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Der Schwarzwald ist so malerisch wie vielfältig. Jede seiner Regionen hat einen ganz eigenen Charme: Der schroffe Norden, die verträumte Mitte oder der liebliche Süden – ein Kurztrip mit dem Wohnmobil entschleunigt und schafft wunderschöne und unvergessliche Erinnerungen. Marion Landwehr hat die schönsten Stell- und Campingplätze getestet und gibt ausführliche Tipps für Aktivitäten rundherum. Gönnen Sie sich eine Auszeit im Schwarzwald!
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Seitenzahl: 150
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Murgtal
Sasbachwalden
Nationalpark Schwarzwald
Baiersbronn
Freudenstadt
Gutach und Triberg
Titisee
Schluchsee
Feldberg
Belchen
Freiburg
KLEINE AUSZEITENIM
EINLEITUNG
Ferienregion SchwarzwaldDas größte Mittelgebirge Deutschlands
1 Hinein ins schöne MurgtalForbach und das wildromantische Schluchtental
2 Im Fachwerk- und BlumendorfSasbachwalden am Westrand des Schwarzwaldes
3 Im Park am RuhesteinUnterwegs im Nationalpark Schwarzwald
4 Genuss für Leib und SeeleBaiersbronn: Mehr Schwarzwald gibt’s nirgends
5 Mitten im NordschwarzwaldMalerisches und modernes Freudenstadt
6 Der Mittlere SchwarzwaldGutach und Triberg im geografischen Zentrum
7 Perle im HochschwarzwaldUrlaubsparadies Titisee
8 See mit vielen SuperlativenKurort Schluchsee am gleichnamigen Stausee
9 Auf dem Schwarzwald-GipfelMajestätischer Feldberg
10 Aussichtsreicher PanoramabergGanzjährige Action auf dem Belchen
11 Die Hauptstadt im SchwarzwaldPerfekte Stadt-Natur-Kombi Freiburg
Orts- und Sachregister
Impressum
Der Schwarzwald ist ein Paradies für Wohnmobilreisende.
Natur-Highlight im Südwesten Baden-Württembergs
Auf 11 100 Quadratkilometern erstreckt sich die Ferienregion Schwarzwald – das ist eine Menge und diese Fläche beinhaltet Abwechslung, Ursprünglichkeit und Natur, Natur und noch mal Natur …
Der Schwarzwald liegt im Südwesten Baden-Württembergs, ist das meistbesuchte und größte zusammenhängende Mittelgebirge Deutschlands und die wichtigste Tourismusregion des Bundeslandes. Er wird im Westen flankiert von der französischen Grenze und im südlichen Bereich grenzt er an die Schweiz.
Im Nordschwarzwald beherrschen langgezogene Waldberge die Kulisse, im mittleren Schwarzwald sind es breite Wiesentäler und im Südschwarzwald dominieren die baumfreien Bergkuppen mit dem höchsten Vertreter, dem Feldberg mit seinen knapp 1500 Metern. Jede einzelne dieser Regionen ist abwechslungsreich und hat einen hohen Erlebniswert – keine dieser Regionen ist also innerhalb eines Aufenthaltes zu »schaffen«. Schon gar nicht ist es möglich, den gesamten Schwarzwald auf einmal kennenzulernen. Aber das macht auch nichts; wenn man einmal hier war, will man sowieso immer wieder kommen!
Da das Gebiet recht groß ist und so viel zu bieten hat, können nicht alle Randregionen in diesem Reiseführer mitberücksichtigt werden. Das Gebiet für die Touren wird definiert durch die Oberrheinische Tiefebene im Westen, die Linie Karlsruhe-Pforzheim im Norden, den Verlauf der B294 und ab Schiltach der B462 im Osten und die Schweizer Grenze im Süden. Dabei nicht berücksichtigt sind am westlichen Rand die Kurstadt Baden-Baden und Offenburg, das Markgräflerland und der Kaiserstuhl, die südlichsten Städte direkt an der Schweizer Grenze und das Albtal im Norden.
