Eine Liebe, die nie vergeht - Jutta von Kampen - E-Book

Eine Liebe, die nie vergeht E-Book

Jutta von Kampen

0,0

Beschreibung

In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit. "Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. Im Schloßhof von Kronstein versammelten sich die Teilnehmer der Fuchsjagd. Die Herren trugen rote Röcke, weiße Hosen und hohe schwarze Stiefel und die Damen schwarze Reitjacken. Die elegantesten Teilnehmer waren wie jedes Jahr die Fürstin-Mutter, Margareta von Kronstein, und ihre Cousine, die Gemahlin ihres verstorbenen Vetters, Gräfin Helena von Auen. Diese beiden Damen ritten im Damensattel, mit langem Schleppkleid und kleinem Zylinder. Sie waren beide hervorragende Reiterinnen – auch wenn sie davon absahen, die schwierigsten Hindernisse zu springen. Schließlich hatten sie beide die Fünfzig längst hinter sich gelassen. Und wie jedes Jahr behaupteten sie auch beide lachend, den Wettstreit ohnehin nur unter sich auszutragen. »Nächstes Jahr mache ich euch beiden Konkurrenz!« sagte vergnügt die bildschöne Verlobte des Gastgebers zu ihrer zukünftigen Schwiegermutter. »Das hast du schon vergangenes Jahr versprochen«, zog die Fürstin sie amüsiert auf und betrachtete sie mit liebevollem Stolz. Was für ein schönes Paar würden die beiden abgeben! Ihr Sohn und seine Verlobte, die Prinzessin Beatrice von Lindenburg. Sie hatte einen erstklassigen Sitz, als wäre sie mit dem Pferd verwachsen. Es war eine wunderschöne Fuchsstute mit drei weißen Fesseln und einer sternförmigen Blesse. Ein überaus edles und hoch gezüchtetes Tier, das unter seiner eleganten Reiterin nervös tänzelte. »Schau dir doch nur Stella an«, kam Gräfin Helena der Prinzessin zur Hilfe. »Ich finde es leichtsinnig, daß du überhaupt auf einem so nervösen Tier an einer so schwierigen Jagd teilnimmst!« »Ach was, liebe Tante!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 105

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Fürstenkrone – 131–

Eine Liebe, die nie vergeht

Beatrice und Benedikt können ohne einander nicht sein!

Jutta von Kampen

Im Schloßhof von Kronstein versammelten sich die Teilnehmer der Fuchsjagd. Die Herren trugen rote Röcke, weiße Hosen und hohe schwarze Stiefel und die Damen schwarze Reitjacken. Die elegantesten Teilnehmer waren wie jedes Jahr die Fürstin-Mutter, Margareta von Kronstein, und ihre Cousine, die Gemahlin ihres verstorbenen Vetters, Gräfin Helena von Auen. Diese beiden Damen ritten im Damensattel, mit langem Schleppkleid und kleinem Zylinder. Sie waren beide hervorragende Reiterinnen – auch wenn sie davon absahen, die schwierigsten Hindernisse zu springen. Schließlich hatten sie beide die Fünfzig längst hinter sich gelassen. Und wie jedes Jahr behaupteten sie auch beide lachend, den Wettstreit ohnehin nur unter sich auszutragen.

»Nächstes Jahr mache ich euch beiden Konkurrenz!« sagte vergnügt die bildschöne Verlobte des Gastgebers zu ihrer zukünftigen Schwiegermutter.

»Das hast du schon vergangenes Jahr versprochen«, zog die Fürstin sie amüsiert auf und betrachtete sie mit liebevollem Stolz. Was für ein schönes Paar würden die beiden abgeben! Ihr Sohn und seine Verlobte, die Prinzessin Beatrice von Lindenburg. Sie hatte einen erstklassigen Sitz, als wäre sie mit dem Pferd verwachsen. Es war eine wunderschöne Fuchsstute mit drei weißen Fesseln und einer sternförmigen Blesse. Ein überaus edles und hoch gezüchtetes Tier, das unter seiner eleganten Reiterin nervös tänzelte.

»Schau dir doch nur Stella an«, kam Gräfin Helena der Prinzessin zur Hilfe. »Ich finde es leichtsinnig, daß du überhaupt auf einem so nervösen Tier an einer so schwierigen Jagd teilnimmst!«

»Ach was, liebe Tante! Stella ist nur ungeduldig!« meinte Beatrice und klopfte den glänzenden Hals der Stute.

Sie nickte den beiden Damen zu und begann auf einem weniger frequentierten Platz ein paar Dressurfiguren mit Stella zu reiten, um das Pferd zu beschäftigen und damit zu beruhigen.

