Die Symbolik der Schlangen und Drachen - Harry Eilenstein - E-Book

Die Symbolik der Schlangen und Drachen E-Book

Harry Eilenstein

0,0

Beschreibung

Die Reihe Die achtzigbändige Reihe "Die Götter der Germanen" stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archäologischen Funde detailliert dar. Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die Zusammenhänge zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn möglich, auch deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und in der Altsteinzeit. Das Buch Die Schlangen sind Ahnengeister. Durch das Motiv der Seelenvögel erhielten sie Flügel. Durch das Großraubtier, das das Symbol der Stärke gewesen ist, erhielten sie ihr großes Maul. Durch den Hirsch, den Stier oder den Ziegenbock, der für die Toten geopfert wurde, erhielten sie ihre Hörner. Durch das Bestattungsfeuer erhielten sie ihren Feueratem. Und der Grabschatz und die Jenseitsgöttin wurden zu dem Gold und zu der "schönen Jungfrau", die von dem Drachen bewacht werden ... Die Geschichte der Drachen ist jedoch noch weit vielfältiger und reicht bis in die späte Altsteinzeit zurück: Der Drache ist auch noch der Jenseitsweg, die Regenräuberschlange, die Kundalini, die Kraft der Ahnen ...

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 777

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Bücher von Harry Eilenstein:

Astrologie (496 S.)

Photo-Astrologie (64 S.)

Tarot (104 S.)

Handbuch für Zauberlehrlinge (408 S.)

Physik und Magie (184 S.)

Der Lebenskraftkörper (230 S.)

Die Chakren (100 S.)

Meditation (140 S.)

Drachenfeuer (124 S.)

Krafttiere – Tiergöttinnen – Tiertänze (112 S.)

Schwitzhütten (524 S.)

Totempfähle (440 S.)

Muttergöttin und Schamanen (168 S.)

Göbekli Tepe (472 S.)

Hathor und Re:

Band 1: Götter und Mythen im Alten Ägypten (432 S.)

Band 2: Die altägyptische Religion – Ursprünge, Kult und Magie (396 S.)

Isis (508 S.)

Die Entwicklung der indogermanischen Religionen (700 S.)

Wurzeln und Zweige der indogermanischen Religion (224 S.)

Der Kessel von Gundestrup (220 S.)

Cernunnos (690 S.)

Christus (60 S.)

Odin (300 S.)

Die Götter der Germanen (Band 1 – 80)

Dakini (80 S.)

Kursus der praktischen Kabbala (150 S.)

Eltern der Erde (450 S.)

Blüten des Lebensbaumes:

Band 1: Die Struktur des kabbalistischen Lebensbaumes (370 S.)

Band 2: Der kabbalistische Lebensbaum als Forschungshilfsmittel (580 S.)

Band 3: Der kabbalistische Lebensbaum als spirituelle Landkarte (520 S.)

Über die Freude (100 S.)

Das Geheimnis des inneren Friedens (252 S.)

Von innerer Fülle zu äußerem Gedeihen (52 S.)

Das Beziehungsmandala (52 S.)

Die Symbolik der Krankheiten (76 S.)

