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Die Reihe Die achtzigbändige Reihe "Die Götter der Germanen" stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archäologischen Funde detailliert dar. Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die Zusammenhänge zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn möglich, deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und Altsteinzeit. Daneben werden auch jeweils Möglichkeiten gezeigt, was eine solche alte Religion für die heutige Zeit bedeuten kann - schließlich ist eine Religion zu einem großen Teil stets der Versuch, die Welt und die Möglichkeiten der Menschen in ihr zu beschreiben. Das Buch Die Himmelsrichtungen bilden aufgrund der Sonnenlauf-Symbolik ein weltweit verbreitetes Mandala, das sich schon für die frühe Jungsteinzeit nachweisen lässt: Sonnenaufgang - Osten - Morgen - Frühjahr - Geburt Sonne am Himmel - Süden - Mittag - Sommer - Leben Sonnenuntergang - Westen - Abend - Herbst - Tod Dunkelheit - Norden - Nacht - Winter - Jenseits Dieses Mandala findet sich auch bei den Germanen und wird durch die vier Jahresfeste gefeiert, von denen das Jul-Fest, also die Wiedergeburt der Sonne, das bei weitem wichtigste Fest der Germanen gewesen ist.
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Seitenzahl: 387
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Astrologie (496 S.)
Photo-Astrologie (428 S.)
Horoskop und Seele (120 S.)
Tarot (104 S.)
Handbuch für Zauberlehrlinge (408 S.)
Physik und Magie (184 S.)
Der Lebenskraftkörper (230 S.)
Die Chakren (100 S.)
Das Chakren-System mit den Nebenchakren (296 S.)
Meditation (140 S.)
Reinkarnation (156 S.)
Drachenfeuer (124 S.)
Krafttiere – Tiergöttinnen – Tiertänze (112 S.)
Schwitzhütten (524 S.)
Totempfähle (440 S.)
Muttergöttin und Schamanen (168 S.)
Göbekli Tepe (472 S.)
Hathor und Re 1: Götter und Mythen im Alten Ägypten (432 S.)
Hathor und Re 2: Die altägyptische Religion – Ursprünge, Kult und Magie (396 S.)
Isis (508 S.)
Die Entwicklung der indogermanischen Religionen (700 S.)
Wurzeln und Zweige der indogermanischen Religion (224 S.)
Der Kessel von Gundestrup (220 S.)
Der Chiemsee-Kessel (76)
Cernunnos (690 S.)
Christus (60 S.)
Odin (300 S.)
Die Götter der Germanen (Band 1 – 80)
Dakini (80 S.)
Kursus der praktischen Kabbala (150 S.)
Eltern der Erde (450 S.)
Blüten des Lebensbaumes 1: Die Struktur des kabbalistischen Lebensbaumes (370 S.)
Blüten des Lebensbaumes 2: Der kabbalistische Lebensbaum als Forschungshilfsmittel (580 S.)
Blüten des Lebensbaumes 3: Der kabbalistische Lebensbaum als spirituelle Landkarte (520 S.)
Über die Freude (100 S.)
Das Geheimnis des inneren Friedens (252 S.)
Von innerer Fülle zu äußerem Gedeihen (52 S.)
Das Beziehungsmandala (52 S.)
Die Symbolik der Krankheiten (76 S.)
König Athelstan (104 S.)
Osten – Frühling – Frühlingstagundnachtgleiche
Der Osten
Sigdrifa-Lied
Die Saga über Hervor und König Heidrek den Weisen
Wegtam-Lied
Faröische Heldenlieder – Regin-Lied
Gylfis Vision
Ägirs Trinkgelage
Hymir-Lied
Hymir-Lied
Die Vision der Seherin
Der Ausspruch der Seherin
Gylfis Vision
Skaldskaparmal
Skaldskaparmal
Harbard-Lied
Die jüngere Version der Huldar-Saga
Die Saga über Sturlaug den Mühen-Beladenen
Die Saga über Ketil Forelle
Gesta danorum
Die Saga über Thorstein Haus-Macht
Die Saga über Bosi und Herraud
Die Geschichte über Helgi Thorisson
Die Saga über Olaf Tryggvason
Das erste Lied über Helgi Hunding-Töter
Harbard-Lied
Origo gentis langobardorum
Saga über Harald Hart-Rat
Austri
Ostara
Personennamen
Jakob Grimm: Deutsche Mythologie
Zusammenfassung
Der Frühling
Die Frühlingstagundnachtgleiche
Hamburgische Kirchengeschichte
Zusammenfassung
Der Osten in der vor-germanischen Überlieferung
Südosten
Der Südosten in der germanischen Überlieferung
Der Name des Südost-Windes
Zusammenfassung
Süden – Sommer – Sommersonnenwende
Der Süden
Beowulf-Epos
Der Seherin Ausspruch
Rigr-Lied
Die Geschichte über Norna-Gest
Gylfis Vision
Gylfis Vision
Fornjot und seine Verwandten
Saga über Thorstein Viking-Sohn
Saga über Thorstein Wiking-Sohn
Hrafnkell-Saga
Der Ausspruch der Seherin
Atli-Lied
Das dritte Lied über Sigurd Fafnir-Töter
Darrardar-Lied
Die Vision der Seherin
Die Geschichte über Thirandi und Thorhall
Das andere Lied über Helgi Hunding-Töter
Das erste Lied über Helgi Hunding-Töter
Das Wieland-Lied
Skaldskaparmal
Lausavisur des Thjodolfr Arnorson
Die Saga über Olaf Tryggvason
Sonnenlied
Haustlöng
Die Saga über Pfeile-Odd
Die Saga über Hervor und König Heidrek den Weisen
Das andere Lied über Helgi Hunding-Töter
Sudri
Die Geschichte über Gunnlaug Schlangenzunge
Die Saga über Hovard von den Eisfjord-Leuten
Zusammenfassung
Sommer
Der Sommer bei den Germanen
Der Begriff „Sommer“
Gylfis Vision
Skaldskaparmal
Jacob Grimm: Deutsche Mythologie
Zusammenfassung
Sommersonnenwende
Der altnordische Name für „Mittsommer“
Heimskringla-Prolog
Die Geschichte über Gunnlaug Schlangenzunge
Egil-Saga
Skaldskaparmal
Lokasenna
Skaldskaparmal
Gylfis Vision
Gylfis Vision
Gylfis Vision
Gylfis Vision
Gylfis Vision
Die Saga über König Olaf Tryggvason
Die Saga über König Olaf Tryggvason
Zusammenfassung
Der Süden in der vor-germanischen Überlieferung
Südwesten
Der Südwesten in der germanischen Überlieferung
Der Name des Südwest-Windes
Zusammenfassung
Westen – Herbst – Herbsttagundnachtgleiche
Der Westen
Odins Rabenzauber
Wafthrudnir-Lied
Das erste Lied über Helgi Hunding-Töter
Sonnenlied
Hamdir-Lied
Die Saga über Olaf Tryggvason
Das Grimnir-Lied
Das Wegtamslied
Westri
Hamburgische Kirchengeschichte