Zwischen Karlsruhe und Pforzheim im Norden und dem Renchtal und Freudenstadt im Süden erstreckt sich der Nordschwarzwald. Kantige, bewaldete Gipfel charakterisieren diesen Teil des Schwarzwaldes, der sich mit Höhen bis zu 1000 Metern über die Rheinebene erhebt. Die höchste Erhebung ist mit 1164 Metern die Hornisgrinde. Der nördliche Teil ist der waldreichste des gesamten Schwarzwaldes. Etliche Flussläufe durchziehen den Nordschwarzwald, darunter die Murg, die Nagold und die Enz. Auch diverse Karseen sind typisch für die Region, allen voran der Mummelsee, aber auch der Sankenbachsee, der verwunschene Wildsee am Ruhestein oder der abgelegene Huzenbacher See.
Einer der beliebtesten Orte des Schwarzwaldes überhaupt ist der Tourismusmagnet Baiersbronn (nach Fläche immerhin die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs nach Stuttgart!), bekannt unter anderem für seine Spitzengastronomie. Im Nordschwarzwald befindet sich seit 2014 der anfangs sehr umstrittene Nationalpark Schwarzwald (siehe Ziel 3). Es ist der erste Nationalpark Baden-Württembergs, er liegt zwischen dem Murgtal und der Schwarzwaldhochstraße.
Zwei Klassiker: Kuckucksuhr und Walmdachhaus
Eldorado für Radfahrer
Zwischen den Südausläufern des Kniebis und dem Renchtal bis kurz vor Freiburg reicht das Gebiet des Mittleren Schwarzwaldes. Das Kinzigtal dominiert die Mitte der Mitte zwischen Offenburg im Westen und vorbei an vielen Nebentälern, schmucken Städtchen und verträumten Orten sowie abgelegenen Schwarzwaldhöfen bis tief hinein in den Schwarzwald mit Schiltach und Schramberg als östlicher Grenze.
Hier sind es mehr die schmalen Bergrücken, fast schon zierlich gegen die kantigen Pendants im Nordschwarzwald. Talsohlen und hügelige Hochtallandschaften kennzeichnen das Landschaftsbild. Eines der vielen Highlights sind die Triberger Wasserfälle, ihres Zeichens höchste und bekannteste Wasserfälle Deutschlands.
Die Fachwerkstädtchen Gengenbach, Wolfach oder Schiltach brillieren mit ihren malerischen Hausfassaden. Der Bollenhut, Symbol des Schwarzwaldes, kommt ebenso aus dem Mittleren Schwarzwald wie die Kuckucksuhr, ebenfalls ein Klassiker aus dem Schwarzwald.
Der Südschwarzwald ist der höchste Teil des Schwarzwaldes – mit einem Hochgebiet, von dem die Täler ausgehen. Die Gipfel des Feldberges, des Belchen und des Schauinsland überragen die Rheinebene mit Höhenlagen bis zu 1500 Metern. Im Südschwarzwald gibt es mit dem 2016 geschaffenen Biosphärengebiet und dem Naturpark Südschwarzwald geschützte Naturräume. Der Waldanteil ist bei weitem nicht so hoch wie im Mittleren und vor allem nicht wie im Nordschwarzwald.
Für den Südschwarzwald Highlights zu benennen, ist ein schwieriges Unterfangen, denn der ganze Süden ist ein einziges Highlight. Wo anfangen? Freiburg ist als Stadt die Perle des Schwarzwaldes, die beiden lieblichen Bergseen Titisee und Schluchsee sind zu Recht touristische Magnete, die Wutachschlucht ist ein Naturspektakel und der Feldberg als höchster Berg Baden-Württembergs ist sowieso eine Attraktion für sich. Subalpin geht es hier zu und wem das nicht reicht, kann sich am Fernblick auf die Alpen, die Vogesen und den Mont Blanc erfreuen.
Zahlreiche Freizeitaktivitäten, Kultur und Tradition machen den Südschwarzwald neben den charmanten Städten und der sanften Natur zu einem wunderbaren Ausflugsziel
Fünf Dinge sind es, die mehr als alles andere den Schwarzwald symbolisieren: der Bollenhut, die Kuckucksuhr, der Schwarzwälder Schinken sowie die Schwarzwälder Kirschtorte und das Schwarzwaldhaus.
Schwarzwälder Schinken und Kuckucksuhren …
… sind Markenzeichen.
Natur genießen, Seele baumeln lassen – Schwarzwald als ideales Campingziel
Der Bollenhut ist ein Strohhut mit aufgesetzten Bommeln aus Wolle, der seit etwa 1800 zur Tracht der Frauen gehört und aus dem Mittleren Schwarzwald stammt (ausführlich hierzu Ziel 6), aber inzwischen zum Symbol des gesamten Schwarzwaldes geworden ist.
