Wochenend und Wohnmobil. Kleine Auszeiten an der Mecklenburgischen Seenplatte. - Marion Landwehr - E-Book

Wochenend und Wohnmobil. Kleine Auszeiten an der Mecklenburgischen Seenplatte. E-Book

Marion Landwehr

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Beschreibung

Die schönsten Ziele der Mecklenburgischen Seenplatte mit dem Wohnmobil! Marion Landwehr zeigt Ihnen, wie Sie mit Kurztrips unvergessliche Erinnerungen schaffen und für ein paar Tage aus dem Alltag ausbrechen können. Egal ob Sightseeing, Radeln, Wandern oder Bootstouren – dieses Buch hat alle Infos! Getestete Stell- und Campingplätze sowie Tipps zu Aktivitäten rund um den Platz machen dieses Buch zum Rundum-sorglos-Paket für alle Wohnmobilisten.

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TOUREN IM ÜBERBLICK

Schloss in Schwerin

Naturpark Sternberger Seenland

Herzogsresidenz Güstrow

Malchiner See

Kummerower Seenplatte

Neubrandenburg

Tollensesee

Residenzstadt Neustrelitz

Mecklenburgischen Kleinseenplatte

Müritz-Nationalpark

Heilbad Waren

Röbel »Bunte Stadt am Kleinen Meer«

Plau am See

Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

Dobbertiner Seenlandschaft

INHALT

EINLEITUNG

Das Land der 1 000 Seen

Landschaftsparadies Mecklenburgische Seenplatte

1 Märchenschloss mitten in Schwerin

Die kleinste Landeshauptstadt Deutschlands

2 Symbiose von Natur und Geschichte

Unterwegs im Naturpark Sternberger Seenland

3 Mittelalterliche Stadtstruktur

In der einstigen Herzogsresidenz Güstrow

4 In der Mecklenburgischen Schweiz

Traumhafte Orte rund um den Malchiner See

5 Toskanaflair am Kummerower See

Am Herzstück der Seenplatte

6 Vielfalt in der großen Stadt

Neubrandenburg im Kontrast zur Mittelalterburg

7 Ziele rund um einen tollen See

Schlösser, Wassersport und Radeln am Tollensesee

8 Mit dem Charme einer maritimen Stadt

Traditionsreiche Residenzstadt Neustrelitz

9 Mehr als nur ein Mini-Abbild

Inmitten der Mecklenburgischen Kleinseenplatte

10 Die Müritz als Highlight

Nahezu unberührte Natur im Müritz-Nationalpark

11 Touristischer Kurort im Zentrum

Das Heilbad Waren, der Hauptort an der Müritz

12 Am westlichen Ufer der Müritz

Röbel, die »Bunte Stadt am Kleinen Meer«

13 Leuchtturm und Mittelalterburg

Reizendes Plau am See und seine Kontraste

14 Landschaftsparadies der Seenplatte

Vielfalt im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

15 Goldberg und Kloster als Ziele

Die Dobbertiner Seenlandschaft im Mildenitztal

 

Register

Impressum

Natur zum Genießen!
Wandern ist ein Highlight an der Seenplatte.

DAS LAND DER 1 000 SEEN

Landschaftsparadies Mecklenburgische Seenplatte

Es sind mehr als 1000 Seen, aber wer will da schon mitzählen?

Die Mecklenburgische Seenplatte wird auch Land der 1000 Seen» genannt – niemand wird alle zählen müssen, um festzustellen, dass es wirklich viele sind. Damit ist die Region ein Eldorado für Wassersportler, Hausbootfahrer – und Reisemobilisten! Mit dem Müritzsee (»Müritz» stammt aus dem Slawischen und bedeutet kleines Meer») im Zentrum, dem größten deutschen Binnensee, sind die sogar mehr als 1000 großen und kleinen Seen teils durch Flüsse und teils durch Kanäle miteinander verbunden.

Glasklare Seen, Backstein-Gutshäuser, Märchenschlösser, Mittelalterburgen, Klosteranlagen und eine Landschaft, wie sie ursprünglicher nicht sein könnte – die Mecklenburgische Seenplatte im Nordosten Deutschlands ist ein reizvolles Ziel. Überschaubar in ihrer Größe liegt sie im Herzen des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Viele entzückende Orte bereichern die Seenplatte, meist versehen mit einer liebevoll restaurierten, fröhlich-bunten Altstadt irgendwo zwischen mediterran und skandinavisch, mit viel Fachwerk und herrschaftlichen Bauwerken.

