Wochenend und Wohnmobil. Kleine Auszeiten am Bodensee. - Marion Landwehr - E-Book

Wochenend und Wohnmobil. Kleine Auszeiten am Bodensee. E-Book

Marion Landwehr

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Beschreibung

Der Bodensee mit seinen malerischen Landschaften, den geschichtsträchtigen Städten und den vielen Freizeitangeboten zu Land und zu Wasser ist das perfekte Ziel für Kurztrips. Die Auszeit vom Alltag können Wohnmobilisten besonders gut genießen mit einer Auswahl getesteter Stell- und Campingplätze und Tipps zu Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten rund um diese Plätze.

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ZIELE IM ÜBERBLICK

Radolfzell/Nordwestufer des Untersees

Rheinfall Schaffhausen

Stein am Rhein und Umgebung

Überlinger See mit Bodman

Konstanz

Überlingen und Umgebung

Meersburg und Umgebung

Friedrichshafen und sein Zeppelin

Inselstadt Lindau und tolle Ausflüge

Bregenz und Vorarlberg

Rhein und Bodensee mit purer Natur

Rorschach

Romanshorn

Kreuzlingen

INHALT

EINLEITUNG

Bodensee und Vierländerregion

Das Schwäbische Meer mit toskanischem Flair

1 Charmanter Auftakt am Untersee

Radolfzell und das Nordwestufer des Untersees

2 Tosender Riese mit Sprühkraft

Am Naturspektakel Rheinfall Schaffhausen

3 Mediterran und mittelalterlich

Traumhafter Ort Stein am Rhein und Umgebung

4 Viel Natur und Ruhe

Überlinger See mit Bodman-Ludwigshafen

5 Das touristische Herz des Sees

Zentral gelegenes Konstanz

6 Mittelalterliche Kurstadt

Vielseitiges Überlingen und Umgebung

7 Kleiner, traumhaft schöner Ort

Viel geboten in Meersburg und Umgebung

8 Vom Luftschiff dominiert

Friedrichshafen und sein berühmter Zeppelin

9 Mit Löwe und Leuchtturm

Pittoreske Inselstadt Lindau und tolle Ausflüge

10 Jetzt geht's nach Österreich!

Bregenz und die herrliche Natur Vorarlbergs

11 Flussdelta am Bodenseeufer

Wo Rhein und Bodensee mit purer Natur aufwarten

12 Kunst, Kultur und Bergerlebnis

Von allem ein bisschen was in Rorschach

13 Hafenort mit Mittelmeer-Flair

Romanshorn als Tor zur anderen Seeseite

14 Im Herzen des Kantons Thurgau

Kreuzlingen als größte Schweizer Stadt am See

 

Orts- und Sachregister

Impressum

Der größte Binnensee Deutschlands ist durch und durch mediterran.

BODENSEE UND VIERLÄNDERREGION

Das Schwäbische Meer mit toskanischem Flair

Idylle pur – im Vordergrund der Bodensee, dahinter das Alpenpanorama

Der Bodensee ist eines der beliebtesten Urlaubsziele Deutschlands, was vor allem an der Vielfältigkeit der Region liegt. Dank der Lage mit Seeufern in drei verschiedenen Ländern und den Alpen im Hintergrund kommen Freunde des Wassersports, Badefans, Wanderer, Radfahrer und Naturfreunde gleichermaßen auf ihre Kosten.

Los geht es am westlichen Zipfel mit dem Untersee als besonders schöne Bodensee-Ecke und dem Hegau, das ist eine Vulkan- und Burgenlandschaft. Am Untersee liegen die Städte Radolfzell mit den verwinkelten Altstadtgassen und das lebendige, mediterrane Konstanz mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Weiter geht es mit dem Überlinger See, der auch als »Finger des Bodensees« bezeichnet wird. Die Hauptattraktion des Überlinger Sees ist die berühmte Blumeninsel Mainau. Aber auch die legendären Pfahlbauten von Uhldingen-Mühlhofen, ein Freiluftmuseum mit rekonstruierten Pfahlbauten aus der Stein- und Bronzezeit, sind ein Kultur-Highlight am Bodensee.

Aktive Städte wie Meersburg mit der traumhaft schönen Burg und Friedrichshafen, bekannt für den berühmten Zeppelin, historische Bauten und jede Menge Wasserspaß bietet der Obersee. Am Obersee befindet sich auch Lindau, einer der entzückendsten Orte am Bodensee mit der historischen Altstadt und dem malerischen Hafen auf einer Insel.

