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Jörg Bauer

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Beschreibung

Sünde - was ist das? Wieso wird das bei den Christen so oft erwähnt? Habe ich überhaupt so was wie Sünden? Wieso muss ich erlöst werden? Gott ist doch die Liebe, wieso macht er so ein Theater wegen der Sünden? Warum bin ich schuldig, ich habe doch keinem was getan? Kann Gott mir nicht einfach so vergeben? Wie werde ich meine Sünden tatsächlich los und woher weiß ich das dann? Ein informatives Buch auch für Christen, die mehr verstehen und wahrnehmen wollen, was es mit der Sünde auf sich hat, und wie man auch als Christ damit umgehen kann und sollte.

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Jörg Bauer

Die Sünde und der Mensch

Was ist Sünde und was macht sie mit mir?

Mit freundlicher Genehmigung von www.daily-message.deBookRix GmbH & Co. KG80331 München

Was ist Sünde?

Wie erklärt man jemandem, was Sünde ist? Im Sinne des Wortes kann man sie als ''Zielverfehlung'' bezeichnen, aber auch das sollte erklärt werden. Wir Menschen haben einen Hang zur Sünde - quasi einen Trieb zur Erfüllung unseres Lebens und Menschseins, ausschließlich mit und durch uns selbst - also ohne Gott! Diese Gesinnung hat nichts mit einem bestimmten Verhaltenskodex oder dem gesellschaftlichen Stand zu tun, sondern mit unserer inneren Ausrichtung und Veranlagung - egal woher wir kommen und wer wir sind und wo wir stehen. Dieser ''innere Zwang'' und dieses sinnbildlich alles verschlingende schwarze Loch ist also so wie ein unsichtbarer, menschlicher Magnet, der alles anzieht, was gegen Gottes Willen ist. Der entsprechend alles abstößt, was nicht magnetisch (heilig und gerecht) ist und sein will. Und das wirklich Schlimme daran ist, wir können nichts dagegen tun! Unsere Arme sind zu kurz, unser Verstand zu gering, unsere Kraft zu wenig und unser Geist und Wille zu träge (Römer 7, 18-19). Die Sünde ist etwas, womit ich geboren bin und woran ich nicht rütteln kann und die ich nicht zu berühren vermag, so sehr ich mich auch darum bemühe - ich bin ein Sklave der Sünde und bin als Sünder außerstande Gott gehorsam zu sein (1. Samuel 15,23). Auch Paulus machte diese Erfahrung und musste festellen, daß er ein ''elender Mensch'' ist und sich gleichzeitig fragte: ''Wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe'' (Römer 7,24)? Wer so weit ist, und sich dieser Wirklichkeit bei sich selbst stellt und bewusst wird, hat nichts mehr zu befürchten. Gott berührt die Sünde durch und in der Erlösung aufgrund deren Vergebung. Das Kreuz Jesu Christi in die sichtbare Loslösung, Erlösung und Ablösung von allem, was gegen die Seele streitet (1. Petrus 2, 11-12). Das ist in erster Linie meine blinde Selbstgefälligkeit, meine Abnabelung und Emanzipation Gott gegenüber, meine Gottlosigkeit und mein Egoismus in Kombination mit allen Werken der Ungerechtigkeit (Römer 6, 12-14). Das alles können wir hinter uns lassen und nur durch den Glauben an die verliehene Gerechtigkeit (durch das Evangelium) auch in einer Art und Weise unser Leben leben, ohne gezwungen zu sein uns selbst und der Sünde zu dienen. Den Platz der Sünde in uns hat Jesus eingenommen - und ER ist heilig und sein Blut hat uns gerecht gemacht (Römer 5,9). Daß wir in der zukünftigen Praxis als Christen nun immer noch Fehler machen und sündigen können, ist zweitrangig, denn die Erlösung ist nicht zeitgebunden - vor Gott können wir tatsächlich nun nicht mehr sündigen (1. Johannes 5,18). Durch die Neugeburt haben wir nun auch ein Gespür für Schuld und Sünde und können das offen und ohne Angst jederzeit vor Gott bringen. Wir wollen nun auch nicht mehr sündigen, sondern Gutes tun und Gott erfreuen, auch wenn es uns nicht immer gelingt. Was zählt ist dieses: Es ist bezahlt und Gott ist treu und gerecht und vergibt uns unsere Schuld (1. Johannes 1,9). Die Vergebung der Sünden ist eine Wahrheit ebenso wie die Tatsache, daß es Sünde und Ungerechtigkeit gibt. Die Liebe freut sich über die Wahrheit (1. Korinther 13,6) und Gott ist die Liebe (1. Johannes 4,8) und Jesus Christus, der Weg, die Wahrheit und das Leben (Johannes 14,6). Das Heil und die Seligkeit ist zu uns gekommen um unserem Leben einen Sinn und ein Ziel zu geben - es lohnt sich - Lob, Ehre und Dank unserem HERRN und Heiland Jesus Christus!

