17,99 €
Zwischen dem Saarland und Hessen gelegen, stellt sich die Frage: Ist die Pfalz wirklich wild? Wer den Ausflügen dieses Tourenführers folgt, wird diese Frage ganz klar mit »Ja« beantworten. Mal per Rad, mal zu Fuß geht es zu wildromantischen Felsformationen und in tiefe Wälder hinein, zu verwunschenen Weihern und mittelalterlichen Burgruinen, aber auch genussreich entlang der Deutschen Weinstraße. Über 50 spannende Touren mit Wildheitsprädikat.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 143
Durch Weinberge zu wandern gehört zum Pfalzurlaub.
Marion Landwehr
Ursprüngliche Natur aufabwechslungsreichen Touren entdecken
Exklusiv für Sie als Leser:
MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD
unter: gps.bruckmann.de
Vorwort
Willkommen in der Pfalz
Bruckmann-Tourenfinder
Piktogramme und Schwierigkeitsgrade
Gut vorbereitet in die Pfalz
Zu Fuß
1Immer der Schnecke nach
Burri-Rundweg in mittlerer Länge
2Gemütliche Ruinenrunde
Genusswanderung Ramburgweg
3Drei Burgen und eine Stadt
Historisches auf dem Annweilerer Burgenweg
4Aussichtspunkte im Trifelsland
Annweilerer Richard-Löwenherz-Weg
5Tal- und Bergwanderung
Portzbachtal, Ruine Lindelbrunn und Rödelstein
6Zwei Highlights auf kurzer Strecke
Winschertfelsen und Burg Gräfenstein
7Auf hochgelegenen Felsplateaus
Der Lemberger Graf-Heinrich-Weg
8Riesen im Pfälzerwald
Premiumwanderweg Felsenwald bei Pirmasens
9Durch die mystische Elendsklamm
Die Schlucht ist ein Naturdenkmal
10Quer durch die Jahrhunderte
Historische Burgentour bei Klingenmünster
11Die Vielfalt des Felsenlands
Erlebnisreicher Dahner Rundwanderweg
12Fünf Türme und viel Wald
Abwechslung pur auf dem Rumbergsteig
13Geschichte im Blick
Von Weitsicht zu Weitsicht
14Kaffeemühlchen und Schneckennudel
Seebacher Klosterrundwanderweg
Mit dem Rad
15Von der Domstadt in den Pfälzerwald
Palatia-Route von Speyer nach Lambrecht
16Wald, Wein, Rhein
Entspannter Petronella-Rhein-Radweg
17Der Name ist Programm
Rheinschleife für Genießer in der Südpfalz
18Entdeckungsreise für alle Sinne
Rundtour von Hof zu Hof
19Ungleiche Schwestern
Vom Modenbachtal ins Dernbachtal
20Von allem etwas
Große Runde durch Wald und Reben
21Erfrischung erwünscht!
Seehofweiher-Tour von Vorderweidenthal
22Radpartie in die Vergangenheit
Viele Sehenswürdigkeiten auf der Raubritter-Tour
23Unterwegs in Grenznähe
Im romantischen Sauertal
24Durch Täler und über Höhen
Anspruchsvoller Rundkurs »Dynamikum«
Entspannt im Grünen
25Ein Traum in Rosa
Farbenprächtige Mandelblüte
26Ort der Harmonie
Sieges- und Friedensdenkmal Edenkoben
27Blicke übers Rebenmeer
Rund um die Kleine Kalmit
28Kleinod auf dem Berg
Die St.-Anna-Kapelle zu Burrweiler
29Naturschauspiel im Abendlicht
Die Geiersteine bei Lug
30Mittelalterliche Felsenburg
Ruine Lindelbrunn bei Vorderweidenthal
31Wie aus der Nibelungensage
Der Drachenfels ist Abenteuer pur
32Teuflischer Pilzfelsen
Markanter Teufelstisch von Hinterweidenthal
33Militärische Relikte, friedlich eingebettet
Die Area 1 als Zeitzeugin des Kalten Krieges
34Romantik aus der Stauferzeit
Die Burgruine Gräfenstein ist ein Kleinod
35Kulturdenkmal mit Chill-Faktor
Verena-Kapelle in Mittelbrunn
36Wächter über Landstuhl
