmädchen benutzte und sich vorstellte, Magda zu besitzen, während er sein Geschlecht hart in das Mädchen stieß? Und dem Mädchen war es recht. Wie hätte sie auch nur denken können, dass ihre vollen Lippen ihn während des Messbesuchs in der Schlosskapelle zu Träumen hinrissen, die dazu geführt hätten, dass der Kaplan ihn exkommuniziert hätte, hätte er sie erraten?

Sebastians Gier nach Magda wurde stärker und es belastete ihn, dass er seine Lust nicht mit ihr ausleben konnte. Er sah, wie Magda mit dem Gesinde gut auskam. Er erkannte ihren Fleiß, ihre Liebenswürdigkeit und auch, dass sie eine kluge Frau war. Alles, was er an ihr entdeckte, machte sie noch begehrenswerter für ihn.

Als er sie einmal lächeln sah, als sie ihren Kindern beim Spiel zusah, war es um ihn geschehen. Es war ihr Lächeln, das ihn faszinierte. Das Lächeln einer Frau, die er bis jetzt nur ernst und traurig gesehen hatte. Er wollte, dass sie lächelte. Sie sollte viel lächeln. Er wünschte sich, dass sie mit ihm lächelte. Über ihn, für ihn und mit ihm.

Sebastian holte einen Lehrer auf das Schloss und ließ die älteste Tochter unterrichten. Elisabeth war ein kluges Kind. Sie lernte rasch und erntete viel Lob. Magda war völlig überrumpelt von dieser Großzügigkeit. Sie bot dem Schlossherrn an, zusätzliche Arbeiten dafür zu übernehmen. Er lehnte es mit der Begründung ab, dass er für immer in der Schuld ihres Mannes stehe. Dennoch wünschte er sich eine Gegenleistung, gestand er sich ein. Aber dieses Angebot konnte er ihr nicht unterbreiten. Niemals!

Sebastian akzeptierte Magdas Trauer. Aber sein Begehren nach ihr wuchs jeden Tag, und langsam dachte er, er würde den Verstand verlieren, da seine Gedanken nur mehr bei Magda waren. Nur mühsam gelang es ihm, sein Geheimnis zu wahren.

***

Der Sommer war durchs Land gezogen, hatte die Felder gelb gefärbt und die Früchte reifen lassen. Es gab viel Arbeit, und Magda brachte sich hilfreich ein. Die größeren Mädchen der anderen Bediensteten übernahmen die Sorge über ihre Kinder, wenn sie arbeitete. Magda war dankbar für die gute Gemeinschaft, die es ihr ermöglichte, bei der Ernte zu helfen. Am Tag beim Sammeln der Früchte und in den Nächten beim Einkochen. Meist kehrte sie früher von den Obstgärten zurück, um Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können. Wenn diese schliefen, arbeitete sie dann bis nach Mitternacht in der Küche. Sie schälte und entkernte das Obst und kochte es ein. Sie brachte neue Ideen in die Küche, was allen gefiel. Magda verstand, wie Gewürze gut eingesetzt werden konnten, und begeisterte mit ihren Gerichten alle.

Es war ein früher Septembertag, an dem Magda sich wieder früher auf den Weg zurück ins Schloss machte. Sie bat den Schlossherrn darum, eine Stunde früher gehen zu können, und versprach, diese Stunde länger in der Küche zu arbeiten. Sebastian bot ihr an, sie zurückbringen zu lassen, was sie dankend ablehnte.

»Das ist doch nur ein kurzer Weg«, sagte sie. »Der Arbeiter würde hier fehlen.«

Sebastian sah ihr nach. Sie hatte ein einfaches Arbeitskleid an, aber sie trug die schwarze Armbinde. Ja, sie war in Trauer. Und er würde ihr diese Zeit einräumen, ehe er an sie herantreten würde.

Es fiel ihm nicht gleich auf, dass die Anzahl der Arbeiter sich verringert hatte. Aber nach etwa einer halben Stunde bemerkte er das Fehlen von drei Fremdarbeitern, die er für die Ernte eingestellt hatte.

