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Sünde - was ist das? Wieso wird das bei den Christen so oft erwähnt? Habe ich überhaupt so was wie Sünden? Wieso muss ich erlöst werden? Gott ist doch die Liebe, wieso macht er so ein Theater wegen der Sünden? Warum bin ich schuldig, ich habe doch keinem was getan? Kann Gott mir nicht einfach so vergeben? Wie werde ich meine Sünden tatsächlich los und woher weiß ich das dann? Ein informatives Buch auch für Christen, die mehr verstehen und wahrnehmen wollen, was es mit der Sünde auf sich hat, und wie man auch als Christ damit umgehen kann und sollte.
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Wie erklärt man jemandem, was Sünde ist? Im Sinne des Wortes kann man sie als ''Zielverfehlung'' bezeichnen, aber auch das sollte erklärt werden. Wir Menschen haben einen Hang zur Sünde - quasi einen Trieb zur Erfüllung unseres Lebens und Menschseins, ausschließlich mit und durch uns selbst - also ohne Gott! Diese Gesinnung hat nichts mit einem bestimmten Verhaltenskodex oder dem gesellschaftlichen Stand zu tun, sondern mit unserer inneren Ausrichtung und Veranlagung - egal woher wir kommen und wer wir sind und wo wir stehen. Dieser ''innere Zwang'' und dieses sinnbildlich alles verschlingende schwarze Loch ist also so wie ein unsichtbarer, menschlicher Magnet, der alles anzieht, was gegen Gottes Willen ist. Der entsprechend alles abstößt, was nicht magnetisch (heilig und gerecht) ist und sein will. Und das wirklich Schlimme daran ist, wir können nichts dagegen tun! Unsere Arme sind zu kurz, unser Verstand zu gering, unsere Kraft zu wenig und unser Geist und Wille zu träge (Römer 7, 18-19). Die Sünde ist etwas, womit ich geboren bin und woran ich nicht rütteln kann und die ich nicht zu berühren vermag, so sehr ich mich auch darum bemühe - ich bin ein Sklave der Sünde und bin als Sünder außerstande Gott gehorsam zu sein (1. Samuel 15,23). Auch Paulus machte diese Erfahrung und musste festellen, daß er ein ''elender Mensch'' ist und sich gleichzeitig fragte: ''Wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe'' (Römer 7,24)? Wer so weit ist, und sich dieser Wirklichkeit bei sich selbst stellt und bewusst wird, hat nichts mehr zu befürchten. Gott berührt die Sünde durch und in der Erlösung aufgrund deren Vergebung. Das Kreuz Jesu Christi in die sichtbare Loslösung, Erlösung und Ablösung von allem, was gegen die Seele streitet (1. Petrus 2, 11-12). Das ist in erster Linie meine blinde Selbstgefälligkeit, meine Abnabelung und Emanzipation Gott gegenüber, meine Gottlosigkeit und mein Egoismus in Kombination mit allen Werken der Ungerechtigkeit (Römer 6, 12-14). Das alles können wir hinter uns lassen und nur durch den Glauben an die verliehene Gerechtigkeit (durch das Evangelium) auch in einer Art und Weise unser Leben leben, ohne gezwungen zu sein uns selbst und der Sünde zu dienen. Den Platz der Sünde in uns hat Jesus eingenommen - und ER ist heilig und sein Blut hat uns gerecht gemacht (Römer 5,9). Daß wir in der zukünftigen Praxis als Christen nun immer noch Fehler machen und sündigen können, ist zweitrangig, denn die Erlösung ist nicht zeitgebunden - vor Gott können wir tatsächlich nun nicht mehr sündigen (1. Johannes 5,18). Durch die Neugeburt haben wir nun auch ein Gespür für Schuld und Sünde und können das offen und ohne Angst jederzeit vor Gott bringen. Wir wollen nun auch nicht mehr sündigen, sondern Gutes tun und Gott erfreuen, auch wenn es uns nicht immer gelingt. Was zählt ist dieses: Es ist bezahlt und Gott ist treu und gerecht und vergibt uns unsere Schuld (1. Johannes 1,9). Die Vergebung der Sünden ist eine Wahrheit ebenso wie die Tatsache, daß es Sünde und Ungerechtigkeit gibt. Die Liebe freut sich über die Wahrheit (1. Korinther 13,6) und Gott ist die Liebe (1. Johannes 4,8) und Jesus Christus, der Weg, die Wahrheit und das Leben (Johannes 14,6). Das Heil und die Seligkeit ist zu uns gekommen um unserem Leben einen Sinn und ein Ziel zu geben - es lohnt sich - Lob, Ehre und Dank unserem HERRN und Heiland Jesus Christus!