Gesta danorum
Ägirs Trinkgelage
Noregs Konungatal
n ) Bruchstück eines Liedes des Skalden Bjarni
Saga über Harald Hart-Rat
Die Geschichte über Gunnlaug Schlangenzunge
Die Saga über Thorstein Viking-Sohn
Personennamen
Zusammenfassung
Herbst
Zusammenfassung
Herbsttagundnachtgleiche
Hymir-Lied
Skaldskaparmal
Skaldskaparmal
Gylfis Vision
Gylfis Vision
Baldur
Skaldskaparmal
Die Saga über Hervor und König Heidrek den Weisen
Gisli-Saga
Heimskringla
Heimskringla
Die Saga über die Siedler von Eyre
Heimskringla
Gisli-Saga
Ragnarök
Heidarviga-Saga
Zusammenfassung
Der Westen in der vor-germanischen Überlieferung
Nordwesten
Der Nordwesten in der germanischen Überlieferung
Der Name des Nordwest-Windes
Zusammenfassung
Norden – Winter – Wintersonnenwende
Der Norden
Gylfis Vision
Gylfis Vision
Hrafnkell-Saga
Saga über Thorstein Viking-Sohn
Saga über Thorstein Viking-Sohn
Die Vision der Seherin
Wegtam-Lied
Gylfis Vision
Jomsvinkinga-Saga
Gylfis Vision
Die Saga über Ketil Forelle
Die Saga über Olaf Tryggvason
Die Vision der Seherin
Die Saga über Ketil Forelle
Die ältere Version der Huldar-Saga
Die Saga über Thorstein Viking-Sohn
Sonnenlied
Das erste Lied über Helgi Hunding-Töter
Der Tempel von Uppakra
Skaldskaparmal
Kormak-Saga
Lausavisur des Thjodolfr Arnorson
Haustlöng
Darrardar-Lied
Die Geschichte über Thirandi und Thorhall
Nordri
Personennamen
Jakob Grimm: Deutsche Mythologie
Zusammenfassung
Winter
Gylfis Vision
Zeitrechnung
Das Wort für „Winter“
Wafthrudnir-Lied
Skaldskaparmal
Skaldskaparmal
Grottenlied
Hattatal
Odins Rabenzauber
Gylfis Vision
Fiölswin-Lied
Jacob Grimm: Deutsche Mythologie
Zusammenfassung
Wintersonnenwende: Der Wortschatz
Das Wort „Jul“
Wortschatz
Jacob Grimm: Deutsche Mythologie
Zusammenfassung: Wortschatz
Wintersonnenwende: Die Wichtigkeit des Festes
Procopius
Heimskringla
Die Saga über König Sverri von Norwegen
Zusammenfassung: Wichtigkeit
Wintersonnenwende: Der Zeitpunkt des Festes
Skaldskaparmal
Über Fornjot und seine Verwandten
Zusammenfassung: Zeitpunkt
Wintersonnenwende: Die Jul-Einladungen
Die Geschichte über Thordr den Kämpfer
Die Saga über Sturlaug den Mühen-Beladenen
Die Saga über Halfdan Brana-Ziehsohn
Die Saga über Grettir den Starken
Die Geschichte über Thordr den Kämpfer
Nials-Saga
Heimskringla (7 Beipiele)
Zusammenfassung: Einladungen
Wintersonnenwende: Das Fest als Zeitpunkt
Die Geschichte über die Söhne des Ragnar
Die Geschichte über Thordr den Kämpfer
Wie Norwegen besiedelt wurde
Heimskringla (20 Beispiel)
Die Saga über den Grettir den Starken
Zusammenfassung: Zeitrechnung
Wintersonnenwende: Die Waffenruhe
Der Fest-Frieden
Heimskringla
Heimskringla
Die Saga über König Sverri von Norwegen
Die Saga über Sturlaug den Mühen-Beladenen
Die Saga über Sturlaug den Mühen-Beladenen
Zusammenfassung: Waffenruhe
Wintersonnenwende: Das Jul-Trinken
Heimskringla
Hrolf Kraki und seine Berserker
Raben-Lied
Die Saga über die Siedler von Eyre
Heimskringla
Die Saga über die Siedler von Eyre
Zusammenfassung: Jul-Trinken
Wintersonnenwende: Das Jul-Opfer
Heimskringla
Brakteat von Skodborg
Über Fornjot und seine Verwandten
Skaldskaparmal
Die Saga über Ketil Forelle
Heimskringla
Lied über König Harald Hart-Rat
Zusammenfassung: Das Jul-Opfer
Wintersonnenwende: Geschichten-Erzählen
Die Geschichte vom erzählkundigen Thorsteinn
Zusammenfassung: Geschichten-Erzählen
Wintersonnenwende: Der Jul-Eid
Die Geschichte über Eirek den Fern-Fahrenden
Die Saga über Ketil Forelle
Die Saga über Sturlaug den Mühen-Beladenen
Die Saga über Hervor und König Heidrek den Weisen
Die Saga über Hervor und König Heidrek den Weisen
Die Saga über Fridthjof den Kühnen
Die Saga über Viglund den Blonden
Beowulf-Epos
Die Geschichte über Gunnlaug Schlangenzunge
Die Saga über Thrond von Gate
Die Saga über Thrond von Gate
Das Lied über Helgi Hjörvad-Sohn
Zusammenfassung: Der Jul-Eid
Wintersonnenwende: Die Jul-Götter
Skaldskaparmal
Heimskringla
Hrolf Kraki und seine Berserker
Hrolf Kraki und seine Berserker
Zusammenfassung: Die Jul-Götter
Wintersonnenwende: Die Jenseitsreise
Die Geschichte über Helgi Thorir-Sohn
Das Lied über Helgi Hiörward-Sohn
Jomsvikinger-Saga
Die Kirchengeschichte des Ordericus Vitalis
Zusammenfassung: Die Jenseitsreise
Wintersonnenwende: Die Jul-Geschenke
Heimskringla
Heimskringla
Die Geschichte über Gunnlaug Schlangenzunge
Heimskringla
Egil-Saga
Die Saga über Sturlaug den Mühen-Beladenen
Die Geschichte über Thordr den Kämpfer
Zusammenfassung: Die Jul-Geschenke
Wintersonnenwende: Die Jul-Abgaben
Heimskringla
Heimskringla
Zusammenfassung: Jul-Abgaben
Wintersonnenwende: Sonstiges
Die Saga über Halfdan Eystein-Sohn
Zusammenfassung: Sonstiges
Wintersonnenwende: Zusammenfassung
Das Jul-Fest in der vor-germanischen Überlieferung
Der Nordosten
Der Nordosten in der germanischen Überlieferung
Der Name des Nordost-Windes
Zusammenfassung
Das Himmelsrichtungs-Mandala
Das Himmelsrichtungs-Mandala in der germanischen Überlieferung
Heutiger Kindervers
Hyndla-Lied
Gylfis Vision
Das Sonnensymbol
Das Hügelgrab von Kivik
Die Saga über Olaf Tryggvason
Jahreszeiten
Der Lebenslauf eines Menschen
Der Göttervater
Die Tiere im Mandala
Die vier Himmelsträger
Die vier Himmelsrichtungen
Die Saga über Thrond von Gate
Heimskringla
Zusammenfassung
Das Himmelsrichtungs-Mandala bei den Indogermanen
Das Himmelsrichtungs-Mandala in der Jungsteinzeit
Das Himmelsrichtungs-Mandala in der Altsteinzeit
Verse zu dem Himmelsrichtungs-Mandala
Das Himmelsrichtungs-Mandala heute
Themenverzeichnis
Der Osten ist bei den Germanen vor allem die Richtung des Sonnenaufganges gewesen.