Die Sünde macht alles kaputt

In Jeremia 4, 23-27 steht: "Ich schaute zur Erde — doch siehe, sie war wüst und leer! und zum Himmel — aber sein Licht war verschwunden! Ich schaute die Berge an — doch siehe, sie erbebten und alle Hügel schwankten! Ich schaute — und siehe, da war kein Mensch mehr, und alle Vögel des Himmels waren verschwunden! Ich schaute — und siehe, das fruchtbare Land war zur Wüste geworden, und alle seine Städte waren zerstört vor dem Herrn, vor der Glut seines Zorns. Denn so spricht der Herr: Das ganze Land soll verwüstet werden; doch ich will ihm nicht ganz ein Ende machen''. Jeremia beschreibt eine Vision. Er durchlebte und durchlitt die Leiden die über Juda aufgrund ihrer Sünden kommen sollten. In Vers 21 fragt er traurig: ''Wie lange muß ich noch das Kriegsbanner sehen und den Schall des Schopharhornes hören''? In Vers 22 antwortet Gott: ''Wahrlich, mein Volk ist töricht, sie kennen mich nicht; närrische Kinder sind sie und ohne Einsicht; weise sind sie, Böses zu tun, aber Gutes zu tun verstehen sie nicht''. Jeremia war zwar ein Prophet, aber er verstand Gott oftmals nicht. Er konnte nicht verstehen, daß Gott einerseits gnädig, geduldig und glaubwürdig ist, und dennoch andererseits Gericht übt und die Schuld mitunter drastisch bestraft. Das ist eben zum einen die Liebe und Heiligkeit Gottes, und zum anderen die Gerechtigkeit und Konsequenz daraus. Damit ist das Gericht gemeint. Die Geschichte Israels dokumentiert diese Wechselwirkung aus Gnade und Gericht immer wieder. Sünde hat Konsequenzen und die Lösung ist immer (Glaubens)gehorsam. Sowohl im Alten Testament als auch im Neuen Testament wird Sünde nicht einfach toleriert oder ignoriert, sondern hat Folgen. Vergebung erfordert Kraft und Souveränität. Beides hat der Mensch nicht. Jeremia musste lernen, daß er an seinen Zweifeln zweifeln sollte und nicht an den Glaubensgrundsätzen und der Gerechtigkeit und Macht Gottes. Der HERR weiß immer was er macht und auch wann! Die zerstörerische Kraft von Sünde übersteigt oftmals unsere Vorstellungskraft. Sünde trennt den Menschen von Gott, sie macht auch uns Menschen wüst und leer. Das war zu Zeiten des Alten Testamentes nicht anders als heute. Der Mensch hat entsprechend eine Krise mit Gott, denn Sünde bewirkt eine Krise. Das Wort Krise stammt vom griechischen Wort ''krinein'', das übersetzt wird mit: aussondern, scheiden, entscheiden, richten und urteilen. Im Neuen Testament wird das Wort Krisis gebraucht, um das Gericht Gottes zu bezeichnen (Johannes 5, 28-29). Um die Krise zu beenden muss derjenige, dem die Krise aufgezwungen wurde, nämlich Gott, eine Lösung finden. Der Verursacher von Sünde (der Mensch) kann nicht gleichzeitig die Lösung zur Behebung derselben sein. In 1. Johannes 4, 14-19 lesen wir: ''Und wir haben gesehen und bezeugen, daß der Vater den Sohn gesandt hat als Retter der Welt. Wer nun bekennt, daß Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott. Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Darin ist die Liebe bei uns vollkommen geworden, daß wir Freimütigkeit haben am Tag des Gerichts, denn gleichwie Er ist, so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat mit Strafe zu tun; wer sich nun fürchtet, ist nicht vollkommen geworden in der Liebe. Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat''. Die Lösung kommt also von außen, von oben, vom Himmel auf die Erde und niemals umgekehrt. Der Gehorsam, der uns oft abgeht (auch wenn wir bereits Christen sind) den hat Jesus Christus, der Sohn Gottes, der ewige Gott in Menschengestalt, für uns geleistet. In Philipper 2, 6-11 lesen wir vom Heiland: ''...der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters''. So wie Sünde alles kaputt macht, so macht Jesus Christus wieder alles heil und neu (Offenbarung 21,5). Dazwischen ist nichts, es gibt nur das Eine oder das Andere. Wenn Gott von oben nach unten schaut und einen Menschen sieht, der an die Vergebung seiner Sünden durch das Evangelium Jesu Christ glaubt, sieht er uns mit Freude und steht zu seiner Gnade und schenkt uns Frieden.

Sünde und Gewissen

Unseren Platz im Himmel erhalten wir nicht dadurch, daß wir etwas tun, sondern dadurch, daß jemand anderes etwas getan hat! Nämlich das Werk Gottes am Kreuz von Golgatha - geschehen durch unseren HERRN und Erlöser Jesus Christus, den Sohn Gottes (Johannes 3,16: ''Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat''). Diese geistliche Tatsache, an die wir glauben dürfen, hat auch seine Auswirkung auf unser Gewissen. Indem wir an die Vergebung unserer Sünden von Herzen glauben, können wir auch im Geiste Gott begegnen und ins Heiligtum des allmächtigen Gottes ohne Angst eintreten. In Hebräer 10,19 lesen wir darum: ''Da wir nun, ihr Brüder, kraft des Blutes Jesu Freimütigkeit haben zum Eingang in das Heiligtum...''. Das gereinigte Gewissen macht es möglich. Dies ist das Thema von Hebräer 9 und 10 in der Heiligen Schrift. Durch die jüdischen Opfer kann man das Gewissen nicht wirklich reinigen, denn es sind letztlich tote Werke - Hebräer 9,9: ''Dieses ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit, in welcher Gaben und Opfer dargebracht werden, die, was das Gewissen anbelangt, den nicht vollkommen machen können, der den Gottesdienst verrichtet, der nur aus Speisen und Getränken und verschiedenen Waschungen [besteht] und aus Verordnungen für das Fleisch, die bis zu der Zeit auferlegt sind, da eine bessere Ordnung eingeführt wird''. Damit ist gemeint das die Zeit der Gesetze, Rituale und Verordnungen vorbei ist und abgelöst wurde durch ein lebendiges Opfer. Eines, daß viel viel mehr bewirken kann und vor Gott ein Wohlgeruch ist. Paulus schreibt in 2. Korinther 2, 14-16: ''Gott aber sei Dank, der uns allezeit in Christus triumphieren läßt und den Geruch seiner Erkenntnis durch uns an jedem Ort offenbar macht! Denn wir sind für Gott ein Wohlgeruch des Christus unter denen, die gerettet werden, und unter denen, die verlorengehen; den einen ein Geruch des Todes zum Tode, den anderen aber ein Geruch des Lebens zum Leben''. Wer sich noch ein Gewissen wegen seiner Sünden macht, obwohl er an Jesus glaubt, lebt in der Furcht, daß Gott ihn trotz allem doch noch wegen seiner Sünden richten wird. Frieden mit Gott kann so nicht funktionieren. Glaube und gleichzeitig Angst passt nicht zusammen. Das lesen wir in 1. Johannes 4,18: ''Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat mit Strafe zu tun; wer sich nun fürchtet, ist nicht vollkommen geworden in der Liebe''. Dass wir für unsere Verfehlungen und Sünden manchmal auch die Konsequenzen tragen müssen, und somit erzogen werden, ist etwas anderes und eher ein Beweis dafür, daß wir angenommen und somit ewig erlöst sind. In Hebräer 12, 4-8 lesen wir entsprechend: ''Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die Sünde und habt das Trostwort vergessen, das zu euch als zu Söhnen spricht: »Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm zurechtgewiesen wirst! Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt.« Wenn ihr Züchtigung erduldet, so behandelt euch Gott ja als Söhne; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, an der sie alle Anteil bekommen haben, so seid ihr ja unecht und keine Söhne!''.