In Jeremia 4, 23-27 steht: "Ich schaute zur Erde — doch siehe, sie war wüst und leer! und zum Himmel — aber sein Licht war verschwunden! Ich schaute die Berge an — doch siehe, sie erbebten und alle Hügel schwankten! Ich schaute — und siehe, da war kein Mensch mehr, und alle Vögel des Himmels waren verschwunden! Ich schaute — und siehe, das fruchtbare Land war zur Wüste geworden, und alle seine Städte waren zerstört vor dem Herrn, vor der Glut seines Zorns. Denn so spricht der Herr: Das ganze Land soll verwüstet werden; doch ich will ihm nicht ganz ein Ende machen''. Jeremia beschreibt eine Vision. Er durchlebte und durchlitt die Leiden die über Juda aufgrund ihrer Sünden kommen sollten. In Vers 21 fragt er traurig: ''Wie lange muß ich noch das Kriegsbanner sehen und den Schall des Schopharhornes hören''? In Vers 22 antwortet Gott: ''Wahrlich, mein Volk ist töricht, sie kennen mich nicht; närrische Kinder sind sie und ohne Einsicht; weise sind sie, Böses zu tun, aber Gutes zu tun verstehen sie nicht''. Jeremia war zwar ein Prophet, aber er verstand Gott oftmals nicht. Er konnte nicht verstehen, daß Gott einerseits gnädig, geduldig und glaubwürdig ist, und dennoch andererseits Gericht übt und die Schuld mitunter drastisch bestraft. Das ist eben zum einen die Liebe und Heiligkeit Gottes, und zum anderen die Gerechtigkeit und Konsequenz daraus. Damit ist das Gericht gemeint. Die Geschichte Israels dokumentiert diese Wechselwirkung aus Gnade und Gericht immer wieder. Sünde hat Konsequenzen und die Lösung ist immer (Glaubens)gehorsam. Sowohl im Alten Testament als auch im Neuen Testament wird Sünde nicht einfach toleriert oder ignoriert, sondern hat Folgen. Vergebung erfordert Kraft und Souveränität. Beides hat der Mensch nicht. Jeremia musste lernen, daß er an seinen Zweifeln zweifeln sollte und nicht an den Glaubensgrundsätzen und der Gerechtigkeit und Macht Gottes. Der HERR weiß immer was er macht und auch wann! Die zerstörerische Kraft von Sünde übersteigt oftmals unsere Vorstellungskraft. Sünde trennt den Menschen von Gott, sie macht auch uns Menschen wüst und leer. Das war zu Zeiten des Alten Testamentes nicht anders als heute. Der Mensch hat entsprechend eine Krise mit Gott, denn Sünde bewirkt eine Krise. Das Wort Krise stammt vom griechischen Wort ''krinein'', das übersetzt wird mit: aussondern, scheiden, entscheiden, richten und urteilen. Im Neuen Testament wird das Wort Krisis gebraucht, um das Gericht Gottes zu bezeichnen (Johannes 5, 28-29). Um die Krise zu beenden muss derjenige, dem die Krise aufgezwungen wurde, nämlich Gott, eine Lösung finden. Der Verursacher von Sünde (der Mensch) kann nicht gleichzeitig die Lösung zur Behebung derselben sein. In 1. Johannes 4, 14-19 lesen wir: ''Und wir haben gesehen und bezeugen, daß der Vater den Sohn gesandt hat als Retter der Welt. Wer nun bekennt, daß Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott. Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Darin ist die Liebe bei uns vollkommen geworden, daß wir Freimütigkeit haben am Tag des Gerichts, denn gleichwie Er ist, so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat mit Strafe zu tun; wer sich nun fürchtet, ist nicht vollkommen geworden in der Liebe. Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat''. Die Lösung kommt also von außen, von oben, vom Himmel auf die Erde und niemals umgekehrt. Der Gehorsam, der uns oft abgeht (auch wenn wir bereits Christen sind) den hat Jesus Christus, der Sohn Gottes, der ewige Gott in Menschengestalt, für uns geleistet. In Philipper 2, 6-11 lesen wir vom Heiland: ''...der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters''. So wie Sünde alles kaputt macht, so macht Jesus Christus wieder alles heil und neu (Offenbarung 21,5). Dazwischen ist nichts, es gibt nur das Eine oder das Andere. Wenn Gott von oben nach unten schaut und einen Menschen sieht, der an die Vergebung seiner Sünden durch das Evangelium Jesu Christ glaubt, sieht er uns mit Freude und steht zu seiner Gnade und schenkt uns Frieden.