Am südöstlichen Ende des Bodensees liegt Vorarlberg als Vertreter des österreichischen Anrainerstaates. Mit der Landeshauptstadt Bregenz und der bergigen Landschaft sind hier viele unterschiedliche Freizeitaktivitäten geboten. Nahtlos schließt die Ostschweiz an, die das gesamte südliche Bodenseeufer abdeckt. Perlen wie das charmante Städtchen Stein am Rhein mit seinen engen Altstadtgässchen oder der naturgewaltige Rheinfall in Schaffhausen sind nur zwei der zahlreichen Attraktionen. Der Bodensee wird Vierländerregion genannt, wobei nur die drei Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz direkt an den See grenzen. Zu den vier Ländern wird meist auch das Fürstentum Liechtenstein gezählt, das über kein Seeufer verfügt. Deshalb bleibt Liechtenstein in diesem Reiseführer auch außen vor. Von den 280 Kilometern Uferlänge liegen rund 170 Kilometer in Deutschland in den beiden Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern. Auf Österreich und die Schweiz entfallen die restlichen gut 100 Kilometer.

KURZURLAUBTAUGLICH

Zwar kann man am Bodensee mit seinen Zielen rundherum und auch denen in der weiteren Umgebung durchaus einen langen Urlaub verbringen –der Bodensee eignet sich jedoch gleichermaßen für einen Kurzurlaub beziehungsweise einen Wochenendtrip. Denn auch bei einem kürzeren Aufenthalt – oder eigentlich gerade dann! – kann man viel erleben am Schwäbischen Meer. Die Distanzen zwischen den Orten und den Ausflugszielen sind kurz – und sollten Sie einmal um den See herumführen. Strategisch günstige Fährverbindungen stellen zudem sicher, dass die Fahrt von Ort zu Ort nicht lange dauert und vor allem eine zusätzliche Attraktion ist, nämlich die, den Bodensee auf dem Wasserweg zu überqueren.

Das heißt, hat man für das Wohnmobil einen Standort gewählt, ist in alle Himmelsrichtungen so ziemlich alles erreichbar, ohne dass man dafür stundenlang unterwegs sein müsste. Wobei meist schon die Fahrten am Seeufer entlang ein Erlebnis sind. Und man hat die Qual der Wahl zwischen Planschen, Sonnenbaden und Relaxen in einem der schönen Strandbäder oder einer sportlichen Betätigung zu Wasser oder zu Land, einem Kurztrip in die Bergwelt, einer entspannenden Bootsfahrt oder der Besichtigung einer der schönen Schlösser und Burgen. Zu tun gibt es genug, erreichbar ist alles gut, und Stell- und Campingplätze sind ebenfalls ausreichend vorhanden.

Das ist Dolce Vita: mit dem Schlauchboot treiben und die Seele baumeln lassen.
Wandern am Ufer des Bodensees …
… auf zahlreichen Wanderwegen.

Und wem das noch nicht reicht, der darf sich an den zahlreichen Veranstaltungen freuen, die das ganze Jahr über rund um den See stattfinden. Eine besondere Attraktion ist das Seenachtfest in Konstanz, das jährlich im August Tausende Besucher in die Konzilstadt lockt. Und stimmungsvolle Weihnachtsmärkte vor Seekulisse verwandeln die Städte am Bodensee in der Adventszeit in eine Märchenwelt.

Ausnahmezustand herrscht zur Faschingszeit, die am Bodensee »Fasnet« heißt. Am »Schmotzge Dunnschtig«, dem Schmutzigen Donnerstag, sind alle außer Rand und Band. Von frühmorgens an sind die Narren auf den Beinen, und es herrscht eine ausgelassene Stimmung mit Umzügen, zahlreichen Veranstaltungen und Ständen in den Innenstädten.

ELDORADO FÜR WOHNMOBILREISENDE

Das Netz an Plätzen ist vor allem an der deutschen Seeseite hervorragend. In den meisten Orten kann man zwischen Stell- und Campingplatz wählen, zwischen einem gut ausgestatteten Platz mit viel Infrastruktur oder einem einfachen und/oder naturnahen und zwischen einem Platz in der Stadt oder direkt am Seeufer. Selbst in der Hochsaison befindet sich in kurzer Distanz der nächste Platz, wenn der angesteuerte belegt ist.