Die Wurzel aller Sünde

Der Teufel hat in seine eigene Sünde die Menschen mit hineingezogen, und sie damit infiziert und vor Gott in boshafter Weise zu Fall gebracht. So hat (was die sündige Menschengeschichte betrifft) alles angefangen (1. Mose 3,1). Die Wurzel aller Sünde ist der Stolz. Es ist das Gefühl einer großen Zufriedenheit mit sich selbst, einer Hochachtung seiner selbst – sei es der eigenen Person, sei es in ihrem Zusammenhang mit einem hoch geachteten bzw. verehrten ''Ganzen'' (Wikipedia). Es ist eine Vergötterung des Ich's (Oswald Sanders) und eine Unverschämtheit, um deretwillen Gott den Luzifer aus dem Himmel hinaus geworfen hat (Christopher Marlow). Die Annahme des Willens Gottes für unser Leben, sollte das Ziel und der Zweck des Glaubens sein. Wir sollen darum vertrauen, daß dieser himmlische Wille immer das Beste und Richtige für mein Leben ist, auch wenn dies schwierige und herausfordernde Zeiten und Momente beinhalten kann. Jesus hat an dem, was er als Mensch auf Erden erlitten hat, den Gehorsam gelernt (Hebräer 5,8). Das bedeutet nicht, daß er Gott gegenüber jemals ungehorsam war, sondern, wir müssen einmal versuchen uns vorzustellen, wenn der allmächtige Gott auf einmal ein dreidimensionaler, fleischlicher, schwacher Mensch wird, was das für eine kosmische Umstellung und erdbebenartige Veränderung seiner selbst beinhaltet? Wäre Gott im Himmel geblieben (was sein gutes Recht war) hätte er diese Erfahrungen nicht gemacht und wir wären verloren gewesen auf ewig. In Philipper 2, 5-8 lesen wir: ''Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz''. Vielleicht können wir im Geiste etwas erahnen, wie diszipliniert, gehorsam und zielgerichtet sich Jesus ganz dem Willen Gottes unterordnete und treu war (trotz mancher Angst) bis zum körperlich bitteren Ende. Jesus war das absolute Gegenteil des Teufels, nämlich von Herzen demütig und sanftmütig (Matthäus 11,29). Satan ist stolz und in sich selbst verliebt. In Jesaja 14, 11-15 lesen wir die biblischen Worte seines Falles: ''Ins Totenreich hinabgestürzt ist deine Pracht, das Rauschen deiner Harfen; Maden werden dein Lager sein und Würmer deine Decke. Wie bist du vom Himmel herabgefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte! Wie bist du zu Boden geschmettert, du Überwältiger der Nationen! Und doch hattest du dir in deinem Herzen vorgenommen: ›Ich will zum Himmel emporsteigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen und mich niederlassen auf dem Versammlungsberg im äußersten Norden; ich will emporfahren auf Wolkenhöhen, dem Allerhöchsten mich gleich machen!‹ Doch ins Totenreich bist du hinabgestürzt, in die tiefste Grube''! Von Natur aus zieht es uns Menschen nicht zu Jesus, sondern zur Sünde und somit zur Sünde des Teufels, des Stolzes. Das Nichtanerkennen der göttlichen Autorität ist Unglaube, also das Nichtvertrauen des göttlichen Willens oder gar der Leugnung der göttlichen Existenz. Stolz und Dummheit liegen nicht selten nahe beieinander. In Psalm 53, 2-4 steht: ''Der Narr spricht in seinem Herzen: »Es gibt keinen Gott!« Sie handeln verderblich und begehen abscheulichen Frevel; da ist keiner, der Gutes tut. Gott schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, um zu sehen, ob es einen Verständigen gibt, einen, der nach Gott fragt. Sie sind alle abgewichen, allesamt verdorben; es gibt keinen, der Gutes tut, auch nicht einen einzigen''! Stolz führt zu allen anderen Sünden. Man will sich Gott gegenüber emanzipieren und meint es besser zu wissen wie das Leben funktioniert. Den Demütigen schenkt Gott Gnade (1. Petrus 5,5) und die Stolzen und Hochmütigen werden ernten was sie säen.

