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Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Fürstenkrone Classic In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit. Falko Edler von Falkenhorst auf Burg Falkenhorst saß an seinem Schreibtisch und sah die Post der letzten Woche durch. Er sah genauso aus, wie es zu seinem Namen passte: scharfe Augen, eine scharfe gebogene Nase, eine hagere, leicht gebeugte hohe Gestalt. Sehr vornehm. Daran änderte auch seine abgetragene Kleidung nichts. Eine Rechnung, noch eine Rechnung, eine Mahnung, eine Rechnung, noch eine Mahnung und noch eine Rechnung, die vom Tierarzt. Herr von Falkenhorst schob die restliche Post zur Seite, das reichte vorläufig! Wenn doch Rike endlich mit ihrem Studium fertig wäre, dann könnte er sich wenigstens den teuren Tierarzt sparen! Er brauchte einen mit Fachwissen, und das musste natürlich bezahlt werden. Rike oder genauer Friederike Edler von Falkenhorst studierte Tiermedizin, Schwerpunkt Greifvögel. Sie sollte einmal die alte Tradition, die aus der Zeit von Kaiser Friedrich II von Hohenstaufen stammte, weiterführen. Leider ließ sich nicht leugnen, dass ihr vorläufig noch das rechte Bewusstsein fehlte, was für eine vornehme Aufgabe dies war. Sie hatte ihr Diplom jetzt schon zum zweiten Mal verschoben, weil immer irgendwelche Partys wichtiger waren. Ihr Vater war bereit, ihr zuzugestehen, dass ihre Verlobung ein echter Grund war. Besonders, weil es sich bei dem jungen Mann um einen Schwiegersohn ganz nach seinem Herzen handelte. Er war adelig und arbeitete als Gartenarchitekt für die Stadt Heidelberg. Eberhard von Klumm stammte aus einer Soldatenfamilie. Sein Vorfahre war von Friedrich II von Preußen wegen Tapferkeit vor dem Feind geadelt worden. Natürlich ließ sich dieser Adel nicht mit dem der Falkenhorsts vergleichen, wie sich schließlich der preußische Friedrich auch nicht mit dem Staufer vergleichen ließ! Aber heute war man nicht mehr ganz so streng wie noch vor hundert Jahren, und das mit der Bedeutung war vielleicht auch Ansichtssache. Obwohl Eberhard da seine Ansicht fehlte, ein weiterer Grund, ihn zu mögen.
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Seitenzahl: 112
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Lord Cameron liebte die frühen ruhigen Morgenstunden. Schon als Kind war er ein Frühaufsteher gewesen. Damals war er auf seinem Pony durch das Gelände geritten. Sein Großvater Shane MacGregor hatte ihn immer begleitet. Da er wieder in Irland weilte, nahm Lord Cameron diese Gewohnheit wieder auf. Er hoffte, dass in einigen Jahren sein Enkel oder seine Enkelin ihn begleiten würden. Wenn der Lord daran dachte, atmete er immer tief durch. Der Gedanke gab ihm Hoffnung und Stärke, obwohl es mit seiner Gesundheit nicht zum Besten stand. Er hatte sich dazu durchgerungen, sich einer Stammzellentherapie zu unterziehen. Seine Tochter Florence und ihr Halbbruder David hatten sich testen lassen, ob sie geeignete Spender wären. Vielleicht würde sich dabei herausstellen, dass David sein Sohn war und damit Florences Bruder. Aber die Verwandtschaftsverhältnisse waren nebensächlich. Für Cameron zählte nur, dass er eine Chance hätte, wieder gesund zu werden, und noch viele glückliche Jahre mit seiner unehelichen Tochter verbringen könnte. Seit sie bei ihm auf MacGregor Manor lebte, stellten sie jeden Tag mehr fest, wie ähnlich sie sich waren. Der frische feuchte Morgenwind wehte ihm ins Gesicht, als er den Weg am Waldrand entlangritt. Von weitem sah er einen Reiter. Er erkannte ihn sofort. Es war Quinn Walsh, sein alter Verwalter, der am Tag zuvor mit seiner Frau Kathy aus dem Ruhestand nach Culraid zurückgekommen war. Sie ritten aufeinander zu, hielten die Pferde an und stiegen ab. »Noch kühl«
Falko Edler von Falkenhorst auf Burg Falkenhorst saß an seinem Schreibtisch und sah die Post der letzten Woche durch. Er sah genauso aus, wie es zu seinem Namen passte: scharfe Augen, eine scharfe gebogene Nase, eine hagere, leicht gebeugte hohe Gestalt. Sehr vornehm. Daran änderte auch seine abgetragene Kleidung nichts.
