Die Synthese von Physik und Magie - Harry Eilenstein - E-Book

Die Synthese von Physik und Magie E-Book

Harry Eilenstein

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Beschreibung

Zunächst einmal sind die Physik und die Magie zwei völlig verschiedene Weltbilder: - Die Physik betrachtet die Entwicklung entlang des Zeitstrahls und findet quantitative Zusammenhänge - die Magie betrachtet Gleichzeitigkeiten und findet qualitative Zusammenhänge. - Die Physik betrachtet Quantitäts-Gleichheiten und findet dadurch Formeln - die Magie betrachtet Qualitäts-Gleichheiten und findet dadurch Analogien. - Die Physik betrachtet die Vielheit der Welt und findet das vollkommene Festgelegtsein aller äußeren Ereignisse - die Magie betrachtet die Einheit des Bewußtseins und findet daher die Freiheit aller inneren Handlungen. Man kann nicht das eine Weltbild mit dem anderen erklären, aber man kann beide zu einem umfassenderen Weltbild kombinieren. Wenn man die Strukturen in beiden Weltbildern vergleicht, findet man eine sehr weit gehende Übereinstimmung: - Sowohl die Winkel in der Physik als auch die Winkel in der Astrologie haben dieselben Qualitäten. - Sowohl der Superstring als auch der Tierkreis sind ein zwölfgeteilter Kreis. - Sowohl die Superstringtheorie als auch der kabbalistische Lebensbaum haben elf Bereiche mit derselben Qualität. - Sowohl der Sonnen-Umraum als auch das Chakren-System haben denselben Aufbau. Aus diesen und einigen weiteren Bausteinen läßt sich die detaillierte Skizze eines einheitlichen magisch-physikalischen Weltbildes zusammensetzen.

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Inhaltsverzeichnis

A Das Bewußtsein

Es gibt mehrere große Themen, die eingehend betrachtet werden müssen, damit man zu einem einheitlichen Weltbild gelangen kann – eins von ihnen ist das Bewußtsein.

I Zwei Sichtweisen

Die naturwissenschaftliche Weltsicht und die magische Weltsicht sind sehr verschieden. Während jedoch kaum ein Magier die naturwissenschaftlichen Forschungsergebnisse und ihre technische Anwendungsmöglichkeiten abstreiten wird (die meisten Magier haben einen Führerschein …), wird das magische Weltbild aus der Sicht der Naturwissenschaftler nur in seltenen Fällen ernst genommen.

Solange man keine Erlebnisse gehabt hat, die die Existenz magischer Zusammenhänge und Wirkungen eindeutig beweisen, gibt es auch keinen Grund, das magische Weltbild ernst zu nehmen. Wenn man jedoch sowohl einen Führerschein hat als auch telepathisch einen verlorenen Autoschlüssel wiederfinden kann, entsteht irgendwann das Bedürfnis nach einem Weltbild, das beide Aspekte, also die Naturwissenschaften und die Magie umfaßt.1

1 Kurze Anleitungen zum sicheren und einfachen Nachweis von Telepathie und Telekinese sowie der Astrologie finden sich in meinen Büchern „Telepathie für Anfänger“, „Telekinese für Anfänger“ und „Astrologie für Anfänger“.

I 1. Physik und Magie

Die Grundlage der Naturwissenschaften ist die Physik. Aus ihr ergeben sich schrittweise die Gesetzmäßigkeiten der Chemie, der Biologie, der Medizin, der Psychologie, der Ökonomie, der Ökologie und der Politik – die Wissenschafts-Pyramide.

Die Magie hat keine solche innere Stufenordnung mit einem bestimmten Prinzip als Fundament, es sei denn, man würde Wille, Imagination und Analogien als diese Grundlage auffassen. Diese drei Dinge erscheinen in allen magischen, spirituellen, okkulten und esoterischen Handlungen in verschiedener Interpretation, Bewertung und Mischung.

Um ein vereinheitlichtes, also einheitliches Weltbild zu erschaffen, das sowohl die Naturwissenschaften als auch die Magie umfaßt, ist es also vor allem notwendig, Physik und Magie zu vergleichen – die anderen Naturwissenschaften kann man erst einmal weitgehend außen vor lassen, da sie auf der Physik aufbauen. Allerdings lassen sich auch bei den anderen Naturwissenschaften Bezüge zur Magie finden.