Tot für die Sünde

 

Das Leben Jesu Christi auf Erden beinhaltete im Grunde nur zwei Aufgaben: Für die Sünde zu sterben (ein für allemal) und Gott zu leben. Für uns Christen ergibt sich daraus unser praktisches Glaubensleben. An erster Stelle steht hier der feste Glaube. In der griechischen Übersetzung lesen wir das so: ''So auch ihr, haltet dafür, (daß) ihr seid tot zwar für die Sünde, lebend aber für Gott in Christus Jesus! Nicht also soll herrschen die Sünde in euerm sterblichen Leib...'' (Römer 6, 11-12). Sich der Sünde für gestorben zu halten, ist eine Glaubensfrage. Es ist geschehen, aber wir müssen es auch glauben und in unserem Alltag nicht vergessen. Wenn etwas tot ist, so kann es theoretisch und normalerweise auch nicht mehr herrschen. Aber das ist in der zeitlichen Praxis eben nicht so, weil die Erlösung zwar ein geistlicher Tatbestand ist, wir aber weltlich noch leben. Das bedeutet nun, wir müssen nicht erst der Sünde sterben, sondern sind es bereits, aber unsere sündige (natürliche) Natur kümmert das wenig. In 2. Korinther 4,7 steht: ''Wir haben diesen Schatz in irdenen Gefäßen, auf dass die Überschwänglichkeit der Kraft sei Gottes und nicht aus uns''. Unsere (sterbliche) Fleischlichkeit hat demnach sogar etwas Positives, weil sie unseren Glauben demütig hält und wir mehr und mehr erkennen (müssen), daß alles letztlich Gnade ist und allein Gottes Werk. In einem Kommentar von Rudolf Brockhaus steht hierzu folgendes: ''Aber obwohl die Sünde noch in uns ist, sind wir nicht mehr ihrer Herrschaft unterworfen, ihre Kraft ist gebrochen. Ein Christ kann sündigen, aber er muss nicht sündigen; er ist nicht gezwungen, auch nur einen unreinen Gedanken zu haben. Er wird sündigen, wenn er nicht wachsam ist, wenn aber das neue Leben und die Kraft des Heiligen Geistes in ihm wirken, braucht er der alten Natur in keiner Weise mehr zu dienen, nicht einmal, wie gesagt, in Gedanken''. Wir müssen uns der Sünde für gestorben und für tot halten, nichts weniger hat das Blut und das Kreuz Jesu bewirkt. Das Opfer des Sohnes Gottes ist in jeder Hinsicht vollkommen, so wie Gott es ist. Auch wenn unser Leben oft das Gegenteil vermittelt von ''der Sünde gestorben'', so ist es dennoch die Wahrheit. Gott hat die Verantwortung für unsere Schuld übernommen und trägt uns durch. Die Aufforderung, daß die Sünde nun nicht mehr in unserem Leib herrschen soll, ist im Grunde eine liebevolle Ermutigung, auf der Tatsache der Vergebung, ein glückliches und befreites Leben zu führen, welches Gott ehrt. Unser Leben (mit) der gestorbenen und vernichteten Sünde (der alte Mensch) ist zeitlich begrenzt, da wir in diesem Leib nicht ewig leben werden. Johannes Calvin (* 10. Juli 1509; † 27. Mai 1564) hat sich intensiv mit dem Römerbrief beschäftigt. Er schreibt dazu: ''Diese Predigt lautet: Christi Tod hat Kraft, unser sündliches Fleisch niederzuhalten und zu töten, Christi Auferstehung aber, das neue Leben einer besseren Natur zu erwecken, und die Taufe gibt uns Anteil an solcher Gnade. Damit ist erst ein festes Fundament gewonnen, von dem aus die Christen ermahnt werden können, ihrer Berufung würdig zu wandeln''. Das bedeutet doch, daß wir uns zuallererst auf die Gnade einlassen müssen, um dann überhaupt unsere Aufgabe der Nachfolge wahrnehmen zu können. Wir sind durch diese Gnade mit Jesus zusammengewachsen (in IHM eingepflanzt, siehe Römer 6,5) und somit in der Gnade eingebettet. Nochmals dazu Calvin: ''Das kraftvolle Bild vom Einpflanzen zeigt deutlich, dass der Apostel nicht nur ermahnt, sondern vielmehr von der Güte Christi predigt. Der Lobpreis liegt nicht darauf, dass wir mit eigener Anstrengung leisten sollen, was Gott von uns fordert, sondern auf dem, was Gott tut, wenn er mit eigener Hand die Einpflanzung vollzieht''. Gott hat Geduld mit uns und wird uns nicht überfordern. Wir dürfen schrittweise bis zu unserem seligen Lebensende täglich aus der Gnade Gottes leben und wachsen.