Heilungsrunen scheinen mit dem Osten verbunden gewesen zu sein – weil die dort aufgehende Sonne diese Runen stärkt?
Astrunen kenne, wenn Du Arzt sein
Und Wunden zu heilen wissen willst.
Ritze sie in die Rinde des Reises (Zweiges) am Baum,
Wo sich die Äste ostwärts wenden.
In dieser Saga werden in einem Todeslied ein Rabe und ein Adler, die von Osten her kommen, genannt. Möglicherweise sind dies der Adler-Seelenvogel des Tyr und der Rabe des Odin.
Der Rabe fliegt von Osten her
von seinem hohen Baum herbei;
hinter ihm fliegt
der Adler als Begleitung.
Diesem letzten Adler
überlasse ich mein Fleisch.
Er soll sich laben
an meinem Blut.
Der Adler erscheint sowohl im Osten als auch im Westen: Im Osten ist er der neugeborene Sonnengott-Göttervater und im Westen der sterbende Sonnengott-Göttervater.
In diesem Lied wird das Hügelgrab einer Seherin („Wala“) im Osten der Halle der Hel genannt. Der Grund für diese Richtung ist nicht ganz klar – möglicherweise gehörte die morgendliche Sonnen-Anrufung der älteren germanischen Religion mit zu den Aufgaben der Seherinnen-Priesterinnen (siehe „Sonnen-Anrufung“ in Band 64).
Auf stand Odin der Allerschaffer,
Und schwang den Sattel auf Sleipnirs Rücken –
Nach Nifelheim hernieder ritt er;
Da kam aus Hels Haus ein Hund ihm entgegen,
Blutbefleckt vorn an der Brust,
Kiefer und Rachen klaffend zum Biß,
So ging er entgegen mit gähnendem Schlund
Dem Vater der Lieder und bellte laut.
Fort ritt Odin, die Erde dröhnte,
Zu dem hohen Hause kam er der Hel.
Da ritt Odin ans östliche Tor,
Wo er den Hügel der Wala wußte.
Das Wecklied begann er der Weisen zu singen –
Nach Norden schauend schlug er mit dem Stabe,
Sprach die Beschwörung Bescheid erheischend –
Bis gezwungen sie Unheil verkündend aufstand.
In diesem Lied liegt das Grab eines Helden (Sigmund) im Osten:
Ostwärts unter dem Hügel, da schufen das die Helden auf den Felde:
Hier gruben sie den lichten Leib nieder in die dunkle Erde.
Ostwärts unter dem Hügel, da schufen das die Helden, Sigmund zu sagen:
„Düster ist dieser traurige Tag, nieder in die Erde zu fahren!“
Der Mistelzweig, mit dem Baldur getötet wurde, wuchs östlich von Walhalla. Wenn die Mistel in erster Linie ein Todessymbol wäre, müßte sie eigentlich im Westen oder im Norden wachsen. Da sie jedoch im Osten wuchs, ist sie eher ein Symbol der aufgehenden Sonne und somit der Wiedergeburt – die Mistel ist immergrün.
Im Mittelmeerraum hatte das immergrüne Efeu dieselbe Symbolik wie die Mistel bei den Germanen und den Kelten (siehe auch „Mistel“ und „Efeu“ in Band 45).
Aber als Loki, Laufeyjas Sohn, das sah, da gefiel es ihm übel, daß den Baldur nichts verletzen sollte.
Da ging er zu Frigg nach Fensal in Gestalt eines alten Weibes.
Da frug Frigg die Frau, ob sie wüßte, was die Asen in ihrer Versammlung vornähmen.
Die Frau antwortete: sie schossen alle nach Baldur; ihm aber schadete nichts.
Da sprach Frigg: „Weder Waffen noch Bäume können Baldur schaden: ich habe von allen Eide genommen.“
Da fragte das Weib: „Haben alle Dinge Eide geschworen, Baldurs zu schonen?“
Frigg antwortete: „Östlich von Walhall wächst eine Staude, Mistel genannt, die schien mir zu jung, sie in Eid zu nehmen.“
Darauf ging die Frau fort; Loki nahm den Mistelzweig, riß ihn aus und ging zur Versammlung.
Hödur stand zuäußerst im Kreise der Männer, denn er war blind. Da sprach Loki zu ihm: „Warum schießt Du nicht nach Baldur?“
Er antwortete: „Weil ich nicht sehe, wo Baldur steht; zum anderen hab ich auch keine Waffe.“
Da sprach Loki: „Tu doch wie andere Männer und biete Baldur Ehre wie alle tun. Ich will Dich dahin weisen wo er steht: so schieße nach ihm mit diesem Reis.“
Hödur nahm den Mistelzweig und schoß nach Baldur nach Lokis Anweisung. Der Schuß flog und durchbohrte ihn, daß er tot zur Erde fiel, und das war das größte Unglück, das Menschen und Götter betraf.
Der Osten ist der Ort, an dem Thor mit den Riesen kämpft. Vermutlich handelt es sich dabei um seinen Kampf gegen den alten Tyr-Riesen im Jenseits, der nach seiner Absetzung als nordgermanischer Göttervater um 500 n.Chr. nicht mehr als junger Tyr, sondern als junger Thor wiedergeboren wurde. Diese Wiedergeburt ist schon früh in den Mythen der Indogermanen zu einem Kampf des Sohnes gegen den Vater geworden – auch Thor hat seinen Ziehvater Loricus (Tyr) getötet, um selber „König“ zu werden (siehe den Band 17 über Thor).
Thor:
„Schweig, unreiner Wicht, sonst soll mein Hammer
Miölnir den Mund Dir schließen.
Oder auf gen Osten werf ich Dich,
Daß kein Mann Dich mehr erschaut.“
Loki:
„Deine Ostfahrten würden unbesprochen
Allzeit besser bleiben,
Seit im Däumling Du, Kämpe, des Handschuhs kauertest
Und selbst nicht meintest Thor zu sein.“
Tyrs Vater Hymir, d.h. der „alte Tyr im Jenseits“, wohnt im Osten. Zu ihm (Hymir, Geirröd, Hrungnir, Utgardloki usw.) unternimmt Thor regelmäßig Fahrten, um ihn zu töten.
„Im Osten wohnt im Eliwagar
Der hundweise Hymir an des Himmels Ende.
Einen Kessel hat mein kraftreicher Vater,
Ein räumig Gefäß, einer Raste tief.“
Eliwagar („Eiswogen“) ist das ewige Eis der Arktis. „Eliwagar“ war eine Umschreibung für das Jenseits, aus dem am Morgen im Osten die Sonne zurückkehrte.
