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Die Pfalz ist so viel mehr als nur ein Weinanbaugebiet: Burgen, bizarre Felsformationen, sanfte Berge und der mystische Pfälzerwald sorgen für abwechslungsreiche Kurztrips. Die Gelassenheit der gastfreundlichen Pfälzer ist ansteckend und vermittelt Dolce Vita. Erleben Sie diese Region mit dem Wohnmobil in entspannten Wochenendtouren. Infos zu Stell- und Campingplätzen sowie zu Aktivitäten machen Ihren spontanen Trip zu einem angenehmen Erlebnis!
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Seitenzahl: 146
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EINLEITUNG
Eine Region zum Verlieben!
Die Pfalz bietet eine Fülle von Aktivitäten
1Auftakt Südliche Weinstraße
Dolce Vita, tolles Klima und malerische Dörfer
2Schmuckes Annweiler am Trifels
Die Burg wacht über der historischen Altstadt
3Die südlichste Region der Pfalz
Bad Bergzabern und Südliche Weinstraße
4Ferienregion Dahner Felsenland
Bizarre Felsgiganten und -burgen rund um Dahn
5Bilderbuchlandschaft Wasgau
Mit bezaubernden kleinen Ortschaften
6Hier schlägt das Herz der Pfalz
Bad Dürkheim ist das geografische Zentrum
7Mediterrane, mondäne Domstadt
Speyer hat viel zu bieten
8An der Deutschen Weinstraße
Zu Besuch in den Orten Edenkoben und Neustadt
9Der südwestliche Pfälzerwald
Pirmasens – reizvolle Lage und tolles Umfeld
10Mini-Orte mittendrin!
Rund um Trippstadt und Johanniskreuz
11 Viel Natur rund um die Metropole
Kaiserslautern hat ein vielseitiges Umfeld
Orts- und Sachregister
Impressum
Um das Thema Wein in allen Variationen kommt man nicht herum …
Südliche Weinstraße
Annweiler am Trifels
Bad Bergzabern
Dahner Felsenland
Wasgau
Bad Dürkheim
Domstadt Speyer
Edenkoben und Neustadt
Pfälzerwald
Trippstadt und Johanniskreuz
Kaiserslautern
Wanderer fühlen sich wie im Paradies!
Aber auch Radler kommen auf ihre Kosten.
Dank dem milden Klima gedeihen die besten Rebsorten.
Sie ist ein Wanderparadies, eine landschaftliche Naturgewalt und eine höchst gastfreundliche Region – die Pfalz, im Süden des Bundeslandes Rheinland-Pfalz gelegen. Sie ist charmant, abwechslungsreich und einfach überwältigend schön! Und da es Klima und Wetter zudem noch ausgesprochen gut meinen, ist eine Fahrt in die Pfalz für Wohnmobilreisende eine wahre Freude.
Wenn von der Pfalz die Rede ist, ist damit nicht das gesamt Bundesland Rheinland-Pfalz gemeint. Die Pfalz ist grob skizziert die Region zwischen den Rheinauen an der Grenze zu Baden-Württemberg und den Gipfeln des Pfälzer Berglands im Nordwesten. Im Westen rahmt das Nachbarland Frankreich die Pfalz ein, im Osten fließt der Rhein als natürliche Begrenzung der Region. Mit einer Höhe von 687 Metern ist der Donnersberg inmitten des Pfälzer Berglandes die höchste Erhebung der Pfalz, dicht gefolgt vom Gipfel der Kalmit an der Südlichen Weinstraße mit 673 Metern Höhe.
Herzstück der Pfalz ist der Pfälzerwald, welcher als Naturpark und Biosphärenreservat anerkannt ist. Die Mittelgebirgslandschaft zeichnet sich durch Mischwälder, sonnige Wiesentäler und vor allem jede Menge Felsentürme und Burgruinen aus. Der Pfälzerwald ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands und bedeckt gut ein Drittel der Fläche der Pfalz. Seit 1992 von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt, geht es in die Vogesen über, die sich südlich der deutsch-französischen Grenze an das Gebiet anschließen und bildet mit diesem das grenzüberschreitende UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen.