Ein wenig anders sieht das in und rund um Bregenz sowie am Schweizer Bodenseeufer aus. Stellplätze gibt es hier so nur wenige. Rund um die Städte Rorschach und Romanshorn gibt es überhaupt keine, zwischen Kreuzlingen und Schaffhausen bessert sich die Lage ein wenig. Hinzu kommt, dass es zwischen Bregenz und Kreuzlingen auch wenig Campingplätze gibt. Die vorhandenen sind zudem mit Dauercampern befüllt, sodass wenig Touristenplätze übrigbleiben. Für die raren Plätze empfiehlt sich eine Reservierung. Rund um Rorschach/Romanshorn wurde mangels Masse pro Ziel nur ein Platz beschrieben, wobei man jeweils den des nächsten Zieles aufgrund der Nähe ebenso gut nutzen kann.

In Hanglage werden die Bodenseetrauben von der Sonne verwöhnt.

Haben die Plätze eine direkte Bodenseelage, sind sie oft auch ausgestattet mit Wassersportangeboten. Sei es die Möglichkeit, ein Kajak oder Standup-Paddleboard zu mieten oder sei es eine am Platz ansässige Surf- oder Segelschule, man kann sich auf alle Fälle beim Wassersport austoben. Ansonsten sind die in der Natur oder am Stadtrand gelegenen Plätze oft auch Ausgangspunkt zahlreicher Wander- und Radwege.

Die meisten Plätze, die direkt am Wasser liegen und oft einen eigenen Seezugang haben, bieten auch Stellplätze nah am Wasser. Im Vorfeld sollte man sich beim Platz seiner Wahl erkundigen, ob es Stellplätze am Wasser gibt und ob man diese reservieren kann. Erfahrungsgemäß sind es die Touristenplätze, die in Wassernähe liegen, nicht die für Dauercamper.

DER OBSTGARTEN DEUTSCHLANDS

Obst direkt vom Erzeuger, Stände am Straßenrand und in den kleinen Ortschaften mit den berühmten Bodenseeäpfeln, Kirschen, Pflaumen, selbst gemachten Marmeladen und frisch gebackenem Brot – das hier ist das Schlaraffenland. 1200 Obstbauern bauen auf 7000 Hektar Äpfel an. Eine solche Sortenvielfalt an Äpfeln ist in Europa einmalig. Das Geheimnis liegt im Zusammenspiel von Frühnebel und warmer Spätsommersonne mit kühlen Nächten – und natürlich trägt auch das ausgewogene Klima des Gebietes nördlich der Alpen nachdrücklich zum feinen Aroma der Früchte bei. Außerdem haben Birnen, Steinobst, Erdbeeren und andere Beerenfrüchte nie einen weiten Weg hinter sich, wenn sie an den ansprechend aufgemachten Obstständen oder in den zahlreichen Öko- und Bio-Hofläden angeboten werden.

EINZIGARTIG: DER BODENSEEWEIN

Nicht weniger lecker als das frische Obst der Region ist der Bodenseewein. Ein gekühltes Glas Weißwein mit dem typischen Bodenseefisch Felchen, das Ganze eingenommen im Außenbereich eines Restaurants direkt am See – das ist Dolce Vita. Das mediterrane Klima ist verantwortlich für den exquisiten Geschmack des Weines, der hier angebaut wird. Tags und nachts herrschen ausgeglichene Temperaturen, und die Hanglagen ermöglichen den Trauben eine perfekte Sonneneinstrahlung.

Mit einer Gesamtfläche von 400 Hektar ist die Bodenseeregion eines der kleinsten Weinanbaugebiete in Baden. Aufgrund der Höhenlage zwischen 400 und 530 Metern über dem Meeresspiegel ist Weinbau hier überhaupt möglich. Die Reben gedeihen prächtig, weil das Binnengewässer als Wärmespeicher fungiert, der in der kälteren Jahreszeit die im Sommer gespeicherte Wärme langsam abgibt.

Die für den Bodensee typischen Rebsorten sind als Weißwein der Müller-Thurgau und als Rotwein der Spätburgunder. Letzterer zählt zu den ältesten noch angebauten Reben am Bodensee. Ansonsten ergänzen Grau- und Weißburgunder sowie Kerner und Silvaner als Weißweinsorten und Regent sowie Frühburgunder bei den Rotweinen das Sortiment der Bodenseeweine.

In Ortschaften und entlang der Landstraßen kann man das leckere Obst kaufen.