Die Mecklenburgische Seenplatte ist das größte zusammenhängende Seengebiet Europas – zahlreiche Seen, Wasserstraßen und unberührte Landschaften sind das Markenzeichen der Region. Und was passt besser zu einer solchen Naturgewalt als ein Urlaub mittendrin? Meist fernab von Zivilisation und noch öfter am Ufer einer der vielen Seen befinden sich zahlreiche Campingplätze in allen Ausstattungsvarianten, Größen und Preisklassen. Was liegt also näher, als die Region mit dem Wohnmobil zu erkunden und tief einzutauchen in die Natur, die Kultur und die Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns?

VIELFALT AN STELL- UND CAMPINGPLÄTZEN

Es ist schon angeklungen: Das Netz an Campingplätzen könnte kaum dichter sein. Es gibt keine Region, in der man nicht fündig wird. Naturnahe, einfache und höchst idyllische Plätze stehen in Konkurrenz zu richtigen Feriencamps mit einer umfangreichen Infrastruktur für längere Aufenthalte. Es gibt nicht viele größere Städte an der Mecklenburgischen Seenplatte, aber bei den vorhandenen finden sich auch grundsätzlich Wohnmobilstellplätze mitten im Zentrum. Das sind meist Parkplätze mit allem Komfort eines Stellplatzes; man kann das Wohnmobil stehenlassen und die Stadt bequem zu Fuß erkunden. Zudem finden sich in den Zentren in den meisten Fällen auch wohnmobiltaugliche Parkplätze ohne Übernachtung – in ausreichender Größe und kostengünstig, wenn nicht sogar kostenlos.

Oft liegen die Stellplätze auch an einem Hafen und die Hafenmeisterei ist zuständig für die Plätze und die dazugehörige Infrastruktur. Diese ist fast immer vorhanden, man muss nur selten auf WC, Duschen und/oder Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten verzichten. Wer darauf wert legt, steht autarker auf den Stellplätzen außerhalb der Städte.

Prinzipiell funktionieren die Campingplätze an der Seenplatte wie alle anderen deutschen Plätze auch. Es gibt nur wenige Besonderheiten, eine davon betrifft vor allem die Öffnungszeiten der Campingplätze: Es wird eine Mittagspause eingehalten, für gewöhnlich im Zeitraum 13 bis 15 Uhr. In dieser Zeit sind keine An- und Abreisen möglich, meist kommt man dann nicht einmal auf den Platz, sondern muss vor einer Schranke auf das Ende der Mittagsruhe warten oder aber später wiederkommen.

DAUERCAMPER

Vor allem die großen Plätze verfügen über eine stattliche Zahl von Dauercampern. Die Stellplätze für Übernachtungsgäste sind von diesen im Normalfall separiert. Aber auch manche kleineren Plätze bieten Bereiche für Dauercamper an; die attraktiven Stellplätze (direkt am Wasser beispielsweise) sind davon meist nicht betroffen.

Neben den ausgewiesenen Wohnmobilstellplätzen verfügen auch Campingplätze über separate Wohnmobilstellplätze in Form von Wohnmobilhäfen vor den Schranken des Platzes. Die Infrastruktur kann dann mit entsprechendem Aufpreis mitgenutzt werden. Für Reisende mit kleinerem Camper, die abseits des Trubels eines großen Platzes stehen wollen, ist es eine gute Option, auf einem ruhig gelegenen Stellplatz zu stehen, aber alle Versorgungsmöglichkeiten, die man braucht und haben möchte, trotzdem in Anspruch nehmen zu können. Wer hingegen in seinem Wohnmobil autark unterwegs ist, hat gerade bei Kurztrips eher keinen Bedarf an diesen zusätzlichen Leistungen und findet mit der Lösung eines Wohnmobilhafens einen attraktiven, kostengünstigen Übernachtungsplatz.

Die meisten Stell- und Campingplätze befinden sich direkt am Wasser.

Die meisten Campingplätze sind sehr kinderfreundlich mit einem Spielplatz, einem Angebot für Kinder, einem Badestrand, einem kinderfreundlichen Sanitärbereich und ermäßigten beziehungsweise kostenlosen Übernachtungen. Auch Hundebesitzer können sich über ausgesprochen hundefreundliche Plätze freuen: Hunde sind nirgendwo verboten, kosten nur einen minimalen Übernachtungspreis, haben oft ausgewiesene Bereiche zur Verfügung und als Highlight einen Hundebadestrand. Die Menge an Reisemobilisten, die mit einem oder mehreren Hunden unterwegs sind, ist entsprechend groß.