***

»Auf der Suche nach Begleitung?«, fragte einer der angeheuerten fremden Erntehelfer, die plötzlich vor Magda auftauchten.

»Nein«, antwortete sie kurz.

»Aber allein auf der Straße zu sein ist nicht ungefährlich für eine so schöne Frau«, sagte ein anderer und lächelte sie anzüglich an.

»Normalerweise ist es hier nicht gefährlich«, sagte sie und umrundete die Männer, die sich ihr in den Weg gestellt hatten.

Der Dritte, der bis jetzt geschwiegen hatte, packte sie am Arm.

»Nicht so schnell«, sagte er. »Wir wollen doch noch ein wenig deine Gesellschaft genießen.«

»Ich muss nach Hause«, antwortete sie und versuchte, sich zu befreien.

»Nachher«, knurrte der erste und packte sie von hinten an den Schultern.

»Lasst mich vorbei«, sagte sie mit zitternder Stimme.

»Nachher«, sagte nun auch der Mann, der sie am Oberarm hielt.

Der, der sie als Zweites angesprochen hatte, packte ihr Kleid und riss es auseinander.

»Habe ich euch doch gesagt, dass die schöne Titten hat«, meinte er lachend und riss das Kleid von ihrem Oberkörper.

Verzweifelt begann sich Magda zu wehren, als sie von den Männern hinter eine Hecke von Sträuchern gezerrt wurde.

Sie hatte wenig Chance gegen die drei.

»Es wird dir gefallen«, sagte der erste Kerl, der sein hartes Geschlecht aus der Hose holte.

Die anderen beiden drückten die Frau auf das Gras. Einer hielt ihr den Mund zu. Als sie ihn biss, schlug er sie.

»Verdammt, fick sie, ich will sie auch«, knurrte der, der sie geschlagen hatte.

»Nicht«, weinte Magda und versuchte, sich zu befreien.

Der Mann, der sich zwischen ihre Schenkel kniete, schob den Rest ihres Kleides über ihre Hüften und zerriss ihre Unterwäsche.

»So zappelig, meine Schöne. Dabei wird es doch erst richtig heiß, wenn ich in dir bin«, er lachte derb und schob sich über sie.

»Nein!« Magda gelang es, ein Bein aus dem Griff eines Mannes zu befreien. Sie trat auf das harte Geschlecht des Mannes, der im Begriff war, sie zu vergewaltigen. Der jaulte auf und schlug brutal auf sie ein.

»Ich bring dich um, du Hure«, schrie er sie an.

»Halte sie, ich fick sie«, sagte einer der beiden anderen und wechselte die Position mit dem, der versuchte, den Schmerz zu ertragen.

»Dafür fick ich dich mit der Faust«, keuchte der Getretene und schlug erneut in Magdas Gesicht.

»Macht schon, ich will sie auch«, keuchte der dritte Mann, der nun ein Knie auf Magdas Oberkörper gelegt hatte und sie nach unten drückte.

»Nein …« Magda schluchzte und nahm wahr, dass einer der Männer mehrmals auf ihre Scheidenöffnung spuckte.

»Nein, nein«, stammelte sie und versuchte, sich zu befreien, aber es war aussichtslos. Der Mann, der gerade im Begriff war, sein Geschlecht in sie zu stoßen, kümmerte sich nicht darum.

Doch noch bevor die Penetration gelang, wurde der Mann nach hinten gerissen.

»Verdammte Schweine«, brüllte Sebastian und streckte den Vergewaltiger mit einem Fausthieb nieder.

»Hierher«, schrie er und nur einen Moment später waren Männer da. Männer, die Magda kannte, da sie auf dem Hof arbeiteten. Die beiden, die sie festgehalten hatten, sprangen auf und versuchten davonzulaufen.

Magda rollte sich auf die Seite und streifte den Rest ihres Kleides über ihre Beine, um ihre Blöße zu bedecken und schluchzte. Alle hatten ihre Schande gesehen. Sie hatte die Stimme des Schlossherrn erkannt, der seine Männer zu sich gerufen hatte. Er wusste, was geschehen war. Was dachten sie alle von ihr?