Die Themen der einzelnen Bände der Reihe „Die Götter der Germanen“

Die Entwicklung der germanischen Religion

Lexikon der germanischen Religion

Der ursprüngliche Göttervater Tyr

Tyr in der Unterwelt: der Schmied Wieland

Tyr in der Unterwelt: der Riesenkönig Teil 1

Tyr in der Unterwelt: der Riesenkönig Teil 2

Tyr in der Unterwelt: der Zwergenkönig

Der Himmelswächter Heimdall

Der Sommergott: Baldur, Phol und Meili

Der Meeresgott: Ägir, Hler und Njörd

Der Eibengott Ullr

Die Zwillingsgötter Alcis

Der neue Göttervater Odin Teil 1 Jahreszeiten

Der neue Göttervater Odin Teil 2

Der Fruchtbarkeitsgott Freyr

Der Chaos-Gott Loki

Der Donnergott Thor

Der Priestergott Hönir

Die Göttersöhne

Die unbekannteren Götter

Die Göttermutter Frigg

Die Liebesgöttin: Freya und Menglöd

Die Erdgöttinnen

Die Korngöttin Sif

Die Apfel-Göttin Idun

Die Hügelgrab-Jenseitsgöttin Hel

Die Meeres-Jenseitsgöttin Ran

Die unbekannteren Jenseitsgöttinnen

Die unbekannteren Göttinnen

Die Nornen

Die Walküren

Die Zwerge

Der Urriese Ymir

Die Riesen

Die Riesinnen

Mythologische Wesen

Mythologische Priester und Priesterinnen

Sigurd/Siegfried

Helden und Göttersöhne

Die Symbolik der Vögel und Insekten

Die Symbolik der Schlangen, Drachen und

Die Symbolik der Herdentiere

Die Symbolik der Raubtiere

Die Symbolik der Wassertiere und sonstigen Tiere

Die Symbolik der Pflanzen

Die Symbolik der Farben

Die Symbolik der Zahlen

Die Symbolik von Sonne, Mond und Sternen

Das Jenseits

Seelenvogel, Utiseta und Einweihung

Wiederzeugung und Wiedergeburt

Elemente der Kosmologie

Der Weltenbaum

Die Symbolik der Himmelsrichtungen und der

Mythologische Motive

Der Tempel

Die Einrichtung des Tempels

Priesterin – Seherin – Zauberin – Hexe

Priester – Seher – Zauberer

Rituelle Kleidung und Schmuck

Skalden und Skaldinnen

Kriegerinnen und Ekstase-Krieger

Die Symbolik der Körperteile

Magie und Ritual

Gestaltwandlungen

Magische Waffen

Magische Werkzeuge und Gegenstände

Zaubersprüche

Göttermet

Zaubertränke

Träume, Omen und Orakel

Runen

Sozial-religiöse Rituale

Weisheiten und Sprichworte

Kenningar

Rätsel

Die vollständige Edda des Snorri Sturluson

Frühe Skaldenlieder

Mythologische Sagas Ungeheuer

Hymnen an die germanischen Götter

Inhaltsverzeichnis

Drachen in den Mythen und Liedern

I 1. Der Drache Fafnir

I 1. a) Skaldskaparmal: Die Niflungen und die Giukungen

I 1. b) Die Stabkirche von Hylestad

I 1. c) Das erste Lied über Sigurd Fafnir-Töter: Gripirs Weissagung

I 1. d) Das andere Lied über Sigurd Fafnir-Töter

I 1. e) Fafnir-Lied

I 1. f) Sigdrifa-Lied

I 1. g) Das dritte Lied über Sigurd Fafnir-Töter

I 1. h) Nibelungenlied

I 1. i) Völsungen-Saga

I 1. j) Lied über König Harald Hart-Rat

I 1. k) Hattatal

I 1. l) Zusammenfassung

I 2. Midgardschlange

I 2. a) Gylfis Vision

I 2. b) Hyndla-Lied

I 2. c) Gylfis Vision

I 2. d) Hymir-Lied

I 2. e) Skaldskaparmal

I 2. f) Der Seherin Vision

I 2. g) Skaldskaparmal

I 2. h) Gylfis Vision

I 2. i) Das Lied über Helgi Hiörvard-Sohn

I 2. j) Hyndla-Lied

I 2. k) Zusammenfassung

I 3. Nidhöggr

I 3. a) Gylfis Vision

I 3. b) Die Vision der Seherin

I 3. c) Grimnir-Lied

I 3. d) Zusammenfassung

I 4. Die Schlangen der Hel

I 4. a) Die Vision der Seherin

I 4. b) Gylfis Vision

I 4. c) Sonnenlied

I 4. d) Gylfis Vision

I 4. e) Lokasenna

I 4. f) Skaldskaparmal

I 4. g) Zusammenfassung

I 5. Odin als Schlange

I 5. a) Skaldskaparmal

I 6. Weitere Schlangen und Drachen

I 6. a) Grimnir-Lied

I 6. b) Skaldskaparmal

I 6. c) Kenningar und Heitis in der Skalskaparmal

I 6. d) Schlangen in den isländischen Runenliedern

I 6. e) Skaldskaparmal

I 6. f) Skaldskaparmal

I 6. g) Skaldskaparmal

I 6. h) Oddruns Klage

I 6. i) Der Mord an den Niflungen

I 6. j) Die Saga über Bosi und Herraud

I 6. k) Das dritte Lied über Sigurd Fafnir-Töter

I 6. l) Zusammenfassung

I 7 Zusammenfassung: Drachen in den Mythen und Liedern

Drachen in den Sagas

II 1. Fafnir in den Sagas

II 1. a) Thidreksaga

II 1. b) Völsungen-Saga

II 1. c) Cormac-Saga

II 1. d) Die Saga über den Starken Grettir

II 1. e) Viglundar-Saga

II 1. f) Die Saga über Thrond von Gate

II 1. g) Der Rosengarten

II 1. h) Der hörnerne Siegfried

II 1. i) Zusammenfassung

II 2. Flügeldrachen in den Sagas

II 2. a) Huldar-Saga

II 2. b) König Hrolf Kraki und seine Berserker

II 2. c) Yngvar der Weit-Fahrende

II 2. d) Die Saga über Hromund Greipsson

II 2. e) Die Saga über König Olaf den Ruhmreichen Tryggva-Sohn

II 2. f) Thidrek-Saga

II 2. g) Die Saga über Bosi und Herraud

II 2. h) Die Saga über Halfdan Eysteinn-Sohn

II 2. i) Bruchstück einer Saga über einige frühe Könige in Dänemark und Schweden

II 2. j) Die ältere Version der Huldar-Saga

II 2. k) Die Saga über Björn den Krieger aus dem Hitar-Tal

II 2. l) Die Saga über Ketil Forelle

II 2. m) Zusammenfassung

II 3. Andere Drachen in den Sagas

II 3. a) Cormac-Saga

II 3. b) Die Saga über Björn den Krieger der Leute vom Hitar-Tal

II 3. c) Die Geschichte der Ragnars-Söhne

II 3. d) Huldar-Saga

II 3. e) Die ältere Version der Huldar-Saga

II 3. f) Nials-Saga

II 3. g) Frischwassertal-Saga

II 3. h) Gesta danorum

II 3. i) Die Saga über Eirek den Weitfahrenden

II 3. j) Die Geschichte der Gotländer

II 3. k) Die Saga über Grettir den Starken

II 3. l) Zusammenfassung

II 4. Schlangen in den Sagas

II 4. a) Die Saga über Ragnar Lodbrök

II 4. b) Die Saga über Bosi und Herraud

II 4. c) Cormac-Saga

II 4. d) Gesta Danorum

II 4. e) Heimskringla

II 4. f) Hedinn und Högni

II 4. g) Gesta danorum

II 4. h) Gesta danorum

II 4. i) Pfeile-Odd: Lyng-bakr

II 4. j) Zusammenfassung

II 5. Zusammenfassung (Sagas)

Drachen in der frühen Überlieferung

III 1. Drachen in den frühen Skalden-Liedern

III 1. a) Ulfr Uggason: Husdrapa

III 1. b) Bragi Boddason: Ragnarsdrapa

III 1. c) Thor-Lied

III 1. d) Thorsdrapa

III 1. e) Bruchstück eines Liedes des Skalden Olvir der Dieb

III 1. f) Der Wanderer (Exeter-Buch)

III 1. g) Zusammenfassung

III 2. Drachen im Beowulf-Epos

III 2. a) Beowulf-Epos

III 2. b) Zusammenfassung

III 3. Saga über Hervor und König Heidrek den Weisen

III 3. a) Die Saga über Hervor und König Heidrek den Weisen

III 3. b) Zusammenfassung

III 4. Deutsche Drachensagen und Drachenmärchen

III 4. a) Der verzauberte König zu Schildheiß

III 4. b) Seeburger See

III 4. c) Gottschee

III 4. d) Das Drachenloch

III 4. e) Der Drache fährt aus

III 4. f) Der Lindwurm am Brunnen

III 4. g) Die Schlangenkönigin

III 4. h) Winkelried und der Lindwurm

III 4. i) Der Schlangenfänger

III 4. j) Die zwei Brüder

III 4. k) Die schwarze Zither

III 4. l) Das singende, springende Löweneckerchen

III 4. m) Der König vom goldenen Berg

III 4. n) Die drei Schlangenblätter

III 4. o) Die weiße Schlange

III 4. p) Das Kind und die Schlange

III 4. q) Zusammenfassung

III 5. Berichte der Christen

III 5. a) Hamburgische Kirchengeschichte

III 5. b) Zusammenfassung

III 6. Die Drachen in der schriftlichen Überlieferung der Germanen

Die bildliche Darstellung der Schlangen und Drachen

IV 1. Schlangen in den germanischen Steinritzungen

IV 1. a) Schlangen

IV 1. b) Drachenboote

IV 1. c) Wiederzeugung

IV 1. d) Das Drachenschiff der Sonne

IV 1. e) Zusammenfassung

IV 2. Drachen auf den Goldhörnern von Gallehus

IV 2. a) Das kleinere Goldhorn von Gallehus

IV 2. b) Das größere Goldhorn von Gallehus

IV 2. c) Das Runenkästchen von Auzon und die Goldhörner von Gallehus

IV 2. d) Zusammenfassung

IV 3. Drachen auf den Bildsteinen

IV 3. a) Die Bildsteine

IV 3. b) Zusammenfassung

IV 4. Drachen auf den Brakteaten

IV 4. a) Drachen-Brakteaten

IV 4. b) Zusammenfassung

IV 5. Drachen aus Sutton Hoo u.a. Funden

IV 5. a) Sutton Hoo

IV 5. b) Burntwood

IV 5. c) Uppakra

IV 5. d) Zusammenfassung

IV 6. Waffen aus der Vendelzeit

IV 6. a) Helme und Schilde

IV 6. b) Zusammenfassung

IV 7. Drachen auf den Runensteinen

IV 7. a) Zeitgenössische Texte über Runensteine

IV 7. b) Inschriften auf Runensteinen

IV 7. c) Abbildungen auf Runensteinen

IV 7. c – a) eine einzelne Schlange

IV 7. c – b) zwei Schlangen

IV 7. c – c) ein Drache

IV 7. c – d) Sonne und Schlangen

IV 7. c – e) Kreis-Kreuz und Schlangen

IV 7. c – f) Thor und Jörmungandr

IV 7. c – g) Runensteine in Penisform mit Schlangen

IV 7. c – h) Sonstige

IV 7. d) Zusammenfassung

IV 8. Drachenschiffe

IV 8. a) Das Drachenkopf-Gesetz

IV 8. b) Drachenschiffe

IV 8. c) Zusammenfassung

IV 9. Drachenfibeln

IV 9. a) Abbildungen der Drachenfibeln

IV 9. b) Zusammenfassung

IV 10. Schatztruhen

IV 10. a) Die Truhe von Bamberg

IV 10. b) Runenkästchen von Auzon

IV 10. c) Kiste von Emly

IV 10. d) Cammin-Kiste

IV 10. e) Ranveigs Kiste

IV 10. f) Reste eines Kästchens im Jellinge-Stil

IV 10. g) Truhe aus Haitabu

IV 10. h) Zusammenfassung

IV 11. Wandteppiche

IV 11. a) Der Wandteppich von Bayeux

IV 11. b) Der Wandteppich aus dem Schiffsgrab von Rolfsöy

IV 11. c) Der Wandteppich von Skog

IV 11. d) Zusammenfassung

IV 12. Stabkirchen

IV 12. a) Die Dächer der Stabkirchen

IV 12. b) Die Portale der Stabkirchen

IV 12. c) Das Innere der Stabkirchen

IV 12. d) Stabkirchen und Pagoden

IV 12. e) Zusammenfassung

Sonstiges

V 1. Der Wortschatz „Schlange/Drache“

V 1. a) Zusammenfassung

V 2. Kenningar

V. 2. a) Die Kenningar

V. 2. b) Zusammenfassung

V 3. Personennamen

V. 3. a) Personennamen

V. 3. b) Zusammenfassung

V 4. Ortsnamen

V 5. Jakob Grimm: Deutsche Mythologie

Zusammenfassung: Schlangen und Drachen bei den Germanen

Drachen und Schlangen bei den Indogermanen

VII 1. Der Stammbaum der Indogermanen

VII 2. Die indogermanischen „Verwandten 1. Grades“ der Germanen

VII 2. a) Kelten

VII 2. b) Römer

VII 2. c) Schlangen und Drachen bei den gemeinsamen Vorfahren der Germanen, Kelten und Römer

VII 3. Die indogermanischen „Verwandten 2. Grades“ der Germanen

VII 3. a) Slawen

VII 3. b) Balten

VII 3. c) Schlangen und Drachen bei den gemeinsamen Vorfahren der Germanen, Kelten, Römer, Slawen und Balten

VII 4. Die indogermanischen „Verwandten 3. Grades“ der Germanen

VII 4. a) Griechen

VII 4. b) Thraker

VII 4. c) Hethiter

VII 4. d) Skythen

VII 4. e) Perser

VII 4. f) Inder

VII 5. Die Nachbarn der Germanen

VII 5. a) Finnen

VII 6. Schlangen und Drachen bei den Indogermanen um 2.800 v.Chr.