Unseren Platz im Himmel erhalten wir nicht dadurch, daß wir etwas tun, sondern dadurch, daß jemand anderes etwas getan hat! Nämlich das Werk Gottes am Kreuz von Golgatha - geschehen durch unseren HERRN und Erlöser Jesus Christus, den Sohn Gottes (Johannes 3,16: ''Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat''). Diese geistliche Tatsache, an die wir glauben dürfen, hat auch seine Auswirkung auf unser Gewissen. Indem wir an die Vergebung unserer Sünden von Herzen glauben, können wir auch im Geiste Gott begegnen und ins Heiligtum des allmächtigen Gottes ohne Angst eintreten. In Hebräer 10,19 lesen wir darum: ''Da wir nun, ihr Brüder, kraft des Blutes Jesu Freimütigkeit haben zum Eingang in das Heiligtum...''. Das gereinigte Gewissen macht es möglich. Dies ist das Thema von Hebräer 9 und 10 in der Heiligen Schrift. Durch die jüdischen Opfer kann man das Gewissen nicht wirklich reinigen, denn es sind letztlich tote Werke - Hebräer 9,9: ''Dieses ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit, in welcher Gaben und Opfer dargebracht werden, die, was das Gewissen anbelangt, den nicht vollkommen machen können, der den Gottesdienst verrichtet, der nur aus Speisen und Getränken und verschiedenen Waschungen [besteht] und aus Verordnungen für das Fleisch, die bis zu der Zeit auferlegt sind, da eine bessere Ordnung eingeführt wird''. Damit ist gemeint das die Zeit der Gesetze, Rituale und Verordnungen vorbei ist und abgelöst wurde durch ein lebendiges Opfer. Eines, daß viel viel mehr bewirken kann und vor Gott ein Wohlgeruch ist. Paulus schreibt in 2. Korinther 2, 14-16: ''Gott aber sei Dank, der uns allezeit in Christus triumphieren läßt und den Geruch seiner Erkenntnis durch uns an jedem Ort offenbar macht! Denn wir sind für Gott ein Wohlgeruch des Christus unter denen, die gerettet werden, und unter denen, die verlorengehen; den einen ein Geruch des Todes zum Tode, den anderen aber ein Geruch des Lebens zum Leben''. Wer sich noch ein Gewissen wegen seiner Sünden macht, obwohl er an Jesus glaubt, lebt in der Furcht, daß Gott ihn trotz allem doch noch wegen seiner Sünden richten wird. Frieden mit Gott kann so nicht funktionieren. Glaube und gleichzeitig Angst passt nicht zusammen. Das lesen wir in 1. Johannes 4,18: ''Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat mit Strafe zu tun; wer sich nun fürchtet, ist nicht vollkommen geworden in der Liebe''. Dass wir für unsere Verfehlungen und Sünden manchmal auch die Konsequenzen tragen müssen, und somit erzogen werden, ist etwas anderes und eher ein Beweis dafür, daß wir angenommen und somit ewig erlöst sind. In Hebräer 12, 4-8 lesen wir entsprechend: ''Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die Sünde und habt das Trostwort vergessen, das zu euch als zu Söhnen spricht: »Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm zurechtgewiesen wirst! Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt.« Wenn ihr Züchtigung erduldet, so behandelt euch Gott ja als Söhne; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, an der sie alle Anteil bekommen haben, so seid ihr ja unecht und keine Söhne!''.