Weltruhm hat die Kuckucksuhr erlangt, deren Gehäuse-Grundform ein Häuschen mit Schrägdach ist, mehr oder weniger reich verziert mit geschnitzten Holzornamenten. Ein mechanischer Kuckuck, der hinter einer Tür oberhalb des Zifferblattes angebracht ist, schwingt meist zu jeder vollen Stunde aus der Tür und gibt die Stundenanzahl mit Kuckucksrufen an.
Die kulinarische Köstlichkeit Schwarzwälder Schinken ist seit 1997 als regionale Herkunftsangabe geschützt. Es handelt sich um einen knochenlosen, geräucherten Rohschinken. Um den Schinken als Schwarzwälder Schinken verkaufen zu dürfen, muss er im Schwarzwald hergestellt, geschnitten und verpackt werden.
Ebenfalls lecker und eine Institution ist die Schwarzwälder Kirschtorte, eine Sahnetorte, die mit einem Kirschwasser-aromatisierten Schokobiskuitboden, einer Kirschfüllung, Sahne, Kirschen und Schokoraspeln als Verzierung ausgestattet einen Kalorienangriff startet.
Unendlich malerisch präsentieren sich die typischen Schwarzwaldhäuser, erkennbar an dem an den Seiten weit herabgezogenen Walm- oder Krüppelwalmdach, das von der Firstsäule getragen wird. Es handelt sich dabei um ehemalige Wohnstallhäuser, die besonders im Südschwarzwald verbreitet sind.
Es gibt zwei dominante Fernstraßen im Schwarzwald, beide ein Traum für Wohnmobilfahrer: die Schwarzwaldhochstraße (B500), die in Baden-Baden beginnt, dann steil den Hauptkamm des Nordschwarzwaldes erklimmt, den Mummelsee passiert und mit ihm die Hornisgrinde, den höchsten Berg im Nordschwarzwald, tangiert. Das Naturschutzzentrum mit dem Verwaltungssitz des Nationalparks am Ruhestein liegt ebenfalls am Streckenverlauf, bevor es über die Höhenzüge des Schliffkopfs vorbei am Kniebis geht und die Straße schließlich in Freudenstadt endet. Über 60 Kilometer weit führt sie vorbei an sehenswerten Dörfern und durch unberührte Natur.
Das Schwarzwälder Symbol Kuckucksuhr rückt auf der Deutschen Uhrenstraße in den Vordergrund. Hier wird der Fokus zwar auf die Zentren der Schwarzwälder Uhrenherstellung gelegt, beispielsweise mit der weltgrößten Kuckucksuhr in Schonach, dennoch verbirgt sich auch viel Natur links und rechts der Straßenführung. So liegen beispielsweise die Triberger Wasserfälle und der Titisee direkt an der Deutschen Uhrenstraße. Die Ferienstraße startet im Mittleren Schwarzwald, durch den sie eine Schleife zieht, und führt bis nach Lenzkirch im Süden.
Nahezu flächendeckend stehen im Schwarzwald Stell- und Campingplätze zur Verfügung. Unterschiedlich ausgestattet sind einige von ihnen so schön, dass man buchstäblich die Qual der Wahl hat, wo man stehen möchte. Sei es der Platz in einem waldigen Tal direkt am Bach oder direkt am Ufer des Titisees oder Schluchsees oder sei es der Stellplatz mit einem Rundumblick auf Wiesen – man möchte am liebsten jede Nacht umziehen, um in den Genuss jedes Platzes kommen zu können. Meist ist es sinnvoll und empfehlenswert, den Platz im Voraus zu reservieren, denn immerhin haben wir es hier mit einer der beliebtesten Tourismusregionen Deutschlands zu tun. Das bedeutet vor allem für die Sommermonate und rund um die Highlights, dass es schon mal voll werden kann. Auch wenn man aus diesem Grund die Sommermonate nach Möglichkeit meiden sollte, sind doch gerade diese besonders schön, wenn die drückende Sommerhitze durch die gute Schwarzwaldluft abgemildert wird.