Schlangen und Drachen in der Jungsteinzeit

VIII 1. Mesopotamien

VIII 1. a) Sumer

VIII 1. b) Babylon

VIII 1. c) Ugarit

VIII 1. d) Elam

VIII 2. Nordindien

VIII 2. a) Drawiden

VIII 3. Nordostafrika

VIII 3. a) Ägypter

VIII 4. Mittelmeer-Inseln

VIII 4. a) Kreta

VIII 5. frühe Jungsteinzeit

VIII 5. a) Göbekli Tepe und Nevali Cori

VIII 6. Zusammenfassung

Schlangen in der Mittelsteinzeit

IX 1. Asien

IX 1. a) Chinesen

IX 2. Amerika

IX 2. a) Indianer

IX 3. Zusammenfassung

Schlangen in der späten Altsteinzeit

X 1. Afrika

X 2. Australien

X 3. Zusammenfassung

Schlangen in der mittleren Altsteinzeit

Die Biographie der Schlangen und Drachen

Das Aussehen der Drachen

Drachenverse

Drachen-Schutzzauber für ein Hügelgrab

Zauberlied für ein Drachenschiff

Zauberlied für ein Drachenschwert

Odin und der Drache auf dem Weg in die Unterwelt

Die Krönung des Fürsten

Der Diar lehrt das Utiseta

Traumreisen zu den Schlangen und Drachen

XV 1. Die Riesen-Schlange auf den skandinavischen Steinritzungen

XV 2. Die Kundalini-Schlange auf dem Größeren Goldhorn von Gallehus

XV 3. Die drei Schlangen auf dem Größeren Goldhorn von Gallehus

XV 4. Der große Drache auf den Bildsteinen

XV 5. Die Schlange auf den Vendelzeit-Helmen

XV 6. Der Drache im Beowulf-Epos

XV 7. Nidhöggr

XV 8. Fafnir

XV 9. Jörmungandr

XV 10. Die Hörnerschlange des Cernunnos

XV 11. Die Phyton von Delphi

XV 12. Der Caduceus des Hermes

XV 13. Vritra

XV 14. Die Hörnerschlange des Marduk

XV 15. Marduk tötet Tiamat

XV 16. Die Uräus-Schlange des Pharaos

XV 17. Apophis

XV 18. Die Schlange im Paradies

XV 19. Die Schlange der Weisheit auf dem kabbalistischen Lebensbaum

XV 20. Die Schlange auf dem Kopf aus dem Tempel von Nevali Cori

XV 21. Der chinesischer Kaiserdrache

XV 22. Quetzalcoatl

XV 23. Die chinesisch-indianisch-afrikanische Regenbogenschlange

XV 24. Eine Eulen-Traumreise

XV 25. Der Drache in der Sephirah Geburah

XV 26. Der Drache in der Sephirah Chesed

XV 27. Zusammenfassung

Zugang zu den Drachen

XVI 1. Kundalini

XVI 2. Ekstase-Tanz

XVI 3. Ley-lines

XVI 4. Familienaufstellungen

XVI 5. Schlangenringe

Drachen heute

Themenverzeichnis

I Drachen in den Mythen und Liedern

Die germanische Überlieferung enthält eine große Fülle von Versen, Mythen, Sagen und Bildern zu Drachen, Schlangen und Riesenschlangen. Der bekannteste dieser Drachen ist Fafnir, der von Sigurd (Siegfried) getötet wurde, aber er ist bei weitem nicht der einzige Drache, über den berichtet wird.

I 1. Der Drache Fafnir

Der Name „Fafnir“ bedeutet „der, der etwas ergreift und umarmt“. Der Drache Fafnir ist offenbar nach dem Schatz benannt worden, den er ergriffen hat und nicht wieder hergeben will. Man kann „Fafnir“ somit etwas freier als „der Habgierige“ übersetzen.

I 1. a) Skaldskaparmal: Die Niflungen und die Giukungen

Am ausführlichsten wird die Geschichte des Drachen Fafnir und der Ereignisse, die sich rings um sein Schicksal ranken, in der Mythe über die Nibelungen in dem Skaldenlehrbuch in der Edda berichtet.

Aus welchem Grund wird das Gold auch das „Wergeld für den Otter“ genannt?

Es wird erzählt, daß drei der Asen ausfuhren, die Welt kennenzulernen: Odin, Loki und Hönir. Sie kamen zu einem Fluß und gingen an ihm entlang bis zu einem Wasserfall, und bei dem Wasserfall war ein Otter, der hatte einen Lachs gefangen und aß ihn blinzelnd. Da hob Loki einen Stein auf und warf nach dem Otter und traf ihn am Kopf. Da rühmte Loki seine Jagd, daß er mit einem Wurf Otter und Lachs erjagt habe.

Der Lachs ist auch ein Tier, in das sich Loki gerne verwandelt. In „Gylfis Vision“ wird beschrieben, daß Loki, nachdem er durch Hödur Baldur getötet hatte, die Gestalt eines Lachses annahm: „Oft am Tag verwandelte er sich in Lachsgestalt und barg sich in dem Wasserfall, der Franang hieß, und bedachte bei sich, welches Kunststück die Asen wohl erfinden könnten, ihn in dem Wasserfall zu fangen.“

Er wurde jedoch letzten Endes von Thor gefangen: „Thor griff nach ihm und kriegte ihn in der Mitte zu fassen; aber er glitt ihm in der Hand, so daß er ihn erst am Schwanz wieder festhalten konnte. Darum ist der Lachs hinten spitz.“

Dieselbe Szene wird auch am Ende der Lokasenna erwähnt: „Darauf nahm Loki die Gestalt eines Lachses an und entsprang in den Wasserfall Franang.“

Es ist auffällig, daß Loki den Lachs (bzw. den Otter) tötet und Loki der einzige ist, der sich in der gesamten Edda in einen Lachs verwandelt. Loki scheint in gewisser Weise mit dem Lachs identisch zu sein. Lokis Verbergen im Wasser und seine anschließende Gefangenschaft lassen vermuten, daß es sich hier um ein Symbol für den Aufenthalt des Loki in der Unterwelt handelt.

Der Name „Franang“ des Wasserfalls bedeutet „glitzerndes Wasser“.

Bei den Kelten, die den Germanen nah verwandt sind, ist der Lachs ein Symbol der Weisheit, die von den Göttern im Jenseits, insbesondere von Dagda kommt. Der Lachs entspricht bei den Kelten recht genau dem Göttermet. Die Lachse erhalten ihre Weisheit dadurch, daß sie die Haselnüsse, die an der Quelle des Dagda wachsen, fressen. Diese Haselnüsse entsprechen den Äpfeln und Nüssen der Idun.

Darauf nahmen sie den Lachs und den Otter mit sich. Sie kamen zu einem Gehöft und traten hinein, und der Bauer, der es bewohnte, hieß Hreidmar und war ein gewaltiger Mann und sehr zauberkundig. Da baten die Asen um Nachtherberge und sagten, sie hätten Mundvorrat bei sich, und zeigten dem Bauern ihre Beute.

Als aber Hreidmar den Otter sah, rief er seine Söhne Fafnir und Regin herbei und sagte, ihr Bruder Otr war erschlagen, und auch, wer es getan hätte. Da ging der Vater mit den Söhnen auf die Asen los, sie griffen und banden sie und sagten, der Otter wäre Hreidmars Sohn gewesen. Die Asen boten Lösegeld soviel als Hreidmar selbst verlangen würde, und das wurde zwischen ihnen vertragen und mit Eiden bekräftigt.

In dieser Szene ist es erstaunlich, daß die drei Männer die drei Asen überwältigen können. Dies bedeutet entweder, daß diesem Motiv ein älteres Motiv zugrundeliegt, in der die drei Asen durch eine überlegene Macht gefangen werden, oder daß diese Szene eine nachträgliche Erklärung im Sinne der germanischen Rache-Moral für einen früheren Zusammenhang ist, der in Vergessenheit geraten ist.

Auffällig ist auch, daß hier gleich noch eine zweite Tierverwandlung berichtet wird: die des Otr in einen Otter, der wie der Lachs im Wasser lebt. Es wäre denkbar, daß das vermutete ältere Motiv in dieser Mythe mit dem Töten eines Lachses durch einen Otter zu tun hat, den dieses Motiv ist zur Erklärung der weiteren Handlung überflüssig: Es hätte gereicht, wenn Loki entweder einen Lachs oder einen Otter getötet hätte, der in Wirklichkeit der Sohn des Hreidmar gewesen ist.

Sehr wahrscheinlich ist Hreidmar mit seinen drei Söhnen eine Sagen-Variante des ehemaligen Sonnengott-Göttervaters Tyr mit seinen drei Söhnen, die die drei Stände repräsentieren.

Dazu paßt der endlose, zyklische Kampf zwischen dem Wintergott Loki und dem Sommergott Tyr (Hreidmar), durch den die Jahreszeiten entstehen.

Zu der Fähigkeit des Otr, sich einen Otter zu verwandeln, paßt gut, daß sein Vater Hreidmar „sehr zauberkundig“ genannt wird.

Wie in vielen Geschichten in der Edda ist auch hier des Ase Loki die Urheber der in dem Rest der Mythe beschriebenen Verwicklungen.

„Hreidmar“ bedeutet „Ordnung-berühmt“, d.h. vermutlich in etwa „der dafür bekannt ist, daß er in allem der Richtigkeit folgt“ – dies klingt wie der Name eines Königs oder Priesters. „Otr“ bedeutet „Otter“, „Fafnir“ bedeutet „Habgieriger“ und „Regin“ bedeutet „König“. Wenn man einmal diese vier Namen kombiniert, um den Charakter der Familie zu erfassen, dann ergibt sich daraus das Bild des gerechten, aber habgierigen Königs, der sich in einen Otter verwandeln kann. Dies könnte das „Profil“ eines Zwergenkönigs sein. In anderen Zusammenhängen wird Hreidmar auch als Zwergenkönig geschildert. Der Zwergenkönig ist wie der Alfenkönig und der Riesenkönig der ehemalige Göttervater Tyr in der Unterwelt.

Ein Zwerg ist wörtlich übersetzt ein „Gespenst“, d.h. der Geist eines Toten. Da die Unterwelt oft als Großes Wasser angesehen wurde, könnte sowohl die Verwandlung des Otr in einen Otter als auch die des Loki in einen Lachs ein Bild für eine Reise in die Unterwelt sein.

In der bisherigen Mythe gibt es folgende Zusammenhänge zwischen den Asen und den Zwergen:

Da wurde der Otter abgezogen, und Hreidmar nahm den Balg und sagte, sie sollten den Balg mit rotem Gold füllen und ebenso von außen hüllen, und damit sollten sie Frieden kaufen.

Da sandte Odin den Loki nach Schwarzalfenheim und er kam zu dem Zwerg, der Andwari hieß und ein Fisch im Wasser war. Loki griff ihn mit den Händen und heischte von ihm zum Lösegeld alles Gold, das er in seinem Felsen hatte. Und als sie in den Felsen kamen, trug der Zwerg alles Gold hervor, das er hatte, und das war ein gar großes Gut.