Hymirs Wohnort im Osten wird noch einmal in diesem Lied bestätigt:
Sie fuhren lange eh lüstern ward
Odins Sohn sich umzuschauen:
Da sah er aus Höhlen mit Hymir von Osten
Volk ihm folgen vielgehauptet.
Der Riese „Hrym“ ist vermutlich eine der vielen Varianten des Tyr als Riese im Jenseits – wahrscheinlich ist er mit „Hymir“ identisch.
Hrym fährt von Osten und hebt den Schild,
Jörmungand wälzt sich im Jötunmute.
Der Wurm schlägt die Flut, der Adler facht,
Leichen zerreißt er; los wird Naglfar.
Muspel ist ebenfalls ein Tyr-Riese. Er kommt von Osten, weil in den alten Mythen auch der am Morgen wiedergeborene ehemalige Sonnengott-Göttervater Tyr von Osten her am Himmel aufgestiegen ist.
Der Kiel fährt von Osten, da kommen Muspels Söhne
Über die See gesegelt; sie steuert Loki.
Des Untiers Abkunft ist all mit dem Wolf;
Auch Bileists Bruder ist ihm verbündet.
Über Thors Kämpfe gegen die Riesen im Osten wird an vielen Stellen berichtet – u.a. auch in der Mythe über den Riesenbaumeister:
Thor war damals nach Osten gezogen, um Unholde zu schlagen.
In dem Bericht über den Riesen Hrungnir wird ebenfalls gesagt, daß Thor im Osten bei den Riesen war.
Nun soll berichtet werden, was die Ursache für die Umschreibungen ist, die bisher noch nicht niedergeschrieben und erläutert worden sind – solche, wie sie Bragi dem Ägir erläuterte, als er berichtete, wie Thor in den Osten gezogen war, um Riesen zu töten und wie Odin auf Sleipnir nach Riesenheim geritten war und dort den Riesen, der Hrungnir genannt wird, besucht hat.
Auch in den Erläuterungen der Gold-Kenningar erscheint dieses beliebte Motiv:
„Warum wird Gold 'Ägirs Feuer' genannt?“
„Diese Geschichte dazu ist dieselbe, die wir schon zuvor berichtet haben: Ägir ging nach Asgard zu einem Fest, aber als er heimging, lud er Odin und alle Asen ein, ihn in drei Monaten zu besuchen. Zuerst kamen Odin und Njörd, Freyr, Tyr, Bragi, Vidarr, Loki; und ebenso die Asinnen: Frigg, Freya, Gefjun, Skadi, Idunn, Sif. Thor war nicht dort, da er in den Osten gezogen war, um Trolle zu töten.“
Auch in diesem Lied wird an drei Stellen über Thors Ostfahrten berichtet:
Thor kam von der Ostfahrt her an einen Sund; jenseits stand der Fährmann mit dem Schiffe.
… … …
Thor:
„Ich war im Osten, überwand der Riesen
Böswillige Bräute, da sie zum Berge gingen.
Übermächtig würden die Riesen, wenn sie alle lebten,
Mit den Menschen wär es in Mitgard aus.“
… … …
Thor:
„Ich war im Osten und wehrt einem Fluß;
Da griffen Swarangs Söhne mich an.
Sie schlugen mich mit Steinen und schadeten mir nicht.
Sie mußten mich bald zuerst um Frieden bitten.“
Auch noch in dieser recht spät entstandenen Saga wohnen die Riesen im Osten.
Später war über die Riesen im Gebirgslande ein Sterben gekommen, und in Folge dessen hatten sich die Finnen in Finnmarken ausgebreitet, während zugleich Kvänir, Gläsisvallamann und andere Halbriesen von Osten her nach Halogaland einwanderten, zu welchem Volke auch Holgi gehörte.
„Gläsisvallamann“ bedeutet „Mann aus dem Glanz-Gefilde“ und bezieht sich auf Tyr, der in den Sagas oft „Gudmund von Glasisvellir“ genannt wird.
In dieser Saga muß der Held Sturlaug wie Thor in den Osten reisen und dort viele Gefahren bestehen und dem König ein magisches Horn holen.
In dieser Saga wird die Richtung „Osten“ schon auf geographisch-historische Weise als Reiseroute durch Ortsnamen beschrieben: „Schweden – Halogaland – Finnmark – Vatnsnes – Austrvik“.
Auf diese Weise wurde manchmal Rußland zu dem Osten, in dem die Riesen wohnten – was natürlich die Slawen mit den Riesen gleichsetzte, die von Thor getötet wurden.
Diese Reise wird in dem Kapitel „Sturlaug-Saga“ in Band 79 vollständig beschrieben.
In dieser Saga reist der Held und Drachentöter Ketil Forelle in den Osten nach Finnland, wo er den Finnen-König Gusir tötet, der eine in die Sagas übertragene Variante des Tyr-Riesen ist.
Diese Saga findet sich ebenfalls in Band 79.
In der Gesta danorum wird die Thorkill-Saga berichtet, in der der Held im Osten in Gandvik die beiden Tyr-Riesen Gudmund und Geirröd trifft.
„Gandvik“ bedeutet „Magie-Bucht“ und ist zum einen der Wikingername für das Weiße Meer im Osten von Nordskandinavien und zum anderen ein Symbol für das Jenseits, in der zauberkundige Riesen und Riesinnen wohnen: der Tyr-Riese und die Wiedergeburts-Göttin (Freya u.a.).
Diese Saga wird ausführlich in den beiden Kapiteln „Geirröd“ und „Gudmund“ in Band 5 beschrieben.
Auch dieser Wikinger ist nach Osten zu König Gudmund gereist:
Im Frühjahr bat Thorstein um die Erlaubnis, in den Osten zu segeln, um König Gudmund zu sehen.
In dieser Saga reisen die beiden Wikinger Bosi und Herraud in den Osten nach „Bjarmaland“, um ein magisches Geier-Ei aus einem Tempel zu rauben – ähnlich wie Sturlaug das magische Auerochsen-Horn und Thor den Kessel des Hymir. Der ehemalige Göttervater Tyr wurde in seiner Gestalt als Tyr-Riese nach seiner Absetzung durch Odin und Thor gründlich geplündert …
Auch in dieser Sage tritt Gudmund als „Ost-König“ auf. Er lebt in der Nähe von Austrveg („Ostweg“), was eine Parallelbildung zu „Norweg“ („Norwegen“) ist.
Der Tempel wird von der Zauberin-Priesterin Kolfrosta bewacht, die in der Gestalt eines Tieres manchmal nach Osten in die Glasir-Ebene des Gudmund (Tyr) reist (siehe „Gudmund“ in Band 5).
Auch in dieser Saga wohnt der Tyr-Riese Gudmund von Glasivellir, der zu einem zauberkundigen König geworden ist, im Osten.
Helgi hatte einen Drachenkopf für den Steven ihres Schiffes machen und oberhalb der Wasserlinie gut ausstatten lassen. Dazu verwendete er das Geld, das Ingibjörg, die Tochter Gudmunds, ihm gegeben hatte, aber einiges davon schloß er im Drachenhals ein.