Eine Rechnung, noch eine Rechnung, eine Mahnung, eine Rechnung, noch eine Mahnung und noch eine Rechnung, die vom Tierarzt.
Herr von Falkenhorst schob die restliche Post zur Seite, das reichte vorläufig! Wenn doch Rike endlich mit ihrem Studium fertig wäre, dann könnte er sich wenigstens den teuren Tierarzt sparen! Er brauchte einen mit Fachwissen, und das musste natürlich bezahlt werden.
Rike oder genauer Friederike Edler von Falkenhorst studierte Tiermedizin, Schwerpunkt Greifvögel.
Sie sollte einmal die alte Tradition, die aus der Zeit von Kaiser Friedrich II von Hohenstaufen stammte, weiterführen. Leider ließ sich nicht leugnen, dass ihr vorläufig noch das rechte Bewusstsein fehlte, was für eine vornehme Aufgabe dies war. Sie hatte ihr Diplom jetzt schon zum zweiten Mal verschoben, weil immer irgendwelche Partys wichtiger waren.
Ihr Vater war bereit, ihr zuzugestehen, dass ihre Verlobung ein echter Grund war. Besonders, weil es sich bei dem jungen Mann um einen Schwiegersohn ganz nach seinem Herzen handelte. Er war adelig und arbeitete als Gartenarchitekt für die Stadt Heidelberg. Eberhard von Klumm stammte aus einer Soldatenfamilie. Sein Vorfahre war von Friedrich II von Preußen wegen Tapferkeit vor dem Feind geadelt worden.
Natürlich ließ sich dieser Adel nicht mit dem der Falkenhorsts vergleichen, wie sich schließlich der preußische Friedrich auch nicht mit dem Staufer vergleichen ließ! Aber heute war man nicht mehr ganz so streng wie noch vor hundert Jahren, und das mit der Bedeutung war vielleicht auch Ansichtssache. Obwohl Eberhard da seine Ansicht fehlte, ein weiterer Grund, ihn zu mögen. Genau wie seine solide, wenn auch nicht gerade hoch dotierte Stellung.
Für Rike waren natürlich restlos andere Beweggründe der Grund für ihre Verliebtheit: Eberhard war groß, schlank und elegant. Er hatte dunkles Haar und ernste dunkle Augen, eine eher große gebogene Nase – von der Rike behauptete, sie wäre wie die eines Adlers! Aber das sagte sie nur, um ihn, ihren Vater, zufrieden zu stellen. Zum Glück war sie nicht ganz so scharf. Man konnte nichts gegen ihn einwenden – außer, dass er mehr verdienen müsste, wenn man auf die Dauer Falkenhorst und die seit Jahrhunderten berühmte Falknerei der Edlen von Falkenhorst erhalten wollte.
Ganz zu schweigen von der schönen alten Burg, die als einzige am Neckar den 30jährigen Krieg überdauert hatte. Wahrscheinlich, weil die damaligen Fürsten noch echtes Verständnis für die hohe Kunst des Jagens mit Greifvögeln hatten.
Es hatte Falko von Falkenhorst eine fast übermenschliche Überwindung gekostet, einen Teil des alten Gebäudes, ebenso wie die Stallungen der Greifvögel, an den Wochenenden für den Fremdenverkehr zu öffnen. Es brachte nicht viel. Und das Wenige auch nur im Sommer. Auch die Einnahme aus den Vorführungen, die er oder gelegentlich Rike machten, reichten gerade für das Futter der edlen Tiere.