In Dieser Szene wird ein Zwerg beschrieben, der sich in einen Fisch verwandeln kann. Die Deutung der Verwandlung in ein im Wasser lebendes Tier (Otter, Lachs, Fisch) als Reise in die Unterwelt ist somit recht sicher.

Der Name „Andvari“ setzt sich aus „önd-verja“ zusammen, was „Lebensschützer“ und allgemeiner „Vorsichtiger“ bedeutet. Auch dies wäre ein passender Name für einen König oder Priester.

Das Motiv des Wohnens eines Zwerges in einem Felsen kommt auch in den Isländersagas mehrfach vor. Der Schatz des Zwerges liegt, da Zwerge Ahnen sind und das Jenseits unter der Erde liegt, in der Unterwelt. Dies ist auch der Ort, an dem die Zwerge in anderen Mythen aus der Edda die magischen Gegenstände der Asen schmieden. In dieser Funktion entsprechen sie dem ehemaligen Göttervater Tyr, aus dem in den Sagen dann Wieland der Schmied geworden ist. Das Bild des Schatzes im Zwergenreich, d.h. unter der Erde, hat vermutlich zwei Wurzeln: zum einen die Herstellung der magischen Gegenstände der Asen in der Unterwelt und zum anderen die Horte von Gold und Waffen in den Hügelgräbern früherer Fürsten und Könige, die immer wieder einmal geplündert wurden.

In dieser Sage tritt der ehemalige Göttervater Tyr in mehrfacher Gestalt auf – wie dies bei der Auflösung alter Mythen oft geschieht, da dann die ursprünglichen Motive aus ihrem Zusammenhang gerissen werden: als Hreidmar, als Otr und als Andvari – und Loki ist jedesmal deren Feind.

Da verbarg der Zwerg unter seiner Hand einen kleinen Goldring: Loki sah es und gebot ihm, den Ring herzugeben. Der Zwerg bat, ihm den Ring nicht abzunehmen, weil er mit dem Ring, wenn er ihn behielte, sein Gold wieder vermehren könne.

Dieser Ring ist offensichtlich mit Odins Rind Draupnir („Tröpfler“) identisch, von dem jede neunte Nacht acht identische Ringe „abtropften“. Draupnir ist ein Symbol für die Jenseitsreise und die am Morgen bzw. im Frühjahr wiedergeborene Sonne. Der ursprüngliche Schatz, den der Ring symbolisiert, ist die Wiedergeburt im Jenseits. Die Vermehrung des Goldes durch Draupnir bzw. Andvarinaut („Ring des Andvari“) ist vermutlich eine Übertragung seines spirituellen Wertes auf den materiellen Bereich.

Aber Loki sagte, er solle nicht einen Pfennig übrig behalten, nahm ihm den Ring und ging hinaus. Da sagte der Zwerg, der Ring solle jeden, der ihn besäße, das Leben kosten. Loki versetzte, das sei ihm ganz recht und es solle gehalten werden nach seiner Voraussage; er werde es aber dem schon zu wissen tun, der ihn künftig besitzen solle.

Dieser Fluch des Zwerges führt im Folgenden zu der Dramatik der gesamten Siegfried- und Nibelungensage.

Der Fluch auf dem Ring ist eine Umdeutung der früheren Symbolik des Ringes: Ursprünglich war der Ring (Halsreif) ein Symbol für die Sonne und dafür, das man als Schamane/Priester, König o.ä. erfolgreich eine rituelle Jenseitsreise unternommen und dabei symbolisch seinen eigenen Tod erlebt hat und dadurch nun den Kontakt zu den Göttern hat; nach der Umdeutung wird der Ring zur Ursache für den Tod.

Solche Umdeutungen von Göttern, Wesen und Dingen, die ursprünglich den Toten im Jenseits halfen, zu etwas, das den Tod verursacht, ist eine der wichtigeren Entwicklungsdynamiken in der Mythologie.

Da fuhr Loki zurück zu Hreidmars Haus und zeigte Odin das Gold, und als er den Ring sah, schien er ihm schön; Odin nahm ihn vom Haufen und gab das übrige Gold dem Hreidmar. Da füllte er den Otterbalg so dicht er konnte, und richtete ihn auf, als er voll war. Da ging Odin hinzu und sollte ihn mit dem Gold hüllen. Als er das getan hatte, sprach er zu Hreidmar, er solle zusehen, ob der Balg gehörig gehüllt sei. Hreidmar ging hin und sah genau zu und fand ein einziges Barthaar und gebot auch das zu hüllen, denn sonst wäre ihr Vertrag gebrochen.

Da zog Odin den Ring hervor, hüllte das Barthaar und sagte, hiermit habe er sich nun der Otterbuße entledigt. Und als Odin seinen Speer genommen hatte und Loki seine Schuhe, daß sie sich nicht mehr fürchten durften, da sprach Loki, es sollte dabei bleiben, was Andwari gesagt hatte, daß der Ring und das Gold den Besitzer das Leben kosten solle, und so geschah es seitdem. Darum heißt das Gold Otterbuße und der Asen Notgeld.

Das Legen des Ringes auf den goldgefüllten Otterbalg durch Odin ist eine Parallele zu dem Legen des Ringes Draupnir auf den toten Baldur auf seinem Schiff ebenfalls durch Odin. Dies zeigt, daß es sich bei dem Bedecken des Otr mit Gold ursprünglich um das Schenken dieses Ringes für die Jenseitsreise handelt.

Der Goldschatz ist wieder durch die Übertragung des mit dem Jenseits verbundenen Ringes auf das Diesseits sowie durch die Assoziation mit dem Grabschatz entstanden.

Es ist beachtenswert, daß Loki den Fluch in dieser Szene bestätigt. Das klingt so, als ob es ursprünglich Loki gewesen sei, der diesen Fluch ausgesprochen hat. Dies ist eine Analogie dazu, daß Loki den Hödur dazu angestiftet hat, seinen Bruder Baldur, ohne es zu wollen, zu töten. Loki erscheint hier als der Ase der Unterwelt und als der Todesbringer. In der ehemaligen Tyr/Loki-Mythe haben sich beide Götter abwechselnd den Tod gebracht – der Sommergott Tyr wurde von Loki im Herbst ermordet und der Wintergott Loki im Frühjahr von Tyr.

Der Speer Gungnir („Schwankender, Elastischer“) ist Odins wichtigste Waffe. Loki konnte mit seinen Schuhen über Luft und über Wasser gehen. Vermutlich drückt dies seine Fähigkeit aus, überall hin gelangen zu können, wobei dieses „überall“ in der Regel ursprünglich „Jenseits“ bedeutet hat.

Loki holt den Ring zunächst von dem Zwerg Andvari, d.h. aus der Unterwelt, und gibt ihn dann dem Zwerg Hreidmar. Der Ring Andvarinaut kommt aus dem Jenseits und geht wieder in das Jenseits – so wie Odin den Ring Draupnir mit Baldur ins Jenseits gesendet hat und Baldur anschließend den Ring dann durch Hermodr wieder zurück zu Odin gesendet hat. Dieser „Sonnen-Ring“ ist deutlich mit dem Jenseitsweg verbunden. Aus diesem Grund wird er auch oft auf den Runensteinen dargestellt, die Gedenksteine für Verstorbene sind.

Als Hreidmar das Gold zur Sohnesbuße empfangen hatte, verlangten Fafnir und Regin ihren Teil davon zur Brudersbuße; aber Hreidmar gönnte ihnen nicht einen Pfennig davon. Da kamen die Brüder überein, ihren Vater des Goldes wegen zu töten.

Als das geschehen war, verlangte Regin, daß Fafnir das Gold zur Hälfte mit ihm teilen sollte. Fafnir antwortete, es sei wenig Hoffnung, daß er das Gold mit seinem Bruder teilen werde, da er seinen Vater um das Gold erschlagen habe, und gebot ihm sich fortzumachen, denn sonst würde es ihm ergehen wie dem Hreidmar.

Der Fluch beginnt zu wirken und Fafnir zeigt, daß er seinen Namen, der „der Habgierige“ bedeutet, zu Recht trägt.

Bei den Indogermanen ist das Motiv des Vatermordes weit verbreitet: Aus dem Tod des alten Sonnengott-Göttervaters am Abend, seiner Wiederzeugung im Jenseits mit der Jenseitsgöttin und seiner darauf folgenden Wiedergeburt am Morgen ist schon früh die Ermordung des alten Göttervaters durch den jungen Göttervater, der aufgrund der Wiederzeugungs- und Wiedergeburtssymbolik sein eigener Sohn ist, geworden.

Der Mord des Fafnir an seinem Vater Hreidmar bestätigt somit die Vermutung, daß es sich bei Hreidmar um den ehemaligen Göttervater Tyr handelt.

Odin und seine beiden Gefährten sind in diese Symbolik miteinbezogen worden, weil Odin an die Stelle des Tyr als Göttervater getreten ist, denn dadurch hat er zum einen sozusagen bei Tyr die Sohnes-Stelle eingenommen (Odin, Hönir und Loki sind an die Stelle der drei Tyr-Söhne getreten) und zum anderen hat er aber aber auch die Rolle des Tyr-Töters übernommen (in der Regel tötet jedoch Thor den alten Tyr, d.h. den Tyr-Riesen).