 

Sünde und Staub

Gott weiß wer du bist! Nicht nur charakterlich und seelisch, sondern auch in Bezug auf deine äußere Art und deine Erscheinung. Dein ''Gebilde'' hat seinen Ursprung bei der Entstehung Adams (1. Mose 1,17). Er wurde aus Erde vom Acker bereitet - äußerlich! Nicht wenige Menschen haben heutzutage ein gedankliches Problem damit, dies so zu glauben - obwohl sie sich Christen nennen! Aber spätestens wenn sie mitbekommen oder sogar sehen, wie ein Mensch nach dem Tod langsam zerfällt und letztlich zu Staub wird, müssen sie einsehen, daß die Bibel auch in dieser Hinsicht recht hat. In Prediger 3,20 steht: ''Es fährt alles an ''einen'' Ort. Es ist alles aus Staub geworden und wird wieder zu Staub.'' Gott gedenkt daran, daß wir ''Staub'' sind (Psalm 103,14) und erbarmt sich deshalb über uns, über dich! Es steckt ein tiefer Sinn dahinter, daß wir sind wie wir sind. Wir werden aufgerufen darüber nachzudenken: ''Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden'' (Psalm 90,12). Die Klugheit, die wir erlangen sollen, bezieht sich auf die Einsicht, vor Gott Vergebung und Erlösung nötig zu haben, mehr als alles Andere. Viel mehr! Der Teufel ging im Garten Eden seinerzeit auch und ungefragt, auf die Frage nach der Klugheit ein. Er versprach den beiden Menschen ''offene Augen'' und ''göttliche Unterscheidungsfähigkeiten'' (1. Mose 3,5). Eva und Adam waren zwar nicht minderbemittelt (ein Geschöpf Gottes ist nicht dumm), aber wollten trotzdem klug wie Gott werden - ihre Unschuld hatten sie danach aber durch ihren Ungehorsam verloren (1. Mose 3, 6-7). Sie hatten ihren Gefallen daran, daß eine Frucht vom Baum des Lebens ihnen scheinbar mehr gibt als sie schon hatten. Wer zwischen Gut und Böse unterscheiden kann, der wird danach immer an seinen Taten gemessen werden! Das geht nicht anders. Gott wird auch anhand seiner Schöpfung erkannt - wie könnte er dann nicht alles geben wollen um sie zu retten? Kann der Staub verhindern daß der Wind ihn verweht und durcheinander wirbelt? Gott handelt nicht nach unseren Sünden! ER opfert sich dafür! Gott hatte nie die Absicht uns zu zerstören und in Staub zu verwandeln - ganz im Gegenteil! Das taten wir selbst. Gott fragte Eva: ''Warum hast du das getan''? (1. Mose 3,13). Unsere Unschuld, der Zustand des Nichtwissens was das Böse betrifft, wurde durch den rettenden Glauben an die Vergebung der Sünde durch Jesus Christus wieder hergestellt. Wir sind wieder unschuldig und der Böse tastet uns nie mehr an. Wir sind von Gott geboren und sündigen nicht mehr (1. Johannes 5,18). Unsere Missetaten sind nie geschehen - das Kreuz und das Blut von Gottes Sohn haben sie in Zeit und Raum im unendlichen Nichts verschwinden lassen - auf ewig! Barmherzig und gnädig ist der HERR - so ist es! Halleluja!

Leidvolle Sünden?

Hat derjenige besonders viel Leid und Beschwernisse in seinem Leben zu ertragen, der viel verkehrt gemacht, zu oft gesündigt und/oder zuviele falsche Entscheidungen getroffen hat? Wäre es so, müsste man dann nicht logischerweise davon ausgehen, daß bei den Gesunden, Reichen, Schönen und Erfolgreichen Gott so gut wie nichts Schlechtes, Böses und Falsches finden konnte? Ganz gewiß nicht! In der Welt, in der wir nun mal leben, ist es doch nicht selten so, daß die egoistischsten und gottlosesten Menschen oft das dickste Konto, die schönste Villa und den einflußreichsten Job besitzen. Aber das sind letztlich nur Äußerlichkeiten und Umstände, die mit dem Menschsein ansich und den damit verbundenen wirklichen Problemen vor Gott, garnichts zu tun haben. Das Werk Gottes ist das Evangelium - jeder hat es nötig, weil selbst die kleinste Sünde vor dem Heiligen Gott unsere Verlorenheit zur Folge haben muss. Darum sagte Jesus zu den schlimmen Geschehnissen um die Galiläer, die von Pilatus getötet wurden: ''...wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so umkommen'' (Lukas 13,5). Allein darum ging es - und nicht um Sünden abzuwägen, Vergleiche zu ziehen oder Rückschlüsse zu suchen, die am Ziel und Sinn des Lebens (an Gott) vorbei gehen. Wenn es um Erfolg, Reichtum, Besitz und Ansehen geht, können einem diese Dinge eher selbst davon überzeugen, daß alles in Ordnung ist und sich nichts ändern muss im Leben, obwohl vielleicht genau das Gegenteil der Fall ist!? Warum sagte Jesus, daß es leichter ist ein Kamel durch ein Nadelöhr zu bekommen, als einen Reichen in den Himmel (Matthäus 19,24)? Nicht weil Reiche grundsätzlich unerlösbar wären, sondern weil es einem vom Wesentlichen im Leben abhalten und einen verblenden kann. Das Wichtigste ist die Errettung und Erlösung der lebendigen Seele (1. Mose 2,7) und das ewige Leben! Das irdische Leben ist zu kurz und im Verhältnis zur Ewigkeit bei Gott nötig aber unwichtig, um einerseits wegen materiellen oder auch körperlichen Mängeln zu verzagen, andererseits wegen der Fülle der Annehmlichkeiten ewig verloren zu gehen. Wichtiger ist unsere aufrichtige Buße, unsere Seligkeit und auch das Sammeln von zunächst unsichtbaren Schätzen für die Ewigkeit im Himmel (Matthäus 6,20). Wenn es uns auf Erden mehr gut als schlecht gehen darf, sollten wir gut darauf achten, darüber hinaus Gott nicht zu ignorieren oder uns etwas darauf einzubilden. Und wenn es uns im Leben mehr schlecht als gut geht, sollten wir Gott umso mehr dafür danken, daß wir glauben können, und daß wir leben, sowie imstande sind klar zu denken und daß wir auch manchmal leiden dürfen zur Ehre Gottes - so wie der Mann, der von Geburt an blind war (Johannes 9, 1-3). Er war es nicht, weil er etwas falsch getan hatte. An solchen kranken, beeinträchtigten und oft hilflosen Menschen, wird Gottes Werk besonders offenbar. Dieses Werk besteht aus Gnade, Fürsorge, Anteilnahme, Aufmerksamkeit und Bewahrung vor Schlimmerem. Wären wir derselbe, bußfertige und gläubige Mensch, wenn unser Leben anders aussehen würde? Vor allem geht es um das Werk der Liebe und der Hoffnung. Wer hat eine große Hoffnung, wenn es ihm an nichts fehlt? Hoffen zu können ist etwas Wundervolles, denn sie hält uns geistlich am Leben. Wer keine Hoffnung mehr hat, ist geistlich tot. Die Hoffnung von der die Bibel spricht, lässt einen niemals zuschanden werden (Römer 5,5). Sie geht über das hinaus, was dieses Leben auf Erden zu bieten hat und uns manchmal zu schaffen macht. Jesus Christus ist für unsere Sünden am Kreuz gestorben und auferstanden - der Weg zur herrlichen, sinnvollen und wertvollen Ewigkeit ist frei. Was wir jetzt manchmal leiden ist weder ungerecht noch parteiisch oder gar willkürlich. Jeder menschliche Weg ist es wert gegangen zu werden, wenn am Ende Gott mit offenen Armen auf einen wartet! Manche hoffnungsvolle Christen sterben früh, sind krank oder haben ein schweres Schicksal - sollte Gott ungerecht sein? Das Beste was durch uns entstehen kann, ist das, was Gott in uns hineingelegt hat zum Dienst und zur Frucht. In welche Umstände ER es hineinlegt, bleibt oft ein Geheimnis. Aber fest steht, daß Gottes Kraft in den Schwachen mächtig ist (2. Korinther 12,9). Wenn wir uns ständig gegen unsere Schwachheit wehren und damit hadern, wird Gott nicht durch uns wirken können. Paulus schreibt dem Timotheus: ''Leide mit als ein guter Streiter Christi Jesu'' (2. Timotheus 2,3). Lasst uns ''streiten'' - alles wird gut.