Plötzlich hörten sie ein großes Krachen. Da ritten zwei Männer zu ihnen und nahmen Helgi mit sich fort. Thorstein wußte nicht, was aus ihm wurde. Danach ließ das Unwetter schnell nach.
Thorstein kam nach Hause und erzählte seinem Vater von dem Geschehen und der meinte, das sei eine wichtige Neuigkeit. Er begab sich sofort zu einem Treffen mit König Olaf, sagte ihm, was geschehen war und bat ihn herauszufinden, was aus seinem Sohn geworden ist.
Der König sagte, er werde das tun, worum er bitte, aber er sei nicht sicher, ob er Thorirs Verwandtem irgendwie helfen könne. Dann ging Thorir nach Hause.
Die Zeit verging bis Weihnachten im Jahr darauf; König Olaf hielt sich da während des Winters auf Alreksstatt auf. Am achten Tag der Weihnachtszeit kamen am Abend drei Männer in die Halle und traten vor König Olaf, als der gerade am Tisch saß. Sie grüßten ihn höflich. Der König erwiderte ihren Gruß. Einer von den dreien war Helgi, aber die anderen beiden kannte niemand.
Der König frug sie nach ihrem Namen und beide sagten, sie hießen Grim. „Wir wurden von Gudmund auf Glaesisvellir zu Euch geschickt. Er läßt Euch seine Grüße überbringen und außerdem diese beiden Hörner.“
Der König nahm sie an und sie waren mit Gold verziert. Das waren prächtige Kostbarkeiten. König Olaf besaß zwei Hörner, die 'die Gehörnten' genannt wurden, aber obwohl diese sehr gut waren, waren doch diejenigen besser, die Gudmund ihm geschickt hatte.
„König Gudmund bittet Euch um Eure Freundschaft. Ihm liegt sehr viel an Eurem Wohlwollen, mehr als an dem aller anderen Könige.“
Der König antwortete darauf nicht, aber ließ ihnen Plätze bei seinen Leuten zuweisen. Der König ließ die Hörner, die ebenfalls Grim genannt wurden, mit gutem Trank füllen und vom Bischof segnen und daraufhin den Grimen bringen, damit sie als erste daraus tränken.
Dann sprach der König diese Strophe:
„Die Gäste sollen die Hörner entgegennehmen,
während wir diesen Mann Gudmunds (Helgi) ausruhen lassen,
und sie sollen von ihren Namensvettern (aus den Hörnern) trinken;
so soll den Grimen gutes Bier gegeben werden.“
Da nahmen die Grime die Hörner und meinten nun zu wissen, was der Bischof über das Getränk gesprochen hatte.
Sie sagen da: „Jetzt geschieht es nicht viel anders, als wie es Gudmund, unser König, vorausgesehen hat. Dieser König ist betrügerisch und kann Gutes schlecht belohnen, obwohl sich unser König ihm gegenüber ehrenhaft verhalten hat. Stehen wir jetzt alle auf und verschwinden von hier.“
Das taten sie. Da gabt es einen großen Tumult in dem Raum. Sie schütteten das Getränk aus den Hörnern und löschten damit das Feuer. Dann hörten die Leute ein großes Krachen. Der König bat Gott um Schutz und bat seine Männer, aufzustehen und diesen Tumult zu beenden. Schließlich gelangen die Grime und Helgi mit ihnen nach draußen. Dann wurde Licht in der Unterkunft des Königs angezündet. Die Leute drinnen sahen, daß drei von ihnen erschlagen worden waren und die Grim-Hörner lagen auf dem Fußboden bei den Toten.
„Das ist etwas sehr Seltsames,“ sagte der König, „und es wäre besser, wenn so etwas nur selten geschähe. Ich habe das über Gudmund auf Glaesisvellir sagen hören, daß er sehr zauberkundig sei und es ist schlecht, mit ihm zu tun zu haben. Und es würde den Leuten schlecht gehen, die unter seiner Herrschaft stehen, wenn Wir etwas in dieser Sache ausrichten könnten.“
Der König ließ die Hörner der Grime aufbewahren und daraus trinken, und sie eigneten sich gut dazu. Die Stelle oberhalb von Alreksstad, wo die Grime nach Osten gegangen waren, heißt jetzt Grimpaß, und seither hat kein Mensch diesen Weg benutzt.
In dieser Saga befindet sich ein Riese im Osten Islands, der die Insel beschützt.
Harald Blauzahn war von 958-987 n.Chr. König von Dänemark und von 970- 987 n.Chr. zugleich auch König von Norwegen.
König Harald befahl einem Magier, in verwandelter Gestalt nach Island zu reisen und zu schauen, was er über die Insel in Erfahrung bringen konnte und ihm dies dann anschließend zu berichten. Der Magier machte sich in der Gestalt eines Wales auf den Weg.
Der Magier des Königs reiste vermutlich nicht körperlich nach Island, sondern unternahm eine Traumreise oder Astralreise, um die Insel auszukundschaften, und hatte dabei die Gestalt eines Wals.
Als er in die Nähe des Landes kam, zog er im Norden Islands herum zu der Westseite des Landes, wo er sah, daß all die Berge und Hügel voller Schutzgeister waren – einige groß, andere klein. Als er zum Vapnafjord kam, näherte er sich dem Land und hatte vor, dort an Land zu gehen, aber dort stürzte ihm ein riesiger Drache mit einem Gefolge von Schlangen, Fröschen und Kröten entgegen, die ihm Gift entgegenspien.
Da wandte er sich nach Westen und umkreiste die Insel bis hin nach Eyjafjord und schwamm in diesen Fjord hinein. Da flog ihm ein Vogel entgegen, der so groß war, daß seine Flügel über die Berge auf beiden Seiten des Fjordes reichten. Er wurde von vielen anderen großen und kleinen Vögeln begleitet.
Da schwamm er noch weiter nach Westen und dann nach Süden bis in den Breidafjord. Als er den Fjord schwamm, stürmte ihm ein grauer Stier entgegen und brüllte fürchterlich. Ihm folgte eine Schar von Landgeistern.
Von dort schwamm er weiter um die Insel herum bis nach Raykjanes und wollte in Vikarsskeid an Land gehen, doch dort stürzte ihm ein Bergriese mit einem eisernen Stab in den seinen Händen entgegen. Er war einen Kopf größer als die Berge und viele andere Riesen folgten ihm.
Der Magier schwamm in seiner Wal-Gestalt ostwärts an der Küste entlang, wo, wie er berichtete, nichts außer Sand und weites Ödland zu sehen war und wo außerhalb der Schären die Brandung hoch emporschäumte. Das Meer zwischen den Ländern war so breit, daß man es mit einem Langschiff nicht überqueren konnte.
Zu dieser Zeit lebte Brodhelge in Vapnafjord, Eyjolf Valgerdson in Eyjafjord, Thord Geller in Breidafjord und Thorod Gode in Olfus.
Da wandte der dänische König Harald seine Flotte und segelte zurück nach Dänemark.
Der Riesen, den man sicherlich dem Osten zuordnen kann, ist sicherlich mit den Tyr-Riesen im Osten, die von Thor bekämpft werden, identisch.