Der Teufel hat in seine eigene Sünde die Menschen mit hineingezogen, und sie damit infiziert und vor Gott in boshafter Weise zu Fall gebracht. So hat (was die sündige Menschengeschichte betrifft) alles angefangen (1. Mose 3,1). Die Wurzel aller Sünde ist der Stolz. Es ist das Gefühl einer großen Zufriedenheit mit sich selbst, einer Hochachtung seiner selbst – sei es der eigenen Person, sei es in ihrem Zusammenhang mit einem hoch geachteten bzw. verehrten ''Ganzen'' (Wikipedia). Es ist eine Vergötterung des Ich's (Oswald Sanders) und eine Unverschämtheit, um deretwillen Gott den Luzifer aus dem Himmel hinaus geworfen hat (Christopher Marlow). Die Annahme des Willens Gottes für unser Leben, sollte das Ziel und der Zweck des Glaubens sein. Wir sollen darum vertrauen, daß dieser himmlische Wille immer das Beste und Richtige für mein Leben ist, auch wenn dies schwierige und herausfordernde Zeiten und Momente beinhalten kann. Jesus hat an dem, was er als Mensch auf Erden erlitten hat, den Gehorsam gelernt (Hebräer 5,8). Das bedeutet nicht, daß er Gott gegenüber jemals ungehorsam war, sondern, wir müssen einmal versuchen uns vorzustellen, wenn der allmächtige Gott auf einmal ein dreidimensionaler, fleischlicher, schwacher Mensch wird, was das für eine kosmische Umstellung und erdbebenartige Veränderung seiner selbst beinhaltet? Wäre Gott im Himmel geblieben (was sein gutes Recht war) hätte er diese Erfahrungen nicht gemacht und wir wären verloren gewesen auf ewig. In Philipper 2, 5-8 lesen wir: ''Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz''. Vielleicht können wir im Geiste etwas erahnen, wie diszipliniert, gehorsam und zielgerichtet sich Jesus ganz dem Willen Gottes unterordnete und treu war (trotz mancher Angst) bis zum körperlich bitteren Ende. Jesus war das absolute Gegenteil des Teufels, nämlich von Herzen demütig und sanftmütig (Matthäus 11,29). Satan ist stolz und in sich selbst verliebt. In Jesaja 14, 11-15 lesen wir die biblischen Worte seines Falles: ''Ins Totenreich hinabgestürzt ist deine Pracht, das Rauschen deiner Harfen; Maden werden dein Lager sein und Würmer deine Decke. Wie bist du vom Himmel herabgefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte! Wie bist du zu Boden geschmettert, du Überwältiger der Nationen! Und doch hattest du dir in deinem Herzen vorgenommen: ›Ich will zum Himmel emporsteigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen und mich niederlassen auf dem Versammlungsberg im äußersten Norden; ich will emporfahren auf Wolkenhöhen, dem Allerhöchsten mich gleich machen!‹ Doch ins Totenreich bist du hinabgestürzt, in die tiefste Grube''! Von Natur aus zieht es uns Menschen nicht zu Jesus, sondern zur Sünde und somit zur Sünde des Teufels, des Stolzes. Das Nichtanerkennen der göttlichen Autorität ist Unglaube, also das Nichtvertrauen des göttlichen Willens oder gar der Leugnung der göttlichen Existenz. Stolz und Dummheit liegen nicht selten nahe beieinander. In Psalm 53, 2-4 steht: ''Der Narr spricht in seinem Herzen: »Es gibt keinen Gott!« Sie handeln verderblich und begehen abscheulichen Frevel; da ist keiner, der Gutes tut. Gott schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, um zu sehen, ob es einen Verständigen gibt, einen, der nach Gott fragt. Sie sind alle abgewichen, allesamt verdorben; es gibt keinen, der Gutes tut, auch nicht einen einzigen''! Stolz führt zu allen anderen Sünden. Man will sich Gott gegenüber emanzipieren und meint es besser zu wissen wie das Leben funktioniert. Den Demütigen schenkt Gott Gnade (1. Petrus 5,5) und die Stolzen und Hochmütigen werden ernten was sie säen.