Die Burg- und Schlossruine Nanstein
37Heidelandschaft in der Pfalz
Unterwegs in der zauberhaften Mehlinger Heide
38Turm zu Kanzlers Ehren
Imposanter Bismarckturm bei Bad Dürkheim
39Gotteshaus auf dem Gipfel
Magische Stimmung in der Klosterruine Limburg
40Interaktiver Mauerrundgang
Durch die Altstadt von Freinsheim
Am Wasser
41Großer Strom und kleiner See
Spaziergang am Rheinufer
42Baden ohne Trubel
Naturbadesee Helmbachweiher
43Wie am Mittelmeer …
Badesee Blaue Adria
44Ein echter Wohlfühlort
Der Hilschweiher bei Edenkoben
45Abkühlung im tiefen Wald
Historische Walddusche in Gleisweiler
46Beschauliches Plätzchen
Naherholungsgebiet Silzer See
47Wassererlebnisweg durchs Tal
Rund um den malerischen Spießwoog
48Badetag im Grünen
Der Clausensee lädt zum Schwimmen und Bootfahren ein
49Dramatisch schöne Schlucht
In der wildromantischen Hexenklamm
50Wild, rau und romantisch
Die traumhaft schöne Karlstalschlucht
51Größter Stausee im Pfälzerwald
Urlaub im Strandbad Gelterswoog
52Naturidyll im Tal
Entzückender Bärenlochweiher in Kindsbach
53Einfach ungeheuerlich!
Der Ungeheuersee ist ein flacher Hochmoorteich
54Wo sich Biber und Vogel »Gute Nacht« sagen
Der Isenachweiher bei Bad Dürkheim
PS:
Register
Impressum
In der Südpfalz dominieren der Rhein und die Altrheinarme.
Im Herbst steht das Rebenmeer der Kleinen Kalmit regelrecht in Flammen.
Auf bequemen Wegen lässt es sich entspannt radeln.
PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK
leicht
mittel
schwer
Gehzeit
Weglänge
Höhenunterschied
Wandertour mit Laufrichtung
Tourenvariante
Ausgangs-/Endpunkt der Tour
Wegpunkt
Bahnlinie mit Bahnhof
S-Bahn
Tunnel
Seilbahn, Gondelbahn
Bushaltestelle
Parkmöglichkeit
Hafen
Autofähre
Personenfähre
Flugplatz
Kirche
Kloster
Burg/Schloss
Ruine
Wegkreuz
Denkmal
Turm
Leuchtturm
Windpark
Windmühle
Mühle
Hotel, Gasthof, Restaurant Jausenstation
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)
Unterstand
Grillplatz
Jugendherberge
Campingplatz
Information
Museum
Bademöglichkeit
Bootsverleih
Sehenswürdigkeit
Ausgrabung
Kinderspielplatz
schöne Aussicht
Aussichtsturm
Wasserfall
Randhinweispfeil
Maßstabsleiste
3Drei Burgen und eine Stadt
5Tal- und Bergwanderung
6Zwei Highlights auf kurzer Strecke
7Auf hochgelegenen Felsplateaus
8Riesen im Pfälzerwald
9Durch die mystische Elendsklamm
21Erfrischung erwünscht!
22Radpartie in die Vergangenheit
27Blicke übers Rebenmeer
29Naturschauspiel im Abendlicht
30Mittelalterliche Felsenburg
31Wie aus der Nibelungensage
37Heidelandschaft in der Pfalz
44Ein echter Wohlfühlort
49Dramatisch schöne Schlucht
50Wild, rau und romantisch
51Einfach ungeheuerlich
54Wo sich Biber und Vogel »Gute Nacht« sagen
»ECHT WILD – PFALZ«. ALS ICH DEN AUFTRAG FÜR DIESES BUCH BEKOMMEN HABE, WAR ICH ZUNÄCHST RATLOS.Ist die Pfalz denn »wild«? Sie ist abwechslungsreich, landschaftlich und kulturell herausragend, und ihre Bewohnerinnen und Bewohner sind ganz besonders liebenswerte Menschen. Das ja, aber wild? Bei »wild« dachte ich an reißende Flüsse, eine raue Bergwelt oder dschungelartige Gebiete. Aber jetzt, nach 54 Wanderungen, Radtouren, Ausflügen ins Grüne und ans Wasser, weiß ich es mit Sicherheit: Die Pfalz ist echt wild!