Die beiden Damen sahen ihr nach. Sie dachten beide das gleiche: Was für ein bildschönes Mädchen! Ihre erstklassige Figur wurde von den knappen Reithosen und der vorzüglich geschnittenen Jacke betont. Ihr reiches, goldblondes Haar hatte sie unter der Reitkappe verborgen. Ihr schmales, schönes Gesicht war von klassischem Ebenmaß, eine feine, kleine Nase, weiche, rote, kaum merklich geschminkte Lippen und wunderschöne dunkelblaue Augen unter dichten schwarzen Wimpern und sehr fein gezeichneten Brauen.

»Sie passen gut zusammen«, sagte Gräfin Helena anerkennend – und meinte Beatrice und ihr edles Reitpferd.

»Ja«, stimmte Margareta mit lächelndem Stolz zu – und meinte Beatrice und ihren Sohn, den jungen Fürsten Benedikt, der heute selbst als Fuchs ritt und eben mit einer Handbewegung den Haushofmeister aufforderte, die Lakaien mit dem Bügeltrunk loszuschicken.

Benedikt sah aus, wie man sich den Sproß eines so alten, vornehmen Geschlechtes vorstellt: hochgewachsen, schlank und dunkel, mit rassig dunklem Gesicht, gebogener Nase, leidenschaftlichem Mund und schönen, dunklen Augen unter dichten Brauen und Wimpern – die ebenso streng wie zärtlich blicken konnten. Besonders wenn er zufällig in Richtung seiner Verlobten schaute.

So gut die beiden auch von Herkunft und Erziehung zusammen paßten – es war eine reine Liebesheirat. Sie hatten sich auf einer Party getroffen, ohne zu wissen, wer sie waren – und vom ersten Moment an war es für beide klargewesen: der – oder keiner! Das nicht nur ihre Herzen, sondern auch alles andere zusammen stimmte, war ein großer Glücksfall, für den beide aufrichtig dankbar waren.

Jetzt kamen die in Livreen in den Farben des Hauses Kronstein gekleideten Diener die breite Schloßtreppe herunter. Sie trugen große Silbertabletts, in welche das fürstliche Wappen graviert war und auf denen gefüllte Champagnergläser standen, oder für Reiter, die einen stärkeren Trunk wünschten, silberne Schnapsbecher.

Fürst Benedikt, der einen sehr zuverlässigen und ebenso schnellen Rapphengst ritt, hob das Glas:

»Hals- und Beinbruch! Und eine frohe Jagd!«

Die Kapelle der fürstlichen Jäger, in grünen Röcken und Rokokoperücken, wie sie auch die Lakaien trugen, stimmte auf den Jagdhörnern einen heiteren Marsch an. Benedikt reichte sein leeres Glas dem neben ihm stehenden Haushofmeister und gab ihm noch ein paar kurze Anweisungen. Dann hob er grüßend die Hand und verließ als erster den Schloßhof. An seine linke Schulter war der Fuchsschwanz geheftet.

Hastig leerten alle die Gläser und reichten sie den wartenden Dienern. Dann versammelten sie sich hinter der bereits ungeduldig jaulenden Meute.

Als nächster startete Freiherr von Gleichen mit den weißen, braun und schwarz gefleckten Hunden. Er war der einzige im Land, der sich noch so eine große Meute hielt.

Fürstin Margareta hielt sich etwas zurück. Als Gastgeberin ritt sie zumindest während des ersten Teiles der Jagd im letzten Drittel der Reiter, um zur Stelle zu sein, wenn jemand stürzte oder den Anschluß verpaßte. Gräfin Helena schloß sich ihr an.

»Wo ist Beatrice?« fragte sie und sah sich um.

Die Fürstin lachte.

»Sie will heute unbedingt den Fuchs fangen«, erwiderte sie. »Nächstes Jahr ist sie die Gastgeberin – und da darf sie nicht mehr mit den anderen Teilnehmern konkurrieren.«

Die Gräfin lächelte verständnisvoll.

»Schade, daß Hermia nicht kommen konnte«, sagte die Fürstin.

Ihre Cousine runzelte ärgerlich die Stirn.

»Sie macht mir Kummer«, gestand sie dann. »Sie ist inzwischen über Dreißig und will sich einfach nicht zu einer Heirat entschließen!«

»Niemand kann das verstehen – so attraktiv, wie sie ist«, meinte die Fürstin. »Ist sie vielleicht in jemanden verliebt, der verheiratet oder verlobt ist?«

»Sie behauptet, nein«, gab Helena ärgerlich zur Antwort. »Bitte, verdirb mir nicht die Laune, indem du mich an meine ungeratene Tochter erinnerst!« Und sie gab ihrem braunen Wallach die Sporen, so daß er sogleich in einen raschen Galopp fiel.