I 2. Bewußtsein und Materie

Die Erkenntnisse der Physik ergeben sich aus der Betrachtung der Materie – die Erkenntnisse der Magie ergeben sich hingegen aus der Betrachtung der Wirkungsmöglichkeiten des Bewußtseins. Daraus folgt, daß ein einheitliches Weltbild auch die Frage nach dem Verhältnis zwischen Bewußtsein und Materie in einer überzeugenden und einleuchtenden Weise klären muß.

Bislang stehen Bewußtsein und Materie in unserem Weltbild ein wenig bezugslos nebeneinander:

In den Naturwissenschaften einschließlich der Psychologie wird das Bewußtsein ein Nebeneffekt der Materie angesehen, der keinerlei Eigendynamik hat – jegliche Struktur und Dynamik des Bewußtseins ergibt dieser Sicht zufolge aus der Struktur und der Dynamik der Materie.

Lediglich C.G. Jung und Wilhelm Reich haben das Bewußtseins als etwas Eigenständigeres aufgefaßt. Allerdings haben auch sie kein umfassendes Modell für den Zusammenhang zwischen Bewußtsein und Materie formuliert.

In der Philosophie und in der Mystik wird in der Regel das Bewußtsein als das einzig Reale angesehen. Die gesamte materielle Welt ist aus dieser Sicht nur eine Vielzahl von Bildern im eigenen Bewußtsein.

In der Religion werden sowohl Bewußtsein als auch Materie als real angesehen, aber ihr Verhältnis wird meist nicht näher definiert. In den monotheistischen Religionen wird beides von Gott erschaffen, während in den älteren magischmythologischen Religionen Bewußtsein und Materie aufgrund der Möglichkeit, durch Magie auf die Welt einzuwirken, auf pragmatische Weise miteinander verbunden sind.

Es ist in einem ersten Schritt somit sinnvoll, zu schauen, was sich an grundlegenden Dingen über das Bewußtsein und über die die Materie aussagen läßt.

Die Realität: Bewußtsein oder Materie?

Bewußtsein

Materie

Philosophie/Mystik

Wissenschaft

Magie

I 2. a) Innen und Außen

Der offensichtlichste Unterschied zwischen Bewußtsein und Materie ist, daß das Bewußtsein innen ist und die Materie außen.

Die Naturwissenschaften halten das Außen für real und sehen das Innen als eine Folge des Außen an; die Philosophie und die Mystik sehen das Innen als real an und fassen das Außen als ein Bild im Innen auf; die Magie sieht beides als real an, aber kümmert sich fast ausschließlich um die Möglichkeiten der Einflußnahme des Innen auf das Außen.

Aus diesen drei Sichtweisen ergeben sich wichtige Folgerungen: Die Naturwissenschaften verändern Zustände immer von außen her; die Philosophie, die Mystik und die Magie verändern Zustände immer von innen her.

I 2. b) Direkter und indirekter Zugriff

Mit dem „Innen und Außen“ ist eng die Art des Zugriffs auf die Welt verbunden, die sich bei den verschiedenen Möglichkeiten markant unterscheidet:

Wenn man von innen her handelt, hat man einen direkten Zugriff: Ich kann aufstehen und mir ein Glas Apfelsaft holen und trinken, wenn ich Durst habe. Ich kann von meinem Bewußtsein aus meinen Körper direkt bewegen.

Wenn man von außen her handelt, muß man andere Dinge bewegen: Ich hole einen Spaten, wenn ich ein Loch graben will, um einen Apfelbaum zu pflanzen – ich kann die Erde nicht direkt durch mein Bewußtsein aus dem Loch herausholen, so wie ich z.B. meine Augen öffnen kann. Stattdessen benutze ich meine Arme und Hände, die ich direkt bewegen kann, um mit ihnen die Erde indirekt zu bewegen.

Der Bereich des direkten Zugriffs ist der eigenen Körper – wobei das Bewußtsein eines Menschen verschieden gut darin geübt sein kann, die Vorgänge in dem eigenen Körper zu erfassen und ihn den eigenen Vorstellungen zufolge zu bewegen.

Recht komplex wird die Angelegenheit, wenn man versucht, Zugriff auf einen anderen Menschen zu erhalten, da dieser Mensch natürlich auch seinen eigenen Willen hat und daraus dann evtl. ein Willenskampf entsteht.