Die Drachen, Schlangen, Vögel, Stiere, Riesen und Landgeister („Pukis“) sind offenbar in der Funktion als Landwächter Verbündete gewesen. Es hat auch den Anschein, als ob sie zudem die Helfer oder Freunde der vier genannten Wikinger gewesen seien.
Der große Vogel erinnert an den Riesen aus der Edda, der in der Gestalt eines Adlers „am Ende des Himmels“ sitzt und mit seinen Fittichen den Wind erschafft.
Die vier Wesen Drache, Vogel, Stier und Riese machen geradezu den Eindruck eines Mandalas, das sich auf Island befindet und die Insel schützt. Die besondere Erwähnung der vier Wikinger, die an den Orten lebten, an denen der Magier an Land gehen wollte, macht den Eindruck, als ob es sich bei ihnen um Magier handelten würde, die die Insel mit ihrer Zauberkraft vor Feinden schützen würden.
Ein ähnlich enges Verhältnis zu den Erdgeistern wird von den Kelten berichtet, deren Druide Amairgen sich bei der Ankunft in Irland noch vor dem Betreten des Landes mit allen Naturgeistern der Insel verband.
heutige isländische Münze
Die vier Wesen, die Island gegen den dänischen Magier verteidigen, spielen alle eine wichtige Rolle in den Jenseitsvorstellungen: Der Drache ist der Jenseitsweg, der Riesenvogel der Seelenvogel, der Stier das Opfertier, mit dem der Tote identifiziert wird, und der Riese der Tote selber.
Diese vier Schutzgeister sind noch heute auf einigen isländischen Münzen zu sehen.
In diesem Lied wird der Westen und der Osten mit den Nornen in Verbindung gebracht.
In alten Zeiten, als Aare sangen
Heilige Wasser vom großen Himmel rannen,
Da hatte Helgi, den großherzigen,
Borghild geboren in Bralund.
Nacht in der Burg war's, Nornen kamen,
Die dem Edeling das Alter bestimmten.
Sie gaben dem König der Kühnste zu werden,
Aller Fürsten Edelster zu dünken.
Sie schnürten scharf die Schicksalsfäden,
Daß die Burgen brachen in Bralund.
Goldene Fäden fügten sie weit,
Sie mitten festigend unterm Mondessaal.
Westlich und östlich die Enden bargen sie,
In der Mitte lag des Königs Land.
Einen Faden nordwärts warf Neris Schwester,
Ewig zu halten hieß sie dies Band.
Helgi ist eine der wichtigeren Saga-Varianten des ehemaligen Sonnengott-Göttervater Tyr.
Der Mondessaal ist der Himmel.
Neri bedeutet „Spinnerin“ und ist eine Umschreibung für „Norne“.
Wenn die Ortsangabe „westlich und östlich“ einen mythologischen Hintergrund haben sollte, dann wird es wohl der Hinweis auf den Sonnenaufgang im Osten und den Sonnenuntergang im Westen sein. Das „Bergen der Enden im Westen und Osten“ hätte dann die Bedeutung, daß die Nornen das Leben des Helgi „von der Geburt (Osten) bis zum Tod (Westen)“ festgelegt haben. Vielleicht ist dies aber auch vor allem ein Hinweis auf die die Bahn der Sonne am Himmel.
Der Nord-Faden paßt allerdings nicht in dieses Bild – und warum fehlt der Süden? Es werden allerdings auch im Sonnenlied nur drei Richtungen mit je einer Strophe beschrieben – dort fehlt der Osten.
Die Szene in dieser Strophe ist eine Anspielung auf die Wiederzeugung, die ansonsten meist im Norden und seltener im Westen stattfindet. Die „Schneeweiß-Goldschöne“ wird die Jenseitsgöttin Freya-Menglöd sein, die hier Tyrs Mutter ist und mit der sich Odin bei seinem Raub des Skaldenmets in deren Hügelgrab vereint.
Harbard (Odin):
„Ich war im Osten mit einer zu kosen,
Spielte mit der Schneeweißen und sprach lange mit ihr.
Ich erfreute die Goldschöne; der Scherz gefiel der Maid.“
In einem um ca. 650 n.Chr. niedergeschrieben Bericht über eine Schlacht zwischen den Winniliern (den späteren Langobarden) und den Wandalen wird über die Göttin „Frea“ (Frigg/Freya) berichtet, die ihren Mann Odin überlistet.
In den Nord-Landen liegt eine Insel, auf der viele Menschen wohnen und die Scadanan (Skandinavien) genannt wird, was als „Zerstörung“ gedeutet wird (eigentlich: „Land der Skadi“).
Unter diesen Menschen gibt es ein kleines Volk, das Winnilier genannt wird. Bei ihnen lebte eine Frau mit dem Namen Gambara, die zwei Söhne hatte – Ybor war der Name des einen und Agio der Name des anderen. Sie waren zusammen mit ihrer Mutter, also mit Gambara, die Anführer der Winniler.
Die Anführer der Wandalen, also Ambri und Assi, kamen mit ihrem Heer und sagten zu den Winnilern: „Entweder ihr zahlt uns Tribut oder ihr bereitet euch für eine Schlacht vor und kämpft mit uns!“
Da antworteten Ybor und Agio zusammen mit ihrer Mutter Gambara: „Es ist besser für uns, uns für eine Schlacht vorzubereiten als den Wandalen Tribut zu zahlen.“
Da baten Ambri und Assi, also die Anführer der Wandalen, Godan (Wotan/Odin), daß er ihnen den Sieg über die Winniler gab.
Godan antwortete und sprach: „Dem, den ich als erstes bei Sonnenaufgang sehen werde, dem werde ich den Sieg geben.“
Zu derselben Zeit flehte Gambara mit ihren beiden Söhnen, also mit Ybor und Agio, die die Anführer der Winniler waren, Frea, die Frau des Godan, den Winnilern wohlgesonnen zu sein.
Da gab Frea ihnen den Rat, daß die Winniler bei Sonnenaufgang kommen sollten und zusammen mit ihren Männern auch die Frauen, die ihr Haar um ihr Gesicht herabfallen lassen sollten, sodaß es wie Bärte aussah.
Als es dann, als die Sonne aufging, hell wurde, drehte Frea, die Frau des Godan, das Bett, in dem ihr Gemahl lag, herum, sodaß sein Gesicht nach Osten gewandt war, und weckte ihn auf.
Und als er dann aufblickte, sah er die Winniler mit ihren Frauen, die ihr Haar um ihr Gesicht herum herabfallen ließen. Da frug er: „Wer sind denn diese Langbärte?“
Und Frea sagte zu Godan: „Da Du ihnen nun einen Namen gegeben hast, solltest Du ihnen nun auch den Sieg geben!“
Da gab er ihnen den Sieg und sie verteidigten sich seinem Rat gemäß und errangen den Sieg.
Von dieser Zeit an wurden die Winniler Langobarden (Langbärte) genannt.
Als sie bei Solund vor Anker lagen, hatte ein Mann, der Gyrd genannt wurde und der an Bord des Schiffes des Königs war, einen Traum.