Sein Vater hatte schon damit begonnen – auch nur mit großer Überwindung! Aber um das edle Waidwerk zu erhalten, musste man eben große Opfer bringen.
Der Staufer war ein begeisteter Falkner gewesen, der etwas von dem Metier verstand. Er hatte sogar ein Buch über die Falknerei geschrieben, dessen Lehren heute noch gültig waren. Der Urahn der Falkenhorsts war Aufseher über die kostbaren Vögel gewesen und verdankte der Tatsache, dass er alles zur Zufriedenheit des eigenwilligen Kaisers erledigte, seinen Namen, seinen Adel, die gleichnamige Burg über dem Neckar und ein ansehnliches Einkommen.
Bis auf das Einkommen hatte sich nicht viel verändert.
Falkenhorst seufzte wieder und machte sich daran, die restlichen Schreiben wenigstens anzusehen.
Er wurde unterbrochen, weil auf der knarzenden Treppe, die in das Turmzimmer, in dem er sein Büro hatte, führte, laute aufgeregte Stimmen und fröhliches Lachen erklang. Unwillkürlich schmunzelte er – trotz der deprimierenden Post.
Das waren Rike und Eberhard!
Die Tür flog auf, und die beiden kamen herein. Rike stürzte auf ihn zu und fiel ihm um den Hals, Eberhard, über sein ganzes attraktives Gesicht grinsend, folgte etwas langsamer.
Ja! Seine Rike! Die hätte auch dem Staufer gefallen, der kein Verächter des weiblichen Geschlechtes war wie der Preußenkönig. Allerdings gehörte es zu dem Wenigen, das sich gebessert hatte, dass die Machthabenden nicht mehr ganz so selbstverständlich Anspruch auf die Frauen und Töchter ihrer Untergebenen erheben konnten. Und so, wie Rike aussah, wäre sie weiß Gott gefährdet gewesen.
Mittelgroß, sehr schlank, aber mit einer aufregend weiblichen Figur, langes, seidiges goldblondes Haar, große dunkelblaue Augen, ein feines Näschen, einen wunderschönen Mund und ein Temperament, dass man froh sein konnte, dass jemand wie Eberhard bereit war, es zu bändigen. Aus dem Verwandten- und Freundeskreis hörte man andere Geschichten!
»Papa! Stell dir vor, was Eberhard passiert ist! Erzähl doch schon, Eberhard! Er hat einen Prinzen kennen gelernt! Einen arabischen aus einem Öl-Emirat! Warum erzählst du nicht, Eberhard?«, sprudelte Rike los.
»Wie soll er denn, wenn du ihn nicht zu Wort kommen lässt!« Falko und Eberhard lachten.
»Jetzt wird alles gut, Papa!«, jubelte Rike. »Wir werden in Geld schwimmen!«
Falko hatte diesbezüglich Bedenken. Er sah fragend zu seinem zukünftigen Schwiegersohn hin, doch der nickte lächelnd.
»Wirklich?«, fragte Falko, der es kaum glauben konnte.
»Ja. Es sieht wirklich sehr gut aus!«, erwiderte Eberhard.
»Nun erzähle doch endlich!«, drängte Rike und machte es sich auf der gefährlich knarrenden Armlehne des Sessels, in dem ihr Vater saß, bequem. »Also los!«
»Ja, ich bin auch neugierig!«, erklärte Falko nun.
Eberhard schob die unerfreuliche Post zur Seite und setzte sich auf den Rand des Schreibtisches.