Eine meistens freiwillige Version dieses Versuchs einer „feindlichen Übernahme“ eines anderen Körpers durch den Willen ist die Hypnose und insbesondere die Fernhypnose, bei der der Hypnotiseur und der Hypnotisierte mehrere Kilometer voneinander entfernt sein können.

Ein großer Teil der Magie besteht darin, daß man den Bereich des direkten Zugriffs über den eigenen Körper hinaus ausweitet – man macht sozusagen die ausgewählten anderen Dinge zu einem erweiterten Teil des eigenen Körpers.

Durch diesen direkten Zugriff auf andere Menschen und Dinge werden dann Telepathie, Hypnose und Telekinese sowie Magie im Sinne der Lenkung des Zufalls möglich.

I 2. c) Freiheit und Determinismus

Die Frage „Freiheit oder Schicksal“ ist eines der am häufigsten diskutierten Themen. Zu dieser Frage kann man recht verschiedene Standpunkte vertreten:

Dadurch, daß die Physik die Welt als Zusammenspiel fast unendlich vieler Atome betrachtet, beschreibt das physikalische Weltbild die Regeln dieses Zusammenwirkens der Atome. Daraus ergibt sich ein deterministisches Weltbild: Die Eigenschaften der an einem Prozeß beteiligten Teilchen bestimmen vollständig den Prozeß – wenn man alles über den augenblicklichen Stand der Dinge weiß, kann man genau vorhersagen, wie sich der Stand der Dinge weiterentwickeln wird.

Die Mystik geht von Gott aus, d.h. sie leitet die gesamte Existenz aus Gott ab. Da Gott das Eine-Einzig-Alles ist und es kein zweites neben ihm gibt, ist Gott frei – es gibt schließlich nichts, was ihn in irgendeiner Weise einschränken könnte.

Daraus ergibt sich, daß jeder Mensch, wenn es ihm gelingt, in sich selber Gott als den eigenen Ursprung wiederzufinden, auch selber diese ursprüngliche Freiheit erlangt.

Die Philosophie geht von dem Bewußtsein des Menschen aus. Die Richtungen in der Philosophie, die das Bewußtsein als das einzig Reale ansehen, messen diesem Bewußtsein auch eine vollkommene Freiheit zu, da es eben das einzig Reale ist.

Die Magie geht davon aus, daß der Mensch durch sein Bewußtsein direkt auf äußere Vorgänge zugreifen kann. Das Ausmaß, in dem dies möglich ist, wird von den verschiedenen Magie-Richtungen sehr unterschiedlich eingeschätzt – und es wird auch ein sehr unterschiedliches Ausmaß an Macht angestrebt.

Man kann die Magie auch als die Freiheit von den Naturgesetzen auffassen. Innerhalb des Freiheit/Determinismus-Gegensatzes entsteht diese „Magie-Freiheit“ dadurch, daß der Magier den Zugang zu der Freiheit gefunden hat.

Je nach Weltbild liegt diese „innere Freiheit“, die er wiedergefunden hat, in sich selber oder in Gott als dem Ursprung aller Dinge.

Die Beurteilung der menschlichen Freiheit bzw. Nicht-Freiheit wird je nach Weltbild sehr verschieden eingeschätzt.

Es gibt bei dieser Frage auch noch den Aspekt, daß selbst in einem Weltbild, in dem alles vollkommen festgelegt ist, das eigene Ich (die eigene Psyche) ein Teil der Welt ist und folglich die Entwicklung dieser Welt mitprägt. Man hat also auch ohne vollkommene Freiheit einen Gestaltungseinfluß in der Welt.

I 3. Zwei Aspekte derselben Welt

Bei der Entwicklung eines einheitlichen Weltbildes steht man vor der Aufgabe, die beiden grundlegenden Aspekte der Welt, also Bewußtsein und Materie, in einen schlüssigen Bezug zueinander zu setzen.

I 3. a) Der Gegensatz

Die Betrachtungen in dem vorigen Kapitel haben gezeigt, das es mehrere Eigenschaften gibt, in denen sich Bewußtsein und Materie voneinander unterscheiden.