Charaktersünden

In Psalm 139, 23-24 steht: "Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich's meine.Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege". Wir kennen uns oft selbst nicht! Wir neigen dazu uns entweder zu positiv oder zu negativ zu sehen. Besonders wenn wir gelobt oder getadelt werden. Manchmal sind wir einfach zu einseitig auf das fixiert, was uns an uns selbst auffällt oder was andere Christen an uns wahrnehmen. Dabei kann es passieren, daß wir unsere wahren Schwächen übersehen oder ignorieren. Oder aber unsere Stärken und Positionen überbetonen, so daß wir zum Stolz tendieren und überheblich werden und Fehler machen. Dann wundern wir uns warum unsere Glaubensgeschwister uns nicht verstehen und unsere Handlungen nachvollziehen können. Beispiel Mose, der mit 40 Jahren seiner israelischen Brüder gedachte, ihr Leid sah und kurzerhand einen Ägypter erschlug der Unrecht tat. Er dachte seine Brüder würden ihm nun Beifall zollen und die Rettung nahen sehen, aber so war es nicht. Er wurde nicht verstanden und sogar angefeindet (Apostelgeschichte 7, 23-28). Gott lässt so manche Situationen in unserem Leben zu, die uns helfen sollen uns selbst in richtiger Weise einschätzen zu können (2. Chronik 32,31). Gott kennt uns, aber wir uns oftmals nicht. Darum zieht sich Gott manchmal zurück um uns zu prüfen. Wir sind auf Korrekturen angewiesen. Deshalb brauchen wir uns auch als Brüder und Schwestern im HERRN. Wir sollen aufeinander achthaben (Hebräer 10,24). Kennt ihr den Spruch: ''Man muß sich seiner Angst stellen und dem Feind ins Auge sehen?'' Da ist was dran. Jede Aktion verlangt eine Gegenreaktion. Wenn Du geizig bist, fange an zu geben und zu teilen, wenn du oft und viel kritisierst, fange an zu loben und zu danken, wenn Du Bitterkeit hast gegenüber anderen Christen, bete für sie ernstlich um Segen, wenn du faul und träge bist, lasse dich motivieren und arbeite mit wenn du gefragt wirst und die Gelegenheit dazu besteht etwas zu tun. Was war zum Beispiel Elias Schwäche? Er war stolz! Er dachte er sei besser als seine Väter. Nachdem er den Baalskult vollmächtig und mit großen Worten ausgelöscht hatte, trachtete ihm die Königin Isebel nach dem Leben. Elia musste sich in seiner Angst und auf der Flucht eingestehen, daß er eben nicht besser war als seine Väter (1. Könige 19,4). Hiob war selbstgerecht und nachdem Gott ihm erschien und mit ihm redete, brach sein Selbstbild zusammen und er tat Buße in Staub und Asche (Hiob 42). Abraham (verleugnete seine Frau), Jakob (war listig und voller Tücke), Simson (hatte ein Augenproblem auf Frauen bezogen), Petrus (war übereifrig und vorlaut) usw. An der Häufigkeit der Schwächen erkennt man sein wahres Problem. Das Gebet des David (der seine Macht zum Unrecht nutzte) in Psalm 139 sollte daher auch unser Gebet sein.