Fafnir hatte das Schwert Hrotti und den Helm, den Hreidmar besessen hatte, genommen und den auf sein Haupt gesetzt. Dieser Helm hieß Ögishelm und war allen Lebendigen ein Schrecken zu schauen. Regin hatte das Schwert, das Refil hieß: damit entfloh er; Fafnir fuhr auf die Gnitaheide, machte sich da ein Bett, nahm Schlangengestalt an und lag auf dem Gold.

Der Name des Schwert „Hrotti“ des Fafnir bedeutet „Ruhm“. Es entspricht evtl. dem Schwert Hrunting des Beowulf.

Der Name des Helmes „Ögis“ des Fafnir bedeutet „Schrecklicher“. Man kann zumindest vermuten, daß dieser Helm die Gestalt eines Drachenkopfes hatte, da Fafnir sich in einen Drachen verwandelte. Drachenköpfe wurden als schrecklich angesehen – deshalb trugen die Wikingerschiffe an ihrem Bug geschnitzte Drachenköpfe. Die Wirkung dieser Drachenköpfe nahm man so ernst, daß der erste Paragraph der alten isländischen Verfassung bestimmte, daß von jedem Wikingerschiff der Drachenkopf abgenommen werden muß bevor Island in Sicht kommt, damit die Pukis (hilfreiche Erdgeister) nicht von den Drachenköpfen verjagt werden.

Das Schwert „Refil“ hat wie etliche berühmte Schwerter der Germanen einen ironischen Namen: „Sparren“ (langes, schmales Brett).

Auch der Name „Gnitaheide“ für das Lager des Fafnir als Drache ist solch ein leicht ironischer Name, denn er bedeutet „Geiz-Heide“. „Fafnir“ („Habgier“) und „Gnita“ („Geiz“) haben fast dieselben Bedeutung.

Fafnir verwandelte sich in einen Drachen, d.h. in eine Schlange. Dies ist nun schon die dritte Tierverwandlung in dieser Mythe. Vermutlich verwandelte er sich in dieses Tier, indem er sich den Ögishelm aufsetzte – wobei dies dann wieder die Übertragung eines ursprünglich mythologischen Motives in den technischen Bereich wäre.

Es ist anzunehmen, daß alle drei Tiere ursprünglich Gestalten waren, die man den Toten auf ihrem Weg ins Jenseits zuschrieb: Die Seelen der Toten krochen wie Schlangen in die Unterwelt bzw. schwammen wie ein Lachs oder ein Otter dorthin.

Die Schlange bzw. der Drache als „Große Schlange“ sind der Geist des Toten. Der Schatz, den der Drache bewacht, ist der Grabschatz in dem Hügelgrab, in dem der Tote liegt.

Das Hügelgrab als Jenseitstor ist sowohl aus den germanischen Isländersagas bekannt als auch von den keltischen Druiden, die ihre Schüler vor allem auf den Hügelgräbern lehrten.

Da fuhr Regin zu Hialprek, König in Thiodi, und wurde dessen Schmied; auch übernahm er die Pflege Sigurds, des Sohnes Sigmunds, des Sohnes Wölsungs. Seine Mutter war Hjordis, König Eilimis Tochter. Sigurd war der gewaltigste aller Heerkönige nach Geschlecht, Kraft und Sinn.

Ab dieser Stelle geht die Mythe, die über die Asen berichtet, in die Sage über, die über die Könige berichtet und dabei oft in Analogie zu den alten Mythen aufgebaut ist.

„Thiodi“ ist das heutige „Thy“, der Nordwest-Zipfel von Jütland.

Der Stammbaum der Personen in dieser Mythe/Sage hat sich jetzt deutlich erweitert:

Regin sagte Sigurd davon, daß Fafnir dort auf dem Gold läge, und reizte ihn, sich des Goldes zu bemächtigen. Da machte Regin ein Schwert, das Gram hieß und so scharf war, daß es, als Sigurd es in fließendes Wasser hielt, eine Wollflocke zerschnitt, die der Strom gegen seine Schneide trieb; danach schlug Sigurd mit dem Schwert Regins Amboß bis auf den Untersatz entzwei.

Das Wollflocken-Motiv findet sich auch in der Wieland-Sage, die sich parallel zur Siegfriedsage entwickelt hat.

Darauf fuhr Sigurd mit Regin zur Gnitaheide. Da grub Sigurd eine Grube auf Fafnirs Weg und setzte sich hinein. Als nun Fafnir zum Wasser kroch und über die Grube kam, da durchbohrte ihn Sigurd mit dem Schwert, und das war sein Tod.

Der Fluch des Andvari hat nun nach Hreidmar auch dessen Sohn Fafnir den Tod gebracht.

Da ging Regin hinzu und sagte, er hätte seinen Bruder getötet, und verlangte zur Sühne, daß er Fafnirs Herz nähme und am Feuer briete. Dann kniete Regin nieder, trank Fafnirs Blut und legte sich schlafen.

Das Trinken des Blutes ist eine archaische Weise, die Kraft des Menschen oder Tieres, von dem das Blut stammt, in sich aufzunehmen – „Kannibalismus light“. Das Verlangen des Regin, das Herz des Fafnir zu essen, scheint eine noch gründlichere Einverleibung des toten Bruders/Drachen zu sein.

Als aber Sigurd das Herz briet und dachte, es wäre gar, und mit dem Finger versuchte, ob es weich genug wäre, und das Fett aus dem Herzen ihm an den Finger kam, verbrannte er sich und steckte den Finger in den Mund. Und als das Herzblut ihm auf die Zunge kam, verstand er die Sprache der Vögel und wußte, was die Vögel sagten, die auf den Bäumen saßen.

Das Verstehen der Vogelsprache bedeutet, daß Sigurd selber „wie ein Vogel“ ist, d.h. Daß er, symbolisch gesehen, zu einem Seelenvogel geworden ist und sich somit auf einer Jenseitsreise befindet. Das paßt dazu, daß die Schlange und der Drache den Weg ins Jenseits verkörpert. Nachdem Sigurd von dem Drachenherz gegessen hat, ist er aus der Sicht der mythologischen Symbole in der Unterwelt angekommen und verwandelt sich dort in einen Seelenvogel. Dieser Vorgang ist in der Sage zu einem Verstehen der Vogelsprache umgedeutet worden.

Dieses Motiv wird auch von anderen Jenseitsreisenden wie z.B. dem keltischen Druiden Merlin berichtet, dem die Möwen die Nachrichten aus allen Ländern zutrugen. Auch Odin versteht die Vogelsprache, in der ihm seine beiden Raben Hugin und Munin Botschaften bringen. Sowohl Merlin als auch Odin sind als Druide bzw. Schamane Jenseitsreisende.

Da sprach einer:

„Dort sitzt Sigurd blutbespritzt

Und brät am Feuer Fafnirs Herz.

Klug däuchte mich der Ringverderber,

Wenn er das leuchtende Lebensfleisch äße.“

Mit „Ringverderber“ ist offensichtlich Sigurd gemeint. Mit dem „Verderben eines Ringes“ ist das Zerbrechen der goldenen Armreifen beim Belohnen der Krieger oder Skalden gemeint ist, bei dem jeder ein Stück Armreif erhielt. „Ringverderber“ bedeutet also „großzügiger Fürst“.

Das Drachenherz hat offensichtlich besondere Qualitäten, da der Vogel es für klug halten würde, wenn Sigurd das Fleisch selber essen würde.

Ein anderer sagte:

„Da liegt nun Regin und geht zu Rat,

Wie er betrüge den Mann, der ihm vertraut;

Sinnt in der Bosheit auf falsche Beschuldigung:

Der Unheilschmied brütet dem Bruder Rache.“

Die letzte Zeile bedeutet, daß Regin überlegt, wie er seinen Bruder Fafnir rächen kann – obwohl er selber Sigurd zu dem Mord an Fafnir angestachelt hat.

Da ging Sigurd zu Regin und erschlug ihn, und dann zu seinem Rosse, das Grani hieß, und ritt, bis er zu Fafnirs Bett kam, nahm das Gold heraus und band es in zwei Bündeln auf Granis Rücken, stieg dann selber auf und ritt seines Weges. Darum heißt das Gold Fafnirs Bett oder Lager, oder Gnitaheides Staub und Granis Bürde.

„Fafnirs Bett“ ist eine Kenning für den (goldenen) Grabschatz in der Grabkammer eines Hügelgrabes.

Nun hat Andvaris Fluch alle drei direkt Beteiligten getötet: Hreidmar, Fafnir und Regin.

Erstaunlicherweise blieb der Fluch ohne Wirkung auf Loki und auch auf Odin, obwohl Loki den Ring Andvarinaut dem Andvari geraubt hat und Odin ihn auch für sehr kurze Zeit besessen hat. Dies liegt vermutlich daran, daß der alte Streit zwischen dem Sommergott Tyr und dem Wintergott Loki auf in die Sage übertragen worden ist und die neuen Götter unter der Führung des Odin in dieser Sage nur den Hintergrund bilden.

Da ritt Sigurd, bis er ein Haus fand auf einem Berg. Darin schlief ein Weib mit Helm und Brünne bekleidet. Er zog das Schwert und schnitt die Brünne von ihr: da erwachte sie und nannte sich Hilde. Sie hieß Brünhild und war eine Walküre.