»Als ich gestern bei meinem Chef Dr. Gerber war, meldete die Sekretärin völlig aufgeregt und atemlos: ›Da ist ein Prinz, der zu Ihnen möchte, Herr Doktor! Ein echter Prinz!‹ Es stellte sich heraus, dass es sich um einen in Heidelberg studierenden Sohn des Emirs von Karan, das ist eines dieser Öl-Emirate, handelt. Er ist ein ausgesprochen sympathischer und ansprechender junger Mann von Mitte Zwanzig, der in Heidelberg studiert. Er war zuvor ein paar Semester in Oxford und will nun auch noch Deutsch lernen …«
»Herrje! Komm endlich zur Sache!«, rief Rike ungeduldig.
»Er war so begeistert von den Parkanlagen in Heidelberg und wollte sich einen Gartenarchitekten empfehlen lassen, der die Parks um die Schlösser und Hotels seines Vaters anlegt. Und hier siehst du nun diesen Architekten!«, schloss er seinen Bericht.
»Das klingt so großartig, dass man es kaum glauben kann«, sagte Falko überwältigt.
»Ja, mir kommt es manchmal auch noch so vor, als würde ich träumen. Ich habe schon mit Seiner Hoheit telefoniert, der übrigens sehr viel besser Englisch spricht als ich. Aber wir sind ganz gut zurecht gekommen.«
»Und wie geht es nun weiter?«
»Wenn die Herbstferien eingeteilt sind, fliege ich mit Prinz Hassan nach Karan. Und dann sehen wir weiter. Dr. Gerber ist netterweise bereit, mich zu beurlauben.«
»Und im Frühling heiraten wir, und dann renovieren wir die Burg, und natürlich begleite ich Eberhard nach Karan, und es wird einfach wunderbar! Und du nimmst dir eine Haushälterin, die im Gegensatz zu mir hervorragend kochen kann. Und einen Mann, der bei den Vögeln hilft und …!«
»Halt!«, unterbrach ihr Vater. »Gib nicht schon jetzt das Geld deines zukünftigen Mannes, das er noch nicht einmal hat, mit vollen Händen aus. Sonst kommt er noch auf den Gedanken, es sich zu überlegen!«
Rike lachte nur und fuhr fort, die verwegensten Zukunftspläne zu schmieden. Eberhard betrachtete sie verliebt.
Doch Falko überlegte. Der Anblick seiner Post hatte ihn auf eine Idee gebracht.
»Sag mal, Eberhard, weißt du, ob die in Karan auch mit Falken jagen? Das ist doch ein beliebter Sport in den Emiraten!«
»Du hast Recht. Aber darüber haben wir nicht gesprochen!«
»Könntest du mal – nur ganz beiläufig von unserer Falknerei erzählen? Wenn er daran interessiert ist und darauf eingeht – vielleicht kaufen die Scheiche dann ein paar Greifvögel. Aber sei vorsichtig! Wichtiger ist natürlich, dass es mit deinem Auftrag klappt!«
»Oh, Hassan ist ganz unkompliziert. Ich kann das ruhig zur Sprache bringen!«, erwiderte Eberhard. »Ich habe nur nicht daran gedacht, weil ich über die Anfrage so begeistert war.«
»Meine Güte!«, rief Rike überschwänglich, »was machen wir nur mit dem vielen Geld, das wir demnächst haben werden?!«
»Zuerst werde ich mal hier die Rechnungen zahlen!«, bemerkte ihr Vater trocken. »Aber ich fürchte, die Leute werden sich noch gedulden müssen!«
*
Eberhard von Klumm war zweifellos ein gut aussehender Mann, und wenn er Zeit hatte, darauf zu achten, bemerkte er auch, dass die Frauen und Mädchen ihn mit interessierten Blicken verfolgten. Schließlich war Heidelberg eine Universitätsstadt, und entsprechend viele weibliche Singles wollten sich hier nicht nur auf ihren Beruf vorbereiten, sondern auch amüsieren.
Aber als er heute mit dem Prinzen Hassan von Karan durch die Straßen ging, musste er einfach lachen. Es streifte ihn selbst nicht einmal ein flüchtiger Blick – dafür wurde der Prinz angestarrt, als wäre er das achte Weltwunder! Oder passender: direkt aus einem Märchenbuch entsprungen.