Wild im Sinne von berauschend, nicht gezähmt und natürlich wildromantisch. Denn wie kann man die Felsformationen anders bezeichnen, die in allen Rottönen leuchten und sich in allen Formen präsentieren – viele kann man erklettern oder auf ihrem Felsplateau sitzen, ganz oben, als gäbe es keine Verbindung mehr zum Boden. Oder wie soll man die verborgen liegenden Weiher und Wooge anders bezeichnen, jeder davon ein Naturjuwel. Schwarz und still liegen sie da und scheinen unendlich viele Geheimnisse zu bergen. Oder wie, wenn nicht als wild, lassen sich die zahlreichen Burgen und Burgruinen umschreiben, auf denen man zwangsläufig eine Zeitreise ins Mittelalter unternimmt und sich dabei zwischen Rittern und Burgfräulein wähnt, immer mit Blick über die unendliche Weite des Pfälzerwalds …
Die Pfalz ist wild. Bis zu diesem Projekt war sie in meinen Augen ein Wanderparadies. Jetzt weiß ich, dass sie sehr viel mehr ist. Dass sie viele wilde und romantische, aufregende und beschauliche, trubelige und geruhsame Ecken und Plätze bietet. Wo man mal eben hingeht, wenn man das Besondere erleben oder die Seele baumeln lassen will.
Ich möchte Sie entführen in die wilde Pfalz, die ich für Sie von vielen neuen Seiten kennenlernen durfte!
Herzlichst, Ihre
Die sonnenverwöhnte Deutsche Weinstraße, der Naturpark Pfälzerwald, der Wasgau, die Vorderpfalz mit dem Rhein – mehr Abwechslung geht nicht, und dabei ist mit der Pfalz nicht einmal das ganze Bundesland Rheinland-Pfalz gemeint …
Natur und Kultur
Der Begriff »Pfalz« hat ursprünglich mehrere Bedeutungen. So wird damit einerseits eine burgähnliche Palastanlage bezeichnet und auf der anderen Seite das Herrschaftsgebiet eines Pfalzgrafen. Beides passt, denn Burgen sind das dominante Kulturmerkmal der Pfalz. Doch dieser gesegnete Landstrich hat natürlich noch viel mehr zu bieten: traumhafte Landschaften, kulinarische Köstlichkeiten, viel Wein und lebensfrohe Menschen. Das Klima ist mild, sodass selbst Mandelbäume, Feigen und Zitronen in diesem Garten Eden wachsen.
Nachbarland Frankreich
Das Nachbarland Frankreich macht sich nicht zuletzt bei der Vorliebe der Pfälzer für gutes Essen bemerkbar. Aber auch in punkto Lebensart gibt es viele Parallelen.
1832»Hinauf, hinauf zum Schloss«
Am 27. Mai 1832 versammelten sich viele Tausend Menschen im Zeichen der Solidarität und mit dem Wunsch nach Einigkeit zu einem großen Fest auf dem Hambacher Schloss. Die trutzige Anlage auf dem Kastanienberg bei Neustadt wird seitdem als Wiege der Demokratie bezeichnet.
Herrliche Landschaften
Jahrhundertealte Burgen, tiefe Wälder, idyllische Weinorte und gigantische Felsformationen prägen das Landschaftsbild der Pfalz.
700Hütten des Pfälzerwaldvereins
Sie liegen meist abgelegen, sind urig und nur über eine Wanderung erreichbar, und es gibt Schorle und Pfälzer Spezialitäten – die Hütten des Pfälzerwaldvereins sind sogar ein Kulturerbe!
Wein
Etwa 3600 Winzerbetriebe erzeugen jährlich rund 2,5 Millionen Hektoliter Wein. Die Pfalz ist nach Rheinhessen mit ungefähr 228 Quadratkilometern Fläche das zweitgrößte Weinanbaugebiet in Deutschland.