Diese Unterschiede sind für die Entwicklung eines einheitlichen Weltbildes von großer Bedeutung:

Bewußtsein und Materie

Thema

Gegensatz

Bewußtsein

Materie

Ort

Innen

Außen

Zugriff

direkter Zugriff

indirekter Zugriff

Freiheit

frei

determiniert

Kenntnisse

Philosophie, Mystik, Magie

Physik, Naturwissenschaften

Die Weltsichten, die sich aus der Innen-Zentriertheit bzw. aus der Außen-Zentriertheit ergeben, sind sehr verschieden – sie sind geradezu gegensätzlich …

I 3. b) Eine erste Skizze

Um zu einem einheitlichen Modell zu gelangen, kann man zunächst einmal eine Skizze anfertigen, in der alle bekannten Phänomene einen schlüssigen Platz haben. Dabei wird vorausgesetzt, daß man genügend Erlebnisse mit der Magie gehabt hat, um sich sicher sein zu können, daß sie wirklich existiert und eine reale und wirkungsvolle Handlungsmöglichkeit ist.

Man kann mehrere Punkte festhalten, die in dieser ersten Skizze des einheitlichen Weltbildes enthalten sein sollten:

Die Materie wirkt auf die Materie:

Regen fällt auf die Erde und sie wird naß.

Die Materie wirkt auf das Bewußtsein:

Ich sehe ein Auto auf der Straße fahren und warte mit dem Überqueren der Straße.

Das Bewußtsein wirkt auf die eigene Materie:

Ich bewege meinen Arm und ergreife einen Apfel.

Das Bewußtsein wirkt auf fremde Materie:

Telekinese und das „Lenken des Zufalls“.

Das Bewußtsein wirkt auf das eigene Bewußtsein:

Denken, Selbsterkenntnis, Meditation usw.

Das Bewußtsein wirkt wahrnehmend auf ein anderes Bewußtsein: Telepathie.

Das Bewußtsein wirkt wahrnehmend auf andere Materie:

Telepathie.

Das Bewußtsein wirkt prägend auf ein anderes Bewußtsein:

Hypnose und Telekinese.

Das Bewußtsein wirkt prägend auf andere Materie:

Telekinese.

Der Grundgedanke, durch den man diese Phänomene in ein einheitliches Bild bringen kann, ist, daß das Bewußtsein und die Materie zwei Seiten derselben Sache sind. Das bedeutet, daß das Innen dem Außen entspricht.

Das ist zumindestens ein plausibler Ansatz, da es ja unzweifelbar ist, daß ein Mensch sowohl einen Körper als auch ein Bewußtsein hat und beide eng miteinander verknüft sind.

In der folgenden Übersicht sind die verschiedenen Vorgänge von Person 1 auf der linken Seite aus betrachtet worden.

Die Telekinese erscheint in dieser ersten Skizze als eine Erweiterung des eigenen Bewußtseins auf den Gegenstand, den man bewegen will. Da der Gegenstand dadurch sozusagen vorübergehend zu einer Erweiterung des eigenen Körpers wird, kann man ihn dann bewegen. Die Telekinese hat daher zwei Pfeile: „Bewußtsein 1 → Bewußtsein 2 → Materie 2“.

Diese erste Skizze erklärt natürlich noch nicht viel – sie ist zunächst einmal nur der Versuch, alle beobachteten Phänomene in einer einfachen Graphik zusammenzufassen.

II Der Übergang zwischen Bewußtsein und Materie

Der interessante Punkt an den bisherigen Betrachtungen ist natürlich der Übergang zwischen Bewußtsein und Materie. Was geschieht dort? Was ist dort möglich? Welche Strukturen und Dynamiken finden sich dort?

Dieser Bereich ist bisher noch nicht allzugründlich erforscht worden.

Was geschieht zwischen Innen und Außen, zwischen direktem und indirektem Zugriff, zwischen Freiheit und Determiniertheit? Dort gelangt das Innere nach Außen, dort gelangt das Individuelle in das Allgemeine und dort gelangt das Freie in das Geformte … das scheint ein kreativer, schöpferischer, künstlerischer Vorgang zu sein.

Im Innen ist die Vision, der Wunsch, der Wille – im Außen ist das Erschaffene, das Ergebnis, der Gegenstand. Dieser Übergang scheint das zu sein, was Leben ausmacht: Die eigenständige Gestaltung des eigenen Lebens, die Selbstbestimmtheit, die Selbstentfaltung.