WASSERSPORT AM BODENSEE

Egal, ob man bereits Erfahrung hat oder zum ersten Mal auf einem Surfbrett steht – der Bodensee ist eine herrliche Location für Wind- und Kitesurfen. Es gibt einige Surfschulen am See, bei denen man diesen Sport erlernen und zugleich die richtige Ausrüstung dafür ausleihen kann. Der Wind lässt zwar manchmal auf sich warten, aber wenn er dann da ist, macht Windsurfen riesigen Spaß. Kitesurfen ist am Bodensee nur mit Sondergenehmigung und an bestimmten Spots erlaubt, zum Beispiel beim Campingplatz Sandseele (Insel Reichenau), am Klausenhorn Dingelsdorf, am Strandbad Ludwigshafen und am Seegarten Allensbach. Die kostenpflichtige Genehmigung erhält man beim Schifffahrtsamt unter bestimmten Auflagen.

Rasant geht es zu beim Wasserskifahren oder beim Wakeboarden. Entweder von einem Motorboot oder einem Lift gezogen, brettert man mit Vollgas über den See. Anfänger sind zu Beginn meist im, statt auf dem Wasser … Gemächlicher lässt sich das Schwäbische Meer per Kanu erkunden. Überall gibt es Mietstationen, bei denen man stundenweise oder auch für einen ganzen Tag Kanus ausleihen kann. Bei Anbietern wie dem Kanuzentrum La Canoa in Konstanz kann man auch geführte Kanutouren buchen.

Segeln ist ebenfalls eine beliebte Wassersportart, denn der Bodensee ist ideal dafür. In den Segelschulen rund um den Bodensee kann man den Segelschein in zahlreichen Segelschulen machen. Wer schon Erfahrung hat, kann selbst ein Boot chartern beziehungsweise ein scheinfreies Boot ausleihen.

Fährverbindung über den See
Bootfahren ist ein Ganzjahresvergnügen.
Ausflugsschiffe verkehren in alle Richtungen und zu allen Tageszeiten.

Schließlich gibt es eine Sache, die man unbedingt einmal ausprobieren sollte und zwar nicht nur, weil sie gerade im Trend liegt, sondern weil dieser Wassersport unaufwendig und an vielen Stellen möglich ist: Standup-Paddling, kurz SUP. Der anstrengende Balanceakt auf dem Board macht Spaß und ist für jeden machbar – man muss dafür keine Sportskanone sein, denn auch wenn es einfacher aussieht, als es ist, hat man nach kurzer Zeit den Dreh raus. Beim Camping Sandseele auf der Insel Reichenau (siehe Ziel 5) kann man ein Board ausleihen, besonders schön ist das zum Sonnenuntergang.

BADEN UND BOOTFAHREN

Man ist nicht am Bodensee gewesen, ohne einmal ein Strandbad besucht oder eine Schifffahrt unternommen zu haben. Im klaren, sauberen Wasser des Bodensees zu planschen, ist schon etwas Besonderes. Und ob naturbelassene Bucht, Frei- oder Strandbad, mit oder ohne Sprungturm, Wasserrutschen und Sportwiesen, mit oder ohne Badeaufsicht, Kiosk oder sonstiger Infrastruktur – für jeden Badetyp ist etwas dabei. Und zwar nie weit entfernt. Die Welt ist perfekt, wenn ein Campingplatz einen eigenen Seezugang mit Badestrand hat!

Ein Bodenseestrandbad kann ganz einfach nur ein Badestrand am Seeufer sein oder auch eines, das mit allerhand kommerziellen Angeboten ausgestattet ist. Es kann auch ein Freibad sein mit Sport- und Kinderbecken und zusätzlich einen Seezugang aufweisen. Oft ist der Zugang zum Strandbad an feste Öffnungszeiten gebunden und stellt ein saisonales Angebot dar. Für Kinder sind die Strandbäder aufgrund ihres flach zum See hin abfallenden Strandes optimal. Das Wasser ist nicht sehr tief, und so können die Kleinen im Wasser planschen, spielen und vielleicht sogar erste Schwimmübungen absolvieren. An separat ausgewiesenen Strandabschnitten des Strandbades sind auch Hunde ausdrücklich erlaubt.