Auf der Liste möglicher Freizeitaktivitäten steht ganz oben das Wandern. Der Schwarzwald, egal welche Region, ist ein Wanderparadies sondergleichen. Und das das ganze Jahr über! Was darf’s sein: badische Weinhänge am Westrand, hohe Gipfel oder doch lieber tiefe Schluchten? So vielseitig die Naturlandschaft ist, so vielfältig sind die Angebote für Wanderer. Etliche Panoramawege, viele davon prämiert, verteilen sich auf den Schwarzwald. Jeder einzelne ist ein Erlebnis – aber es muss kein prämierter Weg sein. Eigentlich ist jede Wanderung jedweder Länge etwas ganz Besonderes. Und immer mit dabei: die herrliche Schwarzwaldluft!
Der Schwarzwaldverein prüft und wartet das fast 24 000 Kilometer umfassende Netz an Wanderwegen regelmäßig. Und das merkt man auch. Sei es die Picknickbank mit Ausblick, die zuverlässige Ausschilderung oder die an den richtigen Stellen platzierten Holzbrückchen in einer Schlucht – man kann sich unbesorgt auf jeden Weg einlassen. So kann man sich auf die unverfälschte Natur konzentrieren, die Flora und Fauna entdecken und Entspannung und Abenteuer gleichermaßen finden.
Die malerische Landschaft lässt sich natürlich auch bestens mit dem Fahrrad erkunden. Ob mit dem klassischen Fahrrad, dem Mountainbike oder einem modernen E-Bike – auf zwei Rädern sieht man noch viel mehr von der atemberaubenden Natur und kann sich ganz einfangen lassen von den hohen Gipfeln und tiefen Schluchten.
Im Winter wird das ganze Sortiment an Winteraktivitäten geboten: Langlauf, Abfahrtski, Winterwandern, Schneeschuhwandern und Rodeln. Vorausgesetzt natürlich, es ist Schnee vorhanden. In den meisten Wintersportgebieten stehen künstliche Beschneiungsanlagen zur Unterstützung bereit. Im Sommer laden nicht nur die Flüsse und zahlreichen Kneippanlagen zu einer Erfrischung ein, sondern auch die zahlreichen Seen – ganz vorne seien natürlich auch hier wieder der Titisee und der Schluchsee genannt. Der Schwarzwald verfügt aber auch über eine große Bandbreite an Schwimmbädern; sowohl Freibäder als auch Hallenbäder und einige Erlebnisbäder sind vorhanden.
Spielt das Wetter einmal nicht so mit, kann man einem der zahlreichen Museen mit besonderen Schwerpunkten einen Besuch abstatten. Auch Bergwerke, Freilichtmuseen und Klöster laden zu einer Besichtigung ein.
Viele Vergünstigungen gibt es mit Gästekarten.
Typisches Walmdachhaus
An den meisten Campingplätzen erhält man für die Übernachtungsgebühr eine der Gästekarten, die im Schwarzwald verbreitet sind. Die KONUS-Gästekarte gilt als Freifahrt-Ticket für Busse und Bahnen kreuz und quer durch den Schwarzwald unabhängig vom jeweiligen Verkehrsverbund (ww.schwarzwald-tourismus.info/planen-buchen/konus-gaestekarte). Mit der SchwarzwaldCard erhält man bei etlichen Attraktionen freien Eintritt an drei frei wählbaren Tagen im Jahr (www.schwarzwald-tourismus.info/planen-buchen/schwarzwaldcard). Dann gibt es noch die Hochschwarzwald Card, die ebenfalls freien Eintritt zu über 100 Attraktionen gewährt (www.hochschwarzwald.de/card).
Die Karte SchwarzwaldPlus (www.schwarzwaldplus.de) kann für Ermäßigungen und freie Eintritte rund um Baiersbronn eingesetzt werden und die Gutachtal-Card (www.gutach-schwarzwald.de/tourismus/gutachtal-card) ermöglicht Vergünstigungen im Mittleren Schwarzwald. Lokale Karten einzelner Städte (beispielsweise Freiburg und Bad Dürrheim) ergänzen das Angebot.
Es lohnt sich, den Campingplatzbetreiber auf eine der Bonuskarten anzusprechen. Manche Campingplätze werben auch im Internet damit, eine der genannten Karten zur Verfügung zu stellen.
Das Wiedenbachtal ist ein Seitental des Murgtals und ebenso malerisch.