Das Leben Jesu Christi auf Erden beinhaltete im Grunde nur zwei Aufgaben: Für die Sünde zu sterben (ein für allemal) und Gott zu leben. Für uns Christen ergibt sich daraus unser praktisches Glaubensleben. An erster Stelle steht hier der feste Glaube. In der griechischen Übersetzung lesen wir das so: ''So auch ihr, haltet dafür, (daß) ihr seid tot zwar für die Sünde, lebend aber für Gott in Christus Jesus! Nicht also soll herrschen die Sünde in euerm sterblichen Leib...'' (Römer 6, 11-12). Sich der Sünde für gestorben zu halten, ist eine Glaubensfrage. Es ist geschehen, aber wir müssen es auch glauben und in unserem Alltag nicht vergessen. Wenn etwas tot ist, so kann es theoretisch und normalerweise auch nicht mehr herrschen. Aber das ist in der zeitlichen Praxis eben nicht so, weil die Erlösung zwar ein geistlicher Tatbestand ist, wir aber weltlich noch leben. Das bedeutet nun, wir müssen nicht erst der Sünde sterben, sondern sind es bereits, aber unsere sündige (natürliche) Natur kümmert das wenig. In 2. Korinther 4,7 steht: ''Wir haben diesen Schatz in irdenen Gefäßen, auf dass die Überschwänglichkeit der Kraft sei Gottes und nicht aus uns''. Unsere (sterbliche) Fleischlichkeit hat demnach sogar etwas Positives, weil sie unseren Glauben demütig hält und wir mehr und mehr erkennen (müssen), daß alles letztlich Gnade ist und allein Gottes Werk. In einem Kommentar von Rudolf Brockhaus steht hierzu folgendes: ''Aber obwohl die Sünde noch in uns ist, sind wir nicht mehr ihrer Herrschaft unterworfen, ihre Kraft ist gebrochen. Ein Christ kann sündigen, aber er muss nicht sündigen; er ist nicht gezwungen, auch nur einen unreinen Gedanken zu haben. Er wird sündigen, wenn er nicht wachsam ist, wenn aber das neue Leben und die Kraft des Heiligen Geistes in ihm wirken, braucht er der alten Natur in keiner Weise mehr zu dienen, nicht einmal, wie gesagt, in Gedanken''. Wir müssen uns der Sünde für gestorben und für tot halten, nichts weniger hat das Blut und das Kreuz Jesu bewirkt. Das Opfer des Sohnes Gottes ist in jeder Hinsicht vollkommen, so wie Gott es ist. Auch wenn unser Leben oft das Gegenteil vermittelt von ''der Sünde gestorben'', so ist es dennoch die Wahrheit. Gott hat die Verantwortung für unsere Schuld übernommen und trägt uns durch. Die Aufforderung, daß die Sünde nun nicht mehr in unserem Leib herrschen soll, ist im Grunde eine liebevolle Ermutigung, auf der Tatsache der Vergebung, ein glückliches und befreites Leben zu führen, welches Gott ehrt. Unser Leben (mit) der gestorbenen und vernichteten Sünde (der alte Mensch) ist zeitlich begrenzt, da wir in diesem Leib nicht ewig leben werden. Johannes Calvin (* 10. Juli 1509; † 27. Mai 1564) hat sich intensiv mit dem Römerbrief beschäftigt. Er schreibt dazu: ''Diese Predigt lautet: Christi Tod hat Kraft, unser sündliches Fleisch niederzuhalten und zu töten, Christi Auferstehung aber, das neue Leben einer besseren Natur zu erwecken, und die Taufe gibt uns Anteil an solcher Gnade. Damit ist erst ein festes Fundament gewonnen, von dem aus die Christen ermahnt werden können, ihrer Berufung würdig zu wandeln''. Das bedeutet doch, daß wir uns zuallererst auf die Gnade einlassen müssen, um dann überhaupt unsere Aufgabe der Nachfolge wahrnehmen zu können. Wir sind durch diese Gnade mit Jesus zusammengewachsen (in IHM eingepflanzt, siehe Römer 6,5) und somit in der Gnade eingebettet. Nochmals dazu Calvin: ''Das kraftvolle Bild vom Einpflanzen zeigt deutlich, dass der Apostel nicht nur ermahnt, sondern vielmehr von der Güte Christi predigt. Der Lobpreis liegt nicht darauf, dass wir mit eigener Anstrengung leisten sollen, was Gott von uns fordert, sondern auf dem, was Gott tut, wenn er mit eigener Hand die Einpflanzung vollzieht''. Gott hat Geduld mit uns und wird uns nicht überfordern. Wir dürfen schrittweise bis zu unserem seligen Lebensende täglich aus der Gnade Gottes leben und wachsen.