Besucher finden hier vor allem ein einzigartiges Wandergebiet. Auf etwa 7 000 Kilometern markierter Wanderwege kann man sich austoben, darunter etliche klassische Highlights wie der Dahner Felsenpfad (siehe Ziel 4) oder die 4-Burgen-Tour bei Nothweiler (siehe Ziel 5), die zwischen Deutschland und Frankreich hin- und herpendelt. Unzählige vom Pfälzerwaldverein bewirtschaftete Hütten laden auf den Wegen zur Einkehr ein und bereichern die Wanderungen. Auch Fahrrad-Enthusiasten kommen auf ihre Kosten, beispielsweise auf dem Queichtal-Radweg durch die Südwestpfalz (siehe Ziel 4) oder im Mountainbikepark Pfälzerwald mit einem Streckennetz von 20 Touren (siehe Ziel 10).
Das zweite Highlight der Pfalz ist die Deutsche Weinstraße. Es ist ein Vergnügen, mit dem Wohnmobil komplett entschleunigt von Weinort zu Weinort auf der schnuckeligen kleinen Straße zu tuckern, die herrlichen Fachwerkhäuser zu bestaunen, sich über die riesige Zahl an Weingütern zu wundern, an üppigen Weinbergen und Obstplantagen und sanften Hügeln vorbeizufahren und hier und da eine Burg über der Szenerie wachen zu sehen. Die Weinberglandschaft ist eine liebliche Region und dank ihres südländischen Klimas gedeihen hier die besten Pfälzer Weine. Es ist die erste Weintouristikroute; sie startet in Schweigen an der französischen Grenze als Südliche Weinstraße (siehe Ziel 3) und führt auf einer Länge von 85 Kilometern Richtung Norden bis nach Bockenheim bei Worms. Dabei verbindet sich die Rebenlandschaft harmonisch mit Burgen und Schlössern.
Was die Landschaft an der Weinstraße selbstredend besonders prägt, ist der Wein. Ungefähr jede dritte Flasche Wein in deutschen Supermärkten stammt aus der Pfalz. Das Weinspektrum ist groß, aber bei fast 2 000 Sonnenstunden im Jahr ist das auch kein Wunder – reife, füllige und elegante Weine gedeihen an den Hängen der Pfalz. Die bekannteste Rebsorte der Region ist der Riesling, diesen gibt es in vielerlei Geschmacksvariationen. An der Südlichen Weinstraße dominieren die Burgundersorten Weiß-, Grau und Spätburgunder.
So viel Wein will gefeiert werden und das tun die Pfälzer ausgiebig. Kleine und große Weinfeste überzeugen die Besucher von der besonderen Qualität der Weine. Im Internet findet man ganze Weinfestkalender, gespickt mit Terminen dieser ganz besonderen Feste über die gesamte Pfalz verteilt. Das geht im zeitigen Frühjahr los und zieht sich das ganze Jahr hindurch bis in den Herbst – mancherorts gibt es auch stimmungsvolle Winterfeste im Advent. Viele Feste bieten neben Wein und Essen auch durch ihr Setting etwas Besonderes. Beispielsweise das Stadtmauerfest in Freinsheim oder das Fest in Mühlhofen bei Billigheim-Ingenheim, bei dem in den verschiedenen schmucken Winzerhöfen gefeiert wird (Ende Juli). Besonders stimmungsvoll ist auch das Ilbesheimer Kalmitfest – hier bauen die Weingüter an der Kleinen Kalmit mitten im Weinberg ihre Stände auf und bieten ihre Weine und kreative Pfälzer Gerichte an – garniert mit einem tollen Ausblick auf Ilbesheim! (Siehe auch Ziel 1).
Die Weinstraße ist durchweg gut ausgeschildert.