Offensichtliche und verborgene Sünden

Jesus deckt die wahre Identität unseres frommen Lebens auf, indem er uns durch Gleichnisse und gezielte Fragen dazu bringt, Stellung zu beziehen und dadurch unsere Wahrhaftigkeit oder unsere Heuchelei und unseren Unglauben preiszugeben. Wenn dies geschieht, kann man entweder sehr zornig und ungehalten werden (wie die Pharisäer und Schriftgelehrten) oder aber auch Buße tun und sich überführen lassen und umkehren. Hier prüfe sich jeder selbst. Unangenehmen Fragen gehen wir meist alle mehr oder weniger aus dem Weg. Nicht nur Managern, Politikern, Dieben und Finanzberatern sind gezielte Fragen, die ihre Verantwortung betreffen, meist eher unangenehm. Da wird dann eher der Fragesteller kritisiert und deren Kompetenz bestritten als sich selbst hinterfragt. Oder man spielt den Ahnungslosen und das Opfer. Ich glaube, es vergeht kein Tag, ohne daß sich auch ein Christ im kleinen oder großen irgendwo ungläubig und sogar heuchlerisch verhält, unabhängig davon ob man das stets bewusst wahrnimmt. Die Sünde betrügt, täuscht, verblendet und verstockt (Hebräer 3,13). Bei manchen Dingen hat man den Eindruck, daß man sie nie los wird. Es wird ja keiner, der davon betroffen ist, sich sofort eingestehen, daß er heuchelt und ungläubig, in manchem sogar abhängig ist, oder? In Psalm 19,13 schreibt David: ''Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Sünden''! Wenn wir mit der inneren Bereitschaft, uns auch überführen und zurechtweisen und korrigierend ins Licht stellen zu lassen, eingestellt sind, werden wir letztlich mehr davon profitieren, als unser Gesicht verlieren. Mit dieser Gesinnung sollten wir ebenso unseren Glaubensgeschwistern begegnen, einer Predigt zuhören oder auch die Bibel lesen - vor allem wenn wir von etwas besonders angesprochen und getroffen sind. Sogar ein Kind kann uns in mancher Situation einen Spiegel vor das Gesicht halten um unsere möglicherweise verkehrten Sichtweisen deutlich zu machen (Markus 10, 13-16). Die Frage ist nur, ob wir das zulassen oder ob wir stets meinen, alles besser zu wissen und zu verstehen? Wir machen nicht nur dann Fehler, oder benehmen uns daneben und reden Unsinn, wenn wir es selbst merken. Die schleichende Sünde trübt nicht selten auch unsere Selbstwahrnehmung. Man kann auch als Christ manchmal sehr selbstgefällig daherkommen und meinen, daß einem keiner ein X für ein U vormachen kann. Aber das wäre nicht die Einstellung eines Jünger Jesu, der aus Gnade die Vergebung aller seiner Sünden (auch der Verborgenen) erhalten hat. Wir haben die Vergebung unserer Sünden bitter nötig. Und das nicht nur vor unserer Bekehrung sondern erst recht danach. Wer nicht auch bei allem Einsatz und guten Werken kritikfähig ist, und sich auch selbst aufrichtig prüft (1. Korinther 11,28) zeigt eher einen hochmütigen und gleichgültigen Charakter, als die Sanftmut und demütige Barmherzigkeit, die uns Jesus vorgelebt hat (Matthäus 11,29). Wir sollten auch in diesem Sinne mit anderen nicht strenger umgehen als mit uns selbst. Unsere Sünden und Fehler brauchen weniger Trost und Frust als Reaktion, als viel mehr Buße, Vergebung und Disziplin. Gottes Gnade soll uns verändern - das lernen wir auch gerade durch unser Versagen. Wo wir Gottes Ehre durch Müßiggang und ähnlichem beschmutzen, wird das Blut Jesu für uns umso wertvoller. Der Blick zum Kreuz ist die Lösung aller unserer Probleme, auch wenn wir die Konsequenzen unseres Fehlverhaltens manchmal ausbaden müssen. Gottes Gnade bleibt dennoch größer als unser Versagen. Fragen wir uns dennoch, wenn schon der sündlose Mensch Jesus Christus an dem was er erlitten hat während seines kurzen Erdenlebens, den Gehorsam lernte (Hebräer 5,8), wieviel mehr zählt das dann für uns?