Die Walküren waren Frauen, die Schwanengestalt annehmen konnten – in der Regel, indem sie sich ein „Schwanenhemd“ überzogen. Sie sind aus dem Motiv der Göttin im Jenseits, die die Toten als Seelenvögel wiedergebiert, entstanden – die Mutter nahm die Vogelgestalt ihrer Kinder an.

Da die Muttergöttin in der Unterwelt aufgrund der Wiederzeugung, die der Wiedergeburt vorausging, auch zur Geliebten der Toten wurde, entwickelten sich die Walküren auch zu den Geliebten der Menschen weiter.

Durch die Übertragung dieses Todessymbolik auf die Sagen, in denen es meist um Kampf und Rache geht, wurden die Schwanenfrauen zu „Walküren“, was wörtlich „die die Toten in der Schlacht bestimmen“ bedeutet.

Nachdem Sigurd von dem Drachenherz gegessen hat und die Vogelstimmen versteht, findet er die Walküre. Die beiden letzten Motiv sind in ihrer Reihenfolge vertauscht worden: Eigentlich folgt auf die Jenseitsreise (Schlange) zunächst die Vereinigung mit der Göttin (Walküre) und dann die Wiedergeburt als Seelenvogel (Vogelstimmen verstehen).

Das „Haus auf dem Berg“ der Walküre Brünhild ist eigentlich das „steinerne Haus im Berg“, also die Grabkammer im Hügelgrab, in der sich der Tote mit der Jenseitsgöttin vereint.

Sigurd ritt hinweg und kam zu dem König, der Giuki hieß; sein Weib war Grimhild genannt. Seine Kinder waren Gunnar, Högni, Gudrun und Gudny. Gutthorm war Giukis Stiefsohn. Sigurd weilte da lange Zeit. Da freite er Gudrun, Giukis Tochter; und Gunnar und Högni schwuren Brüderschaft mit Sigurd. Darauf fuhr Sigurd mit Giukis Söhnen zu Atli, dem Sohne Budlis, um dessen Schwester Brünhild für Gunnar zu bitten. Sie wohnte auf dem Hindaberge, und ihre Burg war mit einer Waberlohe umgeben; auch hatte sie das Gelübde getan, keinen anderen Mann zu freien, als den, der es wage, durch die Waberlohe zu reiten.

Zu der Sage kommt nun ein neuer Stammbaum hinzu:

Es ist auffällig, daß so kurz nacheinander zwei Frauen mit dem Namen „Brünhilde“ auftreten und beide auch einen Bezug zu Sigurd haben. Vermutlich sind beide ursprünglich dieselbe Frau gewesen. Für diese Annahme spricht auch die Waberlohe, innerhalb derer die Burg der Brünhilde liegt, denn solch ein Feuer war ein Symbol des Jenseitstores.

Die Waberlohe ist in der Edda noch an zwei anderen Stellen zu finden: im Skirnir-Lied auf dem Weg des Skirnir zu Gerda und im Fjölswin-Lied rings um die Burg der Jenseitsgöttin Freya-Menglöd. In allen drei Fällen gelangt ein Mann durch die Waberlohe zu der Jenseitsgöttin: zu der Riesentochter Gerda, zu der Göttin Freya-Menglöd und zu der Walküre Brünhilde.

Der Drache (Schlange), der Lachs, der Otter und die Waberlohe sind somit verwandte Symbole, die alle auf den Weg ins Jenseits zu der Muttergöttin hinweisen.

Der „Hindinberg“, auf dem Brünhild wohnt, ist wieder das Hügelgrab, in dem sich der Tote mit der Jenseitsgöttin vereint. Für den Toten wurde bei seiner Bestattung ein männliches Herdentier geopfert, mit dem er dann identifiziert wurde, um auf magische Weise die Zeugungskraft des Herdentieres auf den Toten zu übertragen. Wenn der Tote dadurch zu einem Hirsch wurde, wurde die Göttin zur Hindin, wenn er zu einem Stier wurde, wurde sie zu einer Kuh usw. Aus diesem Motiv sind u.a. die Zentauren (Pferd-Mann), die Faune (Ziegenbock) der keltische Cernunnos (Hirsch-Mann) und der Pferdefuß des Teufels (Pferd-Mann) entstanden.

Die Fruchtbarkeit und die Zeugungskraft der Herdentiere mußte sehr groß sein – wie ihre Herden anschaulich bewiesen.

Da der Hirsch, der zu der Hindin gehört, das Opfertier des ehemaligen Göttervaters Tyr gewesen ist, geht die Sigurd-Sage offensichtlich auf die Tyr-Mythen in der Zeit vor 500 n.Chr. zurück, als Tyr noch nicht von Odin abgesetzt worden war.

Da ritt Sigurd mit den Giukungen, die auch Niflungen hießen, den Berg hinan, und Gunnar sollte nun durch die Waberlohe reiten. Er hatte das Roß, das Goti hieß; dieses Roß wagte aber nicht in das Feuer zu rennen. Da tauschten Sigurd und Gunnar Gestalt und Namen, denn Grani wollte unter keinem anderen Mann gehen als unter Sigurd. Da saß Sigurd auf Grani und ritt durch die Waberlohe.

Fast dieselbe Szene findet sich auch in der Artussage, in der Merlin Artus Vater, dem König Uther Pendragon, die Gestalt eines anderen Mannes gibt, damit der König unerkannt mit der Frau eines seiner Fürsten eine Nacht verbringen kann. Aus dieser Verbindung entstand König Artus.

Wie der arabische Forschungsreisende Ibn Fadlan um in seinem um 922 n.Chr. verfaßten Bericht über die Wikinger an der unteren Wolga erzählt, wurde die Wiederzeugung im Bestattungsritual damals dadurch inszeniert, daß die Freunde des toten Fürsten sich mit der Frau vereinten, die dann anschließend getötet und zusammen mit dem Fürsten bestattet wurde und mit ihm in das Jenseits reiste. Bei dieser Vereinigung nahmen die Freunde des Toten die Position des Toten ein, d.h. sie wurden vorübergehend zu dem Toten – sonst hätten sie nicht den Toten wiederzeugen können. Daraus wurde dann in der Sage das Motiv, daß ein Held mithilfe von Magie die Gestalt eines anderen Mannes annehmen konnte und sich dann mit einer Frau vereinte.

Die Jenseitsreisesymbolik findet sich auch in dem Beinamen des keltischen Königs Uther wieder, denn „Pendragon“ bedeutet „Drachenkönig“.

Denselben Abend hielt Sigurd Hochzeit mit Brünhild, und als sie zu Bett gingen, zog er das Schwert Gram aus der Scheide und legte es zwischen sie beide. Am Morgen aber, da er aufstand und sich ankleidete, gab er Brünhild zur Morgengabe den Goldring, den Loki dem Andwari genommen hatte, und empfing von ihr einen anderen Ring zum Andenken. Alsdann sprang Sigurd auf sein Roß und ritt zu seinen Gesellen. Darauf tauschte er mit Gunnar abermals die Gestalt und Gunnar fuhr mit Brünhild zu König Giuki. Sigurd hatte zwei Kinder mit Gudrun, Sigmund und Swanhild.

Das Legen des Schwertes zwischen Mann und Frau im gemeinsamen Bett war ein mittelalterlicher Brauch, der beide daran erinnern sollte, daß sie nicht miteinander schlafen, d.h. Sex haben sollten. Dies Motiv findet sich auch bei den Kelten z.B. in der Erzählung über Guinevere und Lancelot.

Der Ring, auf dem der Fluch des Andvari liegt, gelangt nun zu Brünhilde. Da sie ursprünglich die Göttin als Geliebte im Jenseits gewesen ist (Freya), hat der Ring somit seinen ursprünglichen Zweck erfüllt und den Jenseitsreisenden an sein Ziel gebracht.

Auch Wieland (Tyr) schenkt seinen Ring seiner Walküre Alwit. Später besitzt ihn dann seine Geliebte Bödwild. In dieser Sage wurde der Ring von Bödwilds Vater (Loki) dem Wieland geraubt und dann Bödwild geschenkt.

Einstmals begab es sich, daß Brünhild und Gudrun zum Wasser gingen, um ihre Schleier zu waschen. Als sie nun zum Fluß kamen, watete Brünhild tiefer vom Land in den Strom und sagte, sie wolle das Wasser an ihrem Haupt nicht leiden, das aus Gudruns Haaren rinne, dieweil sie einen hochgemutem Mann habe. Da ging Gudrun ihr in den Fluß nach und sagte, sie dürfe ihren Schleier wohl darum über ihr im Strom waschen, weil sie einen Mann habe, dem weder Gunnar noch ein anderer in der Welt an Kühnheit gleiche, denn er habe Fafnir und Regin erschlagen und beider Erbe gewonnen.

Da antwortete Brünhild: „Mehr war wert, daß Gunnar durch die Waberlohe ritt, was Sigurd nicht wagte.“

Da lachte Gudrun und sprach: „Meinst Du, Gunnar sei durch die Waberlohe geritten? So meine ich, daß der mit Dir zu Bett ging, der mir diesen Goldring gab. Der Ring aber, den Du an der Hand hast und zur Morgengabe empfingst, heißt Andwaranaut, und ich glaube nicht, daß Gunnar ihn auf der Gnitaheide geholt hat.“

Da schwieg Brünhild und ging heim. Darauf reizte sie Gunnar und Högni, Sigurd zu töten; aber weil sie dem Sigurd Brüderschaft geschworen hatten, stifteten sie ihren Bruder Gutthorm dazu an. Der durchbohrte Sigurd im Schlafe mit dem Schwert, und als Sigurd die Wunde empfangen hatte, warf er sein Schwert Gram nach ihm und das schnitt ihn in der Mitte durch. Da fielen Sigurd und sein dreijähriger Sohn Sigmund, den sie auch töteten. Darauf durchstieß sich Brünhild mit dem Schwert und wurde mit Sigurd verbrannt. Gunnar und Högni nahmen Fafnirs Erbe und Andwaranaut und beherrschten nun die Lande.