Ihm schien, daß er auf dem Schiff des Königs stand und eine große Zauber-Frau auf der Insel stehen sah, die eine Mistgabel in der einen Hand und einen Trog in ihrer anderen Hand hielt.
Ihm schien auch, daß er über die gesamte Flotte hinblickte und daß auf dem Heck eines jeden Schiffes ein Vogel saß und daß all' diese Vögel Raben oder Adler waren.
Und die Zauber-Frau sang dieses Lied:
„Von Osten her hole ich den König,
Nach Westen bringe ich den König;
So mancher Edle wird dorthin gelangen,
Raben über Giukes Schiff sind passend …
Sie blicken auf die Opfer, die ihnen am passendsten erscheinen.
Auf dem Vordersteven werde ich mit ihnen segeln!
Auf dem Vordersteven werde ich mit ihnen segeln!“
Da der König nach England unterwegs war, stimmt „von Osten nach Westen“ zwar auch mit dem Kurs der Schiffe überein, aber da diese Richtung auch im Helgi-Lied vorkommt, wird hier wohl „vom Leben in den Tod“ gemeint sein.
Der folgende Text ist die Zusammenfassung des Kapitels „Austri“ in Band 32.
Der Zwerg „Austri“ („Östlicher“) steht zusammen mit seinen drei Brüdern am Rand der Welt auf dem ringförmigen Utgard-Gebirge, der das Weltmeer umgibt, in dessen Mitte die Insel Midgard liegt, und trägt den Himmel, d.h. den Schädel des Urriesen Ymir.
Er ist der Sohn des ehemaligen Göttervaters Tyr und der Jenseitsgöttin, die in den Mythen als Gefion, Freya und Huldar erscheint. Er wurde manchmal als Zwerg und manchmal als Riese aufgefaßt, aber stets als Jenseits-Wesen.
Seine Kategorisierung als Erd-Zwerg aus der Sippe des Durin ist sicherlich eine recht neue Systematisierung.
Austri ist wie seine drei Brüder möglicherweise gehörnt – entweder mit dem Geweih eines Hirsches oder mit den Hörnern eines Stieres. Hirsch und Stier waren die Opfertiere des Göttervaters Tyr. Auch die Hörner kennzeichnen ihn als ein Jenseitswesen, da die Toten bei ihrer Bestattung mit dem für sie geopferten Herdentier, das meistens gehörnt war, identifiziert wurden.
Als Hirsch und als einer der vier Zwerge, mit denen sich Freya vereinte, um von ihnen ihren goldenen Halsreif Brisingamen zu erhalten (eine Umdeutung der ursprünglichen Mythe) hat der Himmelsträger zwei weitere Namen: Der Zwerg „Austri“ („Östlicher“) ist mit dem Sonnenaufgang im Osten verbunden und entspricht der Stärke des wiedergeborenen Sonnengott-Göttervaters Tyr: dem Hirsch „Durathror“ („Schlummer-Kämpfer“) und dem Zwerg „Berling“ („Bären-Mann“).
Die Erschaffung der Midgard-Insel wurde auf die Erschaffung der Insel Seeland übertragen. In dieser Mythe helfen Sudri und seine drei Brüder in der Gestalt von vier Stier-Riesen der Gefion auf ähnliche Weise wie sie als die vier Hirsch-Zwerge den Asen bei der Erschaffung des Himmels geholfen haben.
Die vier Riesen sind ein relativ häufiges Motiv in den mittelalterlichen Heldensagen, was zeigt, wie tief verwurzelt das Motiv der vier Himmelsträger gewesen sein muß.
Diese Göttin, deren Name „Östliche“ bedeutet, wird lediglich von dem Benediktinermönch Beda dem Ehrwürdigen um ca. 700 n.Chr. in seiner Schrift „de temporum ratione“ erwähnt. Er führt die beiden Göttinnen Eastre und Hrede als den Ursprung der beiden sächsischen Monatsnamen für den April (Oster-Monat) und März an.
Da Bedas Schrift der einzige Hinweis auf diese beiden Göttinnen ist und sich zumindestens „Eastre“ auch als „Osten“ auffassen läßt und zum Frühjahrsanfang die Sonne genau im Osten aufgeht, ist es sehr fraglich, ob es diese beiden Göttinnen wirklich gegeben hat.
Diese Personennamen weisen auf keinerlei mythologische Hintergründe hin: In ihnen scheint „Osten“ einfach den Teil der Welt, in dem die Lappen (Finnen) und die Slawen wohnen, zu sein.
Personennamen
Namen
Bedeutung
Männernamen
Frauennamen
Austmann, Estman
Ost-Mann
Austmadr
Austri
der aus dem Osten
Austbjörn
Ost-Bär
Austmar
Ost-Ruhm
Authild
Ost-Kampf
Gen osten schaut beim gebet auch der Inder am frühen morgen, daher ihm der süden daxa, daxima, die rechte seite heißt. beim anrufen Odins blickt man nach osten, bei Ulfs nach westen. 'solem respiciens' heißt es vom Bojocalus. gegen die sonne wird das gebet gerichtet. wie auch nicht nach sonnenuntergang geopfert werden darf. dagegen 'norđr horfa dyr' kommt auch Saemingar vor. Jötunheimr liegt nördlich.
Betende und beichtende Christen schauten gen osten, mit aufgehobnen armen und so heißt es auch in dem Kristinbalkr des alten Gulathinggesetzes 'ver skulum lûta austr, oc biđja til ens helga Krists ârs ok friđar'.
Contra orientalem prostratus corpore partem precatur (Waltharius); in angelsächischen formeln: 'eástveard ic stande'; 'kêret iuch gên ôrient'.
Betende und opfernde Heiden schauten aber gen norden: 'horfa î norđr' (Förnaldur Saga); 'leit î norđr' (Edda); beten gegen mitternacht (= Norden); und der Norden wurde unter den Christen als die unselige heidnische gegend angesehen, welches ich schon näher ausgeführt habe; gegen mitternacht soll kein wurf geschehn, in langobardischen grenzurkunden heißt der nördliche strich: 'nulla ora'. Dieser gegensatz muß zur erklärung einer stelle im roman de Renart angewendet werden, wo der fuchs christlich, der wolf heidnisch betet.
Der Osten ist vor allem der Ort, an dem die Riesen wohnen: Tyrs Vater Hymir (Tyr als Riese im Jenseits), der zauberkundige Tyr-Riese Gudmund von Glaesisvellir, die Tyr-Riesen Geirröd, Gusir, Hrym und Muspel sowie der Bergriese, der das Ostviertel von Island beschützt.
Dort im Osten steht auch der Tempel des Tyr-Riesen, aus dem Thor bzw. die Wikinger-Helden nach und nach seinen Kessel, sein Auerochsen-Trinkhorn und ein magisches Geier-Ei rauben.
Der Kampf des Thor gegen diese Riesen ist der Kampf des Göttervater-Sohnes gegen seinen Vater, den er absetzt und an seiner Stelle die Macht ergreift. Um 500 n.Chr. ist dabei der junge Thor an die Stelle des früheren jungen Tyr getreten.