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Der Luftkurort Forbach zeichnet sich durch zwei Dinge aus: die zahlreichen Wander- und Freizeitaktivitäten im und rund um den Ort und seine Lage am Flüsschen Murg, dem wir im Nordschwarzwald des Öfteren begegnen werden. Dieses Ziel ist ein Traum für alle Naturliebhaber, denn viel anderes gibt es hier nicht …
Wie die meisten Städtchen entlang der B462, die sich kurvenreich und landschaftlich traumhaft schön das Murgtal hinaufwindet, bietet auch Forbach einen pittoresken Gesamtanblick. Weithin sichtbar ist die neuromanische Kirche, die das Bild dominiert. Man kann das Wohnmobil am Bahnhof parken und ans Ufer der Murg gehen. Dann fällt auch schnell der Blick auf das Kleinod der Ortschaft, die historische Holzbrücke. Sie prägt als überdachte Holzbrücke mit einem besonderen Brückenbogen das Ortsbild der Schwarzwald-Gemeinde. Denn sie wurde, 1778 fertiggestellt, auf einer Länge von knapp 38 Metern ohne Mittelpfeiler erbaut und ist somit die längste stabile freitragende überdachte Holzbrücke Europas. Fahrzeuge unter drei Tonnen dürfen die Brücke befahren. Nach einem Abbau der alten Brücke in den 1950er-Jahren wurde sie originalgetreu wiederaufgebaut und im Jahr 1955 feierlich eingeweiht.
Im Ortsteil Bermersbach befindet sich das Murgtal-Mueseum im ehemaligen Schulhaus und präsentiert ein Klassenzimmer der alten Dorfschule, Leben und Wohnen in früheren Zeiten, einen Dorfkrämerladen sowie Freizeit- und Handwerkstätigkeiten. Das soll es aber mit dem Sightseeing gewesen sein – Forbach lädt zum aktiven Urlauben ein. Ein umfangreiches Rad- und Wanderwegenetz umgibt den Ort, viele Themenwege stehen auch Familien mit Kindern zur Verfügung, man kann Kajak fahren oder sich an einem Murg-Rafting probieren, auch eine Flussbettwanderung mit Einstieg am Bahnhof von Forbach ist möglich. Steine und Felsbrocken sowie Gumpen machen den Weg durch den Fluss zu einer sportlichen und landschaftlich reizvollen Herausforderung.
Wer sich nicht auf eigene Faust den Weg durch den Fluss suchen möchte, kann dies unter fachkundiger Leitung tun. Beispielsweise führt das Unternehmen Adventure World/Murgtal-Arena mit Sitz in Bad Herrenalb Besucher durch das Flussbett, bietet aber auch Kajakkurse und Rafting und für besonders Wagemutige Gleitschirm-Tandemflüge an.
FORBACH LIEGT AM WUNDERSCHÖNEN RADWEG Tour de Murg. Das ist ein Weg, der am Stadtbahnhof von Freudenstadt (siehe Ziel 5) startet (oder endet) und offiziell bis zum Bahnhof nach Rastatt führt (oder dort startet). Da sich aber der spektakulärste Streckenabschnitt zwischen Forbach und Freudenstadt befindet, wird der Schwerpunkt auf diesen Teil gelegt. Es geht mal rechts, mal links der Murg entlang, in einem stetigen (und teils heftigen) Auf und Ab werden viele Höhenmeter bewältigt, aber die Landschaft entschädigt für alle Mühen. Ein spezieller Tipp ist es, eine der beiden Strecken mit der Karlsruher Stadtbahn zu fahren – das Mitnehmen eines Fahrrades ist problemlos möglich. Sowohl talauf- als auch talabwärts ist der Weg gut ausgeschildert.
Eine Flusswanderung durch die Murg ist ein Abenteuer!
Malerisch ist sowohl die neuromanische Kirche …
… als auch die historische Holzbrücke.
Herrlich schlängelt sich der Fluss Murg durch das von ihm geschaffene Tal.
Sowohl für sportlich aktive Urlauber als auch für Genießer ist das Montana-Badezentrum eine Empfehlung. Ausgestattet mit einem Nichtschwimmerbecken, einem Schwimmerbecken (beide sind über einen Schwimmkanal miteinander verbunden) und einem Sprungbecken mit Ein- und Dreimeterbrett sowie Liegewiesen, Sonnenterrasse, Kneippbecken und Spielflächen ist das schön angelegte Freibad ein Ausflugsziel für die ganze Familie.
Übrigens wird es ab Sommer 2021 in Forbach-Herrenwies im denkmalgeschützten ehemaligen Rossstall des Forsthauses Herrenwies mit dem Nationalparkzentrum ein Besucherzentrum des Nationalparks Schwarzwald geben (siehe auch Ziel 3). Dort kann man sich über den Nationalpark informieren, sich bezüglich Touren und Wanderungen beraten lassen und nach Veranstaltungen erkundigen.