Gäbe es nur das Innen, gäbe es kein Erleben von sich selber in der Welt. Gäbe es nur das Außen, gäbe es nur bewußtlose Maschinen. Da es jedoch beides gibt und beides miteinander verbunden ist, gibt es auch die Magie, die im Wesentlichen ein schöpferischer Akt zu sein scheint.

II 2. Die Lebenskraft

Der Übergangsbereich zwischen Bewußtsein und Materie wird als Lebenskraft erlebt und beschrieben. Meist wird diese Kraft als eine nebelhafte Substanz aufgefaßt, die man optisch als einen milchigweißen Nebel mit einem leichten Blauschimmer wahrnehmen kann und den man von seinem Körper aus als Wärme und Hitze und als leicht elektrisches Prickeln spüren kann.

Diese Wahrnehmungen bedeuten nicht, daß es eine milchigweiße, warme Lebenskraft gibt, sondern nur, daß das Bewußtsein diesen Übergang zwischen Bewußtsein und Materie in dieser Form sieht, d.h. daß das Bewußtsein diesen Übergang in diese optischen und thermischen Bilder übersetzt, um ihnen eine Gestalt zu geben.

Zum einen wird diese Lebenskraft durch die Materie geprägt, zu der sie gehört – zum anderen wird sie aber auch durch das Bewußtsein geprägt, zu dem sie gehört. Das Prägen der Lebenskraft durch das Bewußtsein ist das, was einen großen Teil der Magie ausmacht. Die beiden Hilfsmittel dabei sind die Konzentration und die Imagination – man lenkt den eigenen Willen auf das Bild von dem, was man erreichen will. Die Konzentration bzw. der Wille ist der Fokus des Bewußtseins, seine Ausrichtung – das imaginierte Bild ist ein Bewußtseinsinhalt, das Ziel.

Wenn das Bewußtsein die Materie formen will oder auch nur den eigenen Leib bewegen will, geschieht dies, indem sich das Bewußtsein auf das erwünschte Ziel ausrichtet – egal, ob das das Aufstehen vom Stuhl ist, das Herbeirufen einer Beziehung oder das telekinetische Bewegen einer Feder.

Lebenskraft

Innen

:

Bewußtsein (frei, direkter Zugriff)

Übergang

:

„Lebenskraft“ (Koppelung von Bewußtsein und Materie aneinander)

Außen

:

Materie (determiniert, indirekter Zugriff)

II 3. Die Stufen-Modelle

Es gibt viele Modelle, die den Weg von der Materie zum Bewußtsein beschreiben – im allgemeinen stammen diese Beschreibungen aus den verschiedenen Richtungen der Mystik und werden in der Form des Weges von der Erde zu Gott dargestellt.

II 3. a) Der Lebensbaum

Der Lebensbaum aus der Kabbala, also aus der jüdischen Mystik, ist ein System aus 11 Bereichen, 22 Verbindungen, 3 Dreiecken zwischen diesen Bereichen sowie 4 Übergängen zwischen den einzelnen Abschnitten in dieser Graphik.

Dieses recht komplexe System ist eine in sich logische Form, die sich aus einfachen Grundprinzipien herleiten läßt.

Daher kann man diese 40-teilige Struktur in allen Dingen als inneren Aufbau wiederfinden – angefangen von einem Einzeller und einem Menschen über einen Staubsauger und ein Auto bis hin zu der Deutschen Verfassung und der Evolution als Ganzes.

Dieses System ist zwar als „Weg zu Gott“ ersonnen worden, aber es ist universell anwendbar.2

Die wichtigsten fünf Stufen dieses Weges sind:

Gott (im Diagramm: „1“)

Götter (im Diagramm: „D“)

Seele (im Diagramm: „6“)

Lebenskraft (im Diagramm: „9“)

Körper (im Diagramm: „10“),

Diese fünf Stufen werden auch „Mittlere Säule“ genannt.

Die genannten vier Übergänge liegen zwischen diesen fünf Bereichen (im Diagramm: graue Querbalken).

II 3. b) Die Mittlere Säule

Die Mittlere Säule ist eine Meditation bzw. ein Ritual, das von dem Lebensbaum abgeleitet worden ist und nur die fünf grundlegenden Abschnitte berücksichtigt: Körper, Lebenskraft, Seele, Götter, Gott. Sie entsprechen der mittleren der drei Säulen der Lebensbaum-Graphik.

