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Was ist der Kern des Christentums und wie müsste sich »Kirche« ändern, um der Botschaft Jesu zu ‧entsprechen? Mit solchen Fragen beschäftigte sich Eugen Drewermann am Himmelfahrtstag in seinem Vortrag auf einer Veranstaltung von Publik-Forum parallel zum 99. Katholikentag in Regensburg. Das vorliegende Buch ist das Transkript des frei gehaltenen Vortrag mit Korrekturen und Ergänzungen des Autors. Für den Theologen und Psychotherapeuten hat religiöser Glaube in seiner institutionalisierten Form seine Glaubwürdigkeit eingebüßt. Wenn der Glaube diese wiedererlangen soll, dann nur, wenn man ihn vom Leben her begründet.
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Seitenzahl: 62
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Vortrag im Rahmen von »Katholikentag plus« im Ökumenischen Zentrum während des Katholikentags 2014 in Regensburg. Transkript des frei gehaltenen Vortrags mit Korrekturen und Ergänzungen des Autors
Was ist der Kern des Christentums und wie müsste sich »Kirche« ändern, um der Botschaft Jesu zu entsprechen? Mit solchen Fragen beschäftigte sich Eugen Drewermann am Himmelfahrtstag in seinem Vortrag auf einer Veranstaltung von Publik-Forum parallel zum 99. Katholikentag in Regensburg.
Für den Theologen und Psychotherapeuten hat religiöser Glaube in seiner institutionalisierten Form seine Glaubwürdigkeit eingebüßt. Wenn der Glaube diese wiedererlangen soll, dann nur, wenn man ihn vom Leben her begründet.
Eugen Drewermann studierte Philosophie in Münster und Katholische Theologie in Paderborn; er habilitierte sich in Theologie und lehrte als Privatdozent; außerdem absolvierte er eine Ausbildung zum Psychoanalytiker und ist als Therapeut tätig.
Wegen seiner kirchen- und religionskritischen Ansichten geriet er in Konflikt mit der katholischen Kirche, die ihm Anfang der 1990er-Jahre die Lehrerlaubnis entzog und ihn als Priester suspendierte. Eugen Drewermann publizierte mehr als achtzig Bücher und ist ein viel gefragter Redner und Kommentator.
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
darf ich sagen in der evangelischen Dreieinigkeitskirche in Regensburg: meine lieben Schwestern und Brüder.
Die Kirchenkrise, die mittelbar das Thema des Kirchentages dieses Jahres ist, besteht wesentlich in einer Glaubenskrise; also, dass es nicht möglich ist, durch gewisse strukturelle Veränderungen, so wünschenswert im Einzelnen sie sein mögen, auf etwas Wesentliches hinzuwirken. In Wahrheit sollten wir uns selber ändern, indem wir aufhören, wie hypnotisch gebannt nach oben zu schauen. Wir sollten lernen, den Mut zu gewinnen, in uns selber hineinzuschauen. Die Freiheit eines Christenmenschen, von welcher Martin Luther sprach im Jahre 1520, sollte die wirkliche Lebensform inzwischen auch der Katholiken sein. Die philosophische Aufklärung vor mehr als 250 Jahren lief geistesgeschichtlich darauf hinaus, unmittelbar im eigenen Leben, Fühlen und Denken einen Raum persönlicher Verantwortung zu errichten.
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