Zwei Dinge sind für Besucher der Pfalz in Sachen Wein überlebenswichtig zu wissen: Es wird zwingend Weinschorle getrunken und zwar aus dem »Dubbeglas«. Die Schorle heißt auch nicht Schorle, sondern »Schoppe« und besteht zu einem ansehnlichen Teil aus Wein und nur einer geringen Beimengung Mineralwasser. Der Pfälzer begründet das gerne damit, dass das Wasser in der Pfalz zu teuer sei, um es verschwenderisch in eine Weinschorle zu kippen … Das typische Glas ist ein 0,5-Liter-Trinkglas mit runden Vertiefungen in der Außenseite des Glases (»Dubbe« ist Pfälzisch für Tupfen). Bestellt man in der Gastronomie ein »Dubbeschoppe«, outet man sich sicherlich nicht als Auswärtiger …
Hofläden, Obst- und Gemüsestände bieten frische Erzeugnisse.
Zu so viel vorzüglichem Wein gehört auch ein gutes Essen. Die Pfalz bringt so manche kulinarische Köstlichkeit auf den Tisch, viele typische und weithin bekannte Gerichte gibt es nur hier. Der verstorbene Altkanzler Helmut Kohl machte beispielsweise den Pfälzer Saumagen berühmt – es war sein Leibgericht, so hieß es zumindest. Das Pfälzer Nationalgericht besteht aus einer Mischung aus magerem Schweinefleisch, Bratwurstbrät, Kartoffeln und Zwiebeln – alles zusammen kommt in einen gereinigten Schweinemagen, dieser wird zugebunden und siedet anschließend zwei bis drei Stunden in Salzwasser. Gereicht wird der Saumagen meist mit Sauerkraut.
Hier wird schon klar: Die Pfälzer Küche zeichnet sich durch deftiges Essen aus. Der »Schiefe Sack« oder der »Pfälzer Teller« beispielsweise stehen oft auf der Speisekarte von Hütten und Weinstuben. Bei beidem handelt es sich um Kombinationen aus einer Bratwurst, einem Leberknödel mit Kraut und Brot, zusätzlich kommt auf den Pfälzer Teller noch eine Scheibe angebratener Saumagen. Auch Leberknödel ist eine deftige Pfälzer Spezialität, bestehend aus kleingeschnittener Rindsleber, jeder Menge Gewürze, Ei und Semmelbrösel. Im Herbst ist der Zwiebelkuchen mit neuem Wein der Klassiker (und wird als »Zwiwwlkuche un neier Woi« angeboten). Soll es fleischlos sein, dann sind Dampfnudeln mit Kartoffelsuppe ein Pfälzer Hauptgericht. Variiert werden kann das, indem man als Beilage statt Kartoffelsuppe Weinsauce, Vanillesauce oder Eingekochtes (Zwetschgen oder Birnen) reicht. Zwetschgen haben ihre Hauptsaison im Herbst, da gibt es dann Zwetschgenkuchen mit Kartoffelsuppe (»Quetschekuche unn Grumbeersupp«). Ebenfalls vegetarisch sind Pellkartoffeln mit Quark. Nun war oft die Rede von Kartoffelsuppe – die Pfalz ist mit Kartoffeln ebenso gesegnet wie mit Rettich, Radieschen, Spargel und Kürbissen. Darüber hinaus zählen Kastanien (Pfälzisch »Keschde«) als Frucht des Pfälzerwaldes. Die Pfälzer Küche zaubert daraus Maronensuppe, Kastaniengemüse, Kastanienkuchen und Maronenmus. Bei den Obstsorten sind natürlich Trauben der Renner, dicht gefolgt von Äpfeln. Hofläden und Obststände bieten die frischen Erzeugnisse besonders ansprechend an.
All das leckere Essen und Trinken schmeckt am besten entweder in einem der liebevoll herausgeputzten Weingüter, mit denen die Pfalz so zahlreich aufwarten kann, oder im Rahmen einer Wanderung in einer der urigen Hütten. Vor allem in den kleinen Weindörfern entlang der Weinstraße hat man die Qual der Wahl, in welches der einladenden und hübsch geschmückten Weingüter man einkehrt. Jedes ist auf seine Art besonders und eins haben sowieso alle gemeinsam: Es gibt köstlichen Wein.
Die Einkehr in eine der urigen Pfälzerwaldhütten ist ein Genuss.