II 3. c) Der Rosenweg

Der Rosenweg ist die Entsprechung zum Lebensbaum in der islamischen Mystik. Auch er beginnt mit dem Körper und endet mit Gott und auch auf ihm begegnet man auf der Hälfte des Weges der eigenen Seele.

Der Rosenweg ist weniger systematisch strukturiert als der Lebensbaum und es gibt verschiedene Versionen von ihm. Diese Varianten unterscheiden sich hauptsächlich in der Anzahl der einzelnen Schritte auf diesem zweiteiligen Weg.

II 3. d) Das Lamrim

Auch im Buddhismus gibt es eine derartige „Mystik-Landkarte“. Ihr Name bedeutet übersetzt „Stufen-Weg“. Sein Anfang ist wieder der Körper, sein Ende ist hingegen die Erleuchtung („Nirvana“), weil es im Buddhismus keine oberste Gottheit gibt.

Da im Buddhismus die Vergänglichkeit der Seele betont wird, wird ihre Erkenntnis auf der Mitte des Weges nicht besonders hervorgehoben.

II 3. e) Visionen

Die fünf grundlegenden Bereiche auf dem Weg von der Materie/Körper zum Bewußtsein/Gott werden deutlich verschieden erlebt. Auch die Art ihrer optischen Wahrnehmung ist mit ein wenig Übung leicht unterscheidbar.

Da diese Unterschiede bei einem Verständnis des Verhältnisses von Bewußtsein und Materie hilfreich sein könnten, werden sie hier ausführlicher beschrieben:

Die Stufen des Weges auf der „Mittleren Säule“

Stufen

Name

Wahrnehmung

Gott

Kether

nicht unterteiltes, gleißend-weißes Licht oder glänzende Schwärze

Übergang

letzter Schritt

aufwärts: zur Ruhe kommen, Fülle („Einheit“) abwärts: Schöpfungsimpuls („Lichtsturm“)

Gottheiten

Da'ath

Konturen im Licht; keine Abgrenzungen, sondern verschiedene Qualitäten

Übergang

Abgrund

Weitung der Perspektive, Auflösung aller Abgrenzungen

Seele

Tiphareth

von innen her leuchtende, meist unbewegte Bilder

Übergang

Graben

sehr scharfe Konturen, die von innen her leuchten; ständig fließende Formen

Lebenskraftkörper

Yesod

farblose, leicht kolorierte Konturen in einem allgemeinen, leicht leuchtenden Nebel

Übergang

Schwelle

still werden, sich nach innen richten, etwas spüren

Körper

Malkuth

normale äußere optische Wahrnehmung mit den Augen

Als neues Element wird hier deutlich, daß die Materie differenziert ist und aus vielen einzelnen, voneinander abgegrenzten Elementen besteht (äußere Wahrnehmung), während das Bewußtsein eine Einheit ist (gleißend-weißes, nicht unterteiltes Licht).

Die Seele in der Mitte zwischen diesen beiden Endpunkten des Weges hat Eigenschaften von beidem: Sie ist zum einen differenziert und hat verschiedene Qualitäten und sie ist zum anderen mit vielem anderem verbunden.

II 3. f) Die Bewußtseinsformen

Wenn man das Wesen des Bewußtseins verstehen will, ist es hilfreich, auch die verschiedenen Formen zu betrachten, in denen das Bewußtsein auftreten kann.

Am bekanntesten ist sicherlich das Wachbewußtsein, das gerade diese Zeilen liest. Dieses Bewußtsein koordiniert die Bewußtseinsinhalte, die für die augenblickliche Situation relevant sind – alle anderen Wahrnehmungen und Erinnerungen werden ausgeblendet.

Das Wachbewußtsein ist wie ein Büro, in dem fleißig an den aktuellen Aufgaben gearbeitet wird.

Dann gibt es das Unterbewußtsein, das man im Traum erleben kann. In ihm befinden sich alle Wahrnehmungen und Erinnerungen.

Das Unterbewußtsein, das auch Traumbewußtsein genannt wird, es ist wie ein großes, gut geordnetes Archiv.

Weiterhin gibt es den Ekstasezustand, der den meisten vor allem als Orgasmus und als Panik bekannt sein wird. Dieses Bewußtsein ist auf ein einziges Objekt einsgerichtet.

Dieses Bewußtsein ist wie eine helle Bürotisch-Lampe, die nur ein einziges Ding beleuchtet – das, was gerade existentiell wichtig ist.