Weinfeste
In Bad Dürkheim findet jährlich das größte Weinfest der Welt statt. Aber auch die kleinen Weindörfer feiern kräftig. Die Saison beginnt mit dem Mandelblütenfest in Neustadt-Gimmeldingen und endet im November in St. Martin. Und auch dazwischen finden Pfälzerinnen und Pfälzer viele Gründe zum Feiern!
Verstehsch Pälzisch?
Der Pfälzer Dialekt kann mitunter schwer zu knacken sein. Das fängt schon beim Essen an: Grumbeere sind Kartoffeln. Essenziell zu wissen ist, dass die Weinschorle Schobbe heißt und aus dem Dubbeglas getrunken wird. Bei der Traubenernte benutzt man den Drauwekiwwel, das ist der Traubenkübel, und was »Halt die Gosch!« heißt, will man lieber nicht in Erfahrung bringen …
Kulinarik
Saumagen, Dampfnudeln, Eintöpfe, Kartoffel- und Mehlspeisen – die Klassiker der Pfalz sind deftig und herzhaft. Das saisonale Ereignis im Herbst sind die Keschde (Maronen oder Esskastanien), die gekocht oder geröstet als Beilage dienen.
Wanderungen aller Schwierigkeitsstufen und Längen warten.
INFO
PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK
Gehzeit
Länge
Höhenunterschied
Einkehr
kindergeeignet
Sehenswürdigkeit
wintergeeignet
Schatten
Bademöglichkeit
Fahrrad
ANFORDERUNGEN
LEICHT
Kurze, moderate Runden ohne extreme Steigungen oder Gefälle.
MITTEL
Touren mit längeren Auf- und Abstiegen und/oder längere Runden, die etwas mehr Kondition und körperliche Fitness erfordern.
SCHWER
Diese Runden erfordern Kondition und körperliche Fitness. Hier geht es gut auf und ab, auch über etwas längere Distanz. Sie sind für geübte Wanderer in jedem Fall unproblematisch.
Oft geht es über Stock und Stein und durch Felsen hindurch – echt wild eben …
DIE VERSCHIEDENEN REGIONEN IN DER PFALZ kommen in allen Kategorien dieses Buches zum Zuge – das heißt, für jedes Gebiet gibt es Wandervorschläge, Radtourentipps sowie Ausflüge ins Grüne und ans Wasser. Eines der markantesten Gebiete ist der Naturpark Biosphärenreservat Pfälzerwald, das Herzstück der Pfalz. Die Mittelgebirgslandschaft zeichnet sich durch Mischwälder, sonnige Wiesentäler und vor allem jede Menge Felsentürme und Burgruinen aus. Der Pfälzerwald ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands und bedeckt gut ein Drittel der Fläche der Pfalz. Es geht in die Vogesen über, die sich südlich der deutsch-französischen Grenze erstrecken, und bildet mit diesen das grenzüberschreitende UNESCO-Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen.
DIE DEUTSCHE WEINSTRASSE ist der zweite Schwerpunkt der Pfalz. In den schick herausgeputzten Weindörfern entlang der kleinen Straße reihen sich herrliche Fachwerkhäuser aneinander. Zwischen sanften Hügeln liegen eine große Zahl an Weingütern, ausgedehnte Weinberge sowie Obstplantagen. Hier und da krönt eine Burg die Szenerie. Die Weinberglandschaft ist eine liebliche Region und dank des milden Klimas gedeihen hier die besten Pfälzer Weine. Die erste Weintouristikroute und zweitälteste deutsche Ferienstraße startet in Schweigen an der französischen Grenze als Südliche Weinstraße und führt auf einer Länge von 85 Kilometern Richtung Norden bis nach Bockenheim bei Worms. Dabei verbindet sie die Rebenlandschaft harmonisch mit Burgen und Schlössern.