Was die Hütten anbelangt, so sind sie einer der Hauptfaktoren, die die Pfalz zum Wanderparadies machen. Nicht umsonst wurden sie im Frühjahr 2021 zum UNESCO-Kulturerbe ernannt! So findet man mitten im Pfälzerwald rustikale Blockhütten mit schönen Außenbereichen, bestem Pfälzer Essen und der obligatorischen Weinschorle.
Das Netz an bewirtschafteten Wanderhütten, die meist der Pfälzerwaldverein bewirtschaftet, ist einzigartig, denn eine solche Dichte gibt es in keiner anderen deutschen Mittelgebirgsregion. Es sind über 100 Waldgasthäuser und Wanderhütten, in denen hungrige Wanderer wieder zu Kräften kommen. Die Speisekarte umfasst Pfälzer Spezialitäten und oft auch hausgemachten Kuchen. Beim Wandern in der Pfalz kann man fast schon sagen, dass nicht der Weg das Ziel ist, sondern die Hütte …
Bei einem Weingut handelt es sich um einen auf den Weinbau spezialisierten landwirtschaftlichen Betrieb. Es werden Weinverkostungen mit dem eigenen Wein des Winzers angeboten. Für Weinliebhaber ist deshalb eine Einkaufstour von Weingut zu Weingut wie eine Fahrt durchs Schlaraffenland. Die Pfälzer selbst haben ihre ultimativen Adressen, bei denen sie ihren Wein einkaufen – und dieser Wein wird dann jedem wärmstens empfohlen. Nicht zu vernachlässigen ist das sehr gute Preis-Leistungsverhältnis beim Kauf direkt vor Ort. Heißt also: Platz im Wohnmobil für viele Weinkisten freihalten!
Perfektes Wohnmobil-Reiseziel!
Das Deutsche Weintor in Schweigen ist das Wahrzeichen der Pfalz.
Was die Weinverkostung und die Einkehr in einem Weingut nur noch toppen kann, ist, wenn man anschließend nicht mehr fahren muss. Und dafür gibt es in der Pfalz die beste Lösung, die es nur geben kann: Man übernachtet da auch gleich! Dann kann man den leckeren Wein direkt beim Winzer erst so richtig genießen. Davon abgesehen ist es aber auch ein Erlebnis für sich, einen Abend im Weinberg zu verbringen und sich an der Frische und Stille am Morgen zu erfreuen. Zahlreiche Weingüter bieten in der Pfalz eine solche Übernachtungsmöglichkeit an. Meist liegen sie idyllisch und etwas abgelegen und fast immer sind die Stellplätze von Weinreben umgeben. In diesem Reiseführer werden einige Plätze auf Weingütern vorgestellt (siehe Ziel 8). Die Ausstattung ist unterschiedlich und reicht von ganz einfach und ohne Infrastruktur bis hin zu Stromanschlüssen und Sanitäreinrichtungen.
Das Netz an Campingplätzen in der Pfalz ist nicht unglaublich dicht, aber ausreichend. Es sind vor allem die Plätze in besonderer Lage, die einen Wohnmobilurlaub attraktiv machen – sei es der Naturcampingplatz, der von einer Felskulisse umgeben ist, oder der Platz am Altrheinarm oder einem See, sei es einer inmitten des Biosphärenreservates Pfälzerwald oder einer im Pfälzer Bergland. Es ist von allem etwas vorhanden. In diesem Reisführer werden die naturnahen, idyllischen Plätze bevorzugt beschrieben, hingegen wird auf Plätze mit Vollprogramm und Animation verzichtet; diese sind ohnehin recht rar in der Pfalz.
Schorle gibt's im »Dubbeglas«.
Jede Menge schnuckelige Weingüter
Highlights sind die Stellplätze bei den Weingütern!
Schließlich gibt es eine große Zahl von Stellplätzen, vor allem in den Städten findet sich immer mindestens eine dieser Übernachtungsoptionen. Diese sind dann oft auf Parkplatzuntergrund und mit wenig Charme, dafür aber stadtnah und günstig für alle Ausflüge in der entsprechenden Region gelegen. Es gibt aber auch Stellplätze mitten im Wald und in aller Stille, trotzdem aber zumindest mit Strom ausgestattet. Auch hier wird in diesem Reiseführer auf eine ausgewogene Mischung aus allen Arten von Stellplätzen Wert gelegt.
