Dulce Dolor - Eröffnung einer neuen Welt - Finja Jinski - E-Book

Dulce Dolor - Eröffnung einer neuen Welt E-Book

Finja Jinski

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  • Herausgeber: Letterotik
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2021
Beschreibung

Nach der Tortur und Demütigung durch die Internatsleiterin versucht die junge Lehrerin Elisabeth Schröder, wieder zu sich selbst zu finden. Doch ihre Gedanken und Gefühle überfordern sie. So hält sie sich an die einzige Person, die ihr hierbei vielleicht helfen kann: ihre Schülerin Marie. Aber die Rektorin, Fräulein Hohnau, hat das Interesse an Elisabeth noch nicht verloren und schafft eine weitere Gelegenheit, sie für ihre sadistischen Neigungen zu missbrauchen. Elisabeth ist gefangen in einem Strudel aus Schmerz und Lust, Demut und Demütigung. Wird es ihr gelingen, sich daraus zu befreien? Möchte sie das überhaupt? Denn trotz aller Härte hat Elisabeth zum ersten Mal das Gefühl, wirklich zu leben. Das will sie nicht verlieren. Es gibt keinen Weg zurück ...

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Seitenzahl: 58

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Die Autorin
2. Dezember 1931
3. Dezember 1931
Empfehlung
Impressum

Dulce Dolor

-

Eröffnung einer neuen Welt

2

von

Finja Jinski

Die Autorin

Finja Jinski wurde 1980 in einem kleinen Ort, nähe der französischen Grenze geboren und lebt heute irgendwo in Deutschland.

Sie hat eine Schwäche für fantasiereiche Geschichten in denen Frauen als starke Persönlichkeiten beschrieben werden.

Ihre Leidenschaft und Faszination für das umfangreiche Thema BDSM, lenken den Fokus der eigenen Werke auf diesen Bereich. Dabei stehen für sie die Ästhetik und Erotik stets im Vordergrund.

Ihr literarisches Vorbild ist die Autorin Anne Desclos, welche unter dem Pseudonym Pauline Réage den Roman „Geschichte der O“ verfasste.

2. Dezember 1931

Elisabeth erwachte und blickte zu ihrem Wecker. Es war Zeit, sich zu erheben, auch wenn die Nacht zu kurz gewesen war. Bevor sie sich ankleidete, stand sie einen Moment nackt vor dem Spiegel und betrachtete ihr Gesäß. Die Striemen an sich, waren dabei zu verblassen. Allerdings sah man nun deutlich, wo sich schwarzblaue Blutergüsse bilden würden. Sie strich über ihr Gesäß. Es fühlte sich deutlich weniger schmerzlich an, als sie befürchtet hatte.

Zu Beginn der Bestrafung hatte sie sich Sorgen gemacht, wie sie danach den Schülerinnen je wieder begegnen könnte. Diese Gedanken waren ersetzt worden durch die Gewissheit, noch nie solchen Schmerz empfunden zu haben. Anschließend hatte sie ein heftiges Gefühl von Scham überkommen sowie unzählige Tränen, die gar nicht mehr versiegen wollten. Wie in einem Tunnel hatte sie sich gefühlt, dessen Mauern sie vor der Welt und allem, was sie nicht hatte begreifen können, schützte. Am Ende dieses Tunnels war das Licht gewesen.

Elisabeth spürte weiter in ihren Körper hinein. Was am meisten schmerzte, waren die Muskeln in Armen und Beinen. Sie war weit über den Bock gebogen worden und hatte versucht, durch die Körperspannung den Schmerz besser aushalten zu können. Die Fesseln hatten sehr fest gesessen und in die Haut eingeschnitten. Heute war ihr Körper völlig verspannt, aber auch das würde sich wieder legen. Insgesamt war es nicht so schlimm gewesen, wie sie befürchtet hatte.

Sie wusch sich, kleidete sich an und steckte ihre Haare hoch. Ein letzter Blick in den Spiegel und sie ging zum Frühstück.