DER PFÄLZERWALD IST EIN TOP-WANDERGEBIET, doch er lässt sich auch ganz hervorragend mit dem Fahrrad erkunden. Bei den in diesem Buch vorgestellten Touren ist nicht zwingend ein Mountainbike nötig. Die Touren wurden alle mit einem Trekkingfahrrad gefahren, was überall problemlos möglich war. Was indes nicht geht: Die Radtouren mit dem Rennrad zu absolvieren. Es gäbe Streckenabschnitte vor allem am Rhein entlang in der Vorderpfalz, die hierfür in Betracht kämen, aber viele andere Routen eignen sich nicht. Dagegen sind für Gravel Bikes alle vorgeschlagenen Touren problemlos machbar. E-Bikes und Pedelecs stellen ebenso eine Option dar, alle Strecken sind auch ohne Aufladen unterwegs möglich. Wenn es am Startpunkt oder unterwegs Ladestationen gibt, wird im Text oder im Infoteil darauf hingewiesen.
DIE WANDERUNGEN IM PFÄLZERWALD sind für jeden machbar. Man braucht hierfür weder alpine Erfahrung noch muss man übermäßig trainiert sein. Es wurden bewusst nicht die Mainstream-Touren ausgesucht, sondern eher die abseits der Hauptwege gelegenen, die aber trotzdem die Pfalz in all ihrer Vielfalt zeigen. Bei vielen kann man unterwegs in einer der urigen Pfälzerwaldhütten einkehren – zu Recht wurden sie 2021 als immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet.
Ein Trekkingfahrrad ist gut geeignet für die vorgestellten Radtouren.
Manchmal erscheint ein bestimmter Ort (zum Beispiel eine Burgruine) aus einer Wanderung noch einmal explizit als Ausflugstipp (»Entspannt im Grünen«). Die solchermaßen vorgestellten Ziele lohnen auch ohne vorangehende Wanderung den Besuch. Ihre jeweilige Besonderheit steht dann im Mittelpunkt der Betrachtung.
DIE SCHWIERIGKEITSGRADE sind in den Infoteilen der Wanderungen angegeben. Leichte Touren führen mit nur wenigen Steigungen auf gut begehbare Wege. Für sie ist kein besonderes Können erforderlich. Die Wanderungen mit dem Schwierigkeitsgrad »Mittel« beinhalten schon etwas steilere An- und Abstiege und verlaufen auf tendenziell längeren Strecken über zum Teil unwegsame Pfade. Bei der Charakterisierung »Schwer« sind eine gute Grundkondition, Trittsicherheit und mitunter auch Schwindelfreiheit Voraussetzung. Für geübte Wanderer sollten jedoch auch diese Touren kein Problem darstellen. Bei den Radtouren verhält es sich ähnlich: Eine sehr lange Fahrt durch topfebene Gegenden wird noch in die Kategorie »Mittel« sortiert, geht es dagegen mehrfach steil bergauf, ist sie mit »Schwer« bewertet. Leichte Touren finden sich ebenfalls, dann sind weder große Steigungen zu bewältigen, noch ist die Runde sehr lang.
FÜR DIE KATEGORIEN »Am Wasser« und »Entspannt im Grünen« wurde darauf geachtet, dass stets keine Eintrittsgebühren abverlangt werden und die Orte eher versteckt liegen als gut zugänglich sind. Es finden sich dabei ebenso Geheimtipps wie Orte, wo es zwar voll werden kann, die aber keinesfalls ausgelassen werden sollten. Als Beispiel hierfür kann die Karlstalschlucht bei Pirmasens dienen. An schönen Tagen ist hier viel los, aber die wild-romantische Klamm ist einfach ein Ort, der so viel Zauber ausstrahlt, dass man ihn nicht guten Gewissens unerwähnt lassen kann … In diesem Buch wird der verborgene Weiher, der nur über einen verwunschenen Pfad erreichbar ist, beschrieben, nicht das Strandbad mit Jubel, Trubel, Halligalli. Zwar sind auch Naturstrandbäder aufgeführt, aber es wurde immer darauf geachtet, dass sie eher abseits liegen. Als Genussorte kommen auch ein paar Burgruinen vor, ebenso ausgewählte Burgen – gut besuchte Highlights wie die Burg Trifels finden sich nicht darunter, dafür kleine versteckte und halbwegs vergessene Ruinen und Felsburgen, in deren alten Gemäuern man die Vergangenheit noch hautnah spüren kann.