Es wurde still um sie herum. Die Männer hatten die Fremdarbeiter mitgenommen. Magda war allein zurückgeblieben. Als sie sich endlich aufrichtete, bemerkte sie, dass neben ihr eine Decke lag. Sie wickelte sich in die Decke und wartete, bis es dunkel war. Erst dann erlaubte sie sich, den Heimweg anzutreten. Doch als sie zurück auf den Weg kam, wartete dort der Knecht mit dem Leiterwagen auf sie. Darauf saß Sebastian.

»Kommen Sie«, sagte er und half Magda auf den Wagen.

»Ich kann laufen«, sagte sie stockend.

»Magda, ich bestehe darauf, dass Sie mit uns fahren. Das ist kein Vorschlag. Das ist ein Befehl!« Seine Stimme duldete keinen Widerspruch.

Sie gehorchte. Niemand sprach ein Wort auf dieser kurzen Heimfahrt.

Magda war dankbar, dass der Knecht von hinten in die Scheune fuhr, von der sie ungesehen in das Gesindehaus gelangen konnte.

Doch Sebastian hielt sie zurück. »Kommen Sie mit in das Schloss. Ich habe einen Arzt rufen lassen.«

»Das ist nicht nötig«, Magda starrte auf den Boden, »es … es ist nichts passiert.«

»Ich bestehe darauf«, wiederholte er.

»Bitte«, jetzt blickte sie ihn an und er sah ihre Tränen.

Doch Sebastian schüttelte den Kopf. Die Schläge, die sie erhalten hatte, waren in ihrem Gesicht sichtbar. Ein hässlicher blauer Fleck hatte sich auf ihrer linken Wange gebildet und die wunderschönen Lippen waren aufgeplatzt.

»Ich bestehe darauf, Magda«, wiederholte Sebastian.

***

»Körperlich wird sie darüber hinwegkommen, denn es kam nicht zum Äußersten – aber seelisch ist sie tief verletzt«, sagte der Arzt zu Sebastian, als er nach der Untersuchung mit ihm sprach.

»Wie viele hatten sie bereits …?«, fragte Sebastian. In seinen Augen lag blanke Wut.

»Keiner. Aber du musst unmittelbar vor … Du hast rechtzeitig eingegriffen. Die Blutergüsse an ihren Beinen und Armen sowie die Verletzungen im Gesicht werden in einer Woche abgeheilt sein. Wie gesagt, das Problem ist nicht körperlich. Bei derlei Übergriffen leiden die Frauen immer in der Seele. Sebastian. Ihre Brüste sind voll mit Milch. Sie hat ein … Kind?«, fragte der Arzt.

»Sie ist Witwe«, antwortete Sebastian.

»O Gott, ist sie die Frau des Försters?« Zu gut erinnerte sich der Arzt an den Vorfall im Frühling.

Sebastian nickte.

»Es war mir nicht bekannt, dass Johannes mit einer jungen Frau verheiratet war«, der Arzt war überrascht. »Sie ist wunderschön.«

»Du sagst es«, antwortete Sebastian. Der Arzt blickte ihn überrascht an.

»Du … magst sie?«, fragte der Arzt.

Sebastian wandte sich ab. »Was braucht sie nach diesem Vorfall?«, fragte er leise.

»Zeit … und vielleicht Liebe … aber, vor allem Zeit«, sagte der Arzt und nahm seine Tasche.

»Was wirst du mit den drei Männern machen?«, wollte der Arzt wissen. »Soweit ich weiß, obliegt dir die Gerichtsbarkeit über dieses Gebiet.«

»Ich werde sie der königlichen Gerichtsbarkeit übergeben. Aber zuvor werde ich sie … befragen«, knurrte Sebastian.

Der Arzt nickte. »Wenn du mich brauchst, ruf mich«, sagte er und verließ Sebastian.

***

Sebastian betrat den Amtsraum und sah finster auf die drei Männer, die auf ihn warteten.