Einige der Stell- und Campingplätze befinden sich in unmittelbarer Nähe oder direkt am ausgeprägten Wanderwegenetz. Viele Plätze sind so gelegen, dass eine der empfohlenen Pfalzwanderungen am Platz vorbeiführt oder zumindest zu Fuß erreichbar ist und man das Wohnmobil stehenlassen kann.
Die Pfalz bietet für Wanderer einfach alles. Vom kurzen Spaziergang auf relativ ebenem Weg über anspruchsvollere Wanderungen mit ein paar Höhenmetern bis hin zu schweißtreibenden Halbtages- oder Tagestouren ist alles mit dabei. Manche Wege führen sogar hinüber ins benachbarte Elsass, so zum Beispiel die 4-Burgen-Tour bei Nothweiler (siehe Ziel 5) oder die Wanderung zu den Altschlossfelsen (ebenfalls Ziel 5). Viele Wege stehen unter einem bestimmten Motto, so zum Beispiel führt der Dahner Felsenpfad (siehe Ziel 4) an all den attraktiven Felsformationen vorbei, von denen das Dahner Felsenland reichlich im Angebot hat. Die Wege folgen dann zuverlässig einer Wegmarkierung, sodass ein Verirren gar nicht möglich ist. In diesem Reiseführer befinden sich sowohl Klassiker unter den Pfalzwanderungen als auch Geheimtipps, kurze, entspannte Touren werden ebenso vorgestellt wie Bergtouren auf den höchsten Pfälzer Berg. Einen umfassenden Überblick über besonders schöne und empfehlenswerte Wanderungen in allen Längen und Schwierigkeitsstufen gibt mein ebenfalls im Bruckmann Verlag erschienener Wanderführer »Wander dich glücklich Pfalz«.
Im Internet findet man unter dem Stichwort »Wandermenü Pfalz« 48 Prädikatswege, die die Vielseitigkeit der Pfalz und ihre landschaftliche Schönheit mit der für die Pfalz bezeichnenden Kulinarik verbinden.
Die Touren zaubern jedem Wanderer ein Strahlen ins Gesicht.
Fantastische Farben im Herbst!
Fahren, an schönen Stellen halten, Seele baumeln lassen …
Viel Fachwerk in den Ortschaften
Neben so viel Natur, die die Pfalz zu bieten hat, steht uns möglicherweise auch mal der Sinn nach kultureller Abwechslung. Ein paar Städte bieten das Alternativprogramm zum Landleben: Kaiserslautern mit Dinosauriern auf dem Gartenschau-Gelände und seinen vielfältigen Kultureinrichtungen (siehe Ziel 11) oder Pirmasens, einst Zentrum der Schuhproduktion (siehe Ziel 9). Neustadt an der Weinstraße bildet den Mittelpunkt der Deutschen Weinstraße (siehe Ziel 8) und ein Klassiker ist natürlich Speyer, die mediterrane Domstadt am Rhein (siehe Ziel 7). Bad Dürkheim ist berühmt für das überdimensional große Weinfass (siehe Ziel 6). Allerdings ist keine der Städte, auch nicht Kaiserslautern, eine »richtige« Großstadt. Denn sogar in den Städten spiegelt sich die Pfälzer Beschaulichkeit wider, die die Natur der Region nahezu verschwenderisch mitgegeben hat.
Im Frühling und im Herbst erleben Besucher ein besonderes Highlight in der Pfalz: Im Frühjahr ist die Gegend rund um die Weinstraße geradezu verzaubert mit einem rosaroten Mandelblütentraum. Das beginnt schon Anfang März – auch wieder wegen des milden, mediterranen Klimas so früh! – und dauert bis Mitte/Ende April. Auch das wird natürlich gebührend gefeiert, beispielsweise mit dem Gimmeldinger Mandelblütenfest in einem Ortsteil von Neustadt an der Weinstraße (siehe Tipp Tour 8). Es gibt sogar einen ausgewiesenen Mandelblütenpfad, der sich auf einer Länge von 100 Kilometern erstreckt, aber in Teilabschnitten gegangen werden kann; er führt an besonders schönen, blühenden Alleen entlang.