WASSERSPORT AUF CAMPINGPLÄTZEN

An vielen Campingplätzen wird Wassersport angeboten, entweder durch einen platzeigenen Service oder durch einen Anbieter von Boots- und Kanuvermietungen, der von Paddleboards über Kanus, Kanadier und manchmal auch Bootsausflügen eine breite Palette an Wassersportaktivitäten bietet. Viele Plätze vermieten auch Fahrräder und E-Bikes oder informieren über nahegelegene Verleihe. Sie geben außerdem Auskunft über Rad- und Wanderwege.

Apropos Platzwart: Camper stoßen an der Mecklenburgischen Seenplatte fast ausschließlich auf sehr nette, hilfsbereite, äußerst gastfreundliche Betreiber und Platzwarte. Die meisten Plätze, auch die größeren, sind familiär geführt mit viel Herzblut und dem Bemühen, den Urlaubern einen schönen Aufenthalt zu bieten. Fast überall darf man sich seinen Stellplatz selbst aussuchen, sei es bei der Reservierung oder bei der Ankunft vor Ort. Eine Platzzuweisung ohne Berücksichtigung eigener Wünsche gibt es nur, wenn es in der Hochsaison nicht anders möglich ist. Für die meisten Platzwarte ist es eine Passion, in dieser wunderbaren Ecke Deutschlands Gäste zu unterzubringen.

Die Mecklenburgische Seenplatte ist ein beliebtes Ziel für all diejenigen, die einmal einen Hausbooturlaub ausprobieren möchten. Nun ist die Region aber auch ein Eldorado für Wohnmobilreisende. Die Entscheidung für eine der beiden Reisearten scheint also schwierig – ist aber keinesfalls unlösbar. Denn man kann beides miteinander kombinieren und kurzerhand sein Wohnmobil auf ein Floß stellen – und dann auf hoher See quasi in seinen eigenen und vertrauten vier Wänden mit seiner persönlichen Einrichtung herumgondeln. Immer mehr Anbieter auf Campingplätzen beziehungsweise in den größeren Städten bieten dieses Huckepack-Verfahren an. So hat man sein eigenes Zuhause dabei und kann die Seenlandschaft trotzdem von einem Boot aus erleben.

Viele Badestrände mit Mittelmeer-Flair

STRASSENVERHÄLTNISSE

Es ist sicherlich durchgeklungen: Die Mecklenburgische Seenplatte ist in Sachen Stell- und Campingplätzen ein Paradies für Reisemobilisten. Aber nicht nur in dieser Hinsicht. Auch die guten Straßenverhältnisse und die selbst für größere Wohnmobile positive Parkplatzsituation sorgen dafür, dass dem Urlaubsgenuss nichts im Wege steht. Breite und gut ausgebaute Überlandstraßen, meist als Alleen angelegt, haben nichts gemein mit den andernorts vereinzelt immer noch vorhandenen engen Alleen aus DDR-Zeiten, auf denen es mit einem großen Reisegefährt keine Ausweichmöglichkeiten geben würde. Ganz kleine Orte sind oft noch mit holprigem Kopfsteinpflaster versehen – das macht das Fahren mit dem Wohnmobil laut und langsam, aber keinesfalls unmöglich. Ansonsten kann man uneingeschränkt durch jede Altstadt fahren, man kommt immer und überall gut aneinander vorbei und die Straßen sind nur selten so schmal, dass man nach – meist vorhandenen – Ausweichstellen schauen muss.

Per Boot unterwegs auf der Seenplatte

LANDSCHAFT FÜR NATURFREUNDE

Parken am Straßenrand ist vielerorts möglich, in größeren Städten gibt es für Wohnmobile ausgewiesene Parkflächen oder die Parkplätze sind an sich schon großzügig angelegt. Selten ist das Parken problematisch oder ganz unmöglich.

