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Die Windmühle Meißen bei Minden wurde 1883 erbaut und ist heute noch im Besitz der Familie Hohmeyer. Der Wallholländer ist ein Denkmal, das seit 2020 eine neue, zukunftsträchtige Aufgabe bekommen hat: Man kann in der Mühle standesamtlich heiraten, und zwar unter dem Motto: Ja, wir trauen uns. Diese Chronik vereint auch die vielfältigen Aspekte des Lebens um eine Mühle herum. Es ist der Mühlengruppe Meißen ein Anliegen, altes Wissen weiterzugeben. Darum wird über das Wie der Restaurationen der Mühle und den Bau und die Handhabung eines Steinbackofens berichtet. Zudem gibt es eine Tabelle über den Mühlenstandort Meißen ab 1618. Außerdem gibt es viele neue Mühlenmärchen. Einige Rezepte aus der Mühlenküche wurden erfasst. Natürlich gibt es Neues zur Familiengeschichte und über das Feiern im Müllerhaus. Somit ist dieses Buch eine wertvolle Ressource für Historiker, Mühleninteressierte und Mühlenbesitzer, Bäcker und Leser von Mühlengeschichten, die sich auch für das Leben von früher interessieren, und für Menschen, die Spaß haben, in dem romantischen und historischen Ambiente zu feiern und zu heiraten.
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Seitenzahl: 125
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Die Windmühle Meißen bei Minden
Ist eine Wallholländer Windmühle
wurde 1883 erbaut von Friedrich Hohmeyer und ist seitdem im Familienbesitz
ist denkmalgeschützt
ist die Nummer 1 der Westfälischen Mühlenstraße im Landkreis Minden - Lübbecke
ist seit 2020 Standesamt
Die Windmühle im Internet:
www.muellerhaus-meissen.de
QR-Code für die Internetseite der Windmühle Meißen:
Vorwort
Grußworte
Die Windmühle Meißen 1990-2023
Die Familiengeschichte
Die Restaurierungen der Windmühle Meißen
Die Windmühle Meißen im Wandel der Zeit von 1900 - 1973
Historischen Daten der Windmühle und des Mühlenstandortes Meißen ab 1618
Rezepte aus der Mühlenküche
Neue Mühlenmärchen
Bücher
Die Chronik eines Denkmals hat mehrere Aufgaben zu erfüllen. Eine ist die Dokumentation der Ereignisse und Instandhaltungsmaßnahmen.
Eine andere ist es, dass in ihr das Wissen über das Wie der Restaurierungen aufgeschrieben werden sollte, damit altes Wissen über die Besonderheiten der Materialien und Bauweisen der alten Zeit für die Nachwelt aufgehoben wird. So ist der Einbau eines Steinbackofens, diesen anzufeuern und in ihm zu backen auch etwas, das zu altem Wissen gehört. Oft wird genau das von Besuchern nachgefragt, weshalb darüber auch in dieser Chronik wieder berichtet wird.
Aber es geht auch darum, über die Familien zu berichten, die ihr ganzes Leben lang in und für die Mühle gearbeitet haben.
Die Windmühle Meißen ist seit 1883 im Privatbesitz der Familie Hohmeyer und alle Familienmitglieder haben sich seitdem für sie eingesetzt, sei es als Müller, Gastwirt oder jetzt im Jahr 2023 als Ausrichter der standesamtlichen Trauungen.
Die Mühlengruppe Meißen von 2023 Von links: Ulla Sewczyk, Mareike Hohmeyer, Susi Menzel und Gabi Hohmeyer
Das Leben um eine Mühle herum ist vielfältig:
Die Führungen finden auch für Menschen statt, die zwischendrin einfach mal so vorbeikommen.
Die Kinder vom Kindergarten kommen vorbei, um zu lernen, wo man früher Mehl gemahlen hat.
Die Gartenanlage und der Mühlenwall müssen instandgehalten werden.
Es wird im Müllerhaus gefeiert, was das Leben so hergibt: Grüne, Silberne, Goldene, Diamantene und Eiserne Hochzeiten, Geburtstage, Jubiläen, Trauerfeiern und andere besondere Ereignisse im Leben der Menschen oder Vereine.
Die Blumendekorationen für die Feiern und die Hochzeiten werden hergerichtet.