Der Bodensee hat eine Fläche von 536 Quadratkilometern. Das ist viel. Und ist super per Boot, Schiff oder Fähre erlebbar. Selbst ein Boot zu mieten und mit Kanu, Kajak, Ruderboot, Schlauchboot, Tretboot oder Motorboot den See in seiner ganzen Naturgewalt kennenzulernen, ist ein großer Spaß für jedes Alter. Die Bootsverleiher stellen hierfür alle Arten von Booten zur Verfügung – und sie sind zahlreich vorhanden, es ist kein Problem, an jedem erdenklichen Standort eine Bootsvermietung zu finden. Wer sich lieber gemütlich auf dem See herumkutschieren lassen möchte, kann dies an Bord einer der zahlreichen Unternehmen tun, die Schiff- und Ausflugsfahrten anbieten. Mit oder ohne thematischen Bezug, mit oder ohne Verpflegung, als einfache Hafenrundfahrt oder einmal quer oder längs über den See – auch hier gibt es keine Variante, die es nicht gibt. Und stets im Hintergrund: das herrliche Alpenpanorama! Ganz originell geht es auch mit dem Solarboot, dem Dampfschiff oder dem Katamaran über den See.

Eine der beliebtesten Aktivitäten ist das Erkunden der Region per Fahrrad.

Ebenso der Transport des eigenen Fahrzeuges ist kein Problem. Man muss nicht den ganzen See umrunden, um von Konstanz nach Meersburg zu gelangen – das geht ganz einfach mit der Autofähre, die Tag und Nacht verkehrt und auch das Wohnmobil problemlos mit an Bord nimmt. Eine weitere Fährverbindung bringt Fußgänger, Radfahrer und Wohnmobilisten von Friedrichshafen ins Schweizerische Romanshorn.

WANDERN UND RADFAHREN

Natürlich stehen zwei weitere Aktivitäten in der Bodenseeregion hoch im Kurs: Wandern und Radfahren. Ob Fernwanderweg, Themenweg oder eine Kombination zwischen Wandern und Schifffahrt – es ist für jede Wanderwade und jede Konstitution etwas dabei. Ein ausgedehntes Wanderwegenetz am Seeufer sowie im Hinterland bis hin zu den bergigen Regionen lädt zu Wanderungen in allen Längen und Schwierigkeitsgraden ein.

Dasselbe gilt für das Radwegenetz. Es muss nicht gleich der Bodensee-Radweg sein, der 260 Kilometer lang ist und entlang des Bodensees führt – er kann es aber sein, zumindest in Teilstrecken. Aber auch kürzere Radtouren, familientaugliche oder anspruchsvollere, zum Beispiel mit dem Mountainbike, sind möglich. Ein ausgedehntes Netz an Fahrradvermietungen ist vorhanden, bei den meisten kann man auch E-Bikes ausleihen.

BODENSEE TICKET

Mit dem Bodensee Ticket kann man grenzüberschreitend unbegrenzt Bahn, Bus und Fähre fahren. Das Ticket gibt es als Tageskarte oder 3-Tages-Pass und ist mit einer Fahrradmitnahme kombinierbar. Die Preise und Geltungsbereiche findet man unter www.bodensee-ticket.com. Die Bodensee Card PLUS berechtigt zum kostenfreien Besuch (fast) aller Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten rund um den Bodensee. Sie gilt an drei oder sieben frei wählbaren Tagen und beinhaltet auch die Kursschifffahrt sowie einige Klassiker wie das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen oder den Affenberg Salem. Mehr zum Preissystem und den Geltungsbereichen unter www.bodensee.eu/de/was-erleben/bodensee-highlights.

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CHARMANTER AUFTAKT AM UNTERSEE

Radolfzell und das Nordwestufer des Untersees

Rund um Radolfzell und an seinem schönen Uferbereich ist Genießen angesagt.

Dank der Lage zwischen Singen und Konstanz und direkt am Ufer des Untersees bietet Radolfzell – übrigens die einzige Stadt, die den Zusatz »am Bodensee« im Stadtnamen trägt – nicht nur eine gute Ausgangslage für Aktivitäten in alle Richtungen. Auch der Ort selbst ist abwechslungsreich und einladend.

In der schnuckeligen Altstadt des staatlich anerkannten Erholungsortes Radolfzell merkt man dem Ort die Große Kreisstadt kaum an – noch weniger, dass es die drittgrößte Stadt am Bodensee ist. Vielmehr herrscht in Radolfzell eine Atmosphäre der Sommerfrische, wofür natürlich auch das allseits präsente Seeufer verantwortlich ist. Von Radolfzell aus erreicht man schnell die Stadt Singen, unter anderem berühmt für die Burgruine, oder in die andere Richtung den beliebten Wildpark Allensbach.