»Warum?«, fragte er nur.

»Sie hat uns eingeladen, mit ihr herumzumachen. Ehrlich. Sie war ganz geil darauf, es besorgt zu bekommen«, sagte einer der drei.

Sebastian setzte sich auf den Richterstuhl und gab dem Schreiber ein Zeichen, das Protokoll zu führen …

***

Es war fast Mitternacht, als er die drei Gefangenen den Polizisten übergab, die sie in das königliche Gefängnis überstellten.

Langsam kehrte er von seinem kurzen nächtlichen Rundgang im Park ins Schloss zurück. Sein Bericht war fein formuliert gewesen. Die Schuld der drei Männer war klar dargestellt. Seine Aussage zählte viel vor dem Gericht des Königs.

Ohne groß darüber nachzudenken, führten seine Schritte zum Gesindehaus. Er fand die Tür zu Magdas Wohnzimmer unversperrt. Es brannte eine Kerze in einem Glas.

»Magda?«, er sprach leise, um sie nicht zu wecken, wenn sie schon schlief.

Als er gehen wollte, hörte er ein Geräusch, das an das Weinen einer Frau erinnerte.

Er öffnete die Tür zu Magdas Schlafzimmer. Sie lag auf dem Bett und weinte leise.

Sebastian schloss die Tür und kam zu ihr.

»Sie sind weg, Magda. Ich habe diese Männer dem königlichen Gericht übergeben«, informierte er sie. »Aber ich brauche noch Ihre Aussage zu dem Vorfall. Können Sie mir morgen berichten, was sich zugetragen hat?«

Sie blickte ihn an, sonst reagierte sie nicht.

»Kann ich etwas für Sie tun?«, fragte er. Er sprach leise, denn er wusste, dass die Kinder im Nebenzimmer schliefen.

»Bitte, schicken Sie mich nicht weg«, hauchte sie.

»Niemals!« Sebastian setzte sich zu Magda.

»Ich habe es nicht gewollt«, flüsterte sie. »Sie haben mich hinter die Hecke gezerrt. Wirklich, ich wollte es nicht.« Tränen tropften über ihre Wangen. Sie so zu sehen, tat ihm weh.

»Nichts anderes habe ich angenommen«, sagte er und strich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht.

»Ich schäme mich so«, gestand sie leise.

»Wieso, Magda? Sie haben doch nichts getan, wofür Sie sich schämen müssten«, vorsichtig legte er seine Hände auf ihre Schultern.

»Die Bediensteten haben gesehen, dass …« Sie biss sich auf die Unterlippe.

»Sie haben die Männer festgenommen und abgeführt, Magda. Niemand macht Ihnen einen Vorwurf.« Er fühlte, dass sie zitterte. Ihre Augen waren verquollen. Ebenso die aufgeplatzten Lippen

»Ich möchte nicht … dass die Kinder … davon erfahren«, sagte sie.

Sebastian nickte. »Wie werden Sie ihnen die Verletzungen in Ihrem Gesicht erklären?«, fragte er leise.

»Ich bin … bei der Obsternte von einem Baum gefallen«, flüsterte sie.

»Das Gesinde wird nichts anderes dazu sagen«, versicherte er.

Eine kleine Pause entstand.

»Es tut mir so leid.« Ihre Stimme war ein Flüstern.

»Sie haben nichts falsch gemacht«, bestätigte er ein weiteres Mal.

»Bitte, schicken Sie mich nicht weg. Die Kinder sind hier glücklich …« Magda konnte nicht verhindern, dass erneut Tränen über ihre Wangen liefen.

»Niemand schickt Sie weg, Magda«, versprach Sebastian. Er zog sie in seine Arme und hielt sie fest. Sie ließ es geschehen. Sie akzeptierte, dass er über ihren Rücken streichelte. Sie erlaubte ihm, dass er sie an sich presste, um ihr Halt zu geben.

»Niemand, Magda, niemand wird dir einen Vorwurf machen. Du gehörst hierher«, sagte er leise.