Mystische Täler mit versteckten Weihern – wie hier im Walkmühltal
Große Flächen der Pfalz werden landwirtschaftlich genutzt.
Pfälzer Produkte – vielfältig, regional und lecker
ZULETZT SEI NOCH AUF DIE GANZ BESONDERE GASTFREUNDSCHAFT der Pfälzer hingewiesen. Sie sind weltoffen und umgänglich, man fühlt sich jederzeit willkommen und eingeladen. Vor allem bei den Weinfesten und Veranstaltungen, aber auch beim Wandern oder Sightseeing findet man schnell Kontakt und fühlt die Herzlichkeit, mit denen die Bewohner der Pfalz Besucherinnen und Besucher aufnehmen. Sie selbst bezeichnen sich gern als Urgestein und sind mitunter auch etwas eigenwillig, dies aber auf sympathische Art und Weise. Sie sind genussfreudig und gesellig. Was allerdings mitunter schwierig werden kann, ist die Verständigung. Der Pfälzer Dialekt hat es in sich und manches kann man mehr erahnen, als es wirklich verstehen.
»Was ich nicht erlernt habe, das habe ich erwandert.«
(Johann Wolfgang von Goethe)
Charakteristisch und echt wild sind die Sandsteinformationen wie der Hohe Kopf.
Burri-Rundweg in mittlerer Länge
Um Burrweiler führen drei Rundwege in verschiedenen Längen. Wir wählen den mittleren und erreichen damit den Gipfel des Teufelsbergs mit fantastischer Aussicht, die bewirtschaftete St.-Anna-Hütte und die St.-Anna-Kapelle – beide erlauben ebenfalls einen unvergleichlichen Panoramablick.
Die St.-Anna-Hütte bietet drinnen und draußen reichlich Platz.
DIE GELB-GRÜNE SCHNECKE auf orangefarbenem Untergrund weist den Weg, der uns von der Festhalle durch den Ort Burrweiler führt. Am Ortsende geht es nahtlos von der Asphaltstraße in einen breiten Waldweg über, dem wir nun eine ganze Weile durchgehend ansteigend folgen. Wir kommen zur St.-Anna-Hütte, die wir aber zunächst links liegen lassen, um über schmalere Waldpfade weitere 130 Höhenmeter zu bewältigen. Die Pfade führen uns in einer Schleife um den Berg herum und vorbei an moosbewachsenen Felsblöcken – eine mystische Stimmung und angenehme Kühle umfangen uns auf diesem Wegabschnitt.
DANN IST DER GIPFEL DES TEUFELSBERGS ERREICHT. Ein letzter kurzer, steiler Anstieg – doch die Belohnung folgt umgehend! Auf dem 597 Meter hohen Gipfel thront das steinerne Wetterkreuz, an einem Picknickplatz kann man sich niederlassen und den tollen Blick in die Rheinebene genießen. Ist die Sicht nicht ganz so gut, lassen sich zumindest die Weindörfer rund um Landau ausmachen. Nach der Rast wandern wir direkt am Steinkreuz steil bergab und folgen dann einem parallel zum Aufstieg verlaufenden Weg hinab, bis wir wieder auf die St.-Anna-Hütte treffen. In der vom Pfälzerwaldverein bewirtschafteten Gaststätte wird man mit Getränken und Pfälzer Spezialitäten versorgt, bevor es zur direkt nebenan gelegenen St.-Anna-Kapelle geht.
Schnecke Burri weist den Weg.
DIE KATHOLISCHE WALLFAHRTSKIRCHE am östlichen Ausläufer des Teufelsbergs sitzt auf einer Felsnase hoch über der Ortschaft Burrweiler. Auch hier bietet sich ein fantastischer Ausblick auf die Weinorte und bei klarer Sicht in die Rheinebene bis hin zum Odenwald und in den Schwarzwald. Im Norden sieht man die Rietburg in den Hang geschmiegt. Rund um die Kapelle stehen Sitzbänke bereit wie eine Einladung zum Innehalten – sehr schön auch zum Sonnenaufgang!
ÜBER DEN ANNABERG