Schließlich gibt es noch das Tiefschlafbewußtsein, das am unbekanntesten sein wird – ganz einfach deshalb, weil es das Bewußtsein selber ohne Inhalte ist, die man betrachten könnte. Die direkte Wahrnehmung dieses Bewußtseins ist vor allem in der Stille-Meditation möglich, in der nur noch das Bewußtsein da ist, das sich seiner selber bewußt ist, aber keinerlei sonstigen Inhalte hat.

Das Tiefschlafbewußtsein ist wie das Papier, auf das die ganzen Bewußtseinsinhalte gemalt werden.

Das Tiefschlafbewußtsein ist wie ein Haus; das Unterbewußtsein ist wie ein Archiv in diesem Haus; das Wachbewußtsein ist wie ein Büro in diesem Haus, das einen Zugang zu dem Archiv hat; das Ekstase-Bewußtsein ist wie die Lampe auf dem Schreibtisch in diesem Büro, das eine einzige Sache intensiv beleuchtet.

Dann gibt es noch das kollektive Unterbewußtsein. Dies ist die telepathische Verknüpfung der Archive aller Häuser in einer Stadt, also des Unterbewußtseins aller Menschen miteinander.

Bewußtseinsformen

Diese Bewußtseinsformen entsprechen den unteren drei Abschnitten der Mittleren Säule, also des Weges vom Körper bis zur Seele und somit der ersten Hälfte dieses Weges, der sich im Menschen selber befindet.

Das Wachbewußtsein entspricht auf der Mittleren Säule Malkuth, also dem Alltagsbewußtsein, dem Körper, der Materie, der „normalen“ optischen Wahrnehmung der Welt.

Das Ekstasebewußtsein ist auf der Mittleren Säule nicht gesondert verzeichnet – es ist ein Aspekt von Malkuth.

Das Traumbewußtsein entspricht auf der Mittleren Säule Yesod, also der Lebenskraft, der Psyche, dem Astralkörper, der nebelhaften inneren Wahrnehmung der Welt.

Das kollektive Unterbewußtsein besteht aus den telepathisch gekoppelten Unterbewußtseinen der einzelnen Menschen.

Das Tiefschlafbewußtsein entspricht auf der Mittleren Säule Tiphareth, also der Seele, der Wahrnehmung von einfachen Bildern und Symbolen, die von innen her leuchten und die sich in der Regel nicht bewegen.

In der Meditation werden verschiedene Formen des Bewußtseins miteinander gekoppelt:

Wachbewußtsein + Unterbewußtsein

Wachbewußtsein + Tiefschlafbewußtsein

Wachbewußtsein + Ekstasebewußtsein

alle vier Bewußtseinszustände

Die bekannten Bewußtseinsformen haben noch einige weitere Eigenschaften wie z.B. eine bestimmte EEG-Frequenz, die man messen kann, wenn sich ein Mensch in dem betreffenden Bewußtseinszustand befindet.

Diese elektrischen Frequenzen im Gehirn (EEG) sind von einer auffälligen Regelmäßigkeit – die Frequenz verdoppelt sich von einem zum nächsten Bewußtseinszustand hin:

Tiefschlaf:

2

-

4Hz

3Hz

Traumbewußtsein:

4

-

8Hz

6Hz

Wachzustand:

8

-

16Hz

12Hz

Ekstase:

16

-

32Hz

24Hz

In der Meditation werden diese Frequenzen ineinandergefügt:

zwei Schwingungen der Ekstase in eine Schwingung des Wachbewußtseins

zwei Schwingungen des Wachbewußtseins in eine Schwingung des Traumbewußtseins

zwei Schwingungen des Traumbewußtseins in eine Schwingung des Tiefschlafbewußtseins

Dieses „Dinge ineinander fügen“ ist auch das Grundgefühl beim Anstreben des meditativen Zustandes – und das Gefühl beim Erreichen dieses Zustandes ist eine größere innere Ordnung und Harmonie.

In der folgenden Übersicht sind die „Wellenlängen“ der verschiedenen Bewußt-seinsarten dargestellt – einmal unkoordiniert wie beim normalen Bewußtsein und einmal wie in tiefer Meditation vollkommen koordiniert.

Eine doppelt so hohe Frequenz entspricht einer halb so langen Wellenlänge – ein doppelt so hoher Ton hat eine doppelt so hohe Frequenz und eine halb so lange Wellenlänge.