Zu besonderen Anlässen wird nach den alten Rezepten aus der Mühlenküche gebacken.
Diese Arbeiten für das Denkmal können und werden durch Familienmitglieder und Mühlenfreunde bestritten. All das zusammen ergibt ein wunderschönes Ambiente für schöne, schönste und herrlichste Tage im Leben der Besucher.
Und natürlich regt eine schöne alte Windmühle auch die Fantasie von Malern, Autoren und Fotografen an. Auch die von Veranstaltern für besondere Events. Sie haben schon einige außergewöhnliche Kreationen in ihrem historischen Ambiente veranstaltet.
Wir hoffen natürlich für die Windmühle Meißen, dass sie weiterhin ihre Flügel drehen lassen kann und viel Freude versprühen wird.
Wie wichtig so ein Denkmal sein kann, zeigen die Grußworte von Menschen, die von offizieller Seite her viel zum Gelingen des Erhalts beitragen. Jeder auf seine Weise, mit seinen Möglichkeiten und seinen Sichtweisen.
Glück Zu
Mühlengruppe Meißen
Susi Menzel, 10. März 2023
Grußwort des Landrats Ali Dogan
Grußwort der Ortsbürgermeisterin Meißen, Renate Riechmann-Gäbler
Grußwort des Ortsheimatpflegers Meißen, Karl Heinz Drees
Grußwort von Dirk Friedrichs, Kultur- und Heimatverein Meißen e.V
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Mühlenchronik
140 Jahre Mühle Meißen
Liebe Mühlenfreundinnen und Mühlenfreunde,
hier dreht sich was – und vor allem dreht sich hier alles um die Mühle Meißen. Herzlichen Glückwunsch zum 140-jährigen Bestehen! Diese Glückwünsche gehen natürlich nicht an die Mühle als solche, sondern an Sie alle, denn ohne Sie gäbe es diese Mühle heute nicht mehr. Ohne Sie wäre sie heute nicht wieder ein lebendiger Mittelpunkt des Lebens in Meißen, wäre sie nicht ein steingewordenes Erkennungszeichen des Ortes.
Es braucht Menschen wie Sie, um zu erkennen, welchen Wert unsere Denkmäler aus vergangenen Zeiten für uns alle haben. Es braucht Menschen wie Sie, denen diese Mühlen etwas wert sind und die sie zu etwas Wertvollem für uns alle machen. Ich möchte Ihnen danken für Ihre Begeisterung und für Ihr Engagement. Eine Chronik wie diese macht für uns alle erkennbar, welch wechselvolle Zeiten ein altes Bauwerk wie die Mühle Meißen gesehen und überdauert hat. Sie hat Krisen und Kriege gesehen, sie hat sich in Wind und Regen gedreht, und sie hat die Menschen mit Nahrungsmitteln versorgt. Die Mühle war den Menschen zu Diensten, jetzt sind die Menschen für die Mühle da. Und sie dankt es Ihnen und uns allen mit vielen schönen Stunden, die wir hier gemeinsam verbringen können: Mit Mehl- und Backtagen, mit Hochzeiten oder einfach als Ziel für einen kleinen Ausflug.
Auf unserer Karte der Mühlenroute trägt die Mühle Meißen die Nummer eins – und für Sie ist sie es sowieso.
Ich wünsche der Mühle Meißen und Ihnen allen viele freundliche Sonnentage, an denen sich Menschen unter den Mühlenflügeln treffen, um gemeinsam eine schöne Zeit zu haben.
Beste Grüße
Ali Doğan
Landrat des Kreises Minden-Lübbecke
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Chronik der Meißener Wallholländer Windmühle ist ein Nachschlagewerk von politischem Kräftemessen, geschichtlichen Veränderungen, von Verlust, Wohlstand und gesellschaftlichen Ereignissen. Die historische Aufarbeitung ist erfolgt.
Die Bedeutung der Mühle zeigt uns heute, wie beschwerlich früher der Weg vom Korn zum Brot gewesen war. Der gegenwärtige Erwerb des Brotes ist zu einem Selbstverständnis geworden.
So starben die Mühlen! Auch in Meißen wurde der Mühlenbetrieb 1973 eingestellt.
Doch welchen gesellschaftlichen Stellenwert hat unsere Windmühle hier und heute?