Auch das ist bereits angeklungen: Die Mecklenburgische Seenplatte ist sehr weitläufig und ländlich. Die wenigen größeren Städte entpuppen sich als Mittelstädte mit selten einmal über 50 000 Einwohnern. Insofern findet man immer gute Versorgungsmöglichkeiten in Form von Supermärkten und Tankstellen. Natürlich gibt es auch entlegene Campingplätze inmitten des Nichts, dann muss man ein Stückchen fahren oder sollte sich am besten vor dem Aufenthalt auf dem Platz entsprechend mit allem Nötigen eindecken, um dann den Aufenthalt vor Ort uneingeschränkt genießen zu können.

Die ländliche Prägung der Mecklenburgischen Seenplatte ist aber auch dafür verantwortlich, dass Ausflüge, Kurztrips und Urlaube in dieser Region eine so entspannte Angelegenheit sind. Wald- und Schutzgebiete zeichnen dieses Urlaubsgebiet aus, ein Nationalpark, vier Naturparks und unzählige Natur- und Landschaftsschutzgebiete sind die Garantie dafür, dass die Besucher die bemerkenswerte Natur intensiv kennenlernen und erleben können. Dabei ist die Region sehr flach, was eine ideale Voraussetzung für ausgedehnte Fahrradtouren ist. Auch Wanderer, die keine Bergziegen sind, fühlen sich wohl, können sie sich doch ohne viele schweißtreibende Höhenmeter ganz auf den Genuss der Landschaft konzentrieren.

SPORTANGEBOT AM WASSER

Was die sportliche Betätigung anbelangt, so wird an der Mecklenburgischen Seenplatte natürlich der Wassersport großgeschrieben – im Land der 1000 Seen ja nun auch nicht weiter verwunderlich. Neben Wassersportaktivitäten wie Kanufahren und Wasserwandern stehen Schwimmen, Tauchen oder das Manövrieren auf einem Stand-up-Paddleboard auf dem Programm. Etliche Verleiher an den Ufern sorgen dafür, dass man jederzeit die Möglichkeit hat, in See zu stechen. Aber auch perfekte Bedingungen für Segeln, Surfen und Kiten sind vor allem auf den Großseen gegeben. Daneben ist die Seenplatte ein Paradies für Angler. Ein Touristen-Fischerschein und eine Angelkarte ermöglichen dieses Erlebnis auch für Nicht-Profis. Und wer die Seenplatte vom Wasser aus, aber ohne sportliche Betätigung erleben möchte, tut dies an Bord eines der vielen Fahrgastschiffe, die allerorts durch die Region schippern. Egal, wofür man sich entscheidet: Alles ist hervorragend in einen Trip mit Wohnmobil integrierbar.

Wasser, Natur und Tiere – die Seenplatte ist vielfältig.
Abseits der Orte gelangt man schnell in ländliche Gefilde.

DAS HIGHLIGHT: MÜRITZ-NATIONALPARK

Die größte Berühmtheit innerhalb der Mecklenburgischen Seenplatte genießt der Müritz-Nationalpark. Gegründet 1990 ist es der flächenmäßig größte Nationalpark Deutschlands. Ein Nationalpark zeichnet sich durch einen großräumigen, überwiegend durch den Menschen nicht oder nur wenig beeinflussten Landschaftsraum aus. Die Landschaft soll geschützt und die ungestörten Naturabläufe sollen gesichert werden. Diesen Anspruch erfüllt der Müritz-Nationalpark auf einer Fläche von 322 Quadratkilometern und repräsentiert damit einen reizvollen Ausschnitt der vielgestaltigen Mecklenburgischen Seenplatte: Weite Wälder, zahlreiche Seen und Moore, sowie eine große Vielfalt seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten sind das Markenzeichen des Schutzgebietes, das vom Binnengewässer Müritz flankiert wird.

SCHLÖSSER UND GUTSHÄUSER

Eingebettet in die großräumige Mecklenburgische Naturlandschaft gibt es ein weiteres Charakteristikum für die Seenplatte und das sind die zum Teil märchenartigen Schlösser, mittelalterlichen Burgen und herrschaftlichen Gutshäuser. Letztere haben ihre eigene Geschichte: In Mecklenburg herrschte Ende des 18. Jahrhunderts der adlige Gutsbesitz vor, reine Bauerndörfer waren die Ausnahme. Stattdessen gab es Gutsdörfer, die aus einem Herrenhaus als Mittelpunkt und verschiedenen Wirtschaftsgebäuden um dieses Herrenhaus herum bestanden, außerdem aus den Wohnbauten der Gutsleute, einer Kirche und einem oft weitläufigen Park. Und so findet man die ehemaligen Gutsdörfer auch heute noch vor. Restauriert und ansehnlich präsentiert, aber in ihrer Grundstruktur noch so, wie sie einmal angelegt waren.