Wie an den meisten Tagen kam sie eher spät zum Frühstück. Sie genoss lieber noch ein paar Minuten unter der warmen Decke und nahm in Kauf, dass die Töpfe mit Haferbrei dann schon geräubert und der Kaffee kalt war. Es störte sie nicht. Sie nahm sich eine kleine Portion und begab sich zum Tisch der Lehrerinnen. Nun war sie wieder Fräulein Schröder und würde ihre Aufgabe als Lehrerin am Internat für höhere Töchter fortsetzen. Sie hatte zu viel im Leben schon überstanden, um sich jetzt unterkriegen zu lassen! Dennoch zuckte sie innerlich zusammen, als sie angesprochen wurde. Die Stimme gehörte der Rektorin. „Guten Morgen, Fräulein Schröder. Ich wollte Sie wissen lassen, dass Sie sich in der vierten und fünften Stunde bitte um die Klasse von Fräulein Meinertz kümmern. Sie fühlt sich nicht wohl und braucht ein wenig Schonung. Ich übernehme dafür Ihren Unterricht in der Oberstufe.“

Fräulein Schröder blickte zu Fräulein Hohnau auf und nickte. Sie suchte etwas im Gesicht ihrer Vorgesetzten, wusste aber nicht wirklich, was. Abneigung, Hohn oder Schadenfreude? Sie entdeckte nichts davon, denn Fräulein Hohnau wirkte wie immer: kühl, distanziert und äußerst diszipliniert. Die Leidenschaftlichkeit, mit der sie gestern die Strafe vollzogen hatte, die Erregung, die fast greifbar gewesen war, nichts davon war jetzt zu vermuten. Aber es schlummerte in ihr und Fräulein Schröder hatte es gesehen und gespürt. Die junge Frau betrachtete einen peinlich langen Moment ihre Vorgesetzte und bemerkte es erst, als diese sich räusperte.

„Oh, Verzeihung. Natürlich übernehme ich die Stunden. Ich hoffe, es ist nichts Ernstes mit Fräulein Meinertz?“, fragte die junge Frau mit brüchiger Stimme.

Fräulein Hohnau erwiderte: „Vermutlich nicht.“ Anschließend verließ sie den Saal und Fräulein Schröder beendete ihr Frühstück.

Es kam nicht selten vor, dass Fräulein Hohnau den Unterricht von Kolleginnen übernahm, wenn diese ausfielen. In anderen Schulen war so etwas eher undenkbar. Ein Rektor sah sich in der Regel über dem Kollegium stehend und hatte genügend wichtigere Aufgaben. Auch Fräulein Hohnau hatte andere Arbeiten, um die sie sich kümmern musste. Jedoch machte sie dieses Engagement zu etwas Besonderem und stärkte ihren guten Ruf, den sie nach außen hin genoss. Sie hatte das Studium zum Lehramt, wie vermutlich jede Lehrerin, aus einer tiefen, inneren Motivation heraus begonnen.

Elisabeth erinnerte sich an die Begrüßungsrede der Rektorin, in der sie ein wenig über ihren Werdegang berichtet hatte. Es war immer ihre große Leidenschaft gewesen, zu führen und zu unterrichten. Das hatte sie letztendlich auch in die gehobene Position gebracht, die sie nun innehatte. Es war ihr eigener Verdienst gewesen und nicht die Verbindung in wichtige, politische Kreise. Darauf schien Fräulein Hohnau sehr stolz zu sein und das strahlte sie auch aus. Es war aber kein Geheimnis, dass sie lieber die Oberstufe unterrichtete als die jüngeren Schülerinnen. Fräulein Hohnau war eine sehr strenge Rektorin. Von keiner anderen Lehrerin wurde der Rohrstock häufiger genutzt. Sie genoss den Moment, in dem sie die Schülerinnen bestrafen konnte. Das Entkleiden der jungen Frauen, um sie vor ihren Kameradinnen zu beschämen, wurde förmlich zelebriert! Fast schon wie ein heiliges Ritual. Es wirkte manchmal, als sei der Stock ihre wahre Liebe. Mutige Schülerinnen scherzten hinter vorgehaltener Hand, Fräulein Hohnau sei wohl mit dem Stock verheiratet. Es schlug keine andere Kollegin härter zu als Fräulein Hohnau. Diese Erfahrung hatte nun auch Fräulein Schröder machen müssen. Fräulein Hohnau hatte die Schulordnung so umformuliert, dass sich fast endlos viele Verfehlungen fanden, um die Mädchen zu bestrafen. Und wann immer sich die Gelegenheit bot, übernahm die Rektorin selbst die Vollstreckung. Daher war dieser Tausch der Stunden nicht ungewöhnlich.

Für Fräulein Schröder bedeutete es, dass sie heute keinen Unterricht in der Oberstufe haben würde und sie verspürte eine gewisse Erleichterung. Die Kunde über ihre Züchtigung hatte natürlich längst die Runde gemacht. Jeder Angestellte im Internat und jede einzelne Schülerin wussten bereits, was geschehen war. Nach außen sollte so wenig wie möglich dringen und das funktionierte auch. Was in der Schule geschah, hatte in der Schule zu bleiben.