Was bietet sie der Stadt - und Dorfgemeinschaft?
Zunächst einmal ist sie ein lebendiger Ort in der Mitte des Stadtbezirks Meißen und erlangt somit als Wahrzeichen an Aufmerksamkeit und Bedeutung.
Zur weiteren Aufwertung des Standorts wurde 2020 die Möglichkeit geschaffen, standesamtliche Trauungen durchzuführen. Seitdem haben sich viele Paare hier das Ja-Wort gegeben, und das mit Hochzeitsbesegelung der Mühlenflügel.
Auch das Müllerhaus nebenan als Ort der Begegnung und des Feierns steht allen Bürger*innen zur Verfügung.
Das Engagement vieler Bürger*innen halten bis heute die Attraktion des Mühlenlebens aufrecht und sorgen so für Vielfalt.
Nicht zuletzt aber ist die Unterhaltung, die Hege und Pflege den Menschen zu verdanken, die täglich aktiv vor Ort agieren, ihre Zeit und Liebe in unsere schöne Mühle investieren und somit zu einem lebenswerten Meißen beitragen.
Daher geht mein besonderer Dank an Gabriele Hohmeyer als Müllerin, Ulla Sewczyk als Hochzeitsgestalterin und Susi Menzel als Unterstützerin und Chronistin.
Danke auch an den Kreismühlenverein.
Herzlichen Glückwunsch
zum diesjährigen Jubiläum!
Mit den besten Wünschen und Grüßen
Renate Riechmann-Gäbler
Ortsbürgermeisterin Meißen, März 2023
Windmühle Meißen
Wenn heute Gebäude für gewerblich Zwecke gebaut werden, dann kalkulieren die Bauherren mit einer Lebensdauer von wenigen Jahrzehnten. Als Friedrich Hohmeyer 1883 als Erbauer des „steinernen Wallholländers“ sein Werk vollendete, dachte er weiter.
Er ahnte jedoch damals nicht, dass der Antrieb durch den Wind später von einem Elektromotor abgelöst werden sollte. Zu der handwerklichen Nutzung der Mühle kam eine kaufmännische Nutzung als Landhandel hinzu.
Veränderte Rahmenbedingungen führten schließlich zu einer Umnutzung in Richtung Gastronomie, Veranstaltungen und Feiern.
Die Mühle ist heute natürlich auch eine ideale Kulisse für Kultur- und Kunsterlebnisse der besonderen Art geworden. Musical-, Volkstanz- und Gesangsveranstaltungen oder eine beeindruckende Lichtinstallation zogen zahlreiche Besucher in ihren Bann und fanden stets großen Anklang.
Die neueste Nutzung der Mühle knüpft an die Zeit vor der Gebietsreform an, als Meißen noch ein eigens Standesamt hatte. In den Sommermonaten ist die Mühle der außergewöhnliche Ort, an dem sich Paare das standesamtliche „Ja-Wort“ geben können.
Eine beeindruckende Geschichte. Die Zukunft können wir nicht vorhersagen, aber es ist nicht schwer, sich vorzustellen, dass damit die Flügel der Mühle nicht lahm geworden sind und zum Stehen kommen. Sie drehen sich weiter und werden für Meißen auch künftig stets eine Bereicherung darstellen.
Karl Heinz Drees
Ortsheimatpfleger Minden-Meißen
März 2023
"Wir sind wieder zu Hause" lauten oft die Worte unseres Sohnes, wenn wir von der Bundesstraße abbiegen und die Meißener Mühle in ihrer ganzen Schönheit in Erscheinung tritt. So zählt sie inzwischen nicht nur für ihn, sondern für uns Meißener zu dem zentralen “Wahrzeichen“ in unseren Ortsteil und spiegelt Heimat wider.
Im Zuge ihres 140-jährigen Bestehens hat sie in ihrer aktiven Zeit sicherlich viele Getreidekörner in Mehl verwandelt und für die Verpflegung der Bürger gesorgt. Dank vieler Klimmzüge steht sie uns heute für Trauungen und kleinen Events zur Verfügung. Somit ist und bleibt sie das prägende Symbol und ist sicherlich nicht nur die Nummer 1 der Westfälischen Mühlenstraße, sondern auch für viele Meißener Bewohner.