Im Osten der Hel-Halle liegt das Hügelgrab der Wala und auch das Hügelgrab des Helden Sigmund (der Vater des Sigurd-Siegfried), der eine Saga-Variante des Tyr ist.
Da Thor im Osten gegen den Tyr-Riesen kämpfte, konnte man dort auch das Jenseits vermuten. Aus diesem Grunde kommen von dort manchmal auch ein Adler und ein Rabe, um die Leiche eines gefallenen Helden zu fressen. Auch die Mistel, mit der Baldur getötet wurde, wuchs im Osten von Walhalla.
Die Anweisung, daß man Heilrunen auf die Äste an der Ostseite von Bäumen schreiben soll, ist vermutlich eine Assoziation zum Sonnenaufgang, der die Symbolik der Wiedergeburt und somit auch der Stärkung hat.
Dort im Osten ist auch die Wiedergeburts-Göttin als Wiederzeugungs-Geliebte des Odin und zuvor des Tyr, also Freya-Menglöd-Gunnlöd, zu finden, die dort „Schweeweiß-Goldschöne“ heißt. Diesen Namen trägt auch Tyrs Mutter (Freya) – aus dieser „Schneeweißen“ wurden später „Schneeweißchen“ und „Schneewittchen“.
Es könnte sein, daß „Ostara“ („Östliche“) ein Beiname dieser Göttin gewesen ist – aber das ist recht unsicher.
Manchmal werden von den Nornen die Schicksalsfäden von Osten nach Westen entsprechend dem Sonnenlauf gesponnen: der Osten ist die Geburt und der Westen der Tod. Allerdings gibt es auch noch einen dritten Faden nach Norden. Auch das Schicksal nimmt von Osten (Geburt) nach Westen (Tod) hin seinen Lauf.
Im Osten trägt der möglicherweise gehörnte Zwerg Austri den Himmel. Er kann auch die Gestalt eines Riesen, eines Stier oder eines Hirsches haben. Er ist identisch mit dem Hirsch Durathror und mit dem Zwerg Berling, der einer der vier Geliebten der Freya ist. Er ist der Sohn der Gefion/Freya/Huldar und des Tyr-Riesen.
Der Frühling hat bei den Germanen keine erkennbare Symbolik gehabt – zumindestens wird er nirgendwo als eigenständiges Motiv erwähnt.
Über ein Fest zu diesem Zeitpunkt berichtet lediglich der Bischof Adam von Bremen in seiner um ca. 1075 n.Chr. verfaßten „Hamburgischen Kirchengeschichte“:
Nahe bei diesem Tempel steht ein sehr großer Baum, der seine Zweige weithin ausbreitet und im Winter wie im Sommer immer grün ist. Welcher Art derselbe ist, weiß niemand. Dort ist auch eine Quelle, wo die Heiden Opfer anzustellen und einen Menschen lebendig zu versenken pflegen. Wenn derselbe nicht wiedergefunden wird, so ist der Wunsch des Volkes bestätigt.
Jenen Tempel umgibt eine goldene Kette, welche an dem Giebel des Gebäudes hängt und den Herankommenden weithin zublinkt, darum weil das Heiligtum selbst im Tale gelegen und ringsum wie ein Theater von Bergen umgeben ist.
Unlängst aber soll der sehr christliche König der Sueonen, Anunder, da er das gebräuchliche Nationalopfer den Dämonen nicht darbringen wollte, aus seinem Reiche vertrieben, freudig aus der Versammlung des Volkes hinweggegangen sein, weil er für würdig gehalten wurde, um Jesu Christi willen Schmach zu dulden.
Neun Tage werden Schmäuse und dergleichen Opfer gefeiert. An jedem Tage opfern sie einen Menschen nebst anderen Geschöpfen, so daß es in neun Tagen 72 Geschöpfe werden, die man opfert. Dies Opfer findet statt um die Frühlingsnachtgleiche.
Zur Fühjahrs-Tagundnachtgleiche, also zu Beginn des Frühlings (21.3.) hat es ein großes Opferfest gegeben.
Die Symbolik des Ostens ist durch den Sonnenaufgang geprägt. Der Osten erscheint allerdings nur sehr selten als eigenständiges Motiv. Daher wird „östlich“ nicht als „mythologisches Adjektiv“ benutzt.
Die Symbolik des Ostens oder genauer gesagt des Sonnenlaufs läßt sich schon bei den zwischen 10.000 v.Chr. und 8.500 v.Chr. errichteten ersten Tempeln der Menschen in Göbekli Tepe in Nord-Mesopotamien finden: Auf den Pfeilern in den Tempeln finden sich im Osten die Diesseits- und Geburts-Motive, im Westen die Todes- und Jenseitsreise-Motive, im Süden das Hauptthema und im Norden die Jenseitsgöttin.
Auch der Treppenaufgang des um 9.400 v.Chr. errichteten ersten bekannten Turmes der Menschen, der ein Kultbau in Jericho war, ist genau auf den Aufgangspunkt der Sonne zu Mittsommer ausgerichtet, was die damalige große Bedeutung des Sonnenlaufs zeigt.
Der Orientierungspunkt in dieser früh-jungsteinzeitlichen Kultur ist der Süden gewesen, also die Richtung, in der die Sonne am höchsten steht und daher die meiste Kraft hat.
Bei den Indogermanen hat sich diese Ausrichtung des Weltbildes verändert – sie haben den Weltenbaum als die „Nabelschnur“ zwischen den Göttern im Himmel und den Menschen auf der Erde in das Zentrum ihrer Weltanschauung gestellt.
Die Indogermanen haben den Himmel beobachtet und dabei die Himmelsachse und den am Himmel als einzigen Stern „stillstehenden“ Polarstern, zu dem die Erdachse zeigt, entdeckt. Sie haben daraus geschlußfolgert, daß der Weltenbaum daher an dieser Stelle den Himmel erreichen muß, da sein Wipfel sonst „zerzaust“ werden würde und weil es woanders keinen sicheren „letzten Schritt“ auf der Jenseitsreise von dem Weltenbaum aus hinauf in den Himmel geben konnte.
Da der Weltenbaum der allgemeine Bezugspunkt der mythologischen Geographie gewesen ist, entstand dadurch eine generelle Ausrichtung nach Norden, wodurch der Osten und somit Sonnenaufgang und Geburt rechts zu liegen kamen und der Westen und somit der Sonnenuntergang und der Tod links. Diese Gleichsetzung findet sich z.B. bei der griechischen Gorgo, von der berichtet wird, das das Blut ihrer rechten Seite Menschen tötet und das Blut ihrer linken Seite Tote wiederbelebt.
Auch auf den europäischen Landkarten liegt der Norden, also die „Weltenbaum-Richtung“ oben.
Unter christlichem Einfluß sind im Mittelalter die Landkarten allerdings genauso wie die Kirchen nach Osten hin auf den Sonnenaufgang (Christi Wiedergeburt) ausgerichtet gewesen. Und auf alten chinesischen Landkarten findet sich oben der Süden – was den stets nach Süden weisenden Tempeltoren in Göbekli Tepe entspricht.