Fürstin Margareta sah ihr einen Moment nachdenklich nach. Natürlich redete man über die bezaubernde Hermia mit ihren nachtschwarzen Haaren und den grünen Nixenaugen. Sie gehörte zu den reizvollsten Mitgliedern des hohen Adels und hatte an jedem Finger zehn Verehrer, die sie jeden Tag gern geheiratet hätten. Aber zum Kummer ihrer Mutter konnte sie sich nicht entschließen. Sie verstand sich besonders gut mit Benedikt.

Ob sie vielleicht in ihn verliebt war?

Die Fürstin trabte an. Es täte ihr leid um Hermia, wenn dies der Grund wäre. Sie war schön, klug und liebenswert. Aber Beatrice war diejenige, welche Benedikt liebte!

*

Fürstin Margareta hatte recht. Beatrice galoppierte an der Spitze der Kavalkade. Es waren zehn Reiter, die um den Sieg kämpften.

Stella war für ihre relativ geringe Größe und zierliche Gestalt unglaublich schnell und vor allem ehrgeizig.

»Sie ist noch ehrgeiziger als du!« rief Hanno von Seitz Beatrice zu. »Aber es wird ihr nichts helfen!« Und er berührte seine große Hannoveranerin leicht mit der Gerte, so daß sie sich streckte und an Stella vorbeizog.

»Nein!« schrie Beatrice lachend. »Ich gewinne heute! Nächstes Jahr muß ich als letzte reiten!«

»Erwarte nicht, daß ich mein Pferd kavaliersmäßig zurückhalte«, erwiderte Hanno und berührte sein Reittier nochmals mit der Gerte, woraufhin die erneut beschleunigte. Aber nun gab auch Beatrice ihrer Stella die Gerte zu spüren und verstärkte den Schenkeldruck.

Stella legte böse die Ohren zurück und fletschte die Zähne. Als die Hannoveranerin ihr zu nahe kam, schnappte sie nach ihr.

Hanno Seitz lachte schallend.

»Pfui, was seid ihr unfair!«

Beatrice lachte, mit und auf die scherzenden Rufe der anderen Reiter hin, versetzte sie Stella einen strafenden, leichten Schlag mit der Gerte auf die Kruppe.

Aber die ehrgeizige Stute besaß keinen Humor, sie wollte an die Spitze, schnappte erneut nach Hannos bravem Pferd und keilte in alle Richtungen aus.

Da sie in scharfem Galopp ritten, hatte Beatrice das nicht erwartet. Sie war im englischen Jagdsitz geritten, um möglichst leicht zu sein – was aber bedeutete, daß ihr Sitz nicht so fest war, als wenn sie den Galopp ausgesessen hätte, und als Stella sich jetzt auch noch aufbäumte und mit den Vorderhufen nach ihrer Konkurrenz schlug, stürzte Beatrice aus dem Sattel.

Den knapp hinter ihr galoppierenden Reitern gelang es, die Pferde ausweichen zu lassen. Doch Stella war wie verrückt. Sie schlug noch einmal aus und traf Beatrice schmerzhaft in den Leib, daß sie aufschrie. Dann raste das Pferd weiter hinter der Meute her, überholte sie, und erreichte kurz darauf den Fuchs, Fürst Benedikt.

Als dieser sah, daß Stella Beatrice abgeworfen hatte, verhielt er einen Moment. Doch zum Reiten gehört auch ein Sturz, und er unterdrückte seine Sorge und galoppierte weiter. Stella hatte ihn überholt und ging als erste durch das Ziel, wo bereits einige ältere Herrschaften, die nicht mehr reiten mochten, in Jagdwagen warteten.

Hanno von Seitz war Sieger der Reitjagd. Er nahm die Trophäe befriedigt entgegen und war voller Verständnis, daß Benedikt sich nicht lange mit Gratulationen aufhielt, sondern zu dem Unfallort zurückritt.

Nur die ersten zehn Reiter waren bisher im Ziel eingetroffen. Benedikt gab seinem Hengst die Sporen, und der flog dahin. Endlich sah er die restlichen ungefähr fünfzig Reiter, die sich alle um den Unglücksort scharten. Er fühlte, wie sich ihm das Herz zusammenkrampfte.

Es konnte doch nicht sein, es durfte doch nicht sein, daß Beatrice einen wirklich schweren Unfall gehabt hatte!

Totenbleich kam er an, sprang von seinem Pferd und drängte sich durch die Menge. Die Zügel warf er einem der Freunde zu, die ihn blaß und bekümmert ansahen.

Neben Beatrice kniete seine Mutter.