Von daher – alles Gute für “Gabi’s Mühle“ und möge sie uns noch lange erhalten bleiben.
Dirk Friedrichs (Vorsitzender), März 2023
Heiraten in der Windmühle Meißen seit 2020
Das Doppeljubiläum 2018
Die Windmühle leuchtet
Feiern im Müllerhaus
Die Mühlentage
Der Bau des Müllerhause 1993-1994
Die Segel werden per Hand an die Flügel werden gespannt.
Und wenn der Wind fehlt, werden die Flügel eben per Hand gedreht, um die Brautleute zu begrüßen.
Die Freunde warten auf das Brautpaar
"Ja, wir trauen uns" ist das Motto in der Windmühle Meißen, wenn es ums Heiraten geht.
2020 bekam die Windmühle Meißen eine neue Aufgabe: Sie wurde öffentliches Standesamt.
Mitten in der Coronazeit fanden die ersten Trauungen statt. Und das kam so:
Im Müllerhaus feierte eine Familie eine grüne Hochzeit und wollte gerne vor Ort eine freie Trauung abhalten. Es kam die Idee auf, diese in der Mühle zu machen. Für so etwas ist Müllerin Gabi immer zu haben und so wurde die Mühle kurzerhand prächtig hergerichtet.
Die Traurednerin war gleichzeitig Standesbeamtin der Stadt Minden. Sie fand den Raum in dem historischen Ambiente so schön, dass sie meinte, er sei perfekt für ein auswärtiges Standesamt.
Ortsvorsteherin Renate Riechmann-Gäbler beantragte die Zulassung bei der Stadt, die genehmigte es. Und so kam nach 48 Jahren wieder ein Standesamt nach Meißen. Seitdem kommen immer mehr Brautpaare aus der ganzen Umgebung, um in diesem wunderschönen historischen Ambiente standesamtlich zu heiraten.
Von Mai bis Ende September gibt es jährlich Termine. Viele Dorfbewohner helfen mit, indem sie Blumen aus ihren Gärten spenden, um die Trauungen in einer wahren Blütenpracht abhalten zu können. Gabi und Ulla schmücken und dekorieren alles und bereiten die Außenanlage vor, damit die „Zaun“Gäste hinter der Mühle dem Brautpaar gratulieren können.
Die Mühle selber wird herausgeputzt. Es kommt ein Müller vom Mühlenbauhof, der die Freudenbesegelung per Hand anbringt und die Flügel per Hand dreht, falls gerade kein Wind weht, um das Brautpaar zu begrüßen, wenn es als frisch gebackenes Ehepaar aus der Mühle herauskommt.
Während der Coronazeit von 2020 – 2022 fanden die ersten Trauungen unter ständig sich ändernden Maßnahmen statt: Kontaktsperren, Abstandsregeln änderten sich täglich. Dennoch (oder gerade deshalb?) wollten viele Paare den Bund fürs Leben schließen. Anfangs waren es zwei Personen plus Standesbeamtin, die im Raum sein durften, später einige Personen aus zwei Haushalten.
Bedingt durch die beiden großen, sich gegenüberliegenden Türen, die früher zur Ein- und Ausfahrt der Pferdefuhrwerke und Lastwagen genutzt wurden, kam genügend Luft in den Trauraum hinein, sodass zu der Zeit einige „Zaun“-Gäste von draußen zuschauen und bei der Trauung dabei sein konnten.
Diese Möglichkeit wird auch im Jahr 2023 noch sehr gerne angenommen, wobei inzwischen eine Höchstgrenze an Besuchern eingehalten werden muss. Bei einigen Brautpaaren entwickelte sich die standesamtliche Trauung zu halben Volksfesten, sodass für die folgende Hochzeit nicht schnell genug Platz gemacht werden konnte. Aber auch die wollen natürlich in Ruhe und ganz entspannt in ihren neuen Lebensabschnitt gehen.