Herrschaftliche Herrenhäuser findet man in fast jeder Ecke der Seenplatte.

Die Herrenhäuser und Schlösser sind zum Teil noch bewohnt, zum Teil kann man sie besichtigen, zum Teil sind sie zu Hotels umgebaut, wie zum Beispiel das Schlosshotel Klink an der Müritz. Im Gegensatz zu den Landsitzen der adligen Gutsherren dienten die Schlösser Mecklenburg-Vorpommerns ursprünglich als Residenzen der pommerschen und mecklenburgischen Herzöge, beispielsweise fungierten die Schlösser in Güstrow, Ludwigslust und Schwerin als herzogliche Wohnstätten. Insgesamt soll es um die 2000 Schlösser und Gutshäuser im heutigen Mecklenburg-Vorpommern geben – das sind doppelt so viel wie Seen, für die die Seenplatte ja vor allem berühmt ist …

ALTSTÄDTE VOM FEINSTEN

Nicht minder berühmt sind die lieblichen Dörfer und Städtchen mit ihren traumhaften Altstädten. Schon diese allein sind eine Reise wert. Herrlich und auch per Wohnmobil erfahrbar sind Fachwerk-Ensembles, Backstein-Bauernhöfe, historische Bauten und schick sanierte Altstadtbereiche. Kleinode wie das schnuckelige Teterow oder das malerische Basedow mit seinem weißgetünchten Traumschloss wetteifern mit mittelgroßen Städten wie Neustrelitz mit seinem maritimen Flair und dem hanseatischen Hafenbereich um die Gunst der Besucher.

Vor allem die Hauptstadt des Bundeslandes, Schwerin, punktet mit architektonischen Schmuckstücken wie dem Märchenschloss, das Sitz der Landesregierung ist, den hübsch restaurierten Verwaltungsgebäuden und der modernen Kultur- und Shopping-Szene. Sehenswert ist auch Waren, das touristische Zentrum der Seenplatte und Basisstation für den Müritz-Nationalpark. Im Kontrast dazu steht der Ort Stargard mit der gleichnamigen Mittelalterburg aus dem 13. Jahrhundert, der nördlichsten Höhenburg Deutschlands, die aussieht wie aus einer Filmkulisse. Die Mecklenburgische Seenplatte ist an sich schon ein wunderbares Ziel für Wohnmobilreisen – und es gibt noch ein Bonbon, das jeden Trip dorthin perfekt macht: die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Menschen. Immer hilfsbereit, aufgeschlossen und oft auch fröhlich-lustig haben die Menschen an der Seenplatte nur wenig gemeinsam mit der oft trockenen, hanseatischen Art. Schnell kommt man mit den Leuten ins Plaudern, sie sind zu Recht stolz auf ihr schönes Bundesland mit den attraktiven Zielen und die Älteren berichten gerne über die DDR-Vergangenheit der Region. Das ist aus erster Hand sehr informativ und interessant und bereichert jeden Ausflug an die Seenplatte zusätzlich. Um es zusammenzufassen: Die Menschen sind das i-Tüpfelchen einer fantastischen Region!

Farbenfroh leuchten die restaurierten Bürgerhäuser der Altstädte.

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MÄRCHENSCHLOSS MITTEN IN SCHWERIN

Die kleinste Landeshauptstadt Deutschlands

Das Schweriner Schloss – Sitz des Landtags und traumhaft schön

Es ist nicht nur die kleinste, sondern sicherlich eine der charmantesten Landeshauptstädte Deutschlands. Viel Fachwerk, viel Gründerzeit, eine schöne Altstadt und zahlreiche Seen prägen das Stadtbild Schwerins, dessen Highlight das prachtvolle Inselschloss im Schweriner See mit seinen goldenen Türmen ist.

Der malerische Sitz der Landesregierung – also Schloss Schwerin – ist nur eine der vielen Attraktionen der Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns. Die liebevoll restaurierte Stadt bietet richtig was fürs Auge mit den imposanten Einrichtungen der Landesregierung, der Fußgängerzone und der umgebenden Seenlandschaft. Schwerin ist eine alte Verwaltungsstadt aus dem 19. Jahrhundert, weswegen wir heute die vielen wunderschönen Verwaltungsgebäude bewundern dürfen, die erhalten geblieben sind. Die meisten Wohnmobilstellplätze (zumeist Parkplätze) befinden sich im Stadtgebiet, sodass man das Fahrzeug nicht benötigt; aber auch von den etwas außerhalb gelegenen, charmanteren Stell- und Campingplätzen sind Schloss und Altstadt in einem erweiterten Spaziergang gut erreichbar.