»Der Notarzt ist schon verständigt«, sagte sie leise zu ihm. Dann stand sie auf und bat die Gäste, doch zum Ziel weiterzureiten. »Wir behindern den Arzt nur«, mahnte sie, und bedrückt zogen sich alle zurück.

Niemand hatte mehr Lust auf einen Wettkampf und einen schnellen Galopp. Man ritt mit langen Zügeln in leichtem Trab. Und alle hatten nur den einen Wunsch, daß es weniger schlimm war, als es aussah.

Beatrice lag mit geschlossenen Augen auf der Erde. Sie war halb bewußtlos, nahm alles um sich nur halb zur Kenntnis. Da war Benedikt! Das war die Hauptsache! Sie fühlte einen dumpfen Schmerz. Doch er war so weit weg, daß sie nicht einmal mit Sicherheit sagen konnte, ob es wirklich weh tat.

Benedikt rief ihren Namen – sie war zu müde, um zu antworten. Aber sie wollte ihn wenigstens anlächeln. Sie ahnte nicht, daß es eine erschreckende Grimasse wurde.

Dann hörte sie eine Menge fremder Stimmen um sich, und jemand sprach von Blutverlust und inneren Verletzungen. War von ihr die Rede? Man hob sie hoch und trug sie – trug sie –

Benedikt stand sprachlos da. Er starrte wie benommen auf die riesige Blutlache am Boden.

Beatrices weiße Reithosen waren blutgetränkt. Dafür war ihr Gesicht so weiß wie Schnee.

»Mein Gott! Mein Gott!« flüsterte er immer wieder tonlos.

Die Fürstin sprach leise und hastig mit dem Arzt. Dann trat sie neben ihren Sohn.

»Benedikt, der Doktor sagt, daß es keine lebensbedrohliche Verletzung zu sein scheint. Das ist doch die Hauptsache.«

»Ja«, sagte er heiser.

»Sie bringen sie mit dem Hubschrauber in die Universitätsklinik.«

»Ja«, sagte er wieder nur.

»Hör zu«, fuhr sie fort. »Du reitest jetzt nach Hause. Laß dich vom Chauffeur in die Klinik bringen. Ich kümmere mich um alles hier.«

»Ja«, murmelte er und rührte sich nicht.

Die Fürstin winkte einen der engsten Freunde herbei und bat ihn, Benedikt zurück zum Schloß zu begleiten und dafür zu sorgen, daß er unter keinen Umständen selbst fuhr. Graf Arco versprach es.

Man führte den Hengst heran, und Benedikt stieg in den Sattel.

»Wo ist Beatrice?« fragte er plötzlich. Es war, als erwache er aus einem Alptraum.

»Man bringt sie in die Universitätsklinik«, erinnerte ihn der Graf.

»Ich muß zu ihr!« stieß Benedikt hervor, gab dem Hengst die Sporen und preschte in so rasendem Galopp los, daß der alte Herr ihm nicht folgen konnte.

Immerhin kam er zurecht, um zu verhindern, daß Benedikt selbst fuhr.

Zuerst wollte er protestieren, doch als er im Wagen saß, war er froh darüber, nicht auf die Straße achten zu müssen.

Als er im Krankenhaus ankam, glaubten die Ärzte, er wäre ebenfalls krank, so mitgenommen sah er aus.

Das Ereignis, das so fröhlich und vielversprechend begonnen hatte, nahm ein trauriges Ende.

Man zog zum Diner nicht die festlichen Kleider an, wie vorgesehen, sondern aß die köstlichen Speisen fast wortlos, noch im Reitdreß. Dann zog man sich zurück, der Fürstin immer wieder sein Mitgefühl versichernd.

Als letzte verabschiedete sich Gräfin Helena.

»Wenn du nicht allein bleiben möchtest…«, bot sie mitfühlend an.

»Danke. Das ist lieb. Aber ich glaube, es ist besser, wenn ich Benedikt allein erwarte!«

Helena umarmte sie.

»Laß mich wissen, was Beatrice fehlt«, bat sie.

Margareta nickte.

Sie war froh, als sie endlich allein war.

Der Arzt hatte schwere, innere Verletzungen befürchtet. Sie hatte nichts davon zu Benedikt gesagt.

Aber sie hatte Angst. Schreckliche Angst.

*

Beatrice war noch am Tage des Unfalls operiert worden. Ihr Zustand erlaubte keine Verzögerung. Trotzdem war das Ergebnis deprimierend. Es dauerte zwei Tage, bis sie wieder ansprechbar war.

Als sie die Augen öffnete, sah sie in das kalkweiße, verhärmte Gesicht Benedikts, der neben ihr saß. Es dauerte, bis sie sich zurechtfand, aber allein sein Anblick genügte, um sie wissen zu lassen, daß es schlecht um sie stand.