Früher spielte der Fluss Murg eine wichtige Rolle als Handelsstraße für die Holz-Flößerei. Das geschlagene Holz wurde über die Murg transportiert, getrocknet und zu größeren Flößen montiert. Dann hat man es auf dem Rhein nach Mannheim und von dort teilweise bis in die Niederlande geflößt. Heute ist das Murgtal ein gut erschlossenes und sehr romantisches Tal, das als eins der größten und tiefsten mitten hinein in den Schwarzwald führt. Es gliedert sich in die Tallandschaften Oberes Murgtal im Bereich Baiersbronn (siehe Ziel 4) – hier prägen Auen und Wiesen das Landschaftsbild –, das Mittlere Murgtal rund um Forbach mit zahlreichen Waldschluchten und das Untere Murgtal mit richtig tiefen Schluchten und Gernsbach als Zentrum. Ab Kuppenheim fließt die Murg durch die Rheinebene und mündet schließlich bei Steinmauern in den Rhein.
Ganzjahresziel Schwarzenbachtalsperre
Auf der Schwarzwaldhochstraße
Wild und romantisch präsentieren sich Tal und Fluss, oft malerisch umgeben von schroffen Felsen, imposanten Wäldern und weiten Ebenen mit Streuobstwiesen. Schnuckelige Schwarzwald-Ortschaften schummeln sich dazwischen und sorgen für zusätzliche Abwechslung. Eine Fahrt mit dem Wohnmobil durch das Murgtal ist ein Erlebnis und man sollte ausreichend Zeit dafür einplanen. Sowohl fürs Aussteigen, um die einzigartige Atmosphäre zu genießen und Relikte wie alte Mühlen zu bewundern (die Zeit scheint an manchen Stellen einfach stehengeblieben zu sein), als auch zum Wandern. Oder um die Gegend per Fahrrad zu erkunden – zum Beispiel auf Teilstrecken der Tour de Murg (siehe Tipp).
Luftlinie ist sie nur einen Katzensprung entfernt, aber auch mit dem Wohnmobil innerhalb einer Fahrt von nur zehn Minuten zu erreichen: die Schwarzenbachtalsperre. Der Stausee dient der Stromgewinnung. 668 Meter hoch gelegen zwischen dem Murgtal und der B500 (als Schwarzwaldhochstraße bekannt) und umrahmt von den Bergen des Schwarzwaldes, ist der See ein beliebtes Ziel und bei schönem Wetter bevölkert von Ausflüglern (allen voran Motorradfahrern). Dann stehen Bootfahren, Wandern, Radfahren und Baden auf dem Programm. Auch im Winter hat die Schwarzenbachtalsperre ihren Reiz, sodass sie ein lohnendes Ganzjahresziel darstellt. Die 400 Meter lange Mauerkrone kann begangen werden. An einem Kiosk befindet sich ein hübscher Badeplatz. Baden ist weder ausdrücklich erlaubt noch verboten, sondern wird vielmehr auf eigene Verantwortung geduldet. Manchmal gibt es einen Blaualgenbefall im See, dann wird auf Hinweisschildern davor gewarnt und das Baden verboten. Von Mai bis Oktober kann man nahe der Staumauer an einem Anlegesteg Tretboote und Elektroboote ausleihen.
EIN 6,5 KILOMETER LANGER Wanderweg umrundet einmal komplett den Stausee der Schwarzenbachtalsperre. Auf der nördlichen Uferseite geht man direkt am See entlang, auf der südlichen Seite führt der Weg durch den schattigen Wald. Auf Informationstafeln erfährt man Interessantes über die Baugeschichte der Talsperre und die Technik der Stromgewinnung.
Ist man schon mal an der Schwarzenbachtalsperre, sind es über den Mini-Ort Herrenweis nur zehn Kilometer bis zum Mehliskopf (von Forbach aus sind es 19 Kilometer). Im Zentrum des Interesses steht der knapp über 1000 Meter hohe Berg Mehliskopf im Hauptkamm des Nordschwarzwaldes. Oberhalb der Schwarzwaldhochstraße gelegen, ragt der östliche Teil des Berges schon in das Terrain des Nationalparks Schwarzwald hinein (siehe Ziel 3).