SCHLOSS SCHWERIN

Malerisch prangt das Wasserschloss im Burgsee. Es ist das Wahrzeichen der Stadt. Seine goldenen Türme, Kuppeln und Zinnen glänzen in der Sonne. Die Renaissancekomponenten aus dem 16. und 17. Jahrhundert werden ergänzt vom Stil der Neorenaissance und ergeben die einzigartige Ansicht eines Traumschlosses. Ein Besuch der Mecklenburgischen Seenplatte ohne Schwerin ist alleine wegen dieses bedeutenden Bauwerks des romantischen Historismus nicht denkbar.

Mitte des 19. Jahrhunderts entstand die Residenz als Um- und Neubau einer älteren Schlossanlage. Dem Schweriner Baumeister Georg Adolph Demmler oblag die schwierige Aufgabe, verschiedene Baustile zu einem stimmigen Ganzen umzugestalten. Als Vorbild dienten ihm die französischen Renaissanceschlösser, insbesondere das Schloss Chambord an der Loire, woraus die Türmchen, Erker und die Schlossbrücke resultieren. Mit einem kleinen Zeitbudget genießt man das Schloss schon in hohem Maße, wenn man durch den Burggarten flaniert. Dieser Spaziergang ist kostenlos, führt einmal um das Schloss herum und präsentiert ständig neue Ansichten des Märchenschlosses und vor allem seiner barocken Gartenanlage. Bänke laden zum Verweilen und Genießen der traumhaften Szenerie ein. Auch die Schweriner Altstadt rückt immer wieder ins Blickfeld und bietet eine passende Hintergrundkulisse. Mittelpunkt der Schlossanlage ist die Orangerie mit der umgebenden Terrasse und den beiden marmornen Engeln. Im Sommer kann man im Orangerie-Café zu Kaffee, Tee und Kuchen einkehren.

Im südlichen Bereich des Schlosses gelangt man über eine historische Drehbrücke in den Schlossgarten. Er wurde im 19. Jahrhundert zu einem englischen Landschaftspark erweitert. Das Reiterstandbild von Großherzog Friedrich Franz II. beherrscht die Szene, ihm folgen ein Kreuzkanal, Skulpturen, ein Pavillon, ein Kavaliershaus und eine Freilichtbühne.

Im Museum des Schlosses kann man die Repräsentationsräume besichtigen – das sind vor allem der Thronsaal, die Ahnengalerie, die Gesellschaftsräume sowie die Wohn- und Prunkappartements. Es ist wie ein Streifzug durch die höfische Geschichte des Schlosses. Zum Museumseingang gelangt man über das Gartenportal an der Südseite des Schlosses. In den ehemaligen Wohnräumen befindet sich eine Dauerausstellung kostbarer Porzellane. Den besten Eindruck über das Innenleben des Schlosses verschafft man sich im Rahmen einer Führung, die täglich angeboten wird.

Wer den Landtag besuchen möchte, wendet sich an den Besuchsdienst, der unter der Telefonnummer 0385/525 21 05 erreichbar ist (weitere Informationen unter www.landtag-mv.de). An der Nordseite des Schlosses befindet sich die Schlosskirche, der erste protestantische Kirchenbau Mecklenburgs. Auch die Schlosskirche wurde im Rahmen der Neugestaltung des Schlosses im 19. Jahrhundert umgestaltet beziehungsweise um einen Choranbau erweitert.

Schicker Straßenzug in Schwerin
Mit dem Wohnmobil in Schwerin ist kein Problem.
Einkehr in der schönen Altstadt
Pittoreske Schelfstadt, Stadtteil von Schwerin

ALTSTADT UND SCHELFSTADT

In der Altstadt Schwerins pulsiert das Leben. Das Herzstück ist der schöne, große Marktplatz mit dem Rathaus im Tudorstil und den herrschaftlichen Giebelhäusern. Straßenkünstler sorgen für Kurzweil, man kann ihren Darbietungen in einem der Straßencafés oder Restaurants zuschauen und zuhören. Ebenfalls am Marktplatz befindet sich die Touristinformation