Die Brautleute haben manchmal recht ungewöhnliche Brautautos. Alte BMWs mit Zylindern und Blumenbouquets bringen die Mühlenfrauen ebenso zum Staunen wie die Gäste der nächsten Trauung danach. Die kleine, graue „Ente“ wurde herzig mit Bändern und Tüll geschmückt. Natürlich gab es auch Stretchlimousinen, Mercedesse, Opel und vieles anderes. Ein riesiges Brautauto war das Führerhaus eines Lkws. Da gab es große Aufregung, weil sich der Truck auf den Weg gestellt hatte, in dem die Brautleute nach der Trauung abgeholt werden. Gabi und Ulla rannten gleichzeitig raus, um den Fahrer wort- und gestenreich zum Wegfahren zu bewegen. Mit stoischer Ruhe erklärte er den aufgeregten Hochzeitsgestalterinnen, dass er stehen bleiben könne, weil ER das Brautauto sei. Unter großem Gelächter steckte der Lkw-Fahrer die herrlichen Blumengestecke an die Motorhaube und wartete lächelnd auf seine wertvolle Fuhre.
Andere ungewöhnliche Erlebnisse waren sicherlich, als Karin Hohmeyer, die in einem Haus hinter der Mühle wohnt, plötzlich ein Pferd am hinteren Mühleneingang sah. Das Pferd hatte einen Blumenkranz um, genau wie der Hund daneben. Es waren die Lieblingstiere der Brautleute und selbstverständlich wollten auch die ihren Menschen gratulieren.
Foto: Ulla Sewczyk
Foto: Susi Menzel
Fotos: Karin Hohmeyer
Eine Hochzeit ist natürlich auch ein ganz besonderer Tag. Die Windmühle erstrahlt nach ihrer umfassenden Restaurierung im Jahr 2018 in neuem Glanz. Gerade nach der Erneuerung der Flügel zeugt sie davon, dass ein imposantes Denkmal etwas Dauerhaftes ist. Obwohl das alte Handwerk heute in veränderter Technik ausgeführt wird, ist es doch noch wie vor Hunderten von Jahren: Das Mehl wird gemahlen, um damit Brot zu backen.
Auch eine Ehe ist etwas, das auf einem bewährten Rezept aufgebaut, viele Jahre lang halten kann: Es basiert auf dem Vertrauen, gemeinsam das Leben zu bestreiten und es sich so zu gestalten, dass beide Menschen zufrieden und glücklich werden. Natürlich muss dafür sehr viel von beiden Seiten getan werden. Auch, um das Beispiel der Mühlenarbeit weiter zu bemühen, das Mehl mahlt sich nicht von selbst. Es gehört harte Arbeit und viel Geschick und Ausdauer dazu. Genau wie in einer Ehe.
Viele Rituale, die oftmals während einer Hochzeit ausgeführt werden, zeigen das in spielerischem Sinne. Da wäre z. B. das Durchsägen eines Baumstammes, das nur zusammen im Einklang gut und scheinbar leicht gelingt.
Der Austausch und das Tragen der Ringe, was übrigens früher einmal Pflicht war, zeigt heute auch noch, dass man einen Schritt für die Ewigkeit machen möchte - ein runder Kreis hat keinen Anfang und kein Ende.
Die Hochzeitsgäste stehen auch oftmals Spalier, durch das die Brautleute begleitet von Familie und Freunden von dem Ausgang des Hauses, in dem sie getraut wurden, gemeinsam in die Welt hinausgehen.
Auch das „Schatten“, das man hauptsächlich in Norddeutschland kennt, hält die Brautleute auf ihrem Weg nach Haus auf, um Brautpfennige oder Süßigkeiten (oder Schnaps) als Auslöse zu bekommen. Das wird in erster Linie von den Menschen ausgeführt, die nicht bei der Feier dabei sind.
Natürlich gibt es viele weitere individuelle Bräuche, die sich von Region zu Region unterscheiden. Aber alle gemeinsam haben, dass den Brautleuten ein wunderbarer gemeinsamer Weg gewünscht wird.
Das Mühlenteam Gabi Hohmeyer und Ulla Sewczyk geben alles, um sämtliche Wünsche der Brautpaare (und deren Familien und Freunden) möglich zu machen.
Susi Menzel, März 2023
Als Geschenk gibt es manchmal einen großen Mühlenkeks von Müllerin Gabi nach überliefertem Familienrezept selbst geformt und gebacken.
QR-Code zu der Internetseite der Hochzeitsseite in der Windmühle Meißen
Vorbericht zum Doppeljubiläum 2018 im Mindener Tageblatt vom 19. Mai 2018