Echte Sünder, echte Christen

In Römer 7,18 schreibt der Apostel Paulus: ''Denn ich weiß, daß in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; das Wollen ist zwar bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten gelingt mir nicht''. Es ist eine wichtige Erfahrung und Erkenntnis die man im Laufe eines Lebens als Christ macht, wenn man wie Paulus erkennt, daß die Sünde in unserem Leib und unserer Persönlichkeit nach wie vor sehr lebendig ist. Möglicherweise ist diese einerseits traurige Tatsache ein Grund mitunter verzagt und deprimiert zu sein, aber wohl auch ein Beweis dafür, daß man ein echter Christen ist. Wo wir die Sünde, das schwache Fleisch, die innerlichen und äußerlichen Anfechtungen, und die oftmals mangelhafte Umsetzung der geistlichen Erkenntnisse nicht auch spüren würden, wären Zweifel angebracht, ob wir überhaupt erlöste Menschen sind. Der gläubige Apostel Paulus schreibt in Römer 7, 15-16: ''Denn was ich vollbringe, billige ich nicht; denn ich tue nicht, was ich will, sondern was ich hasse, das übe ich aus. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so stimme ich dem Gesetz zu, daß es gut ist''. Dieser Paulus war ein Überzeugungstäter und hatte mehr ''christliches Potenzial'' als die meisten von uns. Umso mehr lassen seine Worte nun aufhorchen. Wenn wir also die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit von Gottes Wertvorstellungen und Geboten nicht an uns selbst wahrnehmen würden, wären wir maximal religiös oder würden den Glauben an Gott und das Evangelium als Zeitvertreib und Hobby ansehen. Warum glauben viele Menschen nicht? Weil sie nicht wissen warum sie das eigentlich tun sollten? Zur Vergebung der Sünden? Sie empfinden keine Sünde, oder zumindest nicht als großes Problem und verweisen darauf, daß andere ja auch nicht besser sind. Wenn wir nun Christen geworden sind durch Gottes Gnade, machen wir zwangsläufig die Erfahrung, daß ''das Gesetz gut ist''! Damit drückt Paulus aus, daß Gott mit seinen Richtlinien und seiner Wahrheit über den Zustand des Menschen, in der ''allumstrickenden Sünde'' (Hebräer 12,1), eindeutig recht hat. Nun stellt sich die Frage, ob man als Mensch denn absolut überzeugt sein muss von seiner Sündhaftigkeit, bevor man wirklich und tatsächlich an die Vergebung seiner Sünden glauben kann? In Hebräer 11,1 steht: ''Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht''. Zweifel ist Unglaube (Römer 4,20) und das leugnen der Sünde ist eine Übung, die auf Dauer nicht gelingen kann (Sprüche 28,13). Stattdessen steht in 1. Johannes 1, 8-10: ''Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. Wenn wir sagen, wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns''. Selbst wenn wir am Anfang unseres Weges mit Gott uns selbst (und die Sünde) noch nicht wirklich kennen, können wir das für wahr und richtig ansehen, was uns das Wort Gottes in der Bibel sagt, und was uns der Heilige Geist über uns selbst offenbart. Das ist Glaube, ein Nichtzweifeln an dem, was bei Gott wahr ist. Die Vergebung der Sünden ist allumfassend wie die Sünde selbst. Sie ist noch da, aber kann nicht mehr herrschen (Römer 6,14). Kinder Gottes leben im Glauben an die große Versöhnung, die in Jesus Christus geschehen ist. ER ist die Gerechtigkeit die Gott fordert (1. Korinther 1,30) und ER ist Gott angenehm (Lukas 3,22). Paulus schreibt in Römer 5,18: ''Wie nun durch die Sünde des Einen die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen, die zum Leben führt''. Amen.

Sünde, Gesetz, Liebe

In 1. Korinther 15,56 steht: "Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz". Die zerstörerische Kraft von Sünde übersteigt oftmals unsere Vorstellungskraft. Sünde trennt den Menschen von Gott, sie macht auch uns Menschen wüst und leer, so wie es am Anfang mit der Erde war (1. Mose 1,2). Das war zu Zeiten des Alten Testamentes nicht anders als heute. Der Mensch hat entsprechend eine Krise mit Gott, denn Sünde bewirkt eine Krise. Das Wort Krise stammt vom griechischen Wort ''krinein'', das übersetzt wird mit: aussondern, scheiden, entscheiden, richten und urteilen. Im Neuen Testament wird das Wort Krisis gebraucht, um das Gericht Gottes zu bezeichnen (Johannes 5, 28-29). Um die Krise zu beenden muss derjenige, dem die Krise aufgezwungen wurde, nämlich Gott, eine Lösung finden. Der Sünder (der Mensch) kann nicht gleichzeitig die Lösung zur Behebung der Sünde sein. So wie Gott Gott ist (''der Seiende'') ist der Mensch ein Sünder. Gottes Gebote lassen daran keinen Zweifel. Paulus stellt in Römer 7,7 fest: ''Was sollen wir denn nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde erkannte ich nicht außer durchs Gesetz. Denn ich wusste nichts von der Begierde, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte (2.Mose 20,17): »Du sollst nicht begehren!«.

 

In 1. Johannes 4, 14-19 lesen wir: ''Und wir haben gesehen und bezeugen, daß der Vater den Sohn gesandt hat als Retter der Welt. Wer nun bekennt, daß Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott. Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Darin ist die Liebe bei uns vollkommen geworden, daß wir Freimütigkeit haben am Tag des Gerichts, denn gleichwie Er ist, so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat mit Strafe zu tun; wer sich nun fürchtet, ist nicht vollkommen geworden in der Liebe. Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat''. Die Lösung kommt also von außen, von oben, vom Himmel auf die Erde und niemals umgekehrt. Der Gehorsam, der uns oft abgeht (auch wenn wir bereits Christen sind) den hat Jesus Christus, der Sohn Gottes, der ewige Gott in Menschengestalt, für uns geleistet. Gewissermaßen schulden wir Jesus nun Glaube, Dank, Freude und Demut. Aber auch das können wir nicht aus uns selbst produzieren. Die Antwort auf die völlige Verdorbenheit des Menschen, der tot ist in seinen Sünden (Epheser 2,1), ist die vollkommene Gnade, offenbart im Evangelium Jesu Christi.

 

Daran zu glauben war nicht unsere Idee. Gott hat schon mit der Erschaffung des Menschen, gleichzeitig deren Erlösung beschlossen, denen die nach seinem Ratschluss berufen sind (2. Timotheus 1,9). In Philipper 2, 6-11 lesen wir vom Heiland: ''...der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters''. So wie Sünde alles kaputt macht, so macht Jesus Christus wieder alles heil und neu (Offenbarung 21,5). Dazwischen ist nichts, es gibt nur das Eine oder das Andere. Wenn Gott von oben nach unten schaut und einen Menschen sieht, der an die Vergebung seiner Sünden durch das Evangelium Jesu Christ glaubt, sieht er uns mit Freude und steht zu seiner Gnade und schenkt uns Frieden. Und dies für alle Ewigkeit.