Nicht minder beeindruckend ist der Herbst mit den leuchtend bunt gefärbten Weinbergen. Das ist Indian Summer in Deutschland! Rund um die beiden Orte St. Martin (siehe Ziel 8) und Leinsweiler (siehe Ziel 2) präsentiert sich die Landschaft golden und leuchtend rot im Wechselspiel. Das ist meist gegen Ende Oktober der Fall, bei einem sehr trockenen Sommer auch schon früher.
Es ist nun schon angeklungen: Die Pfälzer sind ein höchst gastfreundlicher Menschenschlag. Sie sind weltoffen und umgänglich, man fühlt sich jederzeit willkommen und eingeladen. Vor allem bei den Weinfesten und Veranstaltungen, aber auch beim Wandern oder Sightseeing findet man schnell Kontakt und fühlt die Herzlichkeit, mit denen die Bewohner der Pfalz Besucher aufnehmen.
Sie selbst bezeichnen sich gerne als Urgestein und sind mitunter auch etwas eigenwillig, dies aber auf sympathische Art und Weise. Sie sind genussfreudig und gesellig und sind – zu Recht! – stolz auf ihr herrliches Fleckchen Erde und ihre Kulturlandschaft. Sie sehen alles nicht allzu eng und finden für die meisten Probleme und Problemchen eine unkomplizierte Lösung.
Was mitunter schwierig werden könnte, ist die Verständigung. Der Pfälzer Dialekt hat es in sich und manches kann man mehr erahnen, als es wirklich verstehen. Das macht den Reiz der Region aus, führt aber auch zu meist amüsanten Verständigungsschwierigkeiten. Zusätzlich erschwert wird das Ganze dadurch, dass sich der Dialekt oft von Ort zu Ort unterscheidet. Die Pfälzer untereinander haben jedoch keine Verständigungsprobleme. Mit ihrem munteren und offenen Wesen schaffen es die Pfälzer, eine liebenswerte Region noch attraktiver zu machen und Besuchern einen unvergesslichen Urlaub zu bereiten. Sie sind sozusagen die Krönung einer vielseitigen, bezaubernden und in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Ecke Deutschlands!
Zugang zum Kalmitwingert an der Südwestseite der Kleinen Kalmit
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Weinberge, so weit das Auge reicht, wunderschöne Weindörfer und paradiesische Bedingungen für Weinliebhaber und Aktive – das beschreibt den Startpunkt der Südlichen Weinstraße, deren Erkundung wir in der Kulturstadt Landau starten.
In Landau selbst gibt es keinen Campingplatz, aber nur zehn Kilometer entfernt ist Camping im Klingbachtal eine gute Ausgangslage für Aktivitäten an der Südlichen Weinstraße. Und stellvertretend für die vielen schönen Stellplätze auf Weingütern ist das Weingut Loretz nur wenige Kilometer nördlich des Stadtgebietes von Landau eine Empfehlung.
Landau hat viele Namen und Bezeichnungen – es ist eine ehemalige Festungs- und heutige Universitätsstadt und wird aufgrund ihrer zahlreichen Parkanlagen auch Gartenstadt genannt. Außerdem schreibt sich Landau auf die Fahnen, das mildeste Klima Deutschlands zu haben. Und eins zeichnet die drittgrößte Stadt der Pfalz (nach Kaiserslautern und Neustadt an der Weinstraße) besonders aus: Sie ist eine Kulturstadt. Das offenbart sich bereits bei einem ersten Blick – denn durch die verschiedenen Baustile der Gebäude der Stadt aus vergangenen Jahrhunderten und die Nostalgie, die diese ausstrahlen, fühlt man sich in die Vergangenheit zurückversetzt. Besonders erwähnenswert ist die nahezu pompöse Jugendstil-Festhalle