Prinz Hassan sah aber auch wirklich aus wie von Scheherasade in den 1001 Nächten erdichtet.
Er war etwas kleiner als Eberhard, von einer grazilen und gleichzeitig drahtigen Schlankheit. Wie die meisten anderen Studenten auch trug er Jeans und ein Sweatshirt mit dem Aufdruck eines Designers und die üblichen Turnschuhe – wenn auch sichtlich aus einem teuren Geschäft. Er hatte blauschwarzes glattes Haar, dichte, über der feinen geraden Nase zusammengewachsene Brauen, von langen schwarzen Wimpern beschattete große Augen, deren Farbe man nur erkennen konnte, wenn man tief in sie blickte. Auch Eberhard war sich nicht darüber im Klaren, ob sie nun einfach schwarzbraun waren oder dunkelgrün oder vielleicht sogar dunkelblau. Er hatte strahlend weiße Zähne und einen schönen großzügigen Mund, ein Grübchen im Kinn und einen samtartigen bräunlichen Teint, auf dem sich die Schatten seiner Rasur bläulich abzeichneten. Seine Hände waren feingliedrig und für einen Mann erstaunlich klein. Mit lebhaften Gesten unterstrich er seine Rede.
Er schien das Aufsehen, das er erregte, überhaupt nicht wahrzunehmen, vielleicht war es ihm auch nur gleichgültig. »Sehen Sie sich die Fotos genau an, Herr von Klumm, die ich Ihnen mitgebracht habe. Mein Vater hat sie mir schicken lassen, damit Sie sich ein besseres Bild machen können. Es sind mehrere Paläste, größere und kleinere, die in diesem Park liegen. Und natürlich der große Palast, in dem mein Vater residiert und in dem er auch seine Regierungsgeschäfte abwickelt. Durch diesen gelangt man überhaupt erst in den Park.«
»Ich verstehe. Und ich bin schon sehr neugierig!«, warf Eberhard ein. Der jugendliche Eifer des Prinzen, der nur um fünf Jahre jünger war als er selbst, überraschte ihn immer wieder. Wahrscheinlich lag es daran, dass er vom wirklichen Leben und seinen Schwierigkeiten keinerlei Ahnung hatte.
»Wegen der Pflanzen brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen. Es ist genügend Wasser da! Besonderen Wert legt mein Vater auf die Teiche. Er wünscht, dass jeder Palast seinen eigenen Teich bekommt, und selbstverständlich sollen sie alle verschieden sein. Und die Parks um die drei großen Hotels sollen genauso prachtvoll werden wie die königlichen Gärten.«
»Ich freue mich auf die Arbeit«, warf Eberhard wieder ein.
»Und ich freue mich, wenn ich Ihnen alles zeigen kann!«, rief der Prinz. »Nicht nur ihre Arbeitsstätten, vor allem auch die Schönheiten unseres Landes: die herrliche Wüste! Sie ahnen ja nicht, wie verschieden sie sein kann! Genauso verschieden wie Ihre Wälder und Berge!
Und unsere Pferde! Sie stammen von den Stuten des Propheten ab. Oder die Rennkamele – was sind das für edle schöne Tiere! Und erst unsere Falken! Haben Sie schon einmal eine Falkenbeize mitgemacht? Hoch zu Ross in der unendlichen Weite der Wüste?«
»Nicht zu Pferd – aber ich habe schon öfter beim Training der Vögel oder bei einer Vorführung zugesehen«, erwiderte Eberhard, froh, auf so unverfängliche Art dazu zu kommen, der Bitte seines zukünftigen Schwiegervaters entsprechen zu können.
»Wirklich?« Der Prinz war so erstaunt, dass er mitten auf der Straße stehenblieb.
Eberhard zog ihn am Arm auf den Gehsteig.
»Der Vater meiner Verlobten züchtet Greifvögel und bildet sie aus.«
»Und das haben Sie mir nie erzählt?!« Hassan hob mit einer dramatisch vorwurfsvollen Gebärde beide Arme.