Der Ringfluch hat nun auch zu dem gewaltsamen Tod des Sigurd und seines dreijährigen Sohnes Siegmund geführt.

Der Selbstmord der Brünhilde und ihre Bestattung zusammen mit Sigurd zeigt, daß eigentlich sie die Frau des Sigurd ist, d.h. ursprünglich die Göttin im Jenseits, zu der er gereist ist. Dieselbe Szene findet sich in der Baldur-Mythe, in der die Göttin Nanna „an Gram stirbt“ und zusammen mit Baldur verbrannt wird.

Von den Germanen und allgemein den Indogermanen ist durch Mythen, Berichte und archäologische Funde gut bekannt, daß mit dem Fürsten oft auch seine Frau bestattet wurde.

König Atli, Budlis Sohn, Brünhildens Bruder, nahm da Gudrun zur Ehe, die Sigurd gehabt hatte, und sie bekamen Kinder. König Atli lud Gunnar und Högni zu sich und diese fuhren zu seinem Gastgebot. Ehe sie aber fuhren, verbargen sie das Gold, Fafnirs Erbe, im Rhein, und dieses Gold wurde niemals seitdem gefunden.

Mit dem Versenken des Nibelungenhortes an der Loreley im Rhein ist nun auch der Schatz, der eine Erweiterung des Ring-Motives gewesen ist, in der Wasserunterwelt angekommen. Der Ring ist schon vorher in das Jenseits gelangt, da Brünhilde, die den Ring Andvarinaut besaß, sich selber getötet hatte und mit Sigurd bestattet wurde.

König Atli hatte ein Heer versammelt, womit er Gunnar und Högni überfiel. Sie wurden gefangen genommen, und König Atli ließ dem Högni das Herz lebendig ausschneiden und das war sein Tod. Gunnar ließ er in den Schlangenhof werfen; aber heimlich wurde ihm eine Harfe gebracht, die er mit den Zehen schlug, weil ihm die Hände gebunden waren, so daß alle Schlangen einschliefen, bis auf eine Natter, die gegen ihn lief und ihn in die Brust biß und dann den Kopf in die Wunde steckte und sich an seine Leber hing bis er tot war.

Die Schlangengrube ist eine Übertragung der Schlangen-Jenseitsweg-Symbolik in den Bereich der Sage, in der die Schlange nun zur Ursache des Todes umgedeutet wird. Die Schlangengrube ist eigentlich die Grabkammer im Hügelgrab mit dem Toten in der Gestalt einer Schlange in dieser „Grube“.

Gunnar und Högni wurden Niflungen genannt oder Giukungen: darum heißt das Gold „der Niflungen Hort oder Erbe“. Bald darauf tötete Gudrun ihre beiden Söhne und ließ aus ihren Schädeln mit Gold und Silber Trinkgeschirr machen.

Darauf wurde der Niflungen Leichenfeier begangen. Bei diesem Gelage ließ Gudrun dem König Atli in diese Trinkgeschirre Met schenken, der mit dem Blut der Jünglinge gemischt war; ihre Herzen aber ließ sie braten und gab sie dem König zu essen. Und als das geschehen war, sagte sie es ihm selbst mit vielen unholden Worten. Es fehlte da nicht an kräftigem Met, so daß die meisten Leute schliefen, die da saßen. In der Nacht aber ging sie zu dem König, als er eingeschlafen war, und mit ihr Högnis Sohn. Sie töteten ihn, und so ließ er das Leben. Darauf warfen sie Feuer in die Halle und verbrannten alles Volk, das darinnen war.

Hier finden sich ein weiteres Motiv aus den Jenseitsvorstellungen, das auch im Wieland-Lied auftritt: der Tod der beiden Brüder. Ursprünglich waren sie die Pferdezwilling-Jünglinge, also die beiden Pferde, die den Wagen des Sonnengott-Göttervaters Tyr zogen (die Dioskuren der Griechen). Sie starben am Abend bzw. im Herbst zusammen mit dem Sonnengott-Göttervater und kehrten dann am Morgen bzw. Frühling wiedergeboren zurück.

Am deutlichsten findet sich dieses Motiv in der keltisch-irischen Sage „Der Stierraub von Cuailgne“, in dem der Held Cú Chulainn der Sohn des Sonnengottes Lugh, d.h. die wiedergeborene Sonne ist und mit ihm zugleich ein Pferd geboren wird. Auch die ihm nah verwandte Göttin Macha gebiert bei einem Pferderennen Zwillinge.

Die Benutzung von Schädelschalen ist bis ca. 1000 n.Chr. sowohl von den Germanen und Kelten als auch von der christlichen Kirche gut bekannt. Diese Schädelschalen dienten dazu, den Kontakt mit dem entsprechenden Toten herzustellen und so seinen Segen zu erhalten. Auch dieses Motiv ist hier im Sinne der Sagen in einen Akt der Rache umgedeutet worden.

Das Herz-Motiv muß damals im Zusammenhang mit dem Tod wichtig gewesen sein, da es hier schon das dritte Mal erscheint (Fafnirs Herz, Högnis Herz, die Herzen der beiden Atli-Söhne).

Dann ging Gudrun an die See und sprang ins Meer und wollte sich ertränken. Aber sie wurde über die Bucht getragen und kam an das Land, das König Jonakur besaß. Und als der sie sah, nahm er sie zu sich und vermählte sich mit ihr. Sie hatten drei Söhne mit Namen Sörli, Hamdir und Erp. Sie hatten alle rabenschwarzes Haar, wie Gunnar und Högni und die anderen Niflungen.

Bei ihnen wurde Swanhild, Sigurds Tochter, erzogen, die aller Frauen schönste war. Das erfuhr der König Jörmunrek der Reiche: Da sandte er seinen Sohn Randwer, sie ihm zu werben. Und als er zu Jonakur kam, wurde ihm Swanhild übergeben, daß er sie dem König Jörmunrek brächte.

Da sagte Bicki, es gezieme sich besser, daß Randwer Swanhild nähme, denn er wäre jung und sie auch, Jörmunrek aber alt. Dieser Rat gefiel ihnen wohl als jungen Leuten. Darauf verriet Bicki dies dem König: Da ließ Jörmunrek seinen Sohn greifen und zum Galgen führen. Da nahm Randwer seinen Habicht, rupfte ihm die Federn aus und bat, ihn seinem Vater zu senden. Darauf wurde er gehängt.

Als aber König Jörmunrek den Habicht sah, da kam ihm in den Sinn, wie der Habicht flug- und federlos sei, so sei auch sein Reich ohne Bestand, denn er sei alt und sohnlos. Da ließ König Jörmunrek, als er mit seinem Gefolge aus dem Wald von der Jagd geritten kam, und die Königin Swanhild beim Haarwaschen saß, über sie reiten und sie unter den Hufen der Rosse zu Tode treten.

Als aber Gudrun dies erfuhr, reizte sie ihre Söhne, den Tod Swanhildens zu rächen. Und als sie sich reisefertig machten, gab sie ihnen Brünnen und Helme von solcher Stärke, daß kein Eisen daran haften mochte. Auch gab sie ihnen den Rat, wenn sie zu König Jörmunrek kämen, sollten sie des Nachts, wenn er schliefe, zu ihm gehen, und Sörli und Hamdir sollten ihm Hände und Füße abhauen, aber Erp das Haupt.

Als sie aber unterwegs waren, fragten sie den Erp, wie er ihnen beistehen wolle, wenn sie König Jörmunrek träfen. Er antwortete, er wolle ihnen helfen wie die Hand dem Fuße. Da sagten sie, die Füße hätten an den Händen keine Stützen. Sie waren ihrer Mutter erzürnt, weil diese sie mit harten Worten zu der Fahrt angetrieben hatte: darum gedachten sie, zu tun, was ihr am übelsten gefiele und töteten Erp, weil sie den am meisten liebte.

Bald darauf strauchelte Sörli beim Gehen mit einem Fuße und stützte sich mit den Händen.

Da sprach er: „Nun half die Hand dem Fuße: besser wäre es, wenn Erp lebte.“

Als sie aber zu König Jörmunrek kamen des Nachts, da er schlief, und ihm Arme und Füße abhieben, da erwachte er und rief seinen Leuten und hieß sie aufstehen.

Da sprach Hamdir: „Nun müßte auch der Kopf ab, wenn Erp lebte.“

Da standen die Hofmänner auf und griffen sie an, konnten sie aber mit Waffen nicht bezwingen. Da rief Jörmunrek, sie sollten sie mit Steinen zu Tode werfen. Das geschah: Da fielen Sörli und Hamdir. Und nun war Giukis Geschlecht und ganze Nachkommenschaft tot.

Von Sigurd lebte noch eine Tochter, die Aslaug hieß und bei Heimir in Hlimdalir erzogen worden war. Von ihr stammen mächtige Geschlechter.

Es wird auch gesagt, Sigmund, Wölsungs Sohn, sei so stark gewesen, daß er Gift trank, ohne daß es ihm schadete, und seine Söhne Sinfiötli und Sigurd waren so hart von Haut, daß kein Gift ihnen schadete, das von außen an sie kam.