Die Übergänge zwischen den unkoordinierten Bewußtseinsformen bilden Bewußtseinsschwellen – das eine Bewußtsein hat keinen direkten Zugang zu dem anderen, weil es anders schwingt. Durch Rhythmus, Mantren, Singen, Konzentration u.ä. Methoden werden die Rhythmen des Bewußtseins aufeinander eingestimmt, wodurch sich die Bewußtseinsschwelle auflöst und das Bewußtsein sich erweitern kann. Meditation ist also ganz schlicht die Herstellung einer Resonanz zwischen den Schwingungen von zwei Bewußtseinsformen.

Entsprechend des Weges von der Materie (Körper) zum umfassenden Bewußtsein (Gott), der u.a. von der Mittleren Säule beschrieben wird, müßte es noch zwei weitere Bewußtseinsformen geben, die dem Bereich der Gottheiten („Da'ath“) und dem Bereich der Einheit bzw. Gottes („Kether“) entsprechen.

In der folgenden Übersicht sind die wichtigsten Eigenschaften all dieser Bewußtseinszustände noch einmal aufgeführt:

Die Stufen des Weges auf der „Mittleren Säule“

Stufen

Name

Bewußtsein

Anzahl der Bewußtseinsinhalte

Frequenz

Wahrnehmung

Gott

Kether

(Einheit mit Gott)

(alles)

0,75Hz (?)

gleißend weißes Licht oder glänzende Schwärze

Übergang

letzter Schritt

aufwärts: zur Ruhe kommen, Fülle („Einheit“); abwärts: Schöpfungsimpuls („Lichtsturm“)

Gottheiten

Da'ath

(Invokation einer Gottheit)

(alle in Bezug auf eine Gottheit)

1,5Hz (?)

Konturen im Licht, keine Abgrenzungen, sondern verschiedene Qualitäten

Übergang

Abgrund

Weitung der Perspektive, Auflösung aller Abgrenzungen

Seele

Tiphareth

Tiefschlaf-Bewußtsein

keine

3 Hz

von innen her leuchtende, meist unbewegte Bilder

Übergang

Graben

sehr scharfe Konturen, von innen her leuchten, ständig

fließende Formen

Lebenskraftkörper

Yesod

Traumbewußtsein

alle in der Psyche

6Hz

farblose, leicht kolorierte Konturen in einem allgemeinen, leicht leuchtenden Nebel

kollektives Unterbewußtsein

alle einer Menschengruppe

Übergang

Schwelle

still werden, sich nach innen richten, etwas spüren

Körper

Malkuth

Wachbewußtsein

die für die Situation relevanten

12Hz

normale äußere optische Wahrnehmung mit den Augen

Ekstase

einer

24Hz

Diese Betrachtungen zu dem Übergang von der Materie zum Bewußtsein zeigen gleich mehrere Dinge:

Der Übergang ist keine scharfe Grenze, sondern ein differenzierter Bereich, an dem detailreiche Prozesse ablaufen.

Der Übergang ist zusammenhängend und kann in Schritte unterteilt werden wie u.a. die regelmäßigen Frequenzänderungen von einem Bewußtseinszustand zum nächsten sowie die allmähliche Weiterentwicklung der Formen der Wahrnehmung zeigen.

Diese „in Schritte gegliederte Kontinuität“ ergibt sich schon daraus, daß 1. Bewußtsein und Materie aufeinander einwirken – es muß also eine feste Verbindung zwischen beidem geben, und daß 2. Bewußtsein und Materie verschieden sind und es daher einen „systematischen Übergang“ zwischen ihnen geben muß.

Der Ort auf diesem Übergang, an dem man sich befindet, bestimmt, wie man die Welt sieht:

Es ist anzunehmen, daß der Ort, an dem man sich auf diesem Übergang befindet, d.h. daß der Bewußtseinszustand, den man mit seinem Wachbewußtsein erreichen kann, auch den Grad an Freiheit bestimmt, über den man verfügt:

Kether:

vollkommen frei

Da'ath:

„außergewöhnliche“ Magie (Wunder)

Tiphareth/Tiefschlaf:

in sich ruhen

Yesod/Unterbewußtsein:

„gewöhnliche“ Magie

Malkuth/Wachbewußtsein:

vollkommen determiniert