RADOLFZELL AM BODENSEE

Die malerische Altstadt mit ihren engen Gässchen, den hübschen Läden und urtümlichen Restaurants stellt den Mittelpunkt von Radolfzell dar. Der Ort ist eine gelungene Mischung aus historischem Stadtkern und Moderne. Hier finden außerdem die regelmäßigen Wochen- oder Abendmärkte statt. Mittwochs und samstags bieten die Gemüsebauern von den Inseln Höri und Reichenau und aus dem Hegau ihre Waren an. Im Sommer (Ende Juni bis Mitte September) findet immer donnerstags von 16 bis 21 Uhr der Abendmarkt statt, bei dem es außer frischem Obst und Gemüse auch Kunsthandwerk und Unterhaltung gibt.

Am Marktplatz ist das imposante Münster Unserer Lieben Frau Radolfzell einen Besuch wert. Es wurde im Jahr 826 von Bischof Radolf von Verona erbaut. Die spätgotische Basilika, deren Grundstein 1436 gelegt wurde und die vermutlich eine spätromanische Basilika abgelöst hat, ist ein Wahrzeichen Radolfzells. Der Kirchturm des Münsters ist mit 82 Metern Höhe der höchste am Bodensee! Er ist an allen verkaufsoffenen Sonntagen und zu Veranstaltungen zugänglich.

Die Altstadt steht auch im Mittelpunkt einiger ganz besonderer Führungen. Empfehlenswert ist der amüsante Stadtspaziergang mit Pfarrköchin Anna, die die Gäste mit ins Jahr 1551 nimmt. Zeitgeschehen, Geschichte und Brauchtum spielen dabei eine große Rolle. Bei der Führung »Auf den Spuren Radolfs« geht es durch die historische Altstadt mit Einkehr auf dem Abendmarkt. Der kulturhistorische Rundgang startet am Stadtmuseum und integriert die bedeutendsten historischen Gebäude Radolfzells. Veranstalter ist jeweils die Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell GmbH. Ebenfalls historisch geht es zu im Stadtmuseum in der alten Stadtapotheke. In den Räumlichkeiten einer Apotheke aus dem Jahr 1689 untergebracht, wird hier die Stadtgeschichte Radolfzells präsentiert, mysteriöse Fundstücke bereichern das Kuriositätenkabinett.

INMITTEN DER ALTSTADT kann man im urigen Restaurant Liesele leckere Hausmannskost nach Omas Rezepten essen. Die Speisen sind schmackhaft zubereitet und reichhaltig, bei gutem Wetter kann man vom Außenbereich aus dem Treiben in der Altstadt zusehen. Eine Reservierung ist vorteilhaft (www.liesele.de).

Eine Oase in einem Teil der historischen Altstadt und mitten im Zentrum von Radolfzell ist der Stadtgarten. Eine ganzjährige Blütenpracht erfreut die Besucher bei einem Spaziergang durch die liebevoll gestaltete Parkanlage. Besonders schmuck sieht in dieser Umgebung der weiße Musikpavillon im Zentrum des Gartens aus, der sich gegenüber dem Busbahnhof befindet (die Nähe hierzu hat dem Stadtgarten den Beinamen »Der schönste Wartesaal Deutschlands« eingebracht) und jederzeit frei zugänglich ist. Das Wohnmobil kann man am Parkplatz Weltkloster im Kapuzinerweg abstellen.

Wenden wir uns dem Bodenseeufer zu, dem Highlight des Ortes: Radolfzell verfügt über den längsten begehbaren Uferabschnitt des Bodensees. Ein Spaziergang in beliebiger Länge ist ein Muss! Ansonsten sind natürlich die Strandbäder am Bodensee ein tolles Ziel. Das Strandbad Mettnau ist gut ausgestattet mit Tischtennisplatten, Bocciabahnen, einem Beachvolleyballfeld, einer Dusche und einem Spielplatz. Das kleinere Seebad Mettnau liegt näher am Zentrum und verfügt ebenfalls über einen Spielplatz und eine Dusche. Beide Strandbäder bieten ein gastronomisches Angebot. Zwischen den beiden Bädern befindet sich der Mettnaupark mit Grünflächen, Kiesstränden, Wander- und Radwegen.

Sehenswert, da skurril, ist El Nino, eine Skulptur, die an der Hafenmole im Wasser des Bodensees hockt und den Wasserstand des Bodensees angibt –denn je nach Pegelstand sieht man mehr oder weniger von dem jungen Mann, der von dem Stuttgarter Bildhauer Ubbo Enninga erschaffen wurde.

Gasthaus Liesele in der Altstadt
Freilichtbühne im Konzertsegel

RADOLFZELLER UMLAND