In der folgenden Übersicht sind alle Frauen, Männer, Kinder und Zwerge grau hinterlegt, die durch den Fluch des Ringes Andvarinaut eines gewaltsamen Todes gestorben sind. Von Gudruns sieben Kinder hat nur ihre Tochter Aslaug, die sie zusammen mit Sigurd hat, den Fluch überlebt.

Dieser Fluch ist eine Umdeutung des Ringes: In den Mythen ist der Ring ein Symbol für die Sonne und somit auch für die erfolgreiche Jenseitsreise, aber in der Sage ist er zu der Ursache für den Tod umgedeutet geworden. Der Drache in dieser Sage geht letztlich auf den ehemaligen Sonnengott-Göttervater Tyr zurück, der in der Unterwelt zu dem König der Zwerge, Alfen oder Riesen oder auch zu einem Drachen wurde.

Gudrun ist die zentrale Gestalt in der Sage. Vermutlich ist sie in der ursprünglichen Mythenstruktur mit Brünhilde identisch gewesen, die erst in der Sage, in die Walküre Brünhilde, die Brünhilde in der Waberlohe und in Gudrun aufgespalten worden ist.

Über den Drachen werden in diesem Lied die folgende Dinge ausgesagt:

Fafnir ist der Sohn des „sehr zauber kundigen“ Hreidmar.

Der Name „Fafnir“ bedeutet „der Habgierige“.

Fafnir hat zusammen mit seinem Bruder Regin seinen Vater Hreidmar getötet, um an dessen Gold und dessen Ring Andvarinaut zu gelangen. Er gibt Regin nichts von dem Gold ab und droht, auch ihn zu töten. Hreidmar ist der alte ehemalige Sonnengott-Göttervater Tyr, der stets drei Söhne hat, die die drei Stände verkörpern. Einer von diesen drei Söhnen ist auch der wiedergeborene, junge Göttervater Tyr – dies ist hier Fafnir.

Fafnir hatte das Schwert Hrotti und den Helm, den Hreidmar besessen hatte, genommen und den auf sein Haupt gesetzt. Dieser Helm hieß Ögishelm und war allen Lebendigen ein Schrecken zu schauen. Fafnir fuhr auf die Gnitaheide, machte sich da ein Bett, nahm Schlangengestalt an und lag auf dem Gold. Evtl. hat der Ögishelm die Gestalt eines Drachen und bewirkt die Verwandlung in einen Drachen. Dieser Helm könnte ursprünglich das Fell mit dem noch an ihm hängenden Schädel gewesen sein, in das man die Toten und die Jenseitsreisenden hüllte.

Fafnir kriecht manchmal zum Wasser.

Fafnir wird auf Anstiften des Regin durch Sigurd getötet. Sigurd gräbt eine Grube und ersticht von dort unten aus mit seinem Schwert Gram („Grimm“).

Regin trinkt Fafnirs Blut.

Regin verlangt als Mordbuße von Sigurd, daß er ihm das Herz des Fafnir brät und zu essen gibt.

Sigurd versteht die Vogelsprache, nachdem er versehentlich von dem Drachenherz gekostet hat.

Der Drache Fafnir steht in dem Lied weiterhin in Verbindung mit Brünhilde, der Waberlohe und dem Todesfluch des Andvari/Loki.

Fafnir ist ursprünglich der ehemalige Sonnengott-Göttervater Tyr als Drache in der Unterwelt gewesen. In dieser Gestalt erscheint er auf den Bildsteinen, die vor seiner Absetzung durch Odin erschaffen worden sind (siehe Kapitel IV3. in diesem Buch).

Die ursprüngliche Drachen-Symbolik ist der Sage schon sehr stark umgedeutet worden, wodurch der Drache von einer Hilfe zur Bedrohung geworden ist und das Natur-Motiv der Jenseitsreise der Sonne durch das Königs-Motiv der Rache ersetzt worden ist.

I 1. b) Die Stabkirche von Hylestad

Der Drachenkampf des Sigurd/Siegfried ist in dem Schnitzwerk am Portal der Stabkirche von Hylestad in Norwegen dargestellt worden:

Regin schmiedet für Siegfried ein Schwert

Siegfried zerbricht eins der Schwerter, die Regin geschmiedet hat

Siegfried tötet Fafnir

Siegfried leckt das Drachenherz-Fett von seinem Finger ab und versteht die Stimmen der Vögel im Baum

Siegfried tötet Regin

I 1. c) Das erste Lied über Sigurd Fafnir-Töter: Griprs Weissagung

In diesem Lied befragt Sigurd den König, Weisen und Seher Gripir, den Bruder seiner Mutter, nach seiner Zukunft. In diesem Gespräch kommt die Rede auch auf den Drachen.

Sigurd:

„Sag, edler König, mir Anverwandte,

Gib volle Kunde, da wir freundlich reden.

Siehst Du Sigurds Siege voraus,

Die zu höchst sich heben unter des Himmels Rändern?“

Gripir:

„Du fällst allein den gefräßigen Wurm,

Der glänzend liegt auf Gnitaheide.

Beiden Brüdern bringst Du den Tod,

Regin und Fafnir: das sieht Gripir voraus.“

Sigurd:

„Schätze Gewinn ich, wenn so mir gelingt

Zu kämpfen mit Männern wie Du mir kund tust.

Im Geiste erforsche ferner und sage mir,

Wie lenkt mein Lebenslauf sich hernach?“

Gripir:

„Finden wirst Du Fafnirs Lager,

Wirst heimfahren den glänzenden Hort,

Mit Gold beladen Granis Rücken

Und zu Giuki reiten, kampflustiger Held.“

Sigurd:

„Noch sollst Du dem Fürsten in freundlicher Rede,

Weitschauender König, weiteres künden.

Gast war ich Giukis, nun geh ich von dannen:

Wie lenkt mein Lebenslauf sich hernach?“

Gripir:

„Auf dem Felsen schläft die Fürstentochter

hehr im Harnisch nach Helgis Tode:

Mit scharfem Schwerte wirst Du schneiden,

Die Brünne trennen mit Fafnirs Töter.“

„Fafnirs Töter“ ist Sigurds Schwer Gram.

In diesem Lied finden sich zwei zusätzliche Angaben zu dem Drachen Fafnir:

Fafnir ist „gefräßig“ und „glänzend“. Zudem wird er „Wurm“ genannt.

Das Adjektiv „gefräßig“ ist eine anderes Wort für den Namen „Fafnir“ („Habgieriger“). In der germanischen Skaldenkunst war es üblich, Substantive durch ihnen ähnliche Substantive zu ersetzen, wie z.B. auch das Wort „Schlange“ durch „Wurm“. Auf diese Weise könnte auch das Adjektiv „gefräßig“ ein Hinweis auf den Namen „Fafnir“ sein.

Das Adjektiv „glänzend“ könnte sich auf den Schatz beziehen, den Fafnir hütet. Vielleicht bezieht es sich aber auch auf seine Schlangenhaut. Die Auffassung dieses „Glänzens“ als ein Überkrustetsein des Drachen mit den Münzen, Ringen und anderen aus Gold gefertigten Gegenständen, auf denen er liegt, wäre wohl etwas zu weit gefaßt.

I 1. d) Das andere Lied über Sigurd Fafnir-Töter

Sigurd ging zu Hialpreks Gestüt und wählte sich daraus einen Hengst, der seitdem Grani genannt wurde. Da war zu Hialprek Regin gekommen, Hreidmars Sohn. Er war über alle Männer kunstreich, dabei ein Zwerg von Wuchs. Er war weise, grimm und zauberkundig.

Die Formulierung „ein Zwerg von Wuchs“ wird in der Sage recht sicher das „Zwerg“ der ihr vorausgehenden Mythe ersetzt haben.

Regin wird „weise, grimm und zauberkundig“ genannt. Hreidmar wurde in „Die Niflungen und die Giukungen“ „sehr zauberkundig“ genannt. Daher wird man vermutlich davon ausgehen können, daß auch Regins Bruder Fafnir, der sich in eine Schlange verwandeln konnte, zauberkundig war.

Regin übernahm Sigurds Erziehung und Unterricht und liebte ihn sehr. Er erzählte dem Sigurd von seinen Voreltern und den Abenteuern, wie Odin, Hönir und Loki einst zu Andwaris Wasserfall kamen. In diesem Wasserfall war eine Menge Fische. Ein Zwerg, der Andwari hieß, war lange in dem Wasserfall in Hechtsgestalt und fing sich da Speise.

Die Fischgestalt des Andvari wird hier als „Hecht“ präziser beschrieben. In diesem Text wird auch deutlich, daß der Wasserfall, in dem Andvari lebte, derselbe ist, wie der, in dem Otr sich den Lachs gefangen hatte, denn die drei Asen waren nur an dem Wasserfall gemeinsam, in dem Otr fischte. Hier wird jedoch gesagt, daß die drei Asen an Andvaris Wasserfall gewesen sind.

Wasserfälle sind in den Mythen und Sagas der Germanen des öfteren der Eingang in die Unterwelt.

„Otr hieß unser Bruder“, sprach Regin, „der fuhr oft in den Wasserfall in Otters Gestalt. Da hatte er einst einen Lachs gefangen und saß am Flußrand und aß blinzelnd. Loki warf ihn mit einem Stein zu Tode. Da dauchten sich die Asen sehr glücklich gewesen zu sein und zogen dem Otter den Balg ab.