Gott weiß wer du bist! Nicht nur charakterlich und seelisch, sondern auch in Bezug auf deine äußere Art und deine Erscheinung. Dein ''Gebilde'' hat seinen Ursprung bei der Entstehung Adams (1. Mose 1,17). Er wurde aus Erde vom Acker bereitet - äußerlich! Nicht wenige Menschen haben heutzutage ein gedankliches Problem damit, dies so zu glauben - obwohl sie sich Christen nennen! Aber spätestens wenn sie mitbekommen oder sogar sehen, wie ein Mensch nach dem Tod langsam zerfällt und letztlich zu Staub wird, müssen sie einsehen, daß die Bibel auch in dieser Hinsicht recht hat. In Prediger 3,20 steht: ''Es fährt alles an ''einen'' Ort. Es ist alles aus Staub geworden und wird wieder zu Staub.'' Gott gedenkt daran, daß wir ''Staub'' sind (Psalm 103,14) und erbarmt sich deshalb über uns, über dich! Es steckt ein tiefer Sinn dahinter, daß wir sind wie wir sind. Wir werden aufgerufen darüber nachzudenken: ''Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden'' (Psalm 90,12). Die Klugheit, die wir erlangen sollen, bezieht sich auf die Einsicht, vor Gott Vergebung und Erlösung nötig zu haben, mehr als alles Andere. Viel mehr! Der Teufel ging im Garten Eden seinerzeit auch und ungefragt, auf die Frage nach der Klugheit ein. Er versprach den beiden Menschen ''offene Augen'' und ''göttliche Unterscheidungsfähigkeiten'' (1. Mose 3,5). Eva und Adam waren zwar nicht minderbemittelt (ein Geschöpf Gottes ist nicht dumm), aber wollten trotzdem klug wie Gott werden - ihre Unschuld hatten sie danach aber durch ihren Ungehorsam verloren (1. Mose 3, 6-7). Sie hatten ihren Gefallen daran, daß eine Frucht vom Baum des Lebens ihnen scheinbar mehr gibt als sie schon hatten. Wer zwischen Gut und Böse unterscheiden kann, der wird danach immer an seinen Taten gemessen werden! Das geht nicht anders. Gott wird auch anhand seiner Schöpfung erkannt - wie könnte er dann nicht alles geben wollen um sie zu retten? Kann der Staub verhindern daß der Wind ihn verweht und durcheinander wirbelt? Gott handelt nicht nach unseren Sünden! ER opfert sich dafür! Gott hatte nie die Absicht uns zu zerstören und in Staub zu verwandeln - ganz im Gegenteil! Das taten wir selbst. Gott fragte Eva: ''Warum hast du das getan''? (1. Mose 3,13). Unsere Unschuld, der Zustand des Nichtwissens was das Böse betrifft, wurde durch den rettenden Glauben an die Vergebung der Sünde durch Jesus Christus wieder hergestellt. Wir sind wieder unschuldig und der Böse tastet uns nie mehr an. Wir sind von Gott geboren und sündigen nicht mehr (1. Johannes 5,18). Unsere Missetaten sind nie geschehen - das Kreuz und das Blut von Gottes Sohn haben sie in Zeit und Raum im unendlichen Nichts verschwinden lassen - auf ewig! Barmherzig und gnädig ist der